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2. Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Der Stein

x. 248.

Brand Die Frauenfrage und ihre Löfung.

n einen fle litarbeiter,

Ein Auffat mit obiger Ueberschrift, der fich in verschiedenen fe feine Blättern befindet, hat so viel Intereffe für uns, daß wir ihn Andenken achstehend zum Abdruck bringen. Er lautet:

Tas nordamerikanische Territorium Wyoming ist unter

Sonntag, den 21. Oktober 1888.

So lange das heutige Lohnsystem besteht, ist die Frage der Frauenarbeit überhaupt nicht befriedigend zu lösen- he ist nur ein Theil der großen Arbeiterfrage und fann nur als Theil der elben gelöst werden.

Im Böherſchiedenen Gefichtspunkten eines der fortgeschrittenſten Länder. Soziales und Arbeiterbewegung.

usvavierfa bestyen dortfelbft schon seit 1867 die Frauen das Stimm

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cht zum Entfeßen der Spießbürger aller Parteien in eutschland und anderwärts. Jüngit hat nun die Gesezgebung ieses Weiberstaates" einen Beschluß gefaßt, welcher beweist, m wie viel vernünftiger die Lage der Frauen und was ihnen oththut beurtheilt wird, wenn man auch die Frauen selbst nbruder leichberechtiat an der Beschlußfaffung theilnehmen lägt, als Branenn die Männer in dünfelhaftem Befferwiffen allein ents ch furzem beiden wollen.

der Leich ofes

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In Europa herrschen merkwürdigerweise sogat innerhalb ngang dieser fortgeschrittensten Partei, welche die Gleichheit alles deffen, Charaktersas Menschenantlig trägt anstrebt, noch absonderliche nnügigen Reinungsverschiedenheiten über die Lösung der Frage der frauenarbeit. Nicht wenige derselben Männer, welche sonst it Feuer und Flamme für Freiheit, Gleichheit und unbe Ter firms bräntte Fortentwickelung auf allen Gebieten eintreten, wiffen Luxuspapierie unzweifelhaften Mißstände der heutigen gewerblichen et am Gauenarbeit nicht anders zu bekämpfen, als indem fie, ganz auenarbeit nicht anders zu bekämpfen, als indem fie, ganz benso wie die ärgsten christlich- germanischen Reaktionäre, der Frau die selbstständige gewerbliche Arbeit verbieten und fte ganz uf das Haus, wohin fte gehört", beschränken wollen. Damit ürde die Frau selbstverständlich wieder völlig in die wirth. haftliche Abhängigkeit zum Manne gerathen, aus welcher fie ich gerade durch die gewerbliche Arbeit einigermaßen los zumachen gsfest egonnen bat. Andere wollen nicht soweit geben, aber die Frau Unveroch durch die Gesetzgebung aus so vielen Gewerbszweigen als der Dreammer möglich vertreiben, indem sie sich dabei auf den Stantpunkt der Gesundheit und der Sittlichkeit" der Frau d, dentellen, welche fich mit zahlreichen Arbeiten nicht vertrage. Mit hel's em Verbote vom gesundheitlichen Standpunkte fann man aller Sal nschen ings insoweit einverstanden sein, als eine bestimmte Arbeit für hend, ladden weiblichen Organismus erheblich schädlicher ist, als für den nännlichen. Dagegen find die Sittlichkeits", Bedenken gerade Der Boeraus die bloße Spießbürgerei," welche von dem vorfindfluth­ittag, geichen Standpunkte ausgeht, daß es zweierlei Sittlichkeit für die wei Geschlechter gäbe und die weibliche Sittlichkeit durch Dinge perlegt werde, welche die männliche ganz gut vertrage.

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Die einzig richtige, weil auf dem Boden

berechtigung stehende Lösung

Abschreckend für die Hausindustrie- Apostel dürfte folgende Kleine Lohnstatifit sein, welche die Lage der hausindustriell exploitirten Smaltalbener Kleineifenarbeiter recht deutlich illustrirt. Es verdienten im Jahre 1885 wöchentlich

Zweckschmiede. Sporer Schnallenschmiede

9,- bis 10,50 MR. 7,50 10,-

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9.­

8,50

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Bohrerschmiede

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Striegelmacher

9,50

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Bangenschmiede

8,-

Ahlenschmiede

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9,- " 8,- 9,- " 6,- 8,-

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Nagelschmiede.

