Schöne berdentlich dankbares Thema, und mit der Kritik jenes Geotische Profe befchäftigte sich Herr Ged vorzugsweise, als er sich in er ausdrücken olfsversammlung, die im Löwenteller abgehalten wurde, nn ein Pferie wichtigsten Aufgaben des gegenwärtigen Reichstages fämmtlitete. Der Redner verurtheilte das Sozialistengeset in lands derften Weise, wußte aber doch seine Worte so vorsichtig er doch wohlen, daß der Versammlung nicht das Schicksal der Aufund der Men die den früheren zum Theil beschieden war, zu Theil Die famosen Enthüllungen des Abg. Singer boten ein gskommiffiol, deffen Ausnutung in der ausgiebigsten Weise erfolgte. Der Wahl den den Gegnern der Sozialdemokratie bis jetzt getroffenen r Wahlkreise, Maßregeln zu Gunsten der arbeitenden Klaffe wurden heilung gelangt besprochen. In der dem Vortrage folgenden Dis henden Kommergriffen auch zwei nationalliberale Redner das n. Bekanntlid Dr. Keller und der Profeffor der Nationalökonomie erung in Arnpovich. Ersterer vertheidigte den Gesegentwurf zur cuar auf Grund Invalidenversorgung und forderte die Arbeiter auf, dieses Verbot zu isoliren, sondern auch die liberalen Versammlungen 5. Februar aufen, um einen ruhigen Meinungsaustausch zu ermög Diese Einladung beantwortete Herr Geck mit dem Hinkallenwesens be im vorigen Jahre ein Arbeiter sofort at, wie offizi Brot verlor, als er gelegentlich der n die Auffordtagswahl als Redner in einer liberalen eingefchrimmlung auftrat, ein Fall, der nicht ver en, aus welche da ste he, sondern sich hundert- und tausendfach ür die Gewährt habe. Herr Philippovich suchte darzulegen, wie die festgelegt habe age vom wissenschaftlichen Standpunkte aus zu lösen
Enzzeit von ten hochrufen der Sozialdemokraten auf Ged entfernten Die Versammlung nahm einen ruhigen Verlauf. Unter Durch spätere Anwesenden nach und nach. Wer in der Volksseele zu
r die Bezirk
n, Magdebuton der Regierung geforderte Verschärfung des Soziaund Köln es mit seiner beispiellos harten Bestimmung in den elbst domiz Kreisen eine große Aufregung und eine tiefe ErbittePervorgerufen hat, die es immer schwerer macht, die vorAluft zu überbrücken und die bestehenden Gegensäge Byzantinismus hat die Kölnische Zeitung " vorragendes geleistet. Aber alles Dagewesene übertrifft wergfellerschütterndes Elaborat des Kölnischen Welt
teht, wird sich des Eindrucks nicht erwehren können,
fenbezirk auf den von den Mitgliederbe ritt oder ein en etwa gen ſtehen, zur Erhöhung ihrer
leichen."
