straße war einst das Herz" des sogenannten Berliner Voigts| landes, einer von Friedrich 11. für sächsische Maurer und ZimmerLeute begründeten Kolonie, die im Jahre 1755 ihren baulichen Abschluß erhielt. Die zu jener Beit vorhandenen einstödigen Häuschen, 60 an der Bahl, haben schon längst hohen Wohngebäuden Plas gemacht. Die Grundstücke waren damals unter die„ voigtländischen Gesellen" durch das Loos vertheilt worden. Zur Aufführung der Häuschen bewilligte der König die erfor derlichen Kalksteine aus Rüdersdorf , sowie das Bauholz und ferner für jedes Haus 300 Thaler an Baugeldern. Die Meister, bei denen die betreffenden Handwerker in Arbeit standen, mußten fich für die ordnungsmäßige Errichtung der Gebäude verbürgen. Jedes derselben wurde für zwei Familien bestimmt. Da jedes Grundstück über 380 Fuß Tiefe hatte, so fonnten die Kolonisten fich große Gemüsegärten anlegen. Erst im Jahre 1794 wurde Die Erlaubniß zum Verkauf der Häuser an Inländer gegeben, und im Jahre 1809 wurden alle Beschränkungen gelöscht, an welche die Kolonisten noch gebunden waren. Hierbei mag auch erwähnt sein, daß der Fahrdamm des nördlichen, längeren Theils der Ackerstraße demnächst erheblich verbreitert werden soll. An einzelnen Stellen hat man schon mit der Verlegung der Bordschwellen begonnen.
Auf Grund des§ 11 des Preßgesehen werden wir von Herrn August Werkmeister zur Veröffentlichung der nach folgenden Erklärung aufgefordert:„ Es ist Alles unwahr, was die gegnerische Seite von 30-40 pCt. Lohnabzügen redet. Es hat sich im Gegentheil nur um eine Nummer gehandelt, von welcher ir meiner Fabrik überhaupt erst 400 Meter angefertigt worden find. Für diese Leiste habe ich 4,50 M. pro 100 Meter bezahlt. Nach langer Zeit sollten jest wieder 1000 Meter gemacht werden. Ich habe den Auftrag sehr billig annehmen müssen und offerirte den Leuten einen niedrigeren Preis wie früher, den fie jedoch nicht akzeptirten, worauf wir uns auf 4 M. pro 100 Meter einigten, gegen 4,50 M. von früher, welchen Preis ste mir selbst gestellt. Diese 1000 Meter hätte ich unter 10 Arbeiter vertheilt, so daß jeder Arbeiter einen Tag daran zu thun gehabt hätte. Es ist auch fraglich, ob diese Leiste in meinem ganzen Leben noch einmal bestellt wird. Eine einmalige Differenz von 50 Pf., über die wir uns doch geeinigt haben, war fein Grund, mitten in der Arbeitszeit fortzulaufen, zumal meine Vergolder, wie ich aus den Lohnbüchern nachweisen fann, noch sehr gute Wochenlöhne erzielen, da meine Preise in Den gangbaren Nummern, die alle Tage vorkommen, gegen 20 und 30 pCt. höher find, als die meiner Konkurrenz. Auguſt Werkmeister jun.'
Eine Petroleum- Explosion fand gestern Abend gegen 8 Uhr infolge unvorsichtigen Fortwerfens eines Streichhölzchens im Keller eines Seifen- und Petroleumhändlers Stolle, Bergftraße 67, statt. St. war damit beschäftigt, von einem Faß Petroleum auf Flaschen zu zapfen. Wegen eintretender Dunkel heit entzündete er ein Streichholz, mit diesem eine Lampe und warf dann das noch brennende Streichholz auf den Boden, wo felbst es in eine kleine Lache vetschütteten Petroleums fiel und dieses sofort in Brand seßte. Im Augenblid war der Keller mit Rauch gefüllt und nur mit Noth vermochte S. dem Erstickungstode nach dem obenliegenden Laden zu entrinnen Durch Explosion des Faffes nahm das Feuer größere Dimenftonen an, ber jetzt war auch schon die sofort alarmitte Feuer wehr zur Stelle, es gelang derselben, das Feuer auf den Kellerraum zu beschränken und schon nach Ablauf einer halben Stunde völlig zu bewältigen. Der Brandschaden ist ein ver hältnißmäßig geringer.
