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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Sonntag, den 4. August 1889.

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den, daß dann wenigstens die Einfuhr von Schweinen aus

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Dänemart, wieder freigegeben würde, wo die Schweinefeuche nach der Krautstraße zu den Arli'schen Eheleuten gebracht. Die

wir werden mit geschlachtetem Schweinefleisch überschüttet wer­den. Dadurch würde dem Nothfstande abgeholfen werden, unsere leidenden Herren Landwirthe fämen dann aber aus dem Regen in die Traufe."

gefchichte eines Negers, welcher gegenwärtig auch die Berliner  Modernes Sklaventhum. Ueber die traurige Leibens- längst erloschen ift. Oder aber es wird nicht lange dauern unde Staatsanwaltschaft näher getreten ist, kann die Berliner   3tg." folgendes erzählen. Man wird sich erinnern, daß in den lezten Tag eine Notiz durch die Presse ging, die von einem Diebstahl eines Schwarzen bei einem Schaubudenbefizer handelte. Hinter biejer trodenen polizeilichen Nachricht birgt sich nun ein beinahe unglaubliches Vorkommniß, welches start an die Sklavenbe­bhandlung, wie fie etwa im vorigen Jahrhundert in Amerika  

Der Polizeipräsident von Berlin   bringt zur öffent­lichen Kenntniß, daß auf allen Feuerwachen hierselbst, nach

Maßgabe der vorhandenen Mittel, Berſonen, welche auf ber plöglich schwer ertranft fimo, bie erſte Dilfe geleistet wer­

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sind,

als zweifelhaft und seitens der Staatsanwaltschaft auch als höchst unwahrscheinlich angesehen worden; denn schon am Tage nach seiner Inhaftirung wurde der Schwarze, trotzdem er ob­bachlos war, auf freien Fuß gefeßt. Mit dem angeblichen Dieb­tabl deffelben aber verhält es sich so: Der Neger war seit einiger Beschlußfassung vom Magistrat vorgelegt worden. Zur Vor­

burg, welcher auf der Pankower   Hohenzollernwiese Vorstellun

Roft und Wohnung engagirt und hatte dafür mit 11 an beren Stammesbrüdern auf Märkten und Messen 2c. die Borstellungen mit Tanzen, famerunischem Kriegsgebeul, Feuer freffen und anderen schönen Künften auszufüllen. Uhrbach glaubte nun, feine Schwarzen", die ihm doch das Geld ein­brachten, wie die Sklaven behandeln zu können. Er miß­

Einundzwanzig Einwendungen gegen die während der Zeit vom 15. bis 30. Juli 1889 ausgelegt gewesene Ge­meindewähler- Lifte sind der Stadtverordneten- Versammlung zur

schuß der Stadtverordneten- Versammlung heute zusammen­treten. Für die alsdann nothwendig werdende definitive Ent­fcheidung über diese Einwendungen wird voraussichtlich schon am nächsten Donnerstag eine außerordentliche Sigung der Stadtverordneten- Versammlung stattfinden.

Unsere Staatsbahn- Verwaltung, so liest man in der Köln  . 3tg."(!), hat sich für größeren Andrang von Passagieren britter Klasse eine Aushilfe geschaffen, die wieder einmal be­großen Verwaltungen bieten läßt. Sie stellt nämlich, wenn

banbelte die Leute bei jeder Gelegenheit in der rohesten Weise weist, wie unglaublich viel sich ein geduldiges Publikum von und schlug mit allen möglichen Gegenständen, wie er sie gerade in die Hand bekam, auf die armen Geschöpfe ein. Aber das

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wäre noch nicht das Schlimmste. Der Budenbefizer gönnte find, Gepäck- oder Viehwagen ein, die durch Hineinstellen von ben Leuten nicht einmal die frische Luft; sowie die Au führungen" beendet waren, wurden die Schwarzen sämmtlich in einen Wagen gesperrt. Sie durften dann während der Nacht und des nachfolgenden Vormittags, an dem gewöhnlich keine Borstellungen stattfanden, nicht aus ihrem Käfig heraus, mußten fogar ihre Nothdurft im Wagen verrichten. Außerdem hatte der jaubere Herr mit seinen Negern einen Kontrakt in deutscher Sprache gemacht, den dieselben, weil sie nur der englischen

