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Beilage zum Berliner Volksblatt.

ienstag, Nr. 68.

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Männer Die Arbeiterinnen der Wäschefabrikation und der Konfektionsbranche.

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Von Dr. Bruno Schoenlant. ( Neue 3. it.")

I. Arbeitsverhältnisse, Arbeitslohn,

Arbeitszeit.

ftaurant cordia" In der Wäscheproduktion begegnen wir häufig dem Fabrik therklub betrieb, in der Konfektionsbranche bildet die Heimarbeit und Hoher das Meistersystem die Regel. Die Ausnüßung des Arbeiters Männer durch den Arbeiter, wie sie bei letzterem zu Tage tritt, ist eine Der beliebtesten Kriegslisten aus der Strategie der Kapitalisten­affe. Das Meisterthum ist als parafitisches Bwischenglied ein­geschoben zwischen Kapitalist und Arbeiter. Die Meister find Den Unternehmern für die zu liefernde Arbeitsleistung verant Sie allein verkehren mit wortlich, fte zahlen die Arbeiter aus. dem Kapitalisten. Dadurch wird derselbe in die Lage versezt, alle Klagen und Forderungen der Arbeiter abzuweisen. Er Rinner, berricht als souveräner Herr mit vollkommener Unverantwortlich­44. Ge leit, unter ihm regiert als nur ihm verantwortlicher Minister garten", der Meister. Der Erfurter Regierungsbericht schildert diese Apollo Berhältnisse folgendermaßen: Die Waare wird im allge end'scher meinen so hergestellt, daß die Firmen nicht direkt mit eifernen den Arbeiterinnen in Verbindung treten, sondern aus­nds'scher chließlich mit einer Anzahl von Meistern und Meisterinnen, Brunnen welche etwa 6 bis 20 Frauenzimmer in der eigenen Werkstatt estaurant beschäftigen. Als Meister fungiren übrigens zum Theil nicht Mollig einmal gelernte Schneider  , sondern z. B. ehemalige Gärtner, 3, jeden welche fich diesem Gewerbebetriebe in der Beit von deffen stän Brangel diger Ausdehnung ohne jede Vorkenntnisse zuwendeten und auch gegenwärtig wenig mehr Arbeit selbst zu leisten vermögen, als biejenige, welche fie mit der Nähmaschine besorgen fönnen. Nur einzelne größere Firmen, und zwar nur solche, welche zugleich Detailverkauf an das Bublifum haben und auf Bestellung von Brivaten arbeiten laffen, haben in ihren Geschäftslokalen Werk­ätten. In denselben liegen die Verhältnisse etwas anders als bei dem sonst gleichartigen Geschäftsbetriebe. Wegen ihrer re­ativen Geringfügigkeit wird ein näheres Eingehen auf fie faum forderlich sein. In der Regel arbeitet der Meister nach einem m von der eigentlichen Firma übergebenen Modell, beziehungs­eise einer Zeichnung, ermittelt zunächst hiernach den Bedarf an eug, Besat, Knöpfen 2c. für das Stück, läßt sich denselben von er ihn beschäftigenden Firma liefern, besorgt dann das Zu­Schneiden selbst und läßt die übrige Arbeit in einer von ihm

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heizten und erleuchteten Werkstatt fertigen. Hierzu hat er 1 bis 2 Nähmaschinen, von denen er ab und zu selbst eine bes dient, und eine Anzahl von Handnäherinnen. Die Stepperinnen

ähmaschinenarbeiterinnen) stehen im Wochenlohn; die Hand­haberinnen werden nach dem Stück bezahlt. Bei der Ablieferung es ersten Stücks eines, oft von demselben in einigen hundert templaren fertig gestellten Artikels pflegt der Meister mit dem erführer der Firma den ihm zu gewährenden Arbeitslohn zu besprechen und festzusetzen. Von diesem Arbeitslohn erhält die Sandnäherin meist die Hälfte als Stüdlohn( auch mehr und manchmal weniger), während aus der anderen Hälfte zu decken i: Lohn der Stepperin, Vergütung der persönlichen Arbeit des Meisters, Unkosten der Werkstatt( Miethe 2c.), Anschaffungskosten der erforderlichen Nähmaterialien( mit Ausnahme der Nadeln)

