Politische Uebersicht.

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Die Frage der Verlängerung oder Verewigung des Sozialistengesehes- denn um eine andere Alternative handelt es fich jest nicht wird den Reichstag noch in seiner gegen wärtigen Seffion beschäftigen. Das kann als gewiß gelten, ob gleich offiziöserseits noch immer Ableugungen erfolgen. Absolut ficher ist, daß der gegenwärtige Reichstag vor die Frage gestellt werden wird. Er ist militär- und polizeifromm, und Niemand hat den nächsten Reichstag in der Tasche. Nun hat allerdings der gegenwärtige Reichstag im natürlichen Vers lauf der Dinge nach der Seffion, welche socben begonnen hat, vierte noch eine weitere zu erwarten, allein, da das Mandat des Reichstags am 21. Februar des Jahres 1890 er lischt, so kann diese Session selbstverständlich nur sehr kurz sein und wird sich beeilen müffen, um nur den Reichshaushalt Etat zu erledigen. Keinenfalls ist Beit für so langwierige und aufregende Debatten, wie die Entscheidung über das Sozialisten gefeß fie unzweifelhaft mit fich bringt. Und zu dieser Erwägung fommt noch die immer größer werdende Wahrscheinlichkeit, daß die laufende Seffton die letzte des gegenwärtigen Reichstages sein wird und daß wir schon im Herbst oder gegen Ende dis nächsten Jahres die Neuwahlen für den ersten fünfjährigen Reichstag haben werden. Daß die Kartellparteien alles Mögliche aufbieten werden, um wieder eine Majorität zu erlangen, das liegt ebenso sehr auf der Hand, wie die That­fache, daß fie einen Sieg nur durch Ueberrumpelung und mit Anwendung der stärksten Brefftonsmittel werden gewinnen fönnen. Bur Ueberrumpelung gehört aber in erster Linie, daß man den Gegner in einem Momente zur Schlacht zwingt, wo er fie nicht erwartet. Und an Pressionsmitteln wird es ja auch nicht fehlen. Diejenigen, welche das letzte Mal den Samiel Boulanger als Helfer in der Noth heraufbeschworen, werden auch diesmal Rath fchaffen. Sie fönnen nach Belieben das rothe Gespenst oder das Kriegsgespenst nehmen wenn fie es nicht vorziehen, die Wahl unter dem Zeichen beider vereinigten Wauwau vornehmen zu lassen. Und zur Noth finden sich noch ein paar andere Schreckbilder für die politischen Angst michel.

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Das Sprichwort ein gebranntes Kind scheut das Feuer" trifft bei unserer verehrten Kollegin der Kreuzzeitung " nicht zu, sonst würde sie z. B. nicht immer wieder auf Herrn von Ehrenberg, den Ehrenmann", zurüdlommen. Neuerdings veröffentlichte fte eine Karlsruher Korrespondenz, worin sie dem Abg. Bebel, dem Ankläger des von ihr so warm in Schuß genommenen Ehrenmannes", etwas am Beuge zu fliden fucht. Anknüpfend an eine Korrespondenz der Volkszeitung", worin die Reiseentschädigung Bebels für seine Reise in Sachen Ehren berg nach Karlsruhe einer spöttischen Kritik unterzogen wurde, versteigt sich ihr Karlsruher Korrespondent zu allerlei lügen haften Behauptungen. Ihm zufolge habe Bebel gebeten, das Berhör zu verschieben, bis er auf einer Geschäftsrelse Karlsruhe berühre, es sei also unverfroren, wenn er sich jetzt in der Volle zeitung" über zu niedrige Entschädigung beschwere, das Militär­gericht habe eher zu viel gethan. Nun liegt aber die Sachlage ganz anders. Ende Junt wurde Bebel schriftlich vom Militär gericht befragt, ob er am 16. Juli zu einem Beugenverhör in Rarlsruhe wider von Ehrenberg sein fönne. Auf einer Ge schäftsreise begriffen, antwortete er von Freiburg in Baden , woselbst ihn bas Schreiben Anfangs Juli traf, et möchte nicht gern die Geschäftsreise unter brechen, er stehe aber gegen Mitte August, wo er wieder zu Hause sei, zur Verfügung des Gerichts. Am 9. August zurüc gelehrt, fand er ein Schreiben vor, das ihn auf den 20. nach Karlsruhe einlud. Nunmehr reiste Bebel einzig zu diesem 3wede nach Karlsruhe und nicht in Geschäften, wie der Korrespondent der Kreuz- 3tg." angiebt. Eine dreiste Behaup tung ist auch die Angabe, Bebel selbst habe die Korrespondenz der Volls- tg." über die empfangene Reiseentschädigung ver faßt. Er hat fie aber weder verfaßt noch veranlaßt, und so ist auch diese Behauptung nichts als eine elende Berdach tigung. Das Drolligste bei der Eache aber ist, daß jener Rorrespondent flagt, Bebel habe seine Geschäftsreise nach Der Schweiz benutt, um den Beiner Bundesrath zur Her ausgabe der Ehrenberg'schen Alten zu veranlaffen. Man sollte glauben, ein loyales und königstreues Blatt, wie die Kreuz Btg.", müßte fich freuen, wenn einem tönigl. preußischen Offizier. der von ihm versuchte hoch und Landesvers rath nachgewiesen werden kann. Es scheint aber das Gegentheil der Fall zu sein, was vielleicht das Mert würdigste an diesem voll Merkwürdigkeiten so reichen Prozeffe ist. Lie Kreuz- Beitung", der Schuppatron eines wegen Hoch und Landesverraths steckbrieflich verfolgten Offiziers? Dieser Kasus giebt zu denken. Was wird fie aber sagen, wenn im Reichstag nachgewiesen wird, wird, daß dieser thr Schüzling nicht nur hoch- und landesverrätherische Unternehmungen plante, sondern auch in den zu diesem Bwed von ihm verfaßten Schriftstücken die denkbar schwersten Mas

