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Freitag, den 19. Oktober 1888.

5. Jahrs.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

e natürlich scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei chwindel G's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement Orte seiner Mart. Einzelne Nummer 5 Bi. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. fofort aufs ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

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Redaktion: Beuthstraße 2.-

fatholische Die Geisteskrankheiten.

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Bflegling Man hat die Mittheilung nicht genug beobachtet, daß hdem er Am ben legten fünf Jahren im preußischen Staatsgebiet hatte, in Bevölkerung um 3,7 pбt. sich vermehrt hat, während on Carlos Bahl der in den Irrenanstalten   befindlichen Geistes­Den die Anfa fen um 13,9 pet. ſich verwehrt hat. Diese Erscheinung einen tiefen Blid in unsere sozialen Bustände thun, und Almayer, ise berichtet man erblickt, ist eben nichts Erfreuliches. vor den Par Unsere 3eit ist ganz besonders angethan, geistige ich aber bantheiten zu erzeugen. Der Kampf um's Da= Kampf um's Da­mehr der Nu", der früher in gemesseneren Formen sich abspielte, Edie Existenz des Einzelnen auf festeren Grundlagen er Gamin, te, ist zu einer tollen, manchmal rasenden Jagd us guter F Erwerb und Gewinn geworden und die Unsicherheit uhörern man Griftenzen ist infolge einer unerbittlichen Ronkurrenz wird der nchmal so groß, daß ein geschäftliches Unternehmen einem ben war, marfelspiel gleicht. Dieses tolle Rennen und Sagen wirkt endung des venaufregend und nervenzerstörend. Die ganze Pro­Bwangea mal aufhört, da kommt auch gleich der Krach. Wo ist tion hat etwas Fieberhaftes an sich und wo das Fieber mit meg umschaute utzutage eine vollkommen sichere Existenz? Wie Wenige war ihm nnen von fich fagen, daß sie ohne Sorgen in die Zukunft reich eingeficken dürfen?! Teman einzu

obne mildem

Die Haft und die tolle Jagd im Erwerbsleben hat ochftapler bone große Krankheit der Beit mit sich gebracht, die man eise um gemein als Nervosität bezeichnet. Es ist ein charak er Woche iftisches Beichen, daß alle Klassen der Gesellschaft an jer Krankheit leiden. Nur ist die Möglichkeit der Heilung vor, und lang verschiedene. Der Wohlhabende, der nervenkrank ist,

Donald

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bet größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

Unternehmer abgeführt wird, ein so bedeutender ist, daß für den Arbeiter nicht so viel übrig bleibt, um den täglichen Verbrauch von Hirn und Muskeln wieder zu ersetzen? In diesen Voltskreisen steht es nicht in dem Be­lieben des einzelnen, in eine fich Heilanstalt สิน begeben, menn die Nerven angegriffen sind. Da muß weiter gemacht werden im öden und grauen Einerlei des täglichen Erwerbes. Einige Monate Ruhe, ein Aufenthalt in ruhiger Gegend mit gesunder und frischer Luft und etwas 3erstreuung würden genügen, um den an­gegriffenen Organismus neu zu träftigen und widerstands­fähig zu machen. Aber da steht eine ünzahl von Menschen vor der nackten Unmöglichkeit. Die lange Arbeitszeit ge währt keine andere Erholung als den Schlaf, und wo sollten die Mittel zum Unterhalt herkommen, wenn die Arbeit die Mittel zum Unterhalt herkommen, wenn die Arbeit unterbrochen würde? Wie sollte eine Arbeiterfamilie bestehen, wenn der Ernährer seine Hände in den Schooß legen wollte? So geht es benn fort, bis die Nerven gänzlich ruinirt sind, und dann ist das Elend da. Die unablässig nagende Sorge und die quälende Furcht vor der blaffen Noth, die immer zur Thür herein schaut, haben schon manchen sonst fräftigen Geist zur Ums nachtung geführt.

Man sieht, wie die Formen, welche der Kampf ums Dasein angenommen hat, die Bukunft unseres Voltes in Frage stellen. Wird man immer noch nicht einsehen, daß eine fräftige Sozialgesetzgebung erforderlich ist, um unserem Volke einige Garantien für seine Bukunft zu gewähren?

Original- Korrefpondenzen.

