tens der ens geht auch bei oberflächlicher Betrachtung schon aus dem anderen ortlaute der angezogenen Gesetzesbestimmung hervor. Der§ 3 Brovinzen Freizügigkeitsgefeges spricht ausdrücklich nur von besiraften Slüffe in cfonen, welche nach den Landesgefeßen Aufenthaltsbeschrän sversuche igen unterworfen werden können, und daß Personen, welche ich heute artigen Aufenthaltsbeschränkungen in einem Bundesstaate terliegen, der Aufenthalt in jedem anderen Bundesstaate ver igert werden kann. Nun ist zwar Bruhns auf Grund des Kamm zialistengefeßes aus Hamburg ausgewiesen, aber diese Aus­er Straffung ist feine Aufenthaltsbeschränkung im Sinne des§ 3 Bam Gefeßes über die Freizügigkeit, weil es sich hier nicht um 1 Beweise e bestrafte Person handelt, welcher im Anschluß an die Strafe hat beim Aufenthalt beschränkt ist, und weil weiter die Ausweisung ermania" t auf Grund eines Landes, sondern eines Reichsgeseßes er und Aust ist. Es war hiernach mit ziemlicher Gewißheit voraus zu daß die en, daß die Ausweisung Bruhns von hier nicht aufrecht er­r für die ten werden könne; in diesem Sinne ist denn auch jetzt der Herren scheid des Senats ausgefallen."

Aufrecht Kaiser Napoleon I. über die Sonntag ruhe. Im afrauchen re 1807 legte der Kultusminister des Kaiserreichs, Portalis, ben; das 1 Kaiser einen Gefeßentwurf, betr. die Regelung der Feler alles Un Sonn- und Festtage vor, in welchem u. A. auch das gänz haupt zue Verbot der Arbeit an diesen Tagen enthalten war. Der vünschen, ser fritiftirte dieses Verbot in einem bis jetzt wenig bekannten lem auch reiben folgendermaßen:" Es ist dem göttlichen Rechte zu n, damit er, dem Menschen, der Sonntags sowohl als an den Wochen­uchen.) en Bedürfnisse hat, zu verbieten, am Sonntage zu arbeiten, zuführen; sein Brot zu verdienen. Das Gouvernement tönnte ein Der Nachts hes Gesetz nur dann erlaffen, wenn es denen umsonst Brot st durch it, welche feins haben. Polizei und Regierung haben daher Sutritt zu über nichts zu bestimmen. Selbt die heiligen Väter schreiben mist die Sonntage nur dem Menschen Ruhe vor, welche im Wohl­Snachzus de leben, oder die soviel an ihrer Wochenarbeit erübrigen, Das Haus fie den Sonntag müffig zubringen können. Daher auch itäten Brauch in allen christlichen Ländern, daß man mit der Er­für einen oniß des Bischofs oder Pfarrers am Sonntage arbeiten durfte. er Gefelle hört etwa dem Bischof oder dem Magistrat das Recht zu, sowie eine Erlaubniß zu geben? Man hüte sich wohl, in die Noth­gung des digkeit zu gerathen, eines Tages Gendarmen zu ge­ls start!) uchen, um den Menschen, der zur Sicherung seines Bäckerei ensunterhaltes der Arbeit bedarf, an der Sonntagsarbeit zu Hausord dern. In