amen Façons, nach M 3 M., 3,50 M für jedes ant Mart 4, 4,5

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Hütchen, für 248.

50, 4, 5 Mart Damen u.

3 Mark; in

hmuck tägli illigen Preifen

romenade

Kommunales.

Die Sihung der Stadtverordneten- Versammlung Gardin in diefer Woche nicht statt. Bedienung. Die Gesellschaft Urania, welche sich im Laufe d. J. dem Vorfte des Direktors der Sternwarte, Geh. Regie Brath Dr. Förster, gebildet hat und den 3wed verfolgt, die be an der Naturerfenntniß zu, verbreiten, ist bei dem Mas Stadtbahn sit dahin vorstellig geworden, ihr eine jährliche Beihilfe zu bren. In Anerkennung deffen, daß die von der Gesellschaft ichtigten Veranstaltungen und die dadurch vermittelten Ans ungen auf dem Gebiete der Himmelserscheinungen, sowie rwaarbyfitalischen und chemischen Forschung und Technik für die tlichen städtischen Schulen Berlins von hoher pädagogischer utung fein werden, beabsichtigt der Magistrat, dem Ansuchen Besellschaft, welche bekanntlich im Ausstellungspark ein mit Sternwarte verbundenes und mit allen, zu einem solchen ompte Bebitut gehörigen Einrichtungen versehenes Gebäude errichtet, ntsprechen und vorläufig in den nächstjährigen Etat die Home Don 6000 M. einzufeßen, wozu die Bustimmung der otverordneten Versammlung schon gegenwärtig eingeholt en soll. Die Bahlung dieses Betrages erfolgt gegen die pflichtung der Gesellschaft, den städtischen höheren Schulen, ochen, Gemeinde und gewerblichen Fachschulen freien Besuch Anstalt zu gewähren.

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are

e, Medailo

Lokales.

ezialität: Fab Ueber die Verhältnisse in den königlichen Fabriken ren, Koralandaus lesen wir in dem fortschrittlichen Anz. f. d. len schön selland": Die Verhältniße der Arbeiter zu ihren Vorgefesten berechnung den hiesigen föniglichen Fabriken und insbesondere auf der wehrfabrik haben schon längst die Aufmerksamkeit weiterer rk. the in Anspruch genommen. Man beklagte fich in erster Linie die durch nichts gerechtfertigte Machtstellung der Meister, hier und dort wurde sogar das Wort ,, Protektionswirthschaft" fa. laut, die man einzelnen jener Herren vorwirft. Wie dem

araturen

I achten.

rbeite fet, hatfache ist, daß die Direktionen unmöglich die Tau­be von Arbeitern fennen und prüfen können; die Direktionen I Treppe bier lediglich auf das Vertrauen angewiesen, welches sie auf einzelnen Meister setzen, und welches lettere bei gefunden thältniffen zu genießen berechtigt wären. Bei Reduzirung er Bermehrung des Arbeiterpersonals schlagen in den meisten llen die Meister behufs Entlaffung bezw. Anstellung betreffenden Personen vor, und es liegt in der für eitur der Sache, daß diese Vorschläge die größte gliche Berücksichtigung erfahren. Welche Uebelstände fich raus ergeben, zeigt u. a. zunächst folgender Fall. Kürzlich ass, be auf der Geweb: fabrit einer Anzahl Arbeiter gefündigt,

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schon lange Zeit daselbst beschäftiat waren, während man ter eingestellte behielt. Die Betroffenen beschwerten fich per­lich bei der Direktion, und die Folge war, daß die Kündi ngen zurückgenommen wurden. Es ist ja ein Glüd, tas ht alle Meister so verfahren, aber selbst die bezeichneten Bor ert nge lönnen die unberechenbarsten und schlimmsten Folgen cb fich ziehen. Wir hätten gewiß von allen diesen Vorkomm atz Noen gefchwi gen, des lieben Friedens wegen, ein Prinzip, das ja von jeher befolgten. Das Wohl und Wehe der Arbeiter zwingt uns, dieses Schweigen nunmehr zu brechen, mit er Gewalt und der ganzen Autorität, die einer Preffe zur rfügung steht, gegen solche Verhältnisse zu Felde zu ziehen, mal da die Sache ja auch eines politischen Hintergrundes ht entbehrt. Es ist längst fein Geheimniß mehr, daß Arbeiter schwer unter dem wirthschaftlichen Drud leiden haben, welcher durch die Furcht, brotlos zu Auf einen freien Ausdruc

