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Beilage zum Berliner   Boltsblatt.

c. 216.

Lokales.

denn auch bald

Sonntag, den 15. September 1889.

hatten, daß die Arbeiter sich an der von jenen veranstalteten Berloofungen betheiligen würden. Um fechs Uhr Nachmittags entstand plöglich das Gerücht, der Wirth habe den Arbeitern das Lokal verboten und sofort verließ Alles die zur Wirth fchaft gehörigen Räume.- Mit Recht war man allgemein entrüftet über das Verkalten des Herrn 2. Entweder fonnte er die Hergabe des Lokals für Arb. iter verweigern, dann mochte der Striegerverein ruhig feinen Klimbim dort abhalten; oder er bewilligte das Lokal den Arbeitern, wie es geschah; dann hatte er da­für Sorge zu tragen, daß die beiden Parteien nicht aneinander tamen, am besten war es freilich im lezteren Falle, wenn die Die Arbeiter werden danach

Kriegervereine nicht da waren.

wiffen, was fie von Herrn Ludwig und von den beiden Gast­wirthschaften seiner Frau zu halten haben. Von einer weiteren Unterhandlung wegen Ueberlassung des Saales zu Arbeiter Versammlungen ist natürlich. Abstand genommen worden. Möge Herrn L. der Reingewinn von dem betreffenden Sonntag gut bekommen. Es sind ehrlich verdiente Groschen der Arbeiter, die er eingeheimft hat; voraussichtlich aber auch die legten, die von Arbeitern in seine Tasche geflossen sind.

Arbeiter, Kriegerverein und Gastwirth oder ein patriotisches Dilemma, so möchten wir eine kleine Episode bezeichnen, die uns nachträglich aus dem benachbarten idyllischen Jobonnisthal berichtet wird. Besaates Dertchen liegt sehr hübsch Walde, auch soll dort der Aufenthalt für Leute, welche an der Broletariertrantheit leiden, sehr empfehlenswerth fem, und mblich führt der Drt oder ein bestimmter Theil deffelben die tolge Bezeichnung Bad Johannisthal". Das ist gewiß alles ehr schön und löblich, aber, aber- roth angestrichen teht Bad Johannisthal" in den Listen Derer, denen der Benz nes unerschütterlichen beschränften Unterthanenverstandes die ite Grindbedingung aller politischen Wohlfahrt ist, finte­malen befagtes Johannisthal bei der der lezten Reichs agswahl 72 jozialdemokratische Stimmen aufwies. Man bente! Haussuchungen fanden bald ftatt und mert­würdiger Weise war der Gastwirth, bei dem ber Gebausfuchte zu verkehren pflegte, davon ver­inbigt, welch ein gefährlicher Mensch bei ihm aus- und ein­ge. Vielleicht entspräche es dem Ansehen der hohen Obrig Berlin   und die Berliner schlecht zu machen, wird leit und auch dem Ansehen der gesetzlichen Ordnung, wenn in von den Stöckerschen gewerbsmäßig betrieben. Je schauerlicher folchen Fällen ermittelt würde, ob nicht Beamte, welche bei der die Vorstellungen find, welche man außerhalb Berlins   von den baussuchung thätig waren, fich etwa durch unberufene Mit- Buständen in Berlin   erhält, desto mehr Geld, glaubt man, theilungen über Dinge, die ihnen nur dienstlich bekannt werden werde in den Beutel der Stadtmiffion springen. So schreibt fonnten, einer Verlegung des Dienstgeheimnisses schuldig denn auch wieder einmal das Stöcker'sche Volt": Wer machten; aber wo 72 fozialdemokratische Stimmen abge- draußen in der Proving ist und gar dort ein Häuschen sein geben find, da hat man begreiflicher Weife sein Augen eigen nennt, der freue ich und danke Gott für sein Loos, wie mert auf wichtigere Dinge zu lenken. Nicht ganz so ärmlich es sonst auch sein möge. Die Berliner Luft ist ohne in den Wohnungen der leicht wird unter den geschilderten Verhältnissen die Stellung hin staubig und erschlaffend genug nes obrigkeitlich fonaeffionirten Gastwirthes. Der Mann will Mermeren ist sie unerträglich, alle Freude ertödtend, ausges verdienen, b. h. Speisen und Getränke verkaufen; dazu hat nommen die verderbliche Lust am Branntwein und die nicht minder verderbliche der Unsittlichkeit." Warum ist denn der and braucht er die Konzession. Wenn aber Leute in femem Lotale verkehren, welche der Obrigkeit nicht genehm find, dann Redakteur des Volk", der Denunziant Leuß, jüngst nach tann es leicht paffiren, daß er die Konzession verliert; sucht er Berlin   gezogen und nicht in Stadthagen   geblieben?