beiden Fällen zeigt die Behörde Aberglauben, derei vor er politisch, sei er religiös. Gott hat dem Menschen die Meisters pflichtung auferlegt, weil er nicht zugegeben hat, daß fie auch Dieser eine Frucht der Erde ohne Arbeit genießen. Gott wollte, Arbeit die Menschen jeden Tag arbeiten, weil er sie mit Bedürf felle tritt en schuf, die mit jeden Tag erwachen. Die Vorschriften des beiderseits us find zu trennen in: wahrhafte religiöse Gefeße, und in te fällige chten, welche nur auferlegt waren, um die Herrschaft der immer ein tlichkeit zu erweitern. Wenn ich mich um die Sache zu er Meister mern hätte, so wäre ich eher zu befehlen geneigt, daß am der Biffer intage nach dem Gottesdienste die Läden geöffnet und die gefehenen eiter an ihr Geschäft geschickt werden. Wirft man einen aungsfrist auf die verschiedenen Klaffen, aus denen die Gesellschaft M. 2 pro bt, so fühlt man, wie viel mehr unglüdlich als nüßlich die erfelbe in e des Sonntags ist; man sieht, in vielen Rünsten und Ges m erklärt. en diefe Unterbrechung nachtheilige Wirkung hat. Einige ne hierzu Bgeber haben aus der Gesellschaft ein Kloster machen und htigt zu chriften einführen wollen, welche nur in ein Klofter paffen. überhaupt das Bolt täglich ist, soll es ihm auch erlaubt sein, täglich Spruch auf cbeiten. Herr Portalis sebe fich vor; wenn die Kommission t letteren al zugeftanden wäre, so würde man sehr bald neue ver­Bansprüche. en. Hat das Gouvernement erst einmal in Angelegenheiten bzuge des venirt, die außer seinem Wirkungsfreife liegen, so wird man uns angefügten zu der unglückseligen Zeit der Ablaßbriefe und der elenden he zurückführen, wo der Pfaffe das Recht zu haben glaubte, In diesem ligen Ent- Bürger zu mißhandeln, der nicht zur Meſſe tam. Die tennt die at der Geistlichen beruht in der Predigt und Beichte; aleichfalls zei und Gefängniß sollen nie die Mittel fein, um zur Aus­befolgen. Der Religion zurückzuführen." In diesen Aeußerungen eventuell Raisers tritt uns ein seltsames Gemisch von religiösen und hesterlich ökonomischen Ansichten entgegen. Geradezu komisch rig ange t Organi die Behauptung, der Mensch müsse nach göttlichem Gesetz Tag arbeiten. Gewiß eine recht sonderbare Theologie! Be Anzahl fte war ja stets und ist noch jetzt dieselbe Wissenschaft", Bordnung der fich alles machen und mit der sich alles beweisen läßt, ag" unte erer Bran man gerade für zweckdienlich hält. Echt manchester lich en Bäder die Behauptung, daß es politischer Aberglaube sei, die as nicht tagsrube gefeßlich regeln zu wollen, und daß die Unter­ing der Arbeit am Sonntag für Künste und Gewerbe Bremen theilige" Wirkungen habe. So denken auch heute noch ge mitgetheilt, Leute.