Bänken für die Personenbeförderung zugerichtet sind. Die Fahrt in diesen Wagen ist eine wahre Jammerfahrt; jeder, der nur einmal in einem solchen höheren Viehwagen" auch nur von einer Station zur anderen befördert worden ist, weiß da­von ein Lied zu fingen. Natürlich kommt die Bahnverwaltung dabei bestens auf die Kosten; das beneidenswerthe Recht, mit solchen Wagen befördert zu werden, muß mit Fahrkarten britter Klasse erkauft werden. Gerade auf einzelnen in Berlin  diese Wagen allsonntäglich bewundern und dabei mit großer Erbauung all' die liebenswürdigen Schmeicheleien hören, die das im vollen Sonntagsstaat in diese eigenartigen Wagen hin­

Sprache mächtig find, gar nicht verstanden und dessen Bestim mündenden Bahnen kann man bei einigermaßen schönem Wetter Versehen waren darin Strafen festgesezt, die in ihrer Höhe von mungen geradezu ungeheuerlich zu nennen sind. Für die kleinsten 5-10 M. in gar keinem Verhältnisse zu der fleinen Gage von

40 M. standen. In der That bekamen auch die Leute am Schluffe eingepferchte Publikum unserer Eisenbahnverwaltung darbringt.

Uhrbach

nur solche

Und die vierte Wagenklasse?

Dem Wiederbeginn des Schulunterrichts sieht wohl Niemand so sehnsuchtsvoll entgegen, als die Hauswirthe, welche an finderreiche Familien vermiethet haben und das muß man diesen Hauswirthen zugestehen, Etwas machen ihnen die grö­Beren, schulpflichtigen Jungen und Mädchen während der Ferien zu schaffen. Am 1. d. M. zog ein Wäschefabritant aus seinen Fabrifräumen in der Mariannenstraße. Beim Aufräumen fand fich ein großes Packet alter Etiquettes, wie sie auf Kragen­Kartons geklebt zu werden pflegen. Die Etiquettes, welche mit dem Namen William Pitt" bedruckt und auf der Rückseite gummirt waren, fonnten nicht mehr verwendet werden und der Fabrikant schenkte den ganzen Vorrath, um ihn los zu sein, den auf dem Hofe spielenden Kindern. Noch an demselben Vormittag prangte der Name des englischen Staatsmannes hundertfach an allen Flurwänden, Treppen und Hausthüren in der Nachbarschaft der ehemaligen Wäschefabrik, ja, in einem auf den sämmtlichen Thürschildern mit dem William Pitt" zu überkleben. Jugend hat eben keine Tugend.

des Monats faft tein baares Geld in die Hände, manchmal batten fie fogar noch etwas herauszuzahlen. Dazu erhielten fie ein Effen, das mancher Hund besser bekommen mag. Berlangten fie einmal ein Stüd Wurst, so lieferte" das der Herr Prinzipal und es wurde ihnen mit doppeltem und drei­fachem Preise auf die Monatsrechnung gefeßt. Kleidung und Wasche durften sich die Leute nicht selbst anschaffen. Eine Hose, bie Uhrbach besorgt und mit 13,50 M. angerechnet hatte, war, wie wir uns durch Augenschein überzeugen konnten, höchstens 6. werth. Der Leser wird fragen, wie fonnten sich die Leute bas aber gefallen lassen? Hierfür diene zur Erklärung, daß der Engagement gewesen waren und andere Länder und Sitten Eingeborenen engagirte, welche noch nie im noch nicht tennen gelernt hatten. Aber auch den in dieser Hin­ficht unerfahrenen Leuten wurde diese Art der Behandlung bald unerträglich, und drei von ihnen sannen schon lange auf heim­liche Flucht. In Brandenburg  , wo Mitte des vorigen Monats punkt für gefommen; in einer Nacht rafften fie ihre wenigen Habfeligkeiten zuſammen und brachen aus, ihre Schritte Berlin  zuwendend. Bei dieser heimlichen Flucht sollen die Leute auch einige ganz werthlose Gegenstände mitgenommen haben, die nicht ihnen gehörten. Und darauf baute nun Uhrbach seine Rache. Er hatte gehört, daß sich die Schwarzen in Berlin   auf balten und öfters nach der Afrikanischen Kneipe" auf der auf die Vogelwiese in Pantom fam, schickte er seinen Bruder and Geschäftsführer Hermann auf die Suche nach den Negern, um fie wegen Diebstahls der Polizei zu übergeben. Hermann brbad traf den einen Neger auch richtig in dem genannten Gofal an. Mit dem Rufe: Du Bestie!" stürzte er auf den felben los und spie ihm ins Gesicht. Alsdann übergab er ihn einem Schußmann. Auf der Polizei erzählte der arme Schwarze

