so hübsch und ruhig zuging, die Unterhaltung nur im Flüsterton geführt wurde und Derjenige, der in der Sophaede ein kleines Mittagsschläfchen halten wollte, von Niemand eine Störung er fuhr. Freilich wurde in der alten Konditorei- die noch übri gen haben sich allerdings der Neuzeit einigermaßen anbequemt
nicht der zehnte Theil der Beitungen gehalten, wie heute im großen Wiener Café, und immer nur von jedem Blatte ein Exemplar, so daß man oft vergebens auf sein Leibblatt warten mußte, ebenso hatte man häufig lange auf die Aus führung einer Bestellung zu harren, und wenn man gar Papier und Dinte forderte, um einen Brief zu schreiben, so wurde man angestaunt wie ein Meerwunder,
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aber
unter dem Bo: wande, er müffe zusehen, daß er noch mit der Fähre über den Kanal( Spandauer Schifffahrte kanal) fahren tönne, um sich ein Stück Weges zu ersparen. Er ist denn auch thatsächlich überacfahren und war an diesem Abende der legte Eine Viertelstunde später ist Baffagier, der übergesezt wurde. Bergeler vollständig nüchtern abgefahren. Er mußte mit seinem Fuhrwert erst den weiten Umweg über die nächste Brüde mochen, um an dieselbe Stelle der Uferstraße zu kommen, an Da welcher der Begleiter vermittelst der Fähre gelandet war. die angestellten Recherchen mit pofitiver Gewißheit ergeben haben, daß ein Kriminalschußmann Schulz nicht existirt, auf welchen das angegebene Signalement paffen lönnte, so muß an genommen werden, daß jener Mensch an dem Raubmorde bes theiligt ist, daß er die Fähre benutte, um dem Opfer den Weg abzuschneiden und seine jedenfalls schon im Hinterhalte lauern. den Komplizen zu avifiren. Da das Signalement des Verdächtigen sowohl von den Altendorf'schen Wirthsleuten wie von dem Fährmann genau angegeben worden ist, so hofft man amt licherfeits, demselben bald auf die Spur zu kommen.
Gine n
auf Grund des Gehörten mit einer Vertheidigungswaffe sehen habe. Bald darauf begab er fich abermals nach dem in den mittl bauer'schen Lotal und wurde hier nun sofort von mehr Charlottenftr Arbeitern thätlich angegriffen. Nach einer anderen Verfion folliegend von die Arbeiter ihm vor der Thür aufgelauert und ihn war auf de beim Vorbeigehen blitzschnell erfaßt und in den Keller hina Das 36. Bo zogen haben. Bei der nunmehr entstehenden Rauferei ofelbft fie fuchten die Angreifer, dem W. den Revolver aus der Brusttalangen, heuti au reißen, und hierbei entiud fich die Waffe und traf leider Gin e Metalloreher Müller in der Brustgegend. Durch einen bidenschenlebe lebernen Hosenträger wurde die Kraft des Geschosses bedeuten der Schle abgeschwächt, glitt von dem Leder ab und brang etwa 3 3 Brettern bel timeter in das Fleisch, von wo fie ohne viele Mühe seitens butsche G. f requirirten Heilgehilfen entfernt wurde, wie ja auch richtig etter mit meldet worden. Müller begab fich, nachdem er verbunden, oeu und zo Beschwerde in Begleitung eines Echusmanns und eines führer des freundeten Arbeiters zur Polizeimache, wohin auch Weigelter Schül furz vorher gebracht worden war. Nach Aufnahme des Protolourden. B wurden beide Siftirten entlaffen. Müller begab sich nach feiner Unglüce in Charlottenburg belegenen Wohnung und Weißtopf mutat ben in Bur ebenfalls auf freien Fuß gefeßt. Am Montag früh mußte seine Portierwohnung auf Antrag seines Brotherrn ofte Winter räumen. Müller ist nicht, wie behauptet, in ein Krantenhtoft wird geschafft worden, sondern befindet sich in seiner Wohnung Thaup bak eine ärztlicher Behandlung."
