" Begründer derselben, find ihre Einkünfte, nach Abzug der noth­wendigen Verwaltungstoften, überall nur dazu bestimmt, die in ben gegenwärtigen Statuten enthaltenen Verheißungen zu er füllen, überhaupt zum Wohl der der Anstalt Beitretenden zu bienen 2c., Gelegenheit zu geben, sich selbst 2c. die Mittel zum Lebensunterhalt zu sichern c. und dadurch von fremder, oft brüdender Beihilfe fich frei zu halten. U. a. m.

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Freisprechung eines Todten. Wien , 27. Auguft. Beinliches Aufsehen erregte am 2. Mai d. J. der Selbstmord des Restaurateurs Karl Ernst. An diesem Tage sollte er eine breimonatliche schwere Kerkerstrafe ant eten, zu welcher er im Monate März wegen eines Verbrechens gegen die Sittlichkeit verurtheilt worden war er ging statt deffen in den Tod. Ernst, ein bis dahin unbescholtener Mann, war zuletzt Pächter Der Traiterie im Findelhause. Auffallend war immer das Burschautragen eines großen Reichthums, den er in Wirklich feit nicht besaß. Er und seine Frau strahlten förmlich von Brillanten und kostbarem Schmud und er galt deshalb für einen Millionär. Er hatte auch sonst eigenthümliche Paffionen; er sammelte Dutaten und ungemünztes Gold für viele tausende Gulden und hielt fich zeitweilig eine fleine Menagerie. Seine Freunde hießen ihn gewöhnlich den Spornritter". Nach dem Tode seiner Frau mehrten sich die Erscheinungen einer überreizten Phantafte und er zog sich von seinen Freunden, selbst von seinen Kindern immer mehr zurüd.. Nach finer Verurtheilung wurde er trübfinnig und be nahm fich zeitweilig sehr aufgeregt. Am Tage seines Girafantrittes wurde er, wie erwähnt, in seinem Bimmer an einem Spiegelhafen erhängt aufgefunden. Er hinterließ zärtliche Briefe an seine Kinder und ein Testament, aus welchem hervorging, daß er zwar vermögend, aber nicht ber reiche Mann gewesen, für welchen er gegolten hatte. Die Obduktion der Leiche Ernst's, welche auf Andrängen der Angehörigen des Todten vorgenommen wurde, ergab, daß Ernst schon längere Beit an Geistesstörungen gelitten haben muß, für welche Annahme auch die erwähnten Erzentrizitäten sprachen. Profeffor Hofmann konstatirte Abnormitäten im Gehirne, welche es jedem Psychiater unzweifelbar erscheinen laffen, daß Ernst geistesgestört war." Der langjährige Rechtsfreund des Verstorbenen Dr. F. Borschke, der schon vor und nach der Gerichts­verhandlung die Untersuchung des Geisteszustandes des Ange Hlapten ohne Erfolg beantragt hatte, war auf Grund des Ob­buktionsbefundes um Wiederaufnahme der Verkandlung gegen Karl Ernst eingekommen. Dies wurde bewilligt und am legten Freitag trat der Gerichtshof, vor welchem Ernst verurtheilt worden war, zusammen und auf Grund des Obduktionsbefundes, welcher von den Gerichts Jrrenärzten geprüft worden war, stellte der Staatsanwalt selbst den An­trag auf Freispruch des Angeklagten, welcher auch durch den Gerichtshof verkündet wurde. Dadurch erscheint Herr Karl Ernst nach seinem Tode rehabilitirt.

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Vereine und Versammlungen.

