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die Leipz. Ztg." diese letteren Thatsachen mit der Bemerkung begleitet: Auflehnung gegen die fittenerhaltende Zucht der Familie, Drang nach ungebundener Lebensführung und fort­schreitende Atomifirung der Gesellschaft- das find die Folgen einer mißverstandenen Freiheit", so mag das vielleicht theilweise in Bezug auf die Abnahme der Haushaltungen mit Gewerbs gehilfen zustimmen. Die prozentuale Verminderung derjenigen Haushaltungen, welche Dienstboten halten, wird man aber mit viel größerem Rechte der allgemeinen Verschlechterung der wirth. schaftlichen Verhältnisse zuschreiben dürfen.

Würzburg  , 20. März.( Bur Landtagswahl.) Die ultra montanen Wahlmänner find beim heutigen Wahlgange, wie vorauszusehen war, nicht gekommen, so daß die Wahl vom Wahlfommiffar als vereitelt erklärt wurde. Die liberalen Wahl männer haben erklärt, für diesmal, ohne Konsequenz für fünftige Wahlgänge, auf Liquidation von Kosten zu verzichten. Ein nächster Wahlgang wurde auf Donnerstag, den 5. April, anbe raumt. Das Fränt. Volksblatt" hat heute erklärt, daß die ultramontanen Wahlmänner ale ferneren Wahlgänge vereiteln werden, bis die Beschwerde wegen Verlegung verfaffungsmäßiger Rechte vom Landtage erledigt" sei.

Die Hessische Bürgerzeitung", ein in Darmstadt   er scheinendes Organ der Arbeiter, ist auf Grund des Sozialisten­geseges verboten worden.

Verbot. Auf Grund des§ 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oftober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht, daß die nichtperiodische Druckschrift: Sturmvögel. Sturmvögel. Revolutionäre Lieder und Gedichte." Gesammelt von Johann Most  . Heft 2. New- York   1888. nach§ 11 des gedachten Gesetzes durch den Unterzeichneten von Landespolizeiwegen ver boten worsen ist. Berlin  , den 23. März 1888. Der fönigl. Polizeipräsident. Frhr. v. Richthofen.

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Schweiz  .

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fich mit der Kommission total einig sieht. Unser Land hat mit großer Entrüstung von dem Treiben der agents provocateurs  gehört. Die Thatsachen waren schon bekannt, als Fischer seine Erklärung abgab, eine ganze Anzahl Beitungen hatten sogar be reits Details gebracht. Sobald der Bundesrath die ersten Nach­richten erhielt, beschloß er, der deutschen   Regierung vertraulich Vorstellungen zu machen, in der Meinung, daß sie Maßregeln treffen werde, um einen weiteren diplomatischen Verkehr un nöthig zu machen. Fischer hat nicht nur einen Disziplinarfehler begangen, sondern den diplomatischen Verkehr und unsere Post­tion erschwert. Rein Staat darf sich ungebührender Weise in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischen, besonders nicht in aufreizender Abficht. Wir haben unsern Staat, unser Haus gerne den fremden Flüchtlingen geöffnet, nicht aus Sympathie für die Personen, sondern um des Grundsages willen. Diese Leute haben aber unsere Gesetze zu respektiren wie wir selbst; sobald wir ihnen weitere Rechte einräumen, gehen wir zu weit in der Duldung. Wenn sie sich Unrechtes anmaßen, sollen fie unser Land räumen. Ganz eigenthümlich steht ein Staat da gegenüber den Agitatoren, die sich als Agenten einer fremden Polizei erweisen. Sogar Neuschweizer haben schon oft die Sicherheit unseres Staates gefährdet. Die öffentliche Meinung hat ihr Benehmen bereits verurtheilt. Die Rantone allein find aber nicht im Stande, Abhilfe zu schaffen. Der Bund muß da eintreten. Sobald einmal die fremden Anarchisten nicht mehr da find, werden wir der politischen Polizei nicht mehr bedürfen. Jetzt ist sie noch nöthig. Ein Polizeistaat wird die Schweiz   durchaus nicht werden. Wir sind das demo­fratischste Land auf der Welt und gerade deshalb müffen wir weise, vorsichtig und streng sein. Die Fremden sollen wissen, daß die Schweiz   nicht der Herd der Revolution sei. Dazu ist nöthig, daß Bund und Rantone gemeinsam fich anstrengen, dem Respekt vor unserer internationalen Pflicht Geltung zu schaffen. Das ist vereinbar mit unserer Freiheit und wir dürfen keine Unordnung dulden. Der Nationalrath verzichtete auf jede weitere Diskussion und bewilligte bei 132 Anwesenden ein­stimmig die Forderung des Bundesraths.