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Polsterbe Emaille, grau den, auf ihnen lastet.

er Meinung haben viele schon längst verzichten müssen. Daß

Sonntag, den 21. Oktober 1888

5. Jahrs.

ramentlich über die Einzelhaft, wohl anders ausgefallen sein.| müffe! Das Tempo des Stoffwechsels sowie die Komplikation

"

Es fehlt ja an solchen Prattitern" in unseren gefeßgebenden Körperschaften auch nicht, aber die find bei solchen Erinnerungen lieber still! Was nun den menschenfreundlichen Fortschritt der Strafvollstreckung durch Einzelhaft anbetrifft, so beginnt man fich ja neuerdings mit der Sache eingehender zu be schäftigen, und da find doch die gemachten Erfahrungen teines. wegs so roftg, wie man immer Glauben machen möchte. Bu nächst ist statistisch die Thatsache festgestellt, daß bei der freien Bevölkerung auf 1000 Röpfe 3 Geistestrante tommen, bei Ge Bevölkerung auf 1000 Köpfe 3 Geistestrante tommen, bei Ge fangenen aber fommen auf 1000 Röpfe 30 Geistestrante, also zehn Mal mehr als bei freien. Den Grund dafür haben bie Jrrenärzte in der ungemein erhöhten seelischen Disposition für Geisteskrankheiten bei den Verbrechern finden wollen und diese Neigung zu Geistestrant heiten soll, ihrer Entstehungszeit nach, bald als eine angeborene, bald als eine erworbene betrachtet werden müssen. Es soll Damit aber nicht ausgeschlossen sein, daß auch Gefangene ohne folche vorhandene Neigung zur Geistestrantheit in der Haft oder infolge derfelben geistig erfranken. Meist wird die Krankheit fehr rasch nach erfolgter Einsperrung hervor fehr rasch nach erfolgter Einsperrung hervors gerufen. Die Gefangenschaft zeigt einige, ihr ganz besonders eigenthümliche Arten geistiger Erkrankung mit charakteristischem Beginn und Verlauf, wie neuerdings von Gefängnißärzten Beginn und Verlauf, wie neuerdings von Gefängnißärzten beobachtet worden ist. Es soll die gemeinschaftliche Haft chronische und schwer heilbare Geisteskrankheiten zu Stande bringen, dagegen die Einzelhaft allerdings zahlreiche, aber leicht heilbare Erkrankungen erzeugen, die freilich gewöhnlich mit größerer Heftigkeit auftreten. Als be fondere Arten dieser Geisteskrankheiten in der Einzelhaft werden balluzinatorische Wahnsinn und 3. die halluzinatorische Manie. brei bezeichnet: 1. die halluzinatorische Melancholie, 2. der Im ersteren Falle treten nach voraus gegangener Verstimmung des Gefangenen und nach Störungen in seinem Allgemein­befinden in heftiger Weise Sinnestäuschungen auf, wobei Täuschungen des Gehörs überwiegen und fast nie fehlen, wäh rend nur etwa bei der Hälfte der Fälle Gefichtstäuschungen auf­treten. In den meisten Fällen leiden solche Gefangene an Angstanfällen, in Form der sogenannten Präfordialangft, jenes aus der Herzgrube aufsteigende, das Indivibum in höchste Auf­regung verfeßende Angstgefühl. Die Dauer dieser Krankheits­form bei den Gefangenen erstreckt sich von wenigen Wochen bis zu zwei Monaten. In ähnlicher Weise zeigt sich der hallusi natorische Wahnsinn, der ebenfalls mehrere Wochen bis einige Monate bei den Inhaftirten andauert. Auch er beginnt mit Sinnestäuschungen; die Wahn- deen charakterifiren fich meist als Verfolgungs und Größen Wahnsinn, aber auch als religiöser und geschlechtlicher Wahnsinn. Die ad 3 erwähnte Form ift feltener, fie charakterefitt sich durch hochgradige Aufregung mit fief gestörtem Bewußtsein und durch eine geradezu blinde Herr schaft von Wahnvorstellungen; doch verläuft diese Form der Krantheit schnell. Das find die Resultate der Beobachtungen eines Gefängnißarztes, der im Freiburger Landesgefängniß 134 Fälle von Geistesfrankheiten beobachtete und daraus die fittenstrengen und staatserhaltenden Politiker einen Begriff vorstehenden Gruppirungen unternahm. Mögen fich danach die machen von den Wirkungen der Verfolgung Andersdenkender mittelft Strafgericht und Gefängniß!

