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halber nichtschaft den Rekurs an. Neben Wiederholung ihrer früheren Aus vie das Abführungen machte dieselbe geltend, daß so geringfügige Renten men haben überhaupt nicht bewilligt werden sollten. Der BerufsgenoffenDer Berufsgenossenten und halschaft erwachſe daraus viel Mühe und Arbeit, die zu dem Objekt in Steinbergin gar keinem Verhältniß stehe. Und den Arbeitern, die oft meilenweit zur nächsten Postanstalt wandern müßten, um fich und zwischen f die Bord die paar Groschen einzufaffiren, erwachse gewiß kein nennens werther Vortheil daraus. Das Reichsversicherungsamt wies jeas hätte doch den Refurs mit folgender Begründung ab: Es läßt sich ussagen be feine allgemeine Regel dafür aufstellen, wann eine Verntragen, auf legung erheblich genug ist, um den Anspruch auf eine EntSchädigung zu begründen. Insbesondere wird das Fehlen eines iner Nachtingergliedes in vielen Fällen allerdings einen Einfluß auf die Erwerbsfähigkeit nicht ausüben, während sich in anderen vortrefflid Fällen eine solche Wirkung nicht wird in Abrede stellen laffen n und die Im vorliegenden Falle ist der Gerichtshof davon ausgegangen, te Biffer, daß der Verlust des Vordergliedes vom Beigefinger der linken mufgeschlage band für einen Müller eine Verminderung der Erwerbsfähigmertte er feit nicht zur Folge hat. Aus diesem Grunde würde der ches lofe Kläger also eine Rente zu fordern nicht berechtigt sein. Es es natürli tommt aber hinzu, daß der Fingerstumpf steif und nicht e, schrie de beugungsfähig geblieben ist. Lediglich dieser alb war eine Ver worauf ih minderung der Erwerbsfähigkeit anzunehmen und somit der gien und au der Rentenanspruch als berechtigt anzuerkennen. Was die Höhe g. Mit ve der Rente angeht, so bedurfte es einer näheren Prüfung nicht, di Gast da dieselbe feinenfalls zu hoch gegriffen ist, der Kläger aber fich mplimenti bei der ergangenen Entscheidung beruhigt hat. Die von der mten, de Berufsgenossenschaft geltend gemachten Momente fönnen aber ie foforti nicht dazu führen, dem Arbeiter einen Rentenanspruch zu ent anfam, w ziehen, der ihm nach dem Gesetze zusteht. gen und
Unter dem Titel Das Bier- Deputat" wird aus lichte Arn Paris über eine ergögliche Verhandlung in folgender Weise bes Frau Augu richtet: Auf der Anklagebant fist eine blonde, rofig aussehende die Ankle Amme aus der Bretagne in ihrer Nationaltracht, fie hält einen lung zu nicht minder roftgen äugling im Arme, der sich während der
zu, beft ganzen Dauer der Verhandlung, wie selbst die Richter aner
en. Der kennend bemerken, ungemein anständig verhält. Die Amme Renntniß Suzanne Norbert ist seit fteben Monaten bei dem Kaufmann ehr erklärl Lionet zur Ernährung feines fleinen Söhnchens angestellt und orte tomm erscheint heute eines Deliftes angeklagt, welches ihr Herr einen habe. Betrug und sie einen Unsinn nennt. Suzanne wird nämlich Dalts, we täglich am frühen Morgen in den Jardin des Plantes geschickt, auf daß fie und der Kleine dort die frische Luft genießen, und niß. t beschäferhält vierzig Centimes für ein Liter Bier, den sie dort trinken öffengeri foll, ausbezahlt. Als Madame Lionet dieser Tage zufällig in Moltenm den Park fam, sah fte einen jungen Soldaten neben der Amme Bagen fe vor einem gefüllten Bierglase fißen, während ihm Suzanne Fuhrwerts liebreich zusab, wie er seinen Durst stillte, ohne auch n, ein all felbft nur einen Tropfen zu trinken. Die empörte Mutter schlug d war Lärm, und die Amme erklärte naiv, ihr François, der bei den und Sappeurs