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Wie dem Sächs. Wochenbl." aus Reichenbach i. V. berichtet wird, so hat fürzlich der daselbst bestehende ältere Mili­tärverein einem verstorbenen Mitgliede, welches etwa 30 Jahre hindurch dem Verein angehört hatte, die üblichen militärischen Ehrenerweisungen versagt, weil der Verstorbene sozialdemokra Ehrenerweisungen versagt, weil der Verstorbene fozialdemokra tischen Grundfäßen buldigte. Der Vorfall hat um so größeres Aufsehen erregt, als in diesem Falle sogar der Ortsgeistliche tein Bedenten getragen hat, einem Freunde des Verstorbenen die Erlaubniß zu einer furzen Ansprache am Grabe zu ertheilen, obwohl der Verstorbene ausdrücklich auf die Tröftungen der Rirche verzichtet hatte.

Die Arbeiterpetitionen gegen die Grundzüge der Alters­und Invalidenversorgung find, wie die Hamb  . Ref." erfährt, bereits mit 120 000 Unterschriften bedeckt. Da noch Tausende von Petitionen im Lande zirkuliren, so wird mit Sicherheit auf die Verdoppelung der Ziffer gerechnet.

Die heischen Landtagsabgeordneten Ulrich und Jät haben bei der zweiten Kammer einen Antrag auf ein Er­suchen an die Regierung eingereicht, dieselbe wolle einen Gesetz entwurf wegen Entschädigung unschuldig verurtheilter und unschuldig in Untersuchungshaft genommener Personen ein­bringen.

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fich im Gasthause zur Hühnersteige" auf der Schönbrunner straße in Fünfhaus versammelt hatten. Sie gruppirten sich im Salbkreise um das Monument, und auf das gerufene Kommando des Arbeiters Wenzel Hruschka: Hut ab!" ent blößten alle das Haupt. Der Führer sprach dann folgende Worte: Genoffen! Den Vorkämpfern für Freiheit und Recht ein dreimaliges Hoch!" Alle Anwesenden stimmten in das dreifache Hoch ein und bedeckten dann auf das Kommando: Sut auf!" wieder das Haupt. Ein Arbeiter, welcher laute Beschimpfungen gegen die Polizeibehörde ausgestoßen haben soll, wurde von dem anwesenden Bolizeibeamten aufgefordert, ihm behufs Aufnahme des Nationales in die Friedhofskanzlei zu folgen. Ein allgemeines lautes Murren folgte dieser Anord­nung. Man rief: Freilaffen! Er fann ja morgen tommen!" Doch der Beamte beharrte darauf, daß seiner Weisung Folge geleistet werde. Der Arretirte, in deffen Befiz man sechs Kras vattennadeln eine geballte Faust darstellend- fand, ist der Drechslergehilfe Ignaz Burianet, zu Scheletig in Mähren   ge bürtig, 29 Jahre alt, Ottakring  , Schottengaffe Nr. 33 wohnhaft. Er wurde seinem Domizilskommissariate zur weiteren Verfügung überstellt und wird wegen Wachebeleidigung zur Verantwortung gezogen werden. Gegen Wenzel Hruschka wird nach der faiser lichen Verordnung vom 20. April 1854 vorgegangen werden, weil er tros des Verbotes das hoch!" ausgebracht hat. Die Arbeiter der radikalen Partei verließen, nachdem sie abermals ein dreifaches Hoch gerufen hatten, den Friedhof und zerstreuten fich später gruppenweise. Außer den früher erwähnten Kränzen wurden noch zwei andere am Fuße des Monuments nieder gelegt. Der eine trägt auf rother Bandschleife die Inschriften: Die sozialdemokratische Arbeiterpartei Desterreichs den Opfern für Freiheit und Recht!" Der andere gleichfalls auf rother Schleife: Die sozialdemokratische Arbeiterpartei, politischer Verein Wahrheit" in Wien  ."