Hamburg  , den 17. Oftober. Mit dem heutigen Tage, von 8 Uhr Morgens an, wird die Stadt Hamburg   definitiv dem deutschen   Zollgebiete einverleibt, nachdem in 3 Tagen, Sonntag, Montag und Dienstag, das Nachversteuerungsgeschäft in der Weise erledigt worden, daß die Nachversteuerungs­formulare eingeholt, dieselben unter Hinzuziehung von Sach­verständigen der verschiedenen Handelsbranchen einer Durchficht und sodann die Geschäftslokale von den Beamten einer flüchtigen Revifion unterzogen wurden. Die Bollbeamten waren ange wiesen, mit der größten Koulanz zu verfahren, und so ist denn der peinliche Att so ziemlich glatt erledigt und die Einwohner­schaft, so weit dieselbe vom Handel lebt, athmet gewiffermaßen wieder auf. Die Detaillisten tönnen nun ausruhen von den Anstrengungen der lezten Wochen, in denen jeder, so weit die Mittel reichten, noch seinen Vorrath zollfreier Waaren einkaufte. Salz, dieses unentbehrliche Gewürz der Armen, war am Sonn abend Abend an vielen Stellen ausverkauft, so daß manche erlaubte fieuerfreie Quantum nicht mehr beschaffen konnte. In manchen Artikeln muß ein toloffaler Umsatz erzielt worden sein. Andererseits wurden Maffen von Waaren in das jetzige Freihafen­fich fast als unzureichend erwiesen. gebiet geschafft, so daß die dortigen Lagerhäuser, welche doch, wie man annehmen sollte, in ausreichenden Dimensionen errichtet wurden, Es ist dieses freilich von mancher Seite schon vorausgesagt worden, und so wird man wohl oder übel mit der Erbauung von Lagerhäusern noch fort fabren müffen, ein Trost für die Maurer im nächsten Jahre, da die Innungsmeister und Bauherren" schon jezt eine Herab febung des Lohnes planten wegen angeblich verringerter Baus thätigkeit der nächsten Jahre. Die städtischen Freihafenbauten, hamburgischen Senate wird bei der Bürgerschaft beantragt, den als da find Hafen und Kanalanlagen. Brückenbauten u. s. w., werden freilich vorläufig als abgeschloffen angesehen, und vom

In solchen Krisen wird für den einzelnen der Schnaps zu einem gefährlichen Versucher. Man findet nirgends Troft; Hausfrau von dem letzten Wochenlohn ihres Mannes fich das man sucht und sucht und endlich findet man ihn, wenn auch verführerische Wirkung des Alkohols, die Welt mit einem nur scheinbar, in der Flasche. Die ebenso trügerische als bei dem nervös angegriffenen Menschen. Die Erschlaffung rosigen Schimmer zu verklären, ist nirgends verderblicher als und Entmuthigung, die auf die künstliche Spannung und An­reizung folgt, ist dann um so schädlicher und hilft die3errüttung des Ruhe, zweckmäßige Diät und angemessene Beschäfti- Fällen geltend macht, hängt mit dem sozialen Elend enge Rörpers beschleunigen. Die Trunksucht, bie sich in solchen gefchidt 8, resp. 3erstreuung können den Patienten vor jener zufammen und man kann darnach ermessen, wie albern die Dierüttung

vor, daß

im ungefähren nderer nach beich in eine der zahlreichen Heilanstalten begeben, die mit der Sie den Spezialärzten für Nervenleidende errichtet worden

und das Gelb

n Verdacht.

- Jefuitenorbenfig die Folge von Nervenleiden sind. Dennoch ist auch Wer den wohlhabenden Klassen die Zahl der Geisteskranken the war for Berhältniß feine geringe, denn niemand, der überhaupt en fich nach Erwerb angewiesen ist, kann sich dem großen Strudel -hieß es.iehen, als welcher der Kampf ums Dasein er­int. ndigte fich Sogar der als soziale Erscheinung höchst über. ort, daß es 512 fige Börsenspekulant muß seine Nerven aufs einen Chequiel setzen und mancher aus dieser feineswegs sauberen langten Baarg hat schon von seinen fehlgeschlagenen Spekulationen beim Prior bonft ünzen und Srrenhause ausgeruht.

feßen, verließ wurden eing als Besucher ebäulichleiten rs eingetragen

Aber was wird aus den menschlichen Nerven in jenen sen, wo man von der Hand in den Mund lebt, wo der erliche Erwerb und der grausame Rampf um's Dasein tägliche und stündliche verzehrende Sorge bildet und wo

anscheinend un Mehrwerth, der aus dem Produktionsprozesse an den

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Feuilleton.