diene, trinke jeden Vormittag ihr Bier und es freue En, daß sie stets, zu fehen, wie wohl es ihm schmecke. Madame Lionet auszuhal verklagt nun die Amme wegen Veruntreuung; fte erklärt, fie berg- Gefu liefere das Getränk nur, damit es ihrem Kinde zu Gute tomme, die aus der Durst eines Sappeurs fümmere fie nicht. Sie entließ die se ungewö Amme nicht, um dem Kinde durch den Wechsel feinen Schaden er eracht an der Gesundheit nehmen zu laffen, und diese hat auch darauf , das bestanden, ihren Pflegling zur Verhandlung mitzunehmen. Mit Feststellung breitem Lachen sagt Suzanne: Wer das Bier trinkt, ist egal, nrich Sie die Hauptsache ist, daß ich zufrieden bin und der Kleine ge eines Die deihe; ich bin aber zufrieden, wenn fich mein François erquidt, efestigt ha und was das Kind betrifft, schauen Sie es an. Mit diesen Untreiben Worten schlägt die Amme das Deckchen zurück und legt den Die Po Säugling auf den Gerichtstisch. Der fugelrunde kleine Körper erantwort spricht beffer als irgend etwas für die Leistungen der Amme vertrat, und diese wird auch thatsächlich freigesprochen. Nachdem Suzanne noch sämmtliche Gerichtspersonen gezwungen, ihren errades 16 Bertag Pflegling zu füffen, verläßt fte triumphirend den Gerichtssaal. Die Rob
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fan Vereine und Versammlungen.
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Vorfizenden wurden nochmals die Namen der Mitglieder der in der Tonhalle gewählten Kommission bekannt gegeaen. Es find dies folgende Herren: H. Fiedler, Oderbergerstraße 13; Kynast, Wilsnackerstraße 36; Karl Schmidt, Gartenstraße 68; Grube, B.llealliancestraße 54; Rurg, Kulmstraße 25; Behne, Nostizstraße 45; F. Huth, Brizerstraße 45; E. Starke, Elisabethftraße 64; Gensch, Andreasstr. 4; Eydow, Grenadierstraße 32; Müller, Oppelnerstraße 5; Blandowsky, Waßmannstraße 9; Schulze, Fransectistraße 8. Beschlossen wurde noch, zur nächsten Versammlung Bauunternehmer, Meister und Poliere einzuladen. Mit einem dreifachen Hoch auf das Gedeihen der Berliner Maurerbewegung wurde die Versammlung gefchloffen.
diese Maffe von Arbeit ausfalle, werde sehr wenig| Misstände der einzelnen Bauten eingehend besprochen. Vom beachtet. Nicht nur die Arbeiter allein sondern auch die Unternehmer würden nicht im Stande sein, diesem System lange zu widerstehen. Der Kleinbetrieb, welcher nur noch in einigen wenigen sogenannten„ Merkantil- Druckereien" bestehe, verschwinde nach und nach ganz. Schon jetzt habe der Kleinbetrieb einen Ronkurrenztampf zu bestehen, welcher ihm bald das Lebenslicht gänzlich ausblasen dürfte, wodurch die selbstständigen Kleingewerbetreibenden immer mehr zum Proletariat herabgedrückt werden. Die Statistit, welche von den Steindrudern und Lithographen aufgenommen worden sei- obwohl sehr mangelhaft ausgeführt, gebe schon ein beredtes Beugniß von der ungünstigen Lage der Branche. Diese Statistik Beugniß von der ungünstigen Lage der Branche. Diese Statistik würde noch um ein bedeutendes trauriger ausgefallen sein, wenn die Kollegen nicht vielfach den wahren Stand der Dinge ver schwiegen hätten. Schon die bedeutende Zahl von Ueberstunden gebe viel zu denken. Man laffe einfach, wenn viel zu thun sei, bis spät in die Nacht hinein arbeiten, später merfe man die Arbeitskräfte einfach auf die Straße. Die Einführung eines gefeßlich geregelten Arbeitstages sei deshalb als eine der berechtigtesten Forderungen anzuerkennen. Redner wies an der Hand der Statistik nach, wie viel Arbeiter mehr Beschäftigung finden