Wegen Verlehung des Briefgeheimnisses hatte gestern bie Sekretärin des Kroll'schen Theaters, Frl. Auguste Wegel, vor ber 93. Abtheilung des Schöffengerichts zu erscheinen. Ihre Be ftrafung hatte der ehemalige Portier Klingebiel vom Kroll'schen Theater verlangt, weil Fräulein Wezel widerrechtlich einen an ihn gerichteten Brief erbrochen und von dem Inhalte Kenntniß genommen haben sollte. Das erstere gab die Beschuldigte zu, Das zweite bestritt fte. Es war eines Tages ein Dienstmann im Theaterbureau mit einem Briefe erschienen, den er der Angetlagten vorhielt und diese, mit Arbeiten überhäuft und in der Meinung, daß es fich um Bestellung von Theaterbillets handele, batte den Brief an sich genommen und ihn geöffnet, bevor der Dienstmann ihr erklären konnte, an wen die Adresse gerichtet set. Die Angeklagte hat die im Kuvert befindliche Visitenkarte sofort in einen anderen Umschlag gethan und dem Dienstmann zurüd gegeben. Da der Sachverhalt wie vorstehend durch die Beweis aufnahme festgestellt wurde, so beantragte der Staatsanwalt selbst Die Freisprechung der Angeklagten, auf welche der Gerichtshof erfannte.
Die großartigen Unterschlagungen, welche der Magiftratsbuchhalter Bruno Krüger im Laufe mehrerer Jahre an ädtischen Geldern begangen, beschäftigten heute das Schwurgericht hifigen Landgerichts 1 in feiner unter Voritz des Landgerichts Direttors Brausewetter neu beginnenden Sigungsperiode. Der etst 36jährige Angeklagte Jost Bruno Krüger ist beschuldigt, in Den Jahren 1882-1888 als Beamter der Stadt Berlin fortges fest Gelder im Gesammtbetrage von 52 341 M. unterschlagen und zur Verdeckung dieser Amtsverbrechen Bücher und Regifter gefälscht zu haben. Er ist in vollem Umfange ge tindig. Er war vom Magistrat als Vorsteher einer Buchhalterei angestellt worden, Don welcher die Kaffengeschäfte der Gas, Waffer- und Kanalisationswerke refor. irten. In dieser Eigenschaft erhielt der Angeklagte eine große Anzahl von Rechnungen zugewiesen, die er nun seinerseits wieder nach einem bestimmten Plane und bis zu beſtimmten Höhen den einzelnen Steuererhebern vertheilte. Jeder diefer Gelderheber erhielt über diese Quittungen ein Verzeichniß von rent Angeklagten, doch trug der lettere regelmäßig einige Dittungen in dies Verzeichniß überhaupt nicht ein, ließ diese Quittungen aber doch durch die Gelderheber einziehen und diese lieferten ihm diese Gelder mit Rücksicht auf die Autorität des selben und darauf hin ab, daß dieser ihnen vorredete, die Statutenmäßig nur zulässige Zuweisung von Duittungen
in Höhe der Kaution der Gelderheber sei bereits überschritten und btefelben sollten nur nebenbei noch einige Rechnungen einziehen. Der Angeklagte hat nun mit einer großen Verschlagenheit es Derstanden, diese Unterschlagungen die ganzen Jahre hindurch verdunkeln und einer plöglichen Aufklärung vorzubeugen. Mis er im Juni v. J. plöglich verschwunden war und das von
gedroht, ihn mit dem Kopf auf eine Steinfante schlagen zu wollen; das Meffer, welches Scholz benutzt habe, sei ein fleines Grofchenmeffer gewefen. Vom Staatsanwalt wurden 14 Tage Gefängniß beantragt. Der Heine, schwächliche Angellagte, welcher ohnehin stottert, wußte augenscheinlich nicht, was er gegen diesen Antrag anfübren sollte, denn er verharrte nach der bezüglichen Anfrage im Schweigen. Der Gerichtshof erkannte auf 8 Tage Gefängniß.
17. November d. J., Vortrag des Kollegen John: Todten vom Jahre 1888." Eintritt frei. Gäfte willkom Beitrittserklärungen nimmt entgegen: Der Schriftführer Gottschau , Borftgstr. 26, 111.
