Berlin

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Arbeit zu nehmen, gestreift und als völlig inhaltslos wie die meisten Beschlüsse der Meisterschaft bezeichnet hatte, empfiehlt er als besten Weg den Sieg zu erringen, am Montag, den 22. d. M. auf sämmtlichen Bauten und Plägen erst um 7 Uhr iner scharf früh die Arbeit aufzunehmen. Sollten die Meister mit Arbeits­Ungunft de

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ausschluß antworten, dann möge über die betreffenden Pläge rten Kolleg der partielle Streit verhängt werden. Doch glaubt Redner, daß

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es hierzu nicht kommen werde, da die Arbeit sehr dränge und nden hätt einen Aufschub mehr vertrage. Es läge jetzt nur an den Ge­sellen, die neunstündige Arbeitszeit zu erringen, wenn sie nur ftritte vorgehen.( Lebhafter Beifall.) Kamerad Elsholz betont, daß, sollten die Meister nicht nachgeben, eine Versammlung das Weitere beſchließen werde; es müßte dann nochmals auf 8 Tage der Generalstreif verhängt werden.( Beifall.) Kamerad Wolter führt aus, daß Zuzug jezt nicht zu erwarten sei, da die Ver­fahl mehältnisse in den Kleinstädten sich erheblich gebessert hätten und genügend Arbeit dort vorhanden sei. Auch er erklärt die Maß­es Referen nahmen und Drohungen der Meister, schwarze Liſten u. 1. 1. mals den letzten Vorstoß zu wagen, der unbedingt zum Siege den Muth haben werder, die Gesellen auf die Straße zu sehen. Nach dem Herr Jäckel nochmals darauf hingewiesen, daß, wenn nicht sämmtliche Gesellen die Forderungen bewilligt erhalten, bald. Abzüge gemacht werden, und dazu ermahnt hatte, ehrlich and

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und einmüthig beſchloſſen, am Montag erst um Uhr die Arbeit zu beginnen. An diesem Tage soll Vormit­tags eine Versammlung stattfinden, um das Resultat zu erfahren. Der Delegirte in Paris ( Seißt) soll durch eine Depesche von dem Stand der Dinge unterrichtet werden. Alsdann schloß die Versammlung mit einem fräftigen Hoch auf die diesjährige

Bewegung.

Eine große öffentliche Schneider- Versammlung, welche von ca 400 Schneidern besucht war, tagte am Montag, den 15. Juli, im Königſtadt- Kasino", Holzmarktstraße 72, mit der Tagesordnung: 1. Sind die Schneider Berlins gewillt, 3. Diskussion. Referent war Kollege Jeschonnet. Die Ver­sammlung wurde geleitet von den Kollegen Täterow, Steinmar und Wilt. Referent Jeſchonnef beleuchtete in furzen Worten die Laschheit der Berliner Schneider. Von den 12000 find

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nur 3- bis 400 anwesend. Berliner Schneidern sehr gut mehr das Nothwendigste, um überhaupt noch in einer Versammlung erscheinen zu können. Ein guter Theil

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denkt, wenn Einer einen besseren Rock- an hat, wie der Andere, so sei er mehr wie der Andere, erst dann, wenn diese Meinungen von der Bildfläche verschwunden sind und wir Hand in Hand gehen, dann fönnen wir gegen das Kapital Front machen, dann erit fönnen wir auch der Hausindustrie zu Leibe gehen. Hausindustrie ist in Berlin sehr eingewurzelt. Auf Kosten der Unverheiratheten nehmen sich die sogenannten Fettböde große Wohnungen, da wird von Früh Morgens, wenn der Hahn fräht, bis in die tiefe Nacht hinein für einen winzig fleinen Lohn ge­arbeitet. Zumal wenn die Frauen mitarbeiten müssen, ist an ein ruhiges Familienleben, an regelrechte Bildung der Kinder gar nicht zu denken. Regelung der Arbeitszeit ist ein großes Be­dürfniß, zumal der Schneider Berlins. Redner sprach nun über den zweiten Punkt: Durch welche Mittel ist es uns möglich, unsere Lage zu verbessern? Vor allen Dingen ist es nöthig, daß die Mehrzahl der Schneider Berlins einer festen