Berlin   C S 8 1hr Bülowft.

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Mhrbach sein Belt aufgeschlagen, glaubten dieselben den Zeit- Hause hatten sich die Jungen den Spaß gemacht, die Namen

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Eichendorffstraße fämen. Als er nun mit seiner Schaubude Deffnungen in die Wand zu hauen. Sie benutten für ihre

Opfer der Arbeit. Ein schwerer Unglücksfall hat sich vorgestern Nachmittag gegen 1 Uhr Unter den Linden   an der Ecke der Charlottenstraße ereignet. Dort waren zwei Schloffer an dem Gebäude, in welchem sich das Restaurant Uhl befindet, damit beschäftigt, zum Zwecke der Anlage elektrischer Lampen Arbeit eine der mit Rädern versehenen Patentleitern, welche für die Kandelaber zur elektrischen Beleuchtung gebraucht wer den. Während die Schloffer träftig mit Stemmeisen in die Wand schlugen, gerieth die Leiter plöglich in Bewegung, glitt aus und schlug dermaßen aus, daß die unglücklichen Arbeiter aus beträchtlicher Höhe auf das Trottoir herabstürzten. Der eine der beiden Schlosser ist sehr schwer verlegt und hat, soweit man an der Unfallsstätte wahrnehmen konnte, namentlich

babe er in der Eile und Dunkelheit unabsichtlich mit fortge- Aermste durch einen von der Polizei herbeigeholten Kranken­den Sinn gefommen, zu stehlen; die nicht ihm gehörigen Sachen Rippenbrüche erlitten. In bewußtlosem Zustande wurde der

feit

wagen nach der Charitee überführt. Der zweite Handwerker ist leichter verlegt und konnte mittelst einer Droschte nach seiner

her, ber seine Leute gut behandelt, wird die Neger übrigens Wohnung gebracht werden. Stellung nehmen. Uhrbach hat das Feld seiner Thätigkeit

Dorgestern nach Danzig   verlegt.

bak bie fgl. Staatsanwaltschaft den bereits erwähnten Kontratt

Die Uebertragung des Bandwurmes auf Menschen gefchieht in der Regel durch den Genuß von rohem oder halb­

Es wird gewiß zur allgemeinen Genugthuung gereichen, rohem Rindfleisch, bei welch' letterem das häufige Vorkommen

Dem Echwarzen abgefordert hat, um auf Grund desselben event. gegen Uhrbach Anklage zu erheben.

von Finnen, deren Zusammengehörigkeit mit dem betreffenden Bandwurm bereits im Jahre 1861 Forscher nachgewiesen haben, feitens unserer hiesigen Fleischschau festgestellt worden ist. Die

Der Vol. 3tg." wird geschrieben: In Ihrer Zei- Finnen der Rinder sind eine besondere Art und unterscheiden

tung wird von der schwierigen Lage geschrieben, welche für das oberschlesische Industriegebiet durch das vom Reichskanzler er

sich von denen der Schweine dadurch, daß sie nur mit 4 sehr fräftigen Saugnäpfen versehen sind, während die Schweine­finnen außer den Saugnäpfen einen Hafenkranz von 26 flauen­

Rußland geschaffen worden ist. Dieselben Verhältnisse, wie sie artigen Haken befizen. Der Bandwurm der Rinderfinne ist,

in Oberschlesien   infolge des Schweineeinfuhrverbots eingetreten find, herrschen in ganz Deutschland  . Deutschland   Breise für Schweine, wie fie fich der wildeste Schutzöllner nicht höher wünschen kann.