Schon wieder eine Bugentgleisung gemeldet! Gerade über dem Ausstellungspart, etwa hundert Schritte vom Lehrter Stadtbahnhofe entfernt, entgleifte vorgestern Vormittag die Ma schine des Potsdamer Vorortszuges, welcher um zehn Uhr breißig Minuten den Bahnhof Friedrichstraße verlaffen hatte. Die hintere Are der Lokomotive blieb auf den Schienen, nur die vorderen Räder bohrten sich in den Sand. Von den Paffagieren und Beamten ist Niemand verlegt, auch der ange richtete Schaden ist gering, immerhin dauerte es fünf Viertelstunden, ehe der Bug mit Hilfe einer vom Schlesischen Bahnhof requiritten Maschine- die gleichzeitig den sogenannten Rettungswagen( Materialwagen) mit zur Stelle brachte- seine Fahrt seine Fahrt fortseßen fonnte. Während dieser Zeit mußte der gesammte Fern und Vorortverkehr über das andere freigelaffene Geleise gelenkt werden. Es ist dies die zweite Entgleisung auf dem Körper der Stadt und Ringbahn innerhalb dieser Woche.
Einem mehrfach wegen Diebstahls vorbestraften Verbrecher ist eine neue Haarfette mit dreifachem Goldbeschlag, Westenhaken und Karabiner abgenommen worden. Der Goldbeschlag trägt eingeprekt Anker, Herz und Kreuz, auf einem der Herzen des mittleren Beschlages find die Buchstaben R K. eingravirt. Da der Inhaber der Haarkette sich über den reellen Erwerb derselben nicht auszuweisen vermag, wird vermuthet, daß die Kette aus einem Diebstahl herrührt. Der Eigenthümer der Kette fann dieselbe auf dem Kriminalfommiffariat, Molken markt 1, Bimmer 75a, in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr in Augenschein nehmen.
Ueber einen hartnäckigen Selb mörder berichtet der A. f. H." Dieser Tage bemerkten drei Arbeiter im Grune wald einen jungen, etwa 21jährigen Mann, der fich an einem Baum zu schaffen machte. Sie sahen, daß der Mann eine Schlinge an dem Baum befestigte, dann auf den Baum fletterte, den Kopf durch die Schlinge steckte und herabsprang. Die schwache Kiefer aber gab dem Körpergewicht nach und bog sich so frumm, daß er auf die Knie fiel. Die drei Arbeiter eilten schleunig hinzu und schnitten die Schlinge ab, so daß der Mann der Länge nach ins Gras fiel und befinnungslos liegen blieb; bald fam er aber wieder zu sich und erging fich nun gegen seine Lebensretter in Vorwürfen. Voller Empörung hierüber ergriffen jene aber den Beretteten und bearbeiteten ihn derartig, daß er schleunigft die Flucht ergriff.
Herr Oskar Schindler, Megerstraße 43, Hof 2 Treppen, ersucht alle diejenigen unpartetischen Beugen, welche bei seiner Verhaftung am 18. März am Landsbergerplaß zugegen waren, ihre Adreffen bei ihm abzugeben. 3073
Sämmtliche Maurer Berlins , die noch im Besitz von Sammellisten zur Deckung der Vertheidigungskosten für unsere im Monstrcprozeß angeklagten Kollegen find, werden gebeten, so schnell wie möglich an nachbenannte Personen diese Listen abzuliefern. Diese Personen find: Kail Nölte, Röslinerft. 10, v. 3 Tr. bei Nolle; Karl Wagner, Admiralstr. 38, 2 Tr.; F. Grothmann, Bernauerstr . 76, v. i. Keller.
