zum Strausberger Waldkater am Marienberge, wo die Omnibuswagen für 30 Bf. die Fahrt nach dem Bahnhofe vermitteln. Hinsichtlich der Retourbillets nach Strausberg und Rüdersdorf ist noch zu bemerken, daß der Preis von 2 M. nur für die Stationen Friedrichstraße und Alexanderplat gilt, dagegen 2,30 M., wenn man am Lehrter Bahnhof oder weiter westlich einsteigt. Man wird also zunächst für 10 Pf. bis zur Friedrich straße fahren, um diesen Preisunterschied zu genießen. Aehnlich so verhält es sich mit Retourbillets der beiden Linien nach Erkner und Grünau. Noch wenig bekannt ist auch, daß an Sonntagen gegen 9 Uhr ein Extrazug nach Strausberg und Dahmsdorf- Müncheberg fährt und Abends gegen 8 Uhr die Rückfahrt von dort vermittelt; ferner daß Retourbillets an Sonntagen nach allen Stationen bis Müncheberg zum einfachen Preise der Hinfahrt ausgegeben werden.
Wer hat das Bündhölzchen erfunden? Um die Ehre, Die Heimath Homer's zu sein, stritten Smyrna, Rhodus , Kolophon, Salamis, Chios , Argos und Athen ; acht spanische Städte reklamiren Don Miguel de Cervantes Saavedra , den unsterblichen Dichter des Don Quixote , für sich und kaum weniger Nationen behaupten, daß der Erfinder der Bündhölzchen ihnen angehöre. Thatsächlich ist der Erfinder dieses heute uns entbehrlichen und hochbedeutenden Indufirieartikels ein ungari scher Chemiler Namens Johann Jrinyi, der auch heute noch in Der Ortschaft Vertes lebt. Irinyi selbst erzählt: Als ich im Jahre 1836 die Wiener Universität besuchte, war Meißner Profeffor der Chemie. Eines Tages hielt er einen Vortrag über. das Hyperoryd des Plumbum und rieb das braune Bulver in einem Glasmörser mit Schwefel, wobei fich der Schwefel ents zünden sollte. Als dies nicht geschah, fiel mir ein, daß Phos phor an Stelle des Schwefels längst brennen würde. Darin bestand die Erfindung." Jrinni fertigte noch an demselben Tage die ersten Zündhölzchen an, und da er es verschmähte, ein österreichisches Privilegium zu nehmen, überließ er die Erfindung auf Vermittlung eines befreundeten Mechanikers dem in Wien anfäffigen ungarischen Kaufmann Stefan Romer, der das Privilegium herausnahm. Als nach wenigen Wochen die Bündhölzchen schon auf der Straße feilgeboten wurden und ein Freund Frinyi darauf aufmerksam machte, sagte dieser:„ Laffen Sie mich doch schon in Ruhe mit diesen Bündhölzchen, denn würde ich die Theorie der Chemie zu nichts anderem ausnügen tönnen, als zu einer solchen Lappalie, müßte ich mir sofort den Hals umdrehen." Jrinyi lebt noch, aber die ,, Theorie der Chemie" bat er zu nichts anderem ausgenugt, die vermeintliche Lappalie jedoch hat fich förmlich zu fulturhistorischer Bedeutung herausgewachsen.
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Ein kostspieliges Bauwerk befigt die Direktion der Berliner Stadt und Ringbahn in der großen Freitreppe, die von der Invalidenstraße nach dem Lehrter Stadtbahnhofe hinab führt. Taufende von Menschen pasfiren dieselbe täglich, für alle bildet fte ein öffentliches ergerniß und den Eisenbahn fisfus zwingt fte zu unausgesezten Geldausgaben. Die Treppe ist von Holz, wenn auch die äußeren Ränder der Stufen mit Eisenschienen beschlagen find. Diese Schienen verhindern natur gemäß den Ablauf des Regenwaffers. Bei Regenwetter bildet jede einzelne Stufe einen Bach und durch alle diese Bäche muß das Publikum waten. Natürlich fault das Holz sehr schnell und bedarf foriwährender Reparaturen. Im Winter macht der glatte Eisenbeschlag die Treppe zu einer lebensgefährlichen Baffage, vorsichtig muß jedermann das Geländer festhalten. Dieses be findet fich aber auch in einer beängstigenden Verfassung. Neulich glitt ein Herr auf den Eisenstufen aus, er suchte fich am Geländer festzuhalten, riß dabei aber einige Traillen aus. Jetzt ist das Geländer wieder geflickt und mit einigen Steifen vers sehen worden. Seit Jahren soll bereits eine maffive Treppe an der Stelle projektirt sein, aber gut Ding will Weile haben!
