Der Handschuhbranche, welche sich Maschinen angeschafft und Tag und Nacht, Sonn- und Werktag, mit Frau und Kindern vom zartesten Alter an darauf los gearbeitet haben, haben fie es etwa an Fleiß, Sparsamkeit und Umsicht fehlen lassen? War vielleicht ein Borsig, ein Krupp oder 3immermann, oder wie sie sonst heißen mögen jene Glückspilze der Industrie, welche durch ein Zusammentreffen von glücklichen Umständen zu vielfachen Millionären ge worden

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hausordnung, welche die Jnnungs- Bädermeister von Bam fie fleißiger als diese tausende

fleiner Unternehmer, welche seit Monaten jeden Groschen Verdienst, den sie sich vom Munde absparen konnten, in ihre Maschinen hineinsteckten, um jetzt nach Ausbruch der Krise die schreckliche Entdeckung zu machen, daß ihre Ma­schine feinen weiteren Werth mehr habe, als den des alten Eisens und daß alle ihre Arbeit, alle ihre Anstrengungen und Sorgen keinen anderen Erfolg hatten, als daß der Bankerott über sie herein brach und sie sich nun, um mit dem Kammerbericht zu reden, der Noth preisgegeben" fehen?

Wer will angesichts solcher Vorgänge noch behaupten, baß es nur von der eigenen Tüchtigkeit, Sparsamkeit und dem Fleiß des Arbeiters abhänge, um in die Reihe der Unter­nehmer aufzusteigen? Die Früchte ihres Fleißes und ihrer Sparsamkeit sehen heute hunderte von Handschuh- und Strumpfwebern im Chemnißer Bezirk unter dem Hammer des Aftionators. Die Strumpfweber aber fönnen bis auf weiteres hungern und ihre Familien mit Armensuppen speisen, bis der Markt von der überschüssigen Waare ent lastet ist, wo dann das neue Spiel mit demselben Ausgang wieder beginnen kann.

Das sind die Wirkungen der freien Konkurrenz, die mit Unternehmerkartellen, wie der Kammerbericht ein solches vors schlägt, so wenig unschädlich zu machen sind, als es möglich ift, mit einem aufgespannten Regenschirm einen Feuerregen abzuhalten.

Volitische Uebersicht.

Die Politik ist nicht blos ein Handwerk, sondern auch eine Wissenschaft und zwar, da sie die Essenz aller übrigen Wissenschaften in fich schließen muß, die schwierigste aller Wiffen­schaften. Dies wird jedoch von den meisten Menschen und Politikern nicht begriffen, und ähnlich wie es in der Schrift stellerei und Dichtkunst geschieht glaubt jeder ehrgeizige Pinsel, daß man ein guter praktischer und theoretischer Politifer sein könne, ohne irgend etwas gelernt zu haben. So ist denn ein und leider nicht blos die theoretische Die Politik wahrer Tummelplag für die Unwissenheit und Unfähigkeit ge worden. Welcher Blödfinn wird jest z. B. in unserer Preffe in Bezug auf die Reise des deutschen Raisers nach St. Peters burg ausgebedt. Ein tiefsinniger Kannegießer, der irgendwo läuten hörte, daß die österreichischen und russischen Interessen im Balkan feindlich aufeinanderstoßen, hat sogar die Ent­deckung einer Staatenfombination gemacht und träumt schon, daß an Stelle des heutigen Dreibunds" eine deutsch englisch russische Tripelallianz treten werde. Die deutsch - russische Allianz gehört schon, wie wir nachgewiesen haben, in das nebelhafte Gebiet der Vergangenheitspolitik; daß aber an diesen diplomatischen Wechselbalg noch das britische Reich angeleimt wird das ist eine Ungeheuerlichkeit, die selbst einer Reporterphantafte nicht verziehen werden kann. Eine russisch deutsche Allianz hätte zur unerläßlichen Voraussetzung, daß das Deutsche Reich der russischen Eroberungspolitik auf der Balkan halbinsel ganz oder halb freie hand ließe( die Preisgebung Bul gariens an Rußland , das sich dann verpflichten sollte, Rumänien und Serbien zu verschonen, wäre die halb freie hand, die selbst­verständlich sehr bald ganz frei sein würde).

neuen

Und jede solche Konzeffion an Rußland würde die Interessen Englands genau ebenso tödtlich verlegen, wie die Intereffen Desterreichs. Ein rufftsch deutsches Bündniß wäre also nur unter Vorausseßungen möglich, welche die Ausschließung Englands bedingten, ja England in eine pofitiv feindliche Stellung bineindrängten. Mit anderen Worten: dem deutsch russischen Bündniß steht als natürlicher, selbstverständlicher, durch die Logik der Thatsachen gebotener Gegensatz die englisch französische Allianz gegenüber. Was die franzosenfresserischen Herren Rußland. schwärmer fich merken mögen!

