den Vorschriften zu achten. Dabei hat sich aber ergeben, daß auch seitens der Hausbesizer nicht überall die nöthige Vorsicht, namentlich bei Aufstellung und Desinfektion der Müllkäften angewendet wird. Es liegt dies aber um so mehr im In­teresse der Betheiligten, weil sich in den Kreisen unserer Ver­waltungsbehörden eine starke Strömung dahin geltend macht, die Abfuhr nur noch während der Nacht zu gestatten. Durch Klagen, welche gegen die am Tage stattfindende Müllabfuhr erhoben werden fönnen, würde die nächtliche Abfuhr, welche natürlich theurer sich gestaltet, Aussicht auf zwangsweise Ein­führung gewinnen.

In Anbetracht des lebhaften Interesses, welches in neuerer Zeit die Luftschifffahrt für sich in Anspruch nehmen darf, indem sie nicht nur militärischen Zwecken zu dienen ge­eignet ist, sondern auch unter außergewöhnlichen Umständen den allgemeinen Verkehrsinteressen sich müßlich erweist, hat auch die Leitung der Deutschen Allgemeinen Ausstellung für Unfallver­hütung dieser Angelegenheit in so weit ihre Beachtung zu Theil werden lassen, als es sich dabei nm die erforderlichen Schutz­maßregeln bei Ausführung der Ballonauffahrten handelt. Der Vorstand der Ausstellung hat sich daher mit maßgebenden Per­fonen, welche der militärischen Ballonabtheilung nahe stehen, in Verbindung gefeßt und auf Empfehlung von dieser Seite die Herren Gebrüder Damm zu solchen Ballonfahrten auf­gefordert. Die Genehmigung zu diesen Vorführungen ist von dem Kultusminister, welchem die Verwaltung des Ausstellungs­parks untersteht, ertheilt worden, und in den nächsten Tagen werden die genannten Herren diese Luftschifffahrten nach den gegebenen Bestimmungen zur Ausführung bringen.

die Schuldursache, 11 fielen vom Wagen, 24( darunter 9 Kin­der) liefen in die Pferde, 18 wurden durch Eingriffe fremder Fahrzeuge, 2 durch Zusammenstoß von je 2 Pferdebahnwagen, endlich 6 durch sonstige Umstände verlegt.

Ein gemeiner Streich eines Diebes lieferte gestern zwei Frauen, Mutter und Tochter, in Untersuchungshaft. Die Familie hatte die Bekanntschaft eines reichen, vornehmen" Ruffen gemacht, der sehr bald für die Tochter ein derartiges Intereffe gewann, daß er beabsichtigte, fie zu heirathen. Der Verkehr der jungen Leute gestaltete sich dementsprechend immer vertraulicher und der Russe ging in dem Hause seiner Zukünf­tigen aus und ein. So war eine Zeit voll Glück und Seligkeit verstrichen und der Tag, an dem das junge Paar für dieses Leben vereinigt werden sollte, rückte immer näher. Eines Tages mußte nun der Bräutigam in der Wohnung der Dame eine furze Zeit auf Lettere warten, und so vertrieb er sich die Zeit damit, daß er sich etwas im Zimmer umfah. Das Resultat dieser Forschung bestand darin, daß er in einem Spinde 500 M. entdeckte. Nun war die Braut, die Zukunft, Alles vergessen; er steckte die Summe in die Tasche und verschwand. Ms kurz darauf die Dame in der Erwartung, den Bräutigam wieder zu sehen, ihre Wohnung betreten, war sie nicht wenig erstaunt, denselben nicht mehr anzufinden, da sie wußten, daß er dagewesen war. Als die Damen entdeckten, daß ihnen die 500 M. gestohlen seien, da merkten sie, daß sie einem Schurken in die Hände gefallen waren. Die Reihe der bitteren Erfahrungen war jedoch mit dieser Wahr­nehmung noch nicht abgeschlossen, denn der Russe hatte ein großes Interesse daran, den Damen seine Verfolgung unmög

An Rußland ausgeliefert wurde ein Hörer der tech- lich zu machen. Er wußte fein besseres Mittel, seinen Zweck nischen Hochschule, Wildermann. Derselbe war nach dem Miß­lingen des bekannten Bomben- Komplots aus Zürich hierher ge­tommen. Die übrigen nihilistischen Studirenden, welche durch die mehrfach erwähnten Haussuchungen kompromittirt waren, haben jezt Ausweisungsbefehle erhalten.