zwingen, bessere Arbeitsbedingungen zu stellen. Der Berg arbeiterstreif würde ein besseres Resultat erzielt haben, wenn die Bergleute einer Gewerkschafts- Organisation angehört hätten. Die Schneider Hamburgs gehörten bereits zum größten Theil dem Deutschen Schneider- Verbande an. Dieser trat für die Kollegen ein und in Zeit von 5-6 Wochen war der Streif zu Gunsten der Kollegen beendet. Organisationen bestehen in Berlin sehr viele; erstens die Innungen; eine weitere Dr ganisation ist der Ortsverein der Schneider. Bemerkenswerth ist, daß die Schneider 16-17 Stunden täglich arbeiten müssen. Das ist die Errungenschaft der Ortsvereine. beleuchtete furz die Lokal- und Zentral- Organisation und. betonte, daß persönliche Reibereien endlich einmal aufhören müffen. Der frühere Fachverein war 200 Mitglieder stark, bei der ganzen Arbeit war es nicht möglich, mehr heranzieheu; anders ist es mit der Filiale des deutschen Schneider- Ver­bandes, welche bei der Gründung 59 Mitglieder zählte und in der Zeit von einem halben Jahre sich weit über Hundert ver­breitet hat. Der Verband hat um 2050 Mitglieder zuge= nommen. Hamburg konnte feststellen, daß während der ganzen Streifperiode 14 Mann zugereist kamen, aber keine Verbands= mitglieder, sondern solche, welche keiner Organisation ange=

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Redner

Jeschonned verliest den§ 3 des Verbandsstatuts und. bittet zum Schluß die fremden Gäste, sich dem Schneider­Verband anzuschließen. Ein Antrag auf zehn Minuten Bause zur Aufnahme neuer Mitglieder wurde abgelehnt, unter der Motivirung, daß unmöglich nach einer einseitigen parteiischen Darstellung dies den Kollegen zuzumuthen sei. In der Dis­fussion nahm Herr Feldmann die lokale Organisation gegen die Anschuldigung des Referenten in Schuß und rechtfertigte das Bestehen derselben. Bei einer vernünftigen Taktik der beiderseitigen Vereinigungen könne die Zeit nicht ausbleiben, wo eine Verschmelzung herbeigeführt würde, nachdem die Gegensätze ausgeglichen. Herr Täterow will nicht Del ins Feuer gießen,

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beibrachte, sei die Versammlung doch nicht genehmigt worden. Nach Ansicht des Redners sollen die Meister im Allgemeinen schon nachgeben, besonders auf dem Wedding und Gesundbrunnen wären dieselben mit den Forderungen der Gesellen bis auf die Frage, des Logis nnd der Kost einver­standen. Sollte der Streit diesmal kein günstiges Resultat zeitigen, so würde man ihn doch wieder zu Weihnachten auf nehmen. In der Diskussion wurde die Tagespresse wieder scharf mitgenommen und der Beschluß gefaßt, zu den nächsten Versammlungen teine Berichterstatter mehr zuzulaffen, da das Publikum durch die Zeitungsberichterstatter nur getäuscht wor­den sei. Der Vorsigende soll einen Aufruf an das Publikum über die Lage des Streits ausarbeiten und den Zeitungs­redaktionen zustellen. Sämmtliche Ausschußmitglieder wurden veranlaßt, ihre Aemter niederzulegen, nachdem die Altgesellen dies schon vorgestern gethan, und sollen sie nicht wieder auf nehmen, bis die Meister mit den Gesellen einig geworden sind. Bungen der Gesellen, ebenso den Generalſtreit bis auf weiteres aufrecht zu erhalten.