Die Ritter der Arbeit.

Aus dem Amerikanischen des 3or. Ueberfest von Natalie Liebknecht.

verhältnißmäßig träftig ist. Die in mittlerem Alter stehen­Dabei ist zu beachten, daß die heutige Generation noch den Arbeiter sind in einer Zeit aufgewachsen, da die Ner­vosität noch keine so verbreitete Rrankheit war und der Er­werb noch nicht immer als eine wilde Jagd erschien. Viel anders wird es bei der heranwachsenden Generation wer den. Diese ist von früher Jugend an in den toben­den Rampf um's Dasein hineingezerrt worden; fte hat ihre Entwicklung in dem Qualm und dem Lärm der Fabriken durchzumachen gehabt; sie ist von dem Haften, Rennen und Jagen schon im zarten Alter mitgeriffen worden. Bei dieser Generation wird die Ueber­reizung und Erschlaffung der Nerven noch viel rascher ein­treten, als bei der älteren, und die Geisteskrankheiten wer­den sich in noch weit höherem Maße verbreiten.

Wieso?"

" Weil ich überzeugt bin," erklärte der Metallarbeiter, ,, daß die leitenden Reformer des Bivildienstes von dem [ 19 Wunsche geleitet sind, den Regierungsdienst zu einem 3u fluchtsort für arme Studirte, zu einer Versorgungsanstalt für das Gelehrtenproletariat zu machen. Unsere Kolleges¹) und Hochschulen haben eine große Anzahl junger Leute groß gezogen, die gelehrt wurde, die Handarbeit als un­würdig zu betrachten. Diese jungen Männer finden ihre Unter dem alten als der

"

Sie wollen damit doch nicht sagen, daß jetzt eine solche Grenzlinie gezogen sei?"

Baubeamten, welche in hervorragender Weise bei den Bollan­schlußbauten beschäftigt, waren eine Gratifitation im Gesammt betrage von 125 000 M. zu bewilligen. Ich gönne von Herzen den Herren Baubeamten alles Gute, man muß aber nur die Brückenbauten, das Ausbaggern der Kanäle u. s. w. mit anges fehen haben, um zu dem Wunsche zu gelangen, daß eine Extras gratififation viel eber den Arbeitern, welche zum Theil ihre Ge sundbeit dabei riskirt haben, zugewendet werden möge, als den ohnehin hoch besoldeten Baubeamten".

Dresden  , 17. Dktober. Die gestern gemeldete Verhaftung des Verlegers des verbotenen Flugblatts, Tischler Donath, währte nur einige Stunden. Nachdem derselbe gerichtlich vers nommen worden war, wurde er wieder entlassen. Auch die

Universitätsbildung drängen sich zu erledigten Stellen. Sie werden sich zusammenfinden und sich mehr und mehr unters einander abschließen, bis sie so start sind, daß fie alle ver­treiben, die ohne Diplome in den Dienst eintreten. Sie wissen, die Westpointers) in der Armee haben es erreicht, daß die bürgerlichen Offiziere) einen schweren Stand haben, ebenso die, welche von der Pike auf gedient haben. Der Besitz eines Diploms wird im Laufe der Zeit für die Bes amten des Bivildiensts nothwendig werden, wenn sie gesell

