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wäre als die Energie der Maurer. Seiner Meinung nach dürfte das durch den Streik Errungene nicht fallen gelassen werden. Wenn die Kollegen es ehrlich meinten, so müßten sie darauf dringen, daß wenigstens im nächsten Frühjahre die Hause Forderungen voll und ganz zur Durchführung gebracht wer t Dr. den, sofern es nicht noch in diesem Jahre möglich sein sollte, gericht, was aber sehr wohl möglich wäre, wenn nur die Kollegen fortschid dieſes wollten. Dieser Wille müsse wieder erwachen, Schmers dann würden auch die Versammlungen wieder besser besucht bewahre werden und dann könnte in wenigen Wochen gesagt werden: l, um von morgen ab wird um 7 Uhr Morgens angefangen. Herr zu geh Fiedler fonstatirte seinerseits, daß ein Mangel an Arbeitskräften arauf. vorhanden sei, daß die Bauten nur theilweise befeßt seien, daß Erfran die Kommissionsmitglieder nicht genug Arbeitskräfte besorgen Oberschenk tönnten, wie sie die Meister und Unternehmer, die die Forderungen bewilligen wollen, verlangen und dennoch- arbeiten Kollegen auf Bauten, wo die Forderungen nicht bewilligt sind, 3. Er flo Afford gemauert wird. Redner richtete demzufolge eine hrung scharfe Philippika an die Berliner Maurerschaft, darauf verglückt weisend, daß die ausgewanderten verheiratheten Kollegen fich eßes unt weigern, dem Rufe der Kommiſſion, nach Berlin zu kommen, nb vo Folge zu geben, weil die Forderungen hierorts nicht bewilligt worden 6 habe seien. Er war der Meinung, daß es nicht so weiter gehen könne. if welche Wenn in richtiger Weise die Sache verfolgt werde, sei der Sieg s Ung unausbleiblich. Deshalb ermahnte Redner die Berliner Maurer, wieder ernstlich in die Bewegung einzutreten, dann würde in wenigen Wochen der volle Sieg auf Seiten der Gesellen sein. Das Prinzip, das in der Philharmonie s. 3. beschworen worden sei, solle und müsse aufrecht erhalten werden. Herr Karl Schmidt Sprach gleichfalls in erregter Weise, maß der in den Bürgerntesten sälen gefaßten Resolution alle Schuld bei und wünschte, daß Betrie bas Unkraut unter der Berliner Maurerschaft, welches die AffordSchieds arbeit begünstige, mit Stumpf und Stiel ausgerottet werde. Sachle Im Anschluß hieran wurde durch Majoritätsbeschluß Herrn ch ab. Lehmann das Wort nicht verstattet, weil er Afford mauere. en Person Dieser Beschluß wurde vielfach getadelt. Herr Weise schloß sich in seinen Ausführungen Herrn Fiedler an. Er konstatirte, daß meistens junge Leute auf den Bauten arbeiten, während die Familienväter in der Fremde weilten. Remedur müsse geschafft werden. Die fernere Diskussion gestaltete sich weiter lebhaft und erregt. Herr Franz Schulz hielt es in Anbetracht der Thatsache, daß die Maurer im höchsten Maße ausgemergelt seien, für beffer, der großen Masse erst Zeit zum Erholen zu lassen. Dann würde sich die Sache ganz von selber finden.( Sehr richtig!) Auch Herr Wernau war der Meinung, daß man nicht mit dem Kopfe durch die Wand rennen könne. Er zweifelte nicht, daß die Berliner Maurer ihre Forderungen zur Durchführung bringen werden. Sie hätten durch den siebenwöchigen Streit den erforderlichen Ernst hierzu bewiesen. Allerdings bedürfe es einer fleinen Ruhe und Erholungspause. Nach 14 Tagen würden sich die Versammlungslokale wieder füllen und dann würden die erforderlichen Beschlüsse gefaßt werden Tönnen. Durch Majoritätsbeschluß zum Worte nunmehr seinen Stand