B: Gin politisch angelegter Astronom übersendet in folgenDorzunehmen tiefe feine Beobachtungen über die Mondfinsterniß: Der nellzug Berlin - Köln saust über die Fläche dahin, vorbei fein folleebedeckten Feldern und entlaubten Wäldern, vorbei an
affen das Wie von die Kaffen zu n zu fürchten beiterschöpfung Tervativen
anderen fon
und Städten, über die der filberne Vollmond seinen Ben Glanz ausbreitet. Ich fie unberührt von eisiger matur im wohlgeheizten Eisenbahnwagen und lese auf eine Beitung, welche nochmals an die heute Abend be
ngen des Tages lege ich das Blatt bei Seite. Flackernheines wirft Luna ihr Licht durchs Fenster, noch von perioden Beschatten berührt. Ich lehne mich in die Ede mit dem Find faum venage, die hin und wieder schon zuckenden Augenlider offen Wunsch von, um das interessante Himmelsschauspiel ja nicht zu vers ioden möchten Lichtspendend zieht der Mond weiter seine Bahn, doch der Betannte tommt mir heute so seltsam und doch wieder annt vor. Dieser weitschauende, durchdringende Blick, diese Maßregelte Stirn mit den buschigen Brauen, dieser satirische Zug Des Wahlverfa Mund, der auf bald gereifte Pläne, bald eintretende e Ereigniffe deutet. Wer ist dieser Mann im Monde? und diese drei dünnen Strahlen, welche gleich dem einsamen nbaum im Norden auf fahler Höh', auf weiter Ebene ein= fte bei den porfprießen? Es ist Bismarck , der von seinem hohen
3 erst dann
ne Stelle die Benn es den im Reiche g ren, so habe der die un
Puntt
aus weit über die Lande schaut, über Deutschland , ja über die halbe Welt. Sein Licht leuchtet von der fterabtei bis zur Hohen Pforte, von der Newa bis zum ere Oppofitio de Fürstenhäuser bis in die Geheimnisse gefälschter iftitüde hinein. Und um ihn herum kreisen die Sterne,
wahre Stä hlgange br B. na wahlen du emofraten
ber wird
1."
fich
augige,
verehrungsvolle Bewunderer,
ung, während in unserem lieben Vaterlande und auf ganzen Erde die Hunde eifrig, doch erfolglos ihn an en. Da plöglich zieht ein Schatten durch die Luft, er tritt = Wahlverfan Bismards. Doch wer ist es, der diese That wagen eine Brämte? Sit es der Höllenwolf Fenrir, der den Rachen nach glänzenden Gestirn der Nacht aufsperrt? Nein, ich erkenne er ist es im schwarzen Vollbart, der Rufer im Streit, aus Berlin g, der edle Ritter, der Geist, der stets vereint." Und ein eres Bild bietet die Erde; Dunkelheit lagert sich über Land chnen zu beer, Dunkelheit, welche theils Freude, theils Schrecken
gernng verden. Vom den Nationa
dürfe
■ Baden ver iburg, welche
Sverschärft
r Agitation
in den Jahren 1880 bis 1885, dagegen bedeutend stärker als im Jahre 1886. Von den Auswanderern des Jahres 1887 famen 63 036 auf Preußen, 13 350 auf Bayern , 6016 auf Württemberg, 3872 auf Baden, 2434 auf Sachsen , 2334 auf Beffen, 1974 auf Hamburg , 1450 auf Mecklenburg- Schwerin , 1040 auf Oldenburg , 1029 auf Bremen und 883 auf Elsaß- Lothringen ; die übrigen deutschen Staaten hatten bedeutend weniger Auswanderer. Unter den preußischen Provinzen steht obenan West preußen mit der sehr erheblichen Zahl von 14 101 Auswanderern, dann folgen Bosen mit 9258, Pommern mit 7030, Hannover mit 6279, Rheinland mit 5019, Brandenburg inklusive Berlin mit 4551, Schleswig- Holstein mit 4219, Heffen- Nassau mit 3691, Schleften mit 2962, Westfalen mit 2422, Ostpreußen mit 1876, Sachsen mit 1530 und Hohenzollern mit 66 Auswanderern.
Verbot. Die Polizeibehörde zu Hamburg hat auf Grund des Sozialistengesezes die Nr. 5 vom 29. Januar 1888 der periodischen Druckschrift:" Hamburger Rundschau", verantwortlicher Redakteur Hermann Grüning in Hamburg , Verlag von Hermann Grüning in Hamburg , Druck von J. H. W. Dies in Hamburg , sowie das fernere Erscheinen der Druckschrift auf Grund des Sozialistengesetes verboten.
Verbot. Die unterzeichnete tönigliche Kreishauptmannschaft hat die Druckschrift: Acht Opfer des Klassenhasses. Leben und Sterben der verurtheilten Chicagoer Arbeiterführer. Nach den Berichten der News Yorker Volkszeitung". Zürich . Mitgliedschaft deutscher Sozias listen. 1888." auf Grund von§ 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oftober 1878 verboten.