unterhalten uns zur Verfügung gestellt wird, über die Angelegenheit noch Steinmes Folgende: Der Artikel der Nordd. Allg. 8tg." ist ifter eatürlich in der Schweis nicht unbemerft geblieben. Wundern eren In darf man fich denn doch darüber, daß ein Blatt wie die Nordd. an dem Allg. 3tg." eine ganze Bevölkerung für die von einigen halb­nur von machsenen Buben begangene Gemeinheit verantwortlich machen chvonn. Die Bevölkerung, insbesondere Baſels, ist ja auch im ihn bilden Auslande als eine anständige und politisch gemäßigte bekannt; inem oderie ist es möglich, ihr eine so abgeschmackte Gesinnung zuzu­die den reiben, wie sie in einigen deutschen   Blättern geschildert wird. gt. Bell Das fragliche Gedicht blieb hier völlig unbeachtet, bis eine Beitung trengen, dem badischen Nachbarorte Lörrach   daffelbe zum Abdrud eben felbft rachte und so erst dasselbe im Publikum verbreitete. Ich hatte, achtet, daß op der mir zu Gebote stehenden Mittel, die größte Mühe, mir Fammentom in Originalexemplar zu verschaffen. Von dem betreffenden aftnachtswagen aus wurde das Opus gar nicht vertheilt, il der Bruder eines Theilnehmers fast die ganze Auflage gefaßt und in die Reffelfeuerung geworfen hatte. Vor allem hervorzuheben, daß hier die Fastnacht nicht von Erwachsenen ie in Köln  , sondern ausschließlich von jungen Leuten im Alter on 15 bis 20 Jahren in Szene gesetzt wird; die wohlhaben en Alaffen halten sich davon meist gänzlich fern. Die Büge ben nichts Einheitliches, es find lauter kleine Gruppen, bei Der eine Schaar Trommler voraus, denn das Trommeln ist ischen Vr die Hauptsache. Die zu vertheilenden Bettel find meist das Eine iftige Produkt dieser jungen Leute selbst; sie sind aber auch ", das nach und bleiben meist unbeachtet. Einer polizeilichen Kons hämt file unterliegen diese Wische nicht, wohl aber muß der Drucker zu bebau auf angegeben sein und wehe ihm, wenn Klage gestellt wird, t ift, fel wird von dem Gericht rücksichtslos verurtheilt. Ohne Klage usrede! geschieht nichts; es find dies eben keine Vergehen, die vom caus! Staatsanwalt amtlich verfolgt werden. Warum flagt nun es nicht iemand? Drucker und Verfasser find bekannt, und die Mehr. erempfindli der Bevölkerung würde es mit Genugthuung sehen, wenn Dementi felben für dieses bodenlos gemeine Machwerk die verdiente m den Strafe erhielten. Die hiesigen Gerichte urtheilen in Preßfachen Blattes streng; alle Baseler Beitungen wiffen ein Lieb davon allerweni fingen. Artikel aber, wie derjenige in der Nordd. Allg. 3tg." D." auf nd anderen deutschen   Blättern, in welchen der ganzen Bevöl mehr so ung Vorlesungen über politischen Taft und Anstand gehalten Die theinerden, in welchen man sie unter Anführung vollständig er möglich gener Thatsachen, wie z. B. Beifallsbezeugungen, Deutschen­teren Ver u. f. w. für Vorgänge verantwortlich macht, an welchen ste von Minifi urchaus unschuldig ist verfehlen nicht nur ihren Swed, monardindern bewirken das Gegentheil. Man ist sich besonders in erhältnisse afel einer Haltung gegen die Deutschen   bewußt, welche diesen - Entschliesteren zu allem eher als zu Klagen Veranlassung bieten kann. Ban fängt aber nachgerade an, der ewigen Anfeindungen aus u verwunder unmittelbaren deutschen   Nachbarschaft müde zu werden und n König an fragt sich mit Grund, was denn eigentlich mit diesen Ver­hme auch umbungen bezweckt werde. Es ist bekannt, daß es in einer n auch schachbarstadt eine Tafelrunde giebt, an welcher eine Anzahl Den Miniftefterpatrioten im Zusammentragen von gegen Basel   gerichteten lung bereits Stunden vorher kolportiren ließ, ehe der Ein­

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Elberfeld, 11. März. Seit Wochen schon hatte die Polizei anscheinend Kenntniß davon, daß die Sozialdemokraten die Vertheilung eines Flugblattes beabsichtigten. Die Woh nungen des Reichstagsabgeordneten Harm und der anderen be fannten Führer waren polizeilich bewacht und ebenso die Druckerei des hiesigen Arbeiterorgans. Troßdem find gestern Abend und heute unzählige Exemplare eines Flugblattes: Ein Gedenkblatt wie es heißt, 20 000 Stüd zum 21. Februar 1887" theilt worden, ohne daß die Polizei auch nur einen der Ver­theiler abgefangen hätte.

