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Fachverein der Ti'chler. Heute, Sonnabend, Abends 8 Uhr, Neue Grünstr. 28 in Jordan's Salon, Mitgliederver fammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Kaniz über: Die Lunge, ihre Erkrankung und ihre Pflege. 2. Vereins­angelegenheiten. 3. Fragelasten. Die Billets zu der am 22. Juli stattfindenden Dampferpartie werden nur in der Vers fammlung ausgegeben. Diejenigen Mitglieder, welche die Handwerkerschule besuchen und hierzu einen Beitrag vom Verein erhalten, werden ersucht, in der Versammlung zu er scheinen. Neue Mitglieder werden in der Versammlung aufge Die Zahlstellen des Vereins befinden sich in fol­genden Lokalen: 1. Friedrichsbergerstraße 25 bei Christen. 2. Staligerstr. 107 bei Runstman. 3. Belle- Allianceplatz 6 bei Hilscher. 4. Bionskirchplatz 11 bei Hohn. 5. Mariendorfer Straße 5 bei Schmidt. 6. Göbenstr. 15 bei Ettlich. 7. Alte Jakobstr. 38 bei Echumann. Die Zahlstellen find jeden Sonn abend Abend von 8-10 Uhr geöffnet; daselbst werden Bei, träge von den Mitgliedern entgegengenommen und neue Mits glieder aufgenommen.

nommen.

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Fachu rein der Buchbinder und verwandten Berufs­genoen. Sonnabend, den 7. Juli, Abends 8 Uhr, Vereine Versammlung im Louisenstädtischen Klubhause", Annenstr. 16. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Rudolph Gräßer über die Gewerbeordnung. 2. Ergänzungswahl der Arbeits­nachweis- Kommission. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Gäste find willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder. Billets zur Dampferpartie nach Schmödwig am 12. August er. find in der Versammlung zu haben. Preis à Person 1 Mart 25 Pf., Rinder frei.

Freie Vereinigung der Graveure, Ciseleure und verw. Berufsgenossen. Versammlung am Montag, d. 9. Juli, Abends 8 Uhr, im Restaurant Sahm, Annenstr. 16. Tages ordnung: 1. Geschäftliches. 2. Kaffenbericht. 3. Vortrag. 4. Ber schiedenes. Am Sonntag, den 8. Juli, Herrenpartie nach Cos­ wig Deffau. Anhalter Bahn, Abfahrt 6 Uhr 45 Min. früh.

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Verein zur Wahrung der Interessen der Klavier­arbeiter. Heute Abend 8 Uhr: General- Versammlung. Tagesordnung: 1. Abrechnung vom 11. Quartal. Bericht der Arbeits Vermittlungs Kommission und des Bibliothekars. 2. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes.- Billets zu dem am 23. Juli stattfindenden Sommerfest find bei den Komitee Mitgliedern König, Kl. Andreasstr. 5 bei Lampe ; Appelt, Wienerstr. 49, IV.; Röppen, Manteuffelstr. 48, 11., sowie bei sämmtlichen Vorstandsmitgliedern abzuheben.

Kranken- und Begräbnißkaffe des Vereins sämmt­licher Berufsklaffen( Verwaltungsstelle II). Mitglieder­versammlung heute, Sonnabend, Abends 8 Uhr, Brunnen­ftraße 38 bei Schmidt. Bericht der Delegirten über die General­versammlung. Anmeldungen neuer Mitglieder werden in jeder Versammlung, sowie bei H. Rudolph, Koloniestraße 150a, P. Schindler, Aderstr. 172, und G. Holgt, Ackerstr. 109, ent gegengenommen.

Fachverein der Puher. Sonntag, den 8. d. Mts., Vorm. 11 Uhr, im Vereinslokal, Inselstraße 10, Mitglieder versammlung. Tagesordnung: Raffenbericht und Vereins­

fachen.

Fachverein der Rohrleger. Sonntag, den 8. Juli, Vorm. 10 Uhr, in Feuerstein's Tunnel, Alte Jakobstraße 75, Versammlung. Tagesordnung: 1. Ergänzungswahl des Bor standes. 2. Antrag behufs Abänderung des Statuts§ 9 ad 2 u. 3. 3. Freie Diskussion, Fragekasten und Aufnahme neuer Mitglieder.