-
Polizeibericht. Am 19. d M. Abends wurde die Ehefrau une Kaufmanns in ihrer Wohnung in der Brücken- Allee und am 20. d. M. früh ein Arbeiter in seiner Wohnung in seiner Wohnung in der Alvenslebenfiraße an der Küchenthür erhängt vorgefunden. Nachmittags machte ein Soldat auf dem im Abbruch befindlichen Grundstück Koppenstraße 1-2 den Versuch, sich an einem Balfen zu erhängen, wurde aber noch rechtzeitig iosgeschnitten und der Kasernenwache des Garde Pionier Bataillons zugeführt. Als an demselben Tage gegen Mittag der Arbeiter Neufert die Neue Roßstraße entlang ging, fiel er involge eines Fehltritts vom Bürgersteig auf den Straßendamm und gerieth dabei mit dem linken Arm unter einen vorüberfahrenden Rollwagen. Er erlitt eine schmere Verlegung des Arms und mußte nach Anlegung eines Nothverbandes nach der Charitee gebracht werden. Um dieselbe Zeit wurde an der Ecke der Leipziger - und Friedrichstraße der dort als Poften aufgestellte Schußmann Geppert durch eine
-
-
Tagen vermißten Dienstmädchens aus dem Kanal gezogen und nach dem Zeichenschauhause gebracht. Abends sprang an der Abends sprang an der Schillingbrücke ein Mann, nachdem er vorher seinen Ueberzieher abgeworfen, in die Epree und ertrant. Die Leiche ist noch nicht aufgefunden. An demselben Tage brannten Leipziger straße 120 in einem Keller Kohlen und Makulatur,- Bergs straße 67 in einem Keller Petroleum, Fäffer und Kisten, durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters in Brand gesetzt und Landsbergerstraße 72 Fett in einer Küche.
*
Vergnügungs- Chronik.
-
g
feiten gegeben, er aber habe sie geschimpft, geschlagen mittel" mitt getreten. Der Gerichtshof war aber doch nicht debt heftige Zu daß fie nie einen Streit veranlagt habe, denn er erkannte y, das an Angeklagten der Körperverlegung mittelit eines muth und Werkzeuges für schuldig, billigte ihm jedoch mildenylsäure- Methy ſtände zu und verurtheilte ihn zu einer Geldstrafe von eben und ruf che Anfälle le und für das unbefugte Tragen des Revolvers zu 5 N 5 Gramm B In der Roftin'schen Angelegenheit bericht Starrtrampf die tlf. D.- 8tg.", daß die Staatsanwaltschaft ein durch gemeine fahren zur Freisprechung des unschuldig Verurtheilten neheliche hat. Wie die„ Neumärt. 3tg." zur Ergänzung ihm Nachrichten noch mittheilen fann, bat der Schwagarene A. W. Engel in Neuwedell , bereits am 3. Juli d Staatsanwaltschaft ein Schreiben eingereicht, wo Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens, auf machung des freisprechenden Urtheils durch die Ueberführung der Leiche aus dem Sonnenburger S
im Deut in Preu
hof nach einem ehrenhaften Begräbnißort mit allen Die entsprech Ehren und Errichtung eines Denkmals( alles dies der Schweiz foften), sowie auf Bestrafung der meineidigen 3eu. 1886) 35,3, In der Zuschrift Engel's hieß es dann weiter: der illegitim daß ich mir alle Mühe geben werde, innerhalb Sturz ins Lun Wochen, wenn irgend möglich, Material zu sammeln
Weimann's Volksgarten. Wohl selten hat sich eine Künstlertruppe so allgemeine und große Anerkennung erworben, als die jetzt hier gastirende Originaljapanergesellschaft Godayou. Daß die Japaner würdige Vertreter der in Japan zu hoher Vollendung gelangten Gautler- und Jongleurzunft find, beweist am besten der Umstand, daß die hier lebenden Japaner aller Rasten es nicht verschmähen, ihren Landsleuten Besuche zu machen, und sicherlich ist der große Beifall der verwöhnten Stammesgenoffen ein sicherer Gradmesser der Vollendung der Künfiler. Am letzten Mittwoch waren auch die Chinesen anwesend und verschmähten nicht, von Herrn Weimann ihnen fredenztes prächtiges bayrisches Bier anzunehmen. Der fühle Trunk mundete den bezopften Herren so vortrefflich, daß alsbald wenn nicht alles eine überaus heitere Kommunikation zwischen Bühne und und Sicherheitsgefühl im Staat erlöschen soll. Der Verein Publikum sich entwickelte, ein so drolliger Anblick, wie ihn die in der Mitte der 60er Jahre versucht, das Juli eine orde Annalen des Volksgartens seit der Zeit ihres 26jährigen Benahmeverfahren einzuleiten, es ist mir damals de erstattete d stehens bisher nicht zu verzeichnen hatten. Morgen findet das alljährliche Sommerfest des Berliner Stellmachergewerks statt und werden außer den Japanern sämmtliche engagirte Künstler auftreten.
