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1617 Lison:
Beilage zum Berliner Volksblatt.
r. 267.
Mafchinenbetrieb
Dienstag, den 13. November 1888.
5. Jakes.
im Steinmetengewerbe. ichinenanlagen, bie begabit und verzinſt werden müſſen. Selbſt zablt ihren Tagelöbnet, ganze 50 Biennia Tegelohn) und bie
Echon in einem früheren Artikel deuteten wir an, daß der Maschinenbetrieb anfange, in das Steinmegengewerbe ein zubringen und dafelbft wohl bald gewaltige Umwälzungen herDorrufen wird. Wir finden nun in verschiedenen Beitungen folgende Notis:
Auf der Brüffeler Weltausstellung befindet fich ein Heines, unscheinbares Instrument, welches der höchsten Be achtung würdig ist und wahre Wunder an Arbeit verrichtet. Das Instrument wird von feinem Erfinder, dem Amerikaner Mr. Coy. Bneumatisches Werkzeug" genannt. Ein hand, lich es Instrument birgt in seinem Innern einen ebenso finnreichen, wie pratiilchen Mechanismus, welcher feiner Repa tatur unterlieat. In das eine Ende des Instruments mündet ein dünner Gummischlauch und führt dem Mechanismus die sur zufammengepreßten Thätigkeit erforderliche Luft zu. Das andere Ende dient zur Aufnahme eines meißelnden, schneidenden, bohrenden, fägenden oder hämmernden Werkzeuge. Vor allen Dingen dient die neue Efindung zur Bearbeitung von harten R. an, bis Materialien, wie Granit, Marmor, Eisen, Bronze, Gold, Silber 2c.
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Wolle,
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it und gembaß ein Bildhauer cinen Marmorblod oder ein Metallarbeiter irgend ein hartes Metall bearbeiten will. Das Meißeln geschieht bekannt lich in der Weife, daß der Arbeiter den Meißel mit der linken Hand an das Arbeitsstud anscht und mit der rechten Hand Saläge auf den Meißel führt, eine meistens sehr schwere, immer aber zeitraubende Arbeit. Durch die neue Erfindung wird aber dem Arbeiter die schwere Arbeit um das zehn- und zwanzigfache an Zeit erspart. Er befestigt seinen Meißel in dem Instrument, läßt die zusammengediüdte Luft eintreten und setzt den Meißel gegen das zu bearbeitende Material.
Qualitäten
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Metall zersprühen Marmor wird zerschnitten anscheinend macht
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er wird wie jeder andere Meißel in das Material gr
wenn diese Betriebsluft von einer Bentralanlage an Kleinmeister geliefert wird, was doch nur an großen Orten geschehen fann, wird die größere Anlage, die fich die Betriebslust selbst herstellt, ganz erheblich billiger arbeiten können. Unter allen Umständen gehört zum Selbstständigmachen und zum Fortsetzen eines Be triebes wieder mehr Rapital als bisher.
Die Kleinmeisterei erhält einen neuen Radenstos, große Baubanken werden das Steinmeßengewerbe noch mit mehr Nugen den Kleinmeistern gegenüber betreiben tönnen als heute. Geld und ein Stamm geschickter Arbeiter, die in großen Kunst schulen gehörig vorgebildet werden, das wird noch mehr als heute das Erforderniß zum Gewerbebetrieb bei den Steinmegen sein. Der Leiter braucht nur Geschäftsmann zu sein, der die Bestellungen vor theilhaft abschließt, für vortheilhaften Materialeinkauf sorgt und die Einhaltung der Lieferfitfien erzielt. Die Muster macht der Architelt und Musterzeichner oder Modelleur; die Ausführung besorgt der Polier mit den Arbeitern. Der Meister" wird noch besorgt der Polier mit den Arbeitern. Der„ Meister" wird noch mehr ein veralteter Unfinn, als er es heute im ganzen Bau wesen schon ist.
So schreitet die neue Beit fort tros des Sappelns der Zünftler.
Kommunales.