Leider verlautet trotz der wiederholt durch große Hunde in den Straßen Berlins hervorgerufenen schweren Un­fälle und trok der mannigfachen Beschwerden hierüber in der Tagespresse noch immer nichts davon, daß die zuständige Be­hörde gewillt ist, Maßnahmen zur Abhilfe des oft gerügten Uebelstandes zu treffen. Vor einigen Monaten wurde ein Kassenbote von einem großen Hunde in der Behrenstraße um­gerannt und verstarb einige Tage darauf an den Folgen des Falles. Welche Gefahr für die Sicherheit der Passanten die frei herumlaufenden Hunde sind, zeigt auch die folgende amt­liche Meldung vom gestrigen Tage: Am 15. d. M. Abends wnrde der Tischler Meißner vor dem Hause Schönhauser Allee Nr. 109 von einem großen Hunde umgerissen. Er erlitt durch den Fall so schwere innerliche Verlegungen, daß er am darauf folgenden Morgen starb." Diese furze, fnappe Meldung sagt Alles. Es ist die höchste Zeit, daß ein polizeiliches Verbot gegen das freie Herumlaufen großer Hunde in den Straßen Berlins erlassen wird, wenn nicht andauernd Gesundheit und Leben der Bürger durch diese Köter bedroht werden sollen.

Aus der vierten Dimension. Während dem harm­lofen Spaziergänger in den Straßen Berlins früher nur von oben herab Gefahr drohte in Gestalt von Schneelawinen, Blumentöpfen, aus den Fenstern geworfenen Bigarrenüber­resten 2c., hat sich in lezter Zeit ein Uebelstand herausgestellt, durch den die auserwählten Opfer einer Holzpflaster liebenden Zeit von unten her attaquirt werden, indem, ähnlich dem Spuk in Resau, ohne sichtbare Ursache ein Holzpflasterwürfel seine bisher passive Bestimmung aufgiebt und zu aktiven Thätigkeiten übergeht. So konnte man auch in den lezten Tagen vor dem Zentralhotel in der Friedrichstraße eine Maffenrevolte" dieser Art sehen. Das Pflaster hob sich, wie eine Korrespondenz be richtet, in einer Länge von 1. Meter und Breite von zirka 1 Meter ganz regulär ansteigend, hügelartig bis zum Mittel­punkt der überaus symmetrischen Figur bis zu einer Höhe von Meter. Die Ursache ist zur Zeit noch nicht festgestellt. Das Originelle an der ganzen Sache ist nun, daß auch diese Erhe­bung des Pflasters durch ein Bataillon Soldaten unterdrückt" worden sein soll, indem sie mit ihren bekannten Pflastertretern mit je 32 Nägeln" die rabiate Stelle bearbeiteten, als sie zum Kreuzberg marschirten.

zu erreichen, als daß er die Bestohlenen selbst hinter Schloß und Riegel segen ließ. Er reichte also eine Denunziation gegen die Damen ein, indem er dieselben des Landesverraths bezich­tigte. Die Denunziation muß wohl sehr gut begründet gewesen sein, denn thatsächlich wurden die Damen verhaftet. Die Untersuchung legte jedoch den Thatbestand klar und die Inhaf­tirten wurden noch an demselben Tage wieder auf freien Fuß gesezt. Jedenfalls haben sie durch die Bekanntschaft des vor= nehmen Russen eine Erfahrung gemacht, an den sie ihr ganzes erschien völlig gebrochen. ferneres Leben denken werden; namentlich die junge Dame