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biese aber zu erhalten, 1o muß er mindestens den 72 Reichs­leinden den Verkehr in feinem Lokal verbieten und mit diesen würden voraussichtlich noch viele andere Gäfte fortbleiben. Eine unbequeme Situation für den Gastwirth, wir geben es und man fönnte zweifelhaft sein, ob der Reichsfeind oder der Gastwirth mehr zu bebauern ift. In jedem Falle aber muß man von Beiden verlangen, daß fie Männer sind, die in der gegebenen Pofition wiffen, was sie zu thun haben, nicht Bleicher Zeit mit gegnerischen Elementen liebedienern und hließlich durch ihr infonsequentes Verhalten bedenkliche Ron­the herbeiführen. Mit dem Gastwirth Herrn Ludwig in Johannisthal   wurden fürzlich Verhandlungen angeknüpft wegen Ueberlaffung feines Saales zu Arbeiterversammlungen und man wünschte von ihm eine schriftliche Zusage. Am Sonntag, den d. M. stand diese noch immer aus, weil Herr 2. erft seine rau fragen wollte, welche Befizerin des Lokals ift. Die Besorg­g des Gatten um Erhaltung des ehelichen Einverständniffes in Beschäftssachen war vollkommen einleuchtend, und man be ubate fich. Im Laufe des Tages füllte sich die Ludwig'iche Barthschaft mit zahlreichen Gästen, die sich im Walde

Mitte

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und dem Herrn Ludwig einen Herr 2. konnte

recht hübschen Verdienst zuwendeten.

zweifelhaft sein, daß diese Gäste, meist Berliner, Ge­immungsgenoffen derjenigen waren, die mit ihm wegen Ueber­ffung des Saales in Unterhandlung getreten waren. Alle Daren vergnügt, auch Herr L. wegen des guten Ges Nachmittags fam mit

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machte; er und Bumbum der Johannisthaler Krieger­ein in das Lokal marschirt. Plöglich ertönten einige Fiffe, bann Gejohle, dann Heil Dir im Siegerfrang", obei einige der Anwesenden anch einen Gendarmen zu Pferde bemerften, und eine Pantomine desselben, die sie als eine ver htliche gegenüber der im Walde befindlichen Menge betrachte­

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was ja aber auf einem Mißverständnisse beruhen kann. gab es Reibereien in dem Lokale des Herrn Ludwig.

3oci Leute, die dort ruhig ihren Kaffee tranfen, wurden von mehreren bis an die Zähne bewaffneten Kriegervereinlern gröb­I infultirt. Das find auch welche von den Schuften und Spigbuben aus dem Walde! meinten die mit Säbel und Ethiekprügel bewaffneten Patrioten. Vergebens wartete man barauf, daß der Wirth die Kompetenzen der miteinander in Sireit Berathenen Gäfte so regeln würde, daß weitere Zänkereien nicht Dorkommen fönnten; er verkaufte indeß ruhig sein Bier an Ar benter und Kriegervereinler und überließ es den letzteren, fich Don ihrem Irrthum zu bekehren, wenn fie etwa geglaubt

Sonntagsplauderei.