Bismard und seiner( Ehrenbergs) Kameraden, der deutschen Offiziere. Und das alles ist nicht blos geschrieben, sondern auch zum guten Theil gedruckt und veröffentlicht worden. Die altenmäßigen Beweise befinden fich in Händen des Gerichts des 14. Armeekorps; sollte das dem Korrespondenten der ,, Kreuzztg." unbekannt sein?

Die dem Reichstag zugegangene Denkschrift über Die Ausführung der seit dem Jahre 1875 erlaffenen Anleihe geseze zeigt, daß auch die teichsschulden in der erfreu lichsten Vermehrung begriffen find. 1875 noch schuldenfrei der Milliardensegen hatte bis dahin gelangt begann das Schuldenmachen eist langsam und in kleinem Maßstab, dann immer rascher und in wachsender Proportion, bis das legte Jahr mit der respektablen Anleihe von 394 855 448 M. der Schuld­summe die Krone auffezte. Bur Zeit betragen die Anleihekredite des Deutschen Reiches bereits die sehr schöne Summe von 1 144 369 776 D., au welchen die neueste vom Reichstag ge forderte Anleihe in Höhe von 62 003 342 M. hinzukommt. Wir baben es dann glücklich auf faft Milliarden gebracht. Das ift genug für den Anfang. Von diesen Anleihen entfielen bis aum Schluß des Etatsjahres 1887/88( 31. März d. J.) auf die Post und Telegraphenverwaltung 49 465 888 M.; auf die Marineverwaltung 177 790 331 M.; auf die Verwaltung des Reichsbeeres 370 686 501 M.; Die Eisenbahnverwaltung 46 333 009 D.; das Münzwesen 48 153 219 M., die Reichs bruderet 4 872 476 M.; zur Erwerbung von zwei Grundstücken in Berlin für das Reich 7 654 380 M.; zur Verstärkung der Betriebsmittel der Posts und Telegraphenverwaltung 8750000 M.; Betriebsfonds für die Reichsdruderei 400 000 m.; Beitrag des Reichs zu den Kosten des Zollanschlusses Hamburgs und Bre mens 20 000 000. bezw. 6 000 000 M, im Ganzen 26 Mill. Mark; für den Nordoftfeefanal 13 159 561 M.; aur vorläufigen Deckung der aus dem Festungsbaufonds entnommenen Vor fcbüffe 7 411 810 M.; zu elfernen Vorschüssen für die Verwaltung des Reichsheeres 3 195 789 M.