In Sachen des Raubmordes Bergeler wird von anderer Seite nachträglich gemeldet, es sei festgestellt, daß ein Beamter des Gefängnißes Plögensee , Namens Schulz, welcher dem Bergeler durch regelmäßigen Besuch an jedem Dienstag in dem Altendorf'schen Lokale bekannt war, mit diesem auch an ienem Tage dort zusammengetroffen ist. Sch. hat fich allerdings vor B. aus dem Lokal entfernt und sich mittelst Rahns überseßen laffen, ist auch bereits verhört worden, konnte jedoch teine Aufklärung über den Mord geben. Die Leiche des B. ist biss her trop alles Bemühens noch nicht gefunden worden. Nachdem bereits vom Mittwoch bis Sonnabend täglich Absuchungen des Waffers stattfanden und diese resultatlos verliefen, sollte am Montag noch eine Untersuchung des Kanals vom Hafen aus stromaufwärts vorgenommen werden, was mittelst Stangen, an denen fleine Anter befestigt find, geschiebt. Die Familie des Ermordeten, welche schon zwölf Jahre dieselbe Wohnung in der Stralsunderstraße 16 inne hat und fic in der Nachbarschaft des besten Rufes erfreut, befindet sich in einer recht traurigen Lage, umsomehr, als von den vier Kindern noch keins erwerbsfähig und eins derselben verkrüppelt ist.
es war doch alles so friedlich, so traulich, so anaenehm schläferig. Darin indeffen findet gerade das Räthsel der Wandelung seine Lösung. Die neue Beit, die über uns gekommen ist, duldet keine Schläferigkeit, fte verlangt immerbar wache und geweckte Köpfe, und so schmerzlich wir dem verlorenen Behagen nachtrauern mögen, wenn wir auch nur ein Stücklein davon für die geringe Muße des Tages uns retten wollen, dürfen wir gegen den großen, Alles fortreißenden Strom zu schwimmen nicht ver fuchen. Was aber ist es eigentlich, das dem Wiener Café im öffentlichen Leben seine bevorzugte Stelle anweiſt? Wir trinken den Kaffee, nach dem es seinen Namen führt, anderswo eben so gut und billiger, und noch viel billiger frinken wir anderswo alle übrigen Getränke, von den eßbaren Dingen ganz zu schweigen. Allerdings erhält man, von warmen Speisen abgesehen, Alles, was das Herz nur begehren mag, und darin liegt eben zum Theil die Lösung des Geheimniffes; in dem einen Gasthause fragt man vergebens nach diesem, im andern nach jenem- bas führen wir nicht", erhält man zur Antwort. Eine solche Ant wort bekommt man im Wiener Café nicht zu hören, und wenn man dort einmal das Verlangen nach etwas Besonderem, nicht Vorhandenem ausgesprochen hat, so findet man es beim zweiten Besuche, falls es fich nicht gerade um einen ganz unerfüllbaren Wunsch handelt, sicher vor. Und darin haben wir die weitere Erklärung für die Anziehungskraft des Wiener Cafés. Die Bedienung ist ausgesucht höflich. Man versuche es einmal, so einen Wiener " Kellner - es ist ja ein guter Theil Czechen darunter in Harnisch zu bringen! Er wird aller Rauhheit ein ruhiges Ausweichen entgegenseßen, und wenn es thm gar zu bunt wird, drückt er fich still bei Seite und läßt einen Kollegen an feine