dem braunen und dem Eisbären, ungefähr den einzigen Arten, welche der gewöhnliche Sterbliche kennt, sehen wir hier den schwarzen, ziemlich ungefährlichen amerikanischen Bären oder Baribal, den japanischen und den mit einem weißen Halsband gezierten thibetanischen, die beiden unserm braunen Bären am uächsten stehenden Arten: den ostasiatischen Fischerbären und den hellen, gelbbraunen lyrischen Bären; schließlich den kleinen plattbehaarten malayischen und den langzottigen Lippenbären, welcher hier im Garten wegen seines brolligen Benehmens und seiner fomischen Purzelbäume zu einer gewiffen Berühmtheit gelangt ist und ehemals den Männern der Wissenschaft wegen einiger Eigenthümlichkeiten viel Kopfzer brechen verursachte. An neuen Erwerbungen ist ein prächtiges Männchen des herrlichen Argusfajans zu verzeichnen, ferner verschiedene kleine Raubthiere, so daß nicht nur der Gelegenheitsgast und der Fremde, sondern auch der häufige Besucher Neues und Jutereffantes findet.
Gin entsehlicher Vorfall hat sich in dem benachbarten Rahnsdorf in der vorgestrigen Nacht zugetragen. Die Frau des Fischereibefizers Sch. lag schon seit mehreren Wochen schwer frank darnieder, und Herr Sch. mußte des stark auftretenden Fiebers wegen allnächtlich bei der Kranken wachen. In der vorgestrigen Nacht hatte der in seinen Kräften er schöpfte Mann eine Wärterin zur Nachtwache angestellt und begab sich für einige Stunden zur Ruhe. Als Sch. gegen Morgen aufwachte, war die Kranke aus ihrem Bette verschwunden, während die Wärterin schlafend auf ihrem Stnhle faß. In der furchtbarsten Erregung seitens der Sch.'schen Familie wurde das ganze Haus nach der Verschwundenen abgesucht aber vergeblich; mit Hilfe benachbarter Männer wurden die Nachforschungen auf die Gehöfte von Rahnsdorf , die Wiesen und Felder ausgedehnt, und schließlich nach mehrstündigem Suchen wurde auch die Leiche der unglücklichen Frau in einem Graben gefunden.
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Das Gerücht von einer vorfählichen Brandstiftung wird in der benachbrten Kreisstadt Teltow allgemein folportirt und mannigfach besprochen. In der Nacht zum Freitag brach in dem Wohngebäude des Müllers St. Feuer aus, das binnen Kurzem das ganze innere Inventar vernichtete. Die beiden Eheleute hatten sich schon einige Tage vorher einzeln auf Reisen begeben, und es entstand sehr bald die Vermuthung, daß das Feuer angelegt fei. Bei näherer Besichtigung einer unversehrt gebliebenen Stube fand man überall Hobelspähne verstreut, und in der sogenannten guten Stube stand neben den Spähnen sogar eine Betroleumlampe. Die polizeiliche Untersuchung ist sofort mit allem Eifer eingeleitet worden.
Als der Kaufmann L. vorgestern Abend einen Wagen der Linie Gesundbrunnen - Kreuzberg , den er am Dönhoffsplay bestiegen hatte, am Hacke'schen Markt verließ, bemerkte er, daß sein Ueberzieher mit Vitriol überschüttet und dieser ebenso wie die Hosen von der beizenden Masse an mehreren Stellen bereits durchfressen war. Herr L. lief sofort dem Pferdebahnwagen noch einmal nach und hielt mit dem Kondukteur unter den Passagieren eine Musterung, die aber kein Resultat ergab. Einer der Insassen des Wagens lenkte den Verdacht auf einen jungen Menschen, der neben Herrn 2. gesessen und hinter dem Moltenmarkt den Wagen verlassen hatte.
Polizeibericht. Am 19. d. Mts. Nachmittags fiel der Steinträger Teschen auf dem Neubau Zionskirchplaẞ 4 aus dem 1. Stock in das Erdgeschoß hinab und erlitt anscheinend schwere innerliche Verlegungen, so daß er nach dem Krankenhause in Moabit gebracht werden mußte.
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Vergnügungs- Chronik.