Dieser Verdienst wird aber nur bei voller Be schäftigung verdient; die schreckliche Beit der Arbeitsloftg teit trägt dazu bei, die Bustände noch arauenhafter zu gestalten. Diese& öhne, die zwischen 6-9 M. fich bewegen, find typisch für die ganze Industrie; gerade das Gros der Kleinfeuer arbeiter des Bezirks muß fich mit solchem jämmerlichen Ein­15 bis 16 Stunden. tommen begnügen. Die Arbeitszeit beträgt im Durchschnitt

Das Spikengeschäft in Nottingham ( England) kommt aus der Krifts gar nicht mehr heraus. Die Mode wendet sich sehr gut unterrichtetes Fachblatt ist der Meinung, daß, wenn Blumen und Bändern zu und vernachläffint die Spizen. Ein diese Mode noch lange anhält, die schlimmste Beit für die Spigenindustrie hereinbrechen werde. Viele Leute find außer Arbeit. Die Fabrilanten suchen fich an den Arbeitern schablos zu halten. Recht fühl schreibt die schweizerische ,, Stickeret. Jn buftrie":" Man( d. h. die Spißenfabrikanten) hofft, durch die Gleichstellung der Löhne der ausländischen Ronkurrenz au begegnen!!" Das heißt: Die Schmuglonkurrenz des Aus lands. Die niedrigeren Löhne der festländischen Arbeiter, bieten den Nottinghamer Rapitalisten Veranlaffung, die Löhne der befferbezahlten heimischen Arbeiter herabzudrücken. Das nennt man dann euphemistisch Gleichstellung der Löhne". Wenn nur nicht die britischen Kapitalisten sich an dem grobkörnigen foliden Felsblod, der gerade in der Textilindustrie ausgezeichnet

erkung der Frage der Frauenarbeit organiſliten Eta be sell ntons, bie Bäbne ausbeißen!

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bat nun die Gefeßgebung von Wyoming gefunden. Gefeßgebung von Wyoming hat nämlich bestimmt, daß die Frauen teine geringeren Löhne erhalten dürfen als die Männer.

Diefer Grundiaß wird, allgemein durchgeführt, die Frauen Vereine und Versammlungen.

auf das wirthschaftlich und gesellschaftlich richtige Maß bringen

en. und dabei einerseits die unverlegbare Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Frau und anderseits das Intereffe der All­er To gemeinheit vollkommen wahren. Denn sobald die Unternehmer gefeßlich gezwungen find, beiden Geschlechtern gleiche Löhne zu ippe ablen, werben fie die Frauen nur ba mehr als Arbeiterinnen 10

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3 M.

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balten, wo diese gleich gute oder beffere Arbeit als die Männer etten; während der heute wirkende schmutzige Beweggrund, die Frauen nur ihrer größeren Billigkeit zu nehmen, sammt feiner Folge, dem verderblichen Drucke der Frauenarbeit auf die Löhne Joon selbst hinwegfällt."

entgegenfebber Männer bezw. auf die allgemeine Lebenshaltung der Arbeiter,

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Dies der Aussat.

Was über die Vorgänge im Territorium Wyoming gesagt ft, entspricht vollständig der Wahrheit; und was die Frauen rage betrifft wir wollen uns hier nicht blos auf die Frage Der Frauenarbeit beschränken- so stehen wir, wie unseren Lesern Schließt übrigens ohnehin bekannt ist. auf dem Boden der absoluten Gleichs Meister, berechtigung der beiden Geschlechter. Und zwar befürworten Ofen, etwas wir diese Gleichberechtigung auch in politischer Hinsicht und ver ür 4-7 angen z. B. für die Frauen ebensowohl das Wahlrecht als für Cart, Wintie Männer. Da, wo die Frauen das Wahlrecht zu bestimmten 38, parterre Sweden schon haten, wie z. B. in Leipzig bei dem gewerblichen Schiedsgericht, haben sie von diesem ihren Recht durchweg einen mbofen, guten Gebrauch gemacht und find in feiner Weise hinter den genmäntel, Rännern zurüdgeblieben. Eher das Gegentheil.