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Eine tausendköpfige Menge folgte gestern Abend in ber Tonhalle mit gespanntester Aufmerksamkeit und größter Nube den Ausführungen des Herrn Fr. Kuhnert, der über die bevorstehende Erfagwahl im VI. Berliner Reichstagswahlkreis referite. Er führte in längerer Rede, häufig von rauschendem Beifall der Versammlung unterbrochen, ein Bild der gegnerischen Barteien den Anwesenden vor Augen, fritifirte deren verschiedene Programme, und schloß, nachdem er noch die Bestrebungen der Sozialdemokratie in ausführlicher Weise flargelegt hatte, mit Der Aufforderung an die Versammelten, alle vor die Wahlurne au treten und einem dreifachen Hoch auf Liebknecht, in das die Menge begeistert einstimmte. Hierauf wurde folgende Resolution pedesen und einstimmig angenommen: Die heute, 29. Auguft, in der Tonhalle" zahlreich versammelten Wähler Des sechsten Berliner Reichstagswahlkreises erklären sich mit den Ausführungen des Herrn Referenten voll und ganz einverstanden und verpflichten fich dieselben, morgen für die Wahl des von gegneri Scher Seite so sehr geschmähten, von ihnen aber hochverehrten Kandidaten Wilhelm Liebknecht , mit aller Energie ein­zutreten." Ganz im Sinne des Referenten sprachen alsdann noch unter reichem Beifall die Herren Hinze, Buhr, Schnaal, Becker, Regerau, Auerbach, Stiller, Haut und Krüger. Nach einem furzen Schlußwort des Referenten brachte der Vorsitzende Herr Baate ein dreifaches Hoch auf Wilhelm Liebknecht und die Sozialdemot.atie aus, welches mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Hierauf wurde die Versammlung ge Schloffen. Mit größter, muſtergiltiger Ruhe entfernten sich die Theilnehmer. In der Einmüthigkeit und Begeisterung, die hier zu Tage trat, liegt mohl die beste Gewähr für den Sieg und man fann sagen, daß die gestrige imposante Versammlung ein würdiger Abschluß der Wahlvorbereitungen war.

Eine gut besuchte Wählerversammlung fand am Dienstag in der Schloßbrauerei, Schönhauser Allee 162, statt. Herr Thierbach referirte über die bevorstehende Ersagwahl im 6. Berliner Reichstagswahlkreis. Nachdem Redner die Pro­gramme der Antisemiten und Deutschfreifinnigen fritifirt hatte, wendet er sich zu dem der Konservativen. Kurz die Kranken­teffen und die Unfallversicherung der Arbeiter beleuchtend, ver weilte er längere Zeit bei der Alters- und Invalidenversicherung, bie er als völlig ungenügend verwarf. Alsdann suchte er die völlige Dinfälligkeit der Behauptung der Konservativen, daß die Landwirthschaft nicht bestehen könne, falls die Rornzölle nicht erhöht werden würde, nachzuweisen. Wenn die Konservativen eine weitere Erhöhung des Kornzolles verlangen, da sonst die Landwirthschaft zu Grunde gehen müsse, so sei das völlig absurd, Da die Großgrundbefizer genug Verdienst haben, um leben zu tönnen, und dem Kleinbauern mit der Bollerhöhung nicht ge­holfen werden fönne. Nachdem Redner noch den 1. 3. gestellten Antrag des Konservativen Dr. Hartmann, die Kinderarbeit vom 10. Lebensjahre an zu geftatten, gebührend gewürdigt hatte, erläutert er die Forderungen der Sozialdemokratie als: Feftfeßung eines Mini­mailobnes und eines Normalarbeitstages, Abschaffung der Kinder und Einschränkung der Frauenarbeit, des Arbeiterschußgefeßes und eine gehörige Altersversorgung, aber nicht im Sinne der jezigen Vorlage, Abschaffung der indirekten Steuern und Ein führung einer progreffioen Einkommensteuer, allgemeine und gleiche Voltserziehung, Einführung des geheimen Wahlrechts bei Kommunalwahlen und Wahlmündigkeit mit 20 Jahren 2c. Alle Diese Forderungen seien aber vor der hand noch unerfüllbar, da Darauf hinziclende Anträge der Vertreter der Arbeiter stets ver worfen wurden; deshalb set es Sache der Arbeiter, nicht zu raften, sondern eifrig zu agitiren, daß die Bahl ihrer Vertreter im Reichstage fich mehre, damit dieselben auch später ihre Vor schläge durchoringen fönnen. Hierauf wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Die heute( 28. August) in der Schloßbrauerei, Schönhauser Allee 162, tagende zahlreich besuchte Wählerversammlung erklärt einmüthig, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß der sozialdemokratische Kandidat Wilhelm Liebfnecht am 30. mit großer Majorität aus der Wahlurne als Sieger über alle reaktionären Parteien hervorgeht." An der min folgenden Distusfion betheiligten fich die Herren R. Baginsty, Kunkel, Schnaat, Wegner, M. Baginsky und Hinze. Dieselben ergänzten die Ausführungen des Referenten, er mahnten die Arbeiter, nur auf ihre eigene Kraft fich zu ver­laffen, da fie von den jezt herrschenden Parteien nichts zu er warten hätten und forderten zu eifriger Agitation und starker Wahlbetheiligung auf. Hierauf erhielt der Referent das Schlußwort. Er brachte alsdann ein hoch auf Liebknecht und Herr Hinze ein solches auf die internationale Sozialdemokratie nus, die begeistert aufgenommen wurden. Hierauf wurde die Bersammlung geschlossen und die Theilnehmer verließen ruhig Den Gaal.