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w." Diese Darstellung hat im Allgemeinen Giltig auch für die anderen Bezirke. Die Meister, troßdem sie in ihrer Arbeitsstätte das Kommando führen, find nichts anderes Lohnarbeiter, die von ihren Auftraggebern, mögen dies nun portfaufleute, Fabrikanten oder Ladengeschäftsbefizer sein, in bollständiger Abhängigkeit sich befinden. Das sweating stem", unter dem die Londoner Schneider seufzen, findet sein Bendant in dem Meistersystem der deutschen Konfektions­rt i. Hol fchäfte. Die Werkstube des Meisters und die Mansarden­

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mmer der Heimarbeiterin find blos auswärtige Departements Großkapitals. Nicht allein unter seinen Augen im

Bertiaal flappert die Nähmaschine, saust die Schifflistick aschine, auch Hausindustrie und Kleinhandwerk sind ihm tris

tpflichtig. Die Arbeit in der eigenen Behausung, soweit sie nicht von inzelnen Arbeiterinnen ausgeführt wird, bietet das Bild der ewöhnlichen hausindustriellen Arbeitsweise.

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Dienstag, den 20. März 1888.

foftet in der Fabrik

ab 4 pet..

45,00 M. 1,80" 43,20 M.

3,60 0,30

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bleiben für den Abnehmer

oder für das Dußend Rollen für die Rolle.

Ein Verausgeber zahlt dem Brotherrn 45,20 M. und zieht von den Arbeiterinnen 50,40 M. ein. Der von den Ar beiterinnen faft allgemein zu entrichtende Preis beläuft sich auf 35 Pf., in einem Fall auf 40 Pf. für die Rolle." Die Aus­gaben der einzelnen Arbeiterin für diese Buthaten sind keines­wegs gering. In einer Fabrif z. B. verbrauchten 2 Ar­beiterinnen wöchentlich ungefähr 1 Rolle Nähzwirn für 60 Pfennig, 3 Lagen Untergarn für 60 Bf., zusammen 1,20 M., und hatte daher jede wöchentlich 60 Pf. zu zahlen. In einer anderen Fabrik verbrauchte 1 Arbeiterin wöchentlich 1% Rolle Obergarn für 80 Pf., Bündel Untergarn für 40 Pf., so daß fie an ihren Exploiteur eine Ertrasteuer von 1,20 M. zu ents richten hatte. In Berlin   wird die Lohnschmälerung, welche die Arbeiterin durch Bezahlung von Zirn erleidet, auf 6,6 bis 8,3 pCt., in Breslau   auf 10 pCt. berechnet. Aus Chemnitz   wird gemeldet: Wenn der Arbeitgeber den Zwirn an die Näherin lieferte, so berechnete er denselben mit einem Nugen von 15 pбt. Nach einer anderen Aussage war der vom Arbeitgeber empfangene Bwirn im Detailhandel   in gleicher Güte 16% pCt. billiger zu haben." So wird von den elend bezahlten Nähe rinnen nicht blos intensivste Ausnüßung der Arbeitskraft, son­dern auch noch eine Steuer in baarer Münze geheischt. Un der Hausindustrie erhöht sich diese Schmälerung des Arbeitsver­dienstes um ein Bedeutendes, weil hier alle diejenigen Kosten für Wohnung, Erleuchtung, Heizung, Anschaffung und Unter­haltung der Nähmaschinen hinzutreten, welche sonst dem Fabri­fanten zur Last fallen. Es besteht deshalb bei letteren die Neigung, die Arbeit in der Fabrit auf das Nothwendigste zu beschränken. Eine Fabrit läßt bereits einen großen Theil ihrer Artikel durch Männer im sächsischen Erzgebirge   anfertigen." Das Kapital ist ein wahrer Proteus: wo ein Profit wintt, scheut es vor feiner Verwandlung zurück, streift das Gewand der modernen Fabrite industrie ab, um in den verschliffenen, altväterischen Rock der Hausindustrie zu schlüpfen. Aber es bleibt troß des Kostüm­und Szenenwechsels immer daffelbe, das Mehrwerth aufhäufende Kapital. Wie trefflich wird durch diesen Fall des wirthschaft­lichen Atavismus die Wohlfeilheit der weiblichen Arbeitskräfte illustrirt! Was sagen wir der weiblichen: die erzgebirgischen Hungerkünstler, die die anderen Arbeitskräfte an Wohlfeilheit übertreffen, sind ja Männer.