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Ueber die Lebensdauer. Einem Auffage der Weser­8tg." über die Lebensdauer entnehmen wir die folgenden inter effanten Daten:

nguß- Ematech die Zustände Erbitterung in weitere Kreise, in die Fas widelung bis an die äußerste Grenze der Zeit, die ihnen über­sinntes Stable, in die Reihen unserer sonst so friedlichen Einwohner ge

nto.

or

gen wird, ist eine nothwendige Folge, und welche verderb en Früchte dies verwerfliche und menschenunwürdige System zeitigen im Stande ist, zeigt in der That ein unerhörter rfall des geftriaen Tages. Bur Mitwirkung an der Ge­htnißfeier für Kaiser Friedrich war auch der Gesangverein Brüne Schleife" aufgefordert und hatte vor 14 Tagen seine fage gemacht. Mehrere Proben wurden abgehalten, die lette Dienstag Abend, und noch am Mittwoch war die Begeiste a eine allgemeine. Erst am Donnerstag müssen sich gewiffe nflüffe geltend gemacht haben, welche die Sänger zwangen, einer Betheiliguna Abstand zu nehmen. Der Verein be­meistens aus Männern, die auf hiesigen königlichen brilen beschäftigt find, die Mehrzahl auf der Gewehrfabrik. heute unerörtert laffen; nur so viel set, unt betont, daß ein

Markthall

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Ein bekanntes Dichterwort: Am Baum der Menschheit drängt sich Blüth' an Blüthe" vergleicht, ohne sich vielleicht darüber ganz klar zu sein, die Gesammtheit und Gesammt erscheinung des Erdenlebens sehr richtig mit einem Baum, dessen einzelne Blüthen in verschiedenen Phasen und nach verschiedener 3 itdauer abfallen. Nur wenige fommen zur vollen Ent­haupt möglich ist. Der berühmte Johannes Müller spricht das einfache aber inhaltschwere Wort aus: Die organischen Körper find vergänglich; indem sich das Leben mit einem Schein von Unsterblichkeit von einem zum anderen Individuum erhält, vergehen die Individuen selbst! Wir müssen als fest­stehend annehmen, daß das Leben des Individuums

in garnirte welcher Seite jene Einflüffe ausgegangen find, das wollen rauerhüte, em Minverständnisse vorzubeugen, mtl. Trauerteltionsmitglied der Gewehrfabrit auf Befragen fich en, Tricotin geäußert hat, er fände kein Bedenken darin, Jahre alt. Es hält nicht schwer, eine Reihe von Thieren anzus nkleidern der Verein sich an einer so würdigen Feier betheilige. Den

Hauben,

eiten.

haben die Mitglieder es nicht gewagt, ihr Versprechen zu ten. Eine Stunde vor Beginn der Feier erhielt ein Komitee­vie alle Arten lied ein Schreiben des Vereins des Inhalts, daß wegen Mans frankung mehrerer Mitglieder" der Verein nicht im Stande zu finger. Daß dies nicht die wirkliche Ursache des Fern ( Sibens war, weiß jedermann. Den Mitgliedern ist jedoch keine Brößen be but beizumeſſen. Die Verantwortung für dieſen traurigen buld

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rgang fällt allein auf das gekennzeichnete Enftem zurüd. ejenigen aber, welche daffelbe in so schmachvoller Weise hand pen, und die es durchfegen fonnten, daß Arbeiter einer fönig und Anzüge en Fabrit auf die Mitwirkung an der Gedächtnißfeier ihres 0-60 ftorbenen Raifers verzichten mußten, trifft die schwerste Ans bert, Stalige ge. Solche Leute find Gesinnungsgenoffen derjenigen Partei

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Herren,

Spandau , welche fich die staatserhaltende" nennt!

Rep. u. Beft. ret Das fortschrittliche Blättchen mit seinem pathetischen Bom­

.102, nabeb.it

BS

Krebs

nimmt fich etwas spaßhaft aus: würde es vielleicht auch eine Spur anders sein, wenn die fuperflugen Spandauer rtschrittler das beft in Händen hätten?