Bor Dem Meißel in Atome. wie wurmflichiges Holy, und Reißel teine Bewegung. Der Laie steht verwundert vor folcher Wirkung und fann feine Erklärung finden. Und bod ift die Wirkungsweise des Meißels die einfachste der trieben. Der im Innern des Instruments befindliche Mecha nismus treibt vermittelst zusammengedrückter Luft einen Hammer grägerstraße von Gitschiner bis Königgrägerstraße 76/77 Regen ben Meißel. Die Schläge, welche der Hammer auf den Meißel führt, erfolgen mit einer so großen Schnelligkeit, daß man nur ein Summen, aber keinen einzelnen Schlag mehr ver nimmt. Wenn der Hammer in Betrieb gesezt wird, dann macht er zwischen 11 bis 18 Taufend Schläge pro Mis nute und bei dieser Unfumme von Schlägen wird sich niemand mehr über die große Leistung des Meißels vorhandenen Asphalipflaster bis südlichen Bauflucht des Mu
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Fabrik
wundern.
kt, daß mit der Einführung des Belzeugs in allen Gewerben, welche hatte Materialien vers beiten, eine großartige Umwälzung beginnen wird. Um die agmeite der Erfindung hervorzuheben, führen wir noch an, ein Bildhauer auf der Brüffeler Ausstellung von der Jury und einem großen Buschauer Publikum in der Zeit vor etwa brei Stunden das Relief Portrait des Königs der Belgier in Lebensgröße nach einer Münze in Marmor meißelte und zwar in befter Ausführung. Die Jury der Weltausstellung hat dem Saftrumente bie höchsten Preise, welche vergeben wurden, zuer tannt. Das Instrument ist in den meisten Kulturstaaten und 2,25 Mart anim September dieses Jahres auch für das Deutsche Reich paten sausgeführt worden."
Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man behaup neuen pneumatischen
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Luft betrieben".
Die vom Magistrat in seiner legten Sigung für das Etatsjahr 1889,90 beschloffenen Umpflasterungen mit definitivem Material betreffen folaende Straßen: I. Straßen, in denen im Jahre 1889/90 neue Pferdebahngeleise angelegt worden: A. Bet Herstellung der Pferde bahnlinie in der Prinzenstraße bis zum Ora nienplas gelangen zur Umpflasterung die Dresdeners ftraße von der Prinzen bis zur Budowerstraße( mit Steinen). B. Bei Herstellung der Pferdebahnlinie Ale, xanderplat Holzmarktstraße gelangen zur Umpflaste tung die Alexanderstraße vom Alexanderplat bis zur Kaiserstraße( geräuschloses Pflaster) und der Kreuzbamm von der Alexander- bis zur Holzmarktstraße( mit Steinen). C. Bet Herstellung der Pferdebahn an Abfahrts. stelle in der Königgrägerstraße die König. ( mit Steinen). II. Straßen, die entweder schon Bierdebahnen haben oder neue Pferdebahnen in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht erhalten werden: 1. Alexanderstraße Don unter der Stadtbahn bis an Die Stralauer brüde( mit Steinen); 2. Am alten Museum vor der Haupt treppe( geräuschlojes Pflaster); 3. Am Luftgarten( Westseite) vom feums( ger. Pfl.); 4. Am Nikolaikirchhof( ger. Pfl.); 5. AndreasStraße von Volymarktstraße bis Grüner Weg( St.); 6. Artillerie straße von Dranienburger bis Auguftstraße( ger. Pfl.); 7. Blücher Straße von Johannistisch bis Mittenwalderstraße, vom Urban bis Mittenwalderstraße und vom Urban bis Schleiermacherstraße ( St.); 8. Brunnenstraße von Anttamer bis Bernauerstraße ( St.); 9. Chauffeestraße von Liesenstraße bis Pantebrüde( St.); 10. Charlottenstraße von Koch bis Beffelstraße( ger. Pf.); 11. Elisabeth Ufer von Königin Brücke bis Dranienplatz( St.); 12. Die ganze Feilnerstraße( ger. Pfl.); 13. Fruchtstraße von Gr. Frankfurter bis Rüdersdorferstraße( St.); 14. Gartenstraße von Eisaffers bis Invalidenstraße( St.); 15. Georgenstraße vom vorhandenen Blafter bis Neustädtische Kirchstraße( ger. Pfl.); 16. Gertraudtenstraße von der Petrifirche bis zwischen wefilicher und östlicher Bauflucht des Petriplages( ger. Pfl.); 17. Groß
Wir bemetlen zuerit: pneumatisch", ein Fremdwort, das wir stehen laffen mußten, weil eine furze und gute deutsche beerenstraße von Königgräßerstraße bis Hallesches Thor( St.); Bezeichnung nicht zu Gebote steht, heißt hier soviel als„ durch
en Anpreifung mit ihren Uebertreibungen, aber einen Kern Die ganze Notiz macht freilich den Eindruck einer geschäft fie ohne Bweifel. Solche pneumatische Steinbearbeitungs inen werden schon seit längerer Beit besonders bei anelbauten( St. Gotthard Tunnel. Mont- Cents Tunnel brengung schneller als mit der Hand herzustellen, und
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gebraucht,
Karen die Maschinen
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um Die Bohrlöcher zur Fels.