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Mit dem Regen, der sich in den letzten Wochen so reichlich über Berlin ergoffen hat, scheint es eine eigenthümliche Bewandtniß zu haben. Leute, die in einer Erfernung von 5 bis 6 Meilen von Berlin wohnen, wollen von solchem an haltenden Regen durchaus nichts wiffen, und wer Gelegenheit hat, die Gegend südlich von Königs Wusterhausen zu besuchen, findet diese Angaben glaubhaft. An der Chauffee, die von Wusterhausen nach Mittenwalde führt, steht man gleich hinter dem Dorfe Schenkendorf auf dem sandigen Boden Hafer streckenweise von der Sonne verbrannt, was unmöglich wäre, wenn dort ein größerer Theil des vielen in Berlin gefallenen Regens niedergegangen wäre.
Sintirung. Am Donnerstag Abend gegen 7 Uhr wurde Der Möbelpolirer H. Borchmann, Sorauerstr. 5 wohnhaft, als er das Lokal von Bapte am Heinrichsplay verließ, von einem Ge heimpolizisten nach der Wache in der Manteuffelstraße fistirt, wo er bis 9 Uhr festgehalten wurde. Bei der körperlichen Durch fuchung des Siftirten wurde nur ein Notizbuch gefunden, in welchem nichts Gemeingefährliches" stand, und eine gedruckte Jahresabrechnung. Beide Gegenstände wurden zurückbehalten.
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Haftentlaffung. Die am Dienstag in einem Lofal in der Manteuffelstraße verhafteten acht Arbeiter sind, wie uns berichtet wird, am Donnerstag auf Anordnung des Untersuchungsrichters sämmtlich aus der Haft entlassen worden.
Heber 15 000 Bäude unzüchtiger Bücher, sowie gegen 2000 Stüd anstößiger Photographien wurden dieser Tage von der Sittenpolizei bei Nachsuchungen, welche gleichzeitig in ver schiedenen Buchhandlungsgeschäften in der Koch, Kommandanten-, Linden und Reichenbergerstraße vorgenommen wurden, beschlagnahmt. Es bedurfte zweier Möbelwagen, um die beschlagnahmten Gegenstände nach dem Moabiter Untersuchungsgefängnisse zu überführen. Die Vertreiber dieser sauberen Literatur werden fich demnächst vor Gericht zu verantworten haben.
Der Unfall und die Rettung von vier Personen, die Mittwoch Nachmittag mit einem Kahn auf der Spree in der Nähe des Stralauer Thores getentert waren, hatte hunderte von Buschauern als Beugen. Die drei Herren und eine Dame machten fich das gefährliche Vergnügen des Schaukelns, bis plöglich der Kahn umschlug und alle Insaffen in den Wellen verschwanden. Wiewohl sofort von allen Seiten Boote zur Rettung flott gemacht wurden, wäre dieselbe doch der Entfer nung wegen schwierig gewesen, wenn nicht von einem in der Nähe der Unglücksstätte ankernden Dampfer der Dampfschiff fahrtsgesellschaft Reinhold Expel ein Korfring ausgeworfen worden wäre, durch welchen es den Verunglückten jämmtlich gelang, aus bem unfreiwilligen Bade zu entkommen.