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Aber gegen eine Behauptung des obigen Artikels, die 1, Ede Wageeignet ist, Illufionen zu erwecken und falsche Auffaffungen u. Beft. reell

Herren, Dorzurufen, müffen wir doch Widerspruch erheben. Wir meinen

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Behauptung, daß durch ein Gesez, welches die Löhne der Frauen denen der Männer gleichstellt, irgend etwas Wesentliches ür die Frauen gewonnen sei.

Das Gesetz des Territoriums von Wyoming ist in der That auch ein todter Buchstabe geblieben.

Die Thatsache, daß die Frauenarbeit im Vergleich mit der Männerarbeit schlecht bezahlt wird, wurzelt einestheils in der unmöglich wegzuleugnenden geringeren Durchschnittstörperkraft iber Frauen, anderntheils in der ebenfalls auf phyftsche größeren Bedürfnißlosigkeit der

Mtr. v. Gründe zurückzuführenden-

in Stauen. Einzelne

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5. Jahrg.

| Busammenschluß aller bestehenden Fachvereine und im Anschluß an den einen großen Verein erblickte. Da die Versammlungs­zeit beschränkt war, fand nur eine kurze Diskussion statt, und foll demzufolge in nächster Zeit eine Nachtversammlung statt finden. Bahlreiche Beitrittserklärungen zur freien Vereinigung erfolgten in der Versammlung.

Der Verein Berliner Hausdiener hielt am 15. d. M. bei Jordan, Neue Grünftr. 28, seine erfte Generalversammlung im neubegonnenen Geschäftsjahr ab. Nachdem die Aufnahme legen, welche Berlin verlaffen und vom Verein Abschied nahmen, pon 26 Kollegen vollzogen, wurde das Andenken zweier Kol durch Erheben von den Plägen geehrt. Nachdem die Dant schreiben für erhaltene Unterstüßungen, sowie die Glückwunsch­Schreiben und Depeschen der Kollegen Wiens und Budapeſt's, welche zur Feier des stattgehabten 5 jährigen Stiftungsfestes hierher gelangt waren, verlesen waren, wurde bekannt gegeben, daß der Verein am 10. November zum Besten seiner Invaliden­und Altersversorgungstaffe einen humoristischen Kommersabend unter gütiger Mitwirkung tüchtiger Bühnenkräfte bei Ahlarimm, Sophienstr. 34, abhält Alsdann gab der Rendant den Jahres bericht, wonach dem Verein am Schluß des fünften Geschäfts jahres ein Vermögen von 3201 Mart 74 Pf. verbleibt, wovon 2400 Mart in ficheren Papieren angelegt find. Hierauf folgten die Berichte des Ehrenraths, des stromitees, sowie des Stellennachweises des Vereins. Gemeldet wurden 334 Stellen, davon wurden besett 196. Durch Erheben von den Plägen wurde dem Gesammtvorstand Decharge ertheilt und hierauf zur Neuwahl gefchritten. Gewählt wurden: A. Ribnike und A. Heidenreich, Borsigende; E. Pußer und W. Schreiber zu Schriftführern; W. Bandet und J. Schindler zu Nens banten; C. Heller und A. Lenz zu Fahnenträgern; W. Märe tens, G. Pidert und F. Hamann zu Revisoren. Die Wahl des Ehrenraths und Festkomitees wurde der vorgerüdten Beit wegen bis zur nächsten geschäftlichen Sigung verlegt. Am 29. d. M. findet eine gesellige Sigung statt, wozu auch Damen Zutritt haben.

Kleine Mittheilungen.

Elbing , 17. Oktober. In dem Dorfe Altendorf entstand ein Brand, durch welchen das Haus und die Scheune des ge rade abwesenden Schiffers Fabricius ein Raub der Flammen wurden. Frau und Kinder wurden noch im legten Augenblic durch Nachbarn gewedt. Die sehr schwerhörige Frau lief noch einmal in das Haus, um das baare Geld zu retten. Es gelang ihr auch; damit nicht zufrieden, wollte fie auch noch die Ziege aus dem Stall holen, der an den Hausflur grenzte. In dem Augenblick fiel das Dach ein und die Frau wurde unter den brennenden Trümmern begraben.