Deutscher Verein Arenda'scher Stenograp Dienstag Abend 9 Uhr in Hensel's Restaurant, Bru straße 129a: Unterricht und Uebung.
Demokratischer Verein zu Berlin . Generalverf lung am Dienstag, den 13. November, Abends 8½ U Restaurant V. Schüflein, Neue Promenade 8. Tagesordn 1. Besprechung der Beschüsse des Parteitages der demokrat Partei. 2. Verschiedene Vereinsanaelegenheiten.
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Gesangverein of tn's Haus vi
Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Dien Gesangverein Gutenberg" bends 8 Uhr im Refta Quandt, Stralauerstraße 43. Gesangverein Alpengl Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Brinzenstraße Schäfer'scher Gesangverein der Elfer". Abends 9 1he Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gefang. gesangverein„ Gartenlaube" Abends 9'Uhr im Restaurant Rottbuserstraße 22. Männergesangverein Steinn Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Stettinerstraße 56 Gesangverein Harmonie" Abends 8 Uhr in Neu Bierhaus, Große Frankfurterstraße 49. Bierhaus, Große Frankfurterstraße 49. Männergefang Echo" Abends 9 Uhr im Restaurant„ Bum Flügel", ringerstraße 60. Gesangverein Sängerhain" Abends 7. Moabit " Abends 8 Uhr Wilsnackerstraße 63, im tefta Mart. Ein lges.- Gesangverein„ Felicitas" Abends 9 Uhr im Rei Nebelin, Langeftr. 108- Gefangverein„ Liederlust" Abends im Restaurant Lehmann, Naunynstr. 44. Männergesang Accordia" Abends 9 Uhr bei Weid, Aleranderstraße " Deutsche Liedertafel" Abends 9 Uhr Oranienftr. 19 Bitherklub Amphion" Abends 9 Uhr in Triebel's Refta abtheilung) Hoher Steinweg 15.- Turnverein Froh und Frei"( Min abtheilung) Abends 8 Uhr Bergstraße Nr. 57. Berliner Turngenoffenschaft( V. Männerabtheilung) 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, straße Nr. 31. Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. Nr. 60/61. Berein ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule Abs. 9 hr Rest. Kinner, Köpniderstr. 68.- Verein ehemaliger Schille
* Mit einer Brengen Strafe ahndete gestern die Schöffenabtheilung des Amtsgerichts II einer Körperverlegung, die der Schriftseter Bachmann dem Kaffenboten Selfe zugefügt hatte. Der erftere saß mit einigen Freunden am 13. Mai d. J. im Garten des Restaurateurs Peters zu Rummelsburg , wohin auch Selte seine Schritte lenkte, um ein Glas Bier zu trinken. Der Kellner ließ etwas lange auf fich warten und Selfe, der fich Bier bestellt hatte, nahm nach einiger Zeit des Wartens eins der auf dem Tisch stehenden, gefüllten Gläser und trank von dem Inhalt deffelben. Ob dies aus Jrrihum oder vorfäß lich geschah, wurde durch die Verhandlung nicht flargestellt, wohl aber, daß Bachmann und seine Freunde darüber sehr auf gebracht wurden und mit dem vermeintlichen Freibeuter in einen Wortwechsel geriethen, der in Thätlichkeiten ausartete. Nach der Anklage soll nun Bachmann dem Selle derartig auf den Kopf geschlagen haben, daß derselbe sofort ohrmächtig zu ſammengebrochen set. Der Angeklagte giebt zu, gefchlagen u haben, aber nur mit dem dünnen Ende eines Rohistockes, der ihm bei der Affäre abbanden gekommen set. Dem gegenüber ihm bei der Affäre abbanden gekommen set. Dem gegenüber behauptet ein Beuge, daß der Schlag mit einem Stod geführt wurde, deffen Knopf mit Blei gefüllt war. Er habe bestimmt gefehen, daß Bachmann nicht das dünne, sondern das obere Ende des des Stockes auf den Kopf des Verlegten niedersausen ließ. Diesen Stock habe der Angeklagte Verlegten niedersausen ließ. Diesen Stock habe der Angeklagte noch vor einigen Minuten auf dem Korridor bei sich gehabt. Bachmann bestreitet das mit dem Hinweise, daß er seinen feßigen Stock erst vor einigen Wochen in Burg gekauft habe, was ihm einer seiner jeßigen Mitarbeiter bezeugen könne, der denselben auf dem Korridor an fich genommen habe. Auf Be fehl des Vorfizenden wird der Bezeichnete hineingerufen, um den Stock vorzuzeigen. Es ergiebt fich nun, daß derselbe zwet gleiche Stöcke bat, von denen er einen als sein Eigenthum be zeichnet, während der zweite dem Angeklagten gehöre; beide Stöde feien vor etwa 4 Wochen von einem Drechsler in Birg gekauft worden. getauft worden. Da die vorliegenden Stöde oben mit Blei gefüllt waren, so nahm der Gerichtstof an, daß der Angeklagte bei der That einen ganz ähnlichen Stock gebraucht habe und daß demnach die Verlegung mittelfi eines gefährlichen Werkzeugs verübt worden sei. Das Urtheil lautete nach dem Antrage des Staatsanwalts auf 4 Monate Gefängniß.