t

-

e Bremer Aus Alt- und Neugersdorf wird der Arb. Chronil" Redakteure, ieben: Bei dem vor einigen Wochen im benachbarten es Gesetzes bach stattgehabten Begräbnisse des Fabrikarbeiters August Staatsgebiet er befand sich unter dem Sargfchmud auch ein Kranz mit welche das Schleife, gewidmet von seinen hiesigen Parteigen offen. laut murs Kranz scheint der Polizei viel Kopfzerbrechen gemacht zu Am Tage der Beerdigung bemerkte die Polizei den Tagen die erſt, als sich der Zug bereits auf dem Kirchhofe befand rüdçängig er Sarg schon eingesenkt wurde, obwohl das Trauerhaus

auch vom

ebten Vors

ahm eine genaue Untersuchung vor, welche ergab, daß eine Fensterscheibe gebrochen, noch auch der kleinste Niß lfbewurf der Bimmer wahrzunehmen war. Während die uchung vor fich ging, nahm ein Photograph vom Dache ladepavillons aus ein Bild des Gasthofes auf Rädern auf nehrere Personen setten sich, um die vollständige Sicher es Unternehmens zu zeigen, auf der Plattform des Hauses

Bericht zu: Em Staate inden des den etwas Izbau von Sen Biegel Man versuchte nun, mit vier Lokomotiven die Blan ift fortzusetzen; da fich dies aber als vergeblich erwies, wur­460 Fuß and es sich uch die anderen beiden Lokomotiven vorgespannt und das and es fich n zum Weiterfahren gegeben. Dieses Mal wurden 25 ernt, und urückgelegt, ohne daß man an dem Gebäude auch nur die Die Fluth Erschütterung hätte wahrnehmen tönnen. Um 11 Uhr e entfernt. n abermals 25 Fuß zurückgelegt; dann wurden die das Waffer enzüge neu geordnet, um 100 Fuß auf einmal zurücklegen ahren etwa inen, was denn auch in 2 Minuten bewerkstelligt wurde. rigen Bade eser Weise wurde am nächsten Tage fortgefahren und das Mufit und ohne daß es Schaden genommen hätte, auf seinen neuen Baffer und dort gebracht. Die Lokomotiven arbeiteten unter einem ß fich nun, forud von 130 Pfund auf einen Quadratzoll. inwärts zu Bine gefahrvolle Scereise. Die englische Bark ,, Bala Den mit der Kapitän Palmer, ist auf der Fahrt von London nach ließen 120 Francisco, welche Reise im Durchschnitt 5 Monate in An v. 3. mit zu nehmen pflegt, nicht weniger als 436 Tage unterwegs t und das n. Die Bart ging am 30. März 1887 mit einer Ladung demselben annsgütern oon London in See und wurde einige Tage 3 dann an bei Lizard gesprochen. Bis Kap Horn verlief die Reise allmälig Raum war aber das gefürchtete Kap pafftit, als die Dann begann. Am 29. Juli sezte bei Point Pillar ein ein, der das Schicksal des Schiffes beinahe be eleise legen Die Segel wurden fortgeriffen und bald trieb pegung be iven, welche dark vor Topp und Tatel. Mit Einbruch der durch ge nahm der Sturm zu. Blitz auf Bliz zuckte durch Waggons ntle Nacht, der Donner übertönte das heulen des gt wurden. und das Getöse der Wogen. Jeden Augenblick drohte en anziehen biff, das von der wild durcheinander laufenden See ßige Länge hin und hergeworfen wurde, unter der Laft der hohen zu fentern. Mit vieler Mühe gelang es schließlich, die t auf alle zu fappen. Als die Masten über Bord fielen, fam eine re Sturzsee über, welche drei Mann von der Besagung Meer riß. Während der Nacht wurde ein beträchtlicher on der Ladung über Bord geworfen. Sturzfee auf ging über das Deck hinweg, zeitweilig wurde das Schiff u bewegen ig unter Wafferbergen begraben. Leider wurde auch Der in nach dem andern von der See über Bord gespült.

te.

um 9 Uhr Beginn der fich eine

bie nun nanzogen

hrei. Cofomotiver, gt, anhalten

vom Kirchhof über eine halbe Stunde entfernt ist, der Kranz am Kopfe des Sarges hing und darum weit zu sehen war. Die Beschlagnahme des Kranzes war nicht mehr gut möglich. Desto eifriger fahndete nun die Pelizei nach dem Ueberbringer des Kranzes; gleich am selben Tage erschien im Trauerhause ein Drtspolizist und ein Gendarm, um sich danach zu erkundigen. Die Nachforschungen wurden noch fortgesetzt, und es gelang der Polizei endlich, den Ueberbringer des Kranzes zu ermitteln. Vorige Woche hatte derselbe ein Verhör vor dem Amtsgericht Ebersbach. Gewisse Leute wollen gern wiffen, wie das Geld zu dem Kranze aufgebracht worden ist und wittern dahinter eine geheime Verbindung".

Aus Hamburg , 5. Juli, wird der Voff. 3tg." tele­graphirt: Die Polizei hob gestern Abend eine geheime So zialistenversammlung in dem Vorort Eimsbüttel auf. Der Jn. haber des Lotals und zehn andere Personen wurden verhaftet. Bahlreiche Druckschriften und anderes Material wurden be= schlagnahmt." Bestätigung bleibt abzuwarten.