"
Der Berner Korrespondent der Basler Nachr." glaubt zu der Annahme berechtigt zu sein, daß man in Bern eine Vorstellung, betr. das bekannte Vorgehen des Polizeihauptmanns Fischer, weder erwarte noch annehmen würde.
-
werden. In der Hauptstadt stehen die Arbeiter im Vordergrund. Sie haben in einer Versammlung von 7000 Personen eine Pe tition an die Kammer beschlossen, in der sie auf die elende Lage der Arbeiterbevölkerung aufmerksam machen, auf der alle direkte und indirekte, die Staats-, Provinz, Gemeinde- und Pfarrsteuerlast ruhe. Auch find mehrere Streits ausgebrochen. In Porto ist es die Bürgerschaft, die der Regierung politisch zu Leibe geht. Man wirft der Regierung vor, daß sie mit dem Ertrag der neuen Steuer nicht das Defizit decken, sondern nur persönlichen Ehrgeiz befriedigen und Wahlmanöver bezahlen wolle. Ueberall werden Volksversammlungen gehalten, und wo eine Wahl ist, da werden die Kandidaten der schärfsten Oppofition gewählt, bisher in Portugal etwas Unerhörtes.
Rukland.
Aus Petersburg wird der Schles. 3tg." geschrieben: Nicht geringes Aufsehen erregt es, daß das neueste Werk des Grafen Leo Tolstoi Ueber das Leben", welches sich in der Mamontow 'schen Druckerei zu Moskau im Druck befindet, auf Befehl aus Petersburg nicht veröffentlicht werden darf. Viel mehr ist der Verfasser angewiesen worden, seine neueste Schrift vorerst der geistlichen Zensur zur Durchficht und Genehmigung vorzulegen. Wahrscheinlich ist Tolstoi bei dem heiligen Synod denunzirt worden, daß er in seinem Werke Ueber das Leben" irreligiöse Lehren predige. Der Einfluß Pobedonoszew's auf das politische und geistige Leben Rußlands hat sich abermals zu erkennen gegeben. Die Angelegenheit wird viel besprochen und fritifirt natürlich nicht öffentlich.
Amerika.
Das Repräsentantenhaus nahm eine Resolution an zu Gunsten der Niederseßung eines Ausschusses, welcher den Streit unter den Angestellten der Philadelphia- Reading- Eisenbahn, sowie die in den Distrikten Lefigh und Schuylkill vorhandenen Streitfragen zwischen den Bergwerksforporationen und den Grubenarbeitern zum Gegenstand einer Untersuchung machen soll.
Als einen Dritten im Bunde mit Schröder und haupt be Soziales und Arbeiterbewegung.
zeichnet der Winterthurer ,,.- B." einen gewiffen Abraham Cohn, der als Spigel und Ueberwacher seiner deutschen Landsleute sehr splendid honorirt und äußerst ungeberdig that, als er troß dieser Eigenschaft, die in der verkommenen schweizer Repu blit nun einmal feine Anerkennung findet, vom Schwurgericht zu Pfäffikon im Frühjahr 1887 zu 3 Jahren Gefängniß verur theilt wurde. Der brave Mann hatte nämlich nebenbei noch falsche Rubelnoten hergestellt.
Laut amtlicher Mittheilung ist die Anfangs vorigen Jahres begonnene Anarchisten- Untersuchung noch nicht beendigt, sondern wird nach verschiedenen Richtungen fortgesetzt.
Die Times" bezeichnen die Veröffentlichung des österreichisch deutschen Bündnißvertrages als einen Zwischenfall, dessen ernste Bedeutsamkeit im gegenwärtigen Augenblicke fich unmöglich unterschäßen lasse. Es entstehe jett die Frage, ob die Veröffentlichung des Vertragstertes einen flugen Rückzug oder ein entschloffeneres Vorgehen Rußlands veranlassen werde. Der Standard" betrachtet die Veröffentlichung als eine an Rußland gerichtete unzweideutige Warnung vor der Gefahr, die es bei einem Friedensbruch laufen würde.