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Die Einzelhaft in den modernen Gefängnissen to gemöblich als eine der bedeutsamsten Errungenschaften der enschlichfeit gepriesen; ja es fehlt nicht an Leuten, die das rch die Einzelhaft den Gefangenen bereitete Loos für gar ne Strafe mehr halten, und wir haben ja in der letzten Beit ehrfach im Deutschen Reichstag sowohl wie im preußischen bgeordnetenhause- von einzelnen Rednern Andeutungen er die wenig angebrachte Milde bei der modernen Strafvoll edung gehört. Die Ursache dieser Erscheinung liegt wohl wan, daß die sämmtlichen Redner teine" Brattifer" aten. Hätten fich die Herren durch eine ganz fleine Gefäng ftrafe die erforderlichen praktischen Erfahrungen angeeignet ein gefälliger Staatsanwalt hätte ihnen vielleicht den Preis urant feines Gerichtshofes für Bismards und andere Bes

nen goigungen zugänglich gemacht, und die Herren hätten

ja da irgend so ein kleines dreimonatliches Vergehen So Verübung und demnächtigen Abftrafung aussuchen fönnen so würden ihre Urtheile über die moderne Strafvollstreckung,

am Oranie Spreiswerty! richiebenften enter Preis.

feine natürlichen Grenzen hat, und ebenso, und ebenso, daß diese Grenzen sehr verschieden weit gesteckt find, je nach der Art des Thieres oder der Pflanze. Der Unterschied ist so augens fällig, daß es feines näheren Beweises bedarf. Allein schon die Körpergröße bedingt eine verschieden lange Dauer des Lebens. Je größer der Organismus, desto länger lebt er. Wenigstens in den allermeisten Fällen. Die längste Lebensdauer weisen daher die Riesen in der Pflanzen und in der Thierwelt auf. Die Adansonia der Capverdischen Inseln und die Wellingtonea gigantea in Kalifornien sollen 6000 und mehr Jahre alt werden. Gleicherweise erreichen unter den Thieren der Walfisch und der Elephant Alter und sicherlich 100 bis 200 führen, bei welchen die Lebensdauer parallel der Körpergröße abzunehmen scheint. Das Pferd wird 40 Jahre alt, die Amsel 20, die Maus 6, viele Infeften nur ein Paar Wochen, die Ein­tags fliege nur einen Tag! Das große Thier lebt wirklich schon Deshalb länger als ein fleines, weil es groß, weil es größer ist als das fleine. Es hätte überhaupt gar nicht sich entwickeln fönnen, wenn ihm teine längere Lebensdauer beschieden war. Man begreift längst, daß der Riesenbau eines Elephanten nicht in drei Wochen

fertiggestellt werden konnte, wie etwa der einer Maus oder gar in einem Tage, wie der einer Fliegenlarve. Die Tragzeit eines Elephanten dauert fast zwei Jahre, seine Jugendzeit etwa vier undzwanzig Jahre. Leucart hat die Formel aufgestellt, daß die ernährenden Flächen des Thieres mit seiner Größe nur im Quadrat, die Waffe deffelben aber im Rubus zunehmen. Quadrat, die Waffe desselben aber im Kubus zunehmen. Er folgert daraus, daß je größer das Thier ist, um so schwieriger und langfamer affimilitt es einen Ueberschuß von Nahrung über den Verbrauch hinaus, um so langfamer pflanzt es fich fort.

Wenn aber auch im allgemeinen gesagt werden darf, daß Wachsthum und Lebensdauer bei großen Thieren größer find als bei fleinen, so besteht doch kein Verhältniß zwischen beiden. Der franzöftsche Gelehrte Flourens hat behauptet, die Lebens Dauer betrage stets das Fünffache der Wachsthumsdauer. Doch ift ihm vom Profeffor Weismann in Freiburg i. B., der sich mit Studien über die Dauer des Lebens speziell beschäftigt hat ( vergl. Vortrag auf der Naturforscher Versammlung in Salzburg 1882, dem wir diese Daten entnehmen), nachgewiesen, daß er fich im Irrthum befindet. Beim Menschen mag es noch zu. treffen, wenn wir ohne weiteres die Dauer des Wachsthums auf 20 Jahre und die Dauer des Lebens höchstens auf 100 Jahre anfeßen. anfeßen. Aber schon bei anderen zahlreichen Säugethieren flimmt es nicht. So lebt das Pferd 40 bis 50 Jahre, jedoch mit vier Jahren ist es erwachsen, seine Lebensdauer beträgt also Das 10-12fache einer Wachsthumsdauer. Wir sehen demnach, daß irgend ein Gesetz über das Verhältniß zwischen Körpergröße, Wachsthumsdauer und Lebensdauer noch nicht gefunden ist, ob wohl man fich sagen fann, daß ein solches eigentlich eristiren