Stelle treten, der vielleicht beffer den Wünschen des ungeberdigen Gaftes gerecht wird. Freilich geht es so artig nicht zu in jenen Cafés, wo nach Mitternacht das berüchtigte müfte Treiben fich geltend macht. Ein Fremder, der am hellen Tage ein solches Café besucht und nichts Anstößiges bemerkt hat, mag, wenn er Nachts die Schwelle überschreitet, an eine verkehrte Welt glauben; einen wahren Herenfabbath fteht er dort, wo er etliche Stunden vorher harmlos mit Frau und Tochter verkehrt hat. Damit find wir auf den freffenden Schaden der Wiener Cafés gefommen, doch die Sache ist zu bekannt, als daß wir uns weiter darauf einlaffen möchten. Und selbst die anständigen Cafés, welche den zweifelhaften und unzweifelhaften Elementen die Thür verschloffen halten, haben mit ihrem Tag und Nacht geöffnet" thr Bedenken. Wie viel verbummelte Eriftenzen hat das Wiener Café auf dem Gewiffen! Man halte nur Umschau und man wird an jedem dieser Orte eine nicht geringe Anzahl Menschen gewahren, denen man es anfteht, daß fie nichts sind und voraussichtlich auch nichts anderes werden als Kaffeehausbummler. Und was sonst ein Vorzug des Wiener Cafes ist, daß Niemand fich um die Höhe des Verzebrs tümmert, daß man bei seinem Glase Bier oder der Taffe Melange verharren fann, so lange es einem beliebt das wird hier zum Fluch. Da fist so ein Häuflein jugendlicher Greise ftundenlang beim schäbigen Rest und bei fadem Gespräch, lauernd die Augen umbergehen lassend, ob nicht ein Bekannter Tommt, der noch nicht ganz so herabgekommen ist und für neue Füllung forgt, wohl gar einen römischen Punsch", den Höhepunkt des Genuffes, schmeißt". Weiter spinnt sich dann das geistreiche" Gespräch, bis um die Morgenstunde, in welcher der fleißige Ar beiter fich zur Werkstatt begiebt, das Reinigungspersonal mit Besen und Schrubber anrüdt und die legten Gäste mit dem übrigen Rebricht hinausfegt.
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Ein entsehliches Wiedersehen. Der in der Ghaimmel in ftraße wohnende Kaufmann Förster, welcher schon seit lagenfag d Beit leidend ist, war auf Anrathen seines Hausarztes den che Südt S über in Italien gewesen, hatte jedoch, da sein Zustand fich ngland, mehr verschlimmerte, es vorgezogen, zurückzukehren. Er bentung, oftw richtigte feine Familie, daß er am Sonnabend Nachmittagung noch v Bahnhof Friedrichstraße wieder in Berlin eintreffen werde. Barometer welchen daff sehr schwache und franke Mann tam zur angegebenen Zeit an, wurde von seinem Sohne empfangen und fuhr in ung erhofft Droschte nach seiner Wohnung, an deren Thür die Gattin folize süchtig auf ihren mühevoll die Treppen hinaufsteigenden Mer Arbeiter wartete. Die Arme zum Willkommen ausbreitend, eilte& seine Frau zu. Aber plöglich wanite er und fiel taumelnb die Arme der Erschrodenen, um dann langsam zur Erde ni Gatten und Vater in sein Zimmer, wo ein sofort hinzuger Arzt den infolge eines Lungenschlages eingetretenen Tod statirte.