Der neue Marineetat. Der neue Marineetat weist bei den dauernden Ausgaben ein Minus von 1387 970 M., bei den einmaligen Ausgaben( 9 062 170 M.) dagegen ein Plus bon 2796 474 M. Jm einzelnen ergiebt bet den dauernden Ausgaben der Werftbetreb ein Minus von 1413 200 M. und war infolge geringerer Anfäge bei den Ersaßbauten zum Be frage von 1 600 000 M. Eine Ersparniß von 781 000 m. er. giebt sich bei der Schiffsverpflegung zur Indienfihaltung und eine Ersparniß von 136 000 M. bei den Seezulagen für Ins diensthaitung. Dem Etat ift eine Dentschrift beigefügt, welche auszuführen versucht, daß es die höchste Zeit ist, nunmehr mit dem Bau mehrerer allen Anforderungen der Gegenwart genügenden größeren Panzerschiffe schleunigst vorzugehen. Es genügenden größeren Panzerschiffe schleunigst vorzugehen. Es feien zu diesem Swede in dem Etat für 1889.90 vier erste Raten von neuen Panzerschiffen mit je 800 000. vorgesehen. Ein jedes dieser vier Panzerschiffe toftet ausschließlich Artillerie und Torpedoarmirung 9300 000 M., welche fich auf vier Baujahre vertheilen. Weiter sollen 10 Panzerfahrzeuge so schleunig wie möglich hergestellt werden nach dem Muster eines im Bau befindlichen Panzerfahrzeuges. In dem neuen Etat

fich befreit hätten und taß elwa 200 Rekruten nach der Ed Talmud ge Suben auf gefloten wären. Diese Nachrichten find vollkommen erfunden außer den in Altfirch und Sulfurth am 4. November burd bicht schled fruntene Angehörige von Refruten herbeigeführten belan to wire Erzeffen, bei welchen fich die Rekruten selbst durchaus welche der verhalten haben, ist nichts derartiges weiter vorgefallen alten biede haben seitdem überhaupt gar keine Refrutentransporte mehr faterreichisch gefunden."

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tebigirte eidnet, B haftigte beitsgetreu Unter ber femiten, ob Abfunft ift puter Deu Soluß ma

Bei den Antisemiten. Im Leipziger Wähler" wir: Wir madten urs neulich das loyale Vergnügen, Leipziger Beifung" in ihrem Rampfe mit dem Leip " Beneralanzeiger" einen Ritterdienst zu leisten. Diefe gute jüdischen bat denn auch ihren reichen Segen getragen. Offenbar von Anschauung gele tet, daß der sozialdemokratische Wähler Innersten seines umstürzlerischen Gemüthes doch noch eine Rest ron findlichem Gefühle" in Gestalt des Judenbaffs bewahrt habe, schidt uns ein Anonymus die Nr. 39 de ipsig erscheinenden Antisemitischen Korrespon denz" zu, deren Lektüre allerdings jedem vergnügte Stund ber iten muß, freilich aus einem anderen Grunde, als der o bie Herausgeber wünschen mögen. Die Antisemitische Sam spondenz" lieft fich wie eine Nummer der Münchener Fliegende echenden Blätter", mit der Einschränkung, daß ihr literarischer Stab den Wigbolden der ersteren höchstens insoweit tonfurriren fa als in polnischer Schnorrer mit Bleichröder finanziell f meffen vermag; fie predigt den ausgeprägtesten Raffenbaß g die unglücklichen Träger langer Kaftane und Stirnloden macht im übrigen den Eindrud, als ob die Leute, welche Das Blatt schreiben, bei den Kindern Jfraels nichts meh borgt crhielten. Die preußischen Landtagswahlen haben Blatt fehr entzückt: in Bielefeld ist der unvergleichliche trok des Geschreis der jüdisch freifinnigen nationalliberalen freitonservativen Blätter" wiedergen ählt worden, in effen Achtur gserfolg" für die Antisemiten zu verzeichnen gewesen, b Erwartung der Rüchternen"( und hoffentlich auch jene be- ta ntenen Antisemiten) übertraf, und einige andere A haben fich gleichsfalls durch antisemitische Stege" bla Weil in Breslau die Freifinnigen durd fielen, muß die ant thum ist eines und daffelbe. Dem tiefsinnigen Leitartikal fo cin tefflicher Auffag" der Grenzboten" über die Deu in New York , in welchem haarscharf nachgewiesen wird, nur die deutschen Juden daran schuld find, wenn die Daue nicht zu Nesthätchen der Amerikaner geno: den find. titelschreiber freut sich, daß man jest wenigftens wieder