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Vereinigung der Drechsler Deutschlands , Orts. verwaltung Berlin Ill( für den Ost- und Nordbezirk). Ver­fammlung am Dienstag, den 10. Juli, Abends 8 Uhr, in Säger's Lokal, Grüner Weg 29. Tagesordnung: 1. Disfusfion über Beitlohn oder Stücklohn und deren Wirkung". 2. Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Fabrik feiner Holzwaaren von A. König, Holzmarkstr. 45a. 3. Der Streit der Drechsler in Warmbrunn i. Schl. und deffen Ursache. 4. Verschiedenes und Fragekaften. Aufnahme neuer Mitglieder. Gäste haben Zutritt. Die Verwaltungsstelle veranstaltet am Sonnnbend, den 14. Juli, eine gesellige Abendunterhaltung mit Sommer­nachtsball. Der Ueberschuß wird zu Gunsten der streikenden Warmbrunner Kollegen verwandt. Billets find nur bei folgen den Mitgliedern zu haben: Sündermann, Gitschinerstr. 61, 1 Tr.; Hammer, Manteuffelstr. 114, of 2 Tr.; Kollehn, Cuvrystr. 63, Hof Quergeb. 4 Tr.; Schüße, Köpniderstr. 127, of 2 Tr.; Wallegkus, Kl. Markusstr. 18, v. im Keller bei Brust; Gericke, Gartenstr. 54, Hof 2 Tr.; Karpe, Neue Königstr. 23, 2. Hof 1 Treppe, bei Bielke. Zahlreiche Betheiligung ist erwünscht. Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Sonn abend. Gesangverein Harmonia" Abends 8 Uhr im Restau rant, Alte Jakobstr. 38. Männergesangverein Echo" Abends 9 Uhr im Restaurant Klemann, Laufiberstraße 41. Männergesangverein" Treue" Abends 9 Uhr im Restaurant Andreasstraße 9.-Männergesangverein Erato" Abends 9 Uhr bei Schläwide, Kleine Kurstraße 1.- Lübeck 'scher Turnverein( 1. Lehrlingsabtheilung.) Abends 8 Uhr Elisabethstr. Nr. 57-58.- Turnverein Wedding ", Pankſtr. 9, Männer abtheilung von 8-10% Uhr Abends; desgl.. Lehrlingsabthei Lung von 8 bis 10 Uhr Abends. Arends'sche Stenographen Arends'sche Stenographen flaffe des Berliner Handwerkervereins" Abends 8 Uhr Sophien­ftraße 15. Theater- und Vergnügungs- Verein Caritas Abends 8 Uhr im Louisenstädtischen Bierhause, Admiralftr. 38.­Theater- und Vergnügungsgesellschaft Treue" Abends 81, Uhr Geselligkeitsklub in Bobert's Ballsalon, Weinstraße 11. Luftig" Abends 9 Uhr im Restaurant Weichelt, Tauben, Straße 45.- Verein der Taubenfreunde Abends 8 Uhr im Restaurant Hillmann, Manteuffelstr. 68.- Dänischer Verein Freya " Abends 9 Uhr im Restaurant Poppe, Lindenstr. 106. Verein der Württemberger Abends 81, Uhr bei Vaihinger, Dorotheenſtr. 84. Verein ehemal. Schüler der 34. Gemeinde schule Abends 9 Uhr im Restaurant, Markusstr. 7.- Rauch flub Qualm" Abends 8 Uhr im Restaurant Tamm , Schön hauser Allee 28.

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Kleine Mittheilungen.

