Deffentlichkeit sind aber erträglich, so lange daneben das Kors rettiv der absoluten Offentlichkeit der Verkündigung der Urtheilsgründe besteht. Nun soll sich die Deffentlichkeit nur noch auf die Urtheilsformel beschränken. Dadurch wird der Verdacht erweckt werden, daß, wo feine Gründe publizirt werden, keine vorhanden find oder dieselben das Licht zu scheuen haben. ( Sehr wahr! im Zentrum.) Der Richter wird in Zukunft nur Soviel in die Deffentlichkeit bringen, wie ihm gut scheint, die Befolgung des Grundsatzes der Deffentlichkeit liegt also ledig lich in dem unkontrolirbaren Ermessen des Richters. Durch das Preßverbot für die Fälle der Gefährdung der Gefährdung Der Staatssicherheit wird die Preffe vollständig gebunden. Das Schweigegebot bringt es mit sich, daß ein Zuhörer aus der Verhandlung auch nach Jahren, wenn der Verurtheilte seine Strafe längst verbüßt hat, nichts mittheilen darf, dieses Gebot gilt also bis zum jüngsten Tag; und das nennt man eine kleine" Abänderung des bestehenden Gesetzes."
Präsident v. Wedell- Piesdorf bemerkt, daß er die Her einziehung des§ 175, welcher die Bestimmungen über das Preßverbot und den Schweigebefehl enthält, in die Debatte über § 173 nicht zulassen könne.
Worte Staatssicherheit" oder„ Sicherheit der Deutschen Reiches und der Bundesstaaten" in das Gesez aufgenommen werden. Alle politischen Bedenken gegen diesen Paragraphen find mithin unbegründet.( Beifall rechts.)
Abg. Gröber: Ich wollte dies nur insoweit thun, als es die Vorredner, allerdings unter einem anderen Präsidenten, ebenfalls gethan haben. Der Begriff der Gefährdung der Staatssicherheit ist auch ein sehr weitgehender. Nach den Erflärungen des Regierungskommissars will man den Staat durch diese Bestimmungen auch gegen innere Feinde schüßen. Gerade bei politischen Prozessen muß aber die vollste Deffentlichkeit gewahrt werden. Herr Klemm erblickte in dem Gefeße keine Gefahr, weil das Schwert der Revision über dem Richter schwebe. Für die Revision kommt aber nur die formale Frage in Betracht, ob der Grund zum Ausschluß der Deffentlichkeit in der Verhandlung bezeichnet ist, aber nicht, wie er begründet ist. Daß die Fälle, in welchen der Ausschluß der Deffentlichkeit stattfindet, nur von geringer Bahl sein werden, wie die Nationalliberalen meinen, ist gleichgiltig, denn es werden immer gerade die wichtigsten Verhandlungen davon betroffen werden. Herr von Reinbaben hat die Sache auf das persönliche Gebiet gezogen. Wir bezweifeln durchaus nicht das ehrliche Bemühen der Richter; aber es giebt auch so befangene Richter, daß falsche Urtheile vorkommen tönnen. Wir wollen hoffen, daß durch dieses Gesez kein Schaden eintritt. Wir wirken aber nicht mit, die Möglichkeit zu einer solchen Schädigung zu geben und stimmen gegen die ganze Vorlage.
Die Diskussion wird geschlossen.
Persönlich bemerkt Abg. Meyer( Halle ) dem Abg. Kulemann, daß die Zitirung von Privatgesprächen stets von den Rednern aller Parteien tritifirt worden sei. Er werde Herrn Rulemann erforderlichenfalls auch ferner dieserhalb kritisiren.
Abg. Kulemann bestreitet dem Abgeordneten Meyer die Kompetenz, ihn deswegen zu fritifiren, weil er auf Aeußerungen Bezug nehme, die ihm von einem Mitgliede des Hauses gemacht seien.
