Kiel  .

-

Die Produktivität der Arbeit steigt von Jahr zu Jahr. In Amerika   betrug die durchschnittlich von einem Spinner bediente Spindelzahl im Jahre 1881 25,2, heute 72. In alter Zeit wob ein erwachsener Hand weber in der Woche 42 bis 48 Yards gewöhnlichen Shirting, in einer modernen Maschinen­weberei treffen auf einen Weber wöchentlich 1500 Yards. Bei der Herstellung von Adergeräthschaften bringen in den Vereinigten Staaten 600 Arbeiter heute daffelbe zu Stande, wie vor 15 Jahren noch 2145 Arbeiter. In der Schuhwaaren industrie find die Erfolge der Technik groß­artige. So verrichten durch Vervollkommnung der Arbeits maschinerie in der Branche der Frauenstiefel produktion heute 100 Personen die Arbeit von früher 500. Die Folgen Dieser gesteigerten Produktivität ist das Ueberflüssig werden von Arbeitskräften, der Ersatz der geschicten, theurer bezahlten Arbeit durch billig bezahlte, einfache Handlangere i rasch angelernter Tagelöhner, vor allem von Weibern und Kindern. Die Technit im Dienste des Kapitalismus bedeutet die rapideste Verelendung der großen Maffen, sie ist ein Appell zur Sozialreform, wie er eindringlicher nicht gedacht werden kann.

zurückgekehrt, zwei Wechsel über je 25 000 M. mit dem Akzepte| find zu richten an Schloffer H. Lensch in Diedrichsdorf i feines Vaters ausstellte und hiermit seine dringendsten Gläubiger befriedigte. Die Wechsel wurden von Burckhardt sen. nicht engelöst, vielmehr wurde von demselben Anzeige wegen des stattgehabten Mißbrauchs seines Namens erstattet. Jest trat auch der Juwelier Geber mit der Denunziation hervor, daß er durch falsche Vorspiegelungen von dem Angeklagten hintergangen sei; der letztere habe ihm nämlich erklärt, daß er am 7. Dezember majorenn werde und dadurch den Kredit erhalten. Der Ange­tlagte bestritt seine Schuld in beiden Punkten. Er behauptete, von seinen Gläubigern überredet worden zu sein, die Wechsel auszustellen, einen habe der Pferdehändler Keller und den an­deren der Juwelier Geber erhalten. Der Angeklagte hatte eine so unklare Vorstellung von den Geschäften, die er eingegangen war, daß er nicht einmal genau anzugeben wußte, in welcher Weise er Valuta für die Wechsel erhalten hatte, er blieb nur dabei, daß er die Bürgschaftserklärung seines Vaters so aufge faßt habe, daß er auch dessen Namen zu den Akzepten benutzen dürfe. In letterer Beziehung diente die Aussage seines Vaters zu seiner Entlastung, welcher bekundete, daß er ihm zwar im vorliegenden Falle eine bestimmte Erlaubniß nicht gegeben habe, aber möglicherweise gegeben haben würde. Der Staatsanwalt beantragte mit Rücksicht auf die Sachlage nur 14 Tage Ge­fängniß. Der Gerichtshof hielt aber nicht für erwiesen, daß der Angeklagte von einer strafbaren Abficht geleitet worden und er­fannte auf vollständige Freisprechung.