Der Mord- und Selbstmordversuch, welcher sich am Dienstag Morgen als Ratastrophe eines Liebesdramas in der Friedrichstraße 76, dem Hause des Café National ereignete, scheint für die Betheiligten, soweit ihr förperliches Wohl in Frage tommt, nicht gerade die schlimmsten Folgen zu haben. Der junge, mufilbefliffene Pole, welcher seine Wirthin zur Liebe und zum Verbrechen entflammt hat, befindet sich verhältnißmäßig wohl und raucht schon mit Bebagen seine Bigarrette. Der Schuß hatte thn an der Stirne getroffen, die jetzt einen Schorf in dem Umfange eines Thalers zeigt. Da der junge Mann bisher ohne Fieber geblieben ist, so darf man erwarten, daß er schon in wenigen Tagen aus der ärztlichen Behandlung entlaffen wird. Auch das Befinden seiner gefährlichen Freundin läßt faum zu wünschen übrig. Dieselbe hat zwar an der linken Seite einen Schuß in den Leib fich versezt, der aber nicht so tief gedrungen ist, daß er edlere Organe verlegt hätte. So steht denn die Patientin ihrer demnächstigen Heilung und Be ftrafung entgegen; denn die Untersuchung ist bereits eingeleitet, und es haben auch schon Bernehmungen durch die Kriminals polizei in der Klinik selbst stattgefunden. De zwischen den Beiden ein intimes Verhältniß besteht, ist schon daraus zu folgern, daß fie bei ihren Gesprächen sich der vertrauten Anrede Du" bedienen. Auffallend aber erscheint es, daß die beider= feitigen Verlegungen nicht schwererer Art find, zumal die Schüffe aus unmittelbarster Nähe abgefeuert find. Man nimmt
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daher an, daß es fich bei der Waffe nur um ein sogenanntes Kinderpistol" gehandelt hatte.
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einen Behälter, in dem sich gesammelte Gelder beiner Briefumschlag an legten Diebstahl beging der gelehrige Schüler in an noch feinen Ve Monaten aus eine Mordversuch. Von amtlicher Seite wird mitgetheilt: firche; dort erbrach er ebenfalls den Geldbehälter, rüd gegeben werden deffen Inhalt an und nahm dann noch an erfuhr, daß Tap Am 25. d. M. ist gegen eine im Norden Berlins wohnende vom Altar, um auch dieses als gute Beute D Kaufmannsfrau ein Mordversuch verübt worden, der glüdlicher weise eine erhebliche Gesundheitsschädigung der Angegriffenen Am Abend des 4. Juni sah ein zufällig Vorübergeh gegen ihn der V bet habe, zumal e Mann aus dem Fenster dieser Kirche springen, Sollegen einen Die nicht zur Folge gehabt hat. Als Thäter wird der Hausdiener, Kellner, Kommis und Arbeiter Karl August Kühn, am 12. Sep- entdeckt sah, seinen Weg schnurstrads in die tember 1862 au Büllichau geboren, bezeichnet, der nach voll- Küsters nahma. Dem Fremden war die Sache aber gestohlen und f führter That flüchtig geworden und noch nicht ergriffen ist. auffällig, deshalb folgte derselbe dem Manne und damit er ihn ben Küster, welcher sich mit dem Verdächtigen im Gefier Angeklagte nur tshof doch durch Rühn ist 1,61 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, eine hohe von der Thatsache Mittheilung. Nun wurde ein für überführt und gewölbte Stirn, graublaue Augen, eine vorstehende Nase, unvollständige Bähne, blaffe Gefichtsfarbe und einen fleinen herbeigerufen, der den Springer mit zur Wache n blonden Schnurrbart. Er ist von schmächtiger Gestalt und ist derfelbe als der obengenannte Ullrich legitimitte. Danwalts gemäß, zu ach vierzehnmon verstand es aber vortrefflich, sich von allem Verdacht ern der zweiten mit einem dunklen Jaquetanzug bekleidet. Nachrichten, die zu einer Festnahme des Kühn führen können, werden beim Krimi- er behauptete, zufällig noch in