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Merrane i. Sachsen. Vorige Woche sollte im Kaiser hoffaale hier eine Voltsversammlung stattfinden, auf deren Tagesordnung ein Referat des Herrn Liebknecht über die Alters- und Invaliden- Versorgung der Arbeiter und über die Arbeitsbücher gefest war. Diese öffentliche Versammlung ist aber von der hiesigen Polizeibehörde auf Grund des§ 9 des Sozialistengefeßes verboten und das Verbot folgendermaßen be­gründet worden: Der als Vortragender in Aussicht genom Schriftsteller Wilhelm Philipp Martin Christian Ludwig Liebknecht ist nicht nur als Führer und eifriger Agitator der sozialdemokratischen Partei bekannt, sondern auch bereits auf Grund von 28,3 des bezeichneten( Aus­nahme) Gesetzes aus Berlin   und Leipzig   ausgewiesen worden, dabei vielfach, namentlich auch wegen Vorbereitung des Hoch­verraths, Vergehen gegen die öffentliche Ordnung, öffentlicher Beleidigung und Verleumdung von Beamten bestraft. Diese Thatsachen rechtfertigen 2c. 2c." Es ist aber diesmal auch etwas auffälliger erschienen, daß die Redaktion des amtlichen ,, Wochen­blattes außerordentlich zeitig von dem Verbot in Kenntniß ge­wesen ist und die Nachricht von der verbotenen Volksversamm

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it Ranonen auf Spaßen zu schießen. Mit herzlichem Gruß

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Offiziös wird gemeldet: Bei der praktischen Sandhabung des Unfallversicherungsgesehen hat es sich tausgestellt, daß mitunter die Unfallinvaliden nur nach leberwindung von Schwierigkeiten und nach Verlauf einer

Beraumen Beit eine ihren verringerten Arbeitskräften und ihrer erminderten Erwerbsfähigkeit voll entsprechende Arbeitsgelegen eit haben finden können. Zwar haben die früheren Arbeit längerer eber die Arbeiter auch nach dem Unfall fast ohne Ausnahme wieder angestellt, aber sie haben denselben nur selten diejenige Arbeitsgelegenheit bieten können, bei welcher fte die ihnen ver bliebene Erwerbsfähigkeit voll hätten ausnuten können. Da nun das Unfallversicherungsgesetz bestimmt, daß die Nente des Invaliden nicht unter Berücksichtigung seines späteren Vers Dienstes, sondern einzig und allein auf Grund des Umfanges Seiner Erwerbsunfähigkeit in ihrer Höhe bemeffen wird, also der Betrag der Lohnfumme, welche der Invalide erhält, auf die Höhe feiner Rente feinen Einfluß ausübt, wird es dem legteren selbst sowohl wie unseren Arbeitgebern, welche sich die Sorge um die Invaliden angelegen sein lassen, erwünscht sein,

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bre törperlichen Verhältnisse hat. Die Zentrale vermittelt dann Arbeitsgelegenheit. Wie wir hören, ist dieses Verfahren, Bonach die Betriebsunternehmer regelmäßig die in ihren Be ieben frei werdenden Stellen einer solchen Zentrale bekannt eben und diese ihnen dann die passenden Invaliden empfiehlt, don an mehreren Orten eingeführt und hat sich bisher gut

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" Doch," nickte die Frau. Da ich immer Angst hatte das Berbrechen trotzdem an den Tag kommen könnte, Beruhigte mich meine Schwester, indem sie mir alle Auf einem Vorsichtsmaßregeln erzählte.