Ref. Abg. v. Cuny weist den Vorwurf des Abg. Kräcker zurück, daß in den Verhandlungen der Kommission zwischen den Bertretern der Regierung und Mitgliedern der Kommission irgend welche Verabredungen gemacht seien, daß dieses Gesetz gegen die Sozialdemokraten gerichtet sei. Er sei ermächtigt, dem Hause mitzutheilen, daß die von der Regierung in der Kommission gemachten Eröffnungen fich vorwiegend auf das Verhältniß zum Auslande, auf den Prozeß Gräf und das Niederwaldattentat be= zogen haben.
§ 174 lautet jest: Die Verkündung des Urtheils erfolgt in jedem Falle öffentlich." Anstatt des Urtheils" soll gesezt werden: der Urtheilsformel".
Abg. Munckel beantragt, dem unveränderten§ 174 fol. genden Sujak zu geben: Durch einen besonderen Beschluß des Gerichts tann für die Verkündung der Urtheilsgründe oder eines Theiles derselben die Deffentlichkeit ausgeschlossen werden, wenn fie eine Gefährdung der Staatssicherheit besorgen läßt."
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Sie auch bezüglich der Fälle der Gefährdung der Sitte ich, den ficherheit anerkennen. Die Erfahrungen veranlaffen Regierungen, dieselben Bestimmungen auch bezüglich Stadtv. Dr. Gefährdung der Sittlichkeit in die Vorlage aufzunehmen.mann erwider Kurz vor 5 Uhr wird ein Vertagungsantrag abgelehnt.; der Aussch Nachdem noch der Abg. Günther( nl), beffen muß Sie daher führungen wegen der zunehmenden Unruhe des Hauses auf Gin weiterer s Journalistentribüne fast unverständlich blieben, gesprochen, schlauf der Antrag die Debatte. ungiltig zu
Abg. Rintelen: Man soll die Bestimmungen über den Ausschluß der Deffentlichkeit nur so weit verschärfen, als absolut geboten ist. Ich stimme deshalb dem Antrage des Abg. Mundel bei, welcher ſpezialifirt, in welchen Fällen die Urtheils gründe nicht veröffentlicht werden sollen. Ich möchte nur noch zwei Unteranträge zu dem Antrage Munckel stellen. Ich beantrage erstens, hinter dem Worte Staatssicherheit" einzuschalten dem Auslande gegenüber". Die Absicht dabei ist, die Deffentlichkeit für die Verkündung der Urtheilsgründe nur dann auszuschließen, wenn es sich darum handelt, das Deutsche Reich gegen das Ausland zu schüßen. Mein zweiter Antrag geht dahin, für den Fall der Annahme des Antrages Mundel hinter dem Worte Staatssicherheit" einzufügen oder eine Gefähr dung der Sittlichkeit". Dem Angeklagten selbst müssen unter allen Umständen in diesem Falle die Gründe zugestellt werden.
