wachtmeister angelr cft, welcher den Echläger arretirte, rachdem| ihm der Gemißhondelte seine Karte gegeben. Lepterer war sodann in seinem Rausch auf den Georgen- Rird plaß gerathen und dort, vom Blutverlust erschöpft und von Müdigkeit über­mannt, nahe der Kirche auf der Stelle niedergesunken, auf welcher ihn der Wächter gefunden hatte. Der Nächtwächter, der bereits dienstlich Kenntniß von jener Echlägerei und der be­treffenden Arretirung erlangt hatte, packie nun seinen Schüß­ling in eine requirirte Dioschte und ließ ihn, nachdem er dem Kutscher die prompte Ablieferung" dringend empfohlen, nach Hause fahren. Was würden wohl die betreffenden Herren Eltern" in der Provinz für Augen gemacht haben, wenn sie ihren Sprößling, den sie Studirens halber nach Berlin   gesandt, in dem oben geschilderten Zustande auf der Straße hätten liegen fehen?

erläuterte der Referent in flarer und verständlicher Weise die liberale Wirthschafts- Mera. Er schilderte das Zusammenbrechen derfelben und den allseitigen Ruf nach Staatshilfe. Das Groß­fapital verlangt Schutzöle, Abjazfolonien und Moßregeln gegen die Arbeiter. Der kleine Handwerker verlange wieder nach dem Zunftwesen zurück und selbstverständlich auch Maßregeln gegen die Arbeiter, Arbeitsbücher u. f. w. Der Grundbesig verlangte Getreidezölle und auch Maßregeln gegen die Arbeiter, Be schränkung der Freizügigkeit und was verlangten schon lange vorher die Arbeiter von der Geseßaebung? Freies Koalitions recht, direkte Beschränkung der Arbeitszeit, Abschaffung der Kinderarbeit, hygienische Maßregeln u. f. m. Und was that der Staat? Er brach mit dem Manchesterthum und erklärte fich für das Kapital und gegen die Arbeiter. Nachdem Redner auf die Segnungen der Sozialreform eingegangen war und das Unfallversicherungsgefeß, die Alters- und Invalidenver ficherung, und das Krankenversicherungsgesetz durch statistische Bahlen einer herben Kritik unterzogen hatte, forderte er zu Schluß seines Vortrages die Anwesenden auf, für unsere Sache, für die Sache des Proletariats nur gehörig Propaganda zu machen, dann wird die Zeit nicht mehr fern sein, wo wir zum Riele gelangt sein werden. Reicher Beifall lohnte den Redner. In der Diskussion fprachen die Herren Kopman, Wojat unb Heidtman. Letter Redner unterzog die verschiedenen Parteien einer humoristischen Kritik, unter Anderem auch den bekannten Küchenzettel des Herrn Dr. Peters. Nachdem Verschiedenes und Fragekasten erledigt war, schloß der Vorsitzende die Ver­Sammlung.

faltigkeit der vielen Bewohner eine besonders schöne und voll­ständige Sammlung der großen füdamerikanischen Baumhühner, der Hoffos und Mitus zu leben, jener prächtigen großen Hühner­vögel, welche die UrwälderSüdamerikas beleben, wo sie abweicher d von den meisten andern Hühnern ein vollständiges Baumleben führen. Wir nennen unter den vertretenen Arten den leicht fenntlichen Rothfd nabelhoffo nebst den schwieriger zu unter scheidenden Varrells, Daubentons, Sclaters Hoffos, den Sammet- Mitu, den brasilianischen Mitu u. a., an welche sich eine wahrscheinlich ganz neue, vorläufig noch unbestimmte sehr interessante Form anschließt. Auch die Perlhühner finden wir in seltenen und schönen Arten neben den Hoffos: außer der gemähnlichen Art nebst ihrer weißen Abänderung find in einer großen Voliere das durch den geierartigen Kopf und die prachtvoll faferblauen Schmuckfedern ausgezeichnete Geierperl­huhn, das durch einen höchst sonderbaren Borstenbüschel kennt­liche Pinselperlhuhn und das Haubenperlhuhn vereinigt, alle drei aus Afrika   stammend und durch ihr zwar einfaches, aber höchst zierlich und entsprechend gezeichnetes Gefieder ebenso anziehende Erscheinungen, wie die mit verschwenderischem Farbenglanz überschütteten Pfauen, deren wir drei verschiedene Arten vorfinden, außer dem gewöhnlichen nebst der weißen Varietät, welche ein besonderes G2­hege bewohnen, noch den Aehrenträger, so genannt wegen seines einem Aehrenbüschel ähnlichen Kopfschmuckes, und den unserem gewöhnlichen ähnlichen schwarzschulterigen Pfau, einen Bewohner des heißen Asiens  . Frankoline, Frankolinhühner und Felsenhühner, Boumwachteln und kalifornische Wachteln vervollständigen die Galerie der wilden Hühnerarten, welche dem Garten zur großen Bierde gereichen und ebenso viel Beachtung verdienen, wie die farbenschillernden Papageien und Eroten.