Wir werden um Aufnahme folgender Berichtigung ersucht: In der Beilage Nr. 164 zum Berliner Voltsblatt" vom 17. Juli befindet sich unter Versammlungen ein Artikel: " Der Verband deutscher Zimmerleute". Daselbst heißt es nach Beile 17: Ferner hatte derselbe( nämlich der Ausschuß) den

Ausschlng des Herrn H. Lehmann aus dem Verbande wegen u. s. w. bewirkt." Diese Auffassung ist nicht richtig. Der Hauptvorstand in Hamburg hatte den Ausschluß des H. Leh­mann beim Ausschuß beantragt.( Da nach dem lezten Hand­werkertagsbeschluß der Hauptvorstand nur unter Zustimmung des Ausschusses Mitglieder ausschließen darf.) Und somit hatte der Ausschuß in seiner Thätigkeit den Fall Lehmann zu prüfen und dem Hauptvorstand nach seinem Ermessen die Zustimmung zu ertheilen.

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Den Riftenmachern zur Nachricht, daß die zu Montag, den 22. d. M., angekündigte Generalversammlung 8 Tage später, den 29. d. W., in demselben Lokale stattfindet. Montag, den 22. Juli, findet eine öffentliche Ristenmacher. versammlung bei Jordan, Neue Grünstraße 28 statt, mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Zubeil über den Nugen der gewerkschaftlichen Organi fation. 2. Bericht der Tarifkommission und Vorlage des neuen Lohntarifs. Bentral- Kranken- und Sterbekaffe der deutschen Wagenbauer ( Bezirk I.) Montag, den 22. Jult, Abends 9 Uhr, Versammlung bei Bolzmann, Andreasstr. 26. Tagesordnung: 1. Abrechnung. 2. Wahl der Ortsverwaltungs­beamten. 3. Raffenangelegenheiten.

Bentral- Kranken- und Sterbekaffe der deutschen Wagenbauer ( Berlin C). Am Montag, den 22. Juli, Abends 8% Uhr, findet eine Versammlung bei Schayer, Brunnenstraße 40, statt. T.- D.: 1. Kaffenbericht vom 2. Quartal. 2 Wahl der Ortsverwaltung. 3. Verschiedenes.

Große öffentliche Versammlung der Porzellanmaler Berlins am Montag, den 22. 6. M., Abends 8 Uhr, bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75. Tagesordnung: Der Delegirtentag der Porzellanmaler Deutschlands in Zwickau i. S. am 11. und 12. August d. J. Referent Herr Karl Munt.

Nationale kaufmännische Kranken- und Sterbekaffe.( Einge­geschriebene Hilfskaffe Nr. 71.) Bureau: Kleine Frankfurterstr. 10 III. Bor standssigung am Montag, den 22. Juli, Abends 9 ühr, im Restaurant Röllig, Neue Friedrichstr. 44.

Bentralkranken und Sterbekaffe der Schuhmacher und Berufs­genossen Deutschlands , E. H. 32, Verwaltungsstelle Berlin . Mitgliederversamm lung am Montag, den 22. Juli, Abends 8% Uhr, Röpnickerstr. 100, bei Mundt. Tagesordnung: 1. Bericht der Delegirten von der Generalversammlung in Er furt. 2. Kassenbericht vom zweiten Quartal 1889. 3. Vorstandswahl. 4. Ver­schiedene Kassenangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimirt.

Verein zur Wahrung der Interessen der Berliner Knopf­arbeiter. Ordentliche Generalversammlung am Dienstag, den 23. Juli, Abends 8% Uhr, im Restaurant Jäschke, Blumenstr. 39( Ecke Andreasstraße). Tagesordnung: 1. Vierteljährlicher Kaffenbericht. 2. Innere Vereinsangelegen heiten. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Neue Mitglieder werden aufge nommen. Gäste stets willkommen.

Verein zur Erzielung volksthümlicher Wahlen im 4. Berliner Reichstagswahlkreis. Generalversammlung am Mittwoch, den 24. Juli, Königstadt- Kasino, 72. Tagesordnung: 1.

abends 8 Uhr, im stämisitants. 3. Wahl des géfammten Betfchbes., 4. Beb

schiedenes und Fragekasten. Mitgliedsbuch legitimirt.

Turn- und gesellige Vereine am Sonntag: Lübeck 'scher Turnverein ( 2. Lehrlingsabtheilung) Abends 6 Uhr Elisabethstraße 57-58.- Turnverein Wedding "( 2. Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Pantstr. 9. Turnverein Ver Froh und Frei"( Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Bergst. 57. gnügungsverein Fröhlichkeit"( gegr. 1880) Nachmittags 5 Uhr Grüner Weg 29, Versammlung.