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mit antife Schwindel", Der zwel wobei me fehlt, endlic werden. hervorgeht findlich, bet Bollsm sirung un Sozialdemo wiffenfchaft Dagegen, weil er ba

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Juden schimpfen fann, ohne Kopf und Kragen zu rin 1887 flegte denn die Freunde der Juden, die das früher nicht bul feien von 141 auf 29 gefunten auch ein Beichen dafi man in den Kreisen der Grenzboten"-Gesellschaft den ders verhöhnt. Ein Artikel über, das verjudete Ungarn "

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Magy ren. Unter Preßstimmen" wird über jüdischen terrorismus bei den preußischen Landtagswahlen gellat, find zwei erste Raten von je 500 000 M. für solche Panzerfahr hoffentlich den Fürsten Bismard bestimmen wird, das elemb

zeuge ausgeworfen. Jedes derfelben soll ausschließlich Artillerie und Torpedoarmirung 3 500 000 m. toften. Weiter werden Neubauten verlangt von 7 Kreuzertorvetten à 5 500 000 M., 4 Kreuzern à 1 600 000 m., 2 Avisos à 1 000 000 M. und 2 Torpedodivifionebooten à 1 200 000 M. Siervon find als erfte Raten eingestellt in den vorliegenden Etat 700 000 M. für

aller Wahlsysteme" durch die Einführung des allgemeinen,

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und direkten Wahlrechts mittelst Stimmzeitels zu erfe Unter Mittheilungen zur Juder frage" erfahren wir, wie f

,, der Juden Antheil am Verbrechen" ist.

Wir wollen teine

wegs die Verüber gemeiner Verbrechen in Schutz nehmen,

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einen Kreuzer und 1000 000 für zwei Torpedodivifionsboote. sezen. Wenn der Redakteur der Antisemitischen Korrefp

Das Gesammterforderniß für die herzustellende neue Flotte von 28 Schiffen bemißt fich auf 116 800 000 Mark, wovon auf den vorliegenden Etat 5 900 000. ent fallen, auf die brei nächsten Jahre je ca 30 Millionen, auf das Jahr 1893 94 13 900 000. und auf das Jahr 1894/95 4700 0: 0 M. Die Ausführung der bereits früher genehmigten Schiffsbauten erheischt außerdem für das Jahr 1889 90 den Betrag von 4518 000 M. und für spätere Jahre den Betrag Don 3 900 000 M.

Bei der Präsidentenwahl im Reichstage wird nach den Beschlüssen der Kartellparteten der zum Hausminister ernannte Herr v. Wedell- Piesdorf durch den früheren Präsidenten, den deutschkonservativen Landesdirektor v. Levezom, erfegt werden. Herr v. Levetom war bekanntlich in den Jahren 1881 bis 1884 Präfident; er unterlag bei der Reichstagswahl im Jahre 1884. Bu Vizepräsidenten beabsichtigen die Kartellparteien wiederum zu wählen die Herren Buhl( rationalliberal) und v. Unruhe Bomst( freitonservativ). Die Bentrumsfraktion wird mit Rüd ficht auf ihre Stärte als zweitgrößte Partei wiederum die Stelle des ersten Vizepräsidenten beanspruchen und dann, wenn ihr diese Forderung nicht bewilligt wird, wieder auf jede Vertretung im Präfidium verzichten.

Gine offiziöse Berichtigung über angebliche Vorfälle in den Reichslanden wird durch das W. T.-B." in folgender Form gemeldet: Straßburg im Elsaß , 22. November.

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Judenfrage" gefreu dem an der Spize des Blattes befindliden Motto: Die Juden find für uns eine fremde Nation nid eine Konfeffion" behandeln will, fo darf er feine Gamerfuchen gerechterweise auch nicht in Ratholische und Evangelie feiben sondern muß den Antheil der Katholiken und Evangeli addiren. Eine weitere Rubrik, Ssrael im Kampf mit b Strafgefegen", setzt dem Evaß die Krone auf: weil die geführt schen im Deutschen Reiche achzigmal stärlet find als die