ganz nach ähnlichen Grund
1 erbaut, auch mit der Hand führbar, wenn man ihnen
much, ihrer Schwere wegen, eine fefte Stüße gab. Die Betriebs bit wurde außerhalb des Tunnels durch Dampfmaschinen zu kemmengepragt und der Bohrmaschine durch Rohrleitungen zu Geführt. Die Maschinen arbeiteten sehr gut.
18. Sr. Frankfurterstraße von Andreas bis Weberstraße( St.); 19. Gr. Quer allee Anschluß des vorhandenen Pflasters an die Straße vom Königsplay( ger. Pfl.); 20. Halle'sches Ufer von Großbeeren bis Mödernstraße( St.); 21. Hausvoigtet- Blat, feit liche Straßen( ger. Pfl.); 22. die ganze Hedemannstr.( ger. Pfl.); 23. Hedwigskirchaaffe von Franzöfifche bis Behrenstr.( cer. B); 24. Hinter dem Giekhause vom vorhandenen Asphaltpflafier bis Mollersgaffe( ger. Pfl.); 25. Hinter der katholischen Kirche vom Asphaltpflaster bis Franzöfifchestraße( ger. Pfl.); 26. JohannisStraße von Friedrich- bis Artilleriestraße( ger. BPA.); 27. Kleine Frankfurterstraße von Große Frankfurter- bis Landsbergerstraße ( ger. Pfl); 28. Königgrägerstraße vom vorhandenen Pflaster bis 76/77( St.); 29. Langestraße von Andreas- bis Roppenstr. ( St.); 30. Linienstraße vom Echönbaufer Thor bis Rosenthaler Thor( ger. Pfl.); 31. Michaelfirchplas( Westseite) von Schmid,
Bon dieser Verwendung derselben bis zu der anges Straße bis Raiser Franz- Grenadier- Play( ger. Pfl.); 32. Müblen gebenen ist nur ein furzer Schritt. Die Grenze Der beitsbeschleunigung des Meißels wird da liegen, wo die Erbigung deffelben die Härtung zerstört; denn das schnelle
Auffioßen des Meißels muß eine sehr erhebliche Erhigung Ost und Westseite( ger. Pfl.); 36. Bhilippftraße von Luisen
Beftein ift.
Deffelben erzeugen, die steigt, je härter das zu bearbeitende
Es
uniberwindlich find. Wir halten also die Erfindung, wenn auch nicht in dem angeschlagenen Jubelton, doch für sehr be berielben ist ein erprobter, und was noch an der Vollkommen, beit in der Anwendung fehlt, wird der Scharffinn der Menschen
find das Schwierigkeiten, die aber nicht
firaße von Frucht bis Rummelsburgerstraße( St.); 33. Müller straße von Fenn bis Lindowerstraße( St.); 34. Neue Friedrich ftraße von König bis Stralauerstraße( St.); 35. Petrifirchplat ftraße bis Rommunilation am Reuen Thor( ger. Pfl.); 37. Die ganze Prinzeffinnenstraße( ger. Pfl.); 38. Probfiftrake von Spandauer bis Postnraße( ger. Pf); 39. Noonstraße von Rönigsplay bis Kronprinzenbrüde( aer. Bf); 40. Scharnhorft
ahtenswerth. Sie mag sein, wie fte will, der Grundgedanke straße von Invaliden bis Keffelstraße( ger. Pfl.); 41. Scharren
ftraße von westliche Bauflucht des Betrifirchplages b's öftliche Bauflucht des Petriplages( ger. Pfl.); 42. Sebaftianstraße von
bolo verbeffern. Wir wollen die Wirkung der Einführung dieser Bringen bis Dresdenerstraße( aer. Pfl.); 43. Siebenstraße von
Es wird heißen, Du
