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TB. Das die langen Schleppnetze, machten aber nur geringe Beute. Faft Nachts überall war das Waffer schon bis zum Martgrafenwehrherangetreten, Reinlich die weite Flur in einen See verwandelnd, an manchen Stellen tiftopfen, batte das feindliche Element die ihm entgegengestellte Schutzuernd in mehr bereits überfloffen. In der Haide, in den Fichten lasche im honungen und Erlenbeständen, wo sonst das Moos oder der flaschen, weiße Sand den Boden deckt, waren die schaumweißen Wellen Daß man der Spree zu sehen, die ganze Haide mit wildem Brausen ertilch und llend. Aus Spremberg berichtet der dortige Anz.": Das bochwasser übersteigt noch die Wafferhöhen in den Jahren 1854 Blätt. and 1862. Im Laufe des Sonntags stieg das Wasser um um geehrere Fuß, sodaß in den Abendstunden der Damm der kleinen annstadt vree gegenüber der katholischen Kirche in einer Strecke von 45 fommen. Schritten überfluthet wurde. Gegen 9 Uhr hatte hier das elbst der Baffer seinen Höhepunkt erreicht. Von hier ab haben auf der zu fein halbstündigen Strede bis Wilhelmsthal noch mehrere Damm höchftes ühe stattgefunden, so daß viele Gehöfte des Dorfes Cant Weinen dorf unter Waffer gesetzt worden sind. Oberhalb der Forster-. Apostel Schloß- und Mühlenbrücke blieb das Wasser im fortwährenden in de Steigen. och wat
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Ein tiefbetrübendes Nachspiel der Eisenbahnschlechte atastrophe am Wannsee . Unter jenen Glücklichen, welche ja die dem graufigen Ereigniß mit scheinbar oberflächlichen Verbezwed ungen davongekommen waren, befand sich auch ein junger ngestellter des Hoflieferanten Heese, Namens Nicolai, Sohn hier im Ruhestande lebenden Gefängniß- Inspektors Nicolai. felbe war beim Anprall der Züge aus dem Koupee geflogen
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so dem Schicksal seines Gegenübers, der Gattin eines igen Barbiers, entgangen, er verfiel jedoch wenige Tage er in eine tiefernste Nervenerkrankung und wurde auf Kosten Eisenbahnbehörde zur Kur nach Ilmenau geschickt. Als diese ut mit gutem Erfolge beendet war, riethen die Aerzte zu einer hlußfur in Sonneberg in Thüringen , und auch hierauf ging genannte Behörde in bereitwilligſter Weise ein. Da, eines ein felags, als der Genesende den dorthingekommenen Besuch aus Berlin elben 10 zur Bahn geleitet, hört er wieder aus unmittelbarer mpfohlen he das Geräusch eines dahinbrausenden Zuges, den mark chdringenden Pfiff der Lokomotive, die schauerliche Er ter Biet nerung an Wannsee bemächtigt sich dadurch seiner und führt trosdem Unglücklichen in den Frrfinn. Das ganze ärztliche Können Männern bird angesezt, den Vierundzwanzigjährigen der Geistesch zuerst nachtung zu entreißen; seine Jugend läßt seine nochmalige über eilung hoffen. zu Gefäße
Ungebetene Gäste find der hiesigen Kriminalpolizei von Bte wohngarn her avifirt worden. Es haben sich nach der eingegan Durden Meldung eine größere Anzahl ungarische Taschendiebe da seyten Berlin auf den Weg gemacht, um am fommenden Freitag rechneten Gedränge ihr unsauberes Gewerbe zu betreiben. Es ist also e eigent ingend Vorsicht anzurathen. n müfe;
begnügte Muster Schönen Deutschen
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| ohnmächtig zusammen mit dem Hilferuf:„ Ich brenne!" Der Augenschein bestätigte dies und man beeilte sich, die Kleidungsstücke herunterzureißen. Der schwere Winterdolman stand in hellen Flammen, das Rückentheil war bereits total ausgebrannt und in den bauschigen Falten des Kleides fand sich ein noch glimmender Bigarrenrest, welchen zweifelsohne jene beiden übermüthigen Burschen im Stadtbahn- Koupee unter die abstehende Garnitur des Dolman praktizirt hatten, um auf solch frevelhafte Art ihre Abneigung gegen die herrschende Mode des Qui" fundzugeben.