Entdedung von Verbrechen ein zahlenmäßiges

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fo müßten bei gleicher Verbrechens anlage(!) auf jedes fub Verbrechen achtzig germanische kommen! Als wenn aus der wirklich begangenen Verbrechen zu folgern Aber abgesehen davon, glauben wir mit der Behauptung fehl zu gehen, daß auf einen reichen jüdischen Steuerbinter auf je einen wegen Beleidigung verdonnerten jüdischen Reval auf je einen jüdischen Bankrotteur, Nothzüchtler, Meineb

Taschendieb, Verkäufer schlechter Nahrungsmittel c. m

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find. Ein Blick auf die Gerichtschronit der Tagesbl einzigen größeren Stadt dürfte genügen. Unter Mofail wird mitgetheilt, daß der Turnverein in Münster den Ausschluß der Juden beschloffen hat's ber aus dem Münchener Geheimbundsprozes Germane und Kronzeuge Fürst dem Redakteur wichtigen Sag" angethan, daß es Bauptgrundfat

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jestätsbeleidigungen gegen den verstorbenen Kaiser Wilhelm 1 , Französische und englische Beitungen brachten ein Telegramm Sozialdemokraten sei, auch auf den Eid hin nicht die Wahrh

das Hohenzollernhaus und die deutschen Fürsten beging, nicht zu gedenken zahlreicher schwerster Beleidigungen des Fürsten

auf; es war blos eine fieberhafte Schwäche, eine augen­blickliche Geistesabwesenheit;" und er riß das linke Taschen­futter aus der Hose heraus. In diesem Moment fiel ein Lichtstrahl auf seinen linken Stiefel; auf dem Strumpf, der aus dem Stiefel hervorguckte, schienen auch Blutspuren zu sein. Er warf den Stiefel ab, richtig, die ganze Spiße des Strumpfes war von Blut durchtränkt; wahr­scheinlich war er unvorsichtiger Weise in die Blutlache ge­treten.. Was aber damit anfangen? Wohin mit dem Strumpf, der Tasche, den Fransen?

Er hielt alles in der Hand zusammengeballt und stand In den Ofen? aber im Ofen mitten in der Stube. wird man zuerst nachsehen. Verbrennen? womit aber? nicht einmal Bündhölzer hatte er. Nein, lieber hinaus gehen und alles irgendwo hinwerfen! Ja, lieber alles fort werfen!" wiederholte er und setzte sich wieder aufs Sopha, ,, und zwar sogleich, auf der Stelle, ohne eine Minute zu verlieren!" Aber anstatt es zu thun, sank sein Ropf immer wieder auf das Kissen; wieder durchschauerte ihn ein

aus Basel , nach welchem in den Kreisen Rolmar, Mülhausen und Thann Rekruten thre Begleitmannschaften überwältigt und

wache auf!

zu sagen, soweit die Partei hierdurch Schaden leiben wi " Genau daffelbe," sagt der Redakteur, wird ben Jube

aus und ea

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fortgefchrit am ichlimm fiche ist, b gelegenheit forftung

Iman Dich etwa felbst forttragen? Deffne doch, Schlafraße, rod und starrte sie an. Obschon er jetzt nicht im S war, irgend etwas vernünftig zu beurtheilen, fo begriff Was mögen fie nur wollen? Weshalb kommt der dennoch, daß man einen Menschen, den man feftzuneh Hausknecht? Ist alles entdeckt? Soll ich mich wehren oder soll ich öffnen? Nun, mag's gehen wie es will Er erhob sich, bog sich vornüber und hatte los.

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beabsichtigt, nicht so zart behandeln würde. Aber Polizei?"

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Thee solltest Du trinken! Willst Du? Das ganze Simmer war so groß, daß man loshaken werde Dir welchen bringen; es ist welcher übrig

konnte, ohne vom Sopha aufzustehen.

Richtig, es war der Hausknecht und Nastaßja. Nastasia fah ihn so sonderbar an. Er blidte mit herausforderndem und entschlossenem Blick auf den Haus. fnecht. Dieser reichte ihm ein graues, zusammengefaltetes Papier hin, das mit ordinärem Siegellack verschlossen war -Eine Vorladung aus dem Kontor, sagte er, das Papier überreichend.

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Aus was für einem Kontor?

blieben

·

Nein

ich werde gehen, ich werde gleich ge

brummte er, indem er aufstand.

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Ich glaube, Du kommst die Treppe nicht hinu

Ich werde gehen...