des Körperbaus stehen gleichfalls mit der Dauer des Lebens in engster Beziehung. Zwei Wesen von gleicher Körpergröße er fordern doch eine ungleiche Zeit zu ihrer Herstellung, wenn fie von ungleicher Organisations höhe find.( Siehe Weismann a. a. D.) Es giebt z. B. niedere Thiere, Wurzelfüßer, welche einen Durch meffer von einem halben Millimeter erreichen, also größer find als manche Insekteneter. Dennoch theilt fich ein solches Thier unter günstigen Umständen innerhalb 10 Minuten in zwei Thiere, während kein Insektenei fich unter 24 Stunden zum jungen Thiere ausgeftaltet. Die große Mengen von Bellen, die hier aus der einen Eizelle hervorgehen muß, erfordert zu ihrer Bildung eben mehr Beit. Der Leser ersteht aus diesen allge meinen Bemerkungen, daß eine sichere, so zu sagen mathematische Grundlage, um die Länge der Lebensdauer zu berechnen, vor läufig wenigstens absolut nicht vorhanden ist und daß auch beim Menschen, was uns ja am meisten intereffitt, nur die Wahr scheinlichkeit und Schlüffe, aus der oft unsicheren Statistik ges zogen, in dieser Frage ins Gewicht fallen.

Die Antwerpener Herbst- Auktion hat unserem 3oologischen Garten noch eine Anzahl kleiner, darum aber nicht weniger bemerkenswerther Neuheiten gebracht, die wefentlich zur Bereicherung der Vogelhäuser beigetragen haben. Die Sammlung wilder, erotischer Tauben ist wiederum um einige intereffante Arten vermehrt worden, so daß dieselbe nun an Reichhaltigkeit ihres Gleichen suchen dürfte. Da find von dem niedlichen weißgeperlten Diamanttäubchen bis zu der großen schwarzweißen Fruchttaube und der merkwürdigen Nico bartaube mit ihrer prächtig schwarzgrün schillernden Federmähne, alle möglichen Taubenarten aus allen Welttheilen zu sehen. Durch die dankenswerthe Bemühung eines höheren Marine­offizieis ist eine der seltensten Arten, die Bahntaube, von den Samoa Inseln hinzugekommen, die dadurch besondere Beachtung verdient, daß fie in ihrer Schnabelbildung eine deutliche Annäherung an die ausgestorbene Dronte, jene sonst ganz vereinzelt dastehende groteste Vogelform, aufweist. Ferner ist in dem großen Flugbauer, das unsere deutschen Vögel, meist von freundlichen Schenkungen herrührend, Finken 2c. mit ihren ausländischen Verwandten bewohnen, wieder ein lauteres, fröhlicheres Leben eingekehrt. Da tummeln sich neben Beifig, Girlis, Kernbeißer und Kreuzschnabel die hochrothen Feuerweber, Bebrafinken, Diamantvögel, Bartfinken, weiß Reiss vögel( Albinos) und gefcheckte japanische Möochen. Die Samm­lungen von Papageien, wie seltenen Sittichen, Amazonen, Kas fadu's, find vermehrt und zugleich neu geordnet und benannt worden, ebenso die hervorragende Sammlung von erotischen raben, häher und eliterartigen Vögeln. Besondere Kabinet­stückchen aus dem Reiche der Vogelwelt find in Einzelkäfigen aufgestellt, so Frau Goulds Amandine, das Entzüden jedes Liebhabers von ,, Eroten", der Kappenzudervogel, die Kupferhalb tangara 2c. So bilden auch die Vogelhäuser, was ihre Be wohner anlangt, eine Bierde des Gartens und es bleibt nur noch zu wünschen, daß eine entsprechende Neueinrichtung der Gebäude nicht mehr lange auf fich warten läßt.