Die Leichen zweier Selbstmörder haben gestern auf dem kleinen Friedhof bei Schildhorn die Zahl derer vermehrt, die dort nach freiwilligem Scheiden aus diesem Leben ihre lezte Ruhestätte gefunden haben. Man fand die beiden Selbstmörder in der Nähe der Potsdamer Chauffee, den einen in der Behlendorfer Haide, den andern in der prinzlichen Forst. Bei dem ersteren lag ein abgefeuerter Revolver, dessen Kugel das Herz durchbohrt hatte; die andere Leiche lag mit einem Strick um den Hals am Boden. An dem Baume, den der Lebensmüde zum Erhängen ausgewählt hatte, hing noch die Hälfte des später abgeriffenen Strides.
Polizeibericht. Am 13. d. M. wurden auf der Kreuzung der Karls und Louisenstraße eine Frau, in der Nähe der Ruhmeshalle ein Handwerker und in der Admiralstraße durch einen vorschriftswidrig schnell aus der Brizerstraße einbiegenden, von dem Arbeiter Schulze geführten Geschäftswagen ein Mädchen überfahren und namentlich das legtere anscheinend nicht unbe deutend verlegt.- Ferner gerieth Nachmittags in der Bücklerstraße der 7 Jahre alte Sohn eines Arbeiters durch eigene Unvorsichtigkeit unter einen leer vorüberfahrenden Leichenwagen und erlitt dadurch so schwere innere Verlegungen, daß er bald darauf starb. Ebenfalls Nachmittags stürzten infolge der Glätte in der Belforterstraße ein Maurer und am Mühlenweg ein Kellner. Ersterer erlitt einen Bruch der rechten Kniescheibe, letterer eine Verlegung am Kreuzbein. Gegen Abend wurde auf der Treppe des Hauses Kaiserstr. 32A die Leiche eines neugeborenen Kindes vorgefunden und nach dem Leichenschauhause gebracht. Aeußere Verlegungen waren an der Leiche nicht wahrnehmbar. An demselben Tage leistete die Feuerwehr bei einem in Pankow stattgehabten Feuer Löschhilfe.
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Gerichts- Zeitung.
Wegen eines Raubanfalles standen gestern ein gewiffer Gottlieb August Sauert und Karl Robert Kazke vor der vierten Straffammer am Landgericht I. Ein junger Mann, der den Sauert oberflächlich kannte, sprach diesem gegenüber den Wunsch aus, den Kazke kennen zu lernen, da er von diesem eine große Heldenthat vernommen hatte, die er bei irgend einer Schlägerei geleistet haben sollte. Beide besuchten nun mehrere Lokale und fanden auch die Gesuchten in Begleitung mehrerer Freunde. Der junge Mensch erbat fich, den Durst der Anwesenden löschen zu dürfen, und bei dem nun folgenden Bechgelage bemerkte er, wie Sauert ihm das wohlgefüllte Portemonnaie aus der Tasche ziehen wollte. Es gelang ihm jedoch, den Koup zu verhindern, und abgesehen davon, daß Kazke, um seine vielgerühmte Bravour zu zeigen, dem Sauert einen Faustschlag ins Gesicht versette, verlief die Kneiperei ohne weitere Störung. Beim Nachhausewandern wurde nun der Wohlthäter sofort zu Boden geschlagen, es gelang ihm jedoch, aufzuspringen sofort zu Boden geschlagen, es gelang ihm jedoch, aufzuspringen und zu entfliehen, denn er ahnte sehr wobl, daß man es auf sein Geld abgesehen hatte. An der nächsten Straßenecke wurde er indessen schon eingeholt, und ein kräftiger Stoß streckte ihn zu Boden, so daß er nicht im Stande war, fich sogleich zu erheben. Nun fielen die beiden Unholde über ihn her. Er wurde furchtbar mißhandelt, und das Portemonnaie riß man ihm aus der Tasche. Bu seinem Glück fam ihm ein Schußmann zu Hilfe, der die Uebelthäter zur Wache führte. Der Gerichtshof erfannte gegen Sauert auf 1 Jahr und gegen Kazke auf 9 Monate Gefängniß.