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Stodmertes
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sugleiten. Die entsegten Angehörigen brachten den leblippen un
Eine Blutthat in der Wafferthorstraße. Unter Dieser Spißmarte lesen wir im Kl. Journ.": Sonntag, Nach mittag gegen 3 Uhr wurde die Sonntagsruhe in dem östlichen Theile der Wasserthorstraße plöglich durch zwei schnell auf einanderfolgende Schüffe und gleichzeitiges jämmerliches Hilfe Von allen Seiten rannten die Bes gefchrei jäh unterbrochen. wohner zusammen und eilten vor das Haus Wafferthorstr. 10/11, aus deffen rechts vom Eingang gelegenen Keller Restaurant von Neubauer fich ein Menschenfnäuel, schrecklich schimpfend und auf Neubauer sich ein Menschentnäuel, schrecklich schimpfend und auf einen in der Mitte befindlichen Mann einschlagend, heraus brängte. Mehrere andere Personen brachten einen ohnmächtigen Mann herauf, auf den wie es fich fofort blizschnell in der ganzen Nachbarschaft verbreitete- geschoffen worden war. Ein fchleunigst herbeigeholter Schußmann ließ den Verwundeten zu dem gegenüber wohnenden Heilgehilfen Roser schaffen, welcher die erste Hilfe leistete. Der blutige Vorfall, welcher die ganze Gegend in Aufregung versette, bat folgende Borgeschichte. Auf dem Grundstüd Nr. 9 der Wafferthorstraße befindet sich die Aktiengesellschaft für Fabritation von Bronzewaaren, vorm. Spinn u. Sohn. In dieser Fabrik sind viele Arbeiter be schäftigt, welche zum Theil in dem Keller- Restaurant von Neubauer nebenan verkehren. Hier geht es manchmal bei Sang
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werden. Dammes un fahren und
Der
Den Bagger
27 Jahre alte Knecht P. Ammon verstorben. Von dem durch den 3
Senttaftens
An der Trichinosis ist in der Erlanger Alini Nacht Asistenten der Erlanger Klinit, Herrn Dr. Hagen, erhält Allgemeine Fleischer Beitung" folgende Auskunft:" Der B lmmon erfrankte 14 Tage vor seiner Aufnahme in die nach der Ch mit leichten Kopfschmerzen, Uebelteit, leichten Durchfällen beladenen geringen Muskelschmerzen. Bei der Aufnahme in die fieberte der Patient ziemlich hoch, außerdem war in den Der Führer die deutlichen Zeichen einer Trichinose ein, der der Patient Spent wur
Tagen nichts Besonderes zu finden. Allmälig stellten fich
feb
Wochen nach dem ersten Beginn der Krankheit erlag. Die
Grundstüc
Der ebenfalls
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tion ergab massenhafte Durchsetzung der Muskulatur mit überfa nen, die größtentheils noch völlig frei im Muskel lagenbaufe Bethan
nur zum Theil beginnende Abkopfelung erkennen ließen. Darm fanden sich noch reichlich Darmtrichinen. Es ist g unzweifelhaft, daß die Trichineneinwan rung die Todesursache für den Patienten Was die Art der Infektion anlangt, so hat Ammon zugeg
An bemfelb Dagelsberge
und zogj
daß er nach tags wurde
mit dem Si
bedeutende
und Spiel luftig zu, ohne daß es bisher zu Ausschreitungen hie und da rohes oder nur wenig gekochtes Schweinefleiller von e bie fich nach Schluß der Fabrik Mittags im Keller versammelt Fleischer). Weitere Fälle von Trichinose find in dem Orte auf die Bo
wo Ammon in Dienst war, soviel wir erfahren fonnten,
Shantiotal
vorgefommen; jedoch ist nachgewiesen, daß in der Famil Rudar fungen vorgekommen find, die fich vielleicht als leichte Trich mittelit eine
Dienstherrn des Patienten zu derselben Beit mehrere leichte G
fälle deuten laffen.
Bei dem Milchhändler Friedrich Ehrenberg, straße 2 hierselbst, ist laut polizeilicher Bekanntmachung holt Milch entnommen worden, welche nicht den Bestim in der Polizeiverordnung vom 6. Juli 1887 entsprach Genannte ist deshalb in diesem Jahre schon wiederholt worden.
Fenerbericht. 3wei Gardinenbrände führten die Feuerwehr nach der Lennestraße 3 beziehungsweise Straße 34.
Ob Abficht werben tö ber Stürich
lichen Bier
Rönigstraß
felben Za Bferdebahr
Von Krämpfen befallen wurde vorgestern Abend unbekannter Mann auf dem Schinkelplay, Ecke der Wa straße, an der Erde liegend aufgefunden. Man brachte th 1. Polizeirevier, von wo aus er mittelst Droschte Charitee eingeliefert wurde. Bis jetzt ist er noch unfähig, sprechen.