Die Nationale Krankenkasse der deutschen Goldund Silberarbeiter und verw. Berufsgenossen( E. H.) veran staltet zur Feier des 10jährigen Bestehens der Kaffe am Sonntag, den 22. Juli, in der Berliner Bodbrauerei" am Tempelhofer den 22. Juli, in der„ Berliner Bockbrauerei" am Tempelhofer Berge ein großes Sommerfest. Der Reinertrag ist zum Besten der Familien schwer tranfer Mitglieder der Kaffe bestimmt. Die Festlichkeit besteht aus großem Konzert unter Leitung des Mufitdirektors Herrn Wein, sowie unter Mitwirkung des Sängerchors des ,, Berliner Handwerkervereins", und großem Feuerwerk, ausgeführt von den Kunsifeuerwerkern Herren Leichniß und Bau. Für Kinder: Marionetten- Theater und Fackelzug. Jedes Kind erhält beim Betreten des Lokals eine Stoclaterne gratis. Bei ungünstiger Witterung findet die Festlichkeit im Saale statt. Anfang des Konzerts 4 Uhr Nachmittags. Billets vorher 30 Pf., an der Kaffe 40 Bf.
Gerichts- Zeitung.
Sehr lehrreich sind die Verhandlungen wegen Uebertretung des Krankenkassen- Gesetzes. Die Schuhmacher Wilhelm und Karl N., von denen der letztere Mitglied Der Ortsfrankenkasse war, hatten sich zur gemeinschaftlichen Ausübung des selbstständigen Schuhmachergewerbes verbunden, dieses Verhältniß aber am 1. April mit der Maßgabe wieder aufgelöst, daß von diesem Zeitpunkt ab der letztere bei ersterem wieder als Gefelle arbeitete. Dieser hat es aber nicht für erforderlich erachtet, seinen Bruder bei der Ortskrankenkasse anzumelden, da derselbe aus der Kaffe noch gar nicht ausgeschieden war. Im Gegentheil beschwerte fich Karl N. bei dem Kaffenvorstand dar
ist von der Gerechtigkeit ein furchtbarer Firth ereine
der gefühnt werden muß,
Jungen. Mein Schwager erklärte, unter feinen des Vereins. ein Begnadigungsgesuch einzureichen, weil er fagte: Wirkens des der Gnade nicht, ich will mein Recht; ich felbft haage feiner M mals gethan, bin jedoch abschläglich beschieden, obgle Stüße an ihr damalige Anstaltsgeistliche versicherte, er fei von der menhalten etw p. Rostin überzeugt. Auch der Herr Direktor fpr Kollegen fichi diesem Sinne aus." Hierauf ist Engel von der hier wandeln so anwaltschaft unterm 7. Juli ein Schreiben zugegangze hemmend dieselbe das Wiederaufnahmeverfahren ablehnt, da trer den Kaffer Antrage nicht die Staatsanwaltschaft, sondern nur diet. Herr Gie Sat 2 Strafprozeßordnung genannten Personen- ung" vom 1. nämlichte, da dies et Sie als Schwager des Rostin nicht gehören
=
gatte, die Verwandten auf und absteigender Linie neue Abonnen Geschwister des Verstorbenen befugt find. Die Sinnt gemacht, etwaiger meineidiger Zeugen und ihrer Anitifter ſcheinlich mit lichen Untersuchung ist nach§§ 66, 67 des Strafgegloffen. Eine zahlre geschloffen." Es wäre recht erfreulich, wenn fiamlung tagte Notiz des Frankfurter Blattes bewahrheitete, im ,, Louis das nächste Schwurgericht sich mit der Angelegenbell Referent Herr bis 7. August
wird. Andernfalls wird nichts anderes übrig blei Referent Herr die noch lebende einzige Schwester Rostin's den hneider Deutsch Schwagers bei der Staatsanwaltschaft wiederholt. er die Berline