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Er legte dar, daß die Affordarbeit, in geriter, regelten Grenzen gehalten, durchnus nicht schädigend wirke. . Kollege Leider aber besäßen nur wenige den Muth, diese Grenzen inne Arbeit zu halten und ließen sich von ihrem Egoismus verleiten. Auch en ist wies er darauf hin, daß die Arbeiterbewegung alle Kräfte zuichstage fammenfassen müsse, auch die Affordarbeiter. Die weiteren Ausführungen begegneten dem lebhaftesten Widerspruche der Anwesenden. Namentlich Herr Karl Schmidt trat Herrn Lehmann in heftigster Weise entgegen, ebenso Herr Weise. und hal Beide Redner bekämpften mit aller Energie die Affordarbeit Delegi und traten nur für Verkürzung der Arbeitszeit ein. In dem der Kol felben Sinne sprach auch die Herren Wernau , Fiedler, Nadoll 1. A. Als Herr Lehmann wieder das Wort nahm, verließen en mei die meisten Anwesenden demonstrativ den Saal, so daß die die Versammlung von Herrn Grothmann geschlossen wurde. bis a Der Fachverein der Former und verw. Berufsgenossen Maschine hielt am Montag, den 8. Juli, eine stark besuchte Generalvern, ist sammlung in Heydrich's Lokal, Beuthstr. 22, mit folgender Löhn Tagesordnung ab: 1. Kassenbericht. 2. Wahl des gesammten und Som Vorstandes. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Kollege Schäfer niffen all eröffnete die Versammlung und legt in längerer Ansprache an Musnuß die Kollegen den Zweck und das Ziel des Vereins flar und in einig führt den Anwesenden vor, in welcher Weise der Verein gebeit, ist diehen und gefördert worden ist. Er forderte ferner die lien zu Kollegen auf, bei der stattfindenden Vorstandswahl nur solche und uns Leute zu wählen, welche die nöthige Umsicht und das Verährden trauen der Kollegen befißen. Zum 1. Punkt der Tagesstätten ordnung macht der Kassirer, Kollege Wichmann, die AnSchuß wesenden darauf aufmerksam, daß in diesem Halbjahr die Ausnderte gabe größer, als die Einnahme ist. Dies fomme daher, weil dafür die ausgesperrten Kollegen bedeutende Summen bewilligt ndig, e worden sind. Die Revisoren bestätigen die Richtigkeit der AnWege, B in die gaben des Kassirers und loben die gute Führung der Bücher, tszeit vo wofür der Vorsitzende dem Kassirer Decharge ertheilt. Der erücksicht zweite Punkt der Tagesordnung: Wahl des gesammten Vorllen die standes" wird durch die Wahl folgender Herren erledigt: k von erster Vorsitzender Louis Müller, Tegelerstr. 13; zweiter Vorie von izender Louis Stopfack; erster Kassirer Franz Wichmann, Iche ebe Fennstr. 17; zweiter Kassirer Schöbel; erster Schriftführer beitersch Robert Steinmeß; zweiter Schriftführer Rogan. Als Revisoren so werd wurden die Kollegen Stein, Tauschel und Ülrich, sowie Schäfer find, und Roland gewählt. Zum dritten Punkt: Verschiedenes und geftande Fragekasten" ergreift Kollege Körsten das Wort und spricht olzarbei dem alten Vorstand seinen Dank
aus für seine rege
der Ko Thätigkeit im Interesse des Vereins; die Kollegen Welt seit erheben sich zum Dank von ihren Plägen. Kollege Mahlo stellte Beschidden Antrag, den Vorstandsmitgliedern für jede Vorstandsangefügung 50 Pf. aus der Vereinskasse zu bewilligen. Dieser und gie Antrag rief eine lebhafte Debatte hervor. Kollege Roland
sprach für den Antrag und stellte zu gleicher Zeit den Nebenantrag, daß bei etwaiger Ablehnung des ersten Antrages den Vorstandsmitgliedern wenigstens bei den außerordentlichen Str. 60 Borstandssigungen der Betrag von 50 Pf. bewilligt werde. Die Kollegen Schäfer, Bernißfy, Poillon u. a. sprachen gegen diese Anträge, indem sie anführten, daß derjenige, welcher einen Posten im Vorstande einnimmt, denselben als Ehrenposten zu betrachten hat und dieselben nicht besoldet werden; beide Anträge wurden abgelehnt. Um 12 Uhr schloß der Vorsitzende die Versammlung.- NB. Alle Sendungen sind an den ersten Vorsitzenden, Louis Müller, Tegelerstr. 13, zu richten.