nischen Badet Maub legte die Arbeit weg, fette ihren Hut auf und Berufsfelder überfüllt und suchen natürlich Regierungss schaftlich anerkannt sein wollen." nend, heute im einen leichten Umhang; dann gingen fie fort, Arm stellen. Derfelben im eiben Berm, nach ber großen kosmopolitischen Promenade der 1 Uhr auf debt, Die Ave".") Harry, je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr It mir der Gebante, daß Sie ein Regierungsbeamter ben wollen. Ihre Prinzipien werden unverändert ben. Wenn Sie das Examen bestanden haben, werden von Ihren Kollegen als ein guter Verbündeter ange= n werben. Sie sind verpflichtet, überall Freunde zu ben, und da jeder Mensch seinen Einfluß hat, so glaube baß Sie mehr als den Durchschnittseinfluß haben wer­Die Beamten, mit denen Sie in Berührung kommen, ben einsehen lernen, daß ein Nitter der Arbeit kein ge­licher Mensch ist, daß die Prinzipien, welche er vertritt, se und humane Prinzipien find. Sie werden Ihre enwärtigen Beziehungen zu Ihren Arbeitsgefährten , Sie werden eins der Glieder sein, welche die Ver­gung zweier Klassen bewirken, die jetzt unnöthigerweise mit Unrecht getrennt sind. Sie werden stets Ihren Bimmer darin fuchen, zu erklären, daß Sie ein Ar­iter sind."

Bon W. Blos

Nein, sie ist noch nicht gezogen. Und dennoch glaube ich, daß es von mir nicht politisch sein würde, zu sagen, daß ich ein Arbeiter bin. Ich kenne zwei Bureaubeamte im Schabamt, tüchtige Beamte, von denen jeder Professor an einem Kollege werden könnte; ich weiß auch, daß noch vor wenigen Monaten der eine Kohlen grub, die Tonne für wenige Cents, und der andere als Schuhmacher mit Ahl und Draht arbeitete. Reiner von beiden so vermuthete ich hat es den Examinatoren auf die Nase Die Schul

Ich will hoffen, daß Sie Unrecht haben, Harry. Wie noch vorherrschtertepolitikern auszuhalten, und die Beingebrechlich, unnatürlich und verkünftelt ist aber unser Ge­renz Bestim- sellschaftsbau, und wie merkwürdig ist es, daß die größten mungen des Zivildienstes machen den Studirten den Ein­Unterschiede unter den nichtigsten Vorwänden gemacht tritt am leichteften." schäftigung und der Reichthum damit zu thun, und wie werden. Wie viel hat die persönliche Erscheinung, die Bes wenig wird der moralische Werth und die geistige Fähigkeit der Person in Betracht gezogen. Vom Reichsten bis zum Aermften find wir alle auf unsere soziale Stellung eifer= süchtig. Wir beurtheilen Andere nach dem äußeren Schein und werden selbst nach dem äußeren Schein beurtheilt; ich fürchte, es wird mehr oder weniger immer so bleiben. Wir wollen nichtsbestoweniger ein öffentliches Gefühl oder Bewußtsein erwecken, welches bei ehrlicher Arbeit teinen Unterschied macht und sich weigert, der Unwissenheit, Lüderlichkeit und Gemeinheit den höchsten Rang anzuweisen, nur weil sie reich sind und in feine Kleider gehüllt einher­gehen. Die soziale Stellung der arbeitenden Klasse wird im Großen und Ganzen immer nach der Art, wie die Arbeiter leben, gemessen werden, nach ihrem Heim, ihrer Umgebung und ihrer persönlichen Erscheinung. Erst dann wird es billig und gerecht sein, sie hiernach zu beurtheilen, wenn sie auch den vollen Ertrag und die unverkürzte Frucht ihrer Arbeit erhalten. Nicht der Ver­

Ja, nachdem ich die Negierungsstelle bekommen e" erwiderte Harry. Ich glaube nicht, daß ich meine fichten verbeffern würde, wenn ich mich vor dem men als Arbeiter bekenne."

Abgekürzt für Avenue

ligft b. F. Mbington.

39 Meher

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Haup'promenade von

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lehrer find jetzt so zahlreich geworden, daß in einigen Theilen des Landes die Stellen an den Distrikts Schulen versteigert oder durch Kontrakt dem wenigst Fordernden überlassen werden."

Was denken Sie, Harry, was wird das Resultat des 3ivildienst- Systems sein?"

" Ich weiß nicht. Die Tendenz wird wohl sein, eine Art Aristokratie groß zu ziehen. Junge Männer mit

1) Die unseren Gymnaften einigermaßen entsprechenden Kolleges bilden in Amerila und England organische Theile an Universitäten.

1) Die Böglinge der Kriegsschule von Westpoint.

2) Das heißt die nicht auf der Militärschule erzogenen Dffiziere einen Adel in unserem Sinn giebt es natürlich in Amerila nicht.