Die Handlungsgehilfen Berlins beschäftigten fich am Montag Abend mit dem Gefeßentwurf, betreffend die Alters­Verantwortlicher Rebatteur:

und ertrunken sind.

und Invalidenversicherung. Der Referent, Herr Auerbach, sprach und Invalidenversicherung. Der Referent, Herr Auerbach, sprachlich seine Ueberraschung darüber aus, daß, nachdem die Handlungs­gehilfen nicht in die obligatorische Krankenversicherung einge zogen worden wären, der Bundesrath dieselben in die Alters und Invalidenversicherung aufgenommen habe. Immerhin vers diene aber der Bundesrath hierfür Anerkennung, weil er damit die Nothwendigkeit der staatlichen Fürsorge für die Handlungs gehilfen anerkannt habe. gehilfen anerkannt habe. Redner wendete fich gegen den Deutschen Handelstag, der ein Bedürfniß für die Versicherung des Gehilfenstandes geleugnet habe. Sodann gab er dem Be dauern Ausdruck, daß der Gefeßentwurf in seiner vorliegenden Faffung ganz unannehmbar sei, und ging des Näheren auf ein. zelne Bestimmungen desselben ein. Die Versammlung erklärte fich mit den Ausführungen des Vortragenden einverstanden und nahm folgende Resolution an, von welcher dem Reichstag Kenntniß gegeben werden soll: 1. Durch die zu weit hinausge schobene Altersgrenze, welcheeinhandlungsgehilfe infolge seiner ange strengten Thätigkeit selten oder nie erreicht; 2. durch die Gering fügigkeit der Rente, die in feinem Verhältniß zu den geforderten Beiträgen des Gehilfen steht und am allerwenigsten eine Sicherstellung der Bufunft in hohem Alter bedeutet; 3. durch das Quittungsbuch, in welchem nichts anderes, als das für die jugendlichen Arbeiter bereits existirende Arbeitsbuch erblickt wird

erscheint der Gefeßentwurt ohne jeglichen Nußen für die Arbeiter im allgemeinen und die Handlungsgehilfen im be­fonderen; lettere find durch das vorgeschriebene Quittungsbuch in ihrer Eristenz geradezu gefährdet. Die Handlungsgehilfen erbliden in dem Gesezentwurf um so weniger für sich eine Für forge, als ihnen bisher trotz aller dahin gerichteten Betitionen die Wohlthaten der Krankenversicherung versagt geblieben sind. Nur wenn den Handlungsgehilfen der von ihnen seit Jahren geforderte ausgedehnte Schuß für ihre Arbeitsbedingungen ge währt wird, fann fich die wirthschaftliche Lage dieses Berufs zum Befferen wenden. Bis dahin verzichten dieselben gern auf eine Versorgung in der vorliegenden Form."- Nach einer Dis tuffton wählte die Versammlung einen aus drei Personen be­ſtehenden Ausschuß, der die weitere Agitation gegen den Geset entwurf in Berlin in die Hand nehmen und sich mit den Handlungsgehilfen in anderen Städten in Verbindung setzen soll.