Der allgemeine deutsche Sattlerverein hielt am Berid Sonnabend, den 6. d. M. seine erste Versammlung mit der re weiter Tagesordnung: 1. Entgegennahme von Beitrittserklärungen alle ftat und Ausgabe der Mitgliedsbücher und Statuten. 2. Wahl des dler und Vorstandes und Ausschusses. 3. Besprechung über die vorzuit, als dnehmenden Agitation behufs Sicherung und Ausbreitung des Vereins am hiesigen Blaze. 4. Verschiedenes, bei Sommer, ig imm gen fiberwasserstr. 13 ab. Der Einberufer Giese eröffnete die gutein ober besuchte Versammlung um 9 Uhr. In das Bureau wurden rothman die Herren Käbel als erster, Giese als zweiter Vorsitzender und och ni berr Silberstein als Schriftführer gewählt. Nachdem der VorArbeitszegende Kaleb den Beschluß des Kongresses behufs Gründung fordarbe des Vereins erläutert hatte, machte er die erfreuliche Mittheilung, n Afford Der Antrag, eine Pause von 15 Minuten, zur Aufnahme neuer zur Ge daß sich bereits 70 Mitglieder für Berlin eingezeichnet haben. Boche vetitglieder, eintreten zu lassen, wird angenommen. gearbeit auf derselben wurde zur Wahl des Vorstandes geschritten 10 55 Gewählt wurden die Herren Mauerer als erster, Giese als
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zweiter Vorsitzender; die Herren Matschulat als erster, Grube Gewid als zweiter Kassirer; sowie die Herren Razlaff, Hannemann lammlu und Meyer als Beisizer. Nachdem aus der Mitte der Verfammlung der Wunsch geäußert wurde, die Prinzipien des Ingen Vereins nochmals klarzulegen, kam der Vorsitzende dem Ver
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langen nach und setzte in furzen Worten die Zwecke und Ziele des Vereins auseinander, worauf noch zahlreiche Beitrittserklärungen stattfanden. Zum Schluß machte der Vorsitzende darauf aufmerksam, daß die nächste Versammlung durch Säulenanschlag bekannt gemacht wird und legte den Anwesenden ans Herz, für die weitere Ausdehnung des Vereins nach besten Kräften Sorge zu tragen. Schluß der Versammlung 12 Uhr.