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Die Versammlung für den Osten Berlin fand im Königstädtischen Kasino, Holzmarktstr. 72, unter Leit der Herren Kerstan, Heinze und Wagner statt und war glei falls sehr zahlreich besucht. Herr Kerſtan erstattete zuna Bericht über die jezige Lage, die Verhältnisse einer scharf früh die 2 Kritik unterwerfend. Die größte Schuld an der Ungunt Verhältnisse im Often mak Redner den ausgewanderten Kolleg der partiel bei, welche vorzeitig nach Berlin zurückgekehrt seien, indem die Resolution vom 3. Juli d. J. nicht richtig verstanden hätte einen Au Wäre dies der Fall gewesen, dann würde heute ein beffet fellen, die Erfolg zu verzeichnen gewesen sein. Demzufolge richtete einen eindringlichen Appell an alle diejenigen Kollegen, wel daß, follte nicht unbedingt an Berlin - gebunden seien, noch einmal Ba auf furze Zeit zu verlassen. Dann würde der Sieg der beitersache ein gewisser sein, indem nunmehr der Wide
sachen waren unberührt. Der Dieb mußte eine Person sein, die mit den lokalen Verhältnissen genau vertraut war, auffallend war es besonders, daß zwei außerordentlich wachsame und bissige Hunde keinen Lärm gemacht. Dies wurde einigermaßen erklärlich, als man entdeckte, daß sie wieder in ihre Hütte gesperrt worden waren, trotzdem der Wächter sie wie gewöhnlich um 10 Uhr von der Kette gelöst. Auch dies konnte nur eine den Thieren bekannte Person besorgt haben. Der Verdacht lenkte sich aber nicht sofort auf die Angeflagte, sondern erst später, nachdem sie den Dienst bereits verlassen hatte. Bei einer Haussuchung wurden verschiedene Gegenstände gefunden, die von jenem Diebstahle herrühren mußten, nur das Geld blieb verschwunden. Die Angeklagte leugnete in der Hauptverhandlung mit aller Entschiedenheit und stüßte sich besonders darauf, daß sie nachweislich die Küche an jenem Abende nicht eher verlassen hatte, als bis ihr Herr nach Hause tam. Dies bestätigt das elfjährige Töchterchen des Bestohlenen. Gegen elf Uhr hatten sie das klirren einer Fensterscheibe gehört, die Angeklagte hatte nachsehen wollen, ob in ihrer Wohnung etwas passirt sei, sie wurde von dem Kinde aber zurückgehalten. Die bei ihr gefundenen Sachen wollte die Angeklagte von ihrem Herrn als Geschenk erhalten haben, eine Behauptung, welche dieser entschieden bestritt. Belastend fiel noch ins Gewicht, daß die Angeklagte wegen früherer Diebstähle bei ihren Dienstherrschaften schon Vorstrafen erlitten. Der Ge richtshof nahm mit dem Staatsanwalt an, daß die Angeklagte ihre leider unentdeckt gebliebenen Helfershelfer gehabt, denen sie die Wege zur Ausführung des Diebstahls gezeigt und geebnet. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausstrafe von sechs Jahren. Der Gerichtshof erkannte auf 2 Jahre 9 Monate 3uch thans und fünfjährigen Ehrverlust.
Der Marokkaner Hadje Hamed ben Mohammed, der in Berlin angelangt ist und schon während der kurzen Zeit feines hiesigen Aufenthaltes durch sein farbenreiches, phantaftisches Kostüm in den Straßen ein gewisses Aufsehen erregt hat, bildet nunmehr eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten des Ausstellungspartes Hafenhaide", hier, in der Hafenhaide, übt er auf die Besucher des Ausstellungsparkes doppelte Anziehungskraft aus, indem er als weitgereister Mann vieler Sprachen, auch des Deutschen kundig, sich zwanglos mit den Leuten unterhält und auch als Virtuose auf einem kleinen, mandolinenartigen Instrument das Publikum durch musikalische Vorträge erfreut. Mit diesen Vorträgen bildet er gewissermaßen ein pikantes musikalisches Supplement zu den drei großen Orchestern, die im Ausstellungspark Hafenhaide" konzertiren.
