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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 206.
Etwas über das Schminken
Sonntag, den 2. September 1888
Derbieten. Die Frauen machten dagegen geltend, dak ihr Recht, fich zu bemalen, weit älter sei, als das Recht der Mönche, und daß ste überdies diesen keinen Schaden zufügten, wenn fie ihre Schönheit erhöhten, um die Männer länger am Narrenſeile zu führen. Gott hörte die Kläger und Beklagten an und fällte Darauf in väterlicher Güte das Urtheil, daß die Frauen bis 7m 45. Lebensjahre das Recht haben sollten, fich zu bemalen. Damit waren aber die Mönche nicht zufrieden, wollten es ihnen nur bis zum 35. Jahre gestatten und auch das nur als überflüffige Gnade und schließlich tam ein Vergleich zu Stande, durch den die Frauen die Erlaubniß erhielten, bis zum 40. Jahre von der Schminke Gebrauch zu machen.
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Der berühmte italienische Schriftsteller Giovanni Boccaccio beschreibt die Toilette einer Florentinischen Dame auf folgende Art: Sie hielt sehr viel vom Fett gewiffer Thiere, Salbe daraus zu fertigen, und von gewiffen Kräutern, fte zu deftilliren. Das Haus war voll von Destillirröhren, Töpfen, Fläschchen und Büchsen. In der Stadt war fein Apotheker, der nicht für fie arbeitete. Einer bereitete für fie fublimirtes Silber, ein anderer reinigte Grünspan oder sammelte gewiffe Wurzeln. Sogar mußte ihr ein Bäder Eierschalen rösten. Alles dies waren Ingredienzen zur Schminke ihres Angesichts. Sie war eine vertraute Freundin gewiffer Frauen, deren Beschäftigung war, Wangen und Hals von Frauen, um ihnen ein zarteres Aussehen zu verschaffen, mit feinem Glas zu reiben. Es ist nicht auszusprechen, wie fünstlich und sorgfältig fie beim Bußtische zu Werke ging. Sie sette fich vor einen großen Spiegel, Deren oft sogar zwei waren, nieder; auf der einen Seite stand das Kammermädchen, auf der anderen waren eine Menge Fläsch chen, Stücke von feinem Glas, Pomade von Gummi und andere dergleichen Dinge.
Schminke nennt man im Allgemeinen jene Mittel, welche auf die Haut aufgetragen werden, um das Ansehen derselben zu verschönern und ihr eine weiße oder rothe Farne zu ers theilen. Die Toilettenkünste, durch welche man tem Teint nachzuhelfen sucht, find uralt. Schon bei den F.auen des grauen Alterthum war die rothe Farbe der Wangen beliebt, und wo die Natur eine solche versagte, mußte fte durch künft liche Mittel geschaffen werden. Europa , eine Tochter Agenor's ent vendete, wie die Sage zu berichten weiß, der Juno ihre Samintbüchse. Im alten Ninive war ein Verschönerungsperfahren gebräuchlich, das man ohne Uebertreibung ein ,, Email liten" nennen lann Die Haut wurde zuerst mit Bimstein ab, gerieben und geglättet, dann mit weißer Farbe überzogen. Athenäus erzählt, daß die Haut des legten Königs von Ninive weiß wie Milch, feine Augen und Augenbrauen aber schwarz gefärbt waren. Aftyages soll sich auch der Gesichtsmalerei be Religt haben. Ein au Theben gefundenes Toilettenkästchen zu einer Dame enthielt ein Arsenal von Fläschchen mit Parfümerien und Schönheitsmitteln. Auch in der Bibel ist das Schminken mehrfach erwähnt, so bei Jeremias( 4, 30) und bei efekiel( 23,40). biob's Tochter schminkte fich bereits mit Spießglanz. Von Jefabel, Der Tochter Eth Baal's , heißt es:„ Da Jesu gen Jsrael fam und Jiabel das erfuhr, schminkte ste ihr Angesicht und schmückte the Haupt und gute zum Fenster hinaus."