Jüden bis Klosterstraße( ger. Pfl.); 44. Spittelmarkt von Wall bis Kurstraße, von Kur- und Niederwallstraße und von Niederwall bis Wallstraße( ger. Pfl); 45. Stülerstraße von Lichten stein Allee bis Drakefiroße( ger. Pfl.); 46. Taubenstraße von Durchbruch bis Charlottenstraße( ger. Pfl); 47. Thiergarten straße vom Kemper Play bis Bendlerstraße( ger. Pfl); 48. Unter Linden, gepfl. Reitweg von Wilhelmstraße bis Parifer Blog( St.); 49. Waldemarstraße von Elisabeth Üfer Rampe bis
Maschine auf das Steinmeßengewerbe etwas betrachten. Benn die Maschine also als brauchbar angesehen wird, orb fe fuch ohne Zweifel ebenso schnell uno ebenso un wolbecfteblich einführen, mie bei den Schneidern, Schuftern, Sattlern u. f. m. die Nähmaschine. mußt folche Maschine haben, oder Du kannst nicht mit tommen; benn ahne Bweifel wird die Arbeit derselben fich sehr viel billiger stellen als die Handarbeit. Wir sehen in diesem Falle aber eine große Abalbertstraße( Steine). Sefabr für die Gesellen, für die Arbeiter bei inführung der Maschine nicht.
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Die Anwendung der Steinmeßen Arbeit ist noch einer ganz gemein großen Ausdehnung fähig, die zurüdgehalten wurde
Inflaten mit faft gänzlichem Ausschluß alles anderen Mate
Raschine gut arbeitet,
Lokales.
Wie verlautet, werden die Agrarier in der nächstens
Wollzolles einbringen, um der noch immer darniederliegenden
28ir tönnen nun erleben, daß die Herstellung der Haus beginnenden Reichstagsfeffton Anträge auf Einführung eines Males von Hausteinen gemacht wird, weil sich, wenn joie Landwirthschaft" auf die Beine zu helfen. Wie unwahr aber rik Draniter ftellen wird, als gute Busarbeit. Wir werden die But ergiebt fich aus dem Jahresabschluffe über die Verwaltung der
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Diese
Herstellung nicht erheblich
arbeit in den äußeren Anfichten dann also auf Bauten ganz ntergeordneter Art fich zurückziehen sehen. Bei den Steinmeßen wird aber der künstlerisch ausBebildete Arbeiter einen höheren Werth erhalten, da man bei
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Die Behauptung von der Unrentabilität der Landwirthschaft ist, Berliner Nieselgüter Osdorf Heinersdorf, Großbeeren , Falten Malchow Blankenburg Wartenberg berg Bürknersfelde,
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und Blankenfelde Rosenthal Möllersfelde Lindenhof für 1887-88. Dieselben haben in diesem Zeitraum einen Rein
ich ausgebildete Arbeiter verlangen wird, bis es vielleicht ge at, bie Bearbeitungsmaschine mit der schon vorhandenen Ropir ine fo zu verbinden, daß nur noch ein gewöhnlicher Arbeiter Betten, gole Runstverständniß ein gegebenes Modell fopiren fann. Dahin And wir aber noch nicht. Vorläufig werden die Steinmeßen Befellen von der Neuerung Nußen haben und brauchen. fte alfo
Billigkeit der Herstellung vorläufig wenigftens mehr fünftle- ertrag von 197 633,97. erbracht. Biht man in Betracht
Are Salon
Die Verwalt
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anzusehen.