Wir haben jegt in

Am Montag, den

nach ärztlicher Erfahrung, aus dem menschlichen Körper sehr schwer zu entfernen. Es ist daher auf die sorgfame Bubereitung des Rindfleisches zu achten, denn nur das völlig gar bereitete Fleisch gewährt einen genügenden Schuß gegen die Ansteckung. Die Berliner   Fleischschau hatte es sich zur Aufgabe gemacht,

15. Juli cr., wurde in Berlin   befte Waare mit 59, am 22. Juli, aljo vor der Sperre, mit 57 M. bezahlt, Preise, wie fie Berlin   diejenigen Stellen aufzusuchen, welche vorzugsweise als Siß der feit 5 Jahren nur gesehen hat an vier Markttagen, nämlich am 17. Auguft 1885, 7. und 14. September 1885 nnd 5. Ottober 1885. Die angeführten sehr hohen Preise schnellten aber in­folge bes erlaffenen Einfuhrverbotes fofort weiter in die Höhe, inbem befte Waare am Montagsmartt, 29. Juli, 6 M. theurer, nämlich mit 63 M. p. 100 Pfb. bezahlt werden mußte und man ift allgemein in Viehhändlerkreisen der Ansicht, daß eine noch weitere Preissteigerung unausbleiblich ist. Dieselben Ver­Berlin auch, da wir in legter Zeit ebenfalls öfter Tage batten, wo im Schlachthause von Berlin   feine 30-40 Schweine Dorhanden waren. Die Verweisung des Herrn Regierungs­

baliniffe

wie in

Beuthen   und Gleiwiß haben wir

Finne bei Rindern, wenn solche überhaupt vorhanden sein sollten, anzusehen sind, und sie hat auch in den inneren Kau­muskeln solche gefunden, so daß infolge dessen in der Zeit vom 1. April 1888 bis 31. März 1889 108 Stid finnige Rinder ermittelt worden sind. In den städtischen Untersuchungsstationen find unter dem von auswärts eingeführten Rindfleisch durch die thierärztliche Untersuchung im oben angegebenen Zeitraum 12 Rinderviertel, 3 Rinderköpfe und 3 Rinderzungen, welche Finnen enthielten, zurückgewiesen worden.

Haussuchungen. Gestern gegen 12 Uhr wurde bei dem Klempner Herrn R. Köhler, Dresdenerstraße, im City- Hotel, gehaussucht. Gefunden und beschlagnahmt wurden ein Notiz

Präsidenten von Oppeln   auf Posen ist ja sehr dankenswerth, buch und ein Heft der sozialdemokratischen Bibliothek. aber in furzer Zeit wird auch dort infolge der Grenzsperre zweite Haussuchung fand am Donnerstag in der Krautstraße 27 Roth an Schweinen eintreten. Und was den Rath an die Sandbevölkerung anbetrifft, daß sie sich mehr auf die Aufzucht plare von Nr. 14 Der Sozialdemokrat", 20 Exemplare Die

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Die

bei dem Former Herrn Arlt statt. Daselbst wurden 160 Erem­

gegeben als ausgeführt. Das Zuchtmaterial ist nicht so schnell und beschlagnahmt. anzufchaffen, namentlich nicht bei der jeßigen Lage, und wenn

Frau u. f. w." von August Bebel  , 1000 Wahllisten gefunden Herr Arlt wurde am Donnerstag Mittag unvermuthet verhaftet und einen Tag auf den Moltenmarkt Beide Eheleute wurden Freitag Mittag gegen 3 Uhr entlassen. Ebenso wurde der Drechsler Herr Herrmann Trümper, Köp­nickers und Eisenbahnstraßenede wohnhaft, am Freitag von der Arbeit weggeholt und nach dem Moltenmarkt fiftirt, wo er einer ihm unbekannten Frau gegenübergestellt wurde, die be­