Weimann's Volksgarten auf dem Gesundbrunnen nähert sich immer mehr feinem Ziele, ein großartiger Volksvergnügungsplatz ersten Ranges zu werden. Von Bedeutung ist das Eintreffen einer wirklich echten Shingalesenkarawane, die, von der Insel Ceylon tommend, ihr Riesenzelt im zweiten Theile des Gartens aufgeschlagen hat. Zwölf schlanke Männer und eine junge Frau tummeln sich im wilden Tanze unter dem Klange ihrer Nationalgesänge im Zelt herum und alle 2 Stunden findet eine in sich abgeschlossene Vorstellung statt. Auch Mr. Hajer und Miß Helene besteigen wieder das hohe Thurmseil, um 80 Fuß hoch in der Luft ihre kühnen Produktionen auszuführen. Außer den englischen Dressurkünstlern Walton, deren Gastspiel sich ihrem Ende nähert, debütirt noch Miß Athène in der Produktion ihres ausgezeichneten Luftpotpourris.
Die zweite Wanderung durch die Pariser WeltAusstellung wird neben der Reise durch Unter- Italien von heute ab im Kaiser Panorama Passage zu sehen sein. Der rührige Besizer ist eigens nach Paris gereist, um das Sehenswerthefte der Ausstellung für sein vielbesuchtes Kunstinstitut aufnehmen zu lassen. Wie wir vernehmen, hat die Direktion der Unfallverhütung im Ausstellungspark einen geeigneten Plaz zur Ausstellung dieser interessanten optischen Reisen gewährt, sodaß man auch hier seine Reise aufs Bequemste ohne Unfall" jezt unternehmen kann.
Gerichts- Beitung.
Versammlungen.
stand des Kapitals gebrochen sei und empfahl wei am Montag Morgen überall erst um 7 Uhr die Arbeit auf nehmen.( Algemeiner Beifall.) Den Ausführungen des Referen schloß sich Herr von Salesky voll und ganz an und auch Wegener sprach im Sinne der Vorredner. Der Vorfi
stellte darauf eine diesbezügliche Resolution zur Debatte, wel Herr Leuschner und Gadegast befürworteten. Herr Heinze mängelte dieselbe eines Formfehlers wegen, worauf diefel redaktionell geändert und nach weiterer Debatte von der ſammlung einstimmig angenommen wurde. Dieselbe hatte gende Fassung:„ Die heute im Königstädtischen Kasino,
marktstraße 72, tagende öffentliche Versammlung der Ma Berlins und Umgegend beschließt: Da die Errungenschaft
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der Gener führt aus, genügend nahmen u betreffend, mals den führen mi den Muth Nachdem nicht fam bald. Abzi
wie die Haltung der Maurer nicht als ein guter Erfolg diesjährigen Streiks zu verzeichnen ist, so verpflichten sich fa liche Kollegen von Südost und Osten, die noch 10 Stund arbeiten, vom Montag, den 22. Juli ab die Arbeit um 7 Uhr Morgens aufzunehmen, sofern die Forder der Arbeitgeber nicht bewil werden sollte. Die Kollegen haben das Refu unverzüglich dem Komitee zu übermitteln und nach Maßgabe und Lage der Verhältnisse die Bau verhängt. Die hiervon betroffenen Kollegen erhalten eine Verhältnissen entsprechende Entschädigung und verpflichten alle Kollegen, solche Bauten absolut zu meiden." nahme gelangte ferner folgender Unterantrag:„ Um vorstehe Resolution voll und ganz zur Durchführung zu bringen, jeder arbeitende Kollege, der noch nicht im Belize Sammelfarte ist, verpflichtet, sich eine solche zu lösen und dieselben in jeder Baubude zu kontrolinen." Sodann for Herr Kerſtan anf, sich der Freien Vereinigung 2c. anzuschli und für den Arbeiter passende Zeitungen und Zeitschrifte lesen. Auch berührte er die Polierfrage und äußerte fich da
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daß manche, Boliere eine sonderbare Auffassung von §§ 152 und 153 der Gewerbe- Ordnung haben müssen, es sonst nicht möglich wäre, daß z. B. der Polier Grosser sich offenkundig mit der schwarzen brüste, wenn er einen Berliner Familienvater Steuerzahler brotlos mache.( Große Entrüftung.) schiedene„ Erlebnisse" auf den Bauten wurden im Weiteren verschiedenen Rednern erörtert. Unter Anderem theilte der Polier Stenzke mit, daß er während des Generalft ohne Gesellen mit 12 Burschen gearbeitet habe. Als er für die Forderungen der Gesellen bei seinem Meister treten sei, habe er zum Dank hierfür seine Entlassung erhal Doch sei er bereits wieder in Stellung und habe sein je Arbeitgeber die Forderungen der Gesellen bewilligt. Schlusse richtete Herr Kerstan noch einen energischen Appell die Kollegen, nun auch dem gefaßten Beschlusse gemäß handeln und die Sammlungen eifrig zu betreiben, worauf Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf das Gedeihen Arbeitersache geschlossen wurde.