Von der sublimen Sparmethode der Lohnherren zu den lächerlich niedrigen Löhnen ist nur ein Schritt. So verschieden dieselben auch find, ein Kennzeichen ist ihnen allen eigen, daß fie auch im günstigsten Falle nur ein allerdürfftigstes Begetiren gestatten. Wir finden die Bezahlung nach der Zeit und nach dem Stück. Die für den Arbeiter ebenso schädliche, wie für den Unternehmer ersprießliche Institution des Affordlohns ge­deiht gerade in der Wäschefabrikation und der Konfektions branche aufs Ueppigste. Eine Blumenlese aus dem reichlich vorhandenen lohnstatistischen Material des amtlichen Reports wird genügen, um ein grelles Schlaglicht auf die herrschende Misère zu werfen.

Berlin  . In einer Fabrik betrug der Durchschnittsverdienst einer Näherin 15,50 M. für die Woche( Minimum 5 M., Maximum 19 M.); in einer anderen der Durchschnitt 13,54 m. ( Minimum 6,90 M., Marimum 23,55 M.); in einer dritten der Durchschnitt 13,80 M.( Minimum 6 M., Maximum 20,15 M.). In einer vierten Fabrik verdiente eine Anfängerin nicht unter 10 M., eine andere außer der Fabrik neben Verrichtung ihrer häuslichen Geschäfte noch 8,50 M.; in einer fünften berechnete sich der Verdienst einer Manschettennäherin auf 15 M., einer Kragennäherin auf 14,40 M., einer ungeübten Arbeiterin auf 8,16 M., einer Maschinenstepperin auf 14,35 M.... Darf man den Durchschnittsverdienst einer Näherin auf 12 bis 15 M. veranschlagen, so würde die Schmälerung desselben durch Be­zahlung von Zwirn c. ungefähr 1 M. betragen... Das Nähen der Knopflöcher mit Maschinen wird meist an Unternehmer ver­geben, die dann die Arbeit weiter vergeben und den Lohn bis aufs Aeußerste herabseßen." Hier einige Beispiele von Stück Löhnen: 1 Dyd. Kragen zu nähen kostet M. 0,50-0,85 0,60-1,10 Manschetten

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Hemden gegen Lieferung des fertigen Einsatzes von Kragen und Manschetten 2,50-6,50 0,10 Knopflöcher, Handarbeit 0,90

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1 Groß Knopflöcher, Maschinenarbeit

icht voll beschäftigte Hausgenoffen( Kinder, Geschwister, Butter) mitbeschäftigt oder es werden Lehrmädchen ange­In der Wäschefabrikation herrscht die weitverbreitete Ein­tuna, daß die Arbeiterinnen genöthigt find, die Hilfsstoffe, Me Del, Nadeln, Zwirn, Garn, von der Fabrik zn entnehmen. Dieser Verschleiß ist für die Unternehmer eine neue Quelle des Seminnes und stellt sich dar als eine intensive Ausnüßung des Sucksystems. Bum Theil wird dies profitable Geschäft einer wischenperson, der Direktrice, dem Garnvertheiler, übergeben. Diese Berson hat den Arbeiterinnen gegenüber der Regel nach Coiffe Bortheile in der Preisberechnung, muß aber auch für en nicht zu vermeidenden Ausfall an Beträgen für entnommenes timmten Preise, der aber höher ist als der Engros  - Einkaufspreis, elben der Unternehmer zu zahlen hat, und giebt mit einem nicht beträchtlichen Aufschlag daffelbe an die durch harte Arbeit und ebrigen Lohn ausgezeichneten Näherinnen. In der Zwischen zwischen 8 und 10 M. für die Woche". Werkstubeninhabe

Barn aufkommen."

on wird eine Elitearbeiterin geschaffen, die ihre auskömm ere Existenz vor allem der Uebervortheilung der ihr unter

eliten Arbeiterinnen verdankt.