Der durchgebrannte Kassirer Ernst von der Osten verhaftet. Am letzten Februar d. J. erregte es an der örse und in faufmännischen Kreisen nicht geringes Aufsehen, es bieß, der Kaffirer des hiesigen Bankhauses Meyer Ball der Behrenstraße habe unter Mitnahme einer Baarsumme Liter des on 36 300 M. das Weite gesucht. Da der Flüchtige den ichen für ößten Theil der Gelder, nämlich 20 000 m., wohl aus Verund auch ben in seiner Behausung zurückgelaffen hatte, durfte man wohl ns nicht nehmen, daß er mit der geringen Summe nicht lange die B dieses eiheit genießen würde, zumal es bekannt war, daß der junge en nicht ann auf fehr großem Fuße zu leben pflegte. Er huldigte Er huldigte ich durch schiedenen noblen Paffionen, liebte den Sport in aller Vielitigkeit, hielt fich im letzten Sommer noch ein eigenes DampfBergnügen große Geldsummen zu zahlen. Gestern nun ist der ugendliche Durchgänger von der hiesigen Kiminalpolizei ergriffen auf dem Polizeigewahrsam am Molfenmarkt eingeliefert Borden. Merkwürdigerweise hat man von den mitgenommenen 6300 m. noch 14 639 M. 27 Pf. bei ihm vorgefunden, die er theilweise in Gold und Kaffenscheinen in seinen- Strümpfen
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er dann nach Berlin zurückkehrte. Dem Bant deffen Vertrauen der leichtfinnige Kaffirer so schnöde ge ist demnach nur ein Schaden von zirka 1700 M.
Bubenstück im Stadtbahn- Koupee. Eine Dame, Wege zum F.'schen Konfektionsgeschäft in der Poststraße Stadtbahn. Schon im Koupee war der Dame das verdächtige
Battin eines Konfektionärs, benutzte gestern Vormittag auf
Benebnien zweier jungen Leute aufgefallen, welche in auffälliger Seife fich ihrem Sipplag genähert und demnächst verständniß
nig und mit ironischen Blicken die der bestehenden Mode entrechende künstlich geformte Abrundung ihres Averses gemustert atten. Bald darauf verspürte die Dame, als sie das Koupee
getragen wurde, auf welchem die Maurer standen, waren nicht, wie bei der Aufmauerung der Brandmauern, in die Erde gerammt, sondern standen auf einer Bretterunterlage und waren mit derselben durch seitliche Steifen verbunden. Auf dem Gerüst arbeiteten am 27. September mehrere Maurer in einer Höhe von etwa 8 Metern. Als nun einer der Arbeiter mit einer Mulde Kalt das Gerüst betrat, senkte sich dieses plößlich seit wärts und brach unter Knistern zusammen, den Arbeiter Krumm, sowie die Maurer Wirth und Schickert mit in die Tiefe reißend. Die übrigen auf dem Gerüst beschäftigten Maurer fonnten sich. noch durch einen Sprung auf das Mauerwerk retten. Die hinabgestürzten Personen haben mehr oder weniger starke Vers legungen erhalten. Am schlimmsten ist der Maurer Wirth davongekommen, welcher eine schwere Quetschung des rechten Oberschenkels erlitt und sofort nach dem städtischen Krankenhause geschafft werden mußte. Hier ist er leider an einer Lungenlähmung gestorben. Die Anklage macht nun die beiden Angeklagten für den Unglücksfall verantwortlich, indem fie der Ansicht ist, daß die Aufstellung des Gerüstes nicht vorschriftsmäßig und unter Uebergehung der gebotenen Vorsichtsmaßregeln stattgefunden habe. Die Angeklagten be stritten jede Schuld, die ihnen namentlich durch das Gutachten des Baurathes Sönderop an der Hand der Vorschriften der Gerüstordnung auferlegt wurde. Der Angeklagte Gause ver wies darauf, daß sein mitangeklagter Polier, dem er derartige Arbeiten überlassen müsse, ein durchaus erfahrener und erprobter Mann sei, und legterer bestritt, fich irgendwie gegen die Regelnder Kunst vergangen zu haben. Dem Gutachten des Bauraths Sönderop wurden die Gutachten zweier Rathszimmer resp.. Maurermeister gegenüber gestellt; dieselben bestätigten den Angeklagten, daß die Vorschriften der alten Gerüstordnung fich nur auf Außengerüste beziehen können, daß das hier angewandte. Gerüst in der Praxis durchaus üblich und niemals von der Polizei beanstandet worden sei. Die Ursache des Unfalls wurde von den Angeklagten dahin zu erklären gesucht, daß Jemand unbefugt eine der Steifen fortgenommen haben müsse. Der Staatsanwalt beantragte je sechs Monate Gefängniß, der Ges richtshof hielt aber die Schuld der Angeklagten nicht für erwiesen und erkannte auf Freisprechung.