batten, sehr erregt. Ihr Zorn richtete fich gegen den TagesPortier der Fabrit, Namens Karl Weißkopf. Dieser hatte sich bei den Arbeitern dadurch verkaßt gemacht, daß er die Dampf pfeife, welche das Beichen zum Beginn der Arbeit früh um 7 Uhr giebt, stets um einige Minuten zu zeitig in Aftion sezte, so daß viele Arbeiter anscheinend zu spät zur Arbeit kommen, wofür ste jedesmal mit 10 Pfennigen in Strafe genommen werden. Die Arbeiter wollen fonstatirt haben, daß der Portier Weißlopf wiederholt die Uhr dret bis vier Minuten vorgestellt hatte, um mehrere Arbeiter, von denen er wußte, daß ste inapp vor fteben Uhr fämen, hineinfallen" zu lassen. Die aus diesen Vorgängen refultirenden Reibereien zwischen den Arbeitern und dem Portier datiren schon seit längerer Beit, und es ist bereits zwischen dem im selben Hause wohnenden Gürtler Hühnichen und dem Portier, deren Wohnungen sich auf demselben Flure befinden, zu Thätlichkeiten gefommen. Schließlich haben die Arbeiter Beschwerde beim Direktor Der Fabrik erhoben, infolge deren der Portier Weißkopf am 1. November, also übermorgen, feine Stellung verlaffen sollte. Weißkopf hat nun in den legten Tagen wieder holt geäußert, daß er sich an den Arbeitern, die ihn beim Di rettor verklagt haben, noch bevor er fortgebe, ordentlich rächen wolle. Gestern früh schon hieß es, daß fich im Laufe des Tages etwas ereignen werde. Schon um 1 Uhr Nachmittags Schon um 1 Uhr Nachmittags waren die Arbeiter wieder im Neubauer'ichen Keller fingend und spielend beisammen, als der Portier Weißkopf, ein Mann von ungefähr 35 Jahren, ebenfalls in den Keller trat, fich scheu umfah, einen Rognat trant und fich wieder entfernte. Man wollte bemerkt haben, daß er etwas in der Hand verborgen halte. Nach Verlauf von ungefähr einer halben Stunde sprangen plöglich mehrere Arbeiter laut rufend und nach der. aber im selben Augenblicke Eingangsthür hinweisend auf frachten schnell hintereinander zwei Schüffe. Die Scheibe der
Der dringende Verdacht, den Kutscher Bergeler am 23. b. M. ermordet und beraubt zu haben, lenkt sich in erster Linie auf einen Menschen, der sich dem Bergeler an jenem Tage attachirt hatte, unter dem Vorgeben, der Kriminal- Schußmann Schulz zu sein. Als Bergeler zwischen 6 und 7 Uhr Abends in dem neben dem Schüßenhause in Plößensee liegenden Altendorff'schen Lokale eintraf, befand sich der betreffende Mensch in seiner Gesellschaft. Aus den gepflogenen Gesprächen ging hervor, daß der angebliche Kriminal Schußmann den Kutscher schon auf seiner ganzen Tour begleitet hatte. Als der Wirth Altendorf den Bergeler bezahlte, meinte der Gesellschafter: Nun haft Du unterwegs schon gegen 150 Mark einkaffirt und nun friegst Du hier auch nach Gelb, da kannst Du hier auch noch die Zeche bezahlen!" Bergeler war dazu bereit, aber schon beim zweiten Blase Bier verabschiedete sich der angebliche Schulz
ferner wissen, daß solche Entzündungszustände der Schleimhäute diese außerordentlich geeignet machen, Krankheitserregern( kleinsten Lebewesen von besonderer Art) ein Haftenbleiben und demnächst auch ein Eindringen derselben in die Gewebe selbst zu ermöglichen, so liegt nichts näher, als dafür Sorge zu tragen, die äußere Haut gegen Witte rungseinflüsse und Wärmeunterschiebe mehr und mehr zu festigen, d. h. abzuhärten.
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Ein schwerer Unglücksfall ereignete fich vorge bei Verwandten in der Hagelsbergerstraße anwesende Arbe Albert D. stürzte, durch die Bergmannstraße gehend, eine Kell treppe hinab und erlitt so schwere Berlegungen, daß er fo in ein Krankenhaus geschafft werden mußte, woselbst er je
wenige Stunden später verstarb.