Amerika.

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hiesigen Kaufmannschaft beschloß, die Hälfte der Zölle und übrigen Gefälle in Papiergeld anzunehmen, füllten sich die Staatstaffen in wenigen Wochen mit 2 bis 3 Mill. Papiersoles, da der Handelsstand den finanz- ministeriellen Erlaß dazu be nußte, um möglichst schnell sein Papiergeld loszuwerden, seiner seits dagegen den Rückfluß hemmte, indem er nur gegen Hart geld verkaufte oder aber eine Preisfeftfegung( 100-150 Papier  foles 1 Silbersol) eintreten ließ, die einer Ausnahmeverweige rung ziemlich gleich fam. Darauf hin zog die Regierung ihren Erlaß zurück und bestand bei allen Zahlungen an die Staats taffen auf Hartgeld, selbst für den Bollaufschlag, der zur Tilgung des Papiergeldes bestimmt war. Nun zeigte es fich aber bald, daß man bei den knappen Umlaufsmitteln in Hartgeld im Handel und Verkehr des Papiergeldes nicht ent behren fonnte. Die Geschäfte begannen allgemein zu stocken, weil das Zahlungsmittel fehlte. Die Kaufmannschaft fab fich Deshalb genöthigt, auf ihre alten Vorschläge zurückzukommen. Das Papiergeld soll im Handel und Verkehr überall wieder ane genommen, dagegen aber nur die Hälfte aller Zahlungen an den Staat in Hartgeld, 45 vom Hundert in gutem Papiergelde zum Kurse von 25 Papiersoles gleich 1 Silbersol geleistet und für die letzten 5 vom Hundert, die zur Tilgung bestimmt sind, ausschließlich abgegriffenes, nicht mehr umlaufsfähiges Papier  geld verwandt werden. Die Kaufleute follen berechtigt sein, solches Papiergeld an den Einäscherungsausschuß" abzuliefern, der ihnen für daffelbe Empfangsscheine ausstellt, die alsdann von den Staatskaffen im Betrage von 5 vom Hundert der Bahlungen angenommen werden. Ob indeß die Regierung auf diefe Resolution" des Handelsausschusses" eingeht, ist sehr fraglich. Sie würde nur einige Spekulanten begünstigen, ohne irgendwie eine Sicherheit dafür zu baben, daß der erwähnte Kurs von 25 Papiersoles gleich 1 Silbersol im Handel und Verkehr eingehalten würde. Bu der traurigen wirthschaft­lichen Lage kommt die Sorge um die äußere Sicherheit des Landes. Es herrscht allgemein das Gefühl, daß wenn in Bo livia der Chilenenfreund Dr. Aniceto Arce zur Präsidentschaft gelangt und seine Wahl gilt nach dem Ausfall der Gemeinde rathswahlen als sicher der peruanische Beftsstand im Süden, das Departement Arequipa   mit dem Hafen Mollando, das Dr. Arce als Bolivias Fenster zum Stillen Dzean" anfteht, gefährdet ist. Dr. Arce soll in dieser Beziehung, selbstverständ lich nach peruanischer Auffaffung, mit Chile   bestimmte Ab machungen getroffen haben. Der Waffenstillstandsvertrag vom 4. April 1884 wird dem Schlußartifel entsprechend in einen endgültigen Friedensvertrag