Eine Diebin stand gestern in der Person der unverehes lichten unna Stoschet vor der dritten Straffammer am Landgericht 1. Sie wohnte bei einer alten alleinstehenden Frau und führte einen durchaus anständigen Lebenswandel. Da sie eine ganz gute Einnahme erzielte und nur geringe Summen zu ihrem Lebensunterhalte brauchte, war ihre Wirthin nicht wenig erstaunt, als fte merkte, daß ihr 11 M. fehlten. Diesen Diebstahl fonnte nur die Stoschek verübt haben, und diese räumte auch die Schuld ein und ersetzte den Schaden. Das war bereits im Jahre 1886 geschehen. Im Dezember vorigen Jahres fehlten nun wieder 20 M., deren Diebstahl die Angeflagte auch einräumte, und auch dieses Mal wurde ihr verziehen. Als jedoch in den folgenden Tagen einem anderen jungen Mädchen, welches ebenfalls inzwischen die Wohnung bezogen hatte, auch 27 M. fehlten, und als die Stofchet sich wiederum des Diebstahls bezichtigte, wurde der Strafantrag gestellt. Heute leugnete die Angeklagte alles; fie wollte ihr Geständniß, ohne welches ihre Schuld jedenfalls nie erwiesen wäre, nur aus Furcht abgegeben haben. Das Urtheil lautete indessen auf 3 Monate Gefängniß.
Eine Perle der Bourgeoisie. Recht interessante Enthüllungen von dem Treiben in einer Millionenstadt lieferte ein Prozeß, welcher sich gestern vor der ersten Straffammer des Landgerichts abspielte. Auf der Anklagebank befand sich der 23jährige, Rentier" Max Burckhardt, welcher des Betruges und der Urkundenfälschung beschuldigt war. Der Angeklagte ist der Sohn des zu Baden- Baden lebenden Rentiers Theodor Burckhardt, eines Mannes, der mit irdischen Glücksgütern reich ges segnet sein muß, denn seine Mittel gestatteten ihm, seinem Sohne nicht nur ein Jahrgeld von 12000 m. während dessen einjähriger Dienstzeit bei den Gardereitern in Dresden auszu sezen, sondern er zahlte auch noch anstandslos die Kleinigkeit Don 140000 M. Schulden, die sein Sohn während der Diensts zeit gemacht. Der lettere wandte sich dann nach Berlin und fand hier vollauf Gelegenheit, seiner Vergnügungs- und Vers schwendungssucht zu fröhnen. In erster Linie schaffte er sich ein kostbares Verhältniß" an, legte sich eine Equipage und edle Pferde zu und entnahm vom Juwelier Geber für 10 000 m. Brillanten und Schmucksachen. Der Reichthum des jungen Mannes wurde in der Geschäftswelt bald bekannt und ihm infolge deffen bereitwilligst Kredit gewährt, den er auch in vollem Maße ausnußte. Bald waren ihm die Schulden wieder über den Kopf gewachsen, die Gläubiger drängten und der Angeklagte reiste auf deren Anrathen nach der Heimath, um vom Vater Unterstützung zu holen. Die Reise war insofern eine verfehlte, als sein Vater augenblicklich nicht in der Lage war, ein größeres Kapital flüffig zu machen, derselbe erklärte fich aber bereit, für ein Darlehn von 60 000 M. Bürgschaft zu leisten, falls es dem Angeklagten gelingen sollte, ein solches in Berlin aufzunehmen. Diese Erlaub zu leiten. Die Stangen, von denen das Gerüst niß hat der Angeklagte insofern gemißbraucht, als er, nach Berlin
Der Baunnfall auf dem Neubau des städtischen Siechenhauses an der Prenzlauer Allee am 27. September v. J., welcher den Tod eines Menschen und die Verwundung zweier anderen zur Folge gehabt hat, beschäftigte gestern die zweite Straffammer hiesigen Landgerichts I. Es handelte sich aber nicht um den großen, so lebhaftes Aufsehen erregenden Unglüdsfall, welcher sich am 22. August v. J. auf derselben Baustelle ereignete, sondern um den vier Wochen später stattgehabten Zusammenbruch eines Gerüſtes. Unter der Anklage der fahrlässigen Tödtung und der fahrlässigen Körperverlegung hatten sich der Regierungsbaumeister Karl Gause und der Maurerpolier Hermann Jaeckel zu verantworten. Die Firma Gause ließ Ende September in dem Pavillon C 2 die Maurerarbeiten ausführen und zur Herstellung der Innenarbeiten war eins der üblichen Gerüste aufgestellt worden. Der schon lange bei der Baufirma Gause beschäftigte Jaeckel hatte die Aufstellung der Baus