Elsässisches. Nach nahezu achtzehnjähriger Uebergangszeit dürfte nun auch der Zeitpunkt gekommen sein, so wird den Hamb . Nachr." geschrieben, die Sonderstellung Elsaß- Lothringens in Bezug auf das Unterstüßungswobnfiggesez vom 6. Juni 1870 zu beseitigen. Bekanntlich fand nach dem Kriege eine starke Auswanderung aus allen Theilen Deutschlands , namentlich aus den benachbarten Staaten nach dem Reichslande statt. Besonders lockten die ausgedehnten Festungs- und Eisen­bahnbauten zahlreiche Arbeiterfamilien an. Wenn nun diese, nachdem sie ihre besten Kräfte dem Reichslande gewidmet baben, arbeitsunfähig werden und verarmen, so werden ste troß ihres vielleicht fünfzehnjährigen Aufenthaltes einfach ver Schub in ihre Heimath befördert, ähnlich wie dies mit Nuffen, Schweis zern und anderen Ausländern zu geschehen pflegt. Die daraus entstehenden Mißstände sind von Jahr zu Jahr schreiender ges worden, so daß Abhilfe im Intereffe der am meisten davon betroffenen deutschen Nachbarländer dringend nothwendig er scheint. Das Unzulängliche der seitherigen nicht obligatorischen Armenpflege wird übrigens neuerdings auch von einheimischer Seite anerkannt, während man sich bisher gegen die Beseitigung des Gesetzes sträubte, weil dieses aus französischen Beiten frammt.

Schweden und Norwegen .

Im norwegischen Storthing haben am Dienstag die Bes rathungen über das von dem Präsidenten des Things, Rettor Steen, beantragte Mißtrauensvotum gegen das Ministerium begonnen. Der Antragsteller motivirte seinen Antrag in einer Rede, in welcher er an die Freude erinnerte, mit welcher das Kabinet Sverdrup bei seinem Antritt begrüßt worden sei. Frage man jezt danach, ob die Regierung den Er wartungen entsprochen habe, die man von ihr gehegt, so müsse man diese Frage mit einem Nein beantworten; nehme man das Jurygeset und die Heerordnung aus, die bereits vor dem An­tritt des Kabinets als faits accomplis zu betrachten waren, so feien die Erwartungen getäuscht worden. Die Regierung be zeichne in administrativer Beziehung nichts weniger als den Fortschritt, durch ihre Unionspolitik habe sie nichts ausgerichtet, durch ihre Kirchenpolitik die Majorität der Linken zersplittert, fte habe eine Fraktionspolitik eingeschlagen, welche ihre Kraft zersplitterte und sie unfähig gemacht habe, ihre Aufgaben zu lösen. Steen zitirte mehrere Male Stellen aus dem bekannten Briefe des verstort enen Ministers Richter. Mit Bezug auf die Unionspolitik sei die Haltung der Regierung eine zweideutige und müsse die lettere daber die nothwendigen Aufklärungen geben. Der Abgeordnete Jaabät beantragte, zunächst im Hin­blid auf die bevorstehenden Wahlen die Frage eines Mißtrauens votums nicht zu berathen. Auf die Anfrage des Präsidenten, ob die Regierung diesen Antrag afzeptire und deffen Annahme feitens des Storthings als einen Ausdruck des Vertrauens des legteren betrachten wolle, antwortete Minister Sverdrup, daß er fich nicht veranlaßt sehe, diese Frage zu beantworten, wogegen er beabsichtige, am Mittwoch, den 4. d., auf das Sachliche des Vortrages von Steen einzugehen. Wie telegraphisch gemeldet wird, beschloß das Storthing am 5. d. mit 64 gegen 50 Stim­men, das beantragte Mißtrauensvotum gegen das Ministerium nicht zu berathen.

Großbritannien .

Der Prozeß des Führers der irischen De putirten O'Donnell gegen die" Times", wegen der in Veröffentlichungen der lezteren über den Mord im Phönirpark in Dublin enthaltenen Verleumdungen ist zu Ende geführt worden; die Juy hat ihren Wahrspruch zu Gunsten der Times" abge geben.