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Dorfe in der Nachbarschaft war wenige Tage nach­er ein acht Tage altes Mädchen gestorben Robtenschein verschaffte sich meine Schwester und brachte In dem Baron, der von da an glaubte, sein eigenes inb fei todt, und auch nie wieder seit der ganzen Beit

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" Das ist eine durchtriebene Person," nickte der alte vor sich hin. Und welchen Lohn erhielten Sie Mein Theil " Ach, viel, viel Geld!" seufzte die Frau. Mein Theil

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Strug, wie mir die Schwester sagte, dreitausend Thaler,

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wußte das ebenfalls so einzurichten, daß mein Mann jei eine Erbschaft, die ich erhoben. Aber insofern habe ein gutes, ehrliches Herz außerdem glauben mußte, wenigstens gut gemacht, was ich konnte, und alles, was unseren Kräften stand, und was wir besonders mit Hilfe ner Summe ersparen konnten, auf die Erziehung des Pegelindes verwandt. Frizz hat gewiß seine Mutter nie vermißt, wie ich nach meinem eigenen Rind ge Die Sache ist allerdings schon vor den Gerichten, mmert habe. Aber jetzt kann es nichts mehr helfen. nb wenn sie den alten Baron und das gnädige Fräulein Porfordern, so müssen sie wohl bekennen, und sie können Frih damit nicht mehr retten, denn das dauert lange, und die Beit verfliegt er soll den Mord on bekannt haben und ist zum Tode verurtheilt; aber er Darf nicht sterben. Mit dem Sohn des Schlossermeisters Baumann machen sie wenig Umstände, das weiß ich. Die Boltert hat ganz Recht: was liegt an folch' einem armen Menschen und daran, was ihn dazu getrieben! Anders Benbelsheim, der Erbe von so vielem Geld ist, den sie Befängniß halten, und den werden, den dürfen sie nicht So," sagte die Frau, indem sie mühsam nach Athem jetzt haben Sie Alles gehört, was ich verbrochen,

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Verbote auf Grund des Sozialistengesehen. Der Regierungspräfident von Wiesbaden   verbietet die in Zürich   her ausgegebene nichtperiodische Druckschrift Sturm".- Die Re­gierung von Düsseldorf   verbietet die nichtperiodische Druckschrift Gedenkblatt an den 21. Februar 1887. Arbeiter, Handwerker, Bürger" beginnend: Als vor Jahresfrist in Deutschland  der Wahlkampf 2c." schließend mit den Worten: Dann wird das Banner der Freiheit wehen und die Sozialdemokratie wird triumphiren." Das Flugblatt ist gedruckt in der Genossen­schaftsbuchdruckerei Hottingen- Bürich.

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Oesterreich- Ungarn.

Wien  , 12. März. Der bevorstehende vierzigjährige Gedenk­tag der Rämpfe im Jahre 1848 veranlaßte schon gestern einen Theil der Wiener   Arbeiterschaft, seine Sympathien für die Opfer des 13. März zum Ausbruck zu bringen. Auf dem Schmelzer Friedhofe, auf welchem fich bekanntlich das rab der März gefallenen befindet, sowie auf den dahin führenden Straßen herrschte den ganzen Nachmittag über bis zum Eintritte der Dämmerung reges Leben. Bu Ausschreitungen war es nicht gekommen und die aufgebotenen Organe der Polizeidirektion fahen fich nur einmal veranlaßt, eine Arretirung vorzunehmen. Schon Vormittags wurde von einer Arbeiterdeputation ein mit frischen Rosen gezierter Lorbeerfranz auf den Sockel des Obelisken niedergelegt. Die rothe Bandschleife trug folgende Inschrift: Die sozialistische Partei ,, Arbeit" ein Hoch den Vorfämpfern für Freiheit und Recht.  "" Von 2 Uhr Nachmittags ab famen und gingen in fleinen oder größeren Gruppen einige hundert Personen auf den Friedhof. Alle hielten sich einige Zeit vor dem Obelisken auf und entfernten fich ruhig wieder. Um

Holland  .

Aus Amsterdam  , 12. März, wird geschrieben: Nachdem der erste Wahlgang beendet ist, rüften alle Parteien fich bereits wiederum für die Nachwahlen. Im Ganzen müssen 26 Nach­wahlen stattfinden. Wenn die Katholischen und die Anti­revolutionären auch jetzt wiederum zusammen marschiren, wer den voraussichtlich die kirchlichen Parteien fiegen, allein auch die liberale Partei fann auf einige Wahlfiege rechnen. Die ge naue Anzahl der bis jetzt gewählten Abgeordneten ist: 33 Libe rale, 20 Katholische, 19 Antirevolutionäre, 2 Konservative. Es ist möglich, daß die Anzahl der Lieberalen steigt bis 43 oder 44, aber jedenfalls wird die liberale Partei in der Minderheit bleiben. Die Nachwahlen werden am 20. März stattfinden.