der Kirche gewesen Berlin sowohl w unde er etwa fünfzigjähr naltommiffariat, Bimmer 78, entgegengenommen. du math ddie Thüre plöglich geschlossen worden sei, und Das die Missionsschule berufen konnte, wurde er wiede bamnig vorgeführt. Erst am folgenden Morgen bemerkte man, daß aber wenig ruhn ein Diebstahl verübt worden war, und daraufhin junger Mensch be Verhaftung des Angeklagten geschritten. Vor der er Vergehen erlitter giebt dieser die Diebstähle in der Englischen und an, welche seiner bis zu einem bestimmten Grade zu; auch den Diebgen verschlang und Bäckergesellen räumt er ein, doch will er den letter in Konture und betrunkenem Bustande begangen haben. Die Bochen Gefängniß Abreng Kirchendiebstäble ſtellt er entschieden in Abred ang als Bigarrenag Opferkasten der Englischen Kirche habe er nur 13 rathung mit funden, während der Kasten in der Hedwigs wohlhabenden M gewesen sei. In beide Richen habe er fich eingeid haben, als er Thüren offen standen; den Ausweg habe er durchs Feer Saale fäuflic Der Präsident, Herr Landgerichtsrath Friedlande auch nur wen aus den Akten, daß der Angeklagte während sein Geld. Das fuchungshaft für einen früher begangenen Uhrenlagte wandte fich n einer Woche Gefängniß rechtskräftig befiraft wordig, troßdem seine der Mahnungen des Präsidenten bleibt Ullrich ben war. Dieferbal tung, nur zwei Kirchendiebstähle begangen zu babes fich ergeben laffen Diebstahl bei den Bädern habe er mit zwei Gefeller das Avelsprädik und 16 Nordbäufer getrunken. In der Missions trat er sodann mi zwei Jahre, 1884 und 85 gewesen; dann blieb inschaft mit einen Mutter und suchte fich andere Beschäftigung.hbuch für den I Petrasch ist an der Hedwigskirche angestellt. Am Dete zugleich ein ſt Geschäftsbranche dem Diebstahl standen die Kitchenleuchter an Dieb batte fich jedenfalls damit geleuchtet. ene Urkundenfälsch Schloß der Opferbüchse berührte, fiel es ab. Den, die ihm eine feines Inhalts beraubt worden. Das Kruzifir en Ehrverlust ei einer Ede des Pfarrhauses gefunden, wo Ulid bete er mit einen bingestellt hatte, als er nach dem Sprung cannte Internation direkt zum Rüfter ging. Beuge Selow bedient von fünf Wecher Amittellos, denn e Kirche. Der Angeklagte so deponirt Beuge Schatz, den als angehender Prediger vor, der zum Herbst te, und das war ein um dort den armen Bulukaffern den richtigen neuen Sorte Bier. bringen. Am fraglichen Tage schloß ich um oncen der staunend Uhr die Kirche; als ich wieder fam, wollte dorfer Malzbrauerei zuerst nicht öffnen laffen, nach einigen angelegen sein laf ich indeß die Thüre aufmachen. Nun gewahrheit außerordentlich stahl, doch war der Dieb nicht zu finden. Sporauen und abzuset Leiter ans Fenster gelehnt und ich vermuthe, bf im Anhaltischen, Weg durch das Fenster ins Freie gefunden nnstraße 4. Der An Bädergeselle Degorsfy giebt zu, daß er mit ein te und den Brauere und dem Angeklagten am 29. Mai gezecht hab men, als seine Eir aber feiner von ihnen gewesen. Abends begab nach der Stube, in der er mit seinem Kollegen lehnte die Thüre an und entfernte sich. Nach ich ein Geräzich und bemerkte trog der Dunkel