-
Die agrarische Frage hat in der Kolonie Neuseeland die Staatsmänner beider Parteien genöthigt, sich zu einer durchgreifenden Maßregel zu vereinigen. Die Landspekulanten, welche vor Jahren die besten Stücke weggeschnappt hatten und das größte Hinderniß für die Entwickelung der Kolonie sind, sollen auf dem Wege des Gesetzes bekämpft, d. h. erpropriirt werden. Sir George Grey , der Führer der Liberalen, hat eine Bill vorgelegt, welche die Regierung ermächtigt, Privatländereien nach Maßgabe der Einschätzung für die Vermögenssteuer mit einem fleinen Zuschlag aufzukaufen und in fleine Heimwesen zu theilen und an tüchtige Landwirthe zu verpachten oder zu vertaufen. Sir G. Grey rechnet besonders auf die Auswanderung vieler irischer Konstabler, welche in Neuseeland sich als Farmer niederlaffen wollen. Es sollen schon viele Anmeldungen eingelaufen sein. Man verlangt keine einmalige Abzahlung, sondern die Erlegung eines jährlichen Binses sammt Tilgungszuschlag. Der konservative Premierminister der Kolonie hat seine Zustim mung zur zweiten Lesung dieser Bill gegeben.
eines Bolles auf Petroleum genehmigt, um das dro hende Defizit, das man auf 4-5 Mill. Pfd. schäßt, in aller Eile zu decken. Die Rupie ist auf 17 Pence gesunken und die Goldzahlung, die Indien jährlich an England zu leisten hat, wird auf 14 Mill. Pfd. geschäßt.
uft. Wie freut sich Ferdinand, daß diejenigen, welche könig von Indien , Lord Dufferin , auch noch die Erhebung gern mit langer Nase abziehen sähen, ihn nicht erwischen wie wohltbuend ist es dem Helden Dérouléde, jest urisartig im Dunkeln wühlen, wie bequem den Russen, Ert. Der ulterit thre Truppen an die Grenze schieben zu können. Und Deutschen Reich? Hoch wie der Jris Sprung durch die wie der Pfeil von der Sehne" hüpfen die Jesuiten Sed aus Laufs über die schwarz- weißen Pfähle, beschüßt durch ntwurf zu untelheit und frei von den Feffeln des Ausnahmeund in hellerem Glanze leuchtet die Perle von en Versamm. Unbemerkt gießt sich von Zürich aus eine Fluth Verständigung aller Gruppen der Linken im Interesse des Lanmokratischer Blätter über Deutschland , schöne Saat fäend boffnungsreiche Zukunft. Bei der Unmöglichkeit jeglicher Punkte geeinigt: 1. Es fann feine Rede davon sein, ein ge
Teichstag
befcha
erstag, den Baffenschmied Schott als Gaf
13.