( 2. Könige 9, 30.) Die Athenerinnen gebrauchten tothe und weiße Schminken; fie ver wendeten Bleiweiß und erhöhten die Farbe ihrer Wangen und Lippen mit Binnober, oder mit einer„ Baederos" genannten Wurzel. Der Dichter Ovid beschreibt verschiedene Schminken, melche in Rom gebraucht wurden, und flagt darüber, daß die tömischen Damen bestrebt seien, das Roth, welches das Blut ihren Wangen versagt habe, denselben fünftlich zu geben, daß fie die trügerische Bläffe thres Antliges der Anwendung von Bleiweiß verdanken, daß sie sogar den Glanz der Augen durch fünftliche Mittel erzeugten u. 1. w. An einer anderen Stelle erwähnt er, daß es zum guten Ton gehöre, daß jede Frau, die geliebt werden will, bleich sein müsse. Auch Plinius berichtet, Daß in Rom fosmetische Mittel sehr start in Gebrauch waren, namentlich Erbsen- und Gerstenmehl, Eier, Weinhefe, Hirsch born, Narziffenzwiebeln u. f. w. Aus diesen Dingen wurde eine Art Umschlag angefertigt, der die ganze Nacht und einen Theil des Tages auf dem Gefichte getragen wurde. oppia, Die Gemahlin Nero's, erfand eine Gefichtssalbe, welche nach ihr Boppäanum" genannt und aus Eselsmilch bereitet wurde. Man wendete auch Binnober an, um das natürliche Roth der Wangen zu erhöhen. Horaz sagt von den Römerinnen, daß fie, um eine blaffe Gefichtsfarbe zu erhalten, ein aus Rümmel bere tetes Ge tränk anwendeten. Martial, indem er von den Frauen spricht, melche zur Verschönerung ihres Teints Kreide und Bleiweiß im Ubermaß anwendeten, sagt: Lycoris, deren Geficht eine hwärzere Farbe hat, als die Maulbeere, welche vom Baume fällt, dünkt sich schön, wenn sie ihr Geficht mit Bleiweiß bedeckt bat. Der Satyriter Juvenal spottet über die Gefichter feiner Beitgenoffinnen, welche derart mit Schminke über richen seien, daß die Lippen der unglücklichen Gatten fast ran fefttleben. Seit der Zeit des Plautus benutte man in zum Schminken der Wangen eine Art Noth, das„ fu us" nannt wurde; ebenso diente dazu eine rothe syrische Wurzel hium) mit Bleiweiß und Kreide. Die wegen ihrer impounten Gestalt, ihrer blonden Haare und ihrer weißen Haut_berühmten Ballierinnen unterließen nichts zur Erhaltung ihrer Schönheit, indem fie fich in faltem Waffer badeten, ihren Körper falbten und ihr Gesicht mit dem Schaume des Bieres wuschen. Ballien viele der Einwohnerinnen das Geficht mit Bleiweiß und 3innober und zogen um ihre Augen einen schwarzen Strich, um fte größer erscheinen zu lassen. Der Dichter des Nibelungenliedes hebt es lobend hervor, daß sich unter den Frauen an Rüdiger's Hof nur wenige mit gefälschter Wangenfarbe be
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Doch bald wurde diese Mode in Deutschland so allgemein, daß die Zahl der Schönheitssalben auf mehrere hundert an muchs. Ein Gedicht aus dem Mittelalter geißelt in töftlichem Humor diese Unfitte. Der Dichter erzählt, daß die Mönche, welche die Malerei als ihr ausschließliches Privilegium ansahen, ch durch das Bemalen der lebendigen Gefichter beeinträchtigt hielten, weil die bemalten Frauen die Heiligenbilder an Schönheit überträfen. Sie verklagten daher die Frauen bei Gott und verlangten, er solle ihnen das Bemalen ihrer Gefichter