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Die Belästigung von Damen auf der Straße, wie fie non manchen jungen Leuten nächtlicher Weile gewiffermaßen als
gewöhnlich weit ernſter, als ein barmloser Scherz aufgefaßt.
Der 20jährige Kaufmann Paul Knoch hat in dieser Beziehung Dom biefigen Schöffengericht eine für ihn hoffentlich recht heilfame Leftion erhalten. Es war in einer Augustnacht, als der Angeklagte, mit mehreren Freunden aus einem Restaurant fommend, die Friedrichstraße passtrie. In der Nähe des Café National begegnete ihnen ein hiefiger Kaufmann, welcher seine Muster am Arme führte, und diefes Paar machte der Ange flagte zum Gegenstande se.nes Sportes, indem er stehen blieb und mit höhnischer Miene dem Herrn die Worte nachrief: Nanu? mit solcher alten Schachtel walzt man doch nicht durch Die Friedrichstraße?!" Als der Herr stehen blieb, um dem An geklagten das Unpassende seiner Redensart nahe zu iegen, er hielt er statt aller Antwort mit dem Knaufe eines Spazier ftods einen Hieb über das Geficht, daß die Lippen aufschwollen und der Naje Blut entströmte. Der Held wurde von einem Schußmann festgenommen und unter Anklage der Körperverlegung gebracht. Der Staatsanwalt führte den Schöffen zu Gemüthe, daß gerade hier in Berlin die Gerichtshöe die Pflicht haben, den immer mehr überhand nehmenden Rohheiten den Damen gegenüber durch nachdrücklichste Strafen entgegen zu treten und er brachte deshalb neun Monate Gefängniß in Vorschlag. Wie vom Blize ge= troffen stürzte bei diesem Antrage der Angeklagte zu Boden; er vermochte fich faum mehr zu faffen und bat nur flehentlich, thn nicht Beitlebens unglüdlich zu machen. Der Gerichtshof ließ noch einmal Gnade für Recht ergeben und verurtheilte den An gefiagten mit Rücksicht auf seine völlige Unbescholtenheit und vermuthliche Angetrunkenheit nur zu 50 M. Geldbuße event. Eiden, nie wieder fich in derartigen Ungezogenheiten zu gefallen.
