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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Lokales.

Gin ziemlich umfangreicher Jndustriebetrieb der Stadt Berlin , der im Publikum nur wenig bekannt sein dürfte, ift durch die Kanalisation der Stadt nothwendig geworden. Die fogenannten Grundplatten, auf denen die Kanäle im Boden ruben, und ebenso die gehöhlten Steine, von denen sechs Stück aufammengefügt, die Höhlung des Kanals ergeben, werden unter Leitung städtischer Aufsichtsbeamten für Rechnung der Stadt hergestellt.

Eine dieser Steinwerkstätten befindet sich auf dem Städtischen Terrain an der Oberspree zwischen dieser und der nach Stralau führenden Allee. Hier find etwa dreißig Arbeiter mit der Herstellung derjenigen Steine beschäftigt, welche für Das zwölfte Radialsystem( äußerster Osten Berlins ) ge­braucht werden. Die Steine bestehen aus einer Mischung 00: 1 Bement, Sand und zerkleinerten Kallsteinen. Die Mischung wird in großen Schlammläften zugerichtet und dann in die Formen gegoffen, in denen fte, je nach der Witte­rung, einige oder mehrere Tage an der Luft trocknen; hierauf wird die Form entfernt und der fertige Stein zu den Vorräthen geschafft. Für das zwölfte Radialsystem allein wird der Bedarf an diesen Cementsteinen auf etwa 50 000 Stüd geschägt. Die Thätigkeit der hier beschäftigten dreißig Arbeiter beschränkt fich lebiglich auf die Herstellung der Steine und die Mischung der Steinmaffe; die Anfahrt der erforderlichen Materialien, zerkleinerte Kallsteine, Sand und Bement, erfolgt vom Waffer aus. Die Ralfsteine find den städtischen Stein brüchen in Rüdersdorf entnommen und werden dort zerkleinert. Der Sand wird aus der Gegend von Röpnid und Friedrichs bagen den Ufern der Spree entnommen. Die fer das zwölfte Rabialfyftem nöthigen Steine und Platten müffen besonders widerstandsfähig gegen den Einfluß des Waffers hergestellt werden, da die Kanäle fich durch ein sehr feuchtes Terrain ziehen und voraussichtlich in jedem Frühjahr vom Grundwasser zu leiben haben werden.- In ähnlicher Weise wie hier im zwölften Radialsystem werden auch in den übrigen noch im Bau be griffenen Systemen die erforderlichen Steinstücke hergestellt, doch ist dort deren Bufammensetzung, entsprechend den Verhältnissen des zu fanalifirenden Terrains, eine andere.

Die in Aussicht stehenden Ansfälle der dies­jährigen Ernte und namentlich der diesjährigen Roggenernte und die damit in Verbindung stehende zu erwartende Preis fteigerung für Roggen, Mehl, überhaupt für Brotfrucht, läßt die Befürchtung einer allgemeinen Steigerung der Brotpreise nur zu begründet erscheinen. Schon hat mit Rücksicht auf die trüben Ernteaussichten eine allerdings augenblicklich noch gelinde Steigerung der Mehlpreise stattgefunden, die noch keinen mert lichen Einfluß auf die Brotpreise ausübt. Indeffen ist seitens Der Mehlhändler und namentlich seitens der Großhändler den biefigen Bädern schon in Aussicht gestellt worden, daß dem nächst eine größere Steigerung der Mehlpreise eintreten werde, tole fie bereits in anderen Gegenden eingetreten ist. Infolge deffen haben bereits private Besprechungen hiesiger Bäder statt gefunden, welche fich mit der Einwirkung der Erhöhung der Rehlpreise auf die Größe und den Preis des Gebädes beschäf­tigten. Daß eine Einwirtung eintreten müsse, sofern eine weitere Steigerung der Mehlpreise erfolge, darüber bestand unter ben Gewerbegenoffen kein Zweifel, da eine Steigerung des Breises des Rohmaterials unabweislich auch eine Steigerung des Breises des Fabrikate zur Folge habe. Dagegen tonnte man felbft nach lange andauernder Berathung nicht zum Entschluß tommen, ob diese Einwirkung fich in einer Steigerung des eigen solle. Diese Privatbesprechungen sollen fortgesetzt wer den; jedoch glaubt man, daß diese Angelegenheit von seiten des Innungsvorstandes zu geeigneter Beit in die Hand genommen Natürlich muß die Innung mit ihrer Weis belt lommen. Sie wird die Frage wohl lösen.

werden wird.

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Eine Caffe Kaffee findet in jedem Haushalt die wohl­berdiente Würdigung, und der Mann, ob er vermählt, ob un rheirathet, schlürft seinen Motta nach dem Mittagstisch ebenso Bern , wie die Frauen, welche darin ohnehin ein wesentliches Mitel erbliden, die Geselligkeit und den Unterhaltungstrieb zu fördern. Nun steht aber der Berliner Kaffee keineswegs in dem Geruch, welchen er nach der Weltstadtstellung der neuen Metro pole baß er dem berüchtigten Bliemchengaffee von Bärne und Dräfen" in Bezug auf Dünne des Gebräues und Mangel an Den feltensten Fällen auf eine Stufe ftellen mit dem Kaffee, wie er in Defterreich getrunken wird. Wir sind nicht begeistert

Ein trenes Weib.

Eine deutsch - amerikanische Geschichte von Otto Soubron. Wir saßen beim Wein, der beinahe 70jährige Alte Und ich. Ich spottete über Weibertreue. Herr, spotten Sie nicht und hören Sie meine Geschichte:" Ich war acht Jahre mit meiner Tina verlobt und konnte sie doch nicht die große Armuth. Es ist etwas Entsetzliches, wenn zwei heimführen. Da war zuerst der Militärdienst und dann junge Menschen, die brav bleiben wollen, sich lieben und und ging nach Amerita, um hier mein Glüd zu versuchen und meiner Lina endlich doch ein Nest zu bauen.

Ich

Donnerstag, den 20. September 1888.

god oplo su quinotui& more of manis tied disg für die Wiener Cafés, wohl aber für den Wiener Kaffee, zumal wie er in den Familien daselbst, würzig und gehaltreich, getrunken wird. Man kann sich denken, daß ein solcher Nuhm auch unseren Hausfrauen erstrebenswerth erschien, und fie ließen es fich daher angelegen sein, hinter das Ge heimniß, wie in Wien der Kaffee zubereitet werde, zu fommen. Vor allem nimmt man dort eine Cichorie, nicht ein mal als Farbstoff, während man bei uns noch immer nicht ohne diese Wurzel selbst in guten Familien auszukommen meint. Dann vermeidet man den Kaffeebeutel und bedient fich allein eines Durchgießapparates aus Blech, welcher das Autgußwaffer zwingt, infolge des langsamen Durchfickerns die Bestandtheile des geriebenen Kaffees vollständig in fich aufzunehmen. Dazu tommen eine Anzahl meist geheim gehaltener Buthaten, so feine Kakaobohnen, deren man auf 125 Gramm Kaffee zwei nehmen Doch müßen fle foll, um ein gelungenes Gebräu zu erzielen. schon mit der Bohne des Kaffees selbst gerieben werden. Ebenso ist auf die Mischung der Sorten wohl zu achten. Halb Perl Ceylon und halb Perl- Motta foll ein vorzügliches Gebräu geben; andere thun unter die beste Ceylonfrucht die Gold­Javabohne. Die Röſtung selbst darf nie dunkel ausfallen, aller Mit Wohlgeschmack entflieht auf zu stark glühendem Feuer. einem solchen Rezept ausgerüstet, muß unsere Berlinerin den selben Kaffee herstellen können, wie dies in Wien geschieht.

Eine hiesige Borrespondenz macht darauf aufmerksam, daß Doppelfronen( 3wanzigmarkstüde) vom Jahre 1871 mit dem Bilde Kaiser Wilhelm's überaus selten seten. Wir können das durchaus bestätigen, ja wir glauben fogar, daß es schwierig sein würde, auch nur ein einziges Stück dieser Goldmünze in Deutsch­ land aufzutreiben, auch wenn es der Münzfammler sehr theuer bezahlen wollte, aus dem sehr einfachen Grunde, daß unsere Goldwährung erst aus dem Jahre 1873 herrührt. Unsere Leser fönnen mithin die Mühe sparen, auf Goldmünzen vom Jahre 1871 Jagd zu machen.

Den Vorfall beim Richtfest auf dem Neubau in der Diedenhofenerstraße betreffend erfahren wir von einem der dabei betheiligten Arbeiter nachträglich folgendes: Die Maurer, Tischler u. s. w., die auf dem Neubau gearbeitet hatten, waren, ob nun abfichtlich oder nicht, bleibe dahin gestellt, zu dem be vorstehenden Richtfest nicht geladen worden, steckten aber, da ste fich im guten Recht fühlten, ein Faß Bier an und begannen gemüthlich zu trinken, ohne auf die Meister und Bauherrn zu warten. Als nun diese kamen, wurden die Arbeiter aufge= fordert, nach oben zu kommen und die Richtfrone aufzuziehen. Das thaten fie aber nicht, sondern blieben ruhig fißen. Die Krone wurde nun aber doch aufgezogen, und der Polier ließ den Bauherrn hochleben. Gleich darauf wurde aber von einem der Arbeiter auch ein hoch auf die Sozialdemokratie ausgebracht. Nach ungefähr 10 Minuten schon waren 2 Wachtmeister und 10 Schußleute zur Stelle, verboten die Musik und forderten die Arbeiter auf, sofort den Bauplaß zu verlaffen. Maurer Medel berg, der den Beamten fragte, warum die Baustelle geräumt werden solle, da doch die größte Ruhe herrsche, wurde sofort mit nach der Wache genommen, mußte dort ungefähr 1 Stunde figen und wurde dann einer Leibes vifitation unterworfen. Da nichts gefunden wurde, fonnte er wieder gehen. Ferner wird uns mitgetheilt, daß es eine unwahrheit sei, daß rothe Taschen tücher an der Krone befestigt waren, oder daß diefe ,, böse Farbe" überhaupt bei der Dekoration derselben vorgeherrscht habe.

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Aus Steglitz , 19. September, wird der Volksztg." ge schrieben: Wie der hiefige Anzeiger" berichtet, ist auch wieder am legten Sonnabend die Auszahlung der Löhne an die Erdarbeiter bei den hiesigen Bahnerweiterungs- Arbeiten nicht glatt von staiten gegangen. Als nach vierzehntägiger Warte­zeit"() die Löhnung beginnen sollte, stellte es fich heraus, daß die Arbeiter leider feinen Tausendmarkschein wechseln fonnten. Neben dem die Auszahlung der Löhne verzögernden Mangel an Kleingeld erregte es besonders Unwillen, daß für zwei Tage die Löhnung, gleichsam als Unterpfand für Wiederaufnahme der Arbeit zurückbehalten werden sollte. Die Polizei war zur Stelle und redete den Leuten gütlich zu, welchem Umstande es wohl auch zu danken ist, daß Ausschreitungen nicht zu bellagen find. Die Auszahlungen zogen fich bis Mitter nacht hin und konnten auch dann noch nicht zum Ab­schluß gebracht werden. Da die in Berlin wohnenden schluß gebracht werden. verlustig gingen Arbeiter damit ihres Wochenbillets

und nach Hause hätten laufen müssen, so nahm sich ihrer die Polizei in dankenswerther Weise an. Der Unternehmer mußte eine Erklärung abgeben, wann er den Rest zahlen wolle. Als er den Termin für Sonntag Vormittag bestimmte, mußte

Herr, was wissen wir am Morgen vom Mittag?! Nichts.

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Froh trat ich in die Thür des Heizraumes. Von dem, was folgte, erinnere ich mich noch eines jähen Bliges, eines furchtbaren Knalls, gefolgt von einem markburchbohrenden Aufschrei, und daß ich wie Spreu von einem gewaltigen Drud zurückgeworfen wurde. Ich wußte, der Dampfkeſſel Drud zurückgeworfen wurde. Ich wußte, der Dampfkessel war geplant.

Dann war Alles Nacht und Bewußtlosigkeit. Als ich zur Besinnung tam, fühlte ich Schmerzen und Nacht. es war noch immer

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meine eigene talte, feuchte Hand lag in einer warmen, weichen, sanft umschlossen.

Ich versuchte mich zu erheben. Es ging nicht. Wo bin ich?" fragte ich und war selbst erstaunt

hatte keine Furcht, daß Tina mich vergessen würde. 3mar hatte der junge Gutsherr ein Auge auf das Mädchen über den schwachen, heiseren Klang meiner Stimme. geworfen, aber die Lina war brav und ihre Liebe zu mir ist hier?" treu wie Gold. Das wußt' ich, Herr!

Ich tam glücklich über See und stand in einem fremden

Land unter fremden Leuten. Es kam mir hart an die erste

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der Arzt," sagte Jemand. Beruhigen Ich bin es­Sie sich, mein Freund!" Ist es Nacht," fragte ich.

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Was ist mit mir geschehen?"

Erinnern Sie sich nicht?"

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Beit, aber ich hatte starke Knochen und fühlte die Kraft in Es ist Nacht," war die Antwort. mir, etwas vor mich zu bringen!" Und ich that's, Herr, Warum zünden Sie tein Licht an?" id that's. Der lederne Geldbeutel, den ich auf der bloßen Reine Erwiderung. Haut an einer Schnur um den Hals trug, wurde schwerer und schwerer von erspartem Gelde. Ich hatte mir das Belb am Munde abgebarbt. Ich hatte eine große Freude baran. Noch ein Jahr so weiter geschafft und die Summe war zusammen, dann ließ ich meine Tina und ihre alte Mutter herüberkommen, und dann doch das läßt sich nicht beschreiben! Das Glüd, das eine solche Hoffnung giebt, muß man empfunden haben. Nun, das Jahr

ging hin.

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" Ich weiß nichtja, ein großes Getöse und-" - Sie wurden verwundet, andere ge Eine Explosion Herr, da erstarrte mir das Blut in den Abern. " Doktor," fragte ich schauernd, ist es Nacht?" " Nacht, mein Freund," fam nach einem furchtbaren Bögern die Antwort. Beruhigen Sie sich." Da wußte ich, daß ich blind war! Ich stöhnte laut auf und schluchzte. Nacht! Nacht! Auf ewig Es ist entseglich, ,, Seien Sie stark, mein Freund!

Ich arbeitete in einem großen Hotel und hatte dem Mann am Furnace" zu helfen. Ich hatte einen Brief an Kina geschrieben und ich wollte am Mittag auf die Bank Nacht!" gehen und die Geldanweisung lösen und beilegen. Das Steft ist gefüttert," stand in dem Brief. Komm'

aber

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tragen Sie es wie ein Mann

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5. Jahrg.

er fich weiter verpflichten, seine auswärts wohnenden Arbeiter im Kruge auf seine Kosten unterzubringen.#uch dazu verstand er fich. Mit vieler Mühe und nur auf dringendes Verwenden der Polizei erhielten die zahlreichen Arbeiter im hiesigen Kruge ein schüßendes Obdach. Am Sonntag wurden die Auszahlungen wieder aufgenommen und um Mittag beendet. Der Anz. spricht mit Recht die Erwartung aus, daß die fönigl. Eisenbahn Direktion zu derartigen Vorkommnissen nicht schweigen werde. Die von der Eisenbahnverwaltung abgeschlossenen Verträge mit den Unternehmern werden derselben doch hoffentlich eine ge nügende Handhabe bieten, um die Intereffen der mehr als 200 Erdarbeiter energisch zu wahren. Es übersteigt doch die Grenzen des Erlaubten, wenn der Unternehmer die Arbeiter zwingt, Sonnabends bis Mitternacht auf den sauer verdienten Lohn zu warten oder gar noch die Hälfte des Sonntags opfern zu müfen.

Die Platanen im Treptower Park zeichnen fich, trop der vorgerückten Jahreszeit durch ihr dunkles und großblättriges Laubwerk vor allen anderen Laubgewächsen aus, deren Blätter längst vom Staube ergraut, verdorrt und zum großen Theil bereits abgefallen find. Allerdings war bereits der Juni beran gekommen, ehe die Platanen ihr Laub auch nur einigermaßen entwidelt zeigten und die Alleen zu beiden Seiten der Treptower Chauffee lagen damals schattenlos im ärgften Sonnenbrande. Jest bilden diefe Bäume mit ihren dichtbelaubten Zweigen ein volles Laubdach über den Fußwegen; aber man sucht diese schattigen Gänge jest wenig auf, denn die Strahlen der Sonne find herbstlich gemildert und machen fühle und schattige Laub­Alleen nicht mehr sehr begehrenswerth.

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Hinter dem Dr. jur. Shotaro Ogura" erläßt der Untersuchungsrichter beim Landgericht 1 einen Stedbrief- fo meldeten wir in unserer Nr. 410 vom 1. September. In der Notiz war weiter angegeben, daß der angebliche Dr. jur." ein junger Japaner sei, der wegen Betruges und Arrestbruches ver­folgt werde und in Gemeinschaft mit der 22jährigen unverehe lichten Nitsche aus Genthin die Flucht ergriffen habe. Unter Bezugnahme auf diese Notiz stellt der Berliner 8tg." ein Abonnent einen Brief zur Verfügung, datirt vom 5. d. M. Bord des Neckar". Das Schiff befindet sich auf der Reise nach Sanftbar, der Brief ist geschrieben von einem Schriffeßer, der von der deutsch - afrikanischen Gesellschaft engagirt worden ist. In diesem Schreiben finden wir, so schreibt das Blatt, einen Baffus, der ohne Zweifel auf den Gesuchten Japanesen Bezug bat und aus dem hervorgeht, daß es der Dr. jur. Schotaro Ogura vortrefflich versteht, seinen Mitreisenden toloffale Bären aufzubinden. Wir zitiren wörtlich:

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Hinter dem Böhmen und dem Apotheker will

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ich einen jungen Doktor folgen laffen. Derselbe ist ge borener Japaner, heißt Ogura und hat seine Frau,(!) eine Berliner Landsmännin, mit an Bord. Dieser Japaner wurde acht Jahren Don feiner Regierung nach Deutschland geschickt, um dort das Militär ein Jahr bei den Ludwigsburger Gardedragonern und au studiren. Er diente( ich folge dabei seiner Erzählung) zwar drei Monate als Gemeiner und neun Monate als Lieutenant, wurde dann nach Potsdam zu den Garde husaren versetzt, wo er zwei Jahre als Rittmeister gedient baben will. Dann studirte er auf verschiedenen deutschen Universitäten, erwarb fich den Doktergrad, bereifte ganz Europa und hielt fich die legten zwei Jahre in Berlin auf, wo er, als der Bruder des japanischen Kaisers, Prinz Komatsu, bortselbst meilte, bei demselben als Adjutant und Dolmetscher fungirte und auch bei Hofe vorgestellt wurde. Er ist der Sohn des japanischen Ministers des Auswärtigen und hat mir versprochen, falls ich nach Japan tomme, mir eine gute Anstellung zu verschaffen. Augenblicklich geht es ihm nicht beson ders, dieses erklärt er folgendermaßen: Er wurde zu einem Duell(!) gezwungen von einem Studenten, und da er ein guter Schüße ist, verwundete er denselben lebensgefähre lich. Schon vor dem Duell hatte er seinen Stoffer pacen laffen und ließ fich auch seine Braut noch furz vor dem Duell antrauen. Sowie er also feinen Gegner fallen fah, ging er fort auf die Eisenbahn und dann nach Antwerpen , wo fie den Dampfer erwarteten. Er weiß noch nicht einmal genau, ob ſein Gegner noch lebt. In Der Eile war es ihm auch nicht möglich, genügend Geld aufzutreiben..

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Soweit der Brief, in dem dann weiter noch berichtet wird, daß die beiden jungen Leute fich in den ersten Tagen vor lauter Seligkeit am liebsten aufgegeffen hätten, daß aber jetzt schon der

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ob wie ein Mann? Was heißt das Ich trug's überhaupt? Wir sind alle schwach, und die am stärksten scheinen, sind mitunter die Schwächsten! Ich war blind!

Wissen Sie, was das heißt? Mit dem Lichte meiner

Augen waren alle Hoffnungen ausgelöscht. Mein Geld, meine Ersparnisse hatte mir, als mich das Unglüd traf, ein Elender geraubt. Ich war also ein Bettler, ein blinder Bettler. Der Tod wäre mir lieber gewesen. Aber er fam nicht; ich genas und kam langsam wieder zu Kräften.

So saß ich eines Tages am Fenster des Hospitals und fühlte, wie die Sonne hell herein schien. Da faßte ich einen Entschluß. Tina, meine Braut, sollte nicht wissen, wie es mit mir stand.m

Dottor," sagte ich am Abend, als er bei mir vore fprach, ich habe eine Bitte."

"

Was ist es, mein Freund?"

" Schreiben Sie mir einen Brief." Relleulon

An wen?"

"

Und da sagte ich ihm alles, wie es zwischen mir und Tina stand und daß ich nicht wollte, daß ihr Lebensglück

durch mich armen Krüppel gestört werde.

"

Was soll ich schreiben?" sprach er, und seine Stimme flang tief bewegt, und er faßte meine Hand.

Sie

Schreiben Sie ihr, Doktor, daß ich tobt bin! wird sich grämen, ich weiß, aber schreiben Sie ihr, daß ich mit ihrem Namen auf den Lippen gestorben bin. Das wird sie trösten. Sie ist noch jung fie findet wohl noch einen braven Mann

,, Und glauben Sie, daß Tina Ihnen jetzt die Treue brechen würde, wenn sie wüßte, wie es mit Ihnen steht?" Nein, Doktor, das eben ist es. Ich kenne fie nur zu gut, sie würde sich mit opfern wollen, und dies Opfer kann ich nicht von ihr annehmen. Nicht wahr, Sie schreiben den Brief, Doktor?"

ein

,, Gewiß, mein Freund," sagte er ,,, aber, da fällt mir es ist hier eine Wärterin, die Sie während einiger