Die Regierung macht große Anstrengungen, um die Lokal verwaltungsbill des Herrn Ritchie vom Fleck zu bringen. Dieselbe besteht aus 125 Paragraphen, und obschon sechs das Schantwesen betreffende Bestimmungen fallen gelassen wurden, ift die Einzelberathung erst bei dem§ 17 angelangt und die Bahl der Amendements wächst täglich, zur Zeit sind es nahezu 500. Es war daher nur natürlich, daß die Regierung die für die unabhängigen Abgeordneten bestimmte Beit theil

weiſe in Anspruch nahm. Der nächste Parteikonflikt wird über

Endlich brach der Tag an und man konnte die Verwüstungen überblick.n, welche der Drkan auf dem Schiffe angerichtet hatte. Kapitän Palmer, der am rechten Bein schwer verwundet war, rief die Mannschaft nach hinten und zu seinem Schrecken stellte sich heraus, daß dreizehn Mann von der Besatzung fehlten. So gut es gehen wollte, wurden Noth maften errichtet und der Kapitän beschloß, nach Ancud abzus halten. Außer den Offizieren waren nur noch drei Matrosen zur Bedienung des Schiffes vorhanden. Nachdem in Ancud eine provisorische Reparatur ausgeführt worden war, segelte die Balaclava" nach Valparaiso weiter, um dort gründlich reparirt zu werden. Am 27. März 1888 wurde von legterem Plaze die Reise nach San Francisco fortgesetzt. Auch auf diesem letzten Theil der Fahrt hatte das Schiff mit schlechtem Wetter und widrigen Winden zu kämpfen. In einem schweren Stum ver unglückten zwei weitere Matrosen, von denen einer zu der ur­sprünglichen Besatzung gehörte. Als die Balaclava" am 5. Juni 1888 endlich in San Francisco ankam, waren außer den Offizieren nur zwei Matrosen, welche die ganze Reise von London mitgemacht hatten.

"

H

Vom Berge Athos. Jn Palermo ist soeben eine Bro­schüre I conventi di monté Athos" erschienen, der wir folgende Daten über die Klöster auf dem heiligen" Athosberg ent­nehmen: Es giebt jetzt daselbst 17 griechische, 1 ruftsches, nehmen: Es giebt jetzt daselbst 17 griechische, 1 ruftiches, 1 serbisches und 1 bulgarisches Kloster. In dem russischen Kloster allein mit seinen 524 Eremitagen befinden sich 3000 Mönche, während es in den übrigen neunzehn Klöstern deren zusammen nur 4000 giebt. Sämmtliche ruffische Mönche find verabschiedete ruffische Offiziere. Die Klöster befizen auch zwanzig Transports und Küstenwachtschiffe, die durchwegs von Mönchen bemannt find. Wie die Broschüre dann versichert, sollen sich in den Kellern der Klöster große Waffendepots befinden.

Ein Riesenglobus ist von den Herren Villard und Chotard für die Pariser Weltausstellung in Aussicht gestellt. Für denselben wird ein eigenes Gebäude errichtet. Der für den Globus gewählte Maßstab ist ein Mi ionftell. Da nun die Erde einen Umfang von 40 Millionen Metern befißt, so wird der Globus 40 Meter im Umkreise und einen Durchmesser von nahe an 13 Meter haben. Zum ersten Male sollen die größeren Städte auf einem Globus in ihrem wahren Maßstab erscheinen, so daß Berlin und Paris einen Flächenraum von etwa einem Quadrat- Centimeter einnehmen. Der Globus wird sich, wie die Erde, mittelst eines eigenen Mechanismus in 24 Stunden ein­mal um seine Achse drehen.

dem die Grafschaft London betreffenden Abschnitt entbrennen. Das Kabinet hätte denselben ebenfalls gern fallen gelaffen. Allein die zur Zeit unter Lord Herrschell's Vorft angehobene Enquete über die Mißwirthschaft der Londoner Baubehörde hat so viele Standalgeschichten zu Tage gefördert, daß man es nicht wagt, diese gänzlich diskreditirte Behörde auch nur einen Tag länger fortwirthschaften zu laffen, als durchaus nöthig ist. Man müßte sonst die ihr vom Parlament anvertrauten Vollmachten suspen­diren und eine zeitweilige Verwaltungsbehörde ernennen. Die fonfervativen Abgeordneten für London hatten eine Konferenz mit Herrn Ritchie und ersuchten ihn einstimmig, die für die Parlamentswahlen vor zwei Jahren angenommene Eintheilung in Distrikte auch für lokale Zwecke beizubehalten und jedem Distrikt zwei Abgeordnete für den Verwaltungsrath zu gewähren. Natürlich sind die Londoner Tories mit der bestehenden Ein­richtung, welche die Polizeigewalt in der Grafschaft London fernerhin dem Ministerium des Innern beläßt, durchaus einvers standen, und die Mehrheit begünstigte auch die Beibehaltung eines nicht aus der Volkswahl hervorgegangenen Elements in der Behörde. Die liberalen Abgeordneten sträuben sich jedoch gegen diese beiden legten Punkte und sie streben außerdem die Uebertragung der Vollmachten der Gas- und Wasserversorgungs­gesellschaften an die neuen Behörden an. Sie werden ebenfalls mit Herrn Ritchie eine Konferenz haben, doch ist es nicht wahrscheinlich, daß ihre Vorstellungen großen Eindruck machen