Abg. Kräcker( Soz.): Die Vorlage ist einzig und allein zu dem Zweck eingebracht, um sie gegen uns in Anwendung zu bringen. Darüber kann nach den Erklärungen der verbündeten Regierungen und der Mitglieder in der Kommission kein Zweifel sein. Bei allen politischen Prozessen der letzten Jahre gegen unsere Partei ist die Oeffentlichkeit ausgeschlossen worden. Ich habe die Wirkung dieses Umstandes an meinem eigenen Leibe gefühlt. Ich bin vor kurzem in meiner Vaterstadt wegen Geheimbündelei zu strenger Strafe verurtheilt worden. Die Anklage ging dahin, daß wir auf sog. Spaziergängen in Breslau Besprechungen über die bevorstehenden Wahlen unter der Form einer geheimen Verbindung gemacht hätten. Ich wurde ver= urtheilt auf rund der Zeugenaussage eines politischen Polizeibeamten. Er sagte aus, ich hätte in dem und dem Jahre und an dem und dem Tage einen ganzen Koffer voll, Sozialdemokraten" von Berlin nach Breslau gebracht und weiterverbreitet. Niemand von Ihnen wird mir eine solche Dummheit zutrauen. Ferner hätte ich in einem Walde eine Vorlesung gehalten, in der ich die Organisation der russischen Nihilisten der Breslauer sozialdemokratischen Partei empfahl. Als der Richter fragte, haben Sie das Alles mit angesehen und angehört, verneinte es der Zeuge und berief sich auf seine Hintermänner, deren Namen er nicht nennen dürfe. Wäre die Deffentlichkeit nicht ausgeschlossen gewesen, wäre ich nicht fünf Monate in schwerer Untersuchungshaft gewesen; hätten die Zeitungen über den Prozeß berichten können und über die Zeugenaussagen des Polizisten auf Grund von Mittheilungen, die ihm von einem Nichtgentleman gemacht wurden, die er bezahlt hat, um gegen uns auszusagen, so wäre es mir, meiner Frau, meinen Kindern, meinen Freunden gelungen, nachzuweisen, daß das gelogen war, man hätte nachweisen können, daß ich an dem beschworenen Tage an einem andern Orte gewesen bin. Können Sie es mit Ihrem Gewissen verantworten, daß Staatsbürger auf Grund solcher Aussagen, die durch die Deffentlichkeit nicht fontrolirt werden, zu jahrelangem Gefängniß verurtheilt werden? Dann nur zu! Die öffentliche Meinung wird über das Votum des Reichstages in dieser Beziehung zu Gericht sitzen. In der britten Lesung werden Sie noch andere Dinge zu hören betommen, die Ihnen beweisen werden, daß Sie von freiem Bürgerthum fernerhin nicht sprechen dürfen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Klemm spricht sich für die Kommissionsvor schläge aus.
Der§ 174 wird nach dem Antrage des bg. Mumen. unter Annabme des zweiten vom Abg. Rintelen gefte Stadtv. Dr. S Amendements gegen die Stimmen der Konservativen Magistrats, be
nommen.
Nach 5 Uhr wird die weitere Berathung auf Freitverordneten1 Uhr vertagt.
Kommunales.
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Sizung vom Donnerstag, den 1. Mär dem einmal at Die Tribünen find überfüllt, die Bänke des Hausesngt festhalten.
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besetzt. Gegen 5% Uhr Nachmittags eröffnet Stadtverord Vorsteher Dr. Stryd die Versammlung, indem er mi daß der frühere Stadtverordnete Dr. Ferdinand Pflug, ber 1863 bis 1883 der Versammlung angehört, verstorben sei. Stadtverordneten erheben sich zum Zeichen der Hochachtung des Beileids von ihren Plägen.- Der Vorsteher macht als eine Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Vom Stadtverordnändigkeit t Biethen ist folgendes Schreiben eingegangen: Infolge des gegen meine Wahl ergangenen Maging volle beschluffes halte ich mein Erscheinen in der heutigen Stadt ordneten Versammlung nicht für nothwendig. Ich bestreite Stadtv. Dr. Magistrat allerdings das Recht, den Beschluß der Stadtver neten- Versammlung vom 9. Februar d. 3. zu beanstanden J. hätte höchstens auf Grund des§ 11 des Buständigkeitsgelen, welcher 2 lege ich alles Weitere in die Hände der Stadtverordneten als Gesch flagen fönnen.( Vereinzelte Rufe: Sehr richtig!) Im übrgiebt es fei
Abg. Träger: Wenn man noch von einem auf das Deffentlichkeitsprinzip bafirten Gerichtsverfahren soll reden tönnen, so muß mindestens die Deffentlichkeit der Urtheilsverkündung als das bescheidenste Maß aufrecht erhalten werden. Der Richterspruch wird dadurch vor das Forum der öffentlichen Kritik gestellt, dem er unter allen Umständen zu unterliegen hat. Diese Forderung liegt nicht blos im Interesse derer, die verurtheilt werden, sondern auch im Interesse der Freigesprochenen, denn es kommt sehr darauf an, aus welchen Gründen und in welcher Art Jemand freigesprochen ist. Wenn Sie das Gesetz nach den Vorschlägen der Kommission annehmen, so schädigen Sie damit Intereffen, welche höher stehen, als die Intereffen, die Sie durch die Deffentlichkeit des Verfahrens gefährdet glauben. Wollen Sie ein Urtheil ohne Gründe, so verweisen Sie doch alle diese Prozesse vor die Geschworenengerichte. Der Antrag Mundel ist allerdings nur ein Nothbehelf, denn es wird leicht sein, in den Urtheilsgründen einen bedenklichen und einen unbedenklichen Theil zu trennen. Gleichwohl enthält derselbe eine Verbesserung gegenüber den Kommissionsvorschlägen.