umgewandelt und das frühere bolivianische Küstengebiet vom 23. Grad südlicher Breite bis zum Loafluffe mit den im Artikel 2 des Vertrages festgestellten Grenzen im Osten von Salapegni an der argentinischen Grenze in gerader Linie nach dem Vulkan Licancaur, von da nach der Spitze des erloschenen Vulfans Cavana, von dort nach dem südlichsten Abfluß des Azcotansees, dann durch diesen See nach dem Vulkan Allagua und schließlich von diesem Punkte nach dem Vulfan Tua ein für allemal an Chile   abgetreten, bei wohingegen Bolivia  Der Bestzergreifung feines Fensters zum Stillen Ozean  " Don Chile unterstützt wird. Auch im Norden wittert man Gefahr. Ecuador   soll auf Betreiben Chiles   seine alten Ansprüche auf die Provinz Tum bes, in der Petroleumlager vorhanden sind und theilweise be reits ausgebeutet werden, wieder geltend machen wollen, obwohl vor wenigen Monaten erst ein Abkommen zwischen dieser Ne Grenzstreitfrage durch ein Schiedsgericht festsegt. Die fürzlich erfolgte Reise des hiesigen ecuadorianischen Gesandten, General Salagar, hängt, wie man hier vermuthet, mit diesem Plane zu fammen. Indeß will es scheinen, als ob man in gewissen Kreisen diese patriotischen Betlemmungen" nur zur Schau trägt, um sich ihrer, wenn sie erst bei den Maffen fefifigen, als geeignetes Stimmungsmittel für den Vertrag Grace- Aranibar zu bedienen, der dann nicht nur als der Retter aus dem wirth schaftlichen und finanziellen Elende gilt, sondern auch die Sicherheit gegen die angeblichen bolivianischen Aneignungs­gelüfte gewährleisten soll. Wie verlautet, hat die Regierung in aller Stille einige Aenderungen mit dem englischen Komitee der Bondholders vereinbart, um den Vertrag abermals dem Kongreffe vorzulegen, wenn Chile   seinen Einspruch gegen denselben zurückgezogen hat.- In Ecuador   ist, wie es scheint, die Wahl des konservativen Dr. Antonio Flores zum Präsidenten der Republik gesichert, da die Liberalen mund­todt gemacht sind und der frondirende rechte Flügel der konser vativen Partei feine geeigneten Gegenfandidaten gefunden hat. ( Einer inzwischen eingegangenen Drahtmeldung zufolge ist die Wahl erfolgt. Red.) Dr. Flores ist ein Sohn des Generals Flores, der die Meuchelmörder des Großmarschalls Sucre, des Waffengefährten Simon Bolivar's  , gedungen und die Loßreißung Ecuadors   von der Zentralrepublik Colombia betrieben hat, und dann der erste Präsident der neuen Republik Ecuador   geweser ist. Der Baron de la Riviere ist fürzlich in Chilalaya ange fommen, nachdem er fast ein Jahr am Tipuani, einem Neben fluffe des Magiri zugebracht hat. Er spricht begeistert von dem Goldreichthum der Gegend, aus der die alten peruanischen Inta's ihre goldenen Schäße bezogen haben sollen; aber ebenso düster