3u erwähnen bleibt noch,"

Stettin  . 1) Wäschefabrikation. Die Arbeiterinnen der mit den Ladengeschäften direkt verbundenen Werkstuben arbeiten in Wochen- oder Monatslohn. Direttrice und Buschneiderinnen erhalten monatlich 60 bis 90 M.; es find dies die Vertre­terinnen der Arbeiterinnenaristokratie. Dagegen verdienen die im Monatslohn als Lehrmädchen angestellten Verkäuferinnen durchschnittlich 15 M. im Monat." Die Inhaberinnen von Werkstuben, also Meisterinnen in der oben geschilderten Art, verdienen täglich 2 bis 2,50 M., eine Arbeiterin in einer solchen Wertstube 80 Pf. bis 1,20 M. Heimarbeiterinnen stehen fich auf 1,20 bis 1,60 M. per Tag.

2) Damenkonfektion und Garderobe. Die direkt vom Unternehmer exploitirten Frauen haben festen Wochenlohn

rinnen stehen fich auf 3 M. bis 4,20 M., ihre Arbeiterinnen auf 75 Pf. bis 1,50 Mt. täglich.

3) Herrengarderobe. Reinverdienst von 60 Pf. bis 1 M. täglich. Der in jeder Werkstube beschäftigte Bügler hat einen festen Lohn von 15 M. für die Woche, und befindet sich auch diese Summe unter den den Verdienst der Arbeiterinnen fürzenden Unkosten. Für diese Gruppen kommen nur Werk stuben vor, welche von Schneidermeistern gehalten werden, die­felben sollen fich recht gut stehen."

5. Jahre.

Parlamentsberichte.

Deutscher Retchatag.

58. Sigung vom 19. März, 2 Uhr. Am Tische des Bundesraths: Fürst von Bismarck  , von Boetticher, von Schelling, von Stephan und zahlreiche andere Bevollmächtigte zum Bundesrath.

Nach einigen geschäftlichen Bemerkungen ertheilt der Präs fident von Wedell-- Piesdorf dem Reichskanzler Fürsten von Bismarck das Wort.

Reichskanzler Fürst v. Bismarck  : Ich habe von Sr. Majestät dem Kaiser eine Allerhöchste Botschaft an den Reichss tag erhalten und beehre mich, dieselbe im Nachstehenden zu vers lesen.( Die Mitglieder erheben sich.)

Wir Friedrich, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen, thun fund und fügen hiermit zu wiffen:

Durch den nach Gottes Rathschluß erfolgten Sintritt Unseres geliebten Herrn Vaters ist mit der preußischen Krone die Deutsche  Kaiserwürde auf uns übergegangen. Wir haben die mit der felben verbundenen Rechte und Pflichten mit dem Entschlusse übernommen, die Reichsverfassung unverbrüchlich zu beachten und aufrecht zu erhalten und demgemäß die verfaffungsmäßigen Rechte der einzelnen Bundesstaaten und des Reichstags gewiffen­haft zu achten und zu wahren. Im Bewußtsein der mit der Kaiserlichen Würde Uns überkommenen hohen Aufgabe werden wir nach dem Vorbilde Unseres unvergeßlichen Herrn Vaters jederzeit darauf bedacht sein, in Gemeinschaft mit den Uns verbündeten Fürsten und freien Städten unter der vers fassungsmäßigen Mitwirkung des Reichstags Recht und Gerech tigteit, Freiheit und Ordnung im Vaterlande zu schirmen, die Ehre des Reiches zu wahren, den Frieden nach außen und im Innern zu erhalten und die Wohlfahrt des Volkes zu pflegen.