Wattenscheid , 17. Oktober. Einen recht festen Sit hatte am Montag Abend ein Bochumer Velosipedist. Derselbe war einen Augenblick von seinem Dreirad gestiegen und in eine Wirthschaft getreten. Ein Schreinerlehrling benugte feine Ab­wesenheit, schüttete einen halben Topf flüssigen Leim auf den Sig und entfernte sich dann. Der Radfahrer sette fich ahnungslos auf den Sie und war, ols er in Bochum anlangte, fo feftgeklebt, daß es Mühe kostete, Mann und Noß von eins ander zu trennen.

Bolton, 16. Dltober. Eine aufregende Szene spielte fich gestern Abend im hiefigen Birkus ab. Dort werden gegen derselben gelang es, während gerade ein Klown das Publikum mit wärtig allabendlich eine Anzahl drefferter Wölfe vorgeführt. Einem Späßen unterhielt, seinem Käfig zu entwischen und in die Arena zu springen. Die Verwirrung, die nun entstand, spottet der Beschreibung, denn die heulende Bestie fauerte sich nieder und schien bereit, fich fich einige beherate Männer auf das Thier und brachten es in auf die gängftigte Menge zu stürzen. Glücklicherweise warfen feinen Käfig zurück.

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Antwerpen, 16. Oftober. Ueber Mädchenhandel wird der Köln . Volksztg." geschrieben: Nicht dringend genug tann man deutsche Mädchen warnen, fich leichtfinnig durch glänzende Versprechungen ins Ausland loden zu laffen, um in Stellen als Gouvernante, Bonne, Kellnerin c. einzutreten. Wie viele arme Wesen werden auf solche Weise durch den weißen Stlaven handel eine Beute des Lasters und der Schlechtigkeit. Am 13. 6. Mis. find wieder zwei junge deutsche Mädchen im Alter von zwanzig und flebzehn Jahren mit dem Schiffe Waesland nach Amerita ihrem Verderben entgegengeführt worden. Eine fein aus­fehende Dame hatte ihnen nach dem Ausland Stellung" be forgt. Ein Verhaftungsbefehl von dem deutschen Generalfonsul war nicht mehr zu ermirten, und so mußte die belgische Behörde die armen, bethörten Opfer abreisen laffen. Vor furzem sprach Echreiber dieses mit sechs jungen Personen, welche auf dieselbe schmähliche Weise nach Liverpool befördert wurden, zu einem deutschen, jüdischen Händler, der die deutsche Waare" weiter nach Texas abgehen ließ. Bahlreich sind in diesem schmachvollen Handel hier Männer und Frauen aus dem Badischen thätig. Die den gutbezahlten Stlavenhandel betreiben.