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New- York  , 9. März. Es ist eine Bewegung eingeleitet worden, um die Deutschen   politisch strammer zu organistren. Zu diesem Zwecke hat sich eine Vereinigte Deutsche Demokratie" ge­bildet, welche in ihrem Programm folgendes verlangt: Ab­bedürfnisse und Rohstoffe, was nicht Einführung von Freihandel bedeute; Bekämpfung der Monopole( Trusts); Anlehnung der in einer politischen Organisation vereinigten Deutschen   an die demokratische Partei, welche für gefunden politischen Fortschritt und dem eingewanderten Elemente freundlich gesinnt sei, die Steuerlaft erleichtern und den Handel befördern wolle, die Ar­beiter- Genoffenschaften begünstige und gegen Prohibition sei. bes betreffenden Aufrufs, geht eine feindselige Stimmung gegen Durch das ganze Land," heißt es dann wörtlich am Schlufse das eingewanderte Element. Die Verirrungen eines Häufleins von Fanatikern, die sich anarchisten nennen, werden als Vor­wand und die republikanische Parte als Organ benutzt zu allen vorgeschlagenen Entrechtungs- und Zwangsmaßregeln gegen die im Auslande geborenen Bürger. Wir protestiren gegen unsere Jdenti fizirung mit genannten Fanatifern. Jene Bewegung wird indeß ficherlich überwältigende Dimenfionen annehmen, wenn wir nicht durch eine starke deutsche Organisation und durch die Unter- publik und Peru   getroffen worden ist, das die Schlichtung der stügung der demokratischen Partei einen Damm errichten, welcher die Bewegung auf jenen Theil unserer Bevölkerung beschränkt, der vergeffen hat, daß dieses Land eine demokratische Republit ist, die Heimath der Freiheit sein soll, daß die Vorfahren jedes einzelnen Bürgers Einwanderer waren und daß sich niemand es zum Verdienst anrechnen kann, in diesem Lande geboren worden zu sein, weil dieses Ereigniß ja ohne sein Buthun er folgt ift. Wollen wir auf die Entscheidung der bevorstehenden Rämpfe einen maßgebenden Einfluß ausüben, so müssen wir so­fort and Werk gehen. Die Parteien rüsten sich bereits für die diesjährigen Wahlschlachten; denn nicht blos eine bedeutsame Wahl, nein, drei Wahlen von größter Bedeutung haben wir New Yorker im nächsten Herbst zu treffen. Die Bürger der Stadt entscheiden die Wahl des Bundes Präsidenten, des Staats: Gouverneurs und des Mayors der Stadt. Und diese Entscheidung hängt wiederum wesentlich von der Haltung der 70 000 hier wohnenden deutschen   Stimmgeber ab. Wenn diese Demokraten  " nur nicht das Schicksal ihrer deutschen   Gesinnungs­genoffen theilen.