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Bult ein Buch vor, in welches er die einzelnen Unterschlagungen Sport betrieben wird, wird von der öffentlichen Anklagebehörde ehr sorgfältig eingetragen hatte. Nur durch diese außero: dentlich gewiffenhafte Aufzeichnung dieser einzelnen Summen it es dem Angeklagten überhaupt möglich gewesen, die Unterfchlagungen in diesem Umfange und auf so lange Beit durch suführen. Er hat die Quittungen und Rechnungen der in Frage fommenden 3 Verwaltungen in sehr schlauer Weise verschoben, Die in den Verzeichnissen nicht aufgefüorten, aber doch eingesogenen Rechnungen als Reste" behandelt, diefe Reste dann Durch andere Einfaffirungen gedeckt und schließlich die LieferIcheine der Gelderheber und die ursprünglichen Verzeichnisse an fich behalten und neue Verzeichnisse und Lieferscheine genau im Rahmen der Summen angefertigt, welche die Gelderheber dem Kafftrer ats faffirt angegeben hatten. Mit besonderer Vorliebe hatte der Angeklagte die großen Geldsummen, welche vom Kaiserhof für Gas und Wasser eingezogen wurden, zu seinen„ Verschiebungen" verwandt. Die Darstellung, welche der städtische Kaffenrevisor, Harr Podraz, von dem Vorgehen des Angeklagten gab, gewährte einigermaßen Einblick in die geradezu verblüffend schlaue Me thode, welche der Angeklagte erfunden und mit unglaublicher Energie durchgeführt hatte, um fich vor einer Entdeckung zu be wahren und den Kafftrern, Rendanten und Revisoren ein Schnippchen zu schlagen. Der Angeklagte bat schließlich den Boden unter den Füßen verloren und ist flüchtig geworden. Er wandte sich zunächt nach Breslau , wo er fich in einem Gasthof unter fremdem Namen aufhielt und als dann ein Sted Brief hinter ihm erlaffen worden war, stellte er fich der Bes hörde selbst. Der Angeklagte ist seiner Angabe nach mit einem Gehalt von 1980 M. angestellt worden und in dem Felben bis auf 2340 M. gestiegen. Er giebt an. durch den Berkehr mit zweifelhaften Frauenzimmern und durch Spiel in eine Schiefe Lage gekommen und durch das Gelingen der ersten Unter schlagung zu weiteren Unterschlagungen verführt worden au fein.
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Kleine Mittheilungen.
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Der Fortschritt
Köln. Dienstag Morgen fand man in der N Dufferbachs den Sergeanten Baumdider der 8. Kompa Hohenzollern'schen Füfelier Regiments Nr. 40 ermorde Ein Stich, der durch den Müßenrand gedrungen, bieberholen, laufend, an der anderen Seite des Kopfes vorgeto auch nicht ei
rechte Schläfe durchbohrt und, etwas nach
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unten
hatte dem Leben des Unglücklichen ein zweife plögliches Ende bereitet. Baumdider war eine fleine, le schwächliche Persönlichkeit, und da nichts auch nur auf Versuch einer Gegenwehr hindeutet und sein Seltenge ruhig in der Schelde stedte, muß angenommen werden, entwedee bei der That völlig festgehalten werden, oder
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10 Tagen Gefängniß. Der Angeklagte versprach mit heiligen größerer Mensch plöglich mit Wucht ihm den Stich verfe
Seretne und Versammlungen.
Gine öffentliche Kernmacherversammlung fand unter Vorfiz des Herrn Neuhoff am Sonntag in Gnadt's Salon, Brunnenstr. 38 statt. Auf der Tagesordnung ftand: Bericht der Kommiffion und Vorbesprechung zur Gründung eines Fach vereins der Kernmacher und Berufsgenossen Berlins . Die Ver fammlung war von ungefähr 100-150 Mann besucht, immerhin der Hälfte der in Berlin arbeitenden Kernmacher. Die Vers Sammlung nahm zuerst den Bericht der aus neun Mitgliedern bestehenden und vor 14 Tagen gewählten Kommiffion entgegen, deren Berathungen dahin geführt, die Trennung der Kernmacher vom Fachverein der Former und Gründung eines selbstständigen Fachvereins zu befürworten. Zum zweiten Punkt der Tages ordnung sprachen die Herren Kleinert, Neuhoff, Thierbach u. a.