Balkanländer.

Sofia  , 11. März. Die Sloboda  " führt in einem Leit­artikel aus: Wenn die Türkei   ihre Note aus einfacher Ge fälligkeit für Rußland   nach Sofia   gerichtet hat, ohne Absicht, die Frage durch gewaltthätige Mittel zu verfolgen, so hat fie fich die Bulgaren   als ergebene Vasallen erhalten. Wäre jedoch die Note das Vorspiel einer energischen Aktion, so würde fie das bulgarische Volt entschloffen finden, mit allen Mitteln zu tämpfen, um seine Freiheit zu wahren, welche durch von der Vorsehung beschiedene Verhältnisse zur Unabhängigkeit führen fönnte. Das Blatt anerkennt die Ungesetzlichkeit des Fürsten  vom Gefichtspunkte des Berliner   Vertrages; allein diesen Vers trag haben Jene gebrochen, welche am 9. August den Fürsten Alexander heimlich entführten. Die Bulgaren  , welche ungeachtet auswärtiger Umtriebe die Ordnung im Lande erhalten, können heute für die ursprünglichen Fehler Jener nicht verantwortlich gemacht werden, die mit allen Mitteln Unruhe zu stiften suchten.

Narodni Prava", das Organ Radoslawow's, spricht die Ansicht aus, daß die Regierung das legte Telegramm des Großveziers entweder nicht oder negativ beantworten solle. Afrika  .

Aus Tanger   wird dem Neuter'schen Bur." unterm 10. b. gemeldet, daß die amerikanische   Kriegsfregatte Entreprise" das felbst von Gibraltar   antam. Ihr Befehlsber ist angeblich ange wiesen, von der maurischen Regierung Genugthuung, sowie die unverzügliche Freilaffung des im vorigen Monat in Rabat   von den maurischen Behörden verhafteten, unter amerikanischem. Schuß, ſtehenden Mauren   zu verlangen. Die Behörden vers weigerten die Freilaffung aus dem Grunde, daß zur Zeit, als der amerikanische   Konful sein Schuppatent erließ, gegen den Verhafteten ein Zivilprozeß vor den maurischen Gerichten schwebte. Der Schiffsbefehlshaber wird auch die anderen Forderungen des Generalfonfuls unterſtüßen.

4 Uhr Nachmittags marichirten ungefähr vierzig Arbeiter, Un- Soziales und Arbeiterbewegung.

hänger der gemäßigten Partei, heran und hielten vor dem Grab­monumente. Einer der Arbeiter legte einen Lorbeerkranz gleich­falls mit rothen Bandschleifen auf den Sockel. Dieser Kranz trug die Widmung: Die Redaktion der Gleichheit" den Opfern der Revolution." Unmittelbar darauf famen etwa zweihundert andere, der radikalen Partei angehörig, welche

was mich hierhergetrieben. Ich weiß, daß ich damit Schmach und Schande auf mein eigenes Haupt lade; ich weiß, daß mein eigener Sohn, den ich reich und vornehm machen wollte, arm und niedrig wird, wie wir selber sind; ich weiß, daß ich Unglüd über uns bringe, aber Blut- Blut soll nicht vergoffen werden, nicht meinethalben nicht meinet­halben. Ich habe Sünde genug auf dem Gewissen, aber ich halben. Ich habe Sünde genug auf dem Gewissen, aber ich will kein Blut darauf haben kein Blut!"