würden, wenn die Ueberstundenarbeit beseitigt würde. Gerade hierdurch würden auch die traurigen Lohnverhältnisse, wie sie die Statistik aufweise, verschwinden. Löhne von 11, 12, 13, 14 und 15 M. wöchentlich wären doch wahrlich nicht als menschenwürdige zu bezeichnen. In den Werkstellen wären auch die Ventilationsvorrichtungen äußerst selten anzutreffen. Hier müßten einmal die Fabrikinspektoren Umschau halten, dann würden sie über arge Mißstände zu berichten haben. Redner schloß seinen beifällig aufgenommenen Vortrag mit der Mahnung zur größten Einigkeit. In der Diskussion, an der fich viele Redner im Sinne des Referenten betheiligten, wurde auf die Nothwendigkeit einer starten, geschlossenen Organisation hingewiesen, um die angeführten Mißstände mit Erfolg bekämpfen zu Iönnen, und gelangte folgende Resolution einstimmig zur Annahme:„ Die heute in Mundt's Salon tagende öffentliche Ver Sammlung der Steindrucker und Lithographen Berlins erklärt fich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und verpflichtet fich, mit allen ihr gefeßlich zu Gebote stehenden Mitteln für die Organisation einzutreten, weil nur dadurch die heutigen Mißstände beseitigt werden können." Nachdem noch Herr Scheidenreich mitgetheilt, daß Herr Splettstößer den Vertrieb der Graphischen Preffe" niedergelegt habe und alle diejenigen, welche auf die Graphische Preffe" abonniren wollen, aufgefordert hatte, dies bei Sillier, Krautsstr. 26a, oder bei C. Scheidenreich, Elisabeth- Ufer 43, zu thun, wurde die Ver. sammlung mit einem dreifachen Hoch geschloffen.
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Magdeburg . 3. Juli. Ueber den Berliner Maurerprozeß berichtete Herr Keßler in einer kürzlich hier abgehaltenen Bau handwerkerversammlung folgendes: Da dieser Prozeß gegen die gesammte deutsche Maurerschaft geführt wurde, da der Herr Staatsanwalt selbst sagte, daß es seine Abficht sei, sämmtliche Fachvereine der Maurer, wenigstens in Preußen, durch diesen Prozeß zu treffen und zu vernichten, da die Anklagebehörde mit großer Geschicklichkeit alles irgendwo vorhandene belastende Material zusammengetragen hatte, so ist dieser Brozeß für alle dabei Betheiligten ein Unterrichtstursus im preußischen Vereinss rechte gewesen, aus welchem fte hoffentlich allseitig die oft sehr nothwendige Belehrung gezogen haben werden. Es ist nicht zu leugnen, daß vielseitig Unfugheiten begangen find. Einer seits haben unflare Köpfe nicht einsehen wollen oder fönnen, daß die Entscheidungen des höchsten Gerichts= hofes unbedingt fefistellen, was, politische" Angelegenheiten find, und daß man gegen solche Feststellungen zwar theoretisch an fämpfen darf, daß es aber Nari heit ist, sich in der Prars über Diese Entscheidungen hinwegfeßen zu wollen. Dann hat die persönliche Eitelkeit Viele zu Thorheiten verleitet. Man hat sich Brieftöpfe und Briefkouverts drucken laffen, die der Welt die wichtige Thatsachen verkünden mußten, daß X. V. 3. Vorstand eines Fachvereins sei; man hat diese Brieftöpfe und Kouverts überall gebraucht, auch wo ste nicht hinpaßten; man hat die Stempel der Fachvereine zu allerlei Sweden benugt, wozu fie durchaus nicht bestimmt waren, so daß einer der Herren Vertheidiger diesen Gebrauch mit dem Unfug vergleichen fonnte die man an öffentlichen geheimen Orten häufig mit solchen Stempeln getrieben findet; man hat die Unterschrift: " Vorstand des Fachvereins" unter Briefe gesetzt, die mit Fach vereinsangelegenheiten durchaus nichts gemein hatten, man hat Briefe durch die Adresse geradewegs" An