Mit wahrem Ekel erfüllen uns die französischen Zu­stände", schreibt die Leipziger Beitung", welche in ihrer Eigen schaft als amtliches Organ einer deutschen Bundesregierung in ihrer Sprache doch etwas gewählter sein und etwas mehr auf internationalen Anstand sehen sollte, wenn fte auch für sonstigen Anstand nicht besonders empfänglich sein mag. Kann man es den Franzosen übel nehmen, wenn sie angesichts einer solchen Sprache deutscher Regierungsblätter- und ähnliche Bröbchen, wie das obige, könnten wir aus neuester Beit zu Dußenden und Hunderten liefern- zu der Ueberzeugung gelangen, daß in

"

Ein Creole, den Sie nicht kennen werden, denn er ist erst seit einem Jahre in Paris . Im vergangenen Monat wurde er in den Klub aufgenommen. Er kommt nicht oft, aber wenn er kommt, ist es ein Ereigniß. Er setzt so ge wöhnlich seine hundert Louisd'or auf eine Rarte... und

schluckt! Reiner kann ihm Paroli halten."

,, Das ist für die Bankhalter nicht gerade sehr ange nehm. Aber woher wissen Sie, daß er heute Nacht

tommt?"

,, Weil heut Sonnabend ist, und das ist sein Tag. Am legten Sonnabend nahm er dem Sartilly fünfundvierzig­tausend Franks ab. Sartilly war der Bankhalter." inis da

Ihre Angaben machen mich in der That neugierig. Ich hätte wirklich beinahe Luft, gegen ihn zu sehen. Ich bin jetzt auch im Glück und möchte es einmal an ihm ers proben."

Das gäbe ein famoses Schauspiel, lieber Major, und ich möchte es sehen. Aber sagen Sie, wenn Sie gewinnen, hätten Sie dann Lust, mit mir zu soupiren? Ich habe ein fleines Fest mit Damen arrangirt."

,, Gewiß, gewiß! Selbst wenn ich nicht gewinne." Das ist hübsch. Und da hat man sich schon erzählt, sie seien tugendhaft geworden!"

"

Solch eine Verleumdung! Mein Geschmack hat sich nicht verändert, und ich möchte gern wissen, welcher Schwäßer das Gerücht aufgebracht hat?"

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Reiner und jeder. Ihre alten Freundinnen wissen, daß Sie zurück find, aber Sie lassen sich nirgends sehen. Da müffen diese Damen doch wirklich unruhig werden."

3u liebenswürdig, aber ich kümmere mich nicht mehr um sie; sie müssen ja auch allmälig zur alten Garde gerückt sein. Wer wird denn mit uns soupiren?"

O! Seien Sie unbesorgt. Nur junge Damen und alle hübsch. Da ist erstens die kleine Martine Fer­

rette

,, Renne ich nicht."

" God dam! Sie ist noch nicht zwanzig, und Sie waren zehn Jahre lang aus Paris fort. Martine ist noch eine Anfängerin, aber sie wird Karriere machen. Seit