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Die Versammlung für den Westen, unter Vorsiz des Herrn Grothmann im Königshof, straße 37, abgehalten wurde, hatte sich ebenfalls eines aus starken Zuspruchs zu erfreuen. Herr Grothmann zeichnete die Haltung der Maurer und die Lage der hältnisse im Westen als befriedigende, wenngleich nicht kennen sei, daß immer noch Mißstände vorhanden seien, wohl in Lohn- und Arbeitsverhältnissen, als auch bezügli Affordarbeit. Jedoch würden, so glaubte Redner, diese stände auch mit der Zeit verschwinden. Durch das Verhal der Gesellen sei sogar schon die Baugewerks- Zeitung Schweigen gebracht worden. Redner empfahl, mit
Drei öffentliche Versammlungen der Maurer Berlins und Umgegend waren behufs Erörterung der Frage: Welche Stellung nehmen wir am nächsten Montage den jezigen Verhältnissen gegenüber ein?" für den Abend des 19. d. M.( Freitag) einberufen worden. Die Versammlung für den Norden tagte bei zahlreichster Betheiligung im Cothmann'schen Saale, Brunnenstraße 34, unter Vorsiz des Herrn Fiedler, sowie der Herren Scheel und Ferkel. Herr Fiedler Fiedler, sowie der Herren Scheel und Ferkel. Herr Fiedler dankte zunächst für den zahreichen Besuch, aus dem er entnahm, daß es den Kollegen doch Ernst mit der Sache sei. Die Lage der Verhältnisse hat sich seit der Versammlung im Elysium, woselbst eine statistische Berichterstattung erfolgte, wenig geändert. Während das Stadtviertel Westen und Südosten ( Halle 'sches Thor) glänzend dastehen, indem dortselbst kaum auf 15 Bauten noch 10 Stunden gearbeitet werde, seien die Stadtviertel Norden und Osten diejenigen, welche noch sehr viel zu wünschen übrig lassen. Diese unhaltbaren Verhältnisse müßten unbedingt eine Aenderung erfahren. Wenn bereits über 200 Bauten die Forderung anerkannt hätten, so sei es unzweifelhaft, daß die Forderung überall anerkannt werde, sofern die Sache nur richtig angefaßt werde. Hier gelte es zu handeln, und zweifelte Redner nicht, daß die Kollegen des Nordens handeln werden, um das zu erreichen, was noch nicht erreicht worden sei. Demzufolge müsse am nächsten Montage, auf den Bauten, wo bisher die Forderung noch nicht bewilligt sei, allen Ernstes nochmals an die Arbeitgeber herangetreten und im Falle der Nichtbewilligung diese Bauten liegen gelassen werden. Die Kommission sei in der Lage, die event. Streifenden zu unterstüßen. Der Norden könne und dürfe unter feinen Umständen hinter anderen Stadttheilen zurückstehen. Redner forderte zum nochmaligen, frischen, fröhlichen Eintritt in die Bewegung auf. Ein Sturmlauf und der Sieg sei gesichert. Der Zuzug sei weniger bedeutend, als glauben gemacht werde, zudem sei noch vielfach Arbeitsgelegenheit zu ben gestellten Forderungen vorhanden. Zum Schlusse forderte Redner zur fachlichen, ruhigen Aussprache und zur ruhig- ernsten Erwägung auf.( Beifall.) Herr Rust führte die mißliche Sachlage im Norden auf die Affordarbeit zurück, dieselbe entschieden verurtheilend und die Arbeitseinstellung am Montage im Sinne des Referenten befürwortend. Hr. Karsch bekundete fein großes Butrauen zu der nochmaligen Aufnahme des Streifs, während Hr. Weise die Möglichkeit eines Erfolges nicht in Abrede stellte, sofern die Kollegen nur den ernsten Willen zeigten und thatfräftig handeln würden. Auch Herr Scheel zollte dem Norden wenig Lob. Er fand die Ursache der wenig erfreulichen Verhältnisse darin, daß im Norden ein Zusammenfluß aller egoistischen Elemente stattfände, während die zielbewußten Maurer den Norden verlassen. Wenn die Maurer nicht Hand ans Werk legen, würde es bald dahin kommen, daß wieder durchweg zehn und elf Stunden gearbeitet werden müsse. Er