Durch die einmüthige Bereitwilligkeit, mit welcher der Reichstag   den auf die Fortbildung der vaterländischen Wehr­fraft behufs Sicherstellung des Reiches gerichteten Vorschlägen der verbündeten Regierungen zugestimmt hat, ist Unsere Hoch­selige Kaiserliche Majestät noch in ven lezten Tagen Seines Lebens hoch erfreut und gestärkt worden. Ihm ist es nicht mehr vergönnt gewesen, dem Reichstage Seinen Kaiserlichen Dank für diese Beschlüsse auszudrücken. Um so mehr ist es Uns Bedürfniß, dieses Vermächtniß des in Gott   ruhenden Kaiserlichen Herrn dem Reichstage zu übermitteln und dem legteren auch Unseren Dank und Unsere Un erkennung für die bei diesem Anlaß aufs Neue bes wiesene patriotische Hingebung auszusprechen. Jm zu zuversichtlichen Vertrauen auf diese Hingebung und auf die bes währte Vaterlandsliebe des gesammten Volkes und seiner Vers treter legen Wir die Zukunft des Reiches in Gottes Hand. Gegeben Charlottenburg  , den 15. März 1888. Gezeichnet Friedrich. Gegengezeichnet vom Reichsfanzler. Ich erlaube mir, diese Allerhöchste Botschaft auf den Tisch des Hauses niederzulegen und dem Herrn Präsidenten zu über­reichen.

Präsident: Meine Herren, es dürfte angezeigt sein, daß der Reichstag   die allerhöchste Botschaft, welche wir foeben vers nommen haben, in einer Adresse beantwortet. Ich erlaube mic die Bitte an Sie zu richten, mich zu beauftragen, Ihnen morgen den Entwurf einer solchen Adresse zur Beschlußfassung zu unterbreiten. Ich darf feststellen, daß der Reichstag   fich mit diesem meinem Vorschlage einstimmig einverstanden ers klärt hat.

Sodann, meine Herren, in der Gewißheit, daß es dem Reichstage daran liegen würde, sobald als möglich Sr. Majestät dem Kaiser und der kaiserlichen Familie die Gefühle der Trauer und Hingebung, welche den Reichstag erfüllen, auszusprechen, hat das Präsidium des Reichstags bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin, bei Ihrer Majestät der Kaiserin Wittwe und bei Ihren Kaiserlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin um Audienzen ges beten. Es ist uns gnädigst in Aussicht gestellt worden, daß diese Audienzen demnächst bewilligt werden würden; es ist in­deß bis jetzt wegen der großen Inanspruchnahme der Aller­höchsten und höchsten Herrschaften noch nicht möglich gewesen, uns diese Audienzen zu gewähren.

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Heute, meine Herren, möchte ich Sie bitten, den Gefühlen der Hingebung, die uns für unseren Allergnädigsten Kaiser bes seelen, dadurch Ausdruck zu geben, daß wir rufen: Seine Ma­jestät der Deutsche Kaiser, König Friedrich von Preußen   lebe hoch! und abermals hoch! zum dritten Mbl hoch! ( Der Reichstag   stimmt dreimal begeistert in den Ruf ein.) Meine Herren, bevor wir in unsere Geschäfte eintreten, möchte ich noch nach einer anderen Richtung hin Empfindungen Raum geben, die uns, wie ich glaube, alle erfüllen.

In einer großen Zahl von außerdeutschen parlamentarischen Versammlungen ist die Trauer um den Heim ang Seiner Mas jeftät unseres Hochseligen Kaisers und das Mitgefühl an dem Schmerz, welcher das deutsche Volf bewegt, zum wärmsten Ausdruck gelangt. Ich glaube von dieser Stelle aussprechen zu dürfen, daß die Zeichen der Verehrung für unseren aus dem Leben geschiedenen großen Monarchen und der Theilnahme an dem Geschick des deutschen Volkes, welche aus den Volksvers tretungen befreundeter Nationen zu uns herüber erklungen sind, überall in Deutschlaud die tiefste Rührung und die lebhafteste Dankbarkeit hervorgerufen haben.( Beifall.) Ich bin gewiß, daß ich in Ihrer Aller Sinne spreche, wenn ich dem innigen Dante des Deutschen Reichstags, als der Vertretung des deuts schen Volkes, für jene wahrhaft wohlthuenden Kundgebungen hiermit Worte gebe. Meine Herren! Die erhabene Gestalt unferes geliebten Kaisers Wilhelm wird über sein Grab hinaus eine unvergängliche Wirkung üben. Möchte die Erinnerung an ihn vor allem dazu beitragen, daß die Völker einander in Friede und Freundschaft die Hand reichen.( Buſtimmung.)