Kaiser gre 1807

deutschen Regierungskreisen die unfreundlichste Stimmung gegen| Sigung abgehalten, in welcher beschlossen wurde, seitens der ens geht Frankreich herrscht, und daß die Kundgebung derartige Unfreund­lichkeit auf feindselige Abfichten schließen lasse? Die Fran­verfolgen zosen das wiederholen wir hier nochmals verfolgen die Auslaffungen der deutschen Presse sehr aufmerksam, und fie verfahren dabei was wir ebenfalls wiederholt feststellen­weit gründlicher, als die Maffe der deutschen Zeitungen der französischen Preffe gegenüber.- Schimpfereien wie die der Leipziger Beitung" haben aber nicht blos die unangenehme Wirkung, Mißtrauen in die Absichten der deutschen Reichsre gierung zu erzeugen, fie führen auch zu journalistischen Re preffalien, bei denen das deutsche Glashaus sicher nicht gut wegfommt. Die Franzosen stellen natürlich Vergleiche an. Und wer fann ihnen übelnehmen, daß ste, beim Anblick der deut schen Grenzmaßregeln à la Tartare, der deutschen Sozialisten­prozeffe, der deutschen Massenhaussuchungen, der Ausweisung auswärtiger Korrespondenten und anderer schönen Dinge, fich vergnügt beglückwünschen, daß sie nicht sind, wie wir im Deutschen Reich? Und nun gar der wahre Ekel!" Die Leipziger Beitung" und andere deutsche Regie Ekel!" Die Leipziger Zeitung" und andere deutsche" Regie­rungsblätter scheinen fich einzubilden, daß die während der legten 7-8 Monate im Zeichen des Krebses" verübten Thaten, die Kraftproben", die dunklen Intriguen der kleinen aber mächtigen Partei" u. s. w. den scharfen Augen der Franzosen entgangen seien. Das wäre eine ganz naive Selbsttäuschung. Wer fann es aber den Franzosen verargen, wenn sie den Spieß einmal umdrehen und von der deutschen Verkommen­heit" reden, und die deutschen Zustände efelerregend finden?- Anläßlich der jüngsten Ausweisung der franzöfifchen Zeitungs­Korrespondenten aus Berlin schrieb eine Pariser Zeitung: Wir brauchen die deutschen Zeitungs- Korrespondenten, welche uns täglich beschimpfen und verleumden, nicht auszuweisen. Wenn das Deutsche Reich zu schwach ist, die Wahrheit zu vertragen, ist die französische Republik stark genug, die Lüge nicht fürchten zu müffen." In diesem einen Saße, den wir hier nicht näher zergliedern wollen, liegt eine bewußte Kraft, die wir der deutschen Regie rungspreffe wohl wünschen möchten, und zu gleicher Zeit eine unbarmherzige Büchtigung, um die wir unsere Regierungspreffe nicht beneiden. Wie findisch nimmt sich neben diesem stolzen Wort das Geschimpfe unserer Hezblätter aus!

Dem Brief an Herrn v. Puttkamer , der sein Ent laffungsgesuch zur Folge hatte, soll der verstorbene Raiser mit Ausnahme der Unterschrift faft völlig fern gestanden haben, so theilt die Poſt" mit. Die Freis. 3tg." bemerkt zu dieser sonderbaren Nachricht: Wir wissen darüber nichts. Aber seit wann find denn die Souveräne verpflichtet, die Briefe an Minister eigenhändig zu schreiben und nicht blos zu unter­schreiben? hat denn etwa Kaiser Wilhelm die gerühmte Bots schaft von 1881 eigenhändig geschrieben, oder hat Herr v. Putt tamer seine Berichte an den Monarchen eigenhändig mundirt oder auch nur entworfen? Aber es ist gegenwärtig nichts so dumm, daß es nicht von der Reptilienpartei in Umlauf gesetzt würde, um die politische Bedeutung des Sturzes Puttkamers ab zuschwächen.

Ueber Verhandlungen mit dem Herzog v. Cumber­land liegt, wie der Kölnischen Zeitung " offiziös gegegenüber anderweitigen Beitungsnachrichten geschrieben wird ,,, amtlich auch nicht das Geringste vor, was der Nachricht eine thatsächliche Die Thüren zur Verhandlung seien Unterlage geben fönnte." dem Herzog Jahre lang offen gehalten gewesen; iezt sind sie ihm für alle Zeiten verschlossen, und alle Ansprüche, die er früher vielleicht noch hätte zur Geltung bringen können, find nunmehr längst verwirft.- Dem Reptil, welches die ,, Kölnische Beitung" inspirirt, ist natürlich nichts verhaßter als der Gedanke, daß infolge eines Verzichtes des Herzogs von Cumber land auf den Thron der Welfenfonds zur Aufhebung gelangen tönnte.

Die

Auch die Freikonservativen wollen jetzt von dem Kartell mit den Extremkonservativen nichts mehr wissen. " Post" meint, daß die freikonservative Partei, welche zwischen den beiden Flügeln der Konservativen und der Nationalliberalen ver mittele, gute und enge Fühlung halten müffe, um eine Be­fehdung derselben unter einander möglichst zu verhindern. Schon dies allein würde den Abschluß eines freikonservativen Kartells mit den Konservativen mit einer Spige gegen die Nationalliberalen verbieten. Die" Post" spekulirt dabei auch wieder einmal auf die Verstärkung der nationalen Wähler schaft" von links her durch jene gemäßigt liberale Elemente, welche in den östlichen Provinzen Preußens zwar die Sezeffton, nicht aber die Fusion mitgemacht haben." Um diese zu ges winnen, müffe man alles vermeiden, was auch nur den Schein einer Verbindung mit der Kreuzzeitungspartei erwecken tönnte.