" 1

Eine bedenkliche Auslegung haben die§§ 83 und 84 des Berliner   Straßenpolizei- Reglements seitens der 95. Abthei­Die betreffenden Bestim lung des Schöffengerichts erhalten. mungen, welchen die Ueberschrift Hinsichtlich der Bürgersteige und Granitbahnen insbesondere" gegeben ist, lauten:§ 83. Bum Aushängen und Ausstellen von Verkaufs- und anderen Gegen­ständen an Gebäuden, Thüren, Fenstern, Umzäunungen 2c., welche straßenwärts liegen, ist polizeiliche Genehmigung er­forderlich.§ 84. Daffelbe(§ 83) gilt von Schaufästen, Aus­hängeschildern und anderen Ankündigungsmitteln des Gewerbes betriebes  , der Kunst und Industrie, sobald dieselben so ange= bracht werden, daß sie von der Straße aus sichtbar find.- Der Kaufmann Julius Kaz hatte im Januar cr. innerhalb seines Schaufensters ein auf Pappe aufgezogenes fleines Plakat angebracht, welches selbstverständlich von der Straße aus fichtbar, da es ja zu möglichst zahlreichem Bekanntwerden be­stimmt ist, und wurde dafür aus den angezogenen Paragraphen mit einer Strafe von 3 M. event. 1 Tag Haft belegt. Auf den von ihm eingelegten Widerspruch bestätigte der genannte Gerichtshof die polizeilich festgesette Strafe, weil das inkriminirte Platat offenbar als ein Anfündigungsmittel des Gewerbebetriebes an­zusehen sei, welches von der Straße aus sichtbar ist. Hiernach bedürften die verschiedenen Ankündigungen von Ausverkäufen aller Art, von Preisnotirungen u. drgl. m. der polizeilichen Ge­nehmigung, welche nur auf einem Stempelbogen im Preise von 1,50 M. ertheilt wird. Wir sind aus der Fassung der Be­stimmungen und aus der Ueberschrift der Ansicht, daß die Ge­nehmigung nur für die außerhalb der Häuser anzubringenden Anfündigungen erfordert wird.

Gießen  , 10. März.( Meineid.) In der Verhandlung gegen den früheren Abgeordneten der hessischen Kammer, Dekonom Schaum, wegen Meineids hatte gestern der Staatsanwalt 2-3 Jahre Buchthaus und Verlust der Ehrenrechte auf 5 Jahre be­antragt. Die Vertheidigung beantragte Freisprechung. Heute Mittag um 12 Uhr erfolgte der Spruch des Gerichts. Schaum wurde zu 15 Monaten Zuchthaus, Verlust der Ehrenrechte auf 5 Jahre und zur Tragung von sechs Zehntel der Gerichtstoften verurtheilt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.( Nachdruck ver­boten.) Leipzig  , 11. März.( Titelfurcht und ihre Folgen.) In Berlin   haufte im vorigen Jahre ein gewiffer Dr. Dill, welcher durch Zeitungsinserate allen denen, die ohne den Doktortitel das Leben nicht mit Würde glauben tragen zu fönnen, seine Hilfe anbot. Wieviel Hohlköpfe durch ihn zu dem ersehnten Titel gekommen sind, ist nicht bekannt geworden, wohl aber fam in der Sigung des Landgerichts I   in Berlin   vom 24. Sept. v. J. zur Sprache, daß ein Herr Krüger, Inhaber einer Privat­schule im Mecklenburgischen, und ein Herr Giesel, Apotheker in Leipzig  , vergeblich bemüht waren, auf betrügliche Weise zum Dr. phil  . zu avanziren. Der saubere Dr. Dill konnte leider neben den beiden anderen die Anklagebant nicht zieren, da er inzwischen geistesfrank geworden war. Die beiden Titelsüchtigen hatten sich also an Dill gewendet und von ihm je eine Differ­tation erhalten, welche ihnen als frisch vom Faß der Wissenschaft abgezapft bezeichnet wurde. Mit diesen Differtationen, so hatte ihnen Dill mitgetheilt, würden fte schon an dieser oder jener Universität ihr Glück machen. Die braven Leute fauften fich nun eine Partie weißes Papier und fopirten fein säuberlich Wort für Wort die betreffenden Differtationen, ohne auch nur den geringsten Tropfen ihrer eigenen philosophischen Bildung mit hineinfließen zu laffen. Nachdem sie diese schwierige Arbeit vollendet hatten, septen ste nach der üblichen Schablone jeder ein Schriftstück auf, worin sie auf Ehrenwort und an Eides­statt erklärten, daß sie die Arbeit selbst angefertigt und außer ben von ihnen angegebenen Quellen keine anderen Hilfsmittel benugt hätten. Krüger sandte nun seine beiden Schriftstücke an Den Defan der philosophischen Fakultät zu Breslau   ein und träumte schon von dem bald erscheinenden Doktor Diplom, als thm mitgetheilt wurde, daß er zu leicht befunden sei, denn die Dissertation sei ja wörtlich aus einem Schulprogramm des Werderschen Gymnasiums in Berlin  abgeschrieben. Aehnlich erging es dem Giesel, welcher sich an die Universitäten Bonn   und Rostock   gewendet hatte. Bei ihm war die Ent­deckung noch leichter, da er das Wort selbstständig" vor an­gefertigt" weggelaffen hatte. Das Landgericht nahm, da der Betrugs- Paragraph nicht anwendbar war, an, daß die beiden Herren sich einer wissentlich falschen Versicherung an Eidesstatt vor einer zuständigen Behörde schuldig gemacht haben. Krüger wurde dann wegen eines Falles, Giesel wegen zweier Fälle zu Gefängnißstrafe verurtheilt. Beide hatten Revision eingelegt, welche fürzlich vor dem 2. Straffenat des Reichsgerichts zur Verhandlung fam. Während Giesel's Rechtsmittel als unbe gründet verworfen wurde, sprach das Reichsgericht den andern Angeklagten frei, da die Universität Breslau nicht als eine Be hörde anzusehen sei, welche eidesstattliche Versicherungen ent­gegennehmen fönne.