Einen blutigen Abschluß fand am vorgeftrigen
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morgen ein Tanzvergnügen, welches in einem Lokale der Sophi straße stattgefunden hatte. In einem zwischen zwet Theil mern des Vergnügens ausgebrochenen Streite warf der eine daß dem Betroffenen das Nasenbein zertrümmert und das unter anderen ein Bierseidel mit solcher Wucht mitten ins Ge wodurch das ganze Geficht mindestens dauernd verunftaltet Auge liegende Knochengebilde theilweise zersplittert worden dürfte, wenn die Folgen für Leben und Gesundheit nicht schlimmere sein sollten. Der so Bugerichtete wurde nach Die Szene bat fi Bitrona einer Rebentreppe so rasch abgespielt und der Thater if feitens auf so schleunig entlommen, daß es nicht möglich gemelterworfen seine Person festzustellen. Es wird dies also wohl 91. schehen fönnen, sobald der Verlegte vernehmungsfähig gewo91.
Thür fiel llitrend zu Boden, ein lauter Aufschrei ertönte und von den Arbeitern fiel einer, der Metalldreher Müller aus Charlottenburg , schwer getroffen nieder. Mehrere seiner Kollegen sprangen mit einem Sate an die Treppe, wo es ihnen gelang, den Portier Weißkopf, denn dieser hatte aus einem Revolver auf die Arbeiter geschossen, zu paden. Ste schlugen auf den fich verzweifelt zur Wehr Segenden ein; einer entriz dem Wüthenden den Revolver, der noch mehrere Schüsse enthielt, während zwet andere Arbeiter den verwundeten Kameraden unter Assistenz eines hinzugerufenen Schußmanns zu dem Heilgehilfen Kofer brachten, welcher fonstatirte, daß nur eine Kugel getroffen hatte, die andere war fehl gegangen. Die Kraft der Kugel, welche in die linke Seite unterhalb des
fatholischen Krankenhause geschafft.
* Der Händler mit Goldfachen und Pfandschein Barl Mohr, bis 1. Dltober Adalbertstr. 65, feitdem e Mal ftraße 37 wohnend, ist in Untersuchung genommen wegen mehrfa der Verlegte bei fich trug, abgeschwächt worden. Diese Brief Blätter Darlehen gegen hohe Binsen suchte und dann den D Herzens eingedrungen war, ist durch eine lederne Brieftasche, die Betruges, angeblich dadurch begangen, daß er durch öffent tasche ist durchlöchert, die Kugel war drei Bentimeter tief schräg lehnsgebern Pfandscheine hiesiger Leihhäuser als Unterpfand
Eine Abhärtung der Haut wird ganz allmälig durch fortgesette Einwirkung des Wassers auf dieselbe erworben. Daß wir es hierbei mit faltem Wasser zu thun haben, versteht sich von selbst. Morgendliches und abendliches schnelles Abplätschern der ganzen Körperoberfläche, einschließlich der jenigen der Füße, führt verhältnißmäßig rasch zum gewünschten Biele. Was man zu diesen oberflächlichen Abwaschungen bes darf, kann man stets und an jedem Orte leicht haben: Wasch becken, Wasser und Handtücher. Schwämme, Lappen u. dergl. find nicht nur nicht nöthig, sondern geradezu zu vermeiden. Unsere zehn Finger find einzig und allein geeignet, mit der gewünschten Schnelligkeit und Oberflächlichkeit die ganze Körperoberfläche naß zu machen. In längstens 4 Minuten ist dies und das Abtrocknen geschehen. So viel Zeit vermag Jeder, auch der geringste Arbeiter, an seine Hautpflege am Morgen und am Abend zu wenden.