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Vornehmlich ist es Frankreich , wo seit langer Beit Schön. heitsmittel jeder Art fich großer Beliebtheit erfreuen. Bereits Gregor von Tours spricht von Mitteln, durch welche seine Beit genoffinnen ihre Heize erhöhten, und besonders von einem Schönheitstrante, welcher überraschende Resultate erzielt haben soll. Die Jtaliener, welche unter Franz l. und Katharina von Medici nach Frankreich kamen; brachten dorthin alle Staffine ments der Parfumeriekunst. Vor allen war es Katharina von Medici , welche den Gebrauch der Schminke am französischen Hofe einführte und durch diesen wurde sie nicht lange darauf in ganz Europa allgemein. Um das Jahre 1560, wo man in Frankreich die Schönheit besonders pflegte, wurde auch der Ge brauch der weißen und rothen Schminke bei den vornehmen Damen herrschend, und fleine Halbmasten aus schwarzem Sammet bedeckten beim Ausgehen das geschminkte Geficht, um es gegen Sonne und Luft zu schüßen. Unter Heinrich III. von Frankreich nahmen selbst die Männer eine weibliche Tracht an; der König und seine Mignons schminkten und parfümirten fich, schmückten sich mit Ohrringen und Fächern, und um die Kavaltere zu überbieten, schraubten die Damen ihren Lurus noch mehr hinauf. Während unter Heinrich IV. Schönheitsmittel weniger im Gebrauch waren, wendeten die Damen am Hofe meniger im Gebrauch waren, werdeten die Damen am Hofe Ludwigs XII. Parfümerien und Effenzen in Fülle an und verbrauchten große Quantitäten von rother und weißer Schminke. Die außergewöhnliche Schönheit der Ninon de Lenclos schrieb man verschiedenen von ihr gebrauchten Geheimmitteln zu, und von Madamr Dubarry hieß es später, daß fie fich durch Anwendung eines Elixirs, deffen Busammenseßung ihr Cagliostro mitgetheilt, lange Beit jung und schön er halten habe. Bur Zeit König Karls 1. von England empfahl die Herzogin von Newcastle den Damen, die Oberhaut mit Vitiriolöl zu zerstören, damit sich an deren Stelle eine neue und feinere Haut bilde. Hamlet ( Aft 3, Szene 1) fagt zu Ophelia, nachdem er ihr angerathen hat, in ein Kloster zu geben: Ich habe von Euren Malereien gehört und übergenug! Gott hat Euch ein Gesicht gegeben, und Ihr macht Euch ein anderes." Der Schriftsteller Evelyn sagt:„ Jest schminken sich die meisten
Frauen, früher war dies anstößig, und nur Weiber mit anrüchigem Charakter thaten es." Während der Regierung Karls II. von England stand das Schminken unter den Hofdamen in größtem Flor, und aus jener Beit stammt der nachfolgende Stoßseufzer: Vor Rindfleisch ohne Senf, vor einem eingebildeten Diener und vor einem Weibe, das sich schminkt, guter Gott be hüte uns!"
Was die deutschen Verhältnisse betrifft, so sagt Philander von Sittewald in seinem Venusnarren":" Eine Jungfrau saffe da, hatte rothe, lederne Stestel, mit denen fie fich die Backen ohne Unterlaß anstriche, vermeinend, dadurch eine schöne, leb. hafte Farb im Angesicht zu kriegen, und diese war eine Burgers tochter. Eine andere, dicht gegen dieser über, aße Kohlen,
von keinem Sonnenstrahl beschienen wird, wo nur die unendliche Weisheit der Behörde wacht. Nichts ist mehr sicher; wenn ein frecher 3weifler schon an der unverrückbaren Wahrheit dann
R. C. Die Reptile haben Unglück. Allerdings nicht biejenigen, welche auf Staatskosten ihr freudenreiches Dasein führen, sondern diejenigen, welche vom Ufer des heiligen beben die Grundvesten unseres Staatswefens, und nichts hat Nil nach dem prosaischen Elbgefilde überführt wurden.