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Die Berliner   Chauffee, welche im Norden von Berlin  zunächst etwa eine Weile am Spandauer Schifffahrtsfanal ent­lang führt und dann durch Haselhorft an mehreren ausge dehnten Militärwerfstätten vorbei in Spandau   mündet, wird in einem Theil verlegt werden. Zu beiden Seiten der Straße liegen fönigliche Fabriken. Rechts( von Berlin   aus gerechnet) erstrecken sich bis zur Havel   hin die kolossalen Erweiterungs­bauten der Pulverfabrik. Bei denselben werden in nicht zu ferner Zeit Baraden und Arbeiterwohnungen für viele hundert Personen entstehen. Weiter nach Spandau   zu liegt dann die alte Pulverfabrit, hierauf die Gewehrfabrik und endlich die Munitionsfabrik. Auf der anderen Seite der Chauffee befindet sich die Patronenfabrik. In allen diesen Militärwerkstätten werden gegenwärtig etwa 5000 Arbeiter und Arbeiterinnen be­schäftigt. Die Zahl derselben wird aber bald bedeutend ver­mehrt. Es liegt jedenfalls in der Absicht der Militärbehörde, mehrt. Es liegt jedenfalls in der Absicht der Militärbehörde, diesen Fabrikkomplex in ein abgeschloffenes Ganze umzuwan­deln. Dies ist jedoch nicht möglich, so lange die Chaussee noch hindurchführt. Dieselbe soll nun als öffentliche Verkehrsstraße eingehen und in einer Strecke von ca. 1% Kilometer verlegt werden. Die neue Straße ist so projektirt, daß die sämmtlichen ftaatlichen Institute rechts liegen bleiben. Eine furze Strede hinter Haselhorst   wird sie vor der alten Chauffee nach links abgeleitet und mündet in dieselbe wieder dicht vor Spandau  , gegenüber der Zitadelle. Die alte Chauffeestrecke bleibt ledig­lich für den Verkehr der Fabriken bestehen.

Dah Berlin   auch ein Arreflokal für königliche Beamte hat, dürfte wenigen befannt sein; und doch schreiten täglich Tausende an demselben vorüber. Dieses Arrestlokal be­findet sich auf dem Dachboden eines der bem föniglichen Vo­lizeipräsidium zugehörigen Gebäude, am Mühlendamm, und ist von der Straße aus wohl erkennbar, denn dasselbe entbehrt nicht der Fenster, welche allerdings die Form der Dachlufen haben und mit eisernen Gardinen", d. h. mit Gittern versehen find, um zu verhüten, daß irgend ein Arrestant aus Ver­zweiflung über den sonderbaren Unterschied, den man zwischen thm und anderen Staatsbürgern macht, sich hinunterstürzt. Der Arreftstrafe sind nämlich nicht alle Beamten ausgefeßt, sondern nur Polizeibeamte( mit Ausnahme der Registratur­beamten) im Schußmanns- und Wachtmeisterrange, Feuerwehr­leute und Nachtwächter. Die Arreststrafe wird verhängt wegen Dienstvergehen geringerer Art auf Meldung des Revier- Vor­gefeßten, und zwar bestraft nichtuniformirte Beamte, welche der I. Abtheilung des Polizeipräsidiums zugerechnet werden, der Herr Präsident bezw. der Chef dieser Abtheilung. Uniformirte