Die leidige Unfitte der Kinder, auf den Treppen­geländern herum und hinab zu gleiten, hat schon wieder ein ein Opfer gefordert. Im Seitenflügel des Hauses Grüner Weg 117 folgte am Freitag Abend gegen 6 Uhr wieder mal die 9 jährige Tochter des Handelsmannes K. dieser oft ge= rügten Unfitte, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte vom Geländer der vierten Treppe mit großer Wucht und zwar mit dem Gesicht zuerst auf die dritte Treppe hinab. Zwar war der Fall nicht allzuhoch, aber doch so unglücklich, daß das Kind mie todt liegen blieb. Erst nach langer Zeit fam es in der Wohnung der Eltern wieder zum Bewußtsein. Es hat sich Kopf und Geficht fürchterlich zerschlagen und auch noch schwere innere Ver­legungen erlitten, wofür heftiges Blutspeien spricht. Die Eltern des Kindes scheinen geradezu vom Unglück verfolgt zu werden. Vor etwa Jahresfrist explodirte in der Hand der Frau, vierzehn Tage nach ihrer Entbindung, eine Petroleumlampe. In dem Bemühen, die Flammen am Körper der Frau zu löschen, ver­letzte sich der Mann an den Scherben des Zylinders die Füße ganz erheblich, ohne dies im Schreck und der Aufregung zu bemerken. Während die Nachbarn die schwerverlette Frau nach dem Krankenhause brachten, fiel der Mann plöglich vom Blut verlufte erschöpft besinnungslos zu Boden. Als die Nachbarn zurückkehrten und dem Manne Bescheid bringen wollten, fanden sie denselben fast verblutet an der Erde liegen. Beide Gatten find damals erst nach langer Zeit genesen.

Gestern ist es der Polizei gelungen, einen der ge­fährlich sten Bodendiebe voraussichtlich auf lange Zeit dingfest zu machen. Es ist das der Hutmacher Franz Nünnike, der erst vor wenigen Wochen aus dem Gefängniß entlassen worden ist. Nünnicke hat geständlich in den lezten Wochen in der Mark­grafen, Brücken-, Wilhelmstraße u. f. m. eine große Anzahl von Bodendiebstählen verübt, indem er mittelst eines Messers den Schloßbügel heraussprengte. Die gestohlenen Sachen hat er sofort bei Pfandleihern verseßt. Mit welcher Frechheit er verfuhr, geht u. a. daraus hervor, daß er fünf Mal hinter­einander von demselben Boden Sachen gestohlen und am hellen Tage große Bündel über den Hof getragen hat, ohne angehalten zu werden. Auch der große Diebstahl an Theatergarderoben­Gegenständen in der Wilhelmstraße ist von Nünnide ausge führt worden. Die werthvollen Kleider sind fast sämmtlich bei Pfandleihern aufgefunden, und da sie für sehr geringe Beträge verfekt waren, ist den bestohlenen Schauspielerinnen fein großer Schaden erwachsen.