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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine etc. am Montag: Gesang­verein unverzagt" Abends 8% Uhr im Restaurant Goering, Röpnickerstraße Nr. 127a. Gesangverein Sängerlust" Abends 9 Uhr im Restaurant, Lands­bergerstraße 80. Männergesangverein Weiße Rose " Abends 9 Uhr im Restaurant Kleine, Gerichtsstraße 10. Männergesangverein Eintracht I" Männergesangverein ,, Alte Abends 9 Uhr Köpnickerstraße 68, im Restaurant. Gesangverein Linde Abends von 8 bis 10 Uhr Mariannenstraße 31-32. ,, Deutsche Liedertafel" Abends ,, Echo 1872" Abends 9 Uhr Oranienstraße 190. 9 Uhr, Oranienstraße 190. Gesangverein Myrthenblätter" Uebungsstunde Alte Schönhauserstraße 42 bei Malzahn. Turnverein Hasenhaide"( Lehr­lingsabtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße 60-61. ,, Berliner Turn genossenschaft( 7. Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turn­halle, Brigerstr. 17-18;- desgl. 6. Männerabtheilung Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Gubenerstraße 51.- Lübeck 'scher Turnverein( Männer abtheilung) Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57-58.- Verein ehemaliger Schüler der VII, Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Poppe, Lindenstraße 106. Friedrichs Verein"( ehemalige Zöglinge des großen Friedrichs Waisenhauses der Stadt Berlin ) Abends 8% Uhr bei Bormann, Ohmgaffe 2. Unterhaltungs­Verein flub Schiller Abends 8 Uhr im Restaurant Giesel, Triftstraße 41. Berliner Theaterfreunde Abends 8% Uhr bei Lülow, Admiralstraße 38. Vergnügungsverein 3id- 3ad Abends 9 Uhr in Möwe's Gesellschaftshaus, Fichtestraße 29.- Berein Lustig" Abends 9 Uhr bei Thamm, Schönhauser Allee 28.- Verein Ratibor Abends 8% Uhr im Königstadt- Kafino, Holz­marktstraße 72. Arends'scher Stenographenverein Apollobund" Abends Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche 8 Uhr Thurmstraße 31( Moabit .). Stenographie Abends 8% Uhr im Münchener Bräuhaus, Neue Friedrichsstraße Str. 1, Unterrichts- und Uebungsstunde. Rauchklub Nordstern" in Sufatts Lokal Frankfurter Allee 174, Friedrichsberg. Rauchklub Hellblau" Abends 19 Uhr Staligerstraße 143. Berein ehemaliger Schüler der 42. Gemeinde­schule Abends 9 Uhr bei Kloth, Dresdenerstraße 10.

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schnell begangene Fehler gut zu machen. Diefelben werden ebenso gut wie früher, auch bei einer fünftigen sozialen Re­volution Sieger sein.( Stürmischer Beifall.) Hierauf wurde mitgetheilt, daß die Possibilisten über den Fusionsvorschlag ein­fach zur Tagesordnung übergegangen feien und daß infolge dessen die holländischen und italienischen Delegirten auf dem Kongresse der Possibilisten diesen Kongreß verlassen haben und zwischen versuchte ein Anarchist durch wiederholte Rufe= Vive l'Anarchisme! " die Verhandlung zu stören. Nachdem derselbe vergeblich zur Ruhe ermahnt worden, wurde er an die Luft befördert.