Passau, 15. Jul. In der gestrigen Sigung mies nach, da fammer des t. Landgerichts dahier wurde der Korufsgenossen de Xaver Grundner von Reutern wegen Verbrechen derstandslos pr Sittlichkeit in eine Buchthausstrafe von sechs Jah mer eine sehr Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Danstatiren, daß i Jahren verurtheilt.( Der Staatsanwalt hatte 15 ge der Gewerks haus beantragt.) Als Zeugen waren u. a. 14 be fich die Wich Knaben geladen. Die Details der bei geschlo hen, wie und a gepflogenen Verhandlung entziehen sich ihrer um unter den fein, eine beffer Deffentlichkeit. der sehr lebhaf nic An die Tischler Berlins ! Unterzeichnete en febr leicht G her Vereine ang richtet an alle Kollegen die Bitte, für die Streifen Hamburgs noch weiter zu sammeln und die Quittung an die Kommission abzuliefern, um zutragen, den Hamburger Tischlern zum Siege zu
über, daß von ihm die Beiträge einige Monate nicht eingeholt Soziales und Arbeiterbew Berhältifen
worden waren. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Vorstand von der Auflösung des Sozietätsverhältnisses seitens der Brüder N. und von dem Wiedereintritt des Karl bei seinem Bruder als Ge sellen Kenntniß. Nun war der Vorstand der Ansicht, daß die Etablirung des Karl N. sein Ausscheiden aus der Kaffe von selbst zur Folge gehabt hat und daß derselbe bis zum 3. April von seinem Bruder zur Ortskrantentaffe hätte angemeldet wer den müssen. Aus prinzipiellen Grunde wurde die Sache zur Anzeige gebracht, und das Amtsgericht erließ auf den Antrag des Amtsanwalts auch einen auf 3 M. ev. 1 Tag lautenden Strafbefehl gegen Wilhelm N. Auf den von demselben er hobenen Einspruch kam die Sache vor der 96. Abtheilnng des Berliner Schöffengerichts zur Verhandlung. Der Gerichtshof schloß sich der Ansicht des Amtsanwalt an, daß jeder neue Ar beiter, auch wenn derselbe selbst der Kaffe schon als Mitglied angehört, zur Ortskrankenkasse angemeldet werden müsse und verurtheilte den Angeklagten zu 3 M. ev. 1 Tag Haft.
Daß in Betreff der sogenannten Leibkontrakte sehr vorsichtig zu Werke gegangen werden muß, zeigte heute eine Verhandlung, welche vor der sechsten Berufungs- Straffammer am Landgericht zur Entscheidung gelangte. Der Portier Lewandowsky hatte bei einem Schneidermeister einen Anzug für 75 M. bestellt. Auf diesen Anzug zahlte er fofoet 10 M. an, weitere 40 M. sollten bei der Lieferung entrichtet werden, während der Restbetrag von 25 M. kreditirt werden sollte. Als nun der Anzug geliefert wurde, war Lewandowsky nicht in der Lage, die vereinbarte Summe von 40 Mark ent richten zu fönnen, da er nur 30 Mark disponibel hatte. Dem Schneidermeister kam indessen die Sache doch nicht recht ficher vor, und um keinen Schaden erleiden zu müssen, fertigte er einen Leibkontrakt aus, demzufolge er Eigenthümer des Anzugs blieb, bis der Preis voll entrichtet wäre. Der Angellagte unterschrieb auch den Kontrakt, wie er be