Vereinigung der Drechsler Deutschlands , Ortsverwaltung Berlin III. Versammlung vom 8. Juli. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Innung, Gewerkverein und Fachverein. Referent Kollege J. Hildebrandt. 3. Verschiedenes. Bum 1. Punkt verliest der Kassirer, Kollege Kattge, die Abrechnung vom 1. und 2. Quartat. Die Einnahme betrug 120,28 M., die Ausgabe 109,69 M., mithin bleibt Kassenbestand 10,59 M. Hierauf wurde dem Kassirer Decharge ertheilt. Zum 2. Punft der Tagesordnung hielt Kollege J. Hildebrandt einen durchaus sachlich und mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag über Innung, Gewerk- und Fachperein. Er führte ungefähr folgendes aus. Die Innungen versuchten durch allerlei Mittel und Wege das wieder zu erlangen, was sie einst im Mittelalter besessen hätten. Ünbekümmert um den Fortschritt der Technik und Wissenschaft versuchten sie das Handwerk durch Zünfte zu heben. Sie verlangten die Gesellenprüfung, das Recht, allein Lehrlinge zu halten und vor allen Dingen den famosen Befähigungsnachweis. Referent weist darauf hin, daß durch die Vielfältigkeit, gerade in unserer Branche, es selbst den Innungsmeistern unmöglich ist, den Befähigungsnachweis zu erbringen. Um mit dem Großfapital tonfurriren zu fönnen, beuten sie die Lehrlinge aus und drücken den Lohn der Gesellen. Anstatt mit denselben gemeinam gegen das Kapital Front zu machen, bringen sie das Handwerk dem Ruin entgegen. Der Referent kritisirte sodann die im Jahre 1860 gegründeten Hirsch Dunder'schen Gewerkvereine, welche durch Palliativmittel, wie Vorträge über Sonn- und Mondfinsterniß, Gründung von Kranken- und Invalidenkassen versucht hätten, den Bestrebungen der Innung einen Damm entgegenzusehen. Er weist dann auf die jetzt bestehenden Fachvereine mit ihren zeitgemäßen Forderungen, wie Abschaffung der Affordarbeit, Verkürzung der Arbeitszeit, Forderung von Schiedsgerichten 2c. hin und schließt mit einem Appell an die Nichtmitglieder, der Vereinigung der Drechsler beizutreten. Kollege Leipart verliest sodann aus dem Innungsorgan das Programm und den Aufruf zur Beschickung des Hamburger Drechslerkongresses. Man sollte meinen, die Innungsbrüder wollten da berathschlagen, wie den Schäden unseres Gewerks am Besten abzuhelfen sei, doch davon steht im Programm nichts, nur im Aufruf heißt es, man solle den Kongreß auch deshalb recht zahlreich beschicken, damit die Delegirten sich einmal die Schönheiten der Hansastadt ansehen könnten. Zum dritten Punkt der Tagesordnung wurde befchloffen, noch Karten für die Unfallausstellung zu beschaffen. Dann verliest Kollege Stein die Abrechnung von dem Vergnügen in Deigmüller's Salon. Einnahme 42 M., Ausgabe 26,30 M., mithin bleibt Ueberschuß 15,70 M. Schluß 11 Uhr.
Im Auftrage der lehten, am Donnerstag, den 4. Juli im Handwerkerverein stattgefundenen Bäckerversammlung ersuchten die Altgesellen beider Innungen in Verhandlung mit denselben zu treten, um eine Einigung über die aufgestellten Forderungen der Gesellen zu erzielen. In Folge dessen fand am Montag, den 8. Juli, auf dem Mehlhause eine gemeinsame Sigung der Innungsvorstände mit den Gesellenausschüssen statt. Die erste Forderung der Gesellen: 11stündige Arbeitszeit, von 10 Uhr Abends bis 9 Uhr Morgens, rief eine dreistündige Debatte hervor, nach welcher die Herren Meister sich für eine 14stündige Arbeitszeit erklärten Abends 10 Uhr bis den andern Mittag 12 Uhr. Die GesellenAusschüsse erklärten demgegenüber die Verhandlungen für nuplos und verließen einmüthig den Saal. Die Germaniaund die Concordia- Innung, welche sich bisher arg befehdeten, erlassen nun am Mittwoch, den 10. Juli gemeinsam eine Auffordernng durch Säulenanschlag an alle Ge fellen, welche zu den von den Meistern gestellten Bedingungen arbeiten wollen, sich unverzüglich bei den namhaft gemachten Mitgliedern beider Innungsvorstände zu melden.