rließ, einen scharfen Brandgeruch, welcher bei Fortsetzung ihres Beges bis zur Poststraße an Schärfe zunahm. Nichts Gutes mend, beschleunigte die Dame ihre Schritte; als fte am Biele Angeklagte
Biderspruch, den der kühne Griff des letzten Werkes auf- muß es Tausenden ergehen. Die Partei zwingt unser Ich ef, trieb den Dichter zu der Conception des ,, Volks eindes" an, dessen Held, der wahrheitseifrige Stocks hann, welcher das Gute, ohne Rücksicht auf 3eit und Ort, jedem Augenblick verwirklichen will, in einem inneren
in ihr Joch, sie hindert die freie Ausbildung einer schönen Menschlichkeit, sie ist der Feind des Individuums; und nur wer allein steht, durch keine Rücksichten gehemmt auf die, die mit ihm marschiren wollen in Reih und Glied, wird das ,, Auch für die 3eiten der Produktion," fuhr Ibsen
Busammenhang mit dem Empfinden des Dichters selbst steht. Biel erreichen." Doch scheidet Ibsen , hier wie stets, die Gestalt mit vollem
unstlerischen Bewußtsein von sich ab, und er steht ihr fort, ist es mir nüßlich, allein zu sein; wenn ich mit den Begenüber in einem Gemisch von Sympathie und Ironie, acht Personen eines Dramas zu thun habe, habe ich GesellDie einst seinem Julian Apostata . Eine verwandte Gestalt, schaft genug: die geben mir zu schaffen, die will ich kennen ur noch mit schärferer Satire, wird in jenem Gregers Berle Ser, Wildente" gezeichnet, der die ,, ideale For- famer und schwieriger; ich mache meist drei Fassungen rung" allezeit präsentirt, unbefümmert um das praktische meiner Dramen, welche erheblich von einander abweichenjuliat; und eine neue Wendung in Ibsen's Entwickelung heint mit diesem Drama anzuheben, welche in ,, Rosmers- ich an die erste Ausarbeitung eines Stoffes gehe, ist es mir,
Holm" fich fortsetzt.
Di
Die abgelegten Ideale" wollen
als fennte ich meine Personen aus einer Eisenbahnfahrt; die erste Bekanntschaft ist gemacht, man hat über dies und
allen, nnd selbst jenes abstrakte oberste Ideal des moraliKenben Dichters, Die Wahrheit", strebt nach Umge- das mit einander geplaudert. Bei der zweiten Niederschrift altung; und die Freude am Leben, an einem frohen, von inen gespensterhaften Traditionen bedrückten neuen Dasein hervorbrechen, so in Rosmer wie in Kaiser Julian :
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sehe ich alles schon viel deutlicher; und ich kenne die Leute, wie man sich etwa aus einem vierwöchentlichen Badeaufenthalt kennt; die Grundzüge ihres Charakters und ihre kleinen
denn es ist die Freude, welche die Sinne adelt". Noch Eigenheiten habe ich erfaßt, aber ein Irrthum in wesent
Gedankengang zum Abschluß nicht gelangt, und e vielberufenen Fragezeichen am Ende von Ibsen's neuen Dramen erklären sich von hier aus:
faat der Dichter selbst. Ueber die selbstgewählte Einsamkeit seines Lebens Prach der Dichter( in Rom 1885) sich etwa so aus:„ Ich
Ich frage meist, Antworten ist mein Amt nicht,
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lichen Dingen ist doch nicht ausgeschlossen. Endlich in der legten Fassung stehe ich an der Grenze meiner Erkenntniß; ich kenne meme Menschen aus nahem und dauerndem Vertehr, sie sind mir vertraute Freunde, die mir keine Enttäuschung mehr bereiten werden; so wie ich sie jetzt sehe, werde ich sie immer sehen."