Abg. Hahn( f.): Es liegt mir nur daran, festzustellen, daß durch dieses Gesetz die Deffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen nicht weiter beschänkt wird, als es schon jetzt der Fall ist. Der gegentheiligen Legendenbildung kann nicht oft genug widersprochen werden.§173 des bisherigen Gerichtsverfassungsgefeges bestimmt, daß die Deffentlichkeit ausgeschlossen werden darf, wenn eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und der Sittlichkeit zu besorgen ist. Jetzt wird nun die ,, Staatssicherheit" besonders hervorgehoben, und die Regierung hat ja den Zweifel gehoben mit der Erklärung, daß es ihr gleichgiltig ist, ob die
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Feuer an und sagte: Nun, Saphir , helfen Sie mir an nichts denken!" Börne behauptete nämlich, er befande sich nur dann wohl, wenn er an gar nichts denke, das könne er aber nicht allein, dabei müsse ihm immer jemand helfen. Namentlich aber, sagte er, gelänge es ihm ganz und gar,
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Verwendung eines städtischen Grundstüds an der Seelen Fragen Hierauf genehmigt die Versammlung die Vorlage, betref erordneten zum Bau der Pumpstation des IX. Radialsystems. Im weit wird die Erwerbung des Straßenlandes vor dem Grunduche Sie, Langestraße 102, die Erwerbung von zwei zur Stadtben Magistra Parallelstraße verwendeten fiskalischen Parzellen, die Erwerben und der G
des Straßenlandes vor dem Grundstüde Sebastianstraße die Erwerbung der zur Freilegung der Königsbergerſtrahe der Memelerstraße bis zum vorhandenen Plaz unweit Rüdersdorferstraße erforderlichen Flächen, und endlic
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Erwerbung einer zur Freilegung der Schleiermacher die glücklic
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Geh. Rath v. Lenthe: Ich bitte Sie, unter Ablehnung der Anträge Mundel und Rintelen, den Paragraphen der Vorlage unverändert anzunehmen. Was den Ausschluß der Deffentlichkeit wegen Gefährdung der Sittlichkeit betrifft, so soll da durch nicht nur der Angeklagte geschont werden, sondern auch die Person, welche das Opfer des Verbrechens geworden ist. Es ist eine unerträgliche Härte, wenn eine Person, die das Opfer einer Nothzucht oder Schändung gewesen ist, die Veröffentlichung der Sache in den Urtheilsgründen be= fannt gegeben sieht. Auch kann der Vorsitzende des Gerichts die Gründe nicht so abfaffen, daß sie keinen öffentlichen An stoß erregen, denn wenn sie darnach zugestutzt werden, werden fie nur Scheingründe sein, und dann könnte man auf ihre Ver fündigung überhaupt keinen Werth legen. Es ist neulich betont worden, daß man das Gesetz, welches 1878 durch die aus so bewährten Juristen bestehende Kommission gemacht ist, nicht jetzt schon wieder ändern solle, und es ist dabei auf die Autorität des Präfidenten jener Kommission Bezug genommen worden. Dieser, der jezige Abg. Miquel, hat aber schon da mals den Standpunkt der Regierung vertreten. Bei dem Entwurf der Strafprozeßordnung hat die Regierung diese ursprüng lich vertretenen Bestimmungen allerdings wieder aufgegeben, aber nur in der Erwartung, daß die von ihr befürchteten Folgen der Verkündigung der Urtheilsgründe theilsgründe in solchen Fällen nicht eintreten werden. Es haben sich aber inzwischen große Mißstände ergeben, die
Ferner werden
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rium der Simon und Hermann Böhm 'schen Stiftung. Vorsteher ersucht, die Wahl auf seine Person zu oftmals nicht wiffe, wie er den vielen an ihn gerichteten stüßungsgesuchen gerecht werden solle. Die Versammlung einstimmig den Stadtverordneten- Vorsteher als
erwähnten Kuratoriums.