It das Kartell gelöst? Die Lib. Corr." schreibt: In Anknüpfung an eine Mittheilung der Lib. Corr." wird in der Preffe die Frage eines konservativ- nationalliberalen Kar­tells sehr lebhaft diskutirt. Da bei diesem Anlaffe der Lib. Corr." irrige Behauptungen untergeschoben werden, so wieder bolen wir hier noch einmal die Meldung vom 28. Juni: Wie wir hören, hat die nationalliberale Fraktion des Abgeordneten­hauses heute unter Mitwirkung des Abg. Dr. Miquel eine

drei Tagen besißt sie eigenen Wagen. Das ist ihr erster Fortschritt."

"

" Ich wünsche ihr den Marschallsstab! Aber inzwischen will ich ein wenig in den grünen Salon spazieren und ein­mal sehen, ob die Neun" oft aufgedeckt" wird." der Spieler ist noch nicht da.... Sie müssen noch warten, lieber Freund. Der König Sonderbar, daß er sich Sonst ist er von einer Pünktlichkeit, wie sie heut verspätet!... Sonst ist er von einer Pünktlichkeit, wie sie nur die Höflichkeit der Könige ist. Es muß ihm etwas dazwischen gekommen sein."

,, Was ist der Herr denn eigentlich?"

"

" Gar nichts. Er hat auf der Freundschaftsinsel oder auf der Insel Mauritius , ich weiß nicht mehr genau wo, herrliche Besitzungen. Seine einzige Beschäftigung hier ist, seine Renten zu verzehren. Im übrigen scheint er ein Dri ginal zu sein. Er lebt ganz zurückgezogen, man trifft ihn weder im Bois de Boulogne noch im Theater, und er hat feine große Dienerschaft."

reich?"

Wie können Sie denn dann behaupten, er sei Sartilly kennt seine Verhältnisse ganz genau; er hat ihn auch in den Klub eingeführt und kann Ihnen, wenn Sie wollen, ja nähere Auskunft geben."

"

Daran liegt mir weiter nichts. Wann und wo findet denn Ihr Souper statt?"

,, Um drei Uhr im Café de la Paix. Die Damen, die ich eingeladen habe, fißen bei Valentine an der Roulette und sind nicht eher frei."

Bei Valentine in der Rue de Ponthieu?"