Jahreszeit
mehr Bestand.
her, als der Eisenwurm uns die Eisenbahnschienen unter War es im vorigen Jahre, oder ist es schon länger den Lokomotiven wegzufressen drohte? Dieses phantafiereiche Geschöpf entpuppte fich schließlich auch als Seeschlange, und nun ist den Krokodilen in Hamburg dasselbe pafsirt. Der verflossene Sommer- wir leben eigentlich noch in dieser eignete sich gerade nicht zu besonderen Pros bulten der ſauren Gurke, und nun muß, o Grausen über Brausen, eine hochwohllöbliche Behörde, und noch dazu eine haben sollten. Polizeibehörde, die amtliche Hand dazu geboten haben, daß nicht nur die Hamburger, sondern die ganze Welt gewarnt
wurde.
Ob das wohl ein guter With war, die Geschichte mit den Krokodilen? Wir wagen das nicht zu entscheiden; leider paffiren berartige Sachen niemals in Berlin , so daß man fich einmal mit eigenen Augen von der Wirkung einer richtigen Hundstagsgeschichte überzeugen fönnte. Die Phantasie des Berliners scheint keine besonders rege zu sein, das Einzige, was der diesmalige Sommer zeitigte, war eine die zwei Strampelbrüber verbrochen
Glücklicher Weise hatten sie sich die etwas unbelebte Gegend auf der Tegeler Chaussee zu ihrem mörderischen Vorhaben ausgesucht. Es fehlte nämlich nur noch, daß diese Herren ihre Privatstreitigkeiten in der gedachten Weise auf den Straßen von Berlin ausfechten würden, dann an gestürzten
5. Jahrg.
Kreiden und Pflaster, spanisch Wachs und dergleichen, damit fte die lebhafte Farb vertreiben und hingegen ein bleiches Ans geficht bekommen möchte, und diese war von adligem, hohem Geschlecht und Stamme." Die gebräuchlichste rothe Schminke war zu jener Beit das sogenannte spanische Papier, das in fleinen Büchelchen verkauft wurde, mit deren durch Zinnober bedeckte Blätter man die Wangen rieb. Im Jahre 1779 bielt man es für durchaus nothwendig und ges boten, folgende Atte im englischen Parlamente einzubringen: Alle Weibsleute, ohne Unterschied des Alters, Ranges oder Standes, gleichviel ob Jungfrauen oder Wittwen, welche nach dem Erlaffe dieser Akte irgend einen der männlichen Unterthanen Seiner Majestät in verrätherischer oder betrügerischer Weise durch Schminke, Salben, Schönheitswaffer, fünftliche Zähne, falsche Haare, spanische Wolle, Korsettes, Reifröcke, Hackenschuhe und gepolsterte Hüften zur Eingehung einer Heirath verlocken, machen fich der Strafe schuldig, die das Gesetz über das Vergehen der Bauberei verhängt hat, und soll eine solche Heirath nach Ueber führung des betreffenden Frauenzimmers für nuk und nichtig erklärt werden."
Gegen das Jahr 1830 wurde in Frankreich Byron's weltschmerzliche Romantik die Veranlassung, daß an Stelle der lachenden Farben triste, düstere Nüancen traten und daß die Damen nur noch weiß auflegten, weil es für fein galt, von des Gedankens Blässe angetränkelt" zu sein. Ein Statiftiter, welchem genaue Angaben über die Schminke vorliegen, die in den Vereinigten Staaten alljährlich gebraucht wird, meint, man fönnte für die Summe, welche die amerikanischen Frauen und Mädchen für die Verschönerung ihres Gefichtes verwenden, jähr lich 37 000 Häuser anstreichen lassen, jedes Haus zu 300 Doll. gerechnet.