Staatsanwalt Oppermann war der Anficht, Dß nur das Zusammenwirken der verschiedensten Unregelmäßig. teiten, von denen diejenigen des Angeklagten friminell ge worden, andere aber disziplinarisch zu ahnden find, es dem Angellagten ermöglicht haben, diese großen Unterschlagungen Jahre bi durch zu betreiben. Wenn der Gelderheber fich nicht hätte Dupiren lanen und nicht instruktionswidrig dem Angeklagten überhaupt Geld überantwortet hätte, wenn ferner die Revisoren noch sorgfältiger thres Amtes gewaltet hätten, würde es dem Angellagten gar nicht möglich gewesen sein, Jeine Pläne durchzuführen. Der Staatsanwalt empfahl, bem Angeklagten mildernde Umstände zu versagen, Da die unterschlagene Eumme eine foloffale und die bur bgeführte Methode zur Verdeckung der Unterschlagungen eine äußerit verschmigte sei, und der Angel agte nicht aus Noth gehandelt habe, sondern nur um ehrenrührigen Passionen zu Fröhnen. Der Vertheidiger mußte fich darauf beschränken, dem Mag flagten mildernde Umstände zu erwirten, und hatte in Dieser Beziehung auch Erfolg. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißftrafe von vier Jahren und fünf Jahre Ehrver luft, das Erkenntniß lautete diesem Antrage gemäß.
* Um fich freies Entree zu verschaffen, war der Arbeiter Rail Baul am 12. August über den Bretterzaun in den Garten des Restaurateurs Earlich zu Schöneberg geklettert, in Dem zur betreffenden 3eit ein großes Konzert stattfand. Der unliebfame Baungaft wurde jedoch bald entdeckt und von dem B.figer des Lotals aufgefordert, sein Billet vorzuzeigen. Als er bies nicht fonnte, wurde ihm aufgegeben, den Garten zu ver laffen. Paul zeigte hierzu aber nicht die mindeste Lust, sondern behauptete schlankweg, ein Billet gelauft und daffelbe nur ver Loren zu haben. Da gütliches Bureden nichts half, wurde der Gendarm geholt, von dem der Widerspenstige zum Lokal hinaus fp dirt werden mußte. Durch sein Verbleiben in dem Garten hatte er fich des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht und die Schöffenabtheilung des Amtsgerichts 11 mußte sich gestern mit ber Sache beschäftigen. Der Angeflagte räumte das Vergehen rüdhalilos ein und suchte sich nur damit zu entschuldigen, daß er an dem Tage gerade seinen Geburtstag gefeiert habe, welchen er fich durch den Genuß des Konzertes etwas verschönern wollte. Da der Gendarm Dafte bekundete, daß der Angeflagte sehr miderspenstig gewesen sei, diktitte ihm der Gerichtshof für die Gastrolle 1 Woche Gefängniß zu.
Barcelona . Der franzöfifche Luftschiffer Ropitän führte in lester Beit in der hiesigen Plaza de Toro Stiergefechtszirtus, gewagte Auffahrten mit seinem Montgolfier" aus, indem er fich nur an einem Seile an dem er gymnastische Uebungen auszuführen pfl war es denn auch am Nachmittage des 1. b. M. wiegte sich das Luftungethüm nach beendeter über den im Erdboden eingerammten Maftbäumen Seilen zerrend, die es an dieselben fesselten. zur Auffahrt bereit. Das Kommandowort Laches ertönte. Der Ballon erhob sich, seinen Führer Setle nach sich ziehend, riß jedoch zum allgemeinen einen der Bäume, um den sich eines der Seile
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Durch die rege Diskuifion wurden die verschiedenen Schäden der gewichtige Mastbaum löste fich von dem ihn noch halten
und Mißstände des Gewerbes aufgedeckt und tüchtig fritiftit und die Vortheile, die durch Zusammenhalten der Kollegen in einem Fachverein geschoffen werden, hervorgehoben. Als nächste Biele, die der Fachverein zu verfolgen habe, wurden besprochen
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Wir wer ttern über befonders ogrebners Saidials, daß Augenblid but Freifinnigen
Seile los und schlug aus beträchtlicher Höhe in die dichte fauermenge, tödtete eine Person auf der Stelle und veri anderen Arm- und Beinbrüche nebst sonstigen Verlegun und aufgestellt: Festlegung eines Minimallohnes von 30 Pf. nothwendig, an deren Folgen der Nermfte verschieb, wäh der Zustand der Uebrigen, sowie des Luftschiffers
* Ein kleiner Meerheld stand gestern in der Person bes 15 jährigen Maurerlehrlings Karl Echols aus Steglig vor Der Schöffenabtheilung des Amtsgerichts 11. Der Angeklagte Tam am 20. Juni von der Arbeit aus Lichterfelbe und traf auf bem Nachgausewege den Maurerlehrling Alfred Müller, mit dem er in Streit gerieth, der damit endete, daß Scholz sein Taschen meffer nahm und seinem Gegner einen Stich in den Arm verfeste, der den Verlegten für längere Beit unfähig zur Arbeit machte. Der Angeklagte will von dem Müller zu der That ge reigt worden sein; derselbe habe ihn geschubst und ihm gedroht, so daß er fich schließlich nicht anders habe helfen fönnen. Nach Der Aussage des als Beugen anwesenden Maurerlehrlings Heinrich Schulz hatte Müller dem Angeklagten allerdings damit Berantwortlicher Stebatteur:
pro Stunde, Abschaffung der Sonntags und Ueberstundenarbeit, Herabfeßung der Arbeitszeit, Frontmachung gegen allzubarte Fabrifordnungen, Errichtung eines Arbeitsnachweises und schließlich als höchstes Biel die Belehrung und geistige Ausbildung der Mitglieder. Herr Nitschke, der, wie er sagte, noch nie für 30 Pf. per Stunde und überhaupt für das Geld nicht arbeiten würde, sprach zuerst gegen Gründung eines Fach
gefährlich ist.