Was bei Ueberraschungen herauskommt. Berl. Tagebl. erzählt folgende Schnurre: Wenn ein Boffendichter unsere Geschichte auf die Bühne brächte, würde man ste für eine tolle Erfindung halten, die jeglicher Lebenswahrheit ent behrt. Und dennoch haben sich die Vorgänge in Wirklichkeit so zugetragen, wie wir fte nachstehend wiedergeben. Jm Nordosten der Stadt, in der X- straße, lebt schon seit einer Reihe von Jahren Herr., ein waderer Fleischermeister, deffen Würste und Schinten selbst zur Hochsommerszeit bei den Konsumenten weit und breit im besten Geruche stehen. Er war längere Zeit hindurch mit einem jungen Frauchen glücklich verheirathet und wäre unzweifelhaft, wenn auch nicht der beneidenswerthefte Sterb liche, so doch der beneidenswerthefte Fleischermeister gewesen, wenn seine Frau nicht eine Mutter gehabt hätte, mit der er fortwährend auf dem Kriegsfuße stand. Unter solchen Um ständen wird es keinen Lefer Wunder nehmen, daß der Ehemann, als vor Jahresfrist seine Frau starb, fich hoch und heilig gelobte, bei Eingang einer zweiten Ehe teine Frau beim zu führen, die noch eine Mutter babe. In seinem Geschäfte konnte er der weiblichen Hilfe nicht entrathen, und da außerdem kleine Kinder vorhanden waren, sette er schon bald eine zweite Frau zur unbeschränkten Be herrscherin seines Herzens und seiner Schmalzvorräthe ein. Mit seiner Schwiegermutter aus erster Ehe verfeindete er sich nun gründlich, so daß diese einen Eid darauf ableistete, daß fie nie mals mehr die Behausung des unliebenswürdigen Schwiegersohnes betreten werde. Da seine zweite Battin nur noch einen Papa hatte, der als ehemaligor Restaurateur ein fideler Herr war, mit dem fich trefflich auskommen ließ, sah Meister Y. den herrlichsten Zeiten entgegen. Vor einigen Monaten ging sein Schwiegervater auf Reisen, und zwar begab diefer fich zu einem In der In der längeren Aufenthalt zu Verwandten nach Sachsen . ersten Beit schrieb der Schwiegerpapa häufiger Briefe an seine Allmälig ward Kinder und diese antworteten ihm. jedoch der Bricfwechsel ein minder reger, bis er schließ lich ganz einschlief. Verfloffene Woche nun lich wieder ein Brief des alten Herrn an. Er theilte seinen Kindern mit, daß er demnächst zurückkehren und ihnen eine große und, wie er hoffe, auch angenehme Ueberraschung be reiten werde. Herr nnd Frau V. lafen dies mit Vergnügen, denn daß die Ueberraschung in werthvollen Geschenken bestehen werde, daran zu zweifeln wäre unfindlich gewesen. Vorgestern war endlich der ersehnte Tag der Ankunft angebrochen. Herr Y. fuhr mit seinem Einspänner zur Bahn, um den Schwiegervater abzuholen. Als unser Fleischermeister auf dem Görliger Bahnhof anlangte, faufte der Bug in die geräumige Bahnhofsballe. An einem Kuppeefen er zweiter Klaffe ward das Geficht des
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blich lagen Beide fich in den Armen. Gleichzeitig aber fühlte
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Unternehmen verfü etlagten ins Leben Angellagie behaupt eingerichtet war u
diesem Augenblick etwas umwölft vorfam. Jm nächsten Augen Koffer meines Kollegen und horchte ein Weild fauer wurde. nichts rührte, troch er zum Bett, nahm sich aus der Mandit- Gesellschaft fich Meister 9. hinterrüds von noch zwei Armen umschlungen, Mitarbeiters deffen Schlüffel zum Koffer und schlo zu bauen. B
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drehte er sich um und erblickte seine ehemalige Schwieger mutter! Sie hatte die Bekanntschaft seines Schwiegervaters in Dresden gemacht und denselben geheirathet fich also zum zweiten Diale ein Anrecht auf diesen schönen Titel erworben. Vertraute Freunde des Herrn V. wollen wissen, daß er seit diesem entsetzlichen Erlebniß allen Ernstes daran denkt, sein Geschäft zu verkaufen und mit Weib und Kindern nach Amerika
auszuwandern.
Polizeibericht. Am 26. d. M. früh wurde in der Tieckstraße eine etwa 20 Jahre alte Frauensperson befinnungslos in Krämpfen auf der Straße liegend vorgefunden und auf ärztliche Anordnung mittelst Krankenwagens nach der Charitee gebracht.