Wie Du willst.

Sie ging fort, dem Hausknecht nach. Er schlepp

and Fenster, um die Lumpen in der Hand zu betra ,, Es sind Flecken darauf, aber nicht sehr bemerkbare,

Aus dem Polizeikontor. Was denn sonst für eins? ist schmußig und verschossen. Wer es nicht weiß,

Ins Polizeibureau soll ich?... weshalb?

- Woher soll ich denn das wissen? Da man Dich scheiden können, Gott sei Dank!" Dann öffnete

er

Da

unleibliches Frösteln, wieder zog er den Rock über sich. fordert, so geh' hin. Er betrachtete ihn aufmerksam, schaute Bittern die Vorladung und fing an zu lefen; e

Und lange noch, mehrere Stunden lang, fuht es ihm rud weise durch den Kopf, ießt, fofort, ohne Beit zu verlieren, muß ich irgendwo hingehen und alles fortwerfen, fort, aus den Augen, schnell, schnell!" Er machte mehrere Mal den Versuch, vom Sopha aufzustehen, fonnte es aber nicht mehr. Ein starkes Klopfen an der Thür erweckte ihn endlich volls ständig.

So öffne doch, oder bist Du etwa tobt! Immer schläft er! schrie Naftaßja, mit der Faust an die Thür flopfend;- ganze Tage lang schläft er wie ein Röter! Ein wahrer Köter! Wirst Du wohl öffnen! Es geht auf elf!

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Vielleicht ist er gar nicht zu Hause? sagte eine Männerstimme.

Ha! das ist die Stimme des Hausknechts... Was mag der wollen?" Er sprang auf und setzte sich aufs Sopha. Das Herz flopfte so start, daß ihm die Brust schmerzte. Er hat den Haken vorgelegt, antwortete Naftaßja; schau einmal, jetzt fängt er gar an sich einzuschließen! Wirb

ringsumher und wandte sich zum Fortgehen.

Er scheint ernstlich frant geworden zu sein! bemerkte Nastaßja, die kein Auge von ihm abwandte. Der Hauss knecht drehte auch noch einmal den Kopf nach ihm um. Seit gestern liegt er im Fieber! fügte fie hinzu.l

es zu entfiegeln.la

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lange, bis er endlich begriff. Es war eine einfache aus dem Polizeibureau, heute um halb zehn Uhr scheinen.

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mit der Polizei zu thun gehabt! Und weshalb gerade b " Ja, wie ist denn das? Ich habe doch noch nie e Er antworte nicht, hielt das Papier in der Hand, ohne quälte er sich in Ungewißheit. Herr Gott , möchte d bald ein Ende nehmen!" Er wollte sich schon auf bie Steh nur nicht auf, fuhr Nastaßja mitleidig fort, werfen, um zu beten, mußte aber lächeln, nicht über als fie fab, daß er die Beine vom Sopha herunter lassen Gebet, sondern über sich selbst. Er zog sich eilig an. wollte. Wenn Du frank bist, so geh nicht, es wird nicht ich schon einmal verloren sein muß, so mag's brum Ob ich den Strumpf wieder anziehe? er wird im Er blickte hin; in der rechten Hand hatte er die noch mehr beschmußt und die Spuren werden fich verlie ausgeriffenen Tasche; so war er eingeschlafen. Später, mit Abscheu und Etel wieder abriß. Nachdem er aber als er darüber nachdachte, erinnerte er sich, daß er im fiebers legt hatte, daß er feinen andern habe, zog er ihn aber

brennen! Was hast Du denn in der Hand?

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abgeschnittenen Fransen, den Strumpf und die Feßen der

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haften Halbwachen jebesmal alles dies fest in die Hand gedrückt und dann wieder eingeschlafen war.

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Raum aber hatte er ihn angezogen,

als er ihn

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an und lächelte wieder. Alles das ist nur bedingt, alles blos Aeußerlichkeiten!" dachte er

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hat und schläft damit, als ob es ein Schaß wäre... sagte Nastaßja und lachte. Sofort steckte er alles unter den

Schau, was er da für Lumpen zusammen gesucht Körper zitternd, nun habe ich ihn ja doch ange fagte schließlich mußte ich ihn doch anziehen!" Das Lächels Iwandelte sich übrigens sofort in Verzweiflung.

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