appellirte an die junge Generation, Berlin zu verlassen. Der partielle Streit schade dem Unternehmer mehr, als der Generalstreik. Dringend forderte Redner zum thatkräftigen Handeln auf, dann würde in acht Tagen der Sieg errungen sein. Im Sinne des Referenten äußerte sich auch Herr Ferkel, voraussehend, daß die zu fassenden Beschlüsse auch gehalten werden. Noch sei es Zeit zum Handeln. Dringend warnte er aber davor, nochmals in einen Streif einzutreten, sofern die Kollegen nicht ernstlich gewillt seien, moralisch und finanziell jeder Einzelne seinen Mann zu stehen. Nachdem auch Herr Krieg eine Arbeitseinstellung am Montag befürwortet hatte, brachte Herr Fiedler die eingelaufenen Resolutionen bezw. Anträge zur Verlesung und eröffnete über dieselben die Spezialdebatte. Dieselbe schloß mit der Annahme folgender Resolution gegen eine Stimme: " Die heute am 19. Juli im Norden Berlins im Saale Herrn Cothmann tagende öffentliche Versammlung der Maurer Berlins und Ümgegend beschließt: In Erwägung, daß der am 3. d. Mts. gefaßte Beschluß nicht inne gehalten wurde und besonders der Norden gegen alle anderen Stadtviertel im Rückstande steht, verpflichten wir uns, den anderen Stadtvierteln zu folgen, und zwar dadurch, daß wir
Eine Aufforderung zu einer offenen Kollekte, die der Genehmigung des Oberpräsidenten bedürfe, erblickt das Berliner Amtsgericht in einer Notiz der Berliner Volfstribüne" vom 1. Juni 6. J. Da die Notiz weiter nichts enthielt, als die thatsächliche Festseßung, daß zum internationalen Arbeitertag seitens der Berliner Arbeiter gesammelt werde und daß bestimmte Personen Gelder entgegennehmen, von einer Aufforderung zum Zahlen also gar keine Rede war, so gedenkt der Redakteur der Wolfstribüne" gegen die 21,10 Mt. Strafe und Kosten Einspruch zu erheben.
Von großem Raffinement zeugt die That, welche gestern die unverehelichte Anna Johanna Mieth unter der Anflage des schweren Diebstahls vor die zweite Ferienstraffammer des Landgerichts I führte. Die Angeklagte führte seit Jahren die Wirthschaft für den in der Wallstraße wohnenden verwittweten Bildhauer Bußler. Als der Letztere in der Nacht zum 13. Oftober v. J. aus dem Kegelklub nach Hause kam und sein Zimmer betrat, fiel ihm ein eigenthümlicher Zug auf; er rief der in der Küche beschäftigten Angeklagten zu, fie möge mit Licht kommen und als diese dem Gebot folgte und das 3immer betrat, rief sie sofort, auf das eingedrückte Fenster zeigend: Da ist eingebrochen!" Und so schien es in der That, das Fenster war nach allen Regeln der Diebstunst eingedrückt worden. Das Bureau des Bildhauers Bußler war anscheinend mittelst Nachschlüssels geöffnet worden, der Dieb hatte aber nur eine Kaffette mit 4000 M. Inhalt sowie mehrere Pretiosen mitgenommen, alle übrigen daneben liegenden Werth
des
1. am Montag, den 22. Juli dieses Jahres die Arbeit, wie überall sonst erst um 7 Uhr Morgens aufzunehmen;
2. den Stundenlohn von 60 Pf. aufrecht zu erhalten resp. denselben einzuführen suchen.
In Erwägung, daß nur durch einmüthiges Vorgehen die Forderung durchgeführt werden kann, verpflichten wir uns, täglich im Zentralbureau zu melden."
Einstimmig angenommen wurde hierzu folgender Unter
antrag:
Die im Ausstand befindlichen Kollegen werden nach Möglichkeit unterstüßt. Alle arbeitenden Kollegen verpflichten sich, ihre Beisteuer zum Streiffonds wöchentlich abzuliefern. Um eine regelrechte Sammelfarte zu befizen, werden dieselben einmal wöchentlich auf den Bauten kontrolirt,"
ebenso folgender Antrag:
Da die Forderung der neunstündigen Arbeitszeit noch nicht ganz errungen ist, verpflichten sich sämmtliche unverheirathete Kollegen, am Montag Berlin zu verlassen."