-

tann, wäre ich am Ende auch schon mit einem Phonobaron, ja sogar mit einem Phono zufrieden, der zu der ruppigen R. C. Seitdem Herr Edison in Berlin   weilt, tommt Klasse der Nichtedelsten der Nation gehört. Aber hätte ich Alles, was sich mit Elektrizität beschäftigt, aus dem Häuschen. einen! Was ich damit thun würde, soll vorläufig mein Die bürgerlichen 3eitungen überboten sich in 3uvorkommen- Geheimniß bleiben, aber in stillen Stunden würde ich ihm beiten gegen den größten Erfinder der Neuzeit, vielleicht in alle die Reden anvertrauen, die mir bisweilen das Herz der stillen Hoffnung, daß Herr Edison ihnen bei seinem bewegen und die ich im entscheidenden Augenblick niemals Scheiden aus Berlin   irgend eine niedliche elektrische Klei­nigkeit hinterlassen würde, und wäre es auch nur ein Apparat, auf elektrischem Wege künstliche Enten auszubrüten. Die moderne Technik hat es mittelst der Wärme bisher r verstanden, jungen Hühnern auf künstlichem Wege Leben geben, mit Hilfe der Elektrizität hofft( man, noch Ele­

fanten erzeugen zu können, sobald die Apparate erft haben und das Photogramm muß, um seine Wirkungen

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Bielleicht

Bartens

Denn

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gelangt find. würde nothwendigen Romplizirtheit gelangt find. die Direktion des Boologischen Dant wissen, aber Herrn Edison bereits es übernehmen würde, einen zum Tode

Derurtheilten dickhäutigen Delinquenten, der hartnäckig die Berliner   Zeitungen unsicher macht, auf sicherem Wege zum

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zu befördern. Wäre er erst todt, so wäre auch uns

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merlein vor meinem Handspiegel mir eine Feldherrnpoffe einzustudiren, in der ich mich photographiren lassen könnte, so würde ich entschieden, ausgerüstet mit Phonograph und Photogramm, den Demosthenes   in Grund und Boden reden. Der Phonograph darf natürlich keinen 3ungenfehler auf das Publikum nicht zu verfehlen, nach den neuesten Ergebnissen der Aesthetik ausgeführt sein, nach weichen man, um des rauschendsten Beifalls sicher zu sein, die Hand nie über den Mund erheben darf. Als Muster hierfür kann die Statue des Generals am Potsdamer Platz   dienen, der die Hand nur bis zur Hüfthöhe erhebt, als wenn er sagen wollte: Und wenn der Dreck so hoch liegt, ich werde mit tin Etein vom Herzen, da dann nach der umständlichen meinen langen Stiefeln schon durchkommen." Schilderung des Leichenbegängnisses kaum noch Erhebliches Doch, was nüßen mir alle Phantasiegebilde, ich werde Don dem zu früh den Seinen Entrissenen zu sagen wäre. wahrscheinlich nie einen Phonographen besigen, und die Doch das nur beiläufig. Die Hauptsache, die Herr Photographie allein kann mich auch nicht glücklich machen, Edison mit nach Berlin   gebracht hat, ist der Phonograph, weil sie stumm ist. ven bem wir auf das Lebhafteste bedauern, daß seine Entwickelung noch tein Meister an einem Tage erbaut worden, und so untrüglichen Anschein hat, selbst der militärfrommste Spieß­bebarf es auch wohl hier nichts als des mildernden Einflusses der Beit, der alle Schäden heilt, um das neue Ruffinftrument ober sagt man besser Stimmschreiber", Verdeutschungssucht macht schließlich auch zivilisirte Menschen fuffelig derjenigen Vollendung entgegenzu­bie ihm allein seinen Ruhm als wesentliches Kultur­

nicht

und ganz

Stimmwechsel hinaus zu sein scheint.

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führen,

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Inzwischen nähern sich die Preise für Schweinefleisch einer Höhe, die sich kaum noch von derjenigen des Eifel­thurmes unterscheidet. In diesem Winter wird, wie es den

bürger auf sein Donnerstag- Gericht, die bekannten Erbsen mit Sauerkraut und Eisbeinen verzichten müssen, da es österreichischen wie russischen Schweinen wegen mangelnder Deutschfreundlichkeit versagt ist, die deutschen Reichsgrenzen zu überschreiten. Es ist ganz selbstverständlich, daß sich der ehrfame Staatsbürger auf das Entschiedenste vor preußen­zu Grunde gehen, so wollen wir die unsichtbaren Thierchens