Neueste Nachrichten. Verboten wird auf Grund des Sozialistengefeßes vereins; nach seiner Meinung fönne fich jeder seinen Lohn selbst Flugblatt, überschrieben„ An die arbeitende Bevölkerung bas medlenburgische Ministerium des Innern gend Hoch die Sozialdemokratie", unterschriebene Landleute, Handwerker", erschienen mit der Bezeichnung
bestimmen; wenn jemand bet 22 Bf. Lohn 15 Stunden per Tag arbeite, so set derselbe ganz allein Schuld daran. Wenn man dem Meister sage, daß man für das Geld nicht arbeiten fönne, so werde er schon von selbst zulegen. Als ihm aber diese seine Meinung von einigen Herren durch Anführen von Thatsachen widerlegt worden, tritt auch er sehr warm für Gründung eines Vereins ein. Es wurde hierauf einftimmig die Gündung eines Fachvereins der Kernmacher und Berufs genoffen Berlins " beschloffen und eine Kommission von 13 Mit gliedern zur Ausarbeitung eines Statuts gewählt. Nach einigen warmen Worten des Vorfigenden, fich durch etwaige Drangfalirungen von Seiten der Meister nicht beirren zu lassen und den Berein mit allen Mitteln zu unterstüßen, wurde die Versammlung geschloffen.
Die große öffentliche Volksversammlung, die am Sonntag Vormittag im Teutonia" Salon, Belforters straße 15, tagen und in der Herr D. Thierbach über den Ge feßentwurf der Alters- und Jnvalidenversorgung der Arbeiter referiren follte, fonnte nicht stattfinden, da der Wirth das Lolal in lester Stunde zurüdgezogen batte.
Vereinigung der deutschen Schmiede Mittwoch, den 15. b. M. Kaiserstr. 4.
Der Verein ehemaliger Schüler der Berliner Buchdruckerfachschule tagt regelmäßig jeden Sonnabend nach dem
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Duisburg , Montag, 12. November. Die englifde vom 11. b. M. über Vlissingen ist ausgeblieben. G Schiff hat wegen starten Nebels auf See in Vliffigen schluß verfehlt.
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London , Montag, 12. November. Polizeipräfident itsch ist ein Innern, Matthews, wegen Veröffentlichung eines it bem Eilzu
hat seine Entlaffung nachgesucht, weil ihm der Miniftes in Murray's Magazin" über die Londoner Polizei
Ruge ertheilt hat.
Antwort wird nicht ertheilt.
Briefi
Briefkasten der Redaktion Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Duittung beizufügen. O. V. V. der Zuschneider. Jore Badetpoftfarte 6. Gr. bei Cöln . Ihre Mittheilung ist doch von
langte erit am Montag in unsere bände.
1. und 15. des Monats im Brandenburger Haus , Mohren beften Dank für Ihre Mühe. Die bestellten Exemplare
ftraße 47, Abends 8 Uhr. Rächste Sigung: Sonnabend, den
Ihnen zu.
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befist, bas fli
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