eldet der aus der Feder des Berliner   Fabrikinspektors von Stilpnagel stammende reichshauptstädtische Bericht, daß der reis für Garne demjenigen Abnehmer gegenüber, welcher baar ablt, zunächst um 2 pCt. Diskont und ferner um 2 pCt. onfumtionsvergütung gefürzt wird, sodaß man fast überall an men muß, der vom Abnehmer( dem Wäschefabrikanten) zu tidotende Betrag sei um 4 pCt. niedriger, als der in den eisverzeichniffen angegebene Betrag." gen dies erläutern. Zu den gebräuchlichsten Garnen gehört gestellt und bilden die Arbeit der Armen unter den Näharbeis Regierungen, Sorte Göggingen, 6 fach, 1000 Yards per Rolle. Es

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Einige Beispiele

Fabrikationspreis für das Groß 63,00 M.

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für den Abnehmer Bezugspreis

oder für das Dugend Rollen für die Rolle.

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2,52"

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4) Knabenanzüge und Kleidung für Arbeiter. Die meist für Erport bestimmten Artikel werden maffenweise her terinnen.. Nur in Stück- oder Dupendlohn wird gear­beitet Die Preise für ein Dußend Knabenanzüge, be stehend aus Jacke, Hose und einem Leibchen zur Befestigung der Hose oder einer Weste, schwanken zwischen 3 und 5 W. Für die Näharbeit an einem Dugend Männerhosen werden I M. bis 1,50 m. bezahlt. Sämmtliche Buthaten, ausgenommen das Nähgarn, liefert der Auftraggeber. Als höchste Tagesleistung ist die Anfertigung von drei Knabenanzügen oder sechs Hosen zu rechnen, so daß der Lohn für eine Tagesarbeitszeit nach Ab­zug der Kosten für den Nähfaden zwischen 50 und 80 Pfennig fich bewegt.. In den Arbeitsräumen der in dieser Gruppe beschäftigten Arbeiterinnen waren ersichtlich Noth, Elend und Schmutz die täglichen Gäste."

" Dieses Garn wird in Berlin   an die Direttrice oder den ausgeber zu verschiedenen Breifen abgegegeben, fie wechseln then 5,30, 5,33 und 5,58 M. für das Dußend Rollen, brend die Arbeiterin 5,16, 5,40, in den meisten Fällen aber 3. für das Dugend Rollen oder 50 Pf. für die Rolle zu Mablen hat." Für ein englisches Fabrikat, Strutt in Bün Und das Gesammturtheil über die Werkstubenarbeiterinnen 160 Strähne, zahlt die Fabrik als Nettopreis 28,70 M., lautet: Der Verdienst reicht nicht hin, um den völligen Lebens­während Arbeiterinnen für dasselbe Quantum 80 Pf. unterhalt für eine einzeln stehende Personen zu bestreiten." Göggingen, 4fach, 1000 Yards

ablen.

( Forsetzung folgt.)

Reichskanzler Fürst v. Bismarck  : Meine Herren, es wird mir zur großen Genugthuung gereichen, wenn ich mich als von Ihnen beauftragt betrachten darf, denjenigen fremden deren Volksvertretungen ihre Sympathie, ihr Beileid, ihre Theilnahme bei der Trauer, die uns betroffen hat, fundgegeben haben, den Dank des Deutschen Reichstags zu übermitteln.( Bravo  !)

Ich weiß nicht, ob ich Ihre Zeit damit in Anspruch nehmen darf, Ihnen obiter anzudeuten, wie ausgedehnt die Betheiligung allein in dieser Richtung gewesen ist.

Ich spreche nicht davon, daß die Deutschen  , unsere Lands­Leute, die sich ja auf jedem, selbst dem wenigst ausgedehnten Theile des Festlandes und der Inseln rund um das Weltall  angeftedelt haben ich glaube, ohne Ausnahme- hierher

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thre Sympathien telegraphirt haben mit einer Schnelligkeit, die in früheren Zeiten gar nicht möglich war. Die zulegt einge­troffene ist die der Deutschen   in Korea  . Es sind aber auch aus allen fünf Welttheilen, aus den kleinsten Inseln, aus Ortschaften, die ich, obschon ich glaube in der Geographie so bewandert zu sein, wie mein Amt es mit sich bringt, doch mir habe aufsuchen müssen, rührende Beweise der Theilnahme eingegangen,

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