Das Stündlein der größten Eisbockes" in der Reichshauptstadt, der ehemaligen alten Kaserne in der Aleranderstraße, gegenüber der Magazinstraße, dürfte nun end­lich geschlagen haben. Dieses Gewirr von alten Gebäuden foll dem B. T." zufolge demnächst von der Bildfläche ver schwinden. Man hat bereits die Garnison - Bäckerei, welche fich in den hinteren Räumen dieser Kaserne befindet, zum Theil nach Tempelhof verlegt, somit also bereits den Anfang zur Räumung gemacht. Der Umstand, daß das Polizeipräfidial gebäude am 1. Oftober cr. bezogen wird, hat, wie ein Bericht­erstatter versichert, die Spekulation auf die Gegend am Alexanderplat, nach der Alexander- und Magazinstraße ze. ge­lentt. Schon schweben Verhandlungen wegen Verkaufs der Kaserne, und werden Bauspekulanten die alten Gebäude als­dann niederreißen, die Magazinstraße bis zur Neuen Friedrich­straße durchlegen und hierdurch dem etwas zurückgebliebenen Stadttheil eine den erhöhten Verkehrsansprüchen angemessene Gestaltung geben.

Gerichts- Beitung.

thatsächlid rung Au Als Mini 40 f. G fiegreichen Forderung vorhanden

Von Stufe zu Stufe. Vor etwa acht Jahren stand bildhübsches junges Mädchen, die unverehelichte Martha L balet, zum ersten Male vor dem Strafrichter. Sie sowohl ihre im Zuhörerranme befindliche Mutter vergoffen Ströme Thränen und beide verfielen in Krämpfe, als die Verurtheilm der Angeklagten erfolgte. Die Angeflagte hatte Jahre mit einem jungen Offizier zusammengelebt und noch nach Trennung von ihr, sich als seine Gemahlin ausgegeben. fie elegante Toilette trug, so war es ihr leicht geworden, u dem Namen einer Frau von Rödern einer Anzahl Schwindele Form von

Ein Unfall bei einer Nacht- Felddienstübung hat fich, der Staatsb.- 3tg." zufolge, am Dienstag zugetragen. Abends 7 Uhr rückte die 2. und 3. Kompagnie des Garde­Schüßen- Bataillons zur Felddienstübung aus. Die Kompagnien manöverirten auf dem zwischen den Ortschaften Zehlendorf , Lichterfelde und der Domäne Dahlem gelegenen Terrain. Hauptmann von Besser hatte mit der 3. Kompagnie eine Feld­wachstellung an dem Dahlemer Wege eingenommen und seine Poften ausgestellt. Premierlieutenant von Leyser rückte von Zehlendorf vor, und es entspann sich alsbald ein lebhaftes Plänflerfeuer. Hauptmann v Besser hatte ausschwärmen lassen, und man bemerkte in der Dunkelheit eben die Annäherung der einzelnen, etwa hundert Meter entfernten Mann­schaften der 2. Kompagnie, als ein Schüße plößlich zusammen­sant und nach wenigen Sekunden verstarb. Sofort wurde das Ganze Halt" geblasen und das Feuer eingestellt. Eine Unter­suchung des todten Schüßen bei Laternenschein ergab eine Rugelwunde in der Gegend der Herzspike. Während der Hauptmann v. Besser in Karriere nach Groß- Lichterfelde zurück­ritt, um eine Bahre zum Transport der Leiche herbeizuschaffen, fand eine genaue Inspektion der Büchsen der zweiten Kom­pagnie statt, die aber resultatlos blieb. Es fehlte weder ein Mündungsdeckel, noch ließ es sich konstatiren, ob einer der Schüßen scharf geschossen habe. Der Unfall ist bis jetzt noch unaufgeklärt. Die Leiche wurde im Laufe des Mittwoch- Nach­mittags von der Kaserne in das Garnison - Lazareth zu Tempelhof gebracht, wo eine Obduktion vorgenommen werden sollte.