bad
Der
t das leisten fi wählenden Dele
en
Auftrage der Kommission Fr. Zubeil, Waldemar die Neugrün
2 Treppen.
Bei der hie Täterom ein
Bu Kieler Maurerßtreik. Die„ Chemnit eter gewählt. erhält folgende Buschrift: Kiel , den 2. Jult enen Verhind böhmische Kollegen erklären hiermit öffentlich, daß wir hittee wurde in möglichst am ährigen Jubilä sämmtlicher
Maurermeister aus Kiel in Chemniß für dort zu arb
worben wurden, leider aber von dem betreffenden dem wir zur Arbeit angewiesen, schimpflich beban Es wurde v. a. ein Kollege von uns sogar von
über die bis Fen. Nach erl geschlagen, so daß ihm die Pfeife, die er rauchte, me 3 fammlung um dastand. Mithin könnt ihr Kollegen wohl einsehe Der Verein sozusagen verkauft und förmlich in die moderne Berlin tagt tommen sind. Hierauf legten wir die Arbeit nie
Na
Berammlung beitete Vorla
timmig an.
Entwurf der nur profeffto
der Maurer Lehmann, wendete mich an den Konsul, stellte ihm die Sache der Wahrheit gemäß ihn, den betreffenden Meister, Christiansen mit zu zwingen, wegen feines widerrechtlichen Betragen über einestheils und anderntheils, weil er uns bei den fönnen; d bung für Riel nicht gesagt, daß die Maurer in fchaft einem i wegen einer Mehrforderung an Lohn, uns wieder che gearbeitet unserer Heimath zu befördern. Auf dieses unser wurfe genöthig finnen wollte der Herr Konsul durchaus nicht eingen, der die gen mir einfach die Antwort:„ Ich sollte sofort machen, ſchule, König fäme." Dies ist der wahre Sachverhalt und rathen wir von der u einem jeden doit arbeitenden Maurer, nicht auf gehen, für Kiel fich anwerben zu laffen. Für die
hauptet, in dem Glauben, daß es sich nur um eine Form hans Geschriebenen verbürgen wir uns durch Namensunter beckt,
dele. Später verlor er indeffen seine Stellung, und dadurch gerieth er so in Noth, daß er den Anzug versezte. Da nun aber der Schneider, auf seinem Kontrakt fußend, den Anzug als sein rechtmäßiges Eigenthum reklamirte, sobald die Zahlungen aufhörten, so wurde Lewandowsly unter Anflage gestellt, weil er eine fremde bewegliche Sache, die er in Verwahrsam hatte, fich rechtswidrig zugeeignet habe(§ 246 St.-G.-B.). Er hatte fich auch inzwischen anderer Eigenthumsvergehen schuldig gemacht, megen deren er zu einer Gefängnißstrafe verurtheilt worden war. Demgemäß wurde er in erster Instanz von dem Schöffengericht zu vier Wochen Busatstrafe verurtheilt. Er legte dagegen Be rufung ein, und gestern beschäftigte sich die Straffammer mit derselben Angelegenheit. Der Angeklagte erzielte auch gestern fein günstiges Resultat, denn die Straflammer bestätigte unter Verwerfung der Berufung das erstrichterliche Urtheil.
Ein trübes Ehedrama wurde gestern vor dem Schöffen gericht, Abtheilung 90, verhandelt. Der Schildermaler M. lebte schon seit längerer Zeit mit seiner Frau in Unfrieden, obgleich in ihrer Ehe vier Kinder geboren wurden, von denen jetzt noch zwei leben. Er ist ein sehr leicht erregbarer Mann, während feine Frau ruhiger zu sein scheint, ihn aber mit falten, spöttischen Worten heftig gereizt haben soll. Am 5. Mai d. J. war wieder einmal zwischen den Eheleuten ein Streit ausgebrochen, in deffen Verlauf er so wüthend wurde, daß er seine Frau vom Stuhl zu Boden riß, nicht allein mit einem starken Stock auf fie los schlug, sondern auch die Bilder in Glas und Rahmen von der Wand riß und der Frau an den Kopf warf. Von Blut überströmt, verließ fie die gemeinschaftliche Wohnung und kehrte zu ibrer elterlichen Familie zurüd. Nun erfaßte den Mann, der seine Frau liebte, Reue und er beschloß, sich zu er schießen, wenn sie von ihm getrennt bleiben wollte. Zu dem Ende kaufte er sich einen Revolver, den er bei einer zufälligen Begegnung einer Schwägerin mit den Worten hervor bolte, daß etwas geschehe, wenn seine Frau bis zum Abend nicht wieder bei ihm sei. Diese faßte die Aeußerung als eine
folgen,
Gesell
suchen wir die Redaktion, auch selbige bei der Be Versammlung darunterzuseßen. Konrad Lehmann aus Groß- hollatimmung; eb
timmig angen
In Hamburg famen auf 1000 von evangel Gedeihen der Geborene im Jahre 1881 noch 865, im Jahre 1 unter guten Massen, ein bedeutsames Moment der Kulturfragen an Her Die Enttirchlichung der büler findet n