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Der Kampf ist also schon entbrannt und so wird der auf Tivoli stattgehabten Bäckerversammlung weiter nichts übrig bleiben, als den Generalstreit zu proklamiren. Die Meister hoffen, daß diejenigen Bäcker, welche schon längere Zeit vom Geschäft entfernt sind und in allerlei Fabriken und anderen Werkstätten arbeiten( 3-4000), nun zu ihren früheren Meistern zurückkehren und die Arbeit aufnehmen werden, wofür wir Jeden, der sich und seine Familie lieb hat, warnen möchten. Noch ist von den Bäckern zu bemerken, daß der vom 27. bis 28. Juni hier stattgehabte Kongreß, welcher 10 000 Bäckerarbeiter repräsentirte, beschlossen hat, Herrn August Bebel mit der Vertretung der deutschen Bäckerarbeiter auf dem internationalen Arbeiterfongreß in Paris zu betrauen.
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Von Herrn H. Jäger, dem Inhaber des Restaurants 3um Franziskaner", geht uns unter Bezug auf den von uns veröffentlichten Bericht über eine Kellnerversammlung die folgende Erklärung seines Personals mit der Bitte um Veröffentlichung zu:
Wir, die unterzeichneten Kellner des Franziskaner", von denen ein Theil derselben seit dem 25. Dezember 1881, dem Eröffnungstage, ununterbrochen dortselbst beschäftigt ist, erklären hiermit
1. daß wir einen monatlichen Gehalt von 18 M. inkl. 2 M. Krankenkassenbeiträge erhalten, wovon wir keinen Pfennig für die Besoldung der Hausdiener abzugeben haben;
2. daß uns niemals auch nur ein Pfennig für den Minderwerth resp. Abnutzungswerth des Tischzeuges in Rechnung gestellt ist:
3. daß wir noch niemals auch nur einen Pfennig für das Umwechseln des Geldes an die Geschäftskasse gezahlt haben;
4. daß noch niemals in irgend welcher Form, oder unter irgend einem Vorwande derartige Zumuthungen an uns gestellt worden sind.
Die gesammten von dem Kellner Wolf in der öffentlichen Versammlung im Hotel Alexanderplatz in dieser Beziehung gemachten Behauptungen beruhen auf reinster böswilliger Erfindung desselben nnd sind nur auf einen Racheaft wegen seiner im Juni d. J. erfolgten Entlassung aus dem Franziskaner zurückzuführen. Der p. Wolf ist ein dem Trunke ergebener Mensch, der sich sogar infolge seiner Trunkenheit ein Bein gebrochen hatte und der in diesem Zustande nur mit Mühe durch Militärpersonen abgehalten wurde, in's Wasser zu springen. Dies bezeugen wir der Wahrheit gemäß durch unsere Unterschrift.
Joseph Hallmann. Ernst Behrend. Karl Anton. E. Eisert. Louis v. Stutterheim. Franz Frania. Eduard Herrmann. August Lehmann. W. Schmidt. A. Thomas. Joh. Leppin. Julius Fischer. P. Friebel. F. Losekandt. Wilhelm Riech. Wilhelm Riech. Wir, die unterzeichneten Beamten des Franziskaner" beftätigen die Richtigkeit der vorstehenden Erklärung in allen ihren
Theilen.
Boezel, erster Buchhalter und Kassirer. Lampe , zweiter Buchhalter und Kassirer. Weis, Inspektor. Golze, Oberfellner.
Wie derartige Kundgebungen unter dem Personal entstehen, ist sattsam bekannt.