Bur Tragödie in der Treskowstraße. In der Untersuchungsfache wider die Frau des Stadtmissionars a. D. Sandrock haben nun auch in Betreff des im Mai 1888 ver­storbenen Knaben Ernst, des Bruders des aus dem Fenster ge­stürzten Robert Lindemann, von der königlichen Staatsanwalt­schaft erneut Beugenvernehmungen stattgefunden, doch ist über das Ergebniß dieser neuen Prozedur selbstverständlich nichts bekannt geworden. Die Frau Marie Wegener, die in der Affaire vielgenannte brave Restaurateurfrau, hatte auf den, auf ihre gegen die Sandrock'schen Eheleute eingereichte Denunziation vom 12. Mai cr., ergangenen ablehnenden Bescheid( der qu. Bescheid wurde ihr gerade am Tage der Obduktion des pp. Robert Lindemann behändigt, unter Namhaftmachung weiterer Beugen) sofort die Beschwerde eingereicht, und dies dürfte wohl zu der erneuten Untersuchung Veranlassung gegeben haben. Bis jezt hat sich übrigens das in den betheiligten Kreisen fursirende Gerücht von einer beabsichtigten Erhumirung der Leiche des auf dem neuen Friedhof der St. Marien- und Barochial- Gemeinde begrabenen Ernst Lindemann noch nicht bewahrheitet; Ernst Lindemann soll seiner Zeit an einem Magenleiden verstorben sein. Der Stadmissionar a. D. Herr Sandrock hat seine in der Treskowstraße 17 belegene Wohnung wieder bezogen und wechseln zwei barmherzige Schwestern in der Aufwartung des total erblindeten Mannes, der nach wie vor an eine Schuld seiner inhaftirten Ehefrau nicht glauben mag, ab. Vor einigen Tagen hat abermals eine gerichtliche Lokalbesichtigung der Sandrock'schen Wohnung stattgefunden, bei welcher die Beschuldigte indeß nicht zugegen war. did

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zu begehen. Seit jener Zeit ist es mit Martha Lambalet Ichreckend schnell bergab gegangen. Schon im folgenden J folgte die zweite Bestrafung und dann wurde sie noch Mal wegen ähnlicher Betrügereien bestraft. Sie war eine feierte Schönheit auf den feineren öffentlichen Bällen. auf einem Fastnachtsball in der Philharmonie durch glänzende Toilette Aufsehen erregen zu können, beging fie ein Schwindel, der ihr neun Monate Gefängniß eintrug. Sie fich für eine Gräfin Hafe aus und bestellte als solche bei e Firma Unter den Linden eine Ballrobe, die fait 400 fostete. Nach Verbüßung der lezten Strafe sant herab, die Nachtkafees wissen von ihr zu erzählen. Der G zur Hochstapelei scheint aber unausrottbar bei ihr zu gestern wurde sie wieder der ersten Ferienstraffammer Landgerichts I vorgeführt, um sich wegen Betruges in Fällen zu verantworten. Eine kurze Zeit lebte sie mit eine Handelsmann Heinrich zusammen. Sie gab sich einem Schnei gegenüber als dessen Ehefrau aus und prellte ihn um eine