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Die Frau war erschöpft in ihrem Stuhl zusammen­gebrochen, und Witte sprang empor, denn er fürchtete, daß fie zu Boden fallen könnte; aber es war nicht förperliche Schwäche, sondern allein nur vollständige geistige Ermattung gewesen, die sie erfaßte, und dagegen glaubte er ein Mittel zu wissen. Er hatte in seiner Stube eine Flasche mit gutem Num stehen; den holte er vor, goß ihr einen Theil davon unter das noch übrig gebliebene Wasser und hieß sie das trinken. Die Frau nahm es auch und that emen Schluck; aber sie war geistige Getränke nicht gewohnt und setzte es, innerlich schaubernd, wieder ab. Der Staatsanwalt dagegen schenkte sich ebenfalls ein Glas ein; er fühlte sich so auf­geregt, daß er etwas derartiges bedurfte; erst in der Stube paar Mal auf und ab gehend, blieb er endlich wieder vor der Frau Baumann stehen.

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Und Ihr Sohn," sagte er, oder der Baron Friedrich von Wendelsheim, der er eigentlich ist, hat noch keine Ahnung von seinem Stande?"

Die Frau schüttelte mit dem Kopf.

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Und der Lieutenant eben so wenig?" " Rein Mensch weiß etwas davon, als Heßbergers und jetzt Sie!"

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Hm," sagte der Staatsanwalt, wunderbare Geschichte und wird. rieb sich mit der flachen Hand den unterbrochenen Spaziergang fort.

( Fortsetzung folgt.)

das ist wirklich eine " Er brach kurz ab, Kopf und setzte seinen

Sämmtlichen Klavierarbeitern zur Nachricht, daß die Kollegen der Werkstätte Hubischt u. Neises( jetzt Gude und Neises), Reichenbergerstr. 124, wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt haben. Wir ersuchen, den Zuzug fern zu halten. Im Namen des Vereins zur Wahrung des Intereffen der Klavierarbeiter. Der Vorstand.

Aus Kunst und Leben.

Eine Landplage. Die Peking Gazette" meldet, daß die Route der Regierungskouriere zwischen drei Poſtstationen im Distrikte Khaltha in der Mongolei   haben geändert werden müssen wegen des Ueberhandnehmens der Natten. Seit zwet Jahren haben diese Thiere daselbst solche Verheerungen ange richtet, daß fast jeder Grashalm abgefreffen ist. Das ganze Land hat von der Plage zu leiden. Die Pferde und Kameele haben fein Futter und es ist unmöglich, Thiere zur Beförderung der Poft aufzutreiben.

Die tiefste Erdbohrung in Wien  . In der Ottakringer Brauerei   der Herren Ruffner wurde zum Zwecke der Konstatirung von wasserführenden Erdschichten eine 254 Meter tiefe Bohrung vom Bohrunternehmer Ingenieur Rudolph Lazel ausgeführt. Es wurden mehrere wafferreiche Schichten durchbohrt. Der im Jahre 1841 vollendete artesische Brunnen am Getreidemarkt hatte nur 96 Klafter. Die tiffte Bohrung der Welt wurde ausgeführt in Schladebach   bei Merseburg   in Sachsen   mit 1748. Metern Tiefe.

Preisborkampf. London  , 12. März. Der lange ges plante internationale Preisborkampf zwischen dem amerikanischen Preisborer John L. Sullivan   und dem Engländer Mitchell um die Meisterschaft der Welt" und 1000 Litrl. fand am Sonn­abend in Frankreich   in dem Gehölz von Ayremont unweit Chantilly   in Gegenwart von 40 Buschauern, von denen jeder ein Entree von 30 Lstrl. zu zahlen hatte, statt. Nachdem die beiden Champions" fich über drei Stunden, zuletzt unter strö mendem Regen, windelweich geklopft und fich einander blaue Augen, blutige Nasen und Lippen und geschwollene Baden und Dhren nach berühmten Mustern gegeben hatten, wurde der Kampf nach dem 39. Gange unter gegenseitigem Einverständniß eingestellt, ohne daß er entschieden" wurde. Tags darauf wurden die beiden Preisborer" sammt 25 anderen Personen, welche dem Borkampfe beigewohnt hatten, von der französischen  Polizei verhaftet. Nach kurzem Verhör wurden Sullivan und Mitchell nach dem Gefängniß in Senlis   abgeführt, die übrigen Verhafteten jedoch auf freien Fuß gesezt. Nachträglich verlautet, daß Sullivan einen Armbruch nnd Mitchell einen doppelten Rippenbruch erlitt. Bu bedauern find diese Kaufbolde des

halb nicht.

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