mittel fichert. Ach, hätte ich doch einen Phonographen! feindlichen Trichinen bedankt; sollen wir an der Trichinose

zu zeigen, daß ich geistreich und befcheiben zugleich sein

6. Jahrg.

Beamte werden vom Kommando bestraft. Der Beamten Arreft" besteht aus zwei Bellen, welche fasernementsmäßig möblirt find, und hat sich der Arrestant während der Arrest­dauer, die einige Tage dauern kann, auf seine Kosten zu ver­pflegen. Die Aufficht führt ein Wachtmeister der Reservewache

am Moltenmarkt. Namentlich Familienväter berührt die Arreft­Strafe schwer, und es ist ein alter Wunsch ganzer Beamten kategorien, daß diese Ausnahmegeseßgebung verschwinden möge.

Ein Unikum von Gastwirth macht seit einiger Zeit im Norden unserer Stadt von sich reden. Er hat in der Alten Schönhauserstraße eine Wirthschaft inne, aus welcher er fast alltäglich einige Gäste, die sich in seine bizarren Eigenthüm­lichkeiten nicht zu finden wissen, hinauswirft. Am Donnerstag hatte der Sonderling nun zu Ehren der von ihm hinaus geworfenen Gäste eine große Feftlichkeit veranstaltet, bei welcher es über alles Erwarten gemüthlich herging. Ueber dem Eine gange zum Lofol prangten zwei große deutsche Fahnen, und auch im Inneren waren Feftdekorationen angebracht. Die Hinausgeworfenen" waren, soweit sich ihre Adressen ermitteln ließen, brieflich zu einem großen Versöhnungs- und Ver­brüderungs- Feft" geladen worden und, dank ihrer Berlinischen Urgemüthlichkeit, hatten sie auch zum weitaus größeren Theil Gebrauch von der jovial gehaltenen Einladung gemacht. Der grobe Gottlieb Nummer 2" überbot sich in Liebenswürdig feiten, und luftig wurde bis zum frühen Morgen gezecht und die neu geschlossene Freundschaft durch manch' tüchtigen Trunk besiegelt. Aber einem einmal in bestimmte Formen ausge­prägten Charakter laffen sich Fesseln, die ihn in andere Formen umzugestalten geeignet sind, nicht anlegen und so warf der originelle Wirth am frühen Morgen zum Festschluß die Mehr­zahl feiner geladenen Gäfte wieder zum Hause hinaus.

Ueber einen frechen Raubanfall erzählen hiesige Blätter: Der Graveur K. saß am Dienstag Abend mit seiner Braut auf einer Bank in den Anlagen des Michael- Kirchplates, als zwei Männer sich ihnen mit der Frage näherten, was es wohl an der Zeit wäre. R., welcher fofort erkannte, welcher edlen Sippe die Fragesteller angehörten, erwiderte, ohne die Uhr herauszuziehen, es möge in der elften Stunde sein. " So sehen Sie doch nach, was die Uhr ist!" meinte der eine der Patrone, und als K. erwiderte, das fönne er doch halten, wie es ihm beliebe, packten

die Kerle ihn an und mit den Worten: Na, dann wollen wir selbst nachsehen", wollten sie ihm die Uhr aus der Tasche ziehen. R. fezte sich zur Wehre und stieß den einen Angreifer so heftig bei Seite, daß er zu Boden taumelte, Che er sich jedoch des zweiten Angreifers erwehren konnte, hatte er von diesem mit einem sogenannten Todtschläger einen Hieb über den Kopf erhalten, so daß R. aus einer klaffenden Wunde blutend bewußtlos zusammenbrach. Jezt wollten die beiden Burschen entfliehen, aber schon waren auf das durchdringende Hilfegeschrei des jungen Mädchens von allen Seiten Bassanten, sowie Nachtwächter und Schußleute herbeigeeilt, die den edlen Herren den Weg versperrten. Als sie erkannten, daß sie nicht mehr entkommen würden, schrieen fie selbst um Hilfe und wiesen auf den Hingestreckten als einen Menschen, dem gegenüber sie fich in der äußersten Gefahr befunden und den fie nur in einem Afte der Nothwehr niedergeschlagen hätten. Dieses Märchen vermochte die Strolche jedoch nicht vor ihrer Arretirung zu retten, da sie der mit hinzugekommene Nachtwachtmeister als alte Freunde erkannte.