" Ja. Sie gingen ja früher auch dorthin. Ich auch. Aber es ist schon lange her, als ich zum letzten Mal dort Aber es ist schon lange her, als ich zum letzten Mal dort war. Man amüsirt sich dort nicht mehr." ( Fortseßung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Parteileitung als solche kein allgemeines Kartell mit anderen ortlaute de Parteien abzuschließen, sondern den Wählern in den Provinzen Freizügig bezw. in den einzelnen Wahlkreisen selbstständige Beschlüsse in cfonen, w dieser Hinsicht zu überlaffen." Trotz aller Berichtigungsversuche igen unter halten wir diese Meldung in allen ihren Theilen auch heute artigen 2 terliegen, noch als die alleln zutreffende aufrecht." igert wer Wie den Innungsbrüdern heutzutage der Kamm zialistenge schwillt, dafür mag folgende Hausordnung", richtiger Straffung ist Gesetzes berg ihren Gesellen zu bieten sich erdreisten, einen Beweise bestrafte liefern. Das Machwert lautet:§ 1. Jeder Gefelle hat beim Aufenth Arbeitsantritt das Arbeitsbuch des Verbandes Germania " t auf Gr dem Meister zu übergeben, welcher den Arbeitsantritt und Aust ist. E tritt darin einzutragen hat.( Dazu ist zu bemerken, daß die dien, daß i Verpflichtung, ein Arbeitsbuch" zu führen, gefeßlich nur für die ten werd Minderjährigen besteht, während diese Herren scheid des jeden Gesellen dazu zwingen wollen.)§ 2. Zur Aufrecht erhaltung der größten Reinlichkeit muß das Tabakrauchen während der Arbeitsstunden in der Backstube unterbleiben; das Kaiser Schneiden und Kämmen der Haare, Stiefelpußen und alles Un Sonn appetitlichkeit Erregende ist in den Badklokalitäten überhaupt zu Verbot unterlassen.( Das ist sehr vernünftig, nur wäre zu wünschen, fer fritift daß die Herren" sich selbst danach richten und vor allem auch reiben fo ihren Gesellen menschenwürdige Schlafstellen anweisen, damit er, dem die Leute sich nicht in der Backstube aufzuhalten brauchen.) en Bedür § 3. Die Arbeit ist pünktlich und gewissenhaft auszuführen; sein Bro ein anständiges Betragen ist selbverständlich. Stören der Nachts hes Gefet ruhe durch lautes Singen, Pfeifen, Bank und Streit ist durch it, welche aus verboten.§ 4. Untefugten Personen ist der Zutritt zu über nich den Badklokalitäten nicht gestattet. In Ausnahmefällen ist die Sonntag Genehmigung des Meisters oder deffen Stellvertreters nachzus de leben, suchen.§ 5. Jeder in der Bäckerei Beschäftigte darf das Haus fie den nicht anders als durch die Verkaufslokalitäten Brauch verlaffen.( Was soll diese lächerliche Bumuthung für einen bniß des 3wed haben?)§ 6. Abends Punkt... Uhr hat jeder Geselle hört etwa zu Hause zu sein() und fann ein längeres Ausbleiben, sowie eine Erlaub Ausgehen an Samstagen nur mit besonderer Bewilligung des digkeit Meisters(!) gestattet werden.( Das ist wahrlich mehr als start!) uchen, § 7. Mit dem Arbeitsantritt übernimmt jeder in der Bäckerei ensunter Beschäftigte die Verpflichtung, fich der vorstehenden Hausord dern. J nung in allen Paragraphen zu fügen. Der in der Bäderei vor er politis gefeßte Geselle resp. Gehilfe hat in Vertretung des Meisters pflichtung die Aufrechterhaltung der Ordnung zu überwachen." Dieser eine Fr wunderschönen Ordnung ist dann noch folgender Arbeit die Me vertrag" beigefügt: 1) Der unterzeichnete Bädergefelle tritt en schuf, unterm heutigen bei mir in Arbeit. 2) Es wird beiderseits us find eine achttägige Kündigungsfrist festgesetzt. 3) Der erste fällige chten, n Wochenlohn wird nach 14 Tagen ausbezahlt, so daß immer ein lichtelt Wochenlohn bis zum Austritt in Reft verbleibt. 4) Der Meister mern verpflichtet sich, wenn er, ohne durch die in nachstehender Ziffer intage n 6 oder den§ 111 der Reichsgewerbeordnung vorhergesehenen eiter an Gründe hierzu berechtigt zu sein, die festgesetzte Kündigungsfrist auf die nicht einhält, für 7 Tage eine Entschädigung von M. 2 pro bt, so fi Tag an den Gesellen zu zahlen, womit sich derselbe in e des S einem solchen Falle für vollständig abgefunden erklärt. en diefe 5) Dagegen verliert der Geselle, wenn er, ohne hierzu Bgeber b § 112 der Reichsgewerbeordnung berechtigt zu chriften sein, vor Ablauf der obigen Kündigungsfrist oder überhaupt das V ohne Kündigung aus der Arbeit trefen sollte, den Anspruch auf tbeiten. den rückständigen Wochenlohn( Biffer 3, und überläßt letteren al zugef dem Meister als Abfindung für dessen Entschädigungsansprüche. n. at 6) Gleichermaßen unterwirft sich der Gefelle dem Abzuge des venirt, b rüdständigen Wochenlol nes, wenn er die in§ 6 der angefügten zu ber Hausordnung getroffene Bestimmung verlegen sollte. In diefem he zurüc Bürger Falle ist der Meister auch außerdem noch zur sofortigen Ents laffung des Gesellen berechtigt. 7) Der Geselle erkennt diet, der diesem Vertrage angefügte Hausordrung als für ihn gleichfalls ei und verbindlich an und verpflichtet sich, dieselbe genau zu befolgen. Der R -Punkt 4, 5 und 6 diefes famosen Vertrages können eventuell Raifers auf Grund der Reichsgewerbeordnung als gesezwidrig ange

nach

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fochten werden. Leider ist bei dem Mangel jeglicher Organi die Be sation der Bäckergehilfen zu befürchten, daß eine große Anzahl Tag a von Bäckern diese den Arbeiter entwürdigende Hausordnung der fich anerkennen und den nicht minder bezeichnenden Vertrag" unte man g schreiben werden. Mögen wenigstens die Arbeiter anderer Bran chen, welche aufgeklärter find, auf die ihnen bekannten Bäder die B gehilfen einzuwirken suchen, daß fie fich- so etwas nicht tagsrul gefallen lassen.