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Mantel. Sodann theilte sie die Wohnung eines Herrn deffen Wirthin fie unter falschen Vorspiegelungen Ring entlockte. Sie verfekte denselben und kaufte den Erlös einen Kranz, den sie dem Tanzmaitre eines B lokals unteren Ranges zu seinem Benefiz widmete. Wen Tage später hatte sie den Liebhaber gewechselt und war Agenten Levy gezogen. Als Frau Levy bestellte sie bei ein Fischhändler für 6 M. Karpfen, die am Weihnachtsabend ihrem Familientische nicht fehlen dürfen; bezahlt ist der nie worden. Den schlimmsten Betrug beging sie einer Wit gegenüber, bei der sie sich als Frau Major von Röde einmiethete. eine elegante Equipage schicken und Potsdam . Der Fuhrherr ist um 40 Mark geschädigt Aehnlich liegen die übrigen Betrugsfälle. Jezt soll die so gefeierte Martha Lambalet ins Buch thaus, sie wurde einem Jahre drei Monaten Zuchthaus und 1200 M. Geldstrafe ev. noch 80 Tagen Zuchthaus verurthe Eine Angelegenheit, die anfänglich für versuchten gehalten worden ist, gelangte gestern zur Kenntniß der er Straffammer des Landgerichts 1. Der Kommis Arthur 17. Mai von seinem Prinzipal, dem Kaufm Lemniz, wegen Trunkenheit entlassen worden. folgenden Tage ließ er in einer Kneipe höchst verdächtige

Bur Wetterlage wird aus Karlsruhe , 17. Juli, ge­schrieben: Das Depressionsgebiet, welches anhaltend Regen­wetter und Abkühlung weit über die Grenzen Deutschlands hinaus veranlaßt, zeigt festen Bestand über Nord- und Ostsee und wenig Neigung, sich zu entfernen. Allerdings rücken die Mittelpunkte niedrigsten Luftdruces nordostwärts, doch folgt hinterdrein neues Fallen des Barometers, so daß die Wetter­lage sich dadurch wenig ändert. lage sich dadurch wenig ändert. Heute am Mittwoch lag eine größere Theildepression über der Nordsee, welche schon während Der Nacht in Karlsruhe 3 Millimeter Barometerfall veranlaßt hatte. Am Himmel eilten in der Frühe Zirruswolfen unbe­ftimmter Form schnell aus Westsüdwest, welche sichtbar wurden, wenn der Schleier des gröberen unteren Gewölfes zeitweise zerriß. Von 10 Uhr Vormittags bis zum Abend folgte Regen, welcher zumal um 4 Uhr Nachmittags sich verstärkte. Bei leb­haftem Südwestwind sank die Temperatur auf 15 Gr. Celsius. Die Abfühlung beträgt gegen die Vorwoche zur Zeit der Mit­tagsstunde hier 13 Grad Celsius. Die Kälte wird durch die Niederschläge und die kühlen Nordwinde veranlaßt, welche über England wehen, über Frankreich in West- und Süd­west- Wind sich verkehren und also auf diesem Umwege einer gekrümmten Bahn uns die nordische Luft zuführen. Ueber zu erwartenden Abschluß der Regenperiode liegen noch keine An­zeichen vor.

Ueber die Unglücksfälle, welche in den Monaten Mai und Juni in den beiden Betrieben der Großen und der Neuen Berliner Pferdebahn stattgefunden haben, macht die Straßen­bahn" folgende Angaben: Es wurden im Mai 86 und im Juni 105, zusammen 191 Unfälle gemeldet, von denen zwölf auf den legieren Betrieb, 176 auf den ersteren entfallen. Sie vertheilten sich auf 155 Fahrgäste und 36 Straßengänger, auf 121 männliche und 70 weibliche Personen, auf 177 Erwachsene und 14 Kindern. Von den Betroffenen blieben 111 unverlegt, wurden 70 leicht, 8 schwer, niemand tödtlich verlegt. Zweimal ist der Verlegungsumfang noch zweifelhaft. 148 Personen 148 Personen trugen an ihrem Unfalle selbst schuld, bei 23 mar fremdes Ver­schulden und in fünf Fällen Krankheit der Unfallgrund, sodaß nur in 15 Fällen die Schuldfrage noch nicht festgestellt werden fonnte. 163 Unfälle fanden bei Tagesbeleuchtung, 28 bei Abendlicht statt. 99 mal war Ab-, 31 mal Aufsteigen im Fahren