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Um dieselbe Zeit sprang im Thiergarten ein Handwerker in selbstmörderischer Abficht ins Waffer, wurde aber durch einen Wächter alsbald wieder herausgezogen und demnächst nach der Charitee gebracht. Vormittags fuhr in der Kommandanten straße der Fensterreiniger Albrecht auf einem Dreirad, welches er nicht zu führen verstand, so heftig gegen einen vorüberfahrenden Bierwagen, daß er vornüber gegen ein Rad desselben geschleudert wurde. Er erlitt anscheinend schwere Verlegungen am Kopfe und wurde zunächst nach der Sanitätswache und von bort, nach Anlegung eines Nothverbandes, nach der Charitee ge bradt. Gegen Mittag sprang an der Fennstraßenbrüde ein Mann in offenbar selbstmörderischer Abficht in den Schifffahrts tanal, wurde aber durch einen Schiffer alsbald wieder herausgezogen, worauf er fich entfernte, so daß eine Feststellung seiner Person nicht möglich war. Nachmittags wurde in der Louisen straße ein Mädchen, anscheinend innerlich frank, auf der Erde liegend vorgefunden und nach der Charitee gebracht. Als um diefelbe Zeit ein beim Portier Tiege, Rosenthalerstr. 51, zum
Besuch fich aufhaltendes Mädchen beim Anfeuern einer Stoch
maschine Petroleum auf das Feuer goß, geriethen seine Kleider in Brand. Es erlitt dadurch so schwere Brandwunden, daß es nach dem Hedwigs- Krankenbaufe gebracht werden mußte. Der
Beträge von 4
der neuerbauten im Februar des
geflagten veranlaßte, fich für eine Beitlang niebe wieder alles ruhig blieb, nahm er aus dem Ko der Konkurs au büchse und wollte damit das Bimmer verlaffen. Buchführung war plöglich auf und hielt ihn fest. Darauf stellte e Damnit Anlle
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er vollständig betrunken sei. Kirchendiener D schwerer trifft i Mathäitirche ist von dem Angeklagten, der er durch falsche Prediger gekleidet hatte, ebenfalls besucht worden gen sein wollen; Der sucher fort war, fehlte die Opferbüchse, in der sich freilic
Beta
fei dung übernomm
2 M. befanden. Aehnlich war es in der Zwölf- Apold. Auch der ge Beuge Schober als Rüfter funttionirt. Ibn ere Beugen am nellagte, ob dies die Johanniskirche sei. Er wollsanwalt Steinf Predigt des Herrn Stöder in genannter Kirche Angeflagte wird Beuge dem Fragenden Bescheid gesaat habe, gegangen. Bald darauf kam der Kirchendienengshaft bleiben. daß die beiden Opferbüchsen verschwunden seien. Das Reichsvers mit der Frage mochten sich zur Beit 40-50 Mt. befunden Schnürpel fah den Ullrich, der einen Talar Leistenbruch geeign trug, am 8. April in der Simeonfirche neben der ährung einer Rer stehen. Nach dem Gottesdienst war der Mann ntfabrit beschäftig und mit ihm die vielleicht 10-15 Mt. entbalta 37 Kilogramm a
schwunden. Der Staatsanwalt hält den vollen Umfange der Anklage für schuldig und grenzenlosen Frechheit bei der Ausführung Buchthausstrafe von 4 Jahren für angemessen.
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ei Schmerzen im feitigen Leistenbru zugezogen zu
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nimmt aber auf die Jugend des Angeklagten Rährung einer Rer
urtheilt denselben zu 3 Jahren Befängniß.
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Portier Tieße, welcher das Feuer ersticken wollte, verbrannte sich tros guten Zuredens nicht weiter zu ziehen ver tatsächlichen An
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dabei beide Hände und mußte fich ebenfalls ins Krankenhaus begeben. Bu derselben Zeit stürzte Unter den Linden ein mit etwa zehn Personen besetzter Kremser infolge Losgehens eines Vorderrades um. Bei dem Fall aufs Pflaster erlitten eine Frau und ein Mädchen einige anscheinend unbedeutende Verlegungen am Kopf. An demselben Tage brannte auf dem Stätteplas Wrangelftr. 33 ein leerer Möbelwagen, Rüdersdorferstr. 64 Regale und Waaren in einem Posamentiergeschäft- und in der Nacht zum 27. d. M. Mohrenstr. 65 Ruß in einem Schornstein. werker in seiner Wohnung in der Schüßenstraße.
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Gerichts- Zeitung.