Die Frauen im Drient bedienen sich zum Schminken des Schnouda"; es ist dies eine weiße, rahmartige Salbe, bes stehend aus Jasminpomade und Benzoe, welche den Wangen eine recht naturgetreue, aber äußerst vergängliche Blüthe ver leibt. Ein ebenfalls bei ihnen vielfach angewendetes Gefichts pulver ist ,, batikha", bestehend aus Kaurimuschelschalen, Reis, Borax, Bitronen und Eiern mit Bohnen oder Linsenmehl. Die chinesischen Schönen beschmieren sich die Nacht hindurch mit einer Mischung von Thee, Del und Reismehl, schaben die Salben am Morgen wieder ab und bestäuben sich mit einem weißen Pulver, genannt ,, meen fun", betupfen sich die Wangen, Nasenlöcher, sowie die Bungenspiße mit etwas Karmin und streuen fich zur Vollendung ihrer Toilette Reismehl ins Geficht.
Man beftzt eine große Menge verschiedener Sorten von Schminke. Die weißen bestehen meist aus mineralischen Substanzen und zum Theil aus weißen Metalloryden, welche als wirkliche Gifte wirken, sodaß sie Krankheit und Tod herbei führen können. Sie fommen unter verschiedenen französischen Namen vor, wie Eta in de glace, Eau des perles à la Dauphin, Potée d'etain oder d'Espagne Mereuve cosmetique 2c. Weniger nachtheilig, aber demungeachtet nicht ohne alle schädlichen Folgen find diejenigen, deren Hauptbestandtheile weiße Talgerde, ges schlemmte Kreide, Alabasterstaub u. dgl. ist, und welche mit einem Fette oder einer Pomade vermischt aufgetragen wer den. Außerdem verfertigt man auch weiße Schminken aus Pflanzenstoffen, welche teine unmittelbar nachtheiligen Wirkungen haben, z. B. aus Schwertlilien, aus der Aaronswurzel u. a. m. Bu den rothen Schminken bedient man fich besonders des Safflors( Safflorroth), welche Sorten unter den Namen Teller roth, rothe Blätter, Schminkblätter, Rouge végétal, Rouge de Portuga!, Rouge d'Espagne, Rouge à la goutte u. f. m. vorkommen. Durch Vermischung des Safflorroths mit weißer Taltschminke erhält man verschiedene Nüancen von Roth, welche als Pariser Schminken oder Rouge de Paris und unter verschiedenen anderen Namen verkauft werden. Anstatt des Safflorroths verwendet man auch den Farbstoff des Pernambut und Sandelholzes, sowie den aus Cochenille be reiteten Karmin. Durch Vermischung mit wohlriechendem Del und dergleichen werden diefe Schminten auch im flüssigen Bustande dargestellt. Seltener bedient man sich einer aus blauem Karmin mit Weiß gemischten blauen Schminke, um die an manchen Stellen durch die Haut schimmernden feinen Bluts äderchen fünstlich darzustellen. Metallische Schminken find immer schädlich, wenigstens mit der Beit, also ist Zinnober ( Schwefelquecksilber) zu vermeiden. Als rothe Schminken bienen am besten Rarmin oder auch Safflor( Rouge végétal), welch letzteres zur Darstellung von Schminkblättern dient. Die„ Bezetta" genannten Schminkläppchen mit Cochenille oder Pernambutbolz bereitet. Als weiße Schminke
es leicht passiren, daß Einem der Kopf wie eine Eierschale fpringt. Vielleicht legen fich die kampfesmuthigen Radfahrer in nächster Zeit eiserne Sturmhauben zu, dann giebt es wenigstens einen guten Klang.