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Susum, 5. Juli. Ein entsegliches Unglück hat sich auf dem Meere zwischen hier und Nordstrand zugetragen. Sonntag Morgen fuhren fünf Personen, und zwar der Fischer Ravensgaard nebst aushälterin, sowie die Arbeiter Thomas Thomsen und Peter Hansen, sämmtlich aus Rödemis, in deren Begleitung fich ein zirka zwölfjähriges Mädchen von dort Na mens Magdalene Lorenzen befand, welches ihre Mutter auf Nordstrand besuchen wollte, in einem Boote von Husum nach Nordstrand . Am Nachmittag um 4 Uhr traten diefelben bet etwas stürmischer Witterung wohlgemuth den Rückweg an. Als Wo der Heverstrom fie indeß bei der Stelle antamen, wurde die Husumer Aue zusammenfließen, Seegang so start, daß die Wellen über Bord schlugen. Statt ruhig ftzen zu bleiben, soll nun die erwähnte Haushälterin auf gesprungen sein und sich ängstlich an den aufgesteckten Maft ge­Hammert haben. Dieser Umstand hat es wohl hauptsächlich herbeigeführt, daß in der an jener Stelle starken strudelnden Strömung das Boot zum Kentern gebracht wurde und sämmt­liche Insaffen ins Waffer fielen und unter herzzerreißendem Jammern mit den Wogen rangen; Ravensgaard und die Haushälterin waren bald dem Kampfe erlegen; Thomsen flam merte fich an den Rand des Bootes und trieb mit diesem weiter, während das Mädchen sich an Hansen, welcher ein vorzüglicher Schwimmer ist, anflammerte. Da nach einer Weile verließen auch Thomsen die Kräfte und mit dem Schreckens ruf: Sch fann nicht mehr!" fant er in die Tiefe. Hansen vermochte jedoch mit seiner Bürde sich über Waffer zu halten und weiter dem Lande zuzuschwimmen, bis schließlich in seiner Todesangst auch dem Mädchen die Kräfte versagt haben mögen

Berantwortlicher Hebatteur:

und es sich von dem Schwimmer loslöfte, nun ebenfalls, als viertes Opfer des gierigen Elements, ertrinkend. Hansen ars beitete jetzt mit Aufbietung aller Kräfte weiter, bis er endlich festen Boden unter den Füßen fühlen konnte. Von da ab watete er durch das Wasser und landete so glücklich auf der Finkhauser Hallig . Nunmehr befindet er sich in seiner Woh nung in ärztlicher Behandlung. Der mitertrunkene Thomsen hinterläßt eine Frau und zwei kleine Kinder in, wie verlautet, fehr drückenden Verhältnissen. Die Leichen der Verunglückten hat man noch nicht gefunden.

Bürich, 2. Juli .( Eine Mahnung zur Abschaffung der Todesstrafe.) Am 17. Juni wurde in Wiedilen( Kanton Bürch) ein Mann unter großer Betheiligung des Publikums zu Grabe getragen, der vielleicht auch in die Kategorie der Unschuldig verurtheilten gehört. Der Betreffende, der Schreiner Heinrich Wegmann von Tagelswangen, wurde 1850 der Ermordung des Greises Ulrich Weidmann schuldig erklärt und zu lebenslänglicher Kettenstrafe verurtheilt. In der Strafanstalt hielt er sich gut, betheuerte aber fortgesezt seine Unschuld. Auf Wänden und Möbeln, die er beschrieb, nannte er sich stets der unschuldige Wegmann". Anfangs der ftebenziger Jahre wurde er begnadigt. Er baute sich in Wiedifon ein eigenes Haus, arbeitete immer mit mehreren Gesellen und erwarb sich durch Fleiß und gutes Betragen die allgemeine Achtung. Als Mit­glied verschiedener Vereine war er sehr wohl gelitten. Sein auss gezeichnetes Verhalten erwarb ihm so viele Sympathien, daß wohl allgemein an seine Unschuld geglaubt wurde. Der Krimis nalfall selbst hat vielfache Prüfungen gefunden, ohne daß jedoch der Justizmord nachzuweisen gewesen wäre. Er ist jedenfalls eine schneidige Waffe gegen die Todesstrafe. Selbst wenn Weg mann den Mord verübt, zeigt sein Fall doch unzweifelhaft, daß auch ein Mörder wieder ein tüchtiges und geachtetes Mitglied der menschlichen Gesellschaft werden kann.