Den unverheiratheten Kollegen, welche nachweisen, daß sie zu den geforderten Bedingungen arbeiten, können die einbe haltenen Streiftarten ausgefertigt werden. Die Filialen in der Megerstraße und in der Ackerstraße werden am Montage wieder eröffnet werden. Die Versammlung schloß mit einem kräftigen dreifachen Hoch auf den Sieg der gerechten Sache. Nächste Versammlung am Montag Abend in der Tonhalle.
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Kräften dahin zu wirken, daß die Forderungen der Gefe überall zur Durchführung gebracht werden, schon um Arbeitgebern Rechnung zu tragen, welche die Forderungen erkannt haben. Am meisten feien es die Poliere, welche Gefellen feindlich sich gegenüberstellen, die Arbeitgeber einfichtsvoller, als die Poliere. Ferner empfahl Redner, Stundenlohn gänzlich unberücksichtigt zu lassen und nur neunstündige Arbeitszeit zur Durchführung zu bri
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auf einem anderen Bau Bedingungen wieder aufnehmen, sondern Zentralbureau von der erfolgten Arbeitseinstellung schleun in Kenntniß seßen. Die folgenden Redner gaben ihre nungen in verschiedener Weise kund. Herr Stopp tra Bausperren ein und Herr Maczijewsky wünschte, daß Bauten kontrolirt werden. Herr Zöllner äußerte sich dahin, auch im Westen am Montag überall erst um 7 Uhr Morg die Arbeit begonnen werde. Herr Kliemann hob namen lobend den Südwesten hervor und bezeichnete als den aro
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Schaden der Bewegung die Uneinigkeit unter den Gesellen Markenbeutel" der Poliere und die Sucht nach Gewinn. Herren Stopp, Maczijewsky, Gericke u. a. traten energ für ein unentwegtes Festhalten an den gestellten Forderung ein, während Herr Grothmann namentlich an die jun Kräfte appellirte, fest zur Sache zu halten, gleichwie Kollegen mit ergrauten Haaren. Wenigstens 5000 Ma fönnten noch Arbeit erhalten, doch spekulirten die Arbeitge Maurern ein Paroli bieten zu können. Ein jeder müſſe e noch immer auf den Zuzug von außerhalb, um den Berli angelegen sein lassen, diese Hoffnung zu nichte zu mad I mit der im Königstädtischen Rafino angenommenen Refolut
Die Versammlung faßte schließlich eine Resolution, welche
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vollständig deckt. Ebenso wurde der gleiche Unterantrag nommen und bestimmt, daß jeder Kollege von Beginn nächsten Woche ab eine Sammelfarte bei sich zu führen Ferner verpflichtete sich die Versammlung, für die Sammlung voll und ganz einzutreten, damit die Kollegen, welche au
sperrt werden, genügend unterstützt werden fönnen.-
Die B
fammlung schloß gleichfalls mit einem dreifachen Hoch auf
baldige siegreiche Beendigung des Streifs.
Die Zimmerleute hielten am Freitag eine von
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1000 Personen, von denen/ 10 Stunden, die ander nur 9 Stunden arbeiten, besuchte Versammlung in der To
halle, Friedrichstr. 112, unter Vorsiz des Herrn Jäckel ab über die weitere Fortführung des Streits zu berathen. Jäckel gab in seinem Situationsbericht an, daß von den gewöhnlich in Berlin beschäftigten 5000 Gesellen jest 2400 die neunstündige Arbeitszeit errungen haben.
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vertheilen sich auf 103 Geschäfte, von denen 81 ihren Gefell
60 Pf., 22 nur 55 Pf. Lohn pro Stunde zahlen.
günstige Sachlage sei zum größten Theil noch durch den gonnenen partiellen Streit erreicht worden. Wollten nu
Gesellen die errungenen Vortheile festhalten, dann sei es nöth daß auch die anderen noch rückständigen Plätze gezwung werden, zu bewilligen. Wie die Situation liege, gebe es fein günstigeren Augenblid, mit einem Schlage den völli Sieg zu erreichen. Nachdem Redner noch den Beschluß
Innung, bei event. Arbeitseinstellungen sämmtliche Befe
auszuschließen und während der Dauer von 6 Wochen
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