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au beruhigen. Die Rechtfertigung des Angeklagten B. fußte| auf dem Einwand, daß er seine Gäste nur aus Mitleid aufge nommen. Demgegenüber wurde indessen aus den Alten feftge ftellt, daß die Gäste des Hotel Mathilde" bis zu 15 Pf. Schlaf­gelb pro Kopf bezahlen mußten, je nach der Beschaffenheit der gewährten Lagerstätte. Demaemäß verwarf die Straffammer unter Bestätigung des schöffengerichtlichen Urtheils die Be rufung.

Bu

Wegen Bankerutts und wiederholten Betruges batte fich gestern der Kaufmann Paul Schlamm vor der III. Straffammer hiesigen Landgerichts 1 zu verantworten. Der Angeklagte, welcher hierselbst ein Teppichgeschäft betrieb, gehört au jenen unreellen Geschäftsleuten, welche durch unehrliches Borgehen geaen ihre Gläubiger zu einer faufmännischen Gefahr werden, da fte Treue und Glauben, die Grundlage jedes ge Schäftlichen Verkehrs, arg erschüttern. Der Angeklagte hat mit feinem Geschäft Schiffbruch gelitten und ist genöthigt gewefen, ben Konkurs zu eröffnen, doch stellte sich bei den Regulirungs arbeiten heraus, daß derselbe seine Bücher so unordentlich ge­führt, daß eine Uebersicht über die Vermögenslage außerordent lich erschwert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht wurde. bieser unordentlichen Buchführung traten aber noch vier nach wetsbare Betrugsfälle, welche dem Angeklagten zur Last fielen. Derselbe hat nämlich für größere Waarensendungen, die er von Fabrikanten bezog, Wechsel in Zahlung gegeben, welche nach feiner Darstellung durchaus fein sein sollten, fich aber nachträg lich als uneinziehbar erwiesen und in einem Falle hat er die ihm gelieferte Waare sofort nach Empfang zu Schleuderpreisen verfilbert. Staatsanwalt Stefan hielt diese Verstöße gegen die Laufmännische Ehrenhaftigkeit für so schwer, daß er ein Jahr Gefängniß in Antrag brachte, während der Vertheidiger Rechts anwalt Dr. R. Wolff die bedrückte Lage des Angeklagten als Milderungsgrund ins Feld führte. Der Gerichtshof erkannte auf 9 Monate Gefängniß.

Vereine und Versammlungen.

Die öffentliche Generalversammlung der Bimmerer Berlins , welche am 17. b. M. im Neuen Klub- Haus, Rom mandantenstr. 72, tagte, hatte folgende Punkte auf der Tages. ordnung: 1. Abrechnung des Arbeitsnachweisebureaus. 2. Neu­wahl der Kommission. 3. Verschiedenes. In das Bureau, welches die Versammlung leiten sollte, wurden die Herren Seit, Gefrois und Schmidt gewählt. Bu Punkt 1 der Tagesordnung erhielt Herr Jätel das Wort. Derselbe legte die Abrechnung vom Monat Januar bis August und sodann die Jahres- Ab rechnung von Auguft 1887-88 vor, wo das Bureau eine Ein nahme von 1812,47 M., und eine Ausgabe von 1838,47 M. batte. Bemerkt wurde hierzu, daß verschiedene Gelder erst nach Fertigstellung der Abrechnung eingegangen find, und somit nicht mit angeführt werden konnten. Ferner theilte Herr Jätel mit, daß der Vorfißende des Arbeitsnachweise Bureaus , R. Schulz, vor Ablauf des Jahres sein Amt schriftlich nieders gelegt habe. Eine grobe Unregelmäßigkeit habe Sch. fich sodann zu Schulden tommen laffen, indem er eine Anzahl Quittungs marlen verlauft und den Betrag dem Bureau nicht überliefert habe. Bu seiner Entschuldigung hat er zwei Zimmerer ange geben, denen er die Marken zum Verkauf übergeben haben wollte. Die beiden angegebenen Kollegen wurden ersucht, den Betrag, der sich bei dem einen auf 7, bei dem anderen auf 9 M. belief, dem Bureau zu überliefern. Hierauf erklärten beide, von Schulz feine Marken empfangen zu haben. Dieses wurde von mehreren Rednern start tritiftrt und beschlossen, die Handlungs­meise, bes Schulz" den Berliner Bimmerleuten gegenüber der Deffentlichkeit preiszugeben. Die sodann vorgenommene Wahl Die sodann vorgenommene Wahl ergab, daß die Herren Jäkel, Gèfrois, Fiet, Ditland und Sonn tag in die Kommission des Arbeitsnachweisbureaus gewählt wur ben. Unter Verschiedenes" wurden die Kollegen noch ersucht, Rich dem Arbeitsnachweisbureau reger zuzuwenden und sodann Die Versammlung geschloffen.

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Die öffentliche Generalversammlung der Maurer Berlins und Umgegend, welche am 18. d. M. unter Vorsiz des Herrn Grothmann in Sanssouci " abgehalten wurde, war nur Schwach besucht, trozdem die Tagesordnung lautete: Welche Forderungen stellen die Maurer Berlins im nächsten Frühjahr?" Herr Fiedler, welcher über dieselbe referirte, gab in beredten Worten seinem Bedauern über die zunehmende Theilnahmloftgs teit der Maurer Ausdruck, die um so unerklärlicher set, als be retts bie Arbeitslosigkeit unter den Maurern tief eingeriffen sei. Na den Maurern liege es, Mittel und Wege zu finden, den Uebelständen im Gewerbe, Affordarbeit, Üeberstunden und Sonntagsarbeit, Abhilfe zu schaffen. Schon zu Beginn des Jahres sei biergegen mit allen Kräften agitirt worden, jedoch was habe es genugt? Die verfloffene Bauperiode habe gezeigt, daß der Indifferentismus unter den Maurern Leider noch sehr groß sei. Dieser Indifferentismus müffe fallen gelaffen werden, das vornehmste Biel müsse sein eine Arbeitsverkürzung. Eine starke Drganisation, ein Fachverein, müffe wieder gefchaffen werden, um das vorgesteckte Biel zu er reichen. Die Wintermonate müßten dazu benußt werden, um Versammlungen abzuhalten, um sich immer mehr klar zu wer ben über die eigene Lage und sich vorzubereiten, im Frühjahr zu Beginn der Bauperiode mit erneuten festen Kräften einzus treten für Abstellung der genugsam bekannten Mißstände, namentlich für Verkürzung der Arbeitszeit. Herr Schmidt hielt es für nothwendig, einen festen Beschluß zu faffen, um den Arbeitgebern die Möglichkeit zu nehmen, zu sagen, fie wären nicht vorbereitet, fte hätten nichts gewußt. Er stellte den An­im die nächsten Frühjahre trag, Arbeitszeit um zwar die Morgen­eine Stunde zu verkürzen, und Stunde von 6-7 Uhr in Wegfall zu bringen. Hierauf, meinte Redner, würden die Maurer leichter eingehen, Denn Ueberstunden würden immer gemacht werden. Ferner beantragte Redner, einen Stundenlohn von 60 Pf. zu fordern. ( Bravo !) Diesem Antrage entsprechend, war folgende Reso lution eingelaufen:" Die heutige öffentliche Versammlung der Maurer Berlins und Umgegend beschließt: ¡ 1) Dafür zu sorgen, baß die Vasammlungen beffer besucht werden. 2) Jm nächsten Frühjahre die Arbeitszeit um eine Stunde pro Tag zu vers fürzen. 3) Den Stundenlohn auf 60 Bf. festzulegen. Der Borfigende, Herr Grothmann, warf im Anschluß hieran einen Rückblick auf die Maurerbewegung der vergangenen Jahre und

eher noch die 60 Bf. Stundenlohn. Und doch müffe eine Ver fürzung der Arbeitszeit eintreten, die Lohnfrage würde fich dann von selber regeln. Er empfahl die Annahme der Resolution unter Hinzufügung der Worte: und im Frühjahr die Kün digungsfrist in Anspruch zu nehmen" und in diesem Sinne zu agitiren. Die Abstimmung über die Resolution ergab Annahme berselben gegen eine Stimme. In seinem Schlußworte richtete Herr Fiedler einen Appell an die Maurer, den gefaßten Beschlug auch zur Ausführung zu bringen. Zum zweiten Punkte der Tagesordnung: Gewerkschaftliches", stellte Herr Schmidt unter dem Beifall der Versammlung den Antrag, eine Versammlung einzuberufen mit der Tagesordnung: Gründung eines Fach vereins für die Maurer Berlins . Die Nothwendigkeit und die Segnungen eines Fachvereins wurden von Herrn Heinze in erschöpfender Weise largelegt, worauf der Antrag zur einstim migen Annahme gelangte. Es folgte eine weitere Besprechung gewerkschaftlicher Angelegenheiten, sowie eine Reihe von Mit theilugen von einzelnen Bauplägen.

Der Fachverein der Metallarbeiter in Gas-, Waffer- und Dampfarmaturen hielt am 12. b. M. bei Heidrich, Beuthstraße 22, seine Mitgliederversammlung ab. Herr Gerich hielt einen, mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über das Sinten der Rente." Sodann stellte Herr Ehrlich den Antrag, von sämmtlichen Zahlstelleninhabern nebst Werk stellentaifirern alle Vierteljahre die Quittungsbücher einzuziehen, und hierüber den Rendanten Becicht erstatten zu laffen, nur so fönnte eine genauere Rontrole stattfinden. Herr Pring stellte den Antrag, die Einladung mittelst Karten zu der Versammlung vorläufig fallen zu lassen und fie nur noch durch Annonze im Berliner Voltsblatt" bekannt zu machen. Dieser Antrag wurde auch gegen 2 Stimmen angenommen. Herr Stiller machte der Versammlung bekannt, daß das Wintervergnügen am 24. No vember d. J. im Saale des Vereins junger Kaufleute, Beuth straße 22, stattfindet und empfiehlt schon jetzt eine rege Agita tion für daffelbe. Bum Schluß theilte Herr Schulz der Ver­fammlung mit, daß er zu Montag, den 24. d. M., Abends, als Referent zu einer öffentlichen Metallarbeiterversammlung einge­laden sei und empfahl recht rege Betheiligung. Die öffentliche Metallarbeiterversammlung findet im großen Saale des Vereins junger Kaufleute, Beuthstraße 21-22, ftatt. Die nächste Mit aliederversammlung findet am 20. Oftober d. J. in demselben Lokale statt.

Die Bentral- Krankenkaffe der Maurer, Steinhauer u. s. w. hielt am Sonntag, den 16. September, ihre Mitglieder­versammlung ab mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Sommerfeld über das Thema: Wie gelangen die thierischen Parafiten, besonders die Bandwürmer, in den menschlichen Parasiten, besonders die Bandwürmer, in den menschlichen Körper? 2. Abrechnung vom Kränzchen. 3. Verschiedene Kaffen­angelegenheiten. Sum ersten Punkt hielt Herr Dr. Sommerfeld einen lehrreichen und interessanten Vortrag, der den Beifall der Versammlung fand. Im zweiten Punkt der Tagesordnung ergab die Abrechnung eine Einnahme von 291,10 M. und eine Ausgabe von 164,70 M.; es bleibt ein Ueberschuß von 126,40 Mart. Nachdem noch einige Fragen von Herrn Dr. Sommer feld beantwortet waren, wurde die Versammlung geschloffen. Volksversammlung in Velten . Wie uns aus Velten berichtet wird, hat dort am Sonntag, den 16. September, eine sehr stark besuchte Volksversammlung stattgefunden, in welcher aum Alters- und Invalidenversicherungsgeset Stellung ge nommen wurde. In großen Umtiffen den Gang der von der Regierung inaugurirten Sozialreform" charatteriftrend, legte der Referent, Herr Rohmann aus Berlin dar, mit wie großem Aplomb die sogenannte Krönung des Gebäudes" er scheinen, und wie sehr dieser Entwurf hinter den allerbeschei densten Erwartungen zurüdgeblieben set. Als eine Fronie auf eine wahre, vollsthümliche Sozialreform fei das vorliegende Gefeß zu betrachten, wenn man in Betracht zöge, daß bei einer Altersgrenze von 70 Jahren es nur in den allerfeltensten Fällen einen Arbeiter gäbe, der in den Genak der ,, tente" von 30 Pf. pro Tage fäme. Wären diese beiden Punkte schon geeignet den Arbeitern tiefes Mißtrauen einzuflößen, so mache die Einführung des Quittungsbuches das Gesetz für die Arbeiter unannehmbar. Denn mit Recht tönne man hierin nur die verdeckte Einführung der allseitig verurtheilten Arbeitsbücher und damit die Ver nichtung jeglicher Koalitionsfreiheit erblicken. In der Dis tuffton pflichteten sämmtliche Redner dem Referenten bei und die Versammlung nahm hierauf einstimmig eine entsprechende Resolution an.

Fachverein der Steindrucker und Lithographen. Bersammlung am Donnerstag, Abends 8 Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstr. 77/79. Tagesordnung: 1. Die Arbeiterfrage für die Gegenwart und Bulunft von Profeffor Fr. Albert Lange. 2. Distuffton. 3. Ausgabe der Billets zu bem am 22. d. M. in Mund's Salon stattfindenden Herren abend. 4. Verschiedenes und Fragekasten. Gäste willkommen. Um recht zahlreiches Erscheinen wird ersucht.

Versammlung des Verbandes deutscher Zimmer­Leute, Lokalverband Berlin Süd, am Donnerstag, den 20. Sep. tember, Abends 8 Uhr, Mariannenstraße 31. Tagesordnung: 1. Einficht in die Abrechnung. 2. Das Herbstvergnügen. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Neue Mitglieder werden auf­genommen. Gäfte haben Zutritt.

Verein für naturgemäße Gesundheitspflege und arnellose Heilkunde. Donnerstag, den 20 September, Abends 8% Uhr, Kommandantenstraße 72, Vortrag des Herrn Th. Siete über: Die Zuckerfrantheit( Diabetes) und ihre naturgemäße Heilung.

Fachverein der Steindrucker und Lithographen. 3. Stiftungsfeft. Humoristischer Herrenabend Sonnabend, den 22. September, in Mundt's Salon, Köpniderstr. 100. Billets find zu haben bei den Herren Vorstandsmitgliedern: A. Jastrau, Steinbruder, Schönleinftr. 23, 3 Tr. M. Preuß, Lithograph, Krautsstr. 26a, 3 Tr. D. Sillier, Steinbruder, Krautsstr. 26a,

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" St. Urban" Abends 9 Uhr Ritterstr. 105. Gesangverein " Deutsche Liebertafel" Abends 9 Uhr Röpniderftr. 100.- Gefang verein Norddeutsche Schleife", Abends von 9-11, Michaelfir str. 39 Turnverein Hasenhaide"( Lehrl.- Abth.) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60-61.Berliner Turngenossenschaft"( 7. Lehr lings- Abtheilung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Brizerstraße 17-18; desgl. 6. Männer Abtheilung Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Gubener ftraße 51. Lübed'scher Turnverein( Männer Abtheilung) Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57.58. Allg. Arends'sche Stenographenverein, Abth. Louisenstadt", Abends 8 Uhr im Arends'scher Steno Restaurant Preuß, Oranienstraße 51. graphenverein Bhalang" Abends 8 Uhr im Restaurant Bum Budower Garten", Budowerstraße 9.

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Berliner Steno graphen Verein( System Arends) Abends 9 Uhr im Stolze'scher Steno Restaurant Friedrichstraße 208. graphen- Verein Nord- Berlin " Abends 9 Uhr Schlegelstraße 44 -Verein der Naturfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Wienerstraße 35. Verein der Unruhstädter Abends 8 Uhr im Königstadt- Kafino", Holzmarktstr. 72. Verein ehemaliger F. W. Rettschlag'icher Schüler am 1. und 3. Donnerstag jeden Monats im Cafe Schüler, Landsbergerstr. 73, Abends 8 Uhr. Rauchflub Kernspiße" Abends 8 Uhr im Restaurant, Hol marktstraße 44. Rauchtlub Arcona" Abends 9 h bei Brandt, Forsterstraße, Forsterstraße, Ede Ede der Reichenbergerstraße. Rauchklub Dezimalwaage" Abends 9 Uhr im Restau rant Lod, Krautsstraße 48. Rauchflub Vorwärts" Abends 9 Uhr bei Herrn Tempel, Restaurant Bum Ambos", Bre lauerstraße 27.- Orientalischer Rauchflub" Abends 9 he im Restaurant Wiechert, Oranienstraße 8.

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do Die ,, New- Yorker Handelszeitung" schreibt: Gefucht: ein verloren gegangener Diplomat. Das Auswärtige Umt in Washington sucht nach einem verloren gegangenen Diplomaten Derselbe hört auf den wunderhübschen und leicht zu behaltenden Namen Hadji Haffein Konti Khan Mohamed El Vefare und vor einiger Zeit vom Schah von Berfien zum Gesandten i unserer Regierung ernannt worden. Der Perfer hätte schon vor drei oder vier Wochen in Washington eintreffen sollen, und da man in dortigen Regierungsfreifen absolut nichts von dem Ber bleib des Orientalen weiß, find die sämmtlichen Vereinigten Staaten Konfuln in Europa und Afien telegraphisch ange wiesen worden, auf den Verschollenen zu fahnden. Diefe Vorfommniß erinnert an einen ähnlichen Fall des Verschwindens eines amerikanischen Diplomaten. Als Henry Labouchere seitens unserer damaligen Administration zum Gesandten in Rußland ernannt worden war, reiste derselbe von New- York direkt nach London , um sich von dort auf seinen Posten zu geben. Er reiste auch von letterer Stadt ab, wurde aber von bem Augenblide an nicht mehr gefehen und traf auch niemal an seinem Bestimmungsorte ein. Nach Ablauf mehrerer Monate ließ das Auswärtige Amt in Washington in ganz Europa Na forschungen nach dem verschwundenen, als sehr excentrisch be fannten Diplomaten anstellen, welche schließlich zur Folge hatten, daß eines Tages ein Brief, dessen Porto nicht bezahlt war, in der Bundeshauptstadt aus einer fleinen Ortschaft in Deutschland eintraf, wofelbft fich der Gesuchte befand. Laboudce theille barin dem Auswärtigen Amte mit, er habe sein ganzes Geld im Hazardspiel verloren und sei im Begriffe, fich zu Fuß auf feinen Boften nach Petersburg zu begeben.

Eine interessante Ordre" vom Jahre 1624 giebt be zu einer erzherzoglichen Tafel geladenen Junkern, jüngsten Offizieren und Fähnrichen folgende Verhaltungsmaßregeln: Sintemalen Ihro t. I. Hobelt geruheten, mehrere Dfficiers an Höchstdero Tisch zu invitiren, item ich alldieweilen in Offafion bin gewesen, mit männiglicher Kenntniß und Persuasion, wie f allemalen die der meisten Officiers als Cavaliers ritterlich un manierlich untereinander und männiglich tractiren thun un contentiren, alsdann muß doch vorweg den Junkern, so ni ordentlich gehobelt find, aufmerksam machen auf die mensure regulaire, als: 1) Stem mit blantem Beuge, faubern Red und Stiefeln, nicht angetrunten, Jbre I. t. Soheit nicht zu incom plimentiren. 2) Stem bei der Tafel den Stuhl nicht wadeln und die Füße nicht lang ausspreisen. 3) Stem nicht nach jeden Biffen trinken, alsdann man zu frühe voll wird, den Humpe aber nach jeder Speis ein mal halbert auslebren; vornbin abe den Schnauzbart und das Maul sauber abwischen. 4) tem mit der Hand nicht in die Borlegeschüffel langen oder die ab gelieferten Beine zurüd oder hinter den Tisch werfen. 5) te nicht an den Fingern mit der Bunge schlecken oder in ba Tischtuch schneuzen. 6) Item zu letteren nicht zu viehisch hum piren, daß man vom Stuhl fällt oder item nicht mehren grab

weg gehen tann."

Neueste Nachrichten.

Verboten auf Grund des Sozialistengefeßes wurde durd die Regierung von Schleswig die nichtperiodische Druckschrift: Umsturz und Parlamentarismus, den Umstürzlern und Barla mentariern gewidmet. II. Deutschland : Im Sommer 1888 Schweiz . Genoffenschaftsbuchdruckerei von F. Hübscher.

Unter der Spihmarke Politische Polizei " schreibt der Berner Bund:" Der Schweiz . Sozialdemokrat" war am ve Sonnabend in der Lage, daß lonfidentielle Kreisschreiben öffentlichen zu lönnen, welches der Bundesrath am 11. Mat a alle Rantonsregierungen gerichtet hat." Es folgt nun eine Inhaltsangabe der von unserem Züricher Korrespondenten in unserer heutigen Nummer mitgetheilten Verfügung. Dann heißt es weiter:

Nach

4 Tr. P. Spielmann, Steindruder, Adalbertftr. 83, 2 Tr. ist der veröffentlichte Text vorgenannten Kreisschreibens

P. Springer, Lithograph, Gräfeftr. 81, 3 Tr. A. Hendrich, Steindruder, Langenr. 86, 3 Tr. W. Weide, Steindrucker, Röpniderstr. 64a,. 1 Tr. A. Leuschner, Schönhauser Allee 70 D, sowie im unentgeltlichen Arbeitsnachweis des Ver eins bei C. Scheidenreich, Steinbruder, Elisabeth Ufer 42.- Mitglieder, welche durch Vorträge beim Herrenabend mitwirken

unseren Erkundigungen authentisch und wahrscheinlich durch die eines tantonalen Polizeibeamten in den

Indistration

Best

" Sozialdemokrat" gelangt. Alle diese Erhebungen haben ben Bwed, die in der Schweiz vorkommenden Thatsachen poli zeilicher Natur, welche unsere innere Sicherheit und unfere inter nationalen Beziehungen berühren, zu sammeln und so be wollen, können sich bei Obenstehenden einige Tage vor dem Feste Bundesrath über die fozialistische und anarchistische Propaganda

melden.

auf dem Laufenden zu erhalten. Diese Vorkehrungen find Große öffentliche Versammlung fämmtlicher im übrigens feineswegs auf Anregung ausländischer Behörden Tam zu dem Resultate, daß heute nicht tausende von Maurern Wagenbau beschäftigten Arbeiter Berlins und Umgegend, erfolgt, sondern fte wurden im Interesse unseres eigenen

auf der Straße lägen, wenn die gefaßten Beschlüsse zur Durch führung gebracht worden wären. In Hamburg würde ein Durch schnittslohn von 65-68 Bf. gezahlt, troßdem die Lebensbedin gungen dortfelbst in vielen Beziehungen billiger wären, als in Berlin . Bezüglich der Resolution erklärte fich Redner mit der neunstündigen Arbeitszeit einverstanden. Eine Schädigung ber Kapitalisten sei hierin nicht zu erbliden, eine solche wollten auch die Maurer nicht, sondern nur, was fie unbedingt zum Leben brauchen. Hätten die Arbeiter Pflichten, die zu erfüllen fie sehr gern bereit wären, so hätten fte auch Rechte und diese bürfen ihnen nicht verfümmert werden, um sich gegen die Uebergriffe des Kapitals zu schüßen. Die eingelaufene Reso lution war nicht nach dem Sinne des Herrn Heinze. Er hält berartige Beschlüsse nicht für maßgebend. Er hält dafür, vor­erft teine Beschlüsse zu faffen, sondern den Winter dazu zu be nugen, fich zu organifiren. Herr Schmidt hielt demgegenüber feinen Antrag aufrecht und faßte denselben eben als Organi fationsantrag auf. Nachdem Herr Kliemann den Indifferentie mus der Maurer gegeißelt, machte Herr Grothmann darauf aufmerksam, daß, wenn ein neunstündiger Arbeitstag für das nächste Frühjahr in Aussicht genommen werde, derselbe noch Tange nicht errungen sei. Diese Forderung werde von den Rapitalisten, welche wohl wiffen, daß dadurch die Reservearmee bebroht werde, schwerlich ohne heißen Kampf bewilligt werden,

fowie Schmiede, Stellmacher, Schloffer u. s. w., Sonntag, den 23. September, Vormittags 10 Uhr, Tiedstraße 24, bei Herrn Schmidt.

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Landes und deffen Sicherheit getroffen, und die immenft Mehrheit des Schweizervoltes wird dafür, daß er in dieser Richtung ein wachfames Auge Metallarbeiter! Achtung! Am Montag, den 24. d. M., hält, nur Dant wiffen. Wir erwähnen hier noch, daß laut den Ergebnissen der amtlichen Untersuchung volutionärer Schriften über die Schweizer grenze nach Deutschland in raffinirtefter

ftraße 22( großer Gaal), eine große Versammlung fämmtlicher

Metallarbeiter Berlins , Dreher, Drüder, Klempner, Gürtler, Former u. f. w. statt. Tagesordnung: Stellungnahme zum allgemeinen Metallarbeiter Rongreß. Referent: Gottfr. Schulz.

Art und mit Erfolg betrieben wird,

eine

Wegen der außergewöhnlichen Wichtigkeit der Tagesordnung ist Thatsache, die unsere bis jest guten Beziehungen zu unferm

es Pflicht eines jeden Metallarbeiters, in dieser Versammlung zu erscheinen.

Die Bür. Poft" sprach kurzlich die Befürchtung aus, Schweiz werde aufhören eine Republik und anfangen

befreundeten Rachbarstaate teineswegs zu fördern geeignet ift.

Die

eine

Gesangverein Bregel ist allerdings nicht so geartet, daß diese Befürchtungen schwinden

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine etc. am Donnerstag. Männergesangverein Lätitia" Abends 9 Uhr in Bettin's Restaurant, Veteranenstr. 19.- Gesangverein Bregel schluß" Abends 8 Uhr im Restaurant Schumann, Alte Jatob Straße 38.- Männergesangverein Nordstern" Abends 9 Uhr im Restaurant Jacob, Lindowerstr. 26. Schäfer'scher Gesang, verein ,, der Elfer". Abends 9 Uhr bei Wolf u. Krüger, Stalizer straße 126, Gefang. Gesangverein Blüthenfranz" Abends 9 Uhr im Restaurant Dresdenerstr. 40. Männergesangverein Alexander" Abends 9 Uhr im Restaurant Rose, Straußberger traße 3. Männergesangverein Liedesfreiheit" Abends 9 Uhr im Restaurant Siemund, Linienſtr. 8.- Gesangverein Männerchor

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werden.

Briefkasten der Redaktion.

Antwort wird nicht ertheilt.

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Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefli P. 5. 100. Jm Moabiter Bellengefängniß. R. B. Das ist uns unbekannt.

Berantwortlicher Redakteur: R. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

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