Leipzig , 28. Auguft.( Formerversammlung.) Geftern Abend fand im Bellevue eine Versammlung der Former statt, welche die Gründung eines Unterstügungsvereins der Former Leipzigs und Umgegend" beschloß und einen sofort gewählten provisorischen Vorstand mit der Ausarbeitung eines Statuts be auftragte.

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Gefang- Turn- und gesellige Vereine etc. am Donnerstag. Männergesangverein Lätitia" Abends 9 Uhr in Bettin's Restaurant, Veteranenstr. 19. Gesangverein Bregel schluß" Abends 8 Uhr im Restaurant Schumann, Alte Jakob, straße 38.- Männergesangverein Nordstern" Abends 9 Uhr im Restaurant Jacob, Lindowerstr. 26. Schäfer'scher Gesang, verein der Elfer". Abends 9 Uhr bei Wolf u. Krüger, Stalizer Straße 126, Gefang. Gesangverein Blüthenfranz" Abende 9 Uhr im Restaurant Dresdenerstr. 40. Männergesangverein Alerander" Abends 9 Uhr im Restaurant Rose, Straußberger straße 3. Männergesangverein Liedesfreiheit" Abends 9 Uhr im Restaurant Stemund, Linienſtr. 8.- Gefangverein Männerchor St. Urban" Abends 9 Uhr Ritterstr. 105. Gesangverein " Deutsche Liedertafel" Abends 9 Uhr Köpnickerstr. 100.- Turn verein Hafenhaide"( Lehrlings- Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60-61.- Berliner Turngenoffenschaft"( 7. Lehr­lings- Abtheilung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Brizerstraße 17-18; desgl. 6. Männer Abtheilung

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Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Gubener straße 51. Lübec'scher Turnverein( Männer Abtheilung) Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57.58.- Allg. Arends'sche Stenographenverein, Abth. Louisenstadt", Abends 8 Uhr im Restaurant Preuß, Oranienstraße 51. Arends'scher Steno graphenverein Phalany" Abends 8 Uhr im Restaurant Sum Budower Garten", Budowerstraße 9. Berliner Steno graphen Verein( System Arends) Abends 9 Uhr im Restaurant Friedrichstraße 208.- Stolze'scher Steno graphen- Verein Nord- Berlin " Abends 9 Uhr Schlegelstraße 44 -Berein der Naturfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Wienerstraße 35. Verein der Unruhstädter Abends 8 Uhr im Königstadt- Kafino", Holzmarktstraße 72. Rauch flub Kernfpige" Abends 8 Uhr im Restaurant, Holz marktstraße 44. Rauchtlub Arcona" Abends 9 Uhr bei Brandt, Forsterstraße, Ecke der Reichenbergerstraße - Rauchklub" Dezimalwaage" Abends 9 Uhr im Restau rant Lod, Krautsstraße 48. Rauchklub Vorwärts" Abends 9 Uhr bei Herrn Tempel, Restaurant Bum Ambos", Bres lauerstraße 27. Orientalischer Rauchflub" Abends 9 Ub: im Restaurant Wiechert, Oranienstraße 8.

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Kleine Mittheilungen.