Mühlhausen i. Th. Am Sonnabend, den 29. Juni, fand im Thüringer Hof eine öffentliche Versammlung aller derer statt, welche mit denaturirtem Spiritus arbeiten. Nach Konstituirung des Büreaus eröffnete der Vorsigende
Herr Bomm mit einigen einleitenden Worten die äußerst gut besuchte Versammlung und ertheilte hierauf dem aus Berlin erschienenen Referenten Herrn Schade das Wort: In seinem / 4ftündigen Vortrage beleuchtete dieser die Entstehungsgeschichte des Denaturirungsverfahrens und meinte: Nur das Suchen der Regierung nach immer neuen Einnahmequellen und hier speziell die Einführung des Branntweinstcuergeseßes sei als die Veranlaffung anzusehen, weshalb man zur Vergiftung des Spiritus geschritten sei." Er machte vor allen Dingen Sarauf aufmerksam, daß, wenn man mit der Ver giftung des Spiritus nicht bald ein Ende mache, man in absehbarer Zeit die Folgen wird fühlen müssen. Er tadelte ferner das zugeknöpfte Wesen der Herren Aerzte, welche zum größten Theil in dieser Frage eiae paffive Stellung einnehmen, so z. B. die Herren Aerzte des Gewerk- Krankenvereins zu Berlin , welche in ihrer größten Anzahl, ca. 100, eine ausweichende Antwort auf die an sie gestellten Fragen gaben. Sie hätten noch keine Gelegenheit gehabt, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Nur wenige hätten sich entschie dener und flarer ausgedrückt. Ferner betonte Herr Schade, daß die Komission zur Ausarbeitung einer Petition an den Reichs tag nicht gedenkt, den Reichstag in seiner jezigen Kartell mehrheit mit einer solchen zu beehren. Es würde in diesem Falle doch nur ein Mittel zur Füllung des Papierforbes sein. Die Kommission hofft, daß der neue Reichstag es ehrlicher mit dem Volke meint als der jeßige. Pflicht eines jeden Arbeiters Mühlhausens ist es, bei den Reichstagswahlen im Herbst oder im nächsten Frühjahr nur wahre Volksvertreter zu wählen. Diese seien bei feiner anderen Partei zu suchen als nur bei der Arbeiterpartei. Nur wenn dies geschieht, dürfen wir darauf rechnen, daß die Arbeiten der Kommission feine vergeblichen sein werden. Reicher Beifall lohnte den. Redner am Schlusse feines oft von warmer Zustimmung unterbrochenen Referats. In der Diskussion, welche eine sehr rege war, wurde von den Arbeitern sowohl wie auch von den Arbeitgebern Die Art des Denaturirungsverfahrens in allen seinen Theilen verurtheilt,( sowohl Holzgeist, Pyridinbasen, Terpentin und Schellacklösung.). Es wurde schließlich eine Resolution angenommen, welche das Vorgehen der in Berlin gewählten Kommission gutheißt und worin sich die Mühlhausener Arbeiter verpflichten, diese Sache zu unterſtüßen. Ferner wurde eine Kommission von 3 Unternehmern und 4 Arbeitnehmern gewählt, welche Petitionslisten in Empfang nehmen und Unterschriften sammeln soll. Mit einem dreimaligen Hoch auf das Gedeihen dieser Sache schloß der Vorsißende um 1 Uhr die Versammlung.
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Verbotene Versammlung. Die zum Donnerstag, den 11. Juli, nach dem Königstadt- Rafino einberufene Volksversammlung kann nicht stattfinden, da die polizeiliche Genehmigung nicht ertheilt worden ist. Es ist diese Bersamme lung bereits die zweite, von Seiten der Lokalkommission einberufene Versamm lung, welche nicht genehmigt worden ist. Gründe wurden nicht angegeben.
Sozialdemokratischer Wahlverein II. Wahlkreis. Bersammlung am Freitag, den 12. Juli, Abends 8% Uhr in Königshof, Bülowstraße 37. Tagesordnung: 1 Die Parteien in Deutschland und die Aufgaben des Reichs tages, Referent W. Werner. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes und Fragelaiten. Gäste willkommen. Mitglieder werden dort aufgenommen, auch werden die Beiträge dort entgegen genommen. Näheres an den Säulen.