Es muß indessen ohne alle Frage zugestanden werden, daß die Anwendungsfähigkeit der Fahrräder noch lange nicht in vollem Maße ausgenügt worden ist. Wir sehen bei der Wahl im 6. Wahlkreise immer noch die zwar hocheleganten Equipagen, in welchen die Antisemiten ihre Wähler zur Wahlurne führen, aber bei den Fortschritten, welche die Technik in der That in der letzten Beit gemacht hat, ist dieses Verfahren" feineswegs mehr imposant. Es giebt jest Fahrräder, in oder auf welchen mindestens fünf Personen Platz finden können; es war uns mehrfach vergönnt, ein solches Vehikel, mit Männlein und Fräulein belastet, zu nächtlicher Stunde durch die Straßen rollen zu sehen. Herr Förster hat jedenfalls feine Kenntniß von diesem neuen Beförderungsmittel, sonst hätte er es wohl kaum unterlassen, dasselbe zur höheren Ehre der Judenhazz in Anwendung zu bringen. Vielleicht hätte er auf diese Weise noch manchen Wähler gekapert, der so für den ,, unreinen" Antisemiten stimmte. Herr Förster setzt bekanntlich seinem Titel als Antisemit das schmückende Beiwort rein" vor. Wie er das verstanden
Dor allen Dingen dann nicht, wenn wir ihn selbst begangen Wir sind ganz gewiß keine Freunde des groben Unfugs, und die Folgen davon tragen sollen. Für 3eitungsmenschen würde man wahrscheinlich noch mehr Herrschaften auf dem fcheint der grobe Unfugsparagraph übrigens ganz besonders Asphaltpflaster finden, als heute schon, wo gemünzt zu fein; denn alles, was man sonst nicht bestrafen Stahlroßreitern ja auch kein Mangel ift. Im Uebrigen ist die Art und Weise, die zerzauste Ehre fann, fieht man als groben Unfug an. Nun warnt eine Be hörde vor einer Gefahr, die thatsächlich garnicht besteht, sie wieder zu fliden, ebenso neu wie zart. 3wei beleidigte wissen will, ist uns unglücklicher Weise ein unlösbares Schädigt Geschäftsleute, indem sie die reinlichen Hamburger Radfahrer sausen auf einander los nnd beim 3us Räthsel geblieben. Dom nothwendigen und wohlthuenden Bade zurüdhält, und ſammenstoß liegen beide in demselben Augenblick mit
Der Räthsel giebt es ja so viele in diesem Jammerthal,
schließlich hat ein armseliger Reporter die ganze Sache auf blutigem Schädel im Chauffeegraben. Bisher war diese Art fast noch mehr wie Auflösungen. Woßu" soll man sich also dem Herzen. Ach, was find wir froh, daß wir nicht in Ham- und Weise des Kampfes eigentlich nur bei gewiffen ge- unnüßer Weise den Kopf zerbrechen? Herr von Hammerstein burg leben, daß wir die Nachricht des Berichterstatters infolge hörnten Wiederkäuern üblich, aber man sieht, auch der deffen nicht veröffentlichen konnten, daß wir die Leute also Mensch ist unendlich bildungsfähig. Es giebt eben fein so wollte er uns weiß machen, seien viel bessere Leute fomit nicht in die knifflichen Maschen des groben Unfugs einiger Ausdauer nicht mit Erfolg bethätigen fönnte. Die
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Gebiet, auf welchem man sich mit einigem Nachdenken und Kultur ist soweit vorgeschritten, daß sich heute Jedermann an dem Radfahren betheiligen kann; um auch thatkräftig in das Duellwesen eingreifen zu können, muß man allerdings
Aber so geht es auf der Welt: der Zeitungsente ist hieniden nichts heilig, sie findet ihren Weg sogar in die feftverfchloffensten Amtsstuben, wo der heilige Aftenstaub über eine gewiffe Dicke des Schädels verfügen, sonst kann Tagesordnung übergehen wird.
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als alle anderen. Weshalb soll man dem Herrn die unschuldige Freude nicht gönnen, unschuldige Freude nicht gönnen, je mehr man das bestreitet, desto mehr bestärkt man manche Leute in ihren ver= bohrtesten Anschauungen. Es wird ein Tag kommen, an welchem man sehr gelassen über alle Herren von und zu zur