An die Kellner Berlins war für den 18. b. M. durch Herrn Herzberg die Einladung zu einer großen öffentlichen Ver fammlung ergangen. Dieselbe fand am gedachten Tage Nach fammlung ergangen. Dieselbe fand am gedachten Tage Nach mittags im Jordan'schen Saale, Neue Grünftr. 28, unter Vors fiz des Herrn Herzberg statt. Der erste Puntt der Tagesordnung lautete: Die Erfolge der vorjährigen Versammlungen, der Kartellverband und die Lohnfrage!", über welchen Herr Herz­berg referirte. Wenn derselbe auch nicht direkt über Erfolge be richten konnte, so war derselbe doch in der Lage, über die Fol agen der vorjährigen Versammlungen zu sprechen. Die erste Folge waren die maßlosesten Angriffe gegen seine Person seitens der Arbeitgeber. Eine zweite Folge war die Schließung eines Kartellverbandes zwischen Kellner- und Gastwirthsvereinen zur Säuberung des Rellnerstandes von unsauberen Elementen. Der Kartellverband zerschlug fich indeffen wieder, als seitens der Kell ner die Forderung eines festen Lohnsages gestellt wurde. Für Alles seien die Arbeitgeber zu haben gewesen, nur nicht für Geld­bewilligung. Daß das Trinkgeld als Bezahlung für die Kellner nicht in turzer Zeit aus der Welt zu schaffen sei, davon war Redner überzeugt, doch war er auch ebenso überzeugt, daß die Beit doch einmal fommen werde, wo die Kellner als Gewerbe­gehilfen einen feften Lohn erhalten werden. Gegen die Aus beutung der wirthschaftlich Nothleidenden durch Nichtbezahlung der von ihnen geleisteten Arbeiten sowohl. als auch gegen die weitere Ausbeutung derselben in petuniärer Beziehung müffe energisch Front gemacht werden. Alle Mißstände, unter denen Die Kellner heute so sehr zu leiden haben, tönnten mit Aussicht auf Erfolg nur betämpft werden durch eine feste Vereinigung. Eine weitere Folge war, daß, wie Nedner meinte, von den Ar beitgebern dafür gesorgt wurde, daß er aus dem Vorstande der Drtsliantentaffe entfernt wurde. Da angesichts seiner Pflicht erfüllung ihm offen nicht beizukommen gewesen wäre, habe man den Weg der Verleumdung eingeschlagen und ihn öffentlich als Betrüger und Sozialdemokrat, gebrandmarkt". Alle Beschul­digungen erwiesen fich als grundlos, das Einzige, was man ihm anbaben tönne, set, daß er manifeftirt habe. Ob dies ein ehrenrühriges Bergehen sei, müsse mindestens bezweifelt werden. Die Arbeitgeber fürchteten ihn und suchten ihn aus diesem Grunde zu beseitigen, weil er die maßlosen Mißstände aufzudecken bestrebt sei, welche heute in Berlin im Gastwirths gewerbe herrschen. Die Versammlung möge den Arbeitgebern indeffen den Beweis liefern, daß er noch am Leben sei und un­entwegt bestrebt sein werde, das Wohl der Kellner zu erfireben. Wie perr Dreßler mittheilte, waren es nicht allein die Vereine der Arbeitgeber, sondern auch Vereine der Arbeitnehmer, welche fich gegen einen Minimallohnfag von 10 M. für eine fefte Stellung und 1,50 M. für eine Aushilfsstellung erklärten. Be sonders set es der Altgeselle Scheibel gewesen, welcher einen festen Lohn nicht wünschte. Redner bedauerte die Auflösung des Kartellverbandes, sprach fich gegen Gründung neuer Vereine und für ein Busammenwirken der Fachvereine aus. Herr Herz­berg legte daraufhin dar, daß die Fachvereine infolge ihrer Stellenvermittelung gar nicht in der Lage seien, gegen die Arbeitgeber als thre Auftraggeber vorzugehen. Defen ungeachtet arbeite er den Fachpereinen in feiner Weise ent gegen; er wolle nur neben den Fachvereinen wirken und erbat' fich wenigstens deren stillschweigende Unterſtügung für den neu gegründeten Verein: Freie Bereinigung der Ber liner Gastwirthsgehilfen." Die Darlegung der Swede und Biele dieses Vereins durch Herrn Herzberg bildete den zweiten Bunkt der Tagesordnung. Der Verein bezweckt, einen Minimal gehalt von mindestens 30 M. monatlich für fefte Stellungen und von 3 M. täglich für Aushilfsstellungen einzuführen und ble Heranziehung der Rellner zu den Geschäftsuntoften zu be feitigen. Durch Versammlungen, Flugblätter u. s. w. sollen die seitigen. Durch Versammlungen, Flugblätter u. s. w. sollen die Mistände öffentlich flat gelegt werden. Der Nichtbezahlung Mistände öffentlich far gelegt werden. Der Nichtbezahlung Der Kellner seitens der Gastwirthe will der Verein wirksam, wenn auch langfam, entgegenarbeiten. Mit Stellen vermittelung wird fich der Verein nicht befaffen, da diese der größte Hemm schuh der gedachten Bestrebungen ist. Dies find die Haupts zwecke und Biele, welche die Freie Vereinigung" fich gestellt bat. Diese Darlegungen fanden in Herrn Günther einen ent fchiedenen Gegner, welcher den einzigen Rettungsweg in dem

Und das find Dinge, die durch kein Gesetz aus der Welt geschafft werden können. Es geht dies um so weniger an, weil rbücher frie Frauen vielfach in Berufen arbeiten, wo sie mit den