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In der heute früh wieder eröffneten Sizung wurde mit­getheilt, daß der Stadtrath von Paris die Mitglieder beider Kongresse zu einem am 19. d. Mts., Abends 9 Uhr, im großen Saale des Hotels de Ville von ihm veranstalteten Bankett ein geladen habe. Die Vertreter der Stadt Paris haben 50 000 Francs für das Bankett bewilligt. Es seien zu dem Bankett 2000 Eintrittskarten ausgegeben worden. Hierauf wurde in der Tagesordnung fortgefahren. Morris( London ) berichtete über die Arbeiterbewegung in England. Vor 6 Jahren habe es in England noch keine eigentliche sozialdemokratische Be wegung gegeben. Die Ueberreste des Chartismus und ein seichter Liberalismus waren bis vor verhältnißmäßig furzer Zeit in der englischen Arbeiterbevölkerung vorherrschend. Jekt treten die eng lischen Arbeiter mehr und mehr in die Reihen der Sozialisten ( Richtung Marr). Sowohl für die englische als auch für die französische Arbeiterbewegung sei es nachtheilig, daß der Schein­liberalismus und die Scheinkonzessionen der Bourgeoisie die Arbeitermassen im Schlepptau zu erhalten verstehen. Die Trades- Unions seien jetzt in der Zersetzung begriffen, die Bor theile davon werde der Sozialismus haben. Die franzöfifche Bourgeoisie sei erbärmlich, noch erbärmlicher sei aber die eng lische. Die schlimmste Bourgeoisie sei wohl die deutsche­Eigentlich gebe es nur eine Bourgeoisie, sowie es nur ein Pre­letariat gebe. Das englische Proletariat raffe fich mehr und mehr auf. Auf dem nächsten internationalen Arbeiterfongres werde der Beweis geliefert werden, wie gewaltig die proletarische Bewegung in England gewachsen sei. Die proletarische Be wegung sei durch keine Macht der Erde aufzuhalten, fie werde und müsse zum Siege gelangen.( Stürmischer Beifall.)

Redakteur Dr. Adler( Wien ): Die österreichischen Gefehe halten die Mitte zwischen Deutschland und Rußland . Die Form der Gefeße sei liberal, die Ausführung fibirisch". Die Anarchistengeseze werden neuerdings gegen die Sozialdemo fraten angewendet. Innerhalb der sozialdemokratischen Partei Desterreichs herrsche jeßt, nach Beseitigung einiger Persönlich feiten, voller Friede. Die Partei sei vortrefflich organit allein die Agitation sei in Oesterreich schwieriger als in jedem anderen Lande. Desterreich sei im Allgemeinen ein in der Kultur zurückgebliebenes Land. Noch heute seien Reite des Feudalismus vorhanden. Allerdings verwandle sich der Feudalismus , der über ganz bedeutende Machtmittel zu ge bieten habe, immer mehr und mehr in den allgemeinen Bourgeoisbrei. Eine Arbeiterschußgefeßgebung eristire wohl, aber nur auf dem Papier. Allein so schlecht dieser Schuß auch sei, so habe er doch auf die allgemeine soziale Lage der Arbeiter günstig eingewirkt. Jedoch diese kleinen Vortheile werden durch die politische und wirthschaftliche Willkürherrschaft wieder in Frage gestellt. Der Emanzipationskampf muß in Desterreich mit größter Energie geführt werden. Die Zukunit im Momente des Zusammenbruches der kapitalistischen Welt­ordnung werde davon abhängig sein, ob verthierte Stlaven oder Männer auf der Weltbühne stehen werden. Man müffe diesen großen Moment vorbereiten.( Stürmischer Beifall.)

De Volders( Belgien ): Die sozialen Verhältnisse der be! gischen Arbeiter seien so elend, daß sie aller Beschreibung spotter. Die Agitation sei trotzdem sehr schwierig, weil das belgifde Bolt moralisch depravirt sei. Die sozialdemokratische Partei in Belgien sei jezt vortrefflich organisirt, vielleicht besser als in jedem andern Lande; es handle sich nur noch um ihre Aus­dehnung. Die belgische Arbeiterbewegung werde troß aller Hindernisse, troß des schimpflichen Spizelsystems unaufhaltsam weiter vorwärts gehen.( Beifall.)

Hibes( Böhmen ): Zum ersten Male rege sich jetzt auch unter den Slaven eine hochgehende sozialdemokratische Be wegung. Böhmen habe sich seit dem furchtbaren Aderlaß im 15. Jahrhundert noch bis heute nicht vollständig erholt. Die feudalen Richtungen haben zu ihren Sonderzwecken wohl das Volk ins Schlepptau genommen; allein die kapitalistische Pro­duktion habe auch ein neues Maffenproletariat und Maffen­elend geschaffen. Das Proletariat in Böhmen fange an, sich zu rühren, man fuche es gewaltsam niederzudrücken; allein die Be wegung mache Fortschritte, ohne daß irgend welche namhafte Führer vorhanden seien.( Beifall.)