den Vorstand des Fachvereins Herrn X. zu Th." gerichtet. Solche Unilugheiten haben vielen Fachvereinen cas Leben gekostet, fie find ferner zu vermeiden. Der Gerichtshof hat deutlich unterschieden zwischen Vereinsversammlungen und öffentlichen Versammlungen, welche die Anklagebehörde als vollkommen gleich" auffaffen wollte. Der Gerichtshof erklärte die in öffentlichen Versammlungen ge wählten Lohnkommissionen als unabhängige Körperschaften, die nicht mit den Fachvereinen zusammenhängen. Darin, daß dieselben Personen, die Vereinsmitglieder find, auch zu den öffentlichen Versammlungen fommen, hier in das Bureau gewählt werden und Reden halten, folgt nicht, daß Fachverein und öffentliche Versammlungen daffelbe find; denn es fommt bei jeder Bewegung und jeder Partei vor, daß in der Regel dieselben Personen in allen Versammlungen und Kommissionen oben schwimmen, wie durch vier Zeugen be fundet wurde. Das liegt in der Natur der Sache, da die Zahl der brauchbaren Personen meistens beschränkt ist. In den öffentlichen Versammlungen lann zum Eintritt in die Fachvereine aufgefordert werden, es steht dem nichts entgegen. Die Fachvereine sollen aber ängstlich eine jede Verbindung, meiden, fie sollen fich lediglich auf ihren Mitgliederkreis er auch den Schein einer solchen mit anderen Vereinen ver strecken. Sie dürfen sich natürlich Vortragende auch außerhalb des Kreises ihrer Mitglieder suchen. In öffentlichen Versamm lungen gewählte Lohntommiffionen, die fich lediglich mit den Lohnverhältnissen am Orte beschäftigen, die den Streitfonds oder Generalfonds sammeln und verwalten und an andere streifende Gewerkschaften Unterstügungen schicken, haben sich mit irgend welder Politik nie zu befassen, besonders dürfen fie nie mals die Verbreitung von Petitionen an den Reichstag oder sonst eine Behörde in die Hand nehmen, dazu müssen jedesmal, wenn es nöthig wird, von der öffentlichen Versammlung eigene Kommissionen gewählt werden, die nur den einen bestimmten 3med haben, und die sich auflösen, wenn dieser Zweck erreicht ist. Der Gerichtshof hebt im Erkenntniß ausdrücklich hervor, daß die Absendung eines Agitators durch eine Lohnfommiffion, der an einem anderen Orte, vielleicht auch in einem anderen Vereine eine politische Erörterung veranlaßt, die Lohn tommission, die ihn abschickte, felbft nicht zu einem politischen Vereine macht. Dazu ist es nöthig, daß im Schooße der Kom mission selbst politische Erörterungen gepflogen werden. Die Lohnkommissionen können also die Kosten für Agitationsreisen bestreiten, ohne sich irgend einer Gefahr auszusetzen. Was wir anstreben, sagte Herr Keßler, ist nicht eine Umgehung der Gefeße, sondern ein Anpaffen an diefelben. Wir wollen uns fest auf dem gesetzlichen Boden halten. Das preußische Vereinsgefet verbietet, daß politische Vereine mit einander in Verbindung treten: Gut! wir gründen politische Fachvereine, diese treten mit einander nicht in Verbindung. Das Gefeß, die Reichs- Gewerbeordnung, erlaubt Vereinigungen zur Erreichung günstiger Arbeitsbedin gungen: Gut! wir schaffen Lohntommiffionen, Gauverbände, Verbandsfilialen, die nie Politik treiben und die, soweit es er forderlich ist, mit einander in Verbindung treten. So weit Herr Keßler. Wir werden ja bald erfahren, ob seine unseres Erachtens etwas zu optimistische Auffaffung sich bestätigt, oder ob nicht durch einen anderen Gerichtshof und zuletzt durch eine endgiltige Entscheidung des Reichsgerichts in Leipzig eine der Arbeiterbewegung ungünstigere Auffaffung Plaz greift.