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gegen die Wahl des Stadtv. Splettstößer. Der Red Nach den durch den Magistrat veranlaßten Erhebung gestellt worden, daß 25 Personen, obwohl fte in der
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gestanden haben, nicht wahlberechtigt gewesen find, weil fie das Bürgerrecht vorausseßende Bedingung, nämlich die C
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einer Majorität von 18 Stimmen gewählt ist, so beantragt Ausschuß, die Wahl des Herrn Splettstößer für ungil erklären. Die and ren Dinge, die zu einem Wahlprote anlaffung gegeben haben, hat der Ausschuß nicht weiter i
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Stadtv. Dr. Friedmann( Rechtsanwalt): Ich fann Antrage des Ausschusses, obwohl derselbe einstimmig g
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Abschluß der Wählerliste wahlberechtigt waren ober stellt, erst eingetreten ist, nachdem die Wählerlifte abgefch war. Es fann doch die Möglichkeit vorliegen, daß Jemand Feststellung der Wählerliste wahlberechtigt ist und daß er träglich die 6 M. jährliche Klaffensteuer nicht entrichten b Ich bin doch der Meinung, daß ein solcher Mann wohl berechtigt ist. Da dieser Punft aber noch nicht unterfu Heinrich Heine in seinem Bett ist ungefähr struppig, die Stirn weit hervortretend und die Augen
ganz und gar so groß wie ein Max Piccolo, es ist vom Menschen gerade noch so viel übrig geblieben, als eben noch nöthig ist, um dieser Fülle von Poesie, Laune, Humor, blendendem Wiß und satanischer Bosheit zum Aufbe
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in ihre Höhlen zurückgezogen und zugedeckt. Heine ift f los und braucht die Nacht hindurch unzählige Mal bie dienung zu hundert Dingen und doch darf kein Lit Bimmer sein und auch kein lebendes Wesen fann
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an nichts zu denken, wenn ein deutscher Professor mit ihm wahrungsgefäß zu dienen. Heine streckte mir seine Hand Nachts um sich dulden, er muß allein sein! Allein wad
diskurire.
Aber," erwiderte Saphir , ich bin ja kein Professor, im Gegentheil."
,, Chut nichts," sagte Börne, Sie sind erst aus Deutsch land gekommen; ich weiß, Sie waren ein Freund von Hegel ; Sie müssen mir helfen, an nichts zu denken."
Saphir erzählte, daß Börne immer an Kälte gelitten habe. Beim Schreiben stand er bei jeder 3eile auf, um fich am Kamin zu wärmen. Er arbeitete sehr langsam, ging inzwischen oft fünf Minuten lang auf und ab und schrieb wieder fünf Beilen.
"
Wie sind Sie so glücklich," sagte Börne zu Saphir , der rasch schrieb, so geschwind zu arbeiten, das kann ich nicht!" Ja," entgegnete Saphir , dafür hält auch Ihre Arbeit für die Ewigkeit, meine aber ist bald zerbrochen und unbrauchbar."
entgegen. Eine Hand? Ein Händchen von einer Mumie. Und dieses Knochenmodell einer Hand schreibt noch ,, Lutetia", Romancero" und all' die wundersam duftigen, wundersam wißigen, wundersam poetischen und wundersam abscheulichen Dinge durcheinand'. Ich sprach mit Heine von den
Gedanken und wachen Träumen."