-

-

-

Die Arbeiter in Oesterreichisch- Schlesien   befinden sich in teiner besseren Lage, als ihre Kameraden in Preußisch­Schlesien. Nach einer Schrift des Dr. Hugo Bach über schleftsche Arbeiterverhältnisse, die von dem statistischen Seminare der Universität Wien  - unter Leitung des Profeffors von Inama Sternegg herausgegeben worden ist, verdienten die 70 in der schlessischen Bottasche Fabrikation angewendeten Arbeiter pro Kopf und Tag 69 Kreuzer. Der Arbeitstag hatte 16 Stunden; Arbeitstage gab es 360 im Jahre! In der schlesischen Textil industrie beträgt der Verdienst per Arbeits­stunde gar nur 3,17Kreuzer( 1Kreuzer ist gleich zu 1%, Pf.). Im Jahre 1880 beschäftigte diese Industrie 6159 Männer, 7492 Weiber und 1015 Kinder. Ein Kind verdiente pro Stunde nicht einmal 2 Kreuzer. Dr. Bach führt aus, daß der Akkordlohn, den Inter essen der arbeitenden Klassen weit weniger entspricht, als der Beitlohn", er stellt sich ferner auf Seite der Arbeiterbewegung, die energisch gegen den Stück­lohn ankämpft. Affordlohn- Mordlohn, ist ein altes wahres Arbeitersprichwort, und die Vertreter der offiziellen Wissenschaft müssen es bestätigen.

Kleine Mittheilungen.