Eine öffentliche Maurerversammlung wurde am 5. b. M. wiederum im Wintergarten des Bertral Hotels abgehalten. Den Vorfis führte Herr Fiedler. Die Tagesordnung lautete: Auf welche Weise ist es möglich, die zehnstündige Arbeitszeit sowie den Stundenlohn von 50 Pf. durchzuführen und aufrecht zu erhalten?" Das Referat hielt Herr Grothmann. Derselbe bemerkte, daß die Lohnverhältnisse fich gegenwärtig etwas gebeffert haben und daß größtentheils 50 Pf. pro Stunde gezahlt werden. Eine andere Frage, an welche die Wenigsten denken, sei die, ob die Meister auch im Herbste die 50 Pfennige zahlen werden. Durch die lange Arbeitszeit würde heute ein Bau in viel fürzerer Zeit hergestellt, als bei normaler Arbeits zeit. Die Maurer schaden fich seiber dadurch, indem sie sich felber brotlos machen. Eine Vertheilung der Arbeit seitens der Meister, um die Arbeiter sicher zu stellen, sei nicht zu erwarten, daher müssen die Gesellen es fich zur Pflicht machen, eine geregelte Arbeitszeit einzuführen, indem ein jeder nicht länger als zehn Stunden arbeitet, um auch im Herbst und im Frühjahr Arbeit zu haben. Der Lohn regele fich nach Angebot und Nachfrage. Nur dadurch, daß das Angebot soviel als möglich vermindert werde, fönne der Stundenlohn von 50 Pf. erhalten werden. In Amerika werde nur 8 Stunden gearbeitet, selbst theilweise in der Schweiz , daher müsse es in Berlin doch möglich sein, die zehnstündige Arbeitszeit zur Durchführung zu b.ingen und dieselbe auch aufrecht zu erhalten. Schon im eigenen Interesse, im Intereffe seiner Familie sei Leider habe sich diese Erkenntniß zu geboten. wenig noch Bahn gebrochen. Wenn man sich das große Wert vor Augen führe, was die Maurer im Jahre 1885 durchgesetzt haben, so müsse das dazu begeistern, auch das Er rungene zu erhalten. Die Innehalinng des zehnstündigen Arbeitstages sei eine zwingende Nothwendigkeit, denn die Noth der arbeitenden Bevölkerung nehme zu, nicht ab. Die Maurer welln in Ruhe und Frieden weiter arbeiten, wenn irgend möglich einen Streit vermeiden, aber jeder müsse denken, feine Lage erkennen und so handeln, wie er es seiner Familie schuldig sei. Einigkeit allein mache start und Pflicht der Berliner Maurer sei es, zusammenzuhalten und vor allen Dingen nicht länger als zehn Stunden zu arbeiten, nicht aber, wie es heute leider so vielfach geschehe, 13, 14 und 15 Stunden. Heir Reif verwarf gleichfalls die Sonntags-, Ueberstunden- und Afford arbeit. Seien diese beseitigt, würden die Verhältniffe auch beffer werden. Herr Scheel verwies auf die in der Tonhalle gewählte Kommission und ermahnte, hinter derselben zu stehen. Die Beiten würden nicht so bleiben, wie sie sind, der Winter tomme wieder und dann wehe dem armen Familienvater! Jett sei es Beit, Hand an's Werk zu legen, jeder müffe mitarbeiten, die Saumfeligen heranziehen, fein Lokal müffe groß genug ſein für die Versammlungen der Maurer. Auf den Bauten müsse fleißig gesammelt werden. Wenn die Maurer fich einig seien, dann würde es ein Leichtes sein, eine Bausperre zu verhängen. Herr Pankow war der Meinung, daß die Theil nabmlosigkeit der Maurer den Anschein wecke, als ob die Noth unter den Maurern keine so große, obgleich ein Lohn von 50 Pf. pro Stunde für Berliner Verhältnisse nicht ausreiche. Er ver Sprach sich von der Selbsthilfe nicht viel, mehr von der Staatshilfe, die doch endlich einmal tommen müsse, da die Noth der Arbeiter immer größer werde. Auch der Vorsitzende Herr Fiedler legte die Schäden der langen Arbeitszeit in längeren Ausführungen dar und ermahnte zu energischem Eintreten für Beseitigung der Ueberstundenarbeit. Mit feftem, ernſtem Willen sei dies wohl möglich. Niemand dürfe sich durch den augen blicklichen Mehrverdienst blenden laffen. Herr Bernau war. ebenfalls für Staatshilfe, da die Errungenschaften der Arbeiter in einer günstigen Periode in einer ungünstigen Periode wieder verloren gehen. Der Arbeiter habe eben feinen Hinterhalt, feinen Stüßpunkt. Die kapitalistische Broduktionsweise suche eine Verkürzung der Arbeitszeit zu ver hindern, um dem Arbeiter die Gelegenheit zu nehmen, über seine Lage nachzudenken und darüber klar zu werden. Dennoch müffe die Forderung der Verkürzung der Arbeitszeit stets und ständig in die Maffen getragen werden und je mehr für diese Forderung eintreten, desto mehr würde mit dieser Bewegung gerechnet werden müssen. Nachdem noch Herr Kliemann im Sinne der Vorredner gesprochen, forderte der Vorsitzende etwa anwesende Gegner( Poliere oder Meister) auf, fich zum Worte zu melden. Es meldete fich Niemand. Nach einer weiteren Diskussion wurde folgende Resolution angenommen:„ Die heut
Eine öffentliche Versammlung der Metallschraubenausgefund Façondreher fand am 5. Juli in Böttcher's Lokal, Köpnickerstr. 150-151, unter Vorfiz des Herrn Jacobs statt. Die sehr zahlreich besuchte Versammlung beschäftigte sich mit der Februat Arbeitseinstellung bei der Firma Erdmann und Groß( Inhaber ach in nden Da G. Gutfeld), Brandenburgstr. 80. Der Vorstgende ersuchte die feit befpr Arbeiter der betreffenden Firma, die Gründe, welche fte zu der Geschädi Arbeitseinstellung veranlaßt hätten, der Versammlung flar zu u lenten legen. Der Bericht der Herren Heyer und Feldberg lautete den folgendermaßen: Die Firma, welche seit dem 1. April cr. ihren ier nicht Befiger gewechselt hat, beschäftigt ca. 40 Arbeiter. Der Verdienst Ein Krim variirt zwischen 6-22 M. und stellt sich der durchschnittliche ges Mad Verdienst auf 9-12 M. Material und Werkzeug sei bei Vor igte, die nahme der Arbeit in den seltensten Fällen vorhanden und ausgehän mußten de Arbeiter nicht selten tagelang ohne Entschädigung ahmen. darauf warten. Ein Preis für die Arbeit sei vor Fertigstellung muniaub derfelben trog wiederholten Fragens nie zu erfahren und wären ie Hände hierbei die Arbeiter so recht der Willtür des Unternehmers ausſche mit gelegt. Daß der Liebedienerei und Schmaroßerei hierdurch der Flasche en größte Vorschub geleistet werde, beweise, daß Arbeiter, welche waffer. ein und dieselbe Arbeit verrichtet hätten, verschiedene and fand Affordpreise bierfür bekommen haben. Einer Kommission affen T von drei Mann, welche um drei Mann, welche um Abhilfe dieser Mängel Abhilfe dieser Mängel frischer vorstellig wurde, wurde mit Entlassung eines Mitgliedes 3 Berstö derselben geantwortet. Hierauf fet die Arbeitseinstellung erfolgt. Nachdem mehrere Redner ihre Entrüftung über derartige un gerlöhne geäußert hatten, wurde noch bemerkt, daß dies nicht die erste Arbeitseinstellung bei der betreffenden Firma wäre. Es müffe sehr auffallen, daß die Arbeitet jetzt abermals mit der artigen Forderungen an den Unternehmer herantreten müßten, troßdem der betreffende Fabritant vor 2 Jahren durch eigenhän dige Unterschrift den Minimallohntarif von 21 M. anerkannt hat. Ferner wurde angeführt, daß es den Arbeitern doch unmöglich sei, bei diesem geringen Verdienste ihren Pflichten gegen Staat und Familie gerecht zu werden. Leider könne den Kollegen der dortigen Fabrit der Vorwurf nicht erspart bleiben, sich zu wenig um den bestehenden Fachverein gekümmert zu haben; doch wurde die Arbeitseinstellung einstimmig als gerechtfertigt anerkannt und beschloffen, mit allen gefeßlichen Mitteln den Streit durchzuführen. Nachdem noch eine Kommission, bestehend aus den Herren Heyer, Schröder, Jacobs und Dicks zur Regelung der Streitangelegenheiten gewählt worden war, schloß der Borsigende mit einem warmen Appell an die Anwesenden, ein müthig und thatkräftig für die Streitenden einzutreten und so der Sache der Arbeiter zum Siege zu verhelfen, der auch dann gewiß nicht ausbleiben werde, die Versammlung.
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Eine zahlreich besuchte öffentliche Versammlung der Steindrucker und Lithographen fand am 2. d. M. in Mundt's Salon, Röpniderstraße 100, unter Vorfis des Herrn Sillier statt. Auf der Tagesordnung stand: 1. Vortrag über Vergangenheit, Gegenwart und Bulunft in unserer Branche." Der Referent, Herr Schulz, wies zunächst darauf hin, wie früher der Ausdruck, die Lithographie ist eine Runft" fo beliebt war. Man sah damals darauf, daß die Lehrlinge etwas tüchtiges lernten. Die Ausnüßung der Lehrlinge zu nichtgewerblichen Arbeiten war nicht so gebräuchlich, als dies heute Fall set. Erſt ſeit Einführung der Maschine sei diese Kunst immer etter at fich then den Ausführungen der Redner einverstanden herabgegangen. Der Vorfaß, gute Arbeit zu liefern, wurde immer seltener. Die Maschine, welche sehr wohl zum Wohle der Gesammtheit angewendet werden könnte, werde von einigen Wenigen in der Weise ausgenügt, daß von geregelten Produk tionsverhältniffen garnicht mehr die Rede sein könne. Durch die heutige Anwendung der Maschine werde eine große Zahl von Menschenhänden überflüssig. so daß es an der Beit sei, 2. es Man endlich einmal geregelte Bustände Play einzuführen. verlange jest 3000 Drud pro Tag; wer nicht im Stande sei, diese zu liefern, sei nicht leistungsfähig. Wie jedoch
und verpflichtet sich, von Montag ab jede Ueberstunde sowie Affordarbeit zu beseitigen und die zehnstündige Arbeitszeit streng inne zu halten und dies mit allen zu Gebote stehenden Mitteln in aller Ruhe zur Durchführung zu bringen." Gegen diese Re solution wurden 2 Stimmen gezählt. Herr Grothmann ermahnte, auf den Bauten den Polieren die Sache ruhig klar zu legen, und sprach die Zuversicht aus, daß die betr. Maurer nicht nöthig haben würden, die Bauten zu verlaffen. Der zweite Punkt der Tagesordnung lautete: Gewerkschaftliches", und wurden in der hierüber gepflogenen Debatte die Arbeitsverhältnisse und
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Verein der Einseher( Tischler) Sonntag, den 8. v. M., Vormittags 10% Uhr, Neue Friedrichstr. 44: ordentliche Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Kaffen und Revisionsbericht vom 2. Quartal. 2. Vorstandsanträge. 3. Verschiedene Vereinsangelegenheiten. 4. Fragelasten.
Oeffentliche Versammlung der Schmiede Berlins heute, Sonnabend, Abends 8 Uhr, Linienftr. 5( Altes Schüßenhaus). Tagesordnung: Beschlußfaffung über unsere Streitans gelegenheit.
Verband der Möbelpolirer Berlins und Umgegend. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß die Generalversammlung wegen der Dampferpartie am 15. Juli( nach Schmödwig) am Montag, den 9. Juli, Abends 8, Uhr, im Andreasgarten, Andreasstr. 26, stattfindet. Tagesordnung: 1. Vierteljahres bericht. 2. Der Beschluß des Bundesraths über die Denaturi rung des Epiritus. 3. Wahl eines Beitragfammlers. 4. Ver schiedenes und Fragelaften. Billets zur Dampferpartie à 1,25 Mart, für Mitglieder 1 M. und für Kinder von 12-15 Jahren 50 Pf., find in den Zahlstellen, sowie bei den Herren Milbrodt, Adalbertstr. 94; Weber, Fliederstr. 6, und Richter Frankfurter Allee 111, zu haben, ebenso in der Versammlung, wo auch die Mitgliederbillets gegen Vorzeigung des Quittungsbuches aus gegeben werden. Vor und nach der Versammlung Ausgabe der Bibliothekbücher.
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Tischler- Verein. Heute, Sonnabend, Abends 9 Uhr, Rottbuserstraße 4a: General Versammlung. Tagesordnung: 1. Raffenbericht. 2. Erledigung eines Antrages und eines Unter stüßungsgesuches. Schluß der Billet Ausgabe zur Landpartie am 10. Juli. Das Quittungsbuch legitimirt.
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