Swinemünde , 27. Auguft.( Verunglückter Arbeiter.) Wieder ist von einem bedauerlichen Unglüd, das sich in unserm Hafen zugetragen hat, zu berichten. Dem Kohlenarbeiter Grube von hier, welcher am Sonnabend auf dem englischen Dampfer Spen", Kapitän Rose, nachdem dieser mit einer Ladung Kohlen für Swinemünde von Grangemouth hier eingelaufen war, Kohlen löschte, fiel von der Höhe des Decks nach dem unteren Laderaum, wo Grube beschäftigt war, ein leerer, mit eisernen Haten versehener Kohlenford so unglücklich in das Genick, daß er sofort besinnungslos niederstürzte und bald darauf ver starb. Er hinterläßt eine Wittwe und zwei noch unerzogene Rinder.

Hamburg , 27. August. Ueber den schon in Kürze ge­meldeten großen Brand wird folgendes Nähere berichtet: Gestern Abend furz vor 11 Uhr entstand plöglich ein gewaltiger Feuer­schein in der Elbgegend. In unglaublich furzer Zeit loverte eine ungeheure Feuergarbe hoch auf, welche die Stadt meithin erleuchtete. Die 7 großen hölzernen Schuppen, welche früher zur Guanofabrikation verwandt wurden, jegt aber zur Lagerung von Kaufmannsgütern verpachtet find, brannten vollständig nieder. Der eine Querschuppen war an die Firma Nathan Philipp u. Co., 4 Echuppen an die Firma E. Israel und 2 Schuppen mit dem früheren Maschinen- und Keffelhause Herren S. und 2. Durlacher für die Sociedad Vinicola" ver­pachtet. Lettere Firma war in der Einrichtung einer großen Anlage unter Benutzung der vorhandenen Maschinen und Kefsel begriffen. In den übrigen Schuppen lagerten Kaufmannsgüter der verschiedensten Art, namentlich große Quantitäten Baum­wolle, Salpeter, Eals, Wachskerzen, Spirituosen und Buder, welche sämmtlich verbrannt sind. Das Feuer entstand in einem Schuppen der Firma Israel , wo 14 Arbeiter mit dem Mischen und Färben von Bucker beschäftigt waren. Nach Aussage der Arbeiter hörten fie plöglich hinter fich einen lauten Knall. Als fie fich erschroden umsahen, schlugen die Flammen schon hoch empor. Sie nehmen an, daß eine Petroleumlampe explo dirt und in die Waaren gefallen ist. Zwei Arbeiter liefen fofort zur Feuermeldeftation, die übrigen wollten versuchen, mit Waffer eimern das Feuer auszugießen, daffelbe griff jedoch so schnell um fich, daß fie nicht mehr alle den Ausgang finden konnten; einige sprangen aus der oberen und der unteren Lufe in den Kanal und wurden dadurch gerettet; 5 Arbeiter büßten das Leben ein. Zwei Brüder Kirchmann und ein Arbeiter Lüddecke wurden schwer verlegt aufgefunden und nach dem Seemanns­Krankenhause befördert. Davon ist der eine auf dem Trans­porte gestorben. Nach heute Morgen aufgeft: ter genauerer Ermittelung fehlen die Arbeiter Heud, Molasch, Neig, Wald schläger und der Wächter Land. Von zweien dieser Vermißten find heute Vormittag verfohlte Ueberreste aufgefunden, eine Jdentifizirung ist jedoch nicht möglich. Ob die Leichen der Uebrigen noch unter den haushoch liegenden rauchenden und brennenden Buderhaufen aufgefunden werden, ist fraglich. Mög,