ieben:

ing de Zurückgenommene Ausweisung. Aus Bremen theilige Leute. schreibi man: Wie seiner Beit in diesem Blatte mitgetheilt, wurde am 9. Juni, als die hierorts früher erschienene Bremer Aus A Volkszeitung" verboten wurde, dem einen der Redakteure, Julius Bruhns , auf Grund des§ 3, Abs. 2 des Geseges bach ſt über die Freizügigkeit aufgegeben, das bremische Staatsgebiet er befar innerhalb vier Wochen zu verlassen. Die Bedenken, welche das Schlei mals gegen die Bulässigkeit eines solchen Vorgehens laut wur den, haben sich als richtig herausgestellt und find auch vom Bremer Senate anerkannt worden, indem in diesen Tagen die erſt, a über Bruhns verhängte Maßregel seitens des Senats rückgängig gemacht worden ist. Die Unzulässigkeit des zuerst beliebten Vor

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geht der Schles. 3tg." der folgende ausführlichere Bericht zu berbu " Das Brighton Beach Hotel" auf Coney Island im Staate New York gerieth legten Herbst durch das Schwinden des Strandes in Gefahr, einzustürzen, weshalb man den etwas abenteuerlichen Plan faßte, das Gebäude, einen Holzbau von es Unt unregelmäßiger Form, der auf einer 13 Meter hohen Biegel mauer ruht, auf Bahnschienen fortzubewegen. Dieser Blan ist fortzu jest vollständig ausgeführt worden. Das Hotel ist 460 Fußuch die lang und 200 Fuß breit. Als es erbaut wurde, befand es fich 700 Fuß hoch von der Hochwaffermarte entfernt, und urudge in den ersten Jahren fürchtete man, da die Fluth Erschi zurückging, das Hotel sei zu weit vom Strande entfernt. n abe Dann aber trat die entgegengesette Erscheinung ein, das Waffer enzüge stieg immer höher und nahm in den legten fünf Jahren etwa inen, n zeit die Hochwassermarke hinter dem Hotel war; der Mufit- und ohne 750 Fuß Strand weg, so daß bei Schluß der legtjährigen Bade eser M d.r Badepavillon befanden sich thatsächlich unter Waffer und port ge mußten durch Pfähle erhöht werden. Man entschloß fich nun, forud die sämmtlichen Gebäude 600 Fuß weiter landeinwärts zu Bine schaffen, und die Unternehmer Miller u. Söhne wurden mit der Kapi Lösung der schwierigen Aufgabe betraut. Dieselben ließen 120 Francis flache Waggons bauen und begannen im Dezember v. J. mit zu ne dem Heben des Hauses. Nachdem dies bewerkstelligt und das n. D große Gebäude gehörig gestügt war, wurden unter demselben annsg 24 parallel laufende Geleise gelegt, die 120 Waggons dann an bei L Dit und Stelle gebracht und das Gebäude allmälig Raum herabgelaffen, bis es auf den Waggons rubte. Dann began wurde der Boden geebnet, um weitere 750 Fuß Geleise legen zu fönnen. Anfangs April fonnte mit der Fortbewegung be gonnen werden. Man bedurfte bierzu sechs Lokomotiven, welche dark durch eigens für den 8wed hergestellte zweizöllige, durch ge nahm waltige Flaschenzüge laufende Manillataue an den Waggons ntle und den verschiedenen Theilen des Gebäudes befestigt wurden. un laffen, um die Stride zu debnen und eine gleichmäßige Länge bin Am Tage vorher schon hatte man die Lokomotiven anziehen biff, b derfelben herstellen zu können, damit das Gewicht auf alle Stride gleichmäßig vertheilt sei. Am 10. April, um 9 Uhr zu fo Vormittags, wurde sodann das Beichen zum Beginn der re S eigentlichen Fortbewegung gegeben. Es hatte fich eine Mee Die on große Menschenmenge eingefunden, und als ging auf dem Geleise vertheilten sechs Lokomotiven anzogen und die 120 Waggons mit ihrer Last fich zu bewegen igu begannen, erhob sich ein vielstimmiges Jubelgeschrei. Der in na

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Ein Triumph der Technik. Ueber die Verschiebung eines großen Badehotels, des Brighton Beach Hotel" auf Coney Island bet New York um mehrere hundert Meter vom Strande landeinwärts, worüber wir bereits furz berichtet haben, nachdem sie den Riesenbau 6 Fuß vorwärts bewegt, anhalten

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