778 Taufen.
schreitet eben unaufhaltsam vorwärts.
aße 34-36, un
Der Fachv
fand ich die Lage der Arbeiter nichts weniger schneider am 1 Hausindustrielles. In Handweberei gerstr. 124, IV werth. Ich betrat einmal die Stube eines Haus eftaurateur Sale mit Frau und zwei Kindern arbeitete. ng ist unentgelt Bimmer sehr reinlich gehalten war, fand ich dächste Versamml lichsten Verhältnisse vor. Drastischer konnten mi schildert werden, als mit dem Hinweise, da Imgegend hielt eines anderen Verdienstes von nur 30 Kreub. Auf Antrag pro Tag man die Webstüble fofor! ollegen, die im würde." So zu lesen in den österreichischen zahlt haben, in Id aufzunehmer berichten für das Jahr 1887. Der betreffende ch diejenigen S Herr Josef Malet, bespricht die Verhältni böhmen , speziell im Reichenberger Dili zur Aufnah dieser treffenden Darstellung hausindustriellen ntrittsgeldes be weiter hinzuzufügen.
Frater
Begit
1850
o Dasta, in 1
Ser Bankerott ist eine internationale Grintrittsgeld 50 der Falliffements in Holland ist von 347 iungsfommiffte auf 642 im Jahre 1880 und auf 925 im Helista, Brachvog Natürlich find es zumeist die fleinen Gefchäfte tapitalistischen Elemente, die zu Grunde gehen.
Blommission es den Gew
her geschehen er Klagen gef
nach der Ackerbaustatistik von 1880 recht nieoriteit zu schenke Die landwirthschaftlichen Arbeiter g Der Mann verdient 1.21, die Frau 0.71 r., bei find die Löhne in den Provinzen Lüttich , urlaffen bleibe
gung erhält der Mann 2.40, die Frau 1,25
Die Liqueure, ehemals das Produkt der De
Equipage, deren Pferd scheu geworden war und durchging, Drohung gegen fie auf und stellte den Strafantrag. Im heu- Weinalfoholen, verfallen in unserer Aera , die fot
-
überfahren und so schwer am Kopf verlegt, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Ferner gerieth Abends in der Panfstraße ein 11 Jahre altes Mädchen durch eigene Unvorsichtigteit unter einen vorüberfahrenden Break und erlitt da= durch eine Quetschung des Kniegelenks. Nachmittags wurde in der Nähe der Mödernbrücke die Leiche eines seit einigen
-
tigen Termin gestand M. unter Thränen, daß er sich gegen
seine Frau, die er immer noch liebe, schwer vergangen habe. fann, demselben Geschick, wie Wein, Butter,
Weise mißhandelt, nichts mehr zu thun haben. Dann erzählte
Raffe
Der nächsten 2 m Bibliotheka hlt. Als neu
mmen. Außer
Diese aber erklärte, fie wolle mit dem Manne, der fie in solcher fte werden gepanscht. Sie sind heute faft nueiter, die den Don Alfobol mit Essenzen und Buderlösungen fte, was ihr widerfahren sei, auf alle Einzelheiten eingehend, dieser Effenzen find aber, wie die Viertelfabri und erklärte, sie habe ihrem Manne nie Veranlassung zu Streitig. Fortschritte auf dem Gebiete der Chemie, der ab