Der Stand der Arbeiten des Oder- Spree - Kanals ist soweit gefördert, daß, wie die N. Pr. 3tg." meldet, die Eröffnung deffelben bestimmt um die Mitte des Jahres 1890 erwartet werden kann. Die im Frühjahr 1887 begonnene Strede Fürstenwalde.Seddinsee in fast vollendet. Die zwei Schleusen und sämmtliche Brüden find fast fertiggestellt, so daß der Verkehr auf der genannten Strecke voraussichtlich noch in diesem Jahre eröffnet werden kann. Die große Fürstenwalder Schleuse soll in den Maßen für 10 000 Bentner Stähne ange legt werden und eine Länge von 62 Metern erhalten, während die Nußlänge der anderen Schleusen 55 Meter beträgt. Eine Schleuse des Kersdorfer Sees befindet sich im Bau und der Spreelauf zwischen diesem und Fürstenwalde wird regulirt. Die alte Mündung des Sees in der Spree wird zuges schüttet und die neue Fahrstraße in demselben ausge baggert, wobei mehrere Greiffer" und ein Leisterbagger in Friedrich Wilhelms- Kanal, der wegen des Baues seit dem Thätigkeit sind. Bei Neuhaus erreicht der Kanal ben 15. August d. J. geschloffen ist, deffen Sohle tiefer gelegt und deffen Profil erweitert wird. Die Müllroser Schleuse wird laffirt. Ein Wafferzuführungsfanal aus der oberen Spree wird nicht gebaut, dagegen wird bei Neubaus ein Bumpwerk errichtet, welches im Bedarfsfalle Waffer aus der Spree in den Kanal hebt. Schon im nächsten Jahre werden voraussichtlich die Schiffe, Die aus Schleften nach Berlin kommen, nicht mehr nothwendig haben, während des größten Thelles der Schifffahrtszeit bis nabe zum Niveau des Meeres hinabzuschwimmen und den großen Umweg durch den Finow Kanal mit seinen vielen Schleusen zu machen, sondern sie werden den bedeutend fürzeren Weg durch den Friedrich Wilhelms- Kanal benußen können, nachdem das Hinderniß, welches bei niedrigem Wasserstande der Benuzung entgegenstand, nämlich der vernachlässigte Bu stand der Spree unterhalb Fürstenwalde , durch die Ausbagge rung der Spree von da bis Groß- Tränke und durch Fertig stellung des neuen Lateral- Kanals Groß- Tränke Seddinsee" beseitigt sein wird.

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In raffinirter Weise find die Inhaber einer Defatur anstalt von dem Buchhalter des Geschäftes betrogen worden. Letterer, welcher beauftragt war, die von den Kunden zur Defatur aufgegebenen Stoffe in die Kladde einzutragen, hat in wiederholten Fällen weniger Stüde eingetragen und fich die Differenz notirt. Nach Fertigstellung der Stoffe erhielt er die nach Maßgabe der Eintragung ausgestellten quittirten Rech nungen zur Einlasstrung. Diese Quittungen vernichtete er und stellte andere aus, welche mit den gelieferten Stoffen überein­stimmten, lieferte aber nur diejenigen Beträge des einkafftrten Geldes ab, welche den Eintragungen in der Kladde entsprachen, so daß ihm das Arbeitslohn für die weniger eingetragenen Stücke verblieb. Der Buchhalter ist wegen schwerer Urkunden­fälschung verhaftet worden.

Sie werden nicht alle! Als am 18. d. M. der Maler A. mit der Potsdamer Bahn von Güsten nach Berlin fuhr ,, ges fellte sich in dem Koupee ein Mann zu ihm, welcher sich als Maurer Wilhelm Kerbe vorstellte und hier Stralsunderstraße 21 wohnen wollte. Lesterer erbot fich, dem A., welcher hier fremd ist, einen Gasthof, in welchem er billig logiren fönne, nachus Beim Abschied ermahnte K. den Maler zur Vorsicht und erbot weisen, und führte ihn in ein Hotel in der Landsbergerstraße. fich, die filberne Remontoiruhr und den Siegelting deffeiben einstweilen in Verwahrung zu nehmen. A. war so vorsichtig, konnte denselben aber am folgenden Tage in der bezeichneten Diese Gegenstände dem vermeintlichen Freunde zu übergeben, Wohnung nicht finden.

Den Versuch, fidh zu ertränken, unternahm vorgestern Abend ein gut gefleideter Mann und gestern früh ein junges Mädchen. Ersterer sprang am Halle'ichen Ufer in den Lands ihren Fahrzeugen hielten, wieder ans Land geschafft und der wehrkanal, wurde aber von Schiffern, die in der Nähe mit Bolizei überliefert, bei welcher der Lebensmüde A als Georg G. legitimirte. Das Mädchen, eine in der Bergstraße woh

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