werden.

Balfour's Vorschlag, dem irischen Bauamt 300 000 Lst. zur Entwäfferung der von den Flüffen Shannon, Bann und Barrow durchzogenen Gegenden in Irland zur Verfügung zu stellen, wird selbst in irischen Kreisen mit wenig Beifall begrüßt. In erster Linie muß man wissen, daß dieses der dritte Kredit ist, der zum selben 3wed votirt wurde; einmal wurden nahezu 2 Millionen geschenkt, dann eine weitere Million als Anlehen bewilligt. Aber die Gegenden sind noch immer nicht entwässert.. Was mit den vorgeschlagenen dreihunderttausend erreicht werden soll, nachdem der dreifache Betrag nicht genügt hat, ist schwer einzusehen. Obendrein sollen die Pächter für die Rückzahlung des Geldes haftbar gemacht werden, das zur Verbesserung der Landgüter der Großgrundbestyer bestimmt ist. Das ganze steht wie eine plumpe Bestechung aus.

Die Nothwendigkeit, in welche fich die Regierung versett fteht, Truppen nach dem 3 ululand zu senden, kommt ihr zur zur Beit ganz besonders unbequem, da die süd afrikanischen Kolonien Don Truppen beinahe beinahe gänzlich entblößt find und man Verwickelungen mit den Boeren der Neuen Republik befürchtet, welche bekanntlich einen Theil des früheren Königreichs des Ketschwayo in Befit genommen haben. Einem Telegramm des Daily Chronicle" zufolge ist der ursprüngliche Zusammenstoß mit den Anhängern des Dinizulu auf eine für Engländer keineswegs ehrenhafte Weise entstanden, indem zwei Buluboten von einem Offizier der briti­schen Polizei niedergeschoffen wurden. Als Ausrede macht man geltend, die Boten hätten eine beleidigende Meldung gebracht. Wie in Mitchelstown, so im Bululand: Schießt die Kanaille nieder im Namen des Gesetzes!"

Die Farce des Prozesses gegen den Nationalisten O'Brien muß von vorn wieder begonnen werden. Er wurde bekanntlich wegen seiner Theilnahme an einer ungefeßlichen Versammlung zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Während der Gerichts verhandlungen wurden die Akten gestohlen. Die beiden Richter fümmerten sich jedoch um diesen Zwischenfall nicht im Geringften, begannen am nächsten Tage den Prozeß wieder von vorn und Sprachen Nachmittags das Ürtheil aus. Gegen dieses hat healy, der Rechtsanwalt des O'Brien, an das höchste Gericht, die Court of Erchequer, in Dublin Berufung eingelegt, weil das Vorgehen der Richter ungefeßlich gewesen sei. Erst weigerten sich die Richter, die Berufung zu erlauben; das Obergericht jedoch zwang fie dazu und hat jetzt ein Urtheil gefällt, das den Richtern sowie dem irischen Sekretär Balfour entschieden unbequem ist. Es hätte gern das ungerechte Urtheil aufgehoben, doch lag ein Präzedenzfall vor, welcher es nicht erlaubte. Es legte jedoch den Richtern die Verpflichtung auf, die abhanden gekommenen Atten zu finden und den Prozeß erst dann wieder zu beginnen. Außerdem gab das Obergericht über die Unfähigkeit und Füg­famkeit dieser mit der Ausführung eines äußerst verwickelten Gefeßes betrauten Werkzeuge der Dubliner Schloßregierung ein absprechendes Urtheil ab, das in den Jrländern die Achtung vor dem Gesetz und dessen Verwaltern nicht bestärken wird. Voraussichtlich wird O'Brien auf freiem Fuße bleiben. Wäre Balfour nicht so zähe und hartnädig, so würde diese, die vierte Niederlage seiner Richter innerhalb dreier Wochen die Ver wendung von ehemaligen Polizeiagenten, Dragoneroffizieren und ruinirten Agrarierni als Friedensrichter fürderhin unmöglich machen. Es ist nämlich bewiesen, daß von den 1600 bis 1700 Fällen, welche von diesen vom Obergericht unfähig bezeichneten Herren entschieden worden, mindestens die Hälfte auf groben Verstößen gegen Recht und Gesez beruhen. Balfour tann aber ohne diese seine Werkzeuge, die sogenannten Removables, seine Vergewaltigung nicht weiter führen. Entläßt er fte und das sollte er thun- so würde er selbst im irischen Amte un­möglich.