Pet, 4. Juli .( Ein Kind ins Waffer geworfen.) Die Tagelöhnerin Therese Lavrancisit hatte vor einer Woche ihr Kind, das in den Armen der Mutter gestorben war, in der Nähe von Hatvan in einen Bach geworfen. Infolge einer ano­nymen Anzeige kam die Sache zur Kenntniß der Polizei, welche die Lavrancsit, die vor mehreren Tagen nach Budapest getom men war, in haft nahm und zur Verantwortung zog. Die Verhaftete giebt an, daß sie die That verübt habe, weil sie kein Geld zur Beerdigung des Kindes hatte.

Pest, 3. Juli .( Mühlenbrand.) Gestern Nachts um 11 Uhr entstand in der Walzmühle, einem der größten Mühlen Etablissements von Best, Feuer, das mit ungeheurer Heftigkeit um sich griff und einen Theil der großen Fabriksanlage, die fogenannte alte Mühle, bis auf den Grund einäscherte. Die Ursache des Brandes ist bisher noch nicht festgestellt. Nach einer Version wäre derselbe durch das heißlaufen eines Rades, nach einer anderen im Bimmer des Feuerwehr- Inspektors ent standen. Sämmtliche Feuerwehren der Stadt und das zahl reich aufgebotene Militär arbeiteten mit ungeheurer Kraft anstrengung an der Eindämmung des Brandes. In der Fabrit selbst entstand ungeheure Verwirrung, als bald nach dem Ausbruche des Feuers die elektrische Beleuchtung den Dienst versagte. Um 3 Uhr Morgens wüthete das Feuer noch fort. Den Anstrengungen der Feuerwehren gelang es jedoch, den Brand insoweit zu lokalisiren, daß der neuere Traft ber Mühle als gerettet betrachtet werden konnte. Dieser neucre Traft ist von dem älteren, weicher niedergebrannt ist, durch einen Lichthof, ferner durch Feuermauern getrennt. In dem älteren, niedergebrannten Trakte, welcher bereits einmal im Jahre 1852 in Raub der Flammen wurde, waren ungefähr 50 000 Sad Mehl aufgespeichert, welche sämmtlich verbrannten. Das Kffel­haus und das Maschinenhaus fonnten gerettet werden. Ein Mitglied der städtischen Feuerwehr ist vom dritten Stock des brennenden Gebäudes auf das Gaffentrottoir herabgestürzt und sofort todt geblieben; ein zweiter Feuerwehrmann stürzte vom zweiten Stocke in den Hofraum hinab und zog fich lebensgefähr­liche Verwundungen zu. Ueberdies erlitten noch ein Feuerwehr­mann, ferner drei Arbeiter schwere Verlegungen.h

Prag , 2. Juli .( Nach abgebüßter Strafe.) Cesta Bolt tifa" meldet: Dieser Tage it der vierzigjährige Mediziner Moris Schochet nach Abbüßung seiner achtzehnjährigen Straf haft aus der Strafanstalt Karthaus entlassen worden. Derselbe begiebt sich nach Konstantinopel , um dort die ärztliche Praxis begiebt sich nach Stonftantinopel, um dort die ärztliche Praxis auszuüben. Schochet, welcher ein absolvirter Bögling der Josephinischen Akademie ist, hat im Jahre 1870 feinen Onkel Hecht im Brünnibade zu Wien vergiftet, um als rechtmäßiger Erbe früher in deffen reichen Befiz zu gelangen. Schochet wurde deshalb zum Tode verurtheilt, jedoch nachträglich zu acht­zehnjähriger Kerkerhaft begnadigt, welche Strafe er nunmehr ab­gebüßt bat.