ist auch, daß einige dieſer Unglücklichen ins Waffer gespr. 2 Bur Bewältigung des riesigen Brandes waren 8 Dampfboote mit den Dampffvrigen sowie die Mannschaften 3 Zügen der Feuerwehr am Blaze, aber an eine Rettung nicht zu denken. Nur die große Dampfmaschine und die find unversehrt geblieben, während das hohe Haus, in diese fich befanden, gleichfalls bis auf die Mauern zerstör Heute Mittag sollen die Fährboote, welche mit ihren Dam pumpen theilweise noch in Thätigkeit sind, durch Hambu Dampffprißen, welche in Schuten verladen werden, Ablö erhalten. Stücke von brennender Dachpappe u. f. w. rou bis in die Mitte der Stadt geschleudert, ohne indeß irgend zu zünden. Der Funtenregen bot einen graufig- schönen Anb er erhob sich bis zu vielen Hunderten Fuß in die Luft und weit in der Umgegend sichtbar. Später wird noch gemel Bwei nachträglich noch unter den Trümmern hervorgezo Leichen konnten, da fte ebenfalls vollständig verkohlt m nicht rekognoszirt werden. Tausende von Menschen laffen fortwährend nach der Brandstätte durch die verschiedenen F übersetzen. Wie viele Personen noch vermißt werden, ist festgestellt.

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Biel, 27. Auguft. Ueber die Ausmessungen, welde Nord Difeetanal erhält, theilt die Nord- Ostsee Btg." ne gende Bahlen mit: Das Kanalprofil zeigt eine Sohlenb von 22 Meter, die Wandungen steigen bis zu 3 Meter in einer Böschung von dreimaliger Anlage( eine Neigung ihre dreifache senkrechte Höhe zur Grundbreite hat) an; 3-7 Meter Höhe über der Sohle haben die Wandungen pelte Anlage. Sovann verbreitert fich das Profil nach Seiten durch ein horizontales Bankett, welches 7 Meter der Kanalsohle und 2 Meter unter dem Kanalwafferspiegel und an der Seite durch eine mit Steinen bedeckte Böid begrenzt wird, die bis 1 Meter über den Wafferspiegel hi reicht. In dieser Höhe liegt dann ein zweites Bante 2,5 Meter Breite, an welches sich nach der Außenseite dan Einschnittsböichung des Kanals von 1 facher Anlage and In den Strecken, wo Niederungen durchschnitten werd das unter Waffer liegende Bankett in einer erheblich Breite angelegt, damit eventuelle spätere Kanalverbreiteru auch ohne Verlegung der den Kanal hier einfäumenden bewerkstelligen laffen. Das obere, im Trockenen Bankett wird hier, da Aufschüttungen hart am Uferrand in diesen Gegenden meist geringen Tragfähigkeit des nicht thunlich find, in die Höhe des normalen Wafferip gelegt. Die beiderseits anzulegenden Deiche erhalten da, Untergrund genügende Fenigkeit befigt, eine doppelte der inneren Böschungen, über dem weichen Untergrund um den Druck auf denselben auf eine möglichst breite G fläche zu vertheilen, sechsfache Anlage der inneren Böschu In den wenigen Krümmungen, die mit fleinem Radius 1000 bis 2500 Meter) geführt find, wird eine Erweiterung Profils vorgenommen, die je nach der Enge der Krümmung zu 16 Meter beträgt. Außerdem werden 6 Ausweicheſtelle gelegt, die 450 Meter Länge bei 60 Meter Sohlenbreite erha also den größten Kriegsschiffen das Basfiren gestatten; mit rechnung der im Audorfer See durch dessen natürliche Tie verhältniffe vorhandenen Ausweiche und Wendestellen en fomit auf 12 Kilometer eine Ausweiche. Die Endschleusen Brunsbüttel und Holtenau e halten solche Abmessungen, da für Schiffe jeder Größe genügen.

Anlage

Wien . 28. Auguft.( Ein glücklicher" Finder.) Der mutter drechsler Prokop Tomanes. Ottakring , Wagnergaffe fand gestern früh unter einem getauften Perlmutterquan eine große, schöne Perle, die einen beiläufigen Werth 1000 Gulden repräsentirt. Während Tomaneß beim Früh saß, du chwühlte er mit einer and die Perlmutterschalen da fiel es ihm auf, daß in einer. Muschel die Blase" noch." geöffnet war. Er öffnete sie vorsichtig und fand darin die wähnte Perle. Nachmittags brachte er seinen und in Stadt, und wurden ihm bis tausend Gulden dafür geboten fonnte fich jedoch bisher noch nicht entschließen, die Perk verfaufen. Tomanes lebt in ärmlichen Verltnissen und hat seiner Bändearbeit Frau und zwei Kinder zu ernähren.