Hochwasser. Rassel, 12. März. Wie bereits telegraphisch furz gemeldet, ist hier seit gestern Hochwasser ein­getreten, wie es seit langen Jahren, wohl seit 1882 nicht der Fall war. Infolge der regnerischen Witterung der legten Tage ist der in den Bergen noch lagernde alte und tiefe Schnee unge­wöhnlich rasch zum Schmelzen gebracht worden, die kleinen Ge­birgsbache find dadurch zu förmlichen Strömen angeschwollen und führen gewaltige, von allen Seiten sich mehrende Wasser­maffen zu Thal. Namentlich in den Rhönbergen, im waldeckischen Hochlande, im beffischen Hinterlande c. haben gewaltige Schnee­maffen gelagert, deren Waffer sich nun allesammt plöglich zur Fulda   ergießen. Seit gestern ist der Fluß denn auch ganz rapide gestiegen und hat auf seinem weiteren Laufe die Ufer auf große Strecken überschwemmt. Insbesondere hat unser Thalfeffel davon zu leiden. Die gewaltigen Fluthen find außerhalb der Stadt in der Nähe des Eisenbahndamms rechts ausgebrochen und haben bis den Dörfern ชน Waldau und Bettenhausen   hin das Thal überfluthet; eben­so den äußeren Theil der Unterneustadt und Leipziger Vorstadt. Die ganze Gegend gleicht einem großen See. In vielen Straßen der Unterstadt steht das Wasser mehrere Fuß hoch und der Wagen- und Pferdebahnverkehr hat eingestellt werden müssen. Um zu ihren Wohnungen zu gelangen, müssen sich viele großer Kähne bedienen. Das Waffer steht fast bis an die Unterneustädter Kirche, jenseits bis nach Bettenhausen  , mit dem die Verbindung unterbrochen ist. Am linken, diesseitigen Ufer ist unterhalb der großen Brücke der Fluß ebenfalls ausges treten und viele Straßen der Weservorstadt sind ebenfalls meh­rere Fuß hoch überschwemmt, so daß der Verkehr nur mittelst Kähnen geschieht. Daß das Waffer in den überschwemmten Straßen die Keller bis zum Rande füllt und großer Schaden entstanden ist, bedarf keiner näheren Ausführung. Garten­zäune, Holz und allerei Gegenstände reißen die schmußiggelben Wogen mit sich fort. Am meisten ist der Fluß in legter Nacht gestiegen bis zum Mittage, wo anscheinend Stillstand eintrat, wenigstens hat bis zum Abend ein weiteres Steigen nicht stattgefunden und der Pegelstand beträgt 9 Fuß über Null.  - Auf dem überschwemmten Gebiete ereignete fich heute früh ein Unfall. Cin mit 25 Personen besetzter Kahn schlug um und alle Infaffen fielen in das mannshohe Waffer. Glücklicherweise besaßen sie Geistesgegenwart genug, fich an dem Kahne, an Bäumen und Zäunen festzuhalten, so daß sie über Wasser blieben und sämmtlich gerettet wurden. Wie wir erfahren, find auch die Werra  , die Eda, Lahn  , Schwalm, Diemel und Ruhr aus den Ufern getreten und haben auf große Strecken die Niede rungen überschwemmt, wodurch namentlich der Landwirthschaft großer Schaden zugefügt wird. Frankfurt   a. M., 12. März. Der Main   ist seit gestern start gestiegen und über­spielt theilweise bereits die Ufer. Die Mainhöhe beträgt jezt 2,80 Meter. Wolfenbüttel  , 12. März. Der niedrig gelegene Bahnhof Börkum ist infolge der Oferüber schwemmung ringsum von Waffer umgeben. Posen,

-

-

13. März. In der Provinz Posen   ist die Gefahr einer Ueberschwemmung vorläufig beseitigt. Die Warthe hat in Rußland   bei Sieradz   heute eine große Ueberschwemmung ver­ursacht. Die Flüffe in Polen   haben gefährlichen Eisgang.- Nikolsburg  , 12. März. Nitolsburg, 12. März. Die Thaya   ist bei Dürnholz aus­getreten. Das Waffer steht 4 Fuß über der Brücke. Ein Bauer, Namens Kormann aus Nikolsburg  , wurde von den Wogen fortgeriffen und Wagen und Pferde verschwanden spur­los. Kormann wurde nach langer Anstrengung gerettet. Zwischen Nikolsburg   und Zellerndorf   ist der Bahnverkehr eingestellt, da die Bullau   bei Haugsdorf   die Brücke wegriß.- Pest, 12. März. Die Flüffe wachsen rieftg. Temesvar   und Gran find theilweise unter Waffer, viele andere Drte bedroht, Brücken fortgeriffen, Eisenbahndämme beschädigt. Der Verkehr ist vielfach gestört. Aus Raab wird berichtet: Infolge plöglich eingetretener Schnee schmelze ist der Eisenbahndamm zwischen Söny und Raab un Die Gemeinde Szt. Joan ist bedroht. Der Eisenbahnverkehr ist nur von Best nach Szöny und von Raab nach Wien   möglich. Kratau, 11. März. Wie seit einigen Tagen befürchtet wurde, ist die Weichsel   heute Vormittags am linten Ufer ausgetreten. Das Waffer hatte bereits gestern bedeutend zugenommen. Heute in den ersten Morgenstunden begann der Eisgang unter furcht­barem Gefrache. Die einander drängenden mächtigen Eis­schollen stauten an den Eisbrechern der Weichselbrücken und bildeten einen thurmhohen Eisstoß. Das inzwischen rapid ges stiegene Waffer trat einerseits über das linke Weichsel  - Ufer, über schwemmte einige nächst Krakau liegende Ortschaften und drang andererseits in einige hieftge, nahe der Weichsel   fich befindliche Gaffen und in die Häuser. 12. März. Seit heute Morgen ist der Wasserstand nicht gestiegen.