Kair Hordy( Schottland ) berichtete über die Lage der schottischen Bergarbeiter. Der Redner flagte über schlechte Löhne und lange Arbeitszeit. Er befürwortete die gesetzliche Einführung eines achtstündigen Normalarbeitstages. Man verspreche sich wohl in England nicht viel von solch' fleinen Maßregeln; allein man spreche in englischen Arbeiterfreisen nicht gern von der sozialen Revolution. Trotzdem werde man im gegebenen Mo mente in England wahrscheinlich gründlicher aufräumen, als in irgend einem anderen Lande.( Stürmischer Beifall,)

Fran Jankowska berichtete über die polnische Arbeiterbe­wegung: Taktik, Propaganda und Agitation werde in Polen

Neueste Nachrichten. nach deutſchem Mufter gebandhabt. Früber sei die Wuth des

sondern betont, daß er ein Freund aller Bruder- Organisationen sei, Spezialberichte über den Kongreß sind heute ausgeblieben. Wir spät auf die Bühne getreten, auf der das Weltdrama der Sozial

welche den gemeinschaftlichen Feind, die kapitalistische Produk­tion mit ihren Auswüchsen bekämpfe. Nach der tendenziösen Darstellung sei er verpflichtet, nicht nur die Seitenhiebe abzu­wehren, sondern die Gründe für das rechtliche Bestehen der Freien Vereinigung der Schneider Berlins" hervorzuheben.

Jamen

Beobachter.

sind also zu unserem Bedauern gezwungen, unsern Lesern nur. das Referat des für andere Zeitungen forrespondirenden fr.­Berichterstatters zu bieten. Dasselbe lautet über die Sigung von Mittwoch Abend:

Paris , 18. Juli. In der gestrigen Abendsigung führte

polnischen Volkes wie ein Gewitter ausgebrochen; hente balle

demokratie aufgeführt werde; allein die Rolle, die Polen dereinst zufallen werde, werde es, wo immer es auch sei, voll und garz ausfüllen.( Stürmischer Beifall.) Danach wurde die Sigung auf Abend vertagt. Zu erwähnen ist noch, daß die Schweizer für die verunglückten Bergarbeiter zu St. Etienne 150 Frks.

Deutschen Delegirten beschloffen haben, auf das Maffengrab der 03

Nachdem derselbe die hoffnungslose Lage der Gewerksgenossen Anseele( Gent ) den Vorsiz. Es wurde zunächst unter großem gezeichnet haben. geschildert und eine weitere Proletarisirung der Massen für Beifall mitgetheilt, daß die deutschen Delegirten zur Unter­feststehend gekennzeichnet hatte, tritt er der Annahme entgegen, stüßung der verunglückten Bergleute in St. Etienne 1000 Fr. daß weder durch eine rein gewerbliche Vereinigung dieser gespendet haben. Im weiteren wurde mitgetheilt, daß die fei, einen gerechten Ausgleich zwischen Kapital und Arbeit her- gefallenen Kommunards, das sich auf dem Friedhofe Père beizuführen. Als Beweis dienen die großen amerikanischen Lachaise befindet, einen Kranz niederzulegen.( Lebhafter Bei Verbände und die englischen Gewerkvereine für jeden aufmerk- fall.) zur Zeit eines wirthschaftlichen Aufschwungs Erfolg haben, in der Zeit wirthschaftlicher Krisen aber wachsen ihnen die Verhältnisse über den Kopf, wodurch ihre Ohnmacht besiegelt Russen Lawroff über die Lage der Arbeiterbewegung in Ruß­

Solche Verbände fonnten

wohl

ständige Arbeiterpartei zu gründen. Als der Redner die Worte

girte aller Kulturländer"

aussprach: Gegenwärtig tagt in Paris ein Kongreß, wo Dele- seien. Allein das russische Proletariat habe sich durch jahr­

erfolgte die Auflösung durch den

überwachenden Beamten. Auf die Frage des Vorsitzenden, auf Grund welches Gesezes, wurde§ 9 des Sozialistengefeßes angegeben. Gegen diese Auflösung wird Beschwerde erhoben.