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Männern teine oder nur wenig Ronkurrens haben, z. B. in der mit Räherei und Stiderei. Da, wo in solchen, vorwiegend im Be Wege der Frauen befindlichen Arbeitszweigen, z. B. in einem Feltbeile der Schneiderei, Männer und Frauen miteinander lon turriren, ist das Verhältnis der relativen Lohnhöhe häufig ein ja- Tepp umgekehrtes, d. h. die Frauen, weil geschicter, haben den höheren Das Gesez würde in solchen Fällen also den Frauen eher

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Indeß das find Ausnahmsfälle, die nicht maßgebend sein eden im önnen. Und unzweifelhaft giebt es zahlreiche Arbeitszweige, wisbücher in denen die Frauenarbeit mit der Männerarbeit tonfurrit; und in den meisten dieser Arbeitszweige wird die Frauenarbeit Schlechter bezahlt.

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Was würde nun die Folge sein, wenn die Gleichheit der Lohnzahlung für beide Geschlechter gefeßlich erzwungen werden

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Der Tagelohn würde einfach durch den Stüdlohn oder Alfordlohn ersetzt. Dies fann unter den heutigen Verhält nifen nicht verhindert werden, und die Folge dieser Reform würde für Arbeiter beider Geschlechter eine sehr verderbliche lein, für die Frauen aber dorp. It verderblich, benn der Konkurrenz kampf, welcher dann entfeffelt würde, lönnte für file, ibres garteren Körperbaues wegen, nur die unheilvorsten Wirkungen

haben.

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Der Wochenverdienst oder Gesammtverdienst der Frauen aber würde auch bei Gleichheit des Tarifs für das einzelne ficherlich nicht höher sein, als heute. Weit wahrschein licher wäre ein Sinten infolge der gefteigerten Konkurrenz der Arbeiter unter fich und der gesteigerten Stonfurrenz der weib ichen mit der männlichen Arbeit.

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Sprechsaal.

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Die Redaktion ftellt die Benutzung des Sprechfaals, soweit Raum dafür abzugeben ift, dem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen Intereffes zur Berfügung; fie verwahrt sich aber gleichzeitig dagegen, mit dem Inhalt deffelben identifizirt zu werden.

Auf die Sprechfaal- Einsendung bitte ich die Redaktion des Berliner Voltsblatt" nachstehendes zum Abdruck zu bringen: Dem Herrn Jeschonned scheint das böse Gewissen teine Ruhe zu laffen und so folgt ohne besondere Anzapfungen der Fluch der böfen That!" Bu den ersten Unrichtigkeiten muß feinerseits die feierliche Erklärung kommen, den Beweis der Wahrheit" antreten zu wollen für das in dem Artikel des Fachblattes der Schneider" Dabingeworfene, denn wie sollte er ohne etwas den Rückzug antreten? Es diene nun meinen Kollegen und Freunden der Arbeitersache zur vorläufigen Beachtung, daß die erwähnte persönliche Kritik allein dem Um­stande zuzuschreiben ist, daß ich es gewagt habe, für eine lokale Organisation einzutreten, welcher Wunsch auch von den Berliner Schneidern erfüllt wurde. Die Schmähungen treffen auch nicht allein meine Person, sondern alle, welche diese Tattit für gut halten. Wenn Herr Jeschonned jedoch bedauert, daß ich mit feinen Ausführungen nicht einverstanden bin, so erwidere ich, daß mein Anstand dieses verbietet, da ich nur gewohnt bin, mit ehrlichen Waffen zu diskutiren, und erkläre mich dazu jederzeit bereit. Auch dürfte der Einsender es nicht übersehen haben, daß diese Angelegenheit in einer demnächst stattfindenden Ber fammlung ihrem etmaigen Abschluß entgegengeht und vorauss fichtlich mit solchem Erfolg, daß der Herr Jeschonned nicht eher als würdiger Bevollmächtigter einer Arbeiterorganisation ange sehen werden fann, bis entweder der nicht zu erbringende Bes weis der Wahrheit" erbracht oder die Anfeindungen mit ihren Konsequenzen zurückgenommen find.

Berlin , den 16. Oftober 1888.

A. Taetero w..