Soziales und Arbeiterbewegung. fahrbar; ber Damm ist in einer Breite von 3 Metern durchbrochen.

"

Aus Diedrichsdorf bei Kiel   erhalten wir folgenden Aufruf: Werthe Kollegen! Nachdem am heutigen Tage die Streitfommission, bestehend aus 9 älteren und tüchtigen Ar­beitern der Maschinenfabrik und Kesselschmiede der Gebr. Ho= werlett durch Vermittelung eines Werkmeisters mit den betreffen­den Herren Gebr. S. über die bekannten Verhältnisse unter­handeln wollten, wurde ihnen einfach eine nicht mißzuverstehende Antwort zu Theil, welche nachher auch durch Anschlag an dem Thor bekannt gemacht wurde und welche ich hiermit der Deffent­Bekanntmachung. lichkeit zur Beurtheilung übergeben will. In der heutigen Unterredung mit der sogenannten Lohntom mission der streifenden Arbeiter haben wir erklärt, daß diejeni gen Arbeiter, welche unter den früheren Bedingungen wieder arbeiten wollen, fich bei ihren Meistern melden tönnen, daß aber nicht alle Arbeiter wieder eingestellt werden. Da Gebrüder Howerlett." Riel, den 12. März 1888. wir auf diese Bekanntmachung nicht anders antworten fönnen, uns noch fester zusammenschließen und als daß den Streit fortsetzen, so bitten wir Euch, Arbeiter Deutschlands  , haltet den Zuzug streng fern und unterstüßt uns in jeder Be­ziehung, denn Lier find noch ca. 90 verheirathete und 50 unver­heirathete Kollegen zu unterſtügen. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Briefe und Sendungen

-

-

Mühlhausen 11. März.( Unglücksfall.) In Ausübung seines Berufs ist heute Vormittag beim Rangiren der Bahn­hofsinspektor Ludwig getödtet worden. Er fam beim Ueber schreiten der Geleise zu Falle und wurde überfahren.

Rudolstadt  , 10. März.( Fabrikbrand.) Gestern früh ist die große Voigt'sche Porzellanfabrik in Schaala   binnen wenigen Stunden bis auf das Wohngebäude und einige Holzställe ein Raub der Flammen geworden. Gegen 100 Arbeiter sind da durch brotlos geworden.

Landsberg   a.., 13. März.( Todesurtheil.) penfionirte Gendarm Thiel aus Rüstrin ist von den biefigen. 65. schworenen der mit Vorsatz und Ueberlegung ausgefü Tödtung seiner Tochter Martha, des Mordversuchs gegen andere Töchter und der Körperverlegung mittelst einer W gegen die Wittwe Wellniz für schuldig befunden und de gemäß von dem Gerichtshof zum Tode, zu 12 Jahren Bu haus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurthe worden. Gleichzeitig wurde auf Einziehung der Schußwa erkannt.

Bromberg  , 13. März. Die Strecke der Eisenbahn Konig   bis Tuchel ist infolge von Schneeverwehungen vora fichtlich auf zwei Tage gesperrt.

Paris  , 12. März.( Fünf Personen erstickt.) Der Päd eines Vorstadthauses wollte einen Fehler an der Mündung fein Haustanals beheben, wurde aber dabei von dort angesammel Gasen betäubt und stürzte hinab. Drei Personen und Löschmann, welche, um ihn zu retten, hinabstiegen, tamen glei falls nicht mehr ans Tageslicht. Später wurden sämmtliche Personen erstickt als Leichen emporgeschafft.

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

Breslau  , Mittwoch, 14. März. Infolge des andauernd Thau- und Regenwetters hat die Oder bei Dhlau einen hohen Stand erreicht, wie seit 1854 nicht. Die Dämme dortigen Stadtgemarfung sind gefährdet. In Fürstenwalde  ein Dammbruch stattgefunden. Die Chauffee Ohlau- Jeltid überfluthet.