es mirtlich angeschafft ift, so dauert es doch noch lange Zeit, festgehalten. Ebenso war Frau Arlt fiftirt worden. bis die Provinz davon ihren Bedarf decken kann. Sollte also aus irgend welchem Grunde das Schweineeinfuhrverbot aus Defterreich und Rußland   aufrecht erhalten werden, so würde baburd ein großer Rothstand herbeigeführt werden, wenn nicht Emberweitig Erfah geschaffen würde. Es müßte erwartet wer

funden sollte, ob Trümper diejenige Perfon sei, die ein Packet

Frau vermochte Herrn Trümper nicht zu refognosziren. Man fhreibt uns: Eine recht nette Methode den Ar­beitern gegenüber scheint der Meister der Schraubenfabrik von Neuhaus u. Komp. in Luckenwalde  , namens R. einzuschlagen.

Nachdem vor kurzem ein Streif in der betreffenden Fabril zu Gunsten der Arbeiter ausfiel, sucht der Herr Meister die Arbeiter badurch untereinander zu veruneinigen, daß keiner dem Anderen die Preise für anzufertigende Arbeiten sagen soll. So erhielt vor furzem ein Kollege eine Arbeit, 7 M. pro Hundert mit dem Bemerken, er solle immer fein Geld verdienen, aber Andere nicht den Preis verrathen. Nachdem derselbe aber gleich darauf mit seinem Nebenmanne ein paar Worte gewechselt, wurde er zum Herrn Meister zurückgerufen und ihm hier er­öffnet: Sie sollen ja nicht über Preise sprechen, jeßt befommen Sie blos 5,50 M. für die Arbeit." Selbstverständlich wollen sich die Arbeiter derartiges nicht mehr gefallen laffen und bei Wiederholung auf Entfernung des betreffenden Herrn Meisters dringen, was jedenfalls nicht mehr wie recht und billig wäre.

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Ben Berliner Arbeitern ist der betreffende Herr Meister noch dadurch im Andenken, daß in einer hiesigen Fabrik eines Sonnabends nur 9 Mann weniger Lohn erhielten, als that­fächlich die Komptoirliften ergaben.

Berliner   Ayl  - Verein für Obdachlose. Im ver­flossenen Monat Juli cr. nächtigten im Männer Asyl 8782 Per­fonen, davon babeten 2221 Personen; im Frauen- Asyl 1587 Per­sonen, davon badeten 106 Personen.

Polizeibericht. Am 2. d. Mts. Morgens stürzte der Arbeiter Theodor Brunn auf dem Holzplaze Büschingstraße 40, infolge eines Fehltritts von einem etwa 2 Meter hohen Holz­stapel herab und brach den linken Vorderarm. Er wurde nach dem St. Hedwigs- Krankenhause gebracht. Mittags fielen die Arbeiter Reckzeh und Pape, während sie vor dem Hause Unter den Linden 33 mit dem Reinigen der elektrischen Lampen be­schäftigt waren, mit der dabei benutten Leiter um und erlitten Beide schwere Verlegungen. Nachmittags wurde am Lüßow­Ufer, zwischen der Schill- und Maaßenstraße, ein fünfjähriger Knabe von einem Geschäftswagen und in der Prenzlauerstraße, nahe dem Prenzlauer Thor, ein vierjähriger Knabe von einem Bierwagen überfahren. Ersterer erlitt einen Schädelbruch und Lepterer eine Quetschung beider Unterschenkel, sowie innerliche Verlegungen. Der Steinträger Paul Anders stürzte Nach mittags auf dem Neubau in der Straße 60a, Grundstüd 17, von einer Leiter aus dem dritten in den 1. Stock hinab und erlitt eine Verftauchung beider Arme und Beine, so daß er nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht werden mußte.id

Bergnügungs- Chronik.