Anders steht es mit der Kleinmeifteret.
ven ungemein hohen Erwerbspreis dieser Güter, der denjenigen von Gutern gleicher Lage und Bodenbeschaffenheit weit über. ftiegen hat und vergleicht ferner die Gehälter, die Berlin den Berwaltungsbacmten jener Güter zahlt, mit denjenigen, welche Gutsbefizer ihren Inspektoren zu zahlen pflegen, so erhält man ben filten Beweis für die Unersättlichkeit der Agrarier für immer neue Bevorzugungen und Bereicherungen auf Kosten der anderen Staatsangehörigen. Die Wirkungen der hohen Ges
treidezölle, die geringen Löhne( nie königl. Domäne Dahlem
unerwartet früh eingetretene ftrenge Kälte haben schon jetzt beim Beginn des Winters einen Nothfiand erzeugt, deffen Folgen in seinem weiteren Verlaufe vielleicht entseglich sein werden. Und dem gegenüber diese Habgier! Man laffe fich nicht täuschen, etwa durch die Behauptung, daß die deutsche Wolle nur zu den feineren Geweben verarbeitet werd:, die sehr gut eine Er höhung der Preise ertragen könnten, und daß der Boll auf aus ländische Wolle so niedrig werde bemessen werden, daß eine Bertheuerung billiger Wollengewebe gar nicht eintreten fönne. Die gleiche Verficherung haben wir schon bei der Einführung der Rornzölle gehört und ihren Werth fennen gelernt, Budem ist nicht außer Acht zu laffen, daß ein solcher Boll die Abfagfähig feit ins Ausland erschwert und nur dazu beitragen kann, die ohnehin sehr gedrückte Lage der Arbeiter in den Tuchfabriken noch mehr zu verschlechtern. Daß auch jest wieder die Habsucht der Agrarier ihre Befriedigung finden wird, ist gar nicht zu be zweifeln, denn die Herren Schlotbarone werden ihren Beistand nicht versagen, wenn die Sache so eingerichtet wird, daß für fie ebenfalls ein fetter Bissen abfällt. Aber immer aufs neue muß ein solches Getriebe, welches das Wohl und Wehe vieler Tausende noch tiefer herabdrückt, gekennzeichnet werden.
Von einem bekannten Mediziner, der fich vornehms lich mit der Schult ygiene beschäftigt, wird der B. Börs. 3ta." geschrieben: Wie fich unsere Kinder in der Schule schwere Ers fältungen holen- das fonnte man an den Vormittagen der legten Tage wohl bei den meisten Schulhäusern mit eigenen Augen sehen. Wohl noch nie ist von der Gesundheitspflege unserer Jugend in der Schule so viel gesprochen und geschrieben worden, wie gerade in der Gegenwart- trozdem scheint die allereinfachste und allbekannteste Grundregel der Gesundheits pflege für viele Lehrer und Schulleiter doch ein unbekanntes Ding zu sein. Daß ein jäher Temperaturwechsel der Gesunds heit nachtheilig ist, weiß jedermann, ebenso, daß man fich bald einen Schnupfen holt, wenn man ohne Kopfbedeckung, ohne Schüßende Oberlleider unmittelbar vom sehr warmen Zimmer in die falte Luft hinaustritt. Noch weit empfindlicher als der Ers wachsene ist das Kind, das sich im allgemeinen sehr empfänglich für Erkältungsfrankheiten zeigt. Nun tönnen wir es aber an Vormittagen, stets nach Verlauf je einer Schulftunde, sehen, wie trog Regen und grimmigfter Kälte die Kinder ohne Kopfbebedung, ohne Ueberkleider Heerdenweise aus den warmen, oft fehr warmen Schulstuben getrieben werden, um volle zehn Mis nuten in leichter Bimmerkleidung in freier Luft zu verbleiben - während die Lehrer wohlgeschüßt von Hut und Valetot fich nach gefunden hygienischen Grundfäßen bewegen. Es ist vom hygienischen Standpunkt durchaus nichts dagegen einzuwenden, daß die Kinder nach jeder Schulstunde ins Freie geführt werden; aber dies müßte doch mit derjenigen Vorsicht geschehen, die die Tem veratur, das Klima erfordert. Die schule soll auch zur Abhärtung der Jugend beitragen, die Schulerziehung soll den jungen Körper fräftigen und stählen. Wenn aber ein Kind, das eine Stunde in einem 18 oder 20 Grad erwärmten Zimmer geweilt hat, plöglich in eine bis zu 10 Grad unter dem Nullpunkt abgefühlte Luft ohne Kopfbedeckung, ohne Ueberkleid hinaustritt, so ist das feine Abhärtung, sondern einfach eine Gefährdung der Gesund beit. Und dies bleibt es auch während der Beit, in der bie Kinder im Freien weilen. Nach der Vorschrift sollten fle hier träftigere Bewegungen machen in der That aber wird diese Bewegung" im Intereffe der Disziplin so gut wie gar nicht geübt. Wenn der strenge Blick des Lebrers eine lebhafte Gruppe ftreift, so heißt das: Stillgestanden!" und wenn es gerade falt ist, frieren die Kinder weiter und kommen dann mit einem starken Schnupfen oder einer bedenklichen Halstrankbeit nach Hause. Hier ist es die Pflicht der Schulleiter und der Lehrer, nicht zu vergeffen, daß der Winter andere Maßregeln er fordert als der Sommer, und daß die Vorsicht, die man für den eigenen Rörper für nothwendig hält, für den zarteren Organis mus der Jugend noch nothwendiger ist. Es ist in den letzten abren und gerade in Berlin für die Gesundheitspflege in der Schule sehr viel gethan worden, prachtoolle Schulbauten mit freundlichen, luftigen Sälen find errichtet, für möglichst viel Licht ist gesorgt, die zweckmäßigste Konstruktion der Schulbänke wird noch jest nach allen Richtungen hin durchprobirt- selbst die Unterrichtsmethode sucht sich der Hygiene anzupassen. nun fehlt nur noch die Beachtung der naheliegendsten und wichtigsten Gesundheitsregel.