Krankengeld- Buschuß- und Begräbniß- Kaffe der Berliner Knopfmacher. Ordentliche Generalversammlung Sonnabend, den 13. Juli, Abends 8 Uhr in Jäschte's Restaurant, Blumenstraße 39. Tagesordnung: 1. Raffenbericht. 2. Statutenänderung. 3. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen wirg ersucht
Allgemeiner Metallarbeiterverein Berlins und Umgegend. Generalversammlung am Sonnabend, den 15. Juli, Abends 8 Uhr, im Königstadt- Kafino, Holzmarktstr. 72. Tagesordnung: 1. Rechnungslegung des Kaffirera sowie der Revisoren. 2. Rechenschaftsbericht des Vorstandes und der Kommiffianen. 3. Wahl der ausgelooften Borstandsmitglieder event. der Kommiffionen. 4. Anträge. Mitgliedsbuch legitimirt Um recht zahlreichen Besuch wird ge beten.
Der Verein zur Wahrung der Interessen sämmtlicher Laciver Berlins feiert am Sonnabend, den 13. Juli, sein drittes großes Stiftungsfeit verbunden mit Sommernachtsball und humoristischen Vorträgen, im Ballsalon des Herrn Renz, Naunynstr. 27, und werden alle Kollegen, Freunde und Gönner hierzu freundlichst eingeladen. Billets find bei allen Vorstandsmitgliedern zur haben, sowie im Arbeitsnachweisbureau, Breslauerstr. 27 bei Tempel.
Die Kranken- und Begräbnißkaffe des Vereins sämmtlichee Berufsklassen Berlin I hält am Sonnabend, den 13. d. M, Abends 8 1hr Blumenstr. 78 eine Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Gesc tliches. 2. Ris theilungen. 3. Kaffenbericht.
Der Arbeiterbildungsverein Berlin Nord hält am Dienstag, den 16. d. M., Abends 8 Uhr, seine Versammlung in Gottschalk's Salon, Baditr. 22. mit folgender Tagesordnung ab: 1. Vortrag des Herrn Arthur Stadthagen über das Thema: Ans Vaterland, and theure, schließ Dich an" 2. Allgemeines. 3. Fragetasten. Gäste sind willkommen. Um zahlreiches Er scheinen wird dringend ersucht. Die Versammlung ist genehmigt.
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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Donnerstag: Männergefangverein„ Lätitia" Abends 9 Uhr in Bettin's Restaurant, Veteranenstr. 19. Gesangverein„ Brezelschluß" Abends 8% Uhr im Restaurant Schumann, Alte Jakobstraße 38. Männergesangverein„ Nordstern" Abends 9 Uhr int Restaurant Pohl, Müllerstraße 7. Schäfer'scher Gesangverein der Elfer" Abends 9 Uhr bei Wolf u. Krüger, Staligerstraße 126, Gefang. Gefang verein„ Blüthenkranz" Abends 9 Uhr im Restaurant Brandenburgstraße 60. Männergesangverein„ Alerander" Abends 9 Uhr im Restaurant Rose, Straußbergerstraße 8. Männergesangverein" Firmitas" bei Kinner, Köpniderstraße Nr. 68. Gefangverein Männerchor St. Urban" Abends 9 Uhr Annenstraße 9.- Männergesangverein Liedesfreiheit" Abends 9 Uhr im Restaurant Miegel, Stralauerstraße 57. Gesangverein Deutsche Liedertafel" Abends 9 Uhr Köpnickerstraße 100. Gesangverein Norddeutsche Schleife" Abends von 9-11 Uhr Michaelkirchstraße 39.- ,, Brunonia" Abends 9 Uhr Uebungs stunde bei Lehmann, Alerandrinenstraße 32. Turnverein ,, Hafenhaide"( Lehrl Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße 60-61.... Berliner Turngenoffen schaft"( 7. Lehrlings- Abtheilung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Brigerstraße 17-18; desgl. 