Wien , 28. Auguft.( Soziales Elend.) Von dem Be gerichte Leopoldstadt wurde loifta Samuel wegen ,, lüderli

Lebenswandels" zu einer Arreststrafe verurtheilt, welche file for

anzutreten hatte. Am nächsten Tage erschien die Schwef Vertheilten mit einem Kinde auf dem Arm im Gericht Das abgezehrte, hohlwangige Weib brachte in fieberhaft regung vor, daß das Kind, welches fich aleichfalls in fürchterlichen Zustand befand, der Aloista Samuel gehör dringender Weise bat die Schwester, man möge ihr das abnehmen, fie tönne es nicht erhalten, es müsse zu gehen. Man ließ die Jnhaftirte holen. Als diese im

Hufe

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Rind

Grunbe

Goal

erschien, legte ihr die Schwester das Kind vor die Füße und

wollte enteilen. Man hielt sie zurück und legte ihr nahe möge fich wegen Uebernahme des verlassenen Kindes an

Gemeinde wenden. Erst nach vieler Mühe gelang es, die glückliche dazu zu bewegen, das weinende Kind vom Bob aufzuheben und zu thun, was man ihr gerathen. Die Mutt

des Kindes wanderte nieder in den Arrest.

Bo

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Paris , 29. August.( Attentat.) In der deutschen schaft war in den letzten acht Tagen wiederholt ein Mann schienen, welcher den Kanzleibeamten Tournouer zu sprechen langte. Gestern erschien die fragliche Persönlichkeit abermals der Botschaft, drang, obschon abgewiesen, in das Zimmer in welchem fich Tournouer befand und gab mit den Worten Endlich werde ich doch einen getödtet haben" einen Biftole " chuß auf Tournouer ab. Derselbe ist von der Kugel nicht troffen, der Thäter wurde unmittelbar nach der That verhaft Derselbe nennt sich Garnier, ist 66 Jahre alt und behaupt durch den Krieg von 1870 und jüngst erlittene Unglücksfälle Hab und Gut gekommen zu sein.

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) Berlin , Mittwoch, 29. August. Die Post von dem

18. Juli von Sydney abgegangenen Reichs- Postdampfer, Sab sichtlich am 1. September früh zur Ausgabe gelangen. burg " ist in Brindist eingetroffen und wird für Berlin vorau

Tel

London, Mittwoch, 29. Auguft. Ein" Reuter'sches gramm" aus Pietermaritzburg von heute meldet: Der Aufstan im Bululande ist in der Hauptsache beendet, die englisch Truppen räumen die von ihnen besett gewesenen Stationen, in Ceza bleibt eine Infanterie Abtheilung zurüd.

Bukarest , Mittwoch, 29. Auguft.( Meldung der ,, Agend

Havas".) Die Polizei verhaftete gestern in Sofia einen ganten der Bellovaer Räuberbande, welcher den Weg über

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genommen hatte und Kleidungsstücke trug, welche den Brigante jugleich mit dem legten Lösegeld ausgehändigt word

waren. Derselbe war mit einem serbischen Baffe versehen

wird vor ein Kriegsgericht gestellt und binnen drei Tagen aba

urtheilt werden. Nach der Aussage des Gefangenen habe ein Theil der Räuberbande von Bellova nach Makedonien , bildet hatte.

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andere nach Serbien gewandt, wo sich die Bande im April g

Briefkasten der Redaktion.

Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefli

Antwort wird nicht ertheilt.

Die Vorstände des Modelltischler- Vereins fowi des Verbandes deutscher Bimmerlente Berlin w den freundlichst ersucht, die Adressen ihrer Rafftrer nach

Expedition, Bimmerftr. 44, einzusenden.

R. Cronheim in Berlin . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

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