öln, Mittwoch, 14. März. Der Pegel des Rheines auf 6,97 still. Die Schifffahrt ist wegen des Hochwa geschlossen. Gegenwärtig herrscht Frost.

Mainz  , Mittwoch 14. März. Die Höhe des Rheines b trägt heute 3,95, bei Worms   beträgt dieselbe 3,69 und ist i Fallen begriffen. Der Main   steht bei Würzburg   4,52, der Ned bei Wimpfen   4,04. Der Nectar fällt start.

cheint tägl in's Haus 4 Mart. E

Die

Wie be

Thorn, Mittwoch, 14. März. Jm diesseitigen Bezirk fin die Streden Thorn, Kornatowo, Marienwerder, Marienbur Kornatowo Culm, Garnsee, Lehsen  , Jablonowa, Solda  , Dstazen bis Culmsee durch Schneeverwehungen bis auf weit. gesperrt. Im Bezirk sind die Streden Thorn, Alerandrom Thorn- Allenstein, Kornatowo, Graudenz  , Marienwerder wiede textilbranche fahrbar. die Textilind Altona, Mittwoch, 14. März. Der Betrieb auf dmäßig lange Strecken nördlich Flensburg   des diesseitigen Eisenbahn- Direktion verhältnißmä Bezirks ist wieder fahrplanmäßig.

bet

der Arbeits Röglichkeit für die Ver Alter. Es

Dresden  , Mittwoch, 14. März. Der Wasserstand Elbe   ist heute früh 4,18 Meter über Null. Aus Böhmen   un anderen Gegenden wird allgemein ein Sinten des Waffers g meldet.

Dresden  , Mittwoch, 14. März. Infolge eingetreten Frostes ist das Waffer in der Elbe   gefallen, der Stand ist i 4,08 Meter unter Null.

buftrie in P müssen, wesen wäre

Allenstein  , Mittwoch, 14. März. Von unseren Neben auftreten for bahnen haben die Strecken Allenstein  , Ortelsburg  , Gumſtadigen Finge Mehlsack, Robbelsburg und Mehlsack bis Braunsberg wegen senöthigt n unausgefeßten Schneetreibens noch nicht frei gemacht werd Ser legten

fönnen.

unter

lingslerche,

Paris  , Mittwoch, 14. März. Der Direktor der Opfinger" wa comique, Carvalho, und der Pompier André, welche vom Zu polizeigerichte wegen Fahrlässigkeit beim Brand der Opéra comiegium verd zu ein- resp. zweimonatlichem Gefängniß verurtheilt wordenlichen Arbei waren, find vom Appellhofe freigesprochen worden; die fläger, welche fich am Prozeß betheiligt hatten, wurden un Verurtheilung in die Kosten mit ihrer Klage abgewiesen. den Entscheidungsgründen wird den Staatsbehörden die lofigkeit zum Vorwurf gemacht, mit welcher ste einen für öffentliche Sicherheit gefährlichen Bustand hätten fortbe laffen.

Arles  , Mittwoch, 14. März.( Telegramm der

"

In

Sorg

Agence

Havas"). Am Montag Abend versammelten fich eine" Angab Personen vor dem Rathhause, um die Uebergabe der italienijen Gefangenen zu verlangen, welche am Sonntag zwei Bouaven ermordet hatten. Es entstand ein Tumult, wobei ein Unter

offizier and ein Gendarm verwundet wurden.

