Nadel, durch deren Dehr ein Bindfanden gezogen, durchsticht man nämlich die Nippe des Blattes und reiht so eines an das andere. Am Abend gesellen fich auch wohl die Bekannten des Haushalts hinzu, alle emfig wetteifernd, den Ertrag des Jahres auf Schnüre zu bringen, welche dann auf Böden, die dem Luftzuge sehr ausge fest sein müssen, getrocknet werden. Das Schnüren" bietet ein sehr hübsches Genrebild der ländlichen Thätigkeit, wie fie fich auf unserem märkischen Grunde herausgebildet hat. Auf dem Boden hockend, durchsticht man eine Rippe des start würzigen Strautes nach der andern. Dabei singt man die liebgewordenen Weisen oder hört den Schnurren zu, welche ein redegewandter Mann mitzutheilen versteht. Auch Frau Minne huscht, eine unsichtbare Elfengestalt, über die Tenne und raunt den Ver liebten, welche hier beisammen hocken, die zärtlichsten Worte zu. Mehr als ein Herzensbund wird zwischen den Tabaksbündeln geschloffen, wobei man in den Stichen, welche die Nadel etwa abseits in den Finger thut, die mannigfachen Vorbedeutungen findet, an denen das Schicksalsbuch der Verliebten allerorts so reich ist. Das märkische Kraut selbst aber wandert, sobald es getrocknet, nach Schwedt oder Vierraden , um als Havanna " oder„ Sumatra " den deutschen Rauchern zurückverkauft zu werden.
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Petition der Zirkusbesither an den Reichstag . Unter Den Birlusbefizern wird gegenwärtig eine gemeinsame Eingabe an den Reichstag vorbereitet, welche fich gegen die bei fast allen Städtischen Behörden immer mehr hervortretende Neigung richtet, im Intereffe des an dem betreffenden Dite bestehenden Theaters den Birkusbefizern bei der Konzefftonsertheilung Bedingungen und Einschränkungen aufzuerlegen, welche fie in ihrem Geschäfte empfindlich schädigen und fich nach Anficht der Birkusbefizer fawer mit der Gewerbefreiheit in Einilang bringen lassen. Den Hauptanlaß zu der Petition hat das Verbot der sächsischen Regierung gegeben, wonach im Königreich Sachsen Pantomimen in einem Birfus nicht mehr aufgeführt werden dürfen. Seit bem die leichtfüßige Terpsichore von den großen Bühnen in die Arena des Birkus hinabgestiegen ist, hält es nämlich den Bühnenleitungen schwer, noch Balletdamen zu gewinnen, da die Birkus befizer höhere Gagen zahlen als die Theater. Die niedrigste Gage einer Balletdame im Birkus beträgt wie ein Einges weihter mittheilt 150 M. monatlich; ist die Dame im Stande, Manöver mitzureiten, so erhält fte nicht unter 185 M. Das find Gagen, welche die Theater für das Ballet nicht gewähren. Ueberhaupt ist hier die choreographische Kunst, die schon bei den alten Egyptern in Blüthe stand, die dem heiteren Griechenvolle bei den weihevollsten Festen die Götter verehren half und die später unserer Oper als Grundlage diente und auch bei uns Jahrhunderte lang als eine der vornehmsten Künste gefeiert wurde, im Niedergang begriffen; das Ballet, seiner edlen Richtung und fünstlerischen Bedeutung immer mehr untreu werdend und fich fast nur noch in der Schaustellung bloßer förperlicher Fertigleiten und Reize erschöpfend, läuft heute in den Theatern nur noch so nebenbei mit, um als hergebrachtes In termezzo in der großen Oper Verwendung zu finden. Da hat fich in dem Zirkus, dem heutigen Sammelplatz für Artisten jeder Art, dem Ballet ein neues Feld eröffnet, jeder größere Birlus sept heute eine besondere Ehre darin, über ein möglichst ftattliches Balletkorps zu verfügen; die Pantomimen, in denen Das Ballet aufzutreten pflegt, bilden heute eine angenehme Abwechselung in dem Birtus Repertoire, ja sie üben oft eine ganz befondere Bugkraft aus, und ebensowenig wie der Birkusbefizer möchte das große Publikum auf fie verzichten.
Aber nicht blos wegen der Pantomimen ist der Kampf zwischen Theater und Birkus entbrannt. Das Theater erblickt überhaupt in dem Birtus einen gefährlichen Gegner, der möglichst fern gehalten werden muß. Ueberall, wo ein Theater be steht, hat der Birkusbefizer mit großen Schwierigkeiten zu fämpfen, um von der Behörde die erforderliche Erlaubniß zu Vorstellungen zu erhalten. So steht z. B. der in einer Stadt am Rhein vorgekommene Fall durchaus nicht vereinzelt da, daß ein Birkusbefizer, der dort acht Tage vor Schluß der Theater faison seine Vorstellungen eröffnen wollte, dem Theaterdirektor als Entschädigung für den ihm während der acht Tage ent stehenden Verlust den Betrag von 1500 Mart zahlte, da er ohne diese Verständigung mit dem Theaterdirektor von der städtischen Behörde die beantragte Konzeffion nicht erhalten haben würde. Nicht mit Unrecht weisen die Birkus befizer darauf hin, daß fie ebenso gut ihre Steuern entrichten wie die Theaterdirettoren, ja noch weit höhere, daß jeder einzelne von ihnen dem Staate Durch die vielfachen Eisenbahntransporte jährlich eine Summe von 50-100 000 M. zu verdienen giebt, daß fie dabei aber nie. mals irgend eine Unterstüßung beansprucht haben, während dies von den Theatern nicht gefagt werden könne.
Sie verlangen
daher für den Birkus, der doch auch seine Existenzberechtigung hat, volle Gewerbefreiheit gegenüber der einseitigen Bevorzugung des Theaters und wollen sich in diesem Sinne an den Reichs tag wenden.
Ein edelmüthiger Retter. In der Reinickendorferftraße waren vorgestern Passanten Zeugen einer aufregenden Szene. In der Nähe der Gerichtsstraße hielt ein beladenes Möbelfuhrwerk, deffen Pferde, durch irgend welchen Umstand fcheu gemacht, plöglich anzogen und auf eine gerade den Fahr Damm überschreitende Frau, welche ein zweijähriges Kind auf
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fein melirte Backenbart im flandrischen Styl, die RembrandtBeleuchtung, welche der große Schlapphut hervorruft, stimmen malerisch zusammen und lassen uns die Frage nach dem Charakter des Mannes als unzart erscheinen. Während er fich von den Damen anseufzen läßt, sucht er sich im gelege nen Momente ein Opfer unter den Männern aus. Ürplößlich wird derjenige, welcher Ueberfluß an Geld und Vertrauen hat, zu einem Darlehen herausgefordert. In der ersten Bestürzung stellen ihm die Meisten dann ihre Börse zur Verfügung. Er nimmt sie mit schmerzlichem Lächeln und verschwindet dann plötzlich auf hoher See oder in weiten Landen, wo er herumirren muß, bis er wieder Einen angepumpt hat."
Ihnen muß das nach Ihren früheren Worten sogar mehrmals passirt sein."
3weimal, aber ich habe genug daran. Das zweite Mal bin ich beinahe blank geworden. Damals war ich noch Lebens-, Feuer-, Vieh Versicherungsagent, der noch nicht sein Schäfchen ins Trockene gebracht. Hier in diesem gottverfluchten Nefte, in welches nach Himmelsschluß kein vernünftiger Badegast mehr herkommen darf, ist die Geschichte geschehen. Darum fehre ich jedoch doppelt gern zurück, denn- wie ich als Dichter sagen würde: Kein größerer Genuß, als mit gesichertem Behagen die Stätte zu sehen, wo uns einst hundsmiserabel zu Muthe war. Der fliegende Holländer wird sich hüten, da nochmals seinen Spuk zu treiben." Sie machen mich wirklich neugierig. Erzählen Sie Erzählen Sie mir doch die vertrackte Geschichte." John Müller stieß einen furzen Seufzer hervor, dem er ein halb wehmüthiges Lächeln und ein drolliges Augenzwinkern folgen ließ und sagte:„ Warum nicht. Junge Leute sollen ihr Vergnügen haben. Aber sie können auch erfahren, wie man hineinfällt. Ich habe den schlimmen Spaß verbaut und darf nun gestehen, wie hart der
Broden war.
Also vor zwölf Jahren war ich Lebensversicherungsagent für ein gut renommirtes, stets mehr aufblühendes Institut und hatte meinen Stammsiz in einer pommerschen
dem Arm trug, losstürmten. Die Frau, welche durch den Schreck wie gelähmt war, vermochte nicht mehr auszuweichen und schien verloren. Daim legten Augenblic warf sich der in der Nähe befindliche Arbeiter Lederer, welcher den Vorfall mit an gesehen, nicht achtend der Gefahr, den wüthenden Thieren ents gegen. Durch den Anprall wurde jedoch der edelmüthige Retter zu Boden geschleudert, wobei die Räder des Laftwagens über feinen Körper hinweg gingen, während die Pferde bald darauf zum Stehen gebracht wurden. Hinzueilende Paffanten schafften den Bewußtlosen nach der nächstgelegenen Sanitätswache am Wedding , wo ein Bruch der Wirbelsäule, sowie durch einen Fall schwere Verlegungen am Hinterkopf fonstatirt wurden. Mittelst Droschte wurde der Unglückliche nach seiner Wohnung Gerichtsstr. 21/22 gebracht. Sein Zustand ist ein derartig schlimmer, daß äußerst wenig Hoffnung vorhanden ist, den BeDauernswerthen am Leben erhalten zu können.
Diebstahl in der Kunstausstellung. Gott Amor ist als Herzensdieb bekannt. Das er aber selber bestohlen wurde, dieser Fall war unseres Wissens bisher nicht dagewesen. Am Sonntag Abend umstanden, wie das„ D. T." berichtet, dichte Schaaren von Besuchern in der Stulpturhalle der Kunstaus stellung den durch Anna von Kohle in Marmor gemeißelten Amor" und debattirten über einen an demselben verübten Diebstahl. Dieser Amor" nämlich hatte einen fleinen, aus Elfenbein geschnitten Köcher nebst Pfeilen, welch ersterer durch zwei Kleine Drahtstifte seitwärts an der Stulptur befestigt gewesen, getragen, und ein Langfinger hatte im Gewühl der Be fucher Gelegenheit gehabt, diesen Köcher mit Inhalt verschwinden zu laffen. Ob hier ein Nacheaft eines von Amors Pfeilen Getroffenen vorliegt, oder ob jemand, der bisher das Herz seiner Angebeteten nicht erweichen fonnte, nun selbst sein Heil mit den Pfeilen des Gottes versuchen will, konnte bisher noch nicht fest geft. llt werden.
Der Stotter- Wilhelm", recte Wilhelm Jung, ein gemeingefährlicher Raufbold, dem indeß für seine Ausschreitungen infolge seiner gerichtsseitig festgestellten Geistesstörung" Strafloftgteit geftchett ist, hat vorgestern Abend wiederum einen argen Erzeß verübt, bei dem er jedoch so übel wegkam, daß feine Unterbringung in ein Krankenhaus erforderlich wurde. Stotter- Wilhelm", der in seinen vielen Mußestunden als Dirnen- Buhälter fungirt, gerieth am genannten Abend im Günther'ichen Schantiotal, Gollnowstraße 29, mit seiner Braut" in Streit, in deffen Folge das zarte Wesen ein Weißbierglas ergriff mit der Abficht, dasselbe ihrem Beschüßer an den Kopf zu werfen. Das wuchtige Geschoß verfehlte jedoch das Biel und traf vielmehr den zufällig in den Wurf kommenden Wirth, dem es eine starke Verlegung am Hinterkopfe zufügte. Der Verwundete beförderte nun, um weiteren Ausschreitungen zu be gegnen, die erzentrische Dirne mit sammt ihrem Begleiter an bie Luft. Stotter- Wilhelm" tehrte aber bald wieder mit einer Bierkruke bewaffnet in das Lokal zurück und hieb damit wieder holt auf den Wirth ein. Nunmehr intervenirten die übrigen Gäste und richteten den Jung dabei dergestalt zu, daß derselbe nach dem Städtischen Krankenhause transportirt werden mußte, woselbst sein Bustand als sehr bedenklich bezeichnet wurde.
Eine führerlose Lokomotive, die in der Richtung vom Bahnhof Charlottenburg nach Halensee am Sonnabend Mittag daherrafte, hat großes Unheil angerichtet. Der Maschinist der Rangirmaschine bemerkte auf dem Bahnhofe Charlottenburg, daß ihm ein Bug auf demselben Geleise entgegentam. Er gab Kontreihm ein Bug auf demselben Geleife entgegentam. Er gab Kontredampf, um mit aller Straft die Maschine in rückwärtige Richtung zu bringen, und verhindete dadurch die drohende Gefahr eines Busammenstoßes. Als er die Maschine in ein ruhiges Tempo zu bringen versuchte, bemerkte er, daß die Steuerung nicht mehr funktionire und daß er jede Gewalt über die Maschine verloren. Er sowohl als der Heizer wurden herabgeschleudert und nun lief das Ungethüm mit einem davor befindlichen Güterwagen mit rafender Geschwindigkeit bis zur Chauffeeüberführung bei Halensee , wo der Wagen aussette und gegen den hölzernen Brüdenpfeiler anfuhr, die Brüde arg beschädigend. Durch den erfolgten Stoß wurde die Maschine auf der anderen Seite hinausgeworfen, so daß fie auf die Seite fiel und mit schweren Beschädigungen liegen blieb. Die Brücke ist derart beschädigt, daß eine theilweise Absteifung derselben sofort vorgenommen werden mußte.
Unglücksfall. Gestern Nachmittag war ein Mitglied des Birkus Schumann, Herr Willy P., auf dem unmittelbar hinter dem Zirfus belegenen Plaz damit beschäftigt, ein Pferd, abzu reiten", als dasselbe infolge des Geräusches, welches ein auf Der Stadtbahn vorübersausender Personenzug verursachte, plög lich derartig scheu wurde, daß es einen mächtigen Sag seitwärts machte und seinen Reiter in hohem Bogen aus dem Sattel schleuderte. P. fiel mit dem Vorderkopf so unglücklich gegen einen Stein, daß er blutüberströmt vom Plage geschafft und in die nahegelegene Charitee überführt werden mußte.
Der Berliner Verein für Volksbäder hat in feinen neuen Anstalten im Laufe des Monats September täglich über 600, im ganzen 18 490 Bäder verabreicht. Von diesen entfallen 5664, also faft der dritte Theil auf Brausebäder. Die Bäder erster Klaffe zu 50 Pf. find, obgleich fie alle Bequemlichfeit bieten, nur von 1396, die Frauen abtheilungen von im ganzen 5296 Personen benugt worden. In der Wallfiraße find etwa
Kreisstadt. Das Leben war dort ziemlich eintönig. Ich futschirte jedoch meistens in der ganzen Gegend herum und machte meine Geschäfte. Um den Leuten zu imponiren und um neue Bekanntschaften zu machen, speiste ich regelmäßig im besten Gasthaus des Ortes, das etwas altväterisch war, sich in letzter Beit aber mit dem Namen Hotel schmückte. Eines Tages fand sich ein Fremderv on distinguirtem Aussehen bei Tische ein, der, was das Wunderbarste in diesem weltvergessenen Neste war, feine Waarenproben mit sich führte und nicht die Raufleute überlief. Er blieb einige Beit da, ohne daß jemand herausbringen konnte, warum. Des Bürgermeisters Töchterlein Christine, die sich, seit sie aus der Pension zurückgekehrt, nur Fräulein Selma nennen ließ und zu ihrer Berstreuung den ganzen Tag das Klavier malträtirte, behauptete steif und fest, er sehe dem fliegenden Holländer ähnlich, den sie einmal im Stettiner Theater gesehen.
,, Es war auch wirklich etwas Künstlerisches in seinem Wesen, nur konnte niemand herausbringen, welches Kunstmetier er betreibe. Auf Anspielungen oder direkte Anfragen erwiderte er nur mit einem langsamen Kopfschütteln und mit einer feierlichen Miene, welche von jedem weiteren Vorstoß der Neugierde abschreckte. Am Tage seiner Abfahrt nahm er mich bei Seite und theilte mir herablassend mit, nahm er mich bei Seite und theilte mir herablaffend mit, daß er eine Erbschaft in Hinterpommern erheben müsse und hier nur die Einsamkeit gesucht habe, um sich zu sammeln. Denn es sei wirklich ein schmerzlicher Gedanke für ihn, daß der wackere Erbonkel jezt feine ausgedehnten Felder nur mehr aus der Maulwurfs- Perspektive betrachten fönne, er aber völlig unvorbereitet die reichen Befigungen übernehmen und in ein verödetes Schloß einziehen solle. Ich war natürlich bemüht, ihm die gewichtigsten Troſtgründe einzureden, indem ich mir die Erbschaft genau schildern ließ. Er gab mir die sorgfältigsten Details über bie Cage, hen life, die Bonitätsklassen des Gutes, über seine verwickelten Familienverhältnisse, wobei der fliegende Holländer in meinen Augen stets höher wuchs und mir einen wirklichen MammonsRespekt einflößte.
( Schluß folgt.)
1000 Bäder mehr als in der Gartenstraße genommen und ihm sü Besammteinnahme des Monats hat den Betrag von 4020,6 bann for Träumen Mark ergeben.
Gaussuchung. Am 3. d. Mts. wurde bei dem Töpferbeunrubig Herrn Wolgast eine polizeiliche Haussuchung nach verbotenen Weißenfe Schriften abgehalten. Es wurden in vorläufige Berwahrung worden, genommen: 1 Verzeichniß sozialdemokratischer Schriften, 1 Jesus blätter ve von Nazareth, 1 Exemplar Sozialdemokratische Bibliothek Nr. 12 werden. und 1 Notizbuch. Das Notizbuch und das Exemplar Jesus mochten, von Nazareth" erhielt der Behaussuchte am folgenden Tage auf erblicken. dem Moltenmarkt zurüď. ber Nacht
Polizeibericht. In der Nacht zum 3. d. M. erschoß finals der ein Haufmann in seiner Wohnung in der Markgrafenstraße fam bur Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht.- Umachtwan dieselbe Zeit brachte sich ein ehemaliger Beamter in eina treten gl Droschke während der Fahrt über den Schloßplatz einen Schuf zu erkenn in den Kopf bei. Er wurde nach der Charitee gebracht. Ah! back
3. b. M. Morgens brach in dem Fabrikgebäude Martgrafen nächsten straße 13 Feuer aus, durch welches eine im Parterregeschoß be baftet. langte zu legene Buchdruckerei, sowie eine Polstermöbelfabril im erster Stock zerstört wurde. Die übrigen Stockwerke wurden durd wurde er ftüßt. D die Feuerwehr erhalten. Bei den Löscharbeiten erhielten ei und der Brandmeister und mehrere Mannschaften der Feuerwehr zur Theil nicht unbedeutende Brandwunden.
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Die Braut von Messina , ein Trauerfpiefängniß s mit Chören von Friedrich Schiller . Es gereid gestern v Ludwig Barnay zum Lobe, Schiller's Versuch, die dramatisdworfen. Kunstform einer untergegangenen Kulturperiode neu zu beleben Der in das Repertoire aufgenommen zu haben. Die Braut vo fährlichster Messina wird immer eine undankbare Aufgabe selbst für debie ganze besten Darsteller, wie für den tüchtigsten Regisseur sein; dendes früher die Schidfalstragödie steht unserm Empfinden ebenso fern wit falow& die Vielgötterei des Alterthums. Es war ein seltsamer Jrrthur hiesigen S Schillers, zu glauben, die griechische Tragödie des Aeschylos und Landgerid Sophofles ließe sich wie ein Reis auf die deutsche Bühne propfe Staatsan und der Chor fönne auf derfelben eine ähnliche Wirkun anwälte erzielen, wie auf Der griechischen Bühne, 100 gefleidete, jedenfalls nicht sprach, sondern in der Art des Recitatio ift, trägt fang. Troßdem der Chor gewiß sorgfältig eingeübt war, fan einem aus er doch öfter ins Schwanfen, was bei den uns fremden Ver durchaus maßen und der Schwierigkeit der Massendeklamation nur welcher i erklärlich ist. So können wir dem Berliner Theater" nau verb Dankbar sein, daß es Mühe und Aufwand an eine Aufgab fchiedenste fest, die ja intereffant genug ist, in fich aber nicht den Kei allerdings langen Lebens trägt. Die Braut von Meffina", die so her verwogene liche Schönheiten in Menge enthält, ist trotzdem das unpop 1878 iſt lärste Stüd des großen Dichters, weil die Vorauslegung Straße zu ein über uns waltendes Schicial weder tiefe Empfindungen Petersbur noch dauerndes Intereffe in unserem Publitum erwede nachdem e fönnen. Ermittelu
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Die Aufführung war im Allgemeinen nur zu loben; Deloidentisch r rationen und Arrangement ließen die Spuren, welche die MoEuropas o ninger" auf ihren Kunstreifen überall zurüdgelaffen, leicht Suchanoff fennen. Clara Biegler war als schmerzerfüllte Mutter w Metropole gebietende Serrscherin gleich vortrefflich; ihr ruhiger Vortr 18 Mona und die schöne Gleichmäßigkeit ihrer Gesten, wie ihre impennt ihn nirende Gestalt befähigen fte, wie faum eine 3weite, zur D Geschäfts stellung flaffischer Rollen. Auch die übrigen Mitwirtenbe cher am thaten the Seftes, nur wäre dem Chore zuweilen etwas wenige Foldfache Bathos angemeffen gewesen. Maßbalten ist hier febr midi er fich nic vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Sch Graf Gre
Denn
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Gerichts- Zeitung.
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Die 100. Abtheilung des Schöffengerichts gestern der Sammelpunt einer großen Anzahl Mitglieder den, als tönigl. Oper, welde theils als Beugen aufzutreten batten Im Juni theils aus Intereffe für die zu verhandelnde Sache den Zuhörer für sei raum anfüllten. Es handelte fich um eine Privatflage, die New York Theateragent v. Selar gegen seinen Berufegen offen, den Theat und dort betroffen agenten und Kommisfionsrath Ludwig Fränkel angeftrengt ha Gegenstand der Klage war eine Mittheilung, welche der Anzügen flagte an einem Märztage in einem Kreise von Künstlern erschien. macht hatte, während diese am Stammtische faßen. Er hat Gloden" erzählt, daß ihm soeben ein höherer Intendanturbeamter Hotelfrem königl. Oper die Mittheilung gemacht habe, daß Frl. v. Ehr greifliche stein, welche durch die Vermittelung des Herrn v. Selar flagte so: breimalige Gaſtrolle gegeben, thränenden Auges fich Dari waltschaft beklagt habe, daß fie bei dem Gastspiele noch 300 feft, daß zugesetzt habe. Ihrer Einnahme von 900 Mart aufgehalte einer Ausgabe Don 1200 Mark gegenüber und Cobruchi Mißverbäitniß sei durch die Geschäftspraxis des Kläg Der An herbeigeführt worden, der außer der ihm zustehenden Provif geben hab fich auf Kosten der jungen Künstlerin noch anderweitige buto, wel theile verschafft habe. Die legtere habe für jede Vorstellu erkor, ein 100 M. für die Claque opfern, eine theure Wohnung bezie fich durch und ihre Einkäufe bei den ihr vom Kläger empfohlenen eine Sun டு schäften machen müssen. Wahrscheinlich laffe derselbe sich daß dies den Wirtheleuten und Geschäftsinhabern für die Sumeifung logna foll Kundin Prozente zahlen. Es sei dies ein höchst verderblid felbft logi Ausbeutungssystem. Diese Bemerkungen tamen Herrn v. Sel aus Leipz schaffen suchte. Der Beklagte behauptete, daß er nur in by thümlicher zu Obre, welcher fich auf gerichtlichem Wege Genugthuung Mitten ir thetischer Form gefprochen habe und daß er in Wahr Schatten berechtigter Intereffen gehandelt habe, weil sein war und währsmann die Mittheilung mit den Worten Sinnestä geleitet habe: Was macht ihr Agenten wieder bedte Her Geschichten!" Die Beweisaufnahme bestätigte dies nicht. Daß aus i opernsänger Biberti befundete, daß der Bellagte ein ungünftig Bologna Urtheil über die Geschäftspraxis des Klägers und war in Wien Wesentlichen im Sinne der Anklage gefällt habe. HofopenGraf v. fänger Rothmühl's Aussage lautete im gleichen Sinne. fich führt Hauptzeugin, Frl. v. Ehrenstein, gab allerdings die Thatfel aufgetaud zu, daß ihr Gastspiel an der fönigl. Oper thr 300 M. Koindem er verursacht habe, dies fei aber eine Folge unvorhergesehener nen Hem stände gewesen und nicht dem Herrn von Selar auzuschreiber hier i Dieser habe nur die ihm zustehende Provifton, 10 pCt. Der G Grand also 90 M., erhalten und weiter nichts. Einkäufe habe sie Grand! gar nicht gemacht und ihre Wohnung sei so billig gewesen, hof" gew völlig ausgeschloffen sei. Richtig sei, daß ste, dem allgemein behauptet Die Annahme, der Kläger habe hiervon Vortheil gezog ein ganz Anzahl Billets habe faufen und verschenken lassen, der nämlich Brauche folgend, su ihrem jedesmaligen Auftreten ein höch ihr dazu bestimmte Betrag sei aber nicht überschritten word wiſchen Niemals habe fie aber zu irgend Jemandem über ihr fleingerichtet, Mißgeschid thränenden Auges Klage geführt; es fönne bage behauptet fein, daß ihre Schwester sich dritten Personen gegenüber diefem Sinne geäußert. Der Gerichtshof lehnte unter die Daß er f Umständen die Vernehmung zweier vom Beklagten gelabe feiner A Theateragenten, welche fich über die Geschäftspraxis des Klas hof" find äußern sollten, ab, da der Sachverhalt zur Genüge aufgel Dinge schien. Es wurde der Bellagte der Beleidigung durch theilung, Nachrede für schuldig erachtet, aber unter Berücksichtigung Weise bi Umstandes, daß er nur Bernommenes weitergetragen, eine habe. Di strafe von 50 M. für ausreichend erachtet.
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OP
Nachdem
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hatten de
Weißensee und ſelbſt der Mond schien in dieſer Rach Umfang,
* Thier und Menschen schliefen bereits fest Schatten
Dab
Der von Worte f
jenigen vom 22. auf den 23. Juni, von einer gewiffen teit befallen zu sein, denn er verbarg sein leuchtenbesorgens hinter schwarzen Wolfenschleiern, gleichsam als ob er von einem v Borgängen da unten nicht gestört sein wollte. Doch wenn gestohlen gute Bürger ausruht von der Laft und Hiße des Tages,