Polizeibericht. Am 17. d. M. Vormittags gerieth in der Fabrit von Pietschmann und Söhne, Brunnenstraße 28a, der Tischler Grund bei der Arbeit mit der Hand in eine im Gange befindliche Maschine, wobei ihm der Mittelfinger fast völlig zer­quetscht und der Zeigefinger schwer verlegt wurde. Grund wurde nach dem Lazaruskrankenhause gebracht. Am 18. ds. Morgens gerieth ein 13jähriger Knabe, als er in der Sand­straße einen in der Fahrt befindlichen, mit Steinen beladenen Wagen besteigen wollte, mit dem linken Fuß zwischen das Dinterrab und den Rungschemel und wurde dabei ziemlich schwer verlegt. Zu derselben Zeit stürzte auf dem Neubau Marienburgerstr. 31a ein Arbeiter beim Abrüsten einer Rüftung infolge eines Fehltritts von derselben herab und erlitt so be= deutende Verlegungen am Kopfe, daß er nach dem Kranken­

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beunruhigende Redensarten fallen, die darauf schließen lief

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daß er sich das Leben nehmen wolle. Dann begab er sich dem Geschäfte seines bisherigen Prinzipals. Auf dem begegnete ihm eine der Verkäuferinnen, Krüger zog einen volver aus der Tasche, der sofort ohne sein Buthun losgi Das Geschoß traf die Verkäuferin, aber ohne Schaden a richten, da es an dem Korsett abprallte. Ohne sich aufzuhal öffnete Krüger sodann die zum Laden führende Thür stand seinem durch den Schuß erschreckten Prin gegenüber. Er erhob den Arm und feuerte wieder einen

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zur Zeit der Ausführung stark angetrunk war. Die Anklage lautete somit nur hung nnd auf verbotenes Waffentragen und Schieb Der Staatsanwalt beantragte se chs Monate Gefäng und 14 Tage Haft, der Gerichtshof erkannte auf 4 nate Gefängniß und 14 Tage Haft, wovon die strafe und 1 Monat Gefängniß durch die Untersuchungsgegenüber

für verbüßt erachtet wurden.

Auf einen 20jährigen Aufenthalt im Buchth ( abgesehen von vielfachen Gefängnißstrafen) tann Gu Priesing zurückblicken, wenn er die fünfjährige Zuchtha strafe verbüßt haben wird, die ihm geſtern die vie Ferienstraffammer des Landgerichts I auferlegte. Brief Bis jetzt waren Taschendiebstähle feine Spezialität und weil ist ein Gewohnheitsdieb, kaum in Freiheit, stiehlt er wied

ander

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diesmal von seiner Gewohnheit abgewichen und einen Diebstahl begangen haben sollte, so meinte der ergraute vor dem Gerichtshofe ganz naiv, dies allein spreche schon seine Unschuld, denn ein richtiger Taschendieb werde fein Berufe nicht untreu. Es wurde aber doch durch die Bewe aufnahme festgestellt, daß der Angeklagte ein Portemonn welches frei auf dem Tische gelegen, fich anzueignen verftan trotzdem zwei Personen in dem betreffenden Zimmer anwe gewesen waren. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre Zuchth beantragt. Der Gerichtshof aber, wie erwähnt, erkannte fünf Jahre.