Bern  , 20. März. Der Nationalrath trat gestern in die Berathung der Forderung des Bundesraths für die Fremden polizei ein. Ueber die Debatte liegt folgender Bericht vor: Referent Oberst Künzli: Vorkommniffe aus der jüngsten Zeit haben den Bundesrath veranlaßt, für beffere Organisation der politischen Polizei einen Nachtragskredit von 20 000 Frks. zu verlangen. Der Mangel einer einheitlichen Leitung trägt theil­weise Schuld an den diplomatischen Schwierigkeiten; die Beschaffung der Bölle und Steuern auf nothwendige Lebens­ziehungen zu Deutschland   wurden weniger freundlich, von beiden Seiten wurden Beschwerden geführt. Deutschland   beschwert fich namentlich über den Rothen Teufel", den Sozialdemo frat", die Haltung des Hauptmanns Fischer und" die Schmäh schrift von Basel  . Die Angelegenheit Fischer wurde vom Bundesrath richtig als eine innere bezeichnet. Die scharfe Miß­billigung Fischer's durch den Bundesrath war durchaus gerecht fertigt. Indiskretionen scheinen sich leider in unserem Lande zu chronischer Krankheit auszubilden; dies Uebel muß jeden­falls da, wo unsere Beziehungen zum Ausland in Frage tommen, aufhören. Die Sucht, Neuestes zu bringen, vergeht fich leider oft gegen die Rücksichten auf das Landesinteresse; patriotische Pflicht eines jeden Schweizers ist, in inter­nationalen Fragen möglichste Burückhaltung zu beobachten bei ihrer schwierigen und die Regierung bei ihrer schwierigen Arbeit zu unterstügen. Der Rothe Teufel" war ein Schmähblatt niedrig­ster Sorte, der Sozialdemokrat", ein in der Schweiz   wenig verbreitetes Blatt, wird für Deutschland   von Deutschen   ge­schrieben. Ueber die Basler Schmähschrift ist die Untersuchung geschloffen und die Schuldigen werden ohne Zweifel ihren Lohn finden. Der Bundesrath will sein Möglichstes thun, um die Beziehungen mit dem Ausland gut zu erhalten, ohne dabei etwas preiszugeben. Unser Land darf nicht der Herd der Pro­votation werden. Wir gewähren dem Fremden nur ein Asyl, so lange er fich deffen würdig erweist. Allen Umtrieben aber wird der Bundesrath rücksichtslos gegenüber treten. Das Schweizervolt will feinen Konflikt wegen Intereffen, die nicht die feinigen find. Der Bundesrath hat sich beschwert über die gents provocateurs, die eine wirkliche Gefahr bilden für den rieden und die Ruhe unseres Vaterlandes. Die ertremſten Anarchisten sind meist solche, so Kaufmann  , der Berather Stell­macher's. Weitere Ueberraschungen fönnen eintreten, es steht aber zu erwarten, daß Deutschland   Abhilfe schafft. Ueber die Broschüren, die uns auch Anlaß zu Beschwerden geben, gehen wir hinweg, da wir einen etwas rauberen Luftzug ertragen tönnen. Zwei Lücken in der Gesetzgebung haben fich bemerkbar gemacht: Die Unvollständigkeit des Bundesstrafrechtes und Der Mangel einer einheitlichen Leitung der Polizei. Ein glücklicher Bufall gestattet, daß Schröder nach Zürcherischem Recht bestraft werden kann. Der Bundesrath spricht nun in der Botschaft nicht von der Art der Verwendung des Kredites, er bat aber im Sinn, nur eine eidgenössische Zentralstelle zu fchaffen und daneben fontonale Polizeibeamte gegen Bezahlung in Dienst zu nehmen. Die Unbestimmtheit des Vorschlages soll uns aber nicht abhalten, den Kredit zu gewähren, der vom Bundesrath zur Wahrung der äußeren Sicherheit für nöthig er tlärt wird. Bundesrath Droz: Ich bin glücklich, daß der Bundesrath

mußte. Das erste Verhör sollte in Gegenwart des ge stohlenen Gutes stattfinden, und man wollte versuchen, ob man vielleicht ein offenes Geständniß von dem Verbrecher

erhalten fönne.

Darin hatte man sich aber in Heßberger geirrt; denn mit einer ganzen Nacht 3eit, um über Alles gehörig nach­zudenken, schien er zu dem Entschluß gekommen zu sein, Alles zu leugnen; es war das letzte verzweifelte Mittel, um einen Urtheilsspruch von sich abzuwenden er wußte wenigstens fein anderes.

( Fortsetzung folgt.)

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Aus Kunst und Leben.

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Im Deutschen Theater" bleiben die Aufführungen des Lustspiels Die berühmte Frau" noch bis Ende fünftiger Woche ausgesetzt, da Herr Kadelburg und Herr Engels bis dahin auf Urlaub abwesend sind. Die erste Wiederaufnahme des Stückes findet demnach am Sonnabend, 31. d. M., statt.

Einer, der's genan nimmt. Bei der Wiener   Ver­wir geben die ficherungsgesellschaft in der Himmelpfortgaffe­genaue Adreffe an, da man sonst das Geschichtchen für erfunden erschien dieser Tage ein behäbiger Mann vom

Lande nächst Wien   mit einem fleinen Bäckchen unter dem Arm und präsentirte eine Berficherungspolize auf Möbel und Kleider -s die Schrift in der Ordnung?" Vollkommen," erwiderte dieser.