Alle diejenigen, welche von einem Strafbefehl wegen Theilnahme an der Grünauer Festlichkeit 1887 betroffen find, werden ersucht, ihre Adresse bei Gustav Tempel, Breslauer­ftraße 27, bis spätestens Dienstag, den 17. d. M., Nachmittags 3 Uhr, abzugeben, und mitzutheilen, ob fie Widerspruch er­heben wollen. Ebenso wollen sie das Aktenzeichen mittheilen.

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Die am Donnerstag Abend unter dem Vorfih des Herrn Aug. Hinke in Deigmüller's Salon tagende öffent liche Versammlung von faufmännischen Angestellten füllte ge drängt den Saal bis auf den legten Plaz. Der Referent, Herr Alb. Auerbach, sprach, häufig durch stürmischen Beifall unterbrochen, über die Frage: Jit eine Organisation der faufmännischen Angestellten( männlichen und weiblichen) noth wendia?" Referent führte in überzeugender Weise aus, tas die Mißstände innerhalb des Handlungsgehilfenstandes, das Uebel bei der Wurzel zu fassen, nur durch Beihilfe der Gefeßgebung zu beseitigen feien. Es müsse darauf gedrungen werden, daß auch der Handlungsgehilfenstand den Bestimmun Igen der Gewerbeordnung unterstellt werde, damit endlic dem Ausbeutungssystem, welches sich gerade beim Kaufmon breit mache, ein Damm entgegengesetzt werde. Die Reform der Gewerbeordnung in diesem Sinne zu erreichen, sei nur mög lich, daß man jedes frankhafte, unter den heutigen Verhältniffe

Polizeibericht. Am 12. d. Mts. Vormittags wurde der erblindete Arbeiter Brunnert an der Ecke der Oberwall- und Jägerstraße von einer Droschke überfahren und dabei innerlich schwer verlegt, so daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Am 13. d. M. Mittags stürzte sich ein Anstreicher von der Potsdamerbrücke in den Landwehrkanal, wurde jedoch, ohne Schaden genommen zu haben, aus dem Wasser gezogen und nach der Charitee gebracht. Zu derselben Zeit wurde vor dem Grundstück Greifswalderstr. 1 eine Frau von einem Bierwagen überfahren und erlitt so schwere Quetschungen am Oberkörper, daß ihre Ueberführung nach dem Krankenhause im Friedrichshain   erforderlich wurde. Nachmittags gerieth ein Schneider vor dem Hause Rosenstr 10 beim Besteigen des Vorderraums eines in der Fahrt befindlichen Pferdebahn­wagens mit dem linken Fuß unter das Rad, so daß derselbe schmer gequetscht wurde. Abends feuerte der Arbeiter Hensel in seiner Wohnung, Frankfurter Allee 33, auf feine Ehefrau einen Revolverschuß ab, ohne dieselbe jedoch zu treffen. Hensel wurde zur Haft gebracht. Am 14. 6. Mis. Morgens sprang ein obdachloser Schneider von der Zwillingsbrücke in die Spree, wurde jedoch, ohne Schaden genommen zu haben, wieder aus dem Waffer gezogen.

Schwindel. Die erst vor kurzer Zeit von Wien   nach Berlin   verzogene Köchin Vittoria P. ist das Opfer eines frechen Schwindels geworden. Als das Mädchen am Morgen bes 10. Septembers die Treppe zur Wohnung ihrer Dienst­herrschaft hinaufstieg, begegnete ihr ein angeblich mit einem braunen Uniformrod und hohem spißen Helm bekleideter Mann, welcher das Mädchen befragte, ob sie ihre Legitimations­papiere jezt befize. Auf die verneinende Antwort der P., die einen Schußmann vor sich zu haben glaubte, bemerkte der Un­bekannte: Wenn Sie kein Dienstbuch haben, so müssen Sie 35 M. Strafe zahlen oder 8 Tage Arrest verbüßen." Das Mädchen ließ fich einfchüchtern, holte aus ihrem Zimmer die verlangten 35 M. und übergab sie dem vermeintlichen Schußmann. Dieser fragte nun nach dem Taufschein der P. und rsprach der Letteren, welche dieses Dokument nicht zu besigen erklärte, indem er gleichzeitig unter seinem Uniformrod Papiere hervