Es sprachen noch verschiedene Redner im Sinne des Herrn Kunert. Es nahm nun noch der Vorfizende, Kollege Neckner, das Wort, um die versammelten Kollegen aufzufordern, fich Mühe zu geben, bie noch schlafenden Rohrleger, welche fich noch nicht der Ver einigung angefchloffen, aufzuweden und ihnen zu zeigen, wo fie hingehören, um für das große und allgemeine Wohlergehen zu wirten. Und als Redner die Worte sprach: Wir müssen sehen, so viel wie möglich Lohn zu erringen, um ein menschenwürdiges Dasein zu führen," löfte der überwachende Polizeilieutenant bie Versammlung auf Grund des§ 9 des Sozialistengesetzes auf und ließ den Vorsitzenden sofort aus dem Saal durch einen Beamten zur Wache fistiren zur Feststellung seiner Person. Nach erfolgter Recherche wurde derselbe wieder auf freien Fuß gesett.

Resolution wurde einstimmig angenommen.

Für die am 18. d. M. tattgefundene öffentliche Versammlung der Lackirer Berlins lautete die Tages­ordnung: Streitabrechnung. Bunächst wies der Vorfißende Herr Schüßler in Sachen der Abrechnung darauf hin, daß seit bem Streif eine geraume Zeit verfloffen sei, troßdem gleich nach bem Streit Revisoren gewählt wurden und vor 8 Wochen in einer öffentlichen Versammlung ein Antrag angenommen wurde, binnen 14 Tagen Bericht zu erstatten. Der Vorsitzende der Kommiffion Herr Hautenhaus wäre in dieser Beziehung seiner Psticht nicht nachgekommen, daher hätten sich die Revisoren für verpflichtet gebalten, felbft eine Versammlung die heutige einzube rufen. Hierauf erstattete der Revisor, Kollege Arndt, Bericht. Demnach betrugen die Einnahmen 1772 M. 50 Pf., die Aus gaben 1397 M. 30 Pf., der Bestand 374 M. 80 Pf. Der Re visor erklärte, es wären 78 M. 78 Pf. am Orte gewesen. Hierauf tam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Vor fizenden der Lohntommission Herrn Rautenbaus und dem Re visor. Herr Rautenbaus meinte, die Abrechnung sei nicht richtig geprüft, und erklärte, daß noch 95 M. ausständen. Da man zu einem Resultat nicht fam, wurde ein Antrag angenommen, eine Revistone fommission von fünf Mann zu wählen, welche die Angelegenheit zu regeln hat. Ein weiterer Antrag wurde ange nommen, wonach der Ueberschuß vom Streit dem Verein zur Wahrung der Intereffen der Ladirer überwiesen werden soll. Auch über diesen Antrag hatte sich eine heftige Debatte ents sponnen. Herr Jakob und Herr Rautenhaus waren gegen den Antrag, die meisten Redner dafür. Hierbei stand Herr Rauten haus auf, erklärte, daß er sein Amt als Vorfizender der Kom miffion niederlege und verließ den Saal; er tam jedoch bald wieder zurück. Bum legten Punkt der Tagesordnung entwarf Herr Süßler ein Bild derartiger Vorkommniffe unter den Ge­werkskollegen und legte den Kollegen ans Herz, treu und fest zur Sache zu halten und nicht in schweren Stunden den Muth zu verlieren; die einzelnen Personen feien abgetban. Deshalb aber bürfen wir unser Streben nach dem großen Ganzen nicht auf geben und müffen die Männer anerkennen, die wahrhaft die ge­rechte Sache verfechten.

Zwei große Versammlungen hielt der Fachverein der Former und verwandten Berufsgenoffen am Sonntag und Montag ab. Die eine derselben bei Heidrich, Beuthstraße 20, war von über 500 Formern besucht. Zu der Tagesordnung: Die Einführung eines Minimallohnes von 21 M. in der Retallbranche" hatte Kollege Rörsten das Referat übernommen. Er sagte: Affordarbeit ist Mordarbeit. Seit Jahren beschäftigt fich der Verein damit, die Affordarbeit möglichst zu beseitigen; Durch dieselbe seien wir auf den jeßigen schlechten Standpunkt gelangt, es fönne nicht so weiter gehen, wenn das Gewerk nicht untergehen soll. Die Former müssen untergeben wegen des immer geringer werdenden Verdienstes und das Gewert wegen Der Pfuscharbeit und der Konkurrenz. Man müsse zunächst die fefte Norm eines Mindestverdienstes feftseßen, damit die Former nicht wie jest mit 12 bis 16. per Woche, wie es vielen geht, nach Hause gingen, und es dadurch den Meistern ermöglichen, immer billiger den Guß zu liefern. Auch sei die Aufstellung dieser Forderung auf dem Kongreß zu Magde burg beschloffen und der Berliner Fachverein ist sich schlüssig ge­worden, unter Unterstübung des größten Theils der Former Diese Forderung am 1. Ottober aufzustellen, da jetzt die Arbeit gut geht, und am 1. April dieselbe nur in der Eisenbranche gut geht. Redner ging dann noch näher auf die Affordarbeit und deren Schäden ein. In der überaus regen Debatte, in der Forderungen jeder Art vorgebracht wurden, als Erhöhung der tfordfäße, gänzliche Lohnarbeit, sprachen sich doch die meisten Redner dahin aus, zunächst einen Minimalloonfas einzuführen, Da man einestheils zu viel nicht fordern könne, nicht zu verunglüden, anderntheils aber niemals für Er höhung der Atfordsäße stimmen könne, da das Ziel die Die sei. Versammlung Aufhebung der Alkordarbeit wählte sodann eine Kommission von 5 Personen, welche den Dieselbe hatte Meistern unsere Forderungen vorzulegen hat. auch am Montag eine Zusammenkunft mit dem größten Theil Der Meister, und die gestellte Forderung wurde von allen An. wesenden mit einer Ausnahme bewilligt. Es haben somit 35 Meister bewilligt, einige wollen fich erst den Ausspruch der Gelbgießerinnung einholen. Die Kommission ist noch in Doller Thätigkeit, hofft aber im ganzen auf eine friedliche Lösung ber Angelegenheit. Auch die Kleinmeister find nicht unthätig geblieben, dieselben haben fich zusammengestellt, um eine Mehr forderung auf den Guß zu erzielen. Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden. Auch wir werden durch ein einiges Bus sammengehen nach und nach menschenwürdige Löhne und ver nunftgemäße Arbeitszeit in unserem Gewert einführen.

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Die regelmäßige Versammlung des Fachvereins ber Schloffer und Berufsgenossen tagte am Sonnabend, ben 29. September, im Lotale des Herrn Heydrich, Beuthstraße Rr. 20. Die Tagesordnung lautete: 1. Lofalfrage. 2. Wahl eines zweiten Bibliothekars. 3. Revisorenwahl und Wahl eines Bergnügungsfomitees. 4. Aufnahme neuer Mitglieder. 5. Ver schiedenes. Bum ersten Punkt wurde das Feuerstein'sche Lotal vorgeschlagen und die Versammlungen werden von jest ab Mon tags stattfinden. Als zweiter Bibliothekar wurde Kollege Redner gewählt. Bum dritten Punkt, welcher in Revisorenwahl be Hand, wurden die Kollegen Glüner, Mögow und Trefel ge wählt. Bur Aufnahme meldeten fich 7 Kollegen. Nachdem noch das Wintervergnügen verabredet war, wurde dazu ein Ko mitee aus 7 Kollegen gewählt, welche die Sache arrangiren sollen. Unter Verschiedenes" tamen einige belanglose Sachen zur Sprache.

Die große öffentliche Versammlung sämmtlicher Metallarbeiter, Dreher, Drucker, Klempner, Former, Schloffer, Schleifer, Schnittarbeiter u. f. w., die am Dienstag, den 9. b. M., Abends 8 Uhr, in Heydrichs Lokal, Beuthstr. 20, mit ber Tagesordnung: Stellungnahme zum allgemeinen deutschen Metallarbeitertongreß. Referent Herr Gottfried Schulz, statt­finden sollte, findet erst am Mittwoch, den 10. Dieses Monats statt, meil an dem erstgenannten Tage der Saal bereits von dem Verein junger Kaufleute gemtethet ist. Polizeiliche Genehmigung ist vorhanden.

Auf Grund des Sozialistengesehes aufgelöst wurde bie Versammlung der Fabrit und hand= arbeiter Berlins , welche zu Dienstag Abend nach dem Vereinsbause Südost( Waldemarstraße) einberufen war. Auf Der Tagesordnung stand der Gesezentwurf der Alters- und Javalidenversicherung der Arbeiter. Herr Mor Schippel, der Vortragende, besprach die Mängel des geplanten Gesetzes, in dem er eine verschlechterte Armenpflege erblickte. Auf der einen Seite sei die Alters- und Invalidenverfcherung, auf der anderen Seite aber zeigen sich immer neue Laften, indirette Steuern, Aufhebung der Bewegungsfreiheit der Arbeiter. Bei den Worten: Was Ihnen fingerhutweise gegeben wird, wird Ihnen Scheffelweise wieder genommen," erklärte der überwachende Poli zeilieutenant die Versammlung für aufgelöst. Unter Hochrufen Tuf die Sozialdemokratie ging die Menge auseinander. Der Berantwortlicher Redakteur:

Vorstand der Versammlung wird gegen die Auflösung beim Polizeipräfidium Beschwerde einreichen.

In der humanistischen Gemeinde, Kommandanten Straße 78, hält am fünftigen Sonntag Vormittags 10 Uhr Herr Schäfer den Vortrag über: Gott und die Welt als die gegen­säglichen Angelpunkte der zweiheitlichen( dualistischen) und ein­heitlichen( monistischen) Weltanschauung.

Berliner Verein für volksverständliche Gesund­heitspflege und Naturheilkunde. Freitag, den 5. Oftober, Abends 8 Uhr, bei Buggenhagen, am Morigplaz, Vortrag des Herin Oberlehrer Scheffler über den Stoffwechsel in seiner Be deutung für die Erhaltung und Wiederherstellung der Ges fundheit.

Tischlerverein. Sonnabend keine Versammlung. Sonn­tag, den 7. Oftober, Männerpartie nach Hermsdorf . Treff puntt Stettiner Bahnhof, Abfahrt Morgens 7 Uhr 23 Minuten.

Verein der Bauanschläger Berlins und Umgegend. Versammlung am Sonntag, den 7. Ottober, Vormittags 10 Uhr, Oranienstr.151 bei Preuß. Quittungsbuch legitimirt.

Der Interessenverein der Kisten- und Koffermacher feiert am Sonnabend, den 6. d. Mts., sein Stiftungsfeft in Fiebig's Lokal, Gr. Frankfurterstraße 27-28. Großer Ball; Auftreten des Gesangshumoristen Herrn Willy Dähne und des Salonbumoristen Karl Mertens. Kotillon. Billets find noch au haben im Arbeitsnachweise Bureau im Restaurant des Herrn Heußeler, Franzstraße 6.

Verein der Steinhauer Berlins und Umgegend. Die Generalversammlung findet am Sonntag, den 7. Oktober, Vormittags 9 Uhr, im Lokal Gartenstraße 123 statt. Tages ordnung: 1. Raffenbericht. 2. Wahl eines neuen Vorstandes 3. Verschiedenes.

Große öffentliche Versammlung der Maler und Berufsgenoffen am Montag, den 8. Oktober, Abends 8 Uhr, im Neuen Klubhause, Kommandantenstr. 72. Tagesordnung: Die Bestrebungen der Arbeiterbewegung und ihre Bedeutung für uns Maler und Berufsgenossen. Referent: Kollege Buhr. 2. Diskussion. Der wichtigen Tagesordnung wegen wird um zahlreichen Besuch gebeten.

Der Fachverein der Rohrleger veranstaltet sein dies. jähriges Wintervergnügen am Sonnabend, den 20. Oftober cr., Abends 8 Uhr, in Feuerstein's neu renovittem Salon, Alte Jakobftr. 75. Billets find zu haben bei den Komiteemitgliedern Aug. Hirsch, Naunynstr. 86; Kodel, Monbijou play 10; Handt, Langeftr. 74; Karpentiel, Naunynftr. 87. Um recht zahlreichen Besuch wird gebeten.

Fachverein der Tischler. Am Sonnabend, 13. Dttober, findet ein Vereinskränzchen in Heidrich's Festsälen, Beuthstr. 20, ftatt. Billets hierzu werden auf allen Bahlstellen, sowie bei folgenden Herren ausgegeben: Apelt, Sebastianstr. 27-28 ( Möbel- Handlung); Wiedemann, Forsterstr. 50, 3 Tr.; Schulz, Brigerstraße 42, 4 Tr.; Glode, Eisenbahnstr. 32, 2 Tr.; Noat, Staligerstr. 24, 4 Tr.; Postel, Manteuffelstraße 22, 3 Tr.; Merkel, Mittenwalderstraße 33, of 2 Tr.; Witte, Möckernstraße 95, 3 Tr.; Milarg, Lehrterfir. 22, 2 Tr.; Bruns, Reichenbergeritr. 105, 1 Tr.; Bielstein, Garten ftraße 3a, 4 Tr. bei Biedermann; Haberland, Reichenberger ftraße 169 v. 2 Tr.; Engeler, Gitschinerstr. 32 v. 2 Tr. bei Fr. Schmidt; Müller, Hollmannstr. 23, H. I. 2 Tr.; Normann, Stegligerstr. 3 H. part.; Hannemann, Kleine Andreasstr. 14 3 Tr. bei Sachfe.

Arbeitsnachweis für Tischler. Der vom Fachverein ster Tischler begründete Arbeitsnachweis befindet sich Alte Jakob­Straße 38 im Restaurant Schumann. Die Arbeitsvermittelung geschieht für Meister und Gesellen( auch Nichtmitglieder des Vereins) unentgeltlich. Die Abreffenausgabe erfolgt an Wochen­tagen von 8 bis 10 Uhr Abends, Sonntags von 9 bis 11 Uhr Vormittags. Da sich die 4 Raffirer der Ortskrankenkasse der Tischler und Pianofortearbeiter Berlins verpflichtet haben, fich ihrerseits jeder Adeeffenausgabe zu enthalten, ersuchen wir, nur den obengenannten Arbeitsnachweis zu benußen. Der Vor­stand.

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Gesang-. Turn- und gesellige Vereine am Freitag. Kaiser 'scher Männergesangver in Abends 9 Uhr im Restaurant Tamm, Schönhauser Allee 28.- Gesangverein Bauſebeutel" Abends 8 Uhr im Restaurant Hensel, Alerandrinenstr. 15.- Lieder. tafel der Maler Berlins " Abends 9 Uhr im Restaurant Kleine, Brandenburgstr. 60. Gesangverein Flöter'sches Doppel Quartett" Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Lands bergerstraße 31.- Gefangverein Fortschritt" Abends 9 Uhr im Restaurant, Blumenstraße 46.- Gesangverein, Offian" Abends 9 Uhr Dresdenerstr. 85 bei Gustavus. Huppert'sche Sänger. Vereinigung Harmonie" Abends 9 Uhr bei Nieft, Weber­ftraße 17. Sesangverein Bouvardia"( Männerchor) Abends 8 Uhr im Reftaurant Teutonia", Belforterstraße 15.- Liedertafel des Fachvereins der Steinträger Berlins , Abends 8 Uhr Linienſtr. 96, Uebungsstunde.- Gefangverein Ohne forge" Abends 8 Uhr. Buckower Garten. Buckower Garten. Berliner Turngenoffenschaft( V. Männerabtheilung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Wafferthorstraße 31. Turnverein ( Männer Abtheilung) Abends Hasenhaide"

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8 Uhr Dieffenbachstraße 60 61.- Turnverein" Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8 Uhr Bergstr. 57. Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Stenographie. Abends 8 Uhr im Restaurant Ziethen, Dorotheenstr. 31, Unterricht und Uebungsstunde. Allgemeiner Arends'scher Stenographen perein Abtheilung Vorwärts", Abends 8 Uhr im Restaurant Arends'scher Stenographenverein Koll, Mariannenplay 11.­Apollobund" Abends 9 Uhr im Restaurant, Seydelstr. 30. Verein ehemaliger Dr. Doebbelin'scher Schüler" Abends 9 Uhr im Restaurant Krebs, Friedrichstr. 208.- Voigt'scher Dilet tanten- Orchesterverein. Abends 8 Uhr Uebungsstunde im Re ftaurant Lehmann, Alexandrinenstr. 32. Bitherverein Alpen. veilchen" Abends 8 Uhr im Restaurant Wahlstatt ", Belle alliancestraße 89. Rauchflub Westend" Abends 9 Uhr im Hohenzollerngarten, Stegligerstr. 27.- Rauchklub ,, Weichselblatt" Abends 8 Uhr im Restaurant, Staligerstr. 147a.

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Kleine Mittheilungen.

sehr bald unter der Last zusammenbrachen; einer stürzte f sogar mit einem großen aufgespannten Regenschirm aus Bodenluke herab, wodurch die Kraft des Falles doch so we paralyfirt wurde, daß er mit einem verstaud ten Fuß davontam Das Geschrei und der Jammer der unglücklichen Opfer w ohrenzerreißend, und das Elend wäre unabsehbar gewese wenn nicht in diesem Moment die Feuerwehr gekommen wär die mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln regelrecht in d Rettung der Unglücklichen eingriff. Erst gegen 5 Uhr Ma gens gelang es nach angestrengtem Kampfe, fich des Feu zu bemächtigen. Leider konnten, trotz aller Bemühungen, nid Alle dem Feuertode entriffen werden. Nach dem Brand wurden noch Leichen theils verkohlt in den Zimmern g funden, theils aus dem Schutte herausgegraben. Da fand m eine Mutter mit dem Säugling an der Brust; einen Man der fich aus Schmerz und Verzweiflung mit den eigen Rähnen den Arm zerfleischt hatte, da seine Beine bis z im Ganzen sechse Oberleib hinauf verkohlt waren Leichen in den entseßlichsten Verzerrungen. Wodurch Feuer entstanden, ist bis jetzt noch nicht ermittelt; all man vermuthet allgemein, es mit einer Brandstiftung thun zu haben, da das Feuer mit einer zu großen Rapidi um fich griff.

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Vermischtes.

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Somnambulismus oder Diebstahl? Der belan Maler Jacquelin, der seine Glanzperiode in England brachte seine legten Lebensjahre in Alfortville zu, wo ihn ein paar Monaten der Tod überraschte, als er gerade sei Lieblings Unterhaltung, der Fischerei, an der Küste oblag. V hetrathet, aber von seiner Frau seit langer Zeit getren führte der alte Künstler ein zurückgezogenes Leben in eine fleinen Häuschen, teine weiteren Dienstboten als als e Wirthschafterin bei sich duldend. Aus Gründen, sein Familiengeheimnis waren, hatte der Senderli sogar seine beiden Töchter von fich ferngehalten, die beid gleichfalls als Malerinnen geschäßt, in Bordeaur lebten. Die beiden Damen vom Tode ihres Vaters gehört, eilten schnell nach Alfortville, mehr von dem Wunsche getrieben, ihr Bater wenigstens die lezte Ehre zu erweisen, als fich in d Besitz seines Nachlaffes zu seßen. Als es endlich aber auch die Auseinandersetzung dieses letteren aing, war man sehr staunt, nichts weiter wie eine verhältnismäßig geringfügig Summe vorzufinden, während Jacquelin als wohlhabend galt Der Verdacht der Beseitigung des Vermögens fiel auf die wir schafterin. Diese aber verstand es, fich energisch au vertheidige weshalb die Untersuchung gegen fie eingestellt werden muß die Korn Einige Tage später bestellte fte die Töchter in das Haus, Jacquelin gestorben war. Ich bin," ſagte sie zu biela junkturer häufigen Zufällen von Somnambulismus unterworfen. Be einem D gangene Nacht habe ich in diesem Bustande ihren Vater gefebe gemeldet i wie er fich an der Holz Vertäfelung feines Schlafzimmers müssen schaffen machte und daselbst vorsichtig ein Werthpacket u endlich Banknoten verbarg." Was sagen Sie da?" erwiderte eine ift. Die Töchter Jacquelins, das ist unmöglich, die genauesten Nad und wäl forschungen wurden auch dort vorgenommen und man hat nid fach ben gefunden." Geben Sie Acht, geben Sie Acht!" rief nun ohne Be einemmale die Somnambule, fie find da, ich sehe fte, ja fte feiner Ta da!" Und fich gleich darauf mit automatenähnlichem Schritt der betreffenden Füllung begebend, öffnete sie einen Geheimschra aus dem Versteckte, welcher dem Auge gänzlich unentded zwischen zwei Betten verborgen war, ein Padet Banknoten u Werthpapiere hervorziehend. Es war allein für 40 000 Fran Baargeld dabei.

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Femme souvent varie! Frau Lavalette befigt ein fleinen Laden in der Rue de Crimée zu Paris . Sie hat glück gehabt, die arme Frau, denn kurz nach ihrer Verheiratbu im Jahre 1868 wurde ihr die Trauerlunde gebracht, daß it au Läftig Gatte, welcher Schiffstapitän war, bei einem Schiffsbruch der Küste von Amerifa ums Leben gekommen sei. Sie leg Trauerkleider an und betrauerte den Verstorbenen, wobei thr Freund deffelben, Herr E., ein Versicherungsbeamter, als Trös Au Seite stand. Aus dem Tröster wurde mit der Beit Liebhaber, einträchtig lebte das Pärchen zusammen, und als eine fleine Erbichaft gemacht hatte, etablirten fie auf den Nam der Frau ein Kramgeschäft, das nach einiger Zeit sehr flott gi 3wanzig Jahre vergingen. Eines Tages fist Dame Lavale hinter ihrem Bulte, als plöglich ein verkommenes Subjekt Laden betritt. Sie fragt nach seinem Begehr und er theilt erstaunten Frau mit, daß ihr längst als toot beweinter Satte New Orleans in den traurigsten Verhältnissen lebe. J Theil de er fich mit Mühe und Noth so viel Geld erworbe gehen. daß er nach Europa zurüdkehren fönne; ehe er aber in ergiebig Arme seiner theuren Gattin eile, wolle er erfahren, wie ihn aufnehmen würde. Was? 3wanzig Jahre in Amerifa Startoffe wesen, nicht geschrieben und nun ohne einen Heller Geldichon 3 rüdfommen und fich womöglich von seiner Frau ernähr Beit no laffe n? Das war zu viel verlangt, und talt lächelnd bedeu Madame dem Boten, ihr Mann fönne ihretwegen in Ameri bleiben, fie fei ohne ihn sehr glücklich. Der Mann wendet benn n zum Gehen, und in der Thür stellt er sich selbst als der en schwundene Gatte und Bestzer eines bedeutenden Vermöge vor. Wie die Frau von dem Vermögen hört und als Bewe dafür eine mit Banknoten gefüllte Brieftasche fieht, da erwad ihre alte Liebe und sie stürzt sich auf den Langentbehrten un überhäuft ibn mit stürmischen Liebesbezeugungen. Aber diesm bleibt Monfieur falt, er geht, und als die reumüthige Batt ihn noch auf der Straße mit ihren Zärtlichkeiten verfolgt, ru er die Hilfe zweier Schußleute gegen fie an. Man bringt bei zur Polizei. Aber was fonnte der Rommiffär machen? Der g tränkte Gatte wollte weder auf die Bitten seiner Frau, no auf die Rathschläge des Kommiffärs hören und ist grolle nach dem fernen Westen zurückgekehrt, zum großen Kumm seiner Frau, die ihn jetzt zum zweiten Male betrauert.

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Aus der guten alten Beit. Fremder: Hören S mein Lieber, hier in der Stadt ist ja teine einzige Droschke feben?" Nee, heute giebt's hier feine. Die Bürgerkavaller auf we hat Parade.

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

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Bern, Donnerstag, 4. Oftober. Auf sämmtlichen schwe's in den rischen Eisenbahnen, ausgenommen Lausanne- Lys, ift der Pe teine S sonenverkehr wieder aufgenommen. Nach den von allen Seit Hat ber einlaufenden Berichten hat das geftrige Hochwaffer an viel zahlt, u Drten erheblichen Schaden verursacht. bei dem

Paris , Donnerstag, 4. Oktober. Das Journal officie von ber veröffentlicht das Defret betreffend die in Frankreich wohnenb bezahlen Fremden. Mensch

Ein großer Theil der Umgegend von Lyon ist überschwemm Auf der Bahnstrecke Lyon - Genua find Verlehrspörungen eing andere. treten. Der Schaden ist beträchtlich.

Petersburg, 1. Oftober. Ueber das bereits telegraphisch angezeigte große Brandunglück in Kronstadt werden der deutschen Petersb. 8tg." noch folgende Einzelheiten gemeldet: Das Feuer brach in dem in der Ssobornaja gelegenen dreis stöckigen Wohnhause des Poljakom um 2 Uhr Nachts aus und verbreitete fich mit einer solchen Schnelligkeit, daß die zahlreichen Einwohner, die schon in tiefem Schlummer lagen, deffelben erst gewahr wurden, als bereits alle hölzernen Treppen und Stiegen in hellen Flammen standen und thnen fein anderer Rettungsweg mehr übrig blieb, als einen Sprung durchs Fenster zu wagen. Der Anblick, der sich nun darbot, war ein berzzerreißender: die Fenster des Hauses, aus denen schon zum Theil die Flammen herausschlugen, waren dicht besezt mit Dienschen, die halbnackt aus den Betten herausge sprungen waren, jammernd ihre Hände rangen und verzweifelt um Hilfe riefen; allein vergebens! Die Feuerwehr, zu spät von dem Brande benachrichtigt, war noch nicht zur Stelle, und alle primitiven Rettungsversuche der untenstehenden Menge er wiesen fich als erfolglos. Immer weiter griff das verheerende Element um fich, immer höher schlugen die Flammen zu den Fenstern heraus- und noch immer teine Rettung. Run trat ein Augenblick ein, deffen Grausen und Entsetzen laum zu beschreiben ist. Dem ficheren Feuertode preisgegeben, stürzten fich die unglücklichen Menschen topflos auf die Straße herunter und blieben natürlich meistens mit zerbrochenen Glied maßen auf dem harten Steinpflafter liegen; andere ließen fich an den Dachrinnen des Hauses herunter, die aber R. Cronheim in Berlin . Drud und Verlag von Mar Sabing in Berlin SW., Beuthstraße 2.

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Brief Antwort wird nicht ertheilt.

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6. G., Keffelste. Das ist uns unbekannt. Zwei Wettende. Die Panoramen haben am Sonnt diesem S nach dem ersten eines Monats teine Preisermäßigungen. ist also nicht wie beim Zoologischen Garten.

E. B., Schönhauser Allee . Da bei Ihrem Antritt nicht weiter ausgemacht war, haben Sie vierzehntägige Kündigung

zu beanspruchen.

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jedoch rechtigte geigelt