Die Verhältnisse der Fuhr- Berufsgenossensch

fanden eine eigenthümliche Beleuchtung in der Berhand einer Anklage gegen den früheren Buchhalter und Rendan derselben, C. Lettau, wegen Unterschlagung Genossenschaftsgeldern und wegen Verlet des Briefgeheimnisses. Der vor die 90. Abtheil des Berliner Amtsgerichts I gestellte Angeklagte war auf Anzeige des Genossenschafts- Vorsitzenden Fuhrherrn Scha berg beschuldigt, den Rabatt für Entnahme von Freimarken Packetfahrt- Aktiengesellschaft in Höhe von 20 M. in seine

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Bed in Berlin , gerichteten Brief des Vorstandes unbefugt

Oberstaatsanwalt angeordet worden. Der Angeklagte

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fich für nichtschuldig, er behauptete, die Verrechnung der 20

mit dem Genossenschafts- Schaßmeister Diederich bewirkt die Deffnung des Briefes, auf dem die Journalnummer

angegeben war, auf eine vom Vorstande erhaltene Inftru bewirkt zu haben, um event. den amtlichen Charakter des Brief feststellen zu können. Die Zeugen der Anklage Scharfenbe

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und der gerichtliche Bücherrevisor Schmidt vermochten Angabe nicht entgegenzutreten. Letterer erklärte sogar, weder aus dem ihm vorgelegten Büchermaterial, noch aus erforderten mündlichen Erläuterungen flug zu werden vermod und daß die Kassenführung eine solche sei, daß absolut n festzustellen gewesen wäre, wer die fraglichen 20 m. behal

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gesteckt und einen an den Vorsitzenden der Sektion IV, Se öffnet zu haben. Die von Herrn Scharfenberg eingereid darauf glitt ein Maurerlehrling auf dem Neubau Falckenstein- Denunziation war von der Staatsanwaltschaft zurückgewie straße Nr. 11, als er sich von der Leiter auf die Balfenlage und die Einleitung der gegenwärtigen Sache ist erst von dem des vierten Stockwerts schwingen wollte, aus und fiel in den dritten Stock zurück. Bei dem Versuche, sich aufzurichten, verlor er das Gleichgewicht und fiel durch die Leiteröffnung bis zum 1. Stock hinab. Er erlitt hierbei einen Schädelbruch, sowie schwere innerliche Verlegungen und mußte nach dem Kranken­hause Bethanien gebracht werden. Als der Kutscher M. Vor­mittags mit seinem Wagen auf dem Hofe der städtischen Gas­anstalt III, Müllerstraße 184A, hielt, wurden plößlich die Pferde scheu und gingen durch, so daß Maschke vom Bock herabfiel und überfahren wurde. Er erlitt hierbei außer einer Hautab­schürfung im Gesicht eine bedeutende Quetschung des rechten Unterschenkels. Zu derselben Zeit wurde ein 14jähriges Mädchen an der Ecke der Linien- und Bartelstraße von einem Eismagen überfahren und am rechten Oberschenkel derartig ver­legt, daß es nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden mußte. Nachmittags machte eine Frau in ihrer Woh­nung in der Alexanderstraße den Versuch, sich mittelst Kohlen­oxydgas zu vergiften. Ihr Vorhaben wurde jedoch noch recht­zeitig entdeckt und sie zwar bewußtlos, aber noch lebend aufge­funden. Unter ärztlichem Beistand erholte sie sich bald wieder. Zu derselben Zeit stürzte der Kutscher Augustin auf der Treppe des Hauses Frankfurterstr. 44 beim Tragen von Woll­waaren infolge eines Fehltritts einige Stufen hinunter und er­litt einen Bruch der Wirbelsäule, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Am 18. d. Mits. fanden Madaistraẞr 2 und Brunnenstr. 116B fleinere Brände statt, welche von der Feuer­wehr gelöscht worden.

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habe. Der Gerichtshof erkannte unter diesen Umständen Freisprechung des Angeklagten.

Soziale Ueberlicht.

Aufruf an die Drechsler aller Brandjen in Berl fang dieses Jahres zwei öffentliche Drechsler- Versammlung stattfanden, in welchen über die gewerkschaftliche Lage und wurde. Es wurde in denselben allgemein anerkannt, das

Kollegen! Es wird Euch Allen noch bekannt sein, daß zu

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