Thierquälerei durch Ueberlastung Auffaffung aus fuhrwerks wat Gegenstand der Verhandlung bem angegeben 95. Abtheilung des Berliner Schöffengerichten einer. Brud 15jährigen Arbeitsburschen Karl Hildebrandt fider nichts beigebra Stralauerstr. 46, im Dienst. Am 31. Mai d. legte der Kläg der Vorkstraße dabei betroffen, wie der vor seinen verficherungsam spannte und infolge von Ueberlastung zufam ufnahme durch? redend erregte das arme Thier das Mitleid der sgenossen im M die Ueberlastung des Wagens den Unwillen beehandelnde Arzt würdiger Weise richtete fich die Anzeige des hergu leide und daß manns nicht gegen den, welcher den Magen Bruchschaden f sondern gegen den jugendlichen Führer deffel infolge deffen auch die wegen Thierquälerei erber babe fich gera zugestellt worden ist. Im Termine erklärte der ebes vor dem E er nur dem von seinem Prinzipal erhaltenen Befehlafen, und b mit dem ihm bereits gepackt übergebenen Wagen
angegebene Art
Anlage zu solche nd dieses Ergeb
und
zu.
sprach in
In der Nacht zum 27. b. M. erhängte fich ein Hands gefahren ist. Der Amtsanwalt spricht die Anficht die unrichtige Person auf die Anklagebant gebra Sversicherungsam für die nach§ 12 des Straßenpolizei Reglements Falle der Kaufal Ueberladung des Wagens und dadurch zugleich einem bestimmte quälerei sei der Prinzipal des Angeklagten schuld, * Ueber ein rändiges Schaf der Berliner fich auch die Erhebung einer neuen Anflage vorbeh antrage Freisprechung des Angeklagten. Diefen der Gerichtshof denn auch zum Beschluß, als Beg geführt, nimmt ein junger Mann auf der Anklagebant Play, Freisprechung wurde aber mangelnde Erkenntniß
Misionsschule hatte gestern die erste Ferienstraflammer des Landgerichts 1 zu urtheilen. Aus der Untersuchungshaft vor
deffen Phyfiognomie auf einen Studiosus der Theologie schließen läßt. Es ist dies der frühere Miffionsschüler Robert Ullrich, dem
Sämmtliche Verbrechen find in einer so gelegt werden. raffinirten Weise ausgeführt, wie sie nur von den verwegenften " Fachmännern" verübt zu werden pflegen.
diener geladen, welche durch ihre glatt rafirten Gefichter und ihre schwarzen Gehröcke der Verhandlung ein eminent geistliches
teit der Handlung angeführt.
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nicht weniger als sechs, darunter fünf Kirchendiebstähle, zur Last gestern der Posthilfsbote Ernst Adolf Tappet legten Mai 18 Jahre alt geworden ist, der brilrbeitern allero fammer des Landgerichts 1 aus der Unterfucune Als Belastungs führt. Die Firma Becher und Jeschte hier batte zeugen hat die Staatsanwaltschaft fünf Küster oder Kirchen Firma in Berlin einen eingeschriebenen Brief aur in welchem fich außer Wertbpapieren 4 Golomunarts in fleiner 1 Krone und drei Doppelkronen. Da die Abr nicht bestellt werten und ging an die Aufgabepoflan Beuthstraße zurüd, um von hier aus dem Abfender Als er Herrn Becher den Brief aushändigen wollte rückgegeben zu werden. Hiermit wurde Tappert felben die Krone und bei der dann erfolgten öffnung wurde festgestellt, daß die brei Doppell
Degorsty erschienen. Am 8. April soll der Angeklagte aus der Simonsfirche eine, am 22. aus der Apostelkirche zwei und am 1. Mai aus der Mathäikirche wiederum eine Sammelbüchse entwendet haben. Am 29. Mai versuchte er, dem Bäckergesellen Schröder eine Sparbüchse mit 16 M. aus dem Koffer zu nehmen, und am 1. Juli erbrach er in der Englischen Kirche
Gepräge aufdrücken. Als sechster Beuge ist der Bäckergeselle nicht in das Firmenregiſter eingetragen war, fo fo