Don
as Augen; 18.: Das atter Bahn; en 11.: Ein Beier- Wally;
9
te, Sonntag n Franz von wiederholt; eitere Reperto Dienstag, 7. ftabäer": Do Böß von Berli Sonntag
es,
fallen fämmtliche Bollschranken, und goldener Freihandel t das Deutsche Reich. Doch troß all' dieser Vorzüge ist düfter, so leblos, so still. Ein Alpdruck lagert auf den
Die Vertreter der drei republikanischen Kammerfraktionen, welche beauftragt worden sind, eine des und seiner Bedürfniffe anzubahnen, haben sich über folgende meinsames Programm aufzustellen, welches die Unabhängigkeit der Abgeordneten beeinträchtige. 2. Hingegen ist, damit die legten 1½ Jahre der Kammer mit Vortheil und Eintracht zurück
uthern der meisten. Kein Hund bellt im Deutschen Reich . gelegt werden, eine allen drei Fraktionen gemeinsame TagesDen 5.: Tan unheimlich, und die Mehrheit der Bürger verlangt ordnung aufzustellen, die sich auf solche Fragen beschränkt, in lung, die fich auch bald vollzieht. Ein Silberstrahl leuchtet über Europas Scheitel, und er, der selbst zu schieben wird fanft bei Seite geschoben, bis wieder das alte beGeficht mit dem feinen Lächeln, nachdem es der Welt Unentbehrlichkeit gezeigt, in vollem Glanze über die Erde in alle Thäler und Schlupfwinkel eindringend, bis die alte Ordnung der Dinge vollständig hergestellt ist. wieder treiben die Sterne am Himmel ihren Heroenfultus, auter bellen auf Erden die Hunde als je zuvor. Kölnische ng, Erstes Blatt! schallt's an mein Ohr. Ich finde mich n. Doch sehe ich nach meinem Traume auch einer politiin Köln wieder und habe, ach! die Mondfinsterniß verMonofinsterniß beruhigt entgegen. att unter dem Titel: Fachzeitung für Schneider". Es Der"( E.. in Braunschweig ), des„ Reise- Unterſtüßungsoffizielle Organ des Kranken- Unterſtüßungsbundes der Des der Schneider"( Halle a. S.) und der deutschen freien Offenbady, 1. Februar. Der Staatsanwalt von Darmbefand sich gestern in hiesiger Stadt zur Vornahme Untersuchung gegen Mitglieder der sozialdemokratischen nachdem zuvor Haussuchungen bei denselben stattgefunatten. Ueber das Resultat derselben konnte nichts in Er
Die lette ler Einfall"
diefer Woche
12
Bolsitud mit
urch die Baden,
im Raiser
he vom 15. bis
19/1. 20./1
2,55 2,54
der Schneider.
gebracht werden.
welchen eine republikanische Mehrheit möglich ist. 3. Eine gewiffe Anzahl dieser Fragen ist augenblicklich dem Senat unterbreitet. Wenn dieselben wieder vor die Kammer gelangen, so müffen fie obenan auf die Tagesordnung der republikanischen Mehrheit gesetzt werden. Es find dies 14 Gesezentwürfe, darunter die über die Anstellungs- und Ruhegehaltsverhältnisse der Beamten der Eisenbahngesellschaften, über die Bestrafung des Betrugs beim Handel mit Düngstoffen, über die den Verwundeten der Februar- Revolution von 1848 oder deren Hinterbliebenen zu gewährenden Nationalversorgungen, über die mit dem Gesetzgebungsmandat unvereinbaren Stellen und Aemter, Durchficht des Militärstrafgesetzbuches, Gefeße über das Vorrecht der Frau bei Ganten, über die Schiedsgerichte für Streitigteiten zwischen Handeltreibenden und ihren Gehilfen, über die Abschaffung der Arbeitsbücher, über von den Bergleuten zu wählende Grubenaufseher, über die Rekrutirung und die Stellung der Unteroffiziere, über die Verwaltung der Gemeindewaldungen und endlich über die Lehrergehalte. 4. Ferner liegen der Kammer bereits 21 Ausschußberichte über Gesetzentwürfe vor, und 17 weitere werden in den Ausschüssen berathen. An die Spiße der ersteren Klaffe schlagen die Gruppenvertreter vor, folgende Gesetze zu stellen: Budget für 1888; Strafprozeßordnung; Schuß der gewerblichen Fachvereine; Rüd erstattung der bürgerlichen Rechte an gewisse Klassen von Verurtheilten; Haftpflicht bei Unglücksfällen Ackerbaukammern;
Versammlungsverbot. Eine in Dresden zu Dienstag Regelung der Kinder- und Frauenarbeit; Sparkassen 2c.
en.