Frankreich .

Deputirtentammer. Felix Pyat interpellirte die Regierung über den einem Artilleristen in Marseille bei Ge legenheit eines Karuffelreitens jüngst zugestoßenen Unfall und sprach sich gegen die Vornahme solch' unnüßer Uebungen aus, man solle statt deffen den Soldaten lieber beibringen, welche Rechte und Pflichten ein republikanischer Soldat habe. Die Rammer nahm nach einer kurzen Antwort des Kriegsministers Freycinet einstimmig die einfache Tagesordnung an.

In der Budgetkommission erklärte der Finanz­minister die Verrechnung von hundert Millionen des außer ordentlichen Budgets auf die schwebende Schuld sei ein noth­wendiges Auskunftsmittel; wegen einer so geringfügigen Summe fönne man nicht dreiprozentige Renten emittiren. Zweifelsohne werde fich bald eine Anleihe nothwendig machen, die Stunde dazu sei aber noch nicht gekommen.

Die Mitglieder der Kommission des Senats für die Vorlage betreffend die Nußbarmachung des Pariser Kloaken­waffers find nach Berlin abgereift, um die dortigen bezüglichen Einrichtungen kennen zu lernen und werden am Freitag oder Sonnabend dort eintreffen.

Nachträglich erfährt man, daß Herr Flourens das Auskunfts­begehren in Betreff des Maire von Carcasssonne nur auf Drängen J. Ferry's und Nouvier's eingebracht hat. Bei Beginn der Sigung reute es ihn, da er von dem Mißerfolg im Voraus überzeugt war, und er entfernte fich unter allgemeiner Heiterkeit aus dem Saale , wurde aber im Vorsaal von Fery und Raynal nochmals bearbeitet. Als er längere Zeit ausblieb, holte ihn der Unterrichtsminister Lockroy, da es dem seiner Mehr heit gewiffen Kabinet sehr erwünscht war, zur Rede gestellt zu werden. Noch nie, meint Justice", sei ein Angriff auf eine Regierung so widerwillig ausgeführt worden und noch nie habe man gesehen, daß ein Minister dazu treibe, daß das Kabinet ans gegriffen werde.

Der Senat hielt sich in seiner legten Sigung noch immer bei Art. 32 des Rekrutirungsgefeges auf, der sich mit den Dispensationen vom dreijährigen Militärdienste beschäftigt. Duclerc beantragte, die Missionäre, welche fich überall so große Verdienste um Frankreich erwerben, den Pfarramtskandidaten gleich zu stellen und ihnen zwei Jahre zu erlaffen. Berichter statter General Deffis widersetzte sich im Namen des Ausschusses nicht dieser Maßregel unter der Bedingung, daß die Missionäre von dem Minister des Aeußeren persönlich für ihre Posten bes zeichnet würden; allein er stieß damit auf den Widerstand des Ministers des Aeußeren Goblet, und das Amendement, für wel ches fich noch mehrere Republikaner verwandten, wurde mit 134