ins Fleisch gedrungen. Der Geschicklichkeit des Heilgehilfen ge lang es die Kugel herauszubringen. Er legte den ersten Ver band an, worauf der Verlegte in ein Krantenbaus geschafft wurde. Der Portier Weißkopf, der die Arbeiter hinterrücks mit dem Revolver überfallen hatte, war von diesen in schredlicher Weise zugerichtet worden. Erst einem zweiten SchußDa er nicht transportfähig war, so wurde er in seine Wohnung geschafft, von wo aus er später nach dem Mollenmarkt überführt werden sollte. Der Revolver, zu deffen Ankauf Weißkopf
Es stellte sich dann heraus, daß die verpfändeten Sachen zu b beliehen waren und der Versicherungswerth zu hoch angetand aus war. Auch sonst soll er falsche Vorspiegelungen über feine mögenslage und den Werth der verpfändeten Sachen getongelbe haben. Personen, welche in dieser Weise durch Mohr gefch Au sein glauben, wollen fich Alt- Moabit 11-12, Bimmer 1
weisstücke melden.
Haut. Und die arbeitende Bevölkerung macht sich infolge mann gelang es, ihn aus den Händen der Arbeiter zu befreien. Bormittags zwischen 11-12 Uhr, unter Mitbringung berk
Kaltes Wasser, besonders ohne Seife, nimmt aber be fanntlich den Schmuh nicht oder nur ungenügend von der
worden.
der Portier nicht der Angreifer, sondern der Angegriffene ge
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I am Freitag der 5jährige Sohn eines in der Oranienburgeri Durch einen Hund umgerannt und schwer verlegt fich das Geld, erst geliehen hatte, ist polizeilich beschlagnahmt wohnenden Kaufmannes M. geworden. Der Kleine spielte mehreren anderen Kindern auf dem Trottoir der Straße Bon anderer Seite wird der No: fall so dargestellt, als sei plöglich ein riesengroßer Röter, welcher einem in ber aber der weniger Bemittelte ein solches kaum wöchentlich, wefen. Diese Meldung lautet: Ueber die angebliche Blutthat hineinsprang und so heftig gegen den kleinen Ernft M. anrann den schwerverlegten Knaben nach der elterlichen Wohnung völkerungsschicht nicht geopfert werden. Im Hause fehlt Nachstehende mitzutheilen. Es ist richtig, daß der Portier Weiß ein sofort hinzugerufener Arzt eine Gehirnerschütterung und b
ihrer Arbeiten nicht nur die Hände, sondern die ganze Haut mehr oder weniger schmutzig. Soll aber die Haut ihren Dienst in regelrechter Weise versehen, so muß sie auch fauber sein. Dies zu erzielen, ist für die Arbeiter eine tostspielige und auch zeitraubende Sache. Den annähernd vollen Erfolg gewährt uns ein warmes Vollbad. Daß geschweige täglich bezahlen kann, ist begreiflich; aber auch die für ein solches nöthige Beit kann von der gedachten Be
meist auch der Raum, die nöthige Menge heißen Wassers und genügend große Gefäße, um eine gründliche Reinigung so oft wie nöthig vorzunehmen. Sie unterbleibt deshalb vielfach oder wird nur selten und ungenügend vorgenommen zum größten Schaden Aller! ( Schluß folgt.)
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in der Wafferthorstraße sind wir, auf Grund eingehender Recherchen, in der Lage, theils ergänzend, theils berichtigend bas
topf gegen 2 Uhr Nachmittags in dem Kellerlofal von Neubauer erschien und daselbst einen Rognat trant. Hier muß ihm
laffe die
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Dagen.
An Fabrao
Dar; berfe
eine
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loslöften,
nun mitgetheilt worden sein, daß seitens der Arbeiter ein An- jüngsten Sonnabend sechs Arbeiter mit dem Absprengen a griff auf seine Person geplant werde, denn er begab fich fofort Pfeilers beschäftigt, als dieser plöglich ins Gleiten tam,
zu einem Bekannten in der Nachbarschaft, entlich von demselben Geld und kaufte sich dafür einen Revolver, mit welchem er
fich von der oberen Stante zahlreiche
Steinstüde
auf die Arbeiter herabstürzten. Fünf von diesen follen hi
fich in seine Wohnung begab, dort erklärend, daß er sich durch mehr oder minder schwer verlegt worden sein.
logen und
inmegging
Ingludsfa