Das zoologische Museum des Ausstellungsparkes Hafenhaide hat sich, seitdem die ethnographische Abtheilung in so großartigem Maßstabe erweitert worden ist, zu einer der intereffantesten Sehenswürdigkeiten Berlins   emporgeschwungen. Der Ruf von der Reichhaltigkeit dieses Museums hat sich seit feiner Eröffnung bereits so verbreitet, daß es wie die bekannten und berühmten Institute der Reichshauptstadt von den meisten durchreisenden Fremden besucht wird. Zu den fleißigsten Be­suchern des zoologischen Museums des Ausstellungsparkes Hafenhaide zählen auch finderreiche Familien, denen besonders die so reichhaltige Ausstellung der Thierwelt eine unerschöpfliche Quelle der Unterhaltung und Belehrung bietet. In dem gegenwärtig so schön geschmückten und mannigfache Belusti gungen bietenden Ausstellungspark Hasenhaide felbft wird heute ein von vier großen Orchestern ver­anstaltetes Maffen Ensemble- Ronzert stattfinden.

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Der zweite Byklus der Pariser Weltausstellung, welcher das weitefte Intereffe erregt, wird noch einige Tage im Kaiser Panorama Baffage" zu sehen sein, daneben ist zum ersten Male: Der Einzug König Humberts in Berlin   zu sehen, während im Ausstellungspark der erste Zyklus der Pariser Weltausstellung ge bracht wird, worauf wir alle Interessenten ganz besonders hinweisen.

Boziale Uebersicht.

Achtung! An sämmtliche Tischler, Möbelpolirer, Drechsler, Hutmacher  , Bergolder, Rohrleger, Arbeiter der Lackfabrikation 2c. Wie Allen bekannt, wurde am 4. März cr. in einer öffentlichen Arbeiterversammlung, wozu sämmtliche oben bezeichneten Ge werke eingeladen waren, eine Kommission gewählt mit dem Auftrage, eine Petition an den Deutschen Reichstag auszu­arbeiten. Zweck der Petition soll sein: Abschaffung der bis­her eingeführten Denatirungsverfahren des Spiritus zu ge werblichen Zweden." Die Arbeiten der Kommission sind jeßt bereits, troß aller Hindernisse, soweit gediehen, daß die Peti tion fertig gestellt und nunmehr zur Versendung gelangen fann.

Kollegen aller Drten! Eure zahlreichen Sympathie- Kund­gebungen, welche der Kommission zugegangen sind, haben be­wiesen, daß die Arbeiten berselben nicht nußloſe ſein werden. In allen stattgefundenen Versammlungen wurde die Nothwen­bigkeit anerkannt, daß endlich hier Abhilfe geschaffen werde, wolle man nicht infolge der Verarbeitung dieses vergifteten Spiritus ganze Gewerke darunter leiden laffen. Wir wollen nicht noch einmal all' die Schäden, welche durch die Verarbeitung refp. den Verbrauch dieses denaturirten Spiritus in den ver schiedenen Gewerken sowohl, wie in all' den Arbeiterfamilien, in denen derselbe zu Heiz- und Kochzwecken verwandt wird, her vorruft, aufdecken. Es ist dies in früheren Berichten und auch in dem von der Kommission versandten Flugblatte zur Genüge gefchehen. Wir sind überzeugt, daß in allen Kreisen, in welchen biefer vergiftete Spiritus zur Verwendung gelangt, die Schäd lichkeit desselben voll und ganz anerkannt wird.

Die Kommiffion bittet nun die versandten Petitionslisten recht zahlreich zu unterschreiben. Sollten bei der Versendung einige Orte übersehen sein, so bitten wir, ungefäumt der Rom mission hiervon Mittheilung zu machen, und wird dann die Zusendung von Petitionslisten sofort erfolgen.

Kollegen, vergeßt nicht, je mehr Unterschriften die Petition aufzuweisen hat, je mehr wird der allgemeine Volkswille zur Geltung gelangen, und um so mehr wird die Vertretung dieses Bollswillens, der Deutsche Reichstag", sich genöthigt sehen, diesen ausgesprochenen Wunsch des deutschen Arbeiters zu be­rüdfichtigen.

3ft die Hoffnung auf Berücksichtigung dieser Petition Seitens des jeßigen, wie auch des zukünftigen Reichstages feine allzugroße, so wird auch dieses wieder ein flen wenig dazu beitragen, daß vielen Indifferenten die Augen geöffnet werden, und auch diesen es flar werde, wie wenig von einem fartell­