6. Männer- Abtheilung Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Gubenerstraße 51. Lübeck'scher Turnverein( MännerAbtheilung) Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57-58. Allgemeineer Arends scher Stenographenverein, Abtheilung Louisenstadt", Abends 8% Uhr im Restaurant Preuß, Oranienſtr. 51. Arends'scher Stenographenverein Phalanx" Abends 8% Uhr im Restaurant Zum Buckower Garten", Buckowe ftraße 9. Deutscher Verein Arends'scher Stenographen Abends 9 Uhr in Heidt's Restaurant, Koppenstr. 75, Unterricht und Uebung. Berliner Sten. graphen Verein( System Arends) Abends 9 Uhr im Restaurant Friedrichstr. 20%. Stolze'scher Stenographenverein Nord- Berlin " Abends 9 Uhr, Schlege straße 44. Verein der Naturfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Wienerstraße 35. Verein der Unruhstädter Abends 8% Uhr im Königstadt- Kasino", Holzmarktstraße 72.- Verein ehemaliger F. W. Rettschlag'scher Schüler am 1. und 3. Donnerstag jeden Monats im Café Schüler, Landsbergerstraße 7%, Abends 8 Uhr. Rauchklub„ Kernspize" Abends 8% Uhr im Restaurant Holzmarktstraße 44. Rauchklub" Arcona" Abends 9 Uhr bei Pasche, Reichenberge ftraße 118. Rauchklub Dezimalwaage" Abends 9 Uhr im Restaurant Lod, Krautsstraße 48. Rauchtlub ,, Borwärts" Abends 9 Uhr bei Herrn Tempel, Restaurant Zum Ambos", Breslauerstraße 27.- ,, Orientalischer Rauchklub" Abends 9 Uhr im Restaurant Wiechert, Oranienstraße 8.- Rauchklub, Krumune Piepe" Abends 9 Uhr Rüdersdorferstraße 67 bei Wunderlich. Rauchklub Collegia" Abends 9 Uhr bei Thiemermann, Staligerstraße 65. Privat Theatergesellschaft Adlerschwinge" Sigung 9% Uhr Gartenstraße 14 bei Träger. Musikverein ,, Vorwärts" Uebung Abends von 9-11 Uhr Fischerstraße 41. Neue Mitglieder erwünscht. Bergnügungsverein Farinelly" Abends 9 Uhr Invalidenstraße 139. Gäste willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder.
Vermischtes.
In der württembergischen Kammer stand dieser Tage die Homöopathie auf der Tagesordnung. An der Tübinger Universität besteht eine Stipendienstiftung, deren Sagungen unter anderen Bestimmungen auch diese enthalten: Bei der Konkurrenz verschiedener Bewerber sind solche vorzugsweise zu berücksichtigen, deren Eltern der Homöopathie zugethan sind, bezüglich waren. Bei jedem Empfange ist seitens bes Empfängers urkundlich die Verpflichtung zu übernehmen, die erhaltenen Beiträge nach Umfluß von 10 Jahren unver zinslich in dem Falle in die Stiftungskasse zu restituiren, wenn derselbe nicht als approbirter homöopathischer Arzt wirken sollte." Gegen diese Bestimmung ist auch nie etwas eingewendet worden, bis die medizinische Fakultät Kenntniß davon erhielt. Von da an sollten seitens der letzteren ungehörige Beeinflussungen und Zurücksegungen von solchen Studirenden( bei Verleihungen von Assistentenstellen u.. w.), überhaupt Chifanen" vorgekommen sein. So stellt die Be schwerde der Stiftungsverwaltung auf, und diese Beschwerde, worin um Schuß gegen die allopathischen Professoren gebeten wird, war Gegenstand der besagten Kammerverhandlung. Der Ausschuß der Kammer fand die Beschwerde hinreichend begründet, um die Ueberweisung an die Regierung zur Kentnißnahme zu beantragen. Der Löwenantheil