Ein Freundschafts- Streich". In der Nacht zum Freitag gegen 4 Uhr fand der Revierwächter auf dem Georgen­Kirchplaz in der Nähe der Kirche einen gutgekleideten jungen Mann, der über und über mit Blut besudelt und finnlos be­trunken war, an der Erde liegen. Der Beamte hob den jungen Mann auf und suchte ihn zu ermuntern, was ihm nach län gerem Mühen auch gelang, daß der Findling" wenigftens über seine Persönlichkeit und darüber, wie er in die bedenkliche Lage gerathen, Auskunft zu geben vermochte. Es war ein in der Marienstraße wohnender Bruder Studio, der mit einigen Freunden während der Nacht eine Bierreise gemacht und nach vielfachem Einkneipen schließlich mit diesen Freunden und einer entführten" Kellnerin die Fahrt fortgesetzt hatte. Hierbei war die Gesellschaft bis auf den Alexanderplat ge­tommen, woselbst unser Bruder Studio mit einem seiner Freunde einer Kleinigkeit wegen in einen Streit gerieth, in dessen Ver­lauf er von diesem Freunde" mit einem starten Spazierknüppel einen so wuchtigen Schlag auf den Kopf erhielt, daß er zu­sammenbrach, während ihm gleichzeitig das Blut aus der er littenen Ropfwunde hervoiquoll. Der Lärm hat den Nacht­

wenigstens aus dem nationalen Schweinefleisch in uns auf nehmen, denn vor einer russischen Trichine würde ich wenigstens den denkbar stärksten Widerwillen empfinden.

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Des Menschen Dasein ist eine fortgesette Qual; es ist ein Wunder, daß man noch hin und wieder Leute trifft, welche guter Laune find. Schon als Säugling entzieht man uns möglichst früh den Genuß der Mutterbrust, und blühenden Mannesalter müssen wir nunmehr auf die liebgewordene Sitte des Eis­beinessens verzichten. Doch wir sollen nicht ungerechtfertigter Weise aufmucken. Erfordern es die Interessen des Groß­grundbesiges, daß wir unseren Appetit mit nationalen Schmalz ftullen befriedigen, so haben wir Solches mit Demuth zu er tragen, und ist das heimische Schmalz unerschwinglich theuer, so haben wir trotzdem zu berappen, denn was fann es Röstlicheres geben auf dieser Welt, als den Gedanken und das Bewußtsein, daß man das Aeußerste thut, um nur ein gnädiges Lächeln auf die abgehärmten Gesichter unserer sprichwörtlich nothleidenden Agrarier zu locken?

Deshalb lassen uns die russischen Schweine kalt und wir sie ebenfalls, weil sie uns unerreichbar bleiben. Ein seliger Gedanke ist es immerhin, zur rechten 3eit entbehren zu können, und was die Vorsehung uns auflegt, das sollen wir tragen, ohne zu murren. Und da augenblicklich die Jagdsaison eröffnet wird, so kann man gar nicht genug darauf hinweisen, daß augenblicklich Niemand Bedarf hat an Schweinefleisch, man soll sich einfach mit jungen Rebhühnern begnügen auch an solchen ist noch niemand erstickt, wenn ihm nicht zufällig ein Knochen in der Kehle stecken blieb.

Sie sollen Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben," meinte Marie Antoniette und das ist jetzt ungefähr hundert Jahre her. Sie sollen Gänseleberpasteten effen, wenn fie fein Schmalz zu ihren Rartoffeln haben" fo würde man heut vielleicht sagen

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Getlege