te Stolle über das verschärfte Sozialistengesetz sprechen einberufene Versammlung, in welcher der Landtagsabge en Beit, auf Grund des Sozialistengefeßes verboten ift Rachmittags 5 Uhr, also drei Stunden vor der festDie überserische Auswanderung aus dem Deutschen über deutsche Häfen, Antwerpen , Rotterdam und Amster umfaßte nach dem reichsstatistischen Dezemberheft im Jahre 238 im Jahre 1885, 143 586 im Jahre 1884, 166 119 im insgesammt 99 712 Personen, gegen 79 875 im Jahre 1886, e 1883, 193 869 im Jahre 1882, 210 547 im Jahre 1881, 190 im Jahre 1880, 33 327 im Jahre 1879 und 24 217 im e 1878. Die Auswanderung ist also geringer gewesen als
2,54 2,53
0,75
0,74
Wie der Indep. belge" aus Lissabon geschrieben wird, hat fich die politische Lage sehr verschlechtert. Das Mis nisterium hat zwar das mißliebige neue Steuergesetz aufgehoben, aber die Aufregung hat nicht aufgehört, die Bewegung hat sich vielmehr vergrößert. Es scheint, daß jetzt eine stärkere Unzufriedenheit über mehr Dinge als blos das Steuergesetz sich Luft machen will. In Pombal und in Catanhede ist bereits Blut geflossen; in letterer Stadt hat ein Busammenstoß zwischen Polizei und Volt fünf Personen das Leben gekostet. In Porto herrscht der Belagerungszustand und in Lissabon tann die Drdnung nur durch die Anwesenheit großer Truppenmaffen gewahrt
Der Streik der Arbeiter in der Ofenthürenfabrik von G. Kanow, Stallschreiberstr. 10, dauert fort. Die Bes hauptung des Fabrikanten, daß die Stellen bereits wieder besetzt seien, ist unrichtig. Zuzug ist nach wie vor fernzuhalten.
Gerichts- Beitung.
Wegen Vergehens gegen das Sozialistengesetz hatte gestern der Maurer August Breffel, zu Charlottenburg wohnhaft, vor der Strafkammer des Landgerichts II gemeinschaftlich mit dem Weber Franz Stubbenhuck aus Nowawes fich zu verant worten. Vor ungefähr 8 Wochen hielt der Kriminalfommiffar Krause infolge einer Requisition seiner vorgesetzten Behörde bei dem Angeklagten Bressel eine Haussuchung ab; es waren da selbst u. A. eine Anzahl Exemplare des Büricher Sozialdemo frat" vorgefunden, sowie der Abschnitt einer Postanweisung, wonach Breffel vor längerer Zeit aus der Schweiz 20 M. zu gesandt erhalten. Des Weiteren hatte man ermittelt durch Ver nehmung der Frau des Maurers Budich, daß Breffel dem letteren Exemplare des Züricher legteren Exemplare des Büricher Sozialdemokrat" geliefert; dieselben wurden bei Budich ebenfalls beschlagnahmt. Da dieser indessen nachwies, daß seine Frau in seiner Ab blieb er
"
un
wesenheit die Zeitung angenommen, so behelligt; gegen Bressel dagegen ward Anklage erhoben wegen Verbreitens sozialdemokratischer Schriften, ebenso wie gegen den Weber Franz Stubbenhud, welcher bei der Polizei im Verdacht steht, daß er sich mit dem Vertrieb des„ Sozialdemokrat" befaffe. Breffel leugnete, von Stubbenhud die Beitung erhalten zu haben; er habe den Züricher ,, Sozialdemokrat" regelmäßig von unbekannter Seite zugeschickt erhalten. Die Rouverts, welche die Exemplare enthielten, trugen die Aufschrift: ,, Absender: D. D. R. Rothe." Von wem die jeweiligen Sen bungen eingingen, das wisse er nicht. Auf besonderen Wunsch habe er vielleicht viermal dem Budich Exemplare der qu. Beitschrift gebracht mit der Bedingung, daß Budich die Exemplare sofort, nachdem er dieselben gelesen, verbrenne. Ein Hleiner Bettel habe den Sendungen beigelegen, aber wo und wem er das Geld für die Lieferung zu ents richten habe, das