feinen Schmerzen, mit seinen Leiden, aber auch mit f Saphir war, um den treffenden Ausdruck Gottid zu gebrauchen, der Konditor des Jokus, der Verfaffer Devisen, Klatschblätter, Mimosen, Papilloten, Nachtfa vielen Verlegungen, welche er selbst Freunden anthut. Nesselblätter, der große Gebieter des Wortwiges, ber der Polemik, der eine Zeit lang wie ein herausforde
,, Ach," sagte er ,,, über wen soll man denn Wige machen als über seine Freunde? Die Feinde nehmen es einem gleich übel! Die Freunde sollen uns die Freundschaft erzeigen, unsere Wiße nicht übel zu nehmen." Ich muß gestehen, da ist noch Methode drin.
Als Saphir einst zu Louis Philipp ins Palais Royal geladen wurde, sagte Börne: Grüßen Sie mir alle und bringen Sie mir ein Stückchen bürgerliches Königthum mit, weil es noch frisch ist!"
Mit meinen Finanzen," sagte Heine, bin ich immer brouillirt; ich habe immer weniger als ich brauche."
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fritischer Ringer von einer Stadt zur anderen zog
mermehr zula Der Antrag mmung mit ftimmen: einige zur Alsdann m 1888 89, der Et
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den Angelegenheiten der Melpomene und Thalia feine C
zu Boden borte.
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Doch man irrt, wenn man glaubt, daß diese teristik Saphirs eine ausreichende und erschöpfende fei ist der brillante und funkelnde Wiß die Hauptbom Saphir's , doch hat er auch einzelne tief empfundene ,, ich habe weniger als wir brauchen", aber wir sollen eigent- gefühlvolle Lieder geschaffen, welche sich einer großen larität erfreuen. Wer weiß es z. B. noch von der heu
,, D," erwiderte ich, das kenne ich, wir sagen immer,
lich sagen: ich brauche mehr als ich habe."
Höchst interessant war die Begegnung der beiden genialen Humoristen Saphir und Heine! Mag sie hier zugleich als Probe der Saphir 'schen Schreibweise geschildert
werden:
Ein weiblicher Domestike meldete mich an," schreibt Saphir ." Ich trat in ein sehr verdunkeltes Kabinet. Daffelbe war durch einen Schirm in zwei Theile getheilt. Selbst halb blind, tappte ich mich vorwärts, da fönte es hinter dem Schirm hervor:" Ist's der wirkliche
von meiner Familie und 6000 Francs von Campe in Hamburg , das sind jährlich 12 000 Francs Renten, ich
" Ich habe," fuhr Heine fort, 6000 Francs jährlich Generation, daß das weltbekannte Lied:" Im Gart
Muse Saphir's verbindet eben mit tiefem Gemüth bie
brauche aber wenigstens 20 000 Francs! Wie viel brauchen terſte Laune, und Ernst und Scherz verschmelzen fich bei
Sie?"
Mein lieber Heine," erwiderte ich, die Berechnung ist eicht. Sie haben mehr als 12 000 Frants Renten und
zu einem harmonischen Ganzen.
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Der Ruhm Saphir's ist in Deutschland im Verble begriffen, aber die Saat des Humors, die er in ber u .rauchen dennoch 20 000, Franks. Stellen Sie sich erst zistik und der Gelegenheitsdichtung, besonders aber in M wird sein Name als einer der wißigsten und geiftvolle or, wie viel Geld ich brauche, der ich gar keine Renten Wigpresse ausgestreut, trägt in einem fort Früchte, und f " In diesem Augenblick brachte die Dienerin einen Brief, Köpfe des deutschen Volkes mit Bewunderung gena
abe."
er ließ die Fenstervorhänge zurückschlagen und ich sah Heine's zingesicht deutlich. Ein wahres leidendes Lazarusgesicht, fahle, bleiche Wangen, spärliches Haar, der Bart weiß und
werden!
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