Glog

Die

brigen In Der Plaue Hartmann tarifchen M Bolt's zu bie Beit,

in

Degen zu

zu f

auch heute

Bffentliche

Offentliche

In de Arbeitszwei

London  , Mittwoch, 14. März, früh. Unterhaus. beantragt eine Resolution, in welcher erklärt wird, daß indische Grenzpolitik in Indien   ernste finanzielle Schwie möglichste 2 rung würde sich eines großen politischen Verbrechens schuldig

Die Regi

machen, wenn sie nicht ohne Rücksicht auf die Kosten

Grenze Indiens   gesichert hätte. Die Quettaeisenbahn und ih

Ausdebnung durch das Amram Gebirge würden nicht über britische Gebiet hinausgehen; das Amram- Gebirge als erfte Die Wirkung der eingeschlagenen Politik sei voraussichtlich,

bas

Bet

ba

theidigungslinie sei erfolgreich gegen jeden Angriff zu vertheidige jeder Versuch einer Macht, in Indien   einzudringen, abgewendet werde. England unterhalte gegenwärtig herzliche Beziehungen zu allen Grenzstämmen zwischen Indien   und Afghanistan  auch mit China   beständen sehr befriedigende Beziehungen es sei nicht die geringste Wahrscheinlichkeit, daß mit die Macht hinsichtlich der birmanischen Grenze Schwierigkeiten stehen tönnten. Der Antrag Slagg's wurde nach läng Debatte mit 122 gegen 72 Stimmen abgelehnt. Unterstaa sekretär Ferguffon hatte im Laufe der Berathung erklärt,

ent

D

indischen Grenzpolitik liege feine Herausforderung gegen irgend eine Macht zu Grunde, mit derselben seien vielmehr nut Vertheidigungsmaßregeln gegen irgend welche Eventualitäten

bezweckt.

( Nach Schluß der Redaktion eingetroffen.)

Frankfurt   a. M., Mittwoch, 14. März. Das Moffer des Main   steigt langsam weiter, die Höhe betrug heute Abend

3,30 Meter.

die Branntweinſteuer mit 10 Dere per Liter.

Stockholm  , Mittwoch, 14. März. Der Reichstag erbote

London  , Mittwoch, den 14. März. Das Unterhaus

nabm

schen Gesezantrages an, welcher den Personen, welche einen

Fidesflatt bereit

bet

ben

Eid nicht leisten wollen, gestattet, eine Erklärung an abzugeben. Im Laufe der Debatte erklärte fich Bradlaugh  um den Einwänden Harcourt's und Clarke's zu begegnen, der Spezialdebatte die Bill dahin abzuändern, daß Personen die ihren Eid durch eine Erklärung an Eidesstatt erfeßen wollen ausdrücklich erklären müssen, daß sie Gewissensstrupel gegen d Eid als solchen empfinden und sich durch einen Eid nicht ge London  , Mittwoch, 14. März. Der Union- Dampfe " Spartan" ist heute auf der Ausreise von Madeira   abgegangen

bunden erachten.

Briefkasten der Redaktion.

Sprechstunden der Redaktion nur von 12-1 Uhr Mittags und 7-8 hr Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Antwort wird nicht ertheilt.

-

Abends

Brieflids

P. M. 10. Ersaßreserve ohne Uebung nach altem Gefes ist jetzt Ersaßreserve. Diese Mannschaften müssen an der Früh jahrskontrolversammlung Theil nehmen und ihren Erfagreferves schein gegen den Ersaßreservepaß beim Bezirksfeldwebel umtauschen. Die Landwehr zweiten Aufgebots ist im Frieden von Uebungen und Kontrol Versammlungen befreit; bas gegen muß dieselbe Wohnfißveränderungen dem Bezirl M. C. 229. Wo und wann die nächste Briefmarken

feldwebel innerhalb 14 Tagen anzeigen.

G. K. Wenden Sie sich an den Lette- Verein.

börse stattfindet, ist uns unbekannt.

Verantwortlicher Redakteur: R. Cronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Sabing in Berlin   SW.. Beuthstraße 2.

waren. Un die Sonnta Run, Herr

der Textilin

Sefaßt:

C

Terti

daß

wen Ueb

An an

WR Rots

Rochmals

S

, Wiff wahres W berger'ichen

-

falls, 1 ganzer

Der

barüber h

Gatan

von

auch nur

geben. Si

erflären." " Ich

feierlich

H

Ich

lebe Silbe

genug, abe müffen wi Tonnen, ob Und

nährt und

die Frau i

Wen

Bat

übermorge

Unfi

Beibergej icht, und

hatte, m feste ec machen

beren fcho Gefängniß