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gegen Brandschaden. fragte er den Beamten. Aber es ist uns fein Brandschaden aus Ihrem Wohnort ge " Kann a net sein, weil die Sach' erscht

meldet worden."

gestern auf d' Nacht g'scheg'n is. I hab' heunt in der Stadt 8' thuan g'habt und da hab' i mir denkt: nimmst den Brandschaden glei' mit. dem mittlerweile geöffneten Päckchen -Frauenhemd hervor, breitete es auf

Und er zog

aus

So werd'n Jhna glei' überzeug'n."

ein zusammengefaltetes den Tisch des Hauses aus und machte die Beamten auf die eine in der That gänzlich verkohlte Hälfte dieses delikaten Kleidungs Stückes aufmerksam. Seine Frau sei, so erklärte er, gestern Abends, während fle in der üblichen Weise Vorkehrungen zu einer ungestörten Nachtruhe traf, dem Kerzenlichte zu nahe ge tommen, wodurch der vorliegende Brandschade entstand. 3wa Gulden," schloß er, als Schadenersatz werd'n net z'viel sein,

A

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Aus Südamerika   erhält die Boff. 3tg." folgendes Stim­mungsbild: Die wirthschaftliche Lage ist fortwährend sehr uner­quicklich, da man in der Papiergeldfrage zu feiner auch nur einigermaßen leidlichen Lösung gelangen fann. Die Regierung ist zwar vom besten Willen beseelt, den Uebelständen zu steuern, allein sie ist den Verhältniffen nicht gewachsen. Ihre schwan­fende, unftcher hin und her tastende Finanzpolitik hat in vielen Beziehungen die Lage eher erschwert als erleichtet. Als die Ne­gierung im Dezember v. J. unter dem Drucke der allgemeinen Erregung, die hier wie an anderen Plägen zu Ausschreitungen führte, und beeinflußt von einigen leitenden Persönlichkeiten der

meine Herren. Bu was zahl' i denn sonst a Jahr'l nach'n an dern auf mei' Polizz'n ein?" Mit so heiterer Miene wurde noch nie in einem Versicherungsbureau ein Brandschaden aus­geglichen, wie dieser. Man gab dem drolligen Kauz nur noch

ben Rath mit auf den Weg, daß er seiner waderen Ehegattin für die Zukunft größere Vorsicht bei ihrer Nachttoilette empfehlen möge.

Unglück beim Gebrauch von Schießgewehren. Aus der Schweiz  , 20. März, wird geschrieben: Am legten Sonntag Nachmittag, den 18. d. M., ereignete fich in dem etwa zwei Stunden von Chur   entfernten Bergdörfchen Castiel ein schwerer Unglücksfall. Die jungen Leute des genannten Ortes führen jeweils im Winter einige Theaterstücke auf, so auch diesmal. Am Sonntag war Probe von den Stüden Der Postillon von St. Gotthardt" und" Die Lieder des Mufitanten". Raum hatte die Probe zu dem ersten Stück begonnen, als sich folgendes Drama abspielte: Einer der mitspielenden jungen Männer hat ein junges Mädchen mit einer Gemse zu verwechseln und ersteres niederzuschießen. Zur Fingirung der Szene gebrauchte man eine seit vielen Jahren aus Gebrauch gefeßte Jagdflinte, die an der Wand hing. Das Mädchen, ein dralles Kind der Berge, bemerkte, es müsse ein Bündhütchen auf das Gewehr gesetzt werden, damit sie auch ordentlich den Knall vernehme und nur rechten Zeit niederstürzen könne. Gesagt- gethan. gethan. Die Probe nimmt ihren Fortgang. Die foeben geschilderte ein Schuß Szene fommt und das Mädchen stürzt zu Tode getroffen zu Boden! Allgemeine Ueberraschung! Niemand ahnte, daß die so lange nicht zur Verwendung gekommene Flinte geladen war! Dem Mädchen, 19 Jahre alt, Namens Katharina Gartmann, waren einige Schrotförner in die Schläfe, bezw. in das Gehirn gedrungen. Sie verschied nach wenigen Minuten. Der unglückliche Schüße heißt Peter Buob und ist verhaftet. Er wird wegen fahrlässiger Tödtung vor das Kantons­gericht gestellt werden.