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Zur Frage der Miethestener find die Ergebnisse des jest vorliegenden Verwaltungsberichts der Steuer und Eins quartierungsdeputation nicht ohne Intereffe. Danach gab es im vergangenen Etatsjahre in Berlin 21 032 Grundstücke mit 344 941 Wohnungen und Gelaffen, welch lettere einen Mietbs werth von 220 739 672 M. hatten. Von den Gelaffen waren 337 410 vermiethet, 7531 bagegen unvermiethet( im Werthe von 4 164 094 M.). Voll besteuert waren nur 283 265 Woh nungen und Gelaffe, 29 160 theilweise besteuert, 24 985 waren ganz befreit( im Miethswerthe von 16 683 844 m.). Ganz befreit von der Mietbesteuer waren 1524 als Militärs und Militärbeamte, 123 als Gesandte und deren Personal, 103 als Geistliche, 859 als Elementarlehrer, 53 als Beamte, höhere Lehrer 2c., 1105 als Behörden und Institute und 21 217 wegen Armuth. Dazu kommen noch als theilweise Befreite: 11 Militärs und Militärbeamte, 4 Gesandte und deren Ber fonal, 33 Geistliche, 757 Elementarlehrer, 23 332 Beamte, höhere Lehrer und Pensionäre, 10 Behörden und Institute und 5013 Arme.
Der Direktor der königlichen Sternwarte macht folgendes belannt: Die neuerdings wiederum in größerer An zahl bei der hiesigen Sternwarte eingehenden, an fich erfreulichen und berechtigten Anträge auf Gewährung von Abendbesuchen derselben, veranlassen den Unterzeichneten, nochmals öffentlich Darauf hinzuweisen, daß vom nächsten Frühjahr ab die Be schauung der Himmelserscheinungen in der größten Vollständig feit und Annehmlichkeit auf der Sternwarte der Gesellschaft Uraria im Ausstellungsparte für jedermann gegen ein mäßiges Eintrittsgeld zugänglich sein wird, und zwar mit Hilfe von Fernröhren, welche die bezüglichen Einrichtungen der föniglichen Sternwarte für bloße Beschauungszwede ansehnlich übertreffen
werden.
Außerdem wird man unabhängig von dem jeweiligen Himmelszustand und zu jeder Tages und Abendzeit von zahl reichen treuen und eindrucksvollen Nachbildungen der Himmelss erscheinungen, sowie von allen technischen Einrichtungen einer Sternwarte, ferner von den neuesten Hilfsmitteln und Leistungen der Spektralanalyse und von vielen anderen physikalischen Ein
richtungen und Experimenten, unter Darbietung vollständiger
Erläuterungen Kenntniß nehmen können.
Es ist meine Schuldigkeit, sowohl zu Gunsten der der von mir geleiteten Sternwarte, als zu Gunsten jenes gemeinnügieen Unternehmens, welches troß seiner Förderung durch den Staat und die Stadt wesentlich auf die Betbeiligung des großen Publikums angewiesen sein wird, hiermit öffentlich zu erklären, daß fortan der abendliche Butrift des Publilums zu be