fall.) Ferner wurde mitgetheilt, daß noch einige neue Man­bate, darunter zwei aus Schweden , eingetroffen feien; die Zahl der Delegirten ist inzwischen auf 410 angewachsen. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Bericht des land. Es sei das erste Mal( so etwa bemerkte der Redner), daß die Russen auf einen internationalen Kongreß vertreten zehnte lange Kämpfe wohl ein Recht erworben, an dem inter­nationalen Arbeiter- Rongreffe theilzunehmen. Der Redner gab alsdann einen geschichtlichen Rückblick über die proletarische Hunderte, ja Tausende von Bewegung in Rußland . Kämpfern seien den Machthabern zum Opfer gefallen, troß alledem mache die sozial- revolutionäre Bewegung in Ruß­Jules Guesde ( Paris ) schilderte in eingehender Weise die französischen Ar­beiterverhältnisse. Es gebe nur einen Sozialismus, der allen Kulturvölkern der Erde gemein fei, nicht aber einen deutschen ,

Zum Bäckerstreik. An den heute Vormittag im Saale des Berliner Handwerkervereins und in Genz' Salon statt­gefundenen Versammlungen der streifenden Bäckergesellen land gewaltige Fortschritte.( Beifall.) nahmen etwa 2500 Streifende Theil In einem Aufrufe, welchen die Kommission an die noch in Arbeit stehenden Bäcker­gefellen behufs Niederlegung der Arbeit erlaffen hat, wird die

2800

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Zahl der jezt noch im Ausstande befindlichen Gesellen auf einen französischen u. s. w. Es herrschen überall die gleichen

rathen des Meisters Mittendorf eine Meisterversamm= angegeben. Herr Pfeiffer theilte mit, daß er auf An­Iung habe einberufen wollen, doch habe er dazu die polizeiliche

Präsidium den Bescheid ein

einem Meister

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Grundsäße und dieselben Kampfmittel. Keine Bourgeoisie der Welt sei aber so forrumpirt als die französische. 450 Seftionen vertreten die sozialdemokratische Bewegung in den franzöfifchen

Genehmigung nicht erhalten. Erst habe er vom Polizei- Departements. Der Kongreß habe eine Heerschau abzuhalten; die­

darauf

erhalten, daß er dazu von Beglaubigungsschreiben haben müſſe, ein solches auch Meister Mittendorf

felbe falle aber für Frankreich nicht sehr günstig aus. Allein des halb dürfe man trotzdem nicht verzweifeln an dem endlichen Siege des Sozialismus. Die französischen Arbeiter lernen sehr

Depeschen.

( Wolffs Telegraphen- Bureau.)

New- York , 20. Juli. Infolge heftiger Regengüsse traten im Westen von Chikago, sowie in Cincinnati und an anderen Bunften im Kanawha- Thale( Weſtvirginien) Ueberschwemmungen ein. Der hierdurch, sowie durch einen Wolfenbruch veursachte Schaden ist ein sehr beträchtlicher. Auch mehrere Menschenleben gingen zu Grunde.

amant Briefkasten.

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Den gemaßregelten Mitgliedern der freireligiösen Gemeinde. Wir fönnen Ihren Artikel nur veröffentlichen, wenn Sie uns Ihre Einwilligung geben, auch Ihre Namen darunter seßen zu dürfen. Also im Sprechsaal unseres Blattes. Wenn Sie hiermit einverstanden sind, geben Sie uns Nach richt. Wir haben es wirklich satt, von allen Seiten wegen der Veröffentlichung förmlich bestürmt zu werden. Unserer Ansicht nach wäre es am besten, Sie regelten die ganze Angelegenheit in einer öffentlichen Volksversammlung, wenn Sie doch einmal an die Allgemeinheit appelliren wollen. In Ihrem Recht sind Sie allerdings.

Kranken- Unterstühungsbund der Schneider. Sie haben in Ihrer Anzeige anzugeben vergessen, an welchem Tage Ihre Versammlung stattfindet.