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Ueber die Erfindung eines neuen Webstuhls wird der Büricher Post" folgendes geschrieben: Ausländische An­hänger des Erfindungsschußes haben den Schweizern oft den Vorwurf gemacht, daß fie weniger darauf ausgehen, selbst zu erfinden, als die Erfindungen anderer nachzuahmen. Diese Be in der zürcherischen Seidenwebschule im Gange befindliche, Don Herrn Ingenieur J. Haggenmacher in Zürich   nach dem System Wassermann Haggenmacher konstruitte Seiden­handwebstühle. Die Leistungsfähigkeit dieser Stühle, bei denen der Bettel senkrecht steht und das Schiffchen unter dem

wird wieder einmal Lügen gestraft durch zwei momentan

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Blatt durchgeht, ist nachdem Herr Haggenmacher den Kraft bedarf derselben auf ein Minimum reduzirt hat eine ganz bedeutende. Ein geübter Handwerker wird mit einem derartigen Handstuhle verbefferter Konstruktion eine durchschnittliche Leistung von 90-100 Schüffen in der Minute erzielen. Dieses Waffer mann Haggenmacher'sche System läßt die mannigfachste Vers wendung und Variation für fast alle Branchen der Weberei zu So erstellt zum Beispiel Herr Haggenmacher einen mechanischen Baumwolldoppelstuhl für die Produktion von Maffenartikeln nach dem genannten System, welcher die geradezu un erhörte Leistungsfähigkeit von 340 Schüffen in der Minute auf weist.

Ein uralter Wald. An der Küste der Bretagne  , gegen über von St. Malo  , hat die Hochfluth während der lezten Stürme eine wohl 3 bis 4 Meter dichte Sandschicht am Fuße der Felsen von Saint- Enogat und Saint- Lunaire bei Seite ge spült und die bereits in Verkohlung begriffenen Reſte eines uralten Waldes bloßgelegt, der einst den Namen Forêt de Sciffey" führte. Zur Zeit der römischen Invasion bedeckte er auf weite Strecken das damalige, zum Theil im Meere ver schwundene Uferland. In der Mitte dieser allmälig mit Klöstern erfüllten Waldesherrlichkeit erhob sich dereinst der berühmte Mont Sain- Michel, der, ehemals ,, Mont Tembe" genannt, heute auf einer fahlen Küste emporragt, welch' leptere von der hohen Fluth bereits gänzlich überschwemmt wird. Der Wald war schon im 10. Jahrhundert verschwunden und Resten desselben begegnet man noch häufig bei verhältnismäßig niedriger Waffer tiefe. Nach einer Statistik erhob sich im Jahre 709 der Meeres spiegel der höchsten Fluth nur um 12 Meter über den Meeres spiegel der heutigen tiefsten Ebbe, heute dagegen um 15,50 Mt.; mithin ist der Meeresspiegel in jedem Jahrhundert um 33 Benti meter gestiegen.

Buddhistische Klosterstrafen. In einem buddhistischen Kloster bei Canton erschienen fürzlich eine Anzahl Mönche und Nonnen, um das Ordensgelübde abzulegen. Unter ihnen bes fanden sich zwei junge Mädchen von seltener Schönheit, auf welche, nachdem die übrigen fort waren, von zwei Mönchen ein Attentat verübt wurde. Der Abt diktirte den Schuldigen zwanzig Hiebe auf den bloßen Rücken in Gegenwart sämmtlicher Klosters infaffen zu. Die Strafe machte aber die beiden Mönche so wild, daß fie mit Messern auf den Abt losgingen. Dieses Mal beschloß der Abt, ein Erempel zu ftatuiren. Er ließ die Beiden binden und ins Krematorium bringen, wo sie in Gegenwart aller Klosterbrüder und der Dorfbewohner verbrannt wurden.