be für mich, ohne Freunde. Freunde sind ein kostspieliger hat der Dichter entscheidende Aeußerungen, bei einem Bankett
us, fie legen Verpflichtungen auf, im Reden und im Smeigen, wie die Parteien in der Politik. Ich glaube ht an folche Verpflichtungen! Ich gehöre keiner Partei und will feiner angehören; ich opfere mein Empfinden t den Bedürfnissen einer organisirten Masse unter, heiße nun Partei, Gesellschaft oder Staat. Von früher Jugend werben wir alle zu Staatsbürgern erzogen, anstatt daß an uns zu Menschen erzöge; denn nicht dem Staate, sonern der Menschheit gehören wir an. ferer Individualität ist die erste Pflicht, nicht die Unterbnung unter die Interessen der Allgemeinheit. Ich Benigstens habe kein Talent zum Staatsbürger, zum Führer ner Schule, zum Mitglied einer Partei; und wie mir,
Dom
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träftige
glüd
folgen
Zora
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Schaus
Die Ausbildung
Während seiner legten Anwesenheit im Norden aber in Stockholm , also formulirt:
Es ist gesagt worden, daß auch ich, und zwar an vorgeschobener Stelle, dazu beigetragen habe, eine neue Zeit in den Ländern zu schaffen. Ich dagegen glaube, daß die 3eit, in der wir jetzt stehen, mit eben demselben Recht als ein Abschluß betrachtet werden fann, und daß etwas Neues sich daraus zu entwickeln im Begriffe steht.
Ich glaube nämlich, daß die naturwissenschafte liche Lehre von der Evolution auch auf die geistigen Lebensfaktoren Anwendung findet.
Ich glaube, daß jezt recht bald eine Zeit bevorsteht, da der politische Begriff und der soziale
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Begriff in den gegenwärtigen Formen zu existiren aufhören werden, und daß aus ihnen beiden eine Einheit emporwachsen wird, welche vorlänfig die Bedingungen für das Glück der Menschheit in sich schließt.
Ich glaube, daß Poesie, Philosophie und Religion zu einer neuen Kategorie und zu einer neuen Lebensmacht verschmelzen werden, von der wir Jetzt= lebenden übrigens keine klarere Vorstellung haben fönnen.
Man hat bei verschiedenen Gelegenheiten von mir gesagt, daß ich Pessimist sei. Und das bin ich auch, insofern ich nicht an die Ewigkeit der mensch lichen Ideale glaube.
Aber ich bin auch Optimist, insofern ich fest und sicher an die Fortpflanzungsfähigkeit und an das Entwickelungsvermögen der Ideale glaube.
Namentlich und näher bestimmt glaube ich, daß die Ideale unserer 3eit, indem sie zu Grunde gehen, zu demjenigen hinneigen, was ich in meinem Drama Raiser und Galiläer" durch die Bezeichnung das britte Reich" angedeutet habe.
Erlauben Sie mir deshalb mein Glas auf das Werdende auf das Kommende zu leeren.
Es ist ein Sonnabend Abend, an dem wir hier versammelt sind.
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Darauf folgt der Ruhetag, der Festtag, der Feiertag
wie man will.
Ich meinestheils werde mit dem Erfolg der Arbeit meiner Lebenswoche zufrieden sein, wenn diese Arbeit dazu dienen kann, die Stimmung für den morgigen Tag zu bereiten. Aber zunächst und vor allem werde ich zufrieden sein, wenn sie dazu mithelfen kann, die Geister für diejenige Arbeitswoche zu stärken, welche nachher folgt."
Nur in fühnen Umrissen, wie sie das Auge des Dichters ahnend geschaut hat, sehen wir hier ein Kommendes sich vorbereiten. Den Wolfenflor will es durchbrechen; jedoch der Meister allein vermag die Nebel zu scheuchen, die es dem Blick noch verhüllen. Wir aber harren hoffend auf das dritte Reich, auf das, was werden wird und kommen soll..