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Paris , 2. Juli. Eine aufregende Eisenbahnszene spielte fich Dieser Tage auf dem Zuge ab, der von Versailles nach Mont parnaffe fuhr. Der Train war überfüllt und ein junger Mann, der in Begleitung eines 7jährigen Mädchens fuhr, tonnte nur auf der Plattform eines Waggons Platz finden. Das fleine Mädchen setzte sich auf die Stiege, rutschte aber ab und fiel zu Boden. Ihr Begleiter wollte fie noch beim Kleide faffen, stürzte aber gleichfalls Sie Stufen hinab. Das fleine Mädchen blieb un verlegt, es stand sofort wieder auf den Füßen und lief dem Zuge nach. Der junge Mann blieb mit den Füßen an der Stiege hängen und schlug mit dem Kopfe während der Fahrt auf den Boden, hatte aber noch so viel Kraft, sich emporzu­schwingen, so daß er den Kopf auf eine der Stufen anlehnen fonnte. Seine Rufe und das Geschrei des Kindes machten die Baffagiere aufmerksam, fte erhoben einen furchtbaren Lärm- Alarmsignale waren feine vorhanden wurden aber weder von den Kondukteuren, noch von dem Maschinenführer gehört, und der Bug braufte weiter. Da stiegen mehrere Paffagiere aus den Koupees und zogen den hilflos Daliegenden in den nächsten Waggon. Er hatte eine tiefe Wunde an der Schläfe und eine am Fuße. Als der Zug in der nächsten Station an hielt, war weder auf dem Bahnhofe, noch unter den Baffagieren ein Arzt zu finden. Der Verwundete wurde gelabt und noth­dürftig verbunden. Später brachte man ihn in's Spital- man hofft, daß er davonkommen wird. Das fleine Mädchen fand sich eine Stunde später in der Station ein.

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London , 3. Juli .( Ermordung eines Schiffstapitäne.) Wie die, Times" melden, landete vor einigen Tagen in Liverpool ein Segelschiff, welches vor einem Jahre von diesem Hafen aus nach San Francisco abgegangen war. Auf dem Schiffe befand sich der Koch Namens Charles Arthur als Gefangener, weil er auf der Rückkehr den Kapitän des Fahrzeuges, David Bailie getödtet hatte. Das Schiff verließ San Francisco am 7. März. Der Kapitän und der Schiffsloch geriethen, wie aus den Aussagen der vernommenen Matrosen hervorgeht, sehr häufig in Streit und waren überhaupt nicht gut aufeinander zu sprechen. Am 31. März vernahmen die Matrosen in der Kabine des Kapitäns verworrenen Lärm und laute Hilferufe. Sie stürzten in den Raum und fanden den Kapitän auf dem Boden in einer Blutlache liegend; der Koch Iniete auf ihm und stach mit einem Rüchenmesser nach ihm. Am nächsten Tage starb der Kapitän an den erlittenen Verlegungen und wurde, nach Seemannsfitte, ins Meer gesenkt. Der Koch wurde in Gewahrsam genommen und nach der Landung in Liverpool der Behörde übergeben. Die Frau und die Kinder des Kapt täns, welche von dem schrecklichen Vorfall keine Kenntniß hatten, waren auf dem Lar dungsplatz erschienen, um den so lange ab wesenden Gatten und Vater zu empfangen. Die Szene, welche fich auf dem Dec abspielte, war erschütternd.

London , 4. Juli. Der Uniondampfer ,, Tartar" ist heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen. Lissabon , 5. Juli .( Unfall zur See.) Der englische Dampfer Newcomen " segelte gestern Abend unweit Rap Roca die deutsche Bark Luise" in den Grund. Die Mannschaft der ,, Luife" wurde von dem Newcomen" gerettet.

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London, 3. Juli .( Von der Stanley- Expedition.) am 2. d. in Liverpool angelangte Postdampfer Bolta" ü bringt Depeschen aus Banana, datirt 17. Mai, welche weit Einzelheiten des von Herbert Ward gelieferten Berichtes be lich der Stanley'schen Expedition enthalten. Danach hatte Besagung von Major Barttelot's Lager am Arumimi durch behrungen und Krankheiten sehr gelitten, da das Lager Moräften umgeben ist. Rekognoszirungsabtheilungen, wel die Besaßung längst der von Stanley eingeschlagenen Ro aussandte, melden, daß fie auf menschliche Gebeine gefto Es wurde daraus gefolgert, daß Kämpfe zwischen Stanle Mannschaften und den Eingeborenen stattgefunden ha müffen. Man glaubt, daß Stanley und seine Erdedition nicht mehr als 500 Meilen jenseits des Lagers von Arum in der Richtung von Khartum befände, und Major Bart ging mit dem Plane um, sein Lager abzubrechen und der G bition zu folgen.