habe er nicht gewußt. Merkwürdiger Weise hatte für ihn und seinen Kollegen die polizeiliche Haussuchung gegen Breffel noch eine weitere im gestrigen Audienztermin gleichzeitig verhandelte Anklage wegen Diebstahls" zur Folge. Es waren bei ihm ca. 500 Stück Gratulationsfarten, gepreßte Holzbilder u. s. w. vorgefunden worden. Breffel hatte geltend gemacht, daß die Karten von dem Prägemeister der Lurus- Papierfabrik Albrecht und Meister, als er dort Maurerarbeiten geliefert, auf sein Ersuchen ihm und seinem Kollegen geschenkt worden seien; die gepreßten Holzbilder bezeichnete der Fabrikbefizer Wittkowsky, aus deffen Bereich dieselben entstammten, als fehlerhaften Aus schuß und werthlosen Kram, mit welchem gewöhnlich die Dampf maschine geheizt wird, da die Maffe, aus welcher die Bilder Sägespäne und Stärke besonders gut hergestellt werden
-
heize. Unter diesen Umständen beantragte der Staatsanwalt Freisprechung wegen Diebstahls und der Gerichtshof erkannte gegen Breffel demgemäß; ebenso lautete gegen diesen auch bes züglich des Vergehens gegen das Sozialistengesetz das Urtheil auf Freisprechung, da in dem Verhalten des Breffel Verbreitung nicht gefunden ward. Stubbenhuck wurde dieserhalb überführt er achtet und zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt.
Unfallrente auf Beit. Ein in einer Sägemühle be schäftigter Arbeiter war von der Kreissäge an der rechten Hand verlegt worden und hatte von diesem Unfall eine Steifheit in dem Ringfinger und einem Theile des kleinen Fingers zurückbehalten. Die Müllerei- Berufsgenossenschaft gewährte demselben eine Rente von 20 pCt., sprach aber diese Bewilligung nur auf bestimmte Zeit aus. Die von dem Verlegten bezüglich der Höhe der Rente eingelegte Berufung wurde von dem Schieds gericht für unbegründet erachtet, strich jedoch den Endtermin aus dem Festsetzungsbescheide mit folgender Begründung: Das Unfallversicherungsgeset laffe zwar eine Bewilligung der Rente auf Zeit zu, doch dürfe von dieser Befugniß nur dann Gebrauch gemacht werden, wenn von vornherein feststeht, daß die Rente nur bis zu einem bestimmten Termin zu zahlen sein wird. Ein solcher Fall liege aber nicht vor. Die Berufsgenossenschaft sei von der Erwägung ausgegangen, daß die leichte Handwie fie hier in Frage stehe, zunächst eine verlegung, Herabminderung der Arbeitsfähigkeit zur Folge habe, daß demnächst aber durch fortgesette Uebung und Gewohnheit allmälig eine Ausgleichung stattfinde und schließlich die frühere Erwerbs thätigkeit wieder erreicht werde. Das möge nun ganz zutreffend sein, rechtfertige aber die Fristbestimmung nicht, denn der Ter min, zu welchem diese Wiedererlangung der vollen Arbeitsfähigkeit eintreten werde, lasse sich keinesfalls auf Tag und Stunde voraus berechnen. Es sei unmöglich und daher nicht statthaft, zu sagen, an einem gewissen Tage werde der Verlegte mit Sicherheit wieder im Befit seiner vollen Erwerbsfähigkeit sein und daher eine Rente nicht weiter zu beanspruchen haben. In einem solchen Falle sei es vielmehr geboten, die Rente ,, bis auf Weiteres" ohne einen bestimmten Endtermin zu bewilligen. Trete dann der erwartete Beitpunkt ein, so sei die Berufsgenoffenschaft gemäß 65 des Unfallversicherungsgesetzes befugt, einen neuen Festsetzungsbescheid zu erlassen und in diesem die Rente anderweit zu nominiren oder geeigneten Falles ganz zu entziehen. Den von dem Kläger eingelegten Refurs wies das Reichsversicherungsamt zurück.