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Nr. 15

Schiffsnachrichten. Hamburg , 5. Juli. Der P dampfer Suevia" der Hamburg - Amerikanischen Packetfal Aktiengesellschaft ist, von New York tommend, heute Ab 6 Uhr auf der Elbe eingetroffen. London , 5. Juli. Castle Dampfer ,, Warwick Castle " ist gestern auf der Heim von Capetown abgegangen. Triest , 5. Juli. Der Llo dampfer Venus" ist heute Nachmittag aus Konstantinopelnicheint eingetroffen.

Sprechsaal.

Die Redaktion stellt die Benuzung des Sprechsaals, soweit Raum dafür abzug ift, dem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen Inter zur Berfügung; fie verwahrt fich aber gleichzeitig dagegen, mit dem desselben identifizirt zu werden.

Der Reichsbote" vom 4. Juli stellt unter der Aufsch Atheistische Religionslehrer" u. s. w. ein Lügengewebe möglichen Angebereien und Rechtsverdrehungen zu Nuz Frommen des Muckerthums aus.

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in's bau

4 Mart.

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Das Pamphlet enthält indeß eine dankenswerthe Anregu indem es auf die gesetzlichen Bedingungen" zu sprechen tom unter welchen Dissidenten ihre Kinder vom schulplanmäßi Religionsunterricht zu befreien in der Lage find. Es ist rechtlichen Standpunkt aus betrachtet für den Verstand Reichsboten", völlig unbegreiflich", wie Gemeindeſchüler von jen Unterricht dispensirt werden können, da nach seiner Auffaff die Fall'sche Verfügung, vom 14. Juni 1877 fich lediglich rath im höhere Schulen" beziehe. Da hier ein Punkt eine Ver wird, der von allgemeinem Interesse ist, so sei es gestattet, fchiedenen denselben ein wenig einzugehen, ohne fich mehr als bring nationalen nöthig mit dem saubern Inhalt des frömmelnden Blatte Der praft befaffen. Vor April 1859 mußten die dissidentischen Kinder unter al gierungen Umständen an dem fonfeffionellen Religionsunterrichte th Industrie nehmen. Vom 1. April 1859 ab wurden dieselben verhielten Ministerial Verfügung unter der Bedingung dispensirt, daß Fabrikgese fte anderweitiger geeigneter Religionsunterricht nachgewi Desterreich wurde. Hieran reihten sich die Ministerialerlaffe vom 29. Schweiz f bruar 1872 und vom 26. Januar 1875. Darin wurde ablehnende diffidentische Schüler höherer Anstalten" bestimmt, daß diese auf Wunsch der Eltern ohne weiteres( d. h. auch ohne Nach eines anderen Religionsunterrichts) zu dispenstren seien. Schlesen . D lich benöthigte sich das Ministerialreskript vom 14. Juni 18 Verlangen wodurch die vorangegangene Verfügung auch auf die Elemen von Vertr schulen angewendet wurde, allein mit dem Zusaß, daß die El sich immer der zu dispenfirenden Kinder aus der Landeskirche ausgeschiel I andes fein müßten. nußung de

man fonnt

Der allgemeine Rechtsgrundsaß, von dem diese Verfüg das Ausla ausgeht, ist der, daß nach dem Allgemeinen Landrecht( The Gesetzgebu Tit. 12,§ 11) Schüler zur Theilnahme an dem Religionsun ftehenden richt einer Konfeffion, welcher fie( beziehungsweise ihre Elte B.rhältnis nicht angehören, überhaupt nicht angehalten werden könn Deshalb dürfen auch für ihren Dispens vom Religionsun Fabrikgese richte nicht noch besondere Bedingungen aufgestellt werden es sich bei d In dem Erlaß vom 14. Juni 1877 handelt es sich meines nicht lediglich" um böhere", sondern um alle Schulen, Ländern d Ichließlich der Elementarschulen.

Mögen nun, das ist der einzige 3wed dieser Klarellatniffe

recht viele denkende Eltern und aufgeklärte Vormünder die gemäße Anregung des vortrefflichen Reichsboten" im Inte arbeitender derer, die ihnen das Liebste auf der Welt sind, ihrer Kin.rlangen in allen S wohl beachten.

Diejenigen Auslaffungen des Reichsboten", welche auf einer No Berliner freie Gemeinde, deren Schule und Lehrer Balle nehmen, berühren die genannten Faktoren nicht im Gering gebung er

Kennzeichnend aber für die Qualität des biedern Reheuere Wa boten" find eine Reihe größerer und fleinerer Lügen u d nunziatiönchen, und einige derselben seien deshalb hier anehr erwi

wähnt:

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Der Reichsbote" schreibt: Kunert wurde am 12. Mißerfolg zum Stadtverordneten gewählt; er wurde bekanntlich im vorillajen, Jahre als Mitglied der sozialdemokratis gesetzgebun Geheimorganisation feines Amtes als stad inzwischen scher Lehrer enthoben. - Kunert bekannte fozialpoliti

als fonfequenter Anhänger des Sozialismus und der De fratie, aber er bat, einen größeren Werth dara zu legen, daß er entschiedener Atheist Durch einen ihm affistirenden Sozialdemokraten ließ er erflä er habe mit jeder Religion und Konfeffion gebrochen und we besonders dann zum Worte greifen, wenn es sich darum handbrud ver zu firchlichen oder religiösen 3weden Mittel zu bewilligen. das Thema der Berliner Kirchenbauten gegenwärtig von al höchfter Stelle eine crncute Anregung erfahren hat, so rüstet Kriminal- F Herr Kunert vielleicht schon, in der Stadtverordneten- Versan lung demnächst u. s. w. Er hat gestern in einer versammlung erklärt, die Sozialdemokraten sollten auch bon Majo auf Auto ihn an die firchlicher Beziehung alles befämpfen, was und Tradition beruht u. f. w. Dhne Beden dürfte es doch erklärte Athe

und

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schwerlich sein, wenn in Sozialdemokraten als Lehrer bei Hunderten von Kindern fungiren und dadtaunens fe Ah! diese Schulen und Gemeinden immer mehr zu Stätten fozialdemokratischen Propaganda werden u. 1.Bolf sprid Somit genug der Blumenlese aus dem höchst ehrenwe Weld Godi Blatt. Das find Worte, Säße und Gedanken, in denen die Lüge, Feigheit und Denunziation in harmonischer Ein Spieler. folgen erzä ein reizendes Stelldichein gegeben haben. Friz Kunert, Prinzenstr. 44. tommen."

den Diffidenten werden. G

Neueste Nachrichten.

Guntr Ende des

Erfahwahl im fechten Berliner ReichstagawaStunde in kreise. Wie bereits gemeldet, hat der Vormund, welcher urückgelass Dieses wegen Geistesfrankheit entmündigten Schriftsteller Hafenc bestellt ist, das Mandat deffelben zum Reichstage niedergegab es ein Infolge deffen hat der Oberpräfident auf Verfügung des reich und g nisters des Innern den hiesigen Magistrat beauftragt, die fazwahl im hiesigen sechsten Reichstagswahltreise vorzunehmegenen Vi Da seit der Wahl Hasenclever's über ein Jahr verflossen Rlubs fein müffen den Bestimmungen bes Wahlreglements aus hat. Es w fprechend sämmtliche Wahlvorbereitungen mit Einf Der Aufstellung und Auslegung der Wählerliften ernebenn er di werden. Der Magistrat hat die Arbeiten sofort beginnen laätte. Er m und darauf dem Oberpräsidenten berichtet, daß die Wahlarbe einde Jea Berbrechers so gefördert werden, daß die Auslegung der Listen Anfa August d. J. beginnen fann. Demnach würde die Festsetuse es Baron des Wahltermins auf einen Tag gegen Ende Auguft zu ten Erinn

warten sein.

Sch

Die gerichtliche Verfolgung des abgefeßten Gouverne Genouillat, der vier Neger verhungern ließ, die er mit LebeDefternay. mitteln hätte versehen müssen, ist, wie aus Baris gemeldet eingeleitet.

. Creaksim in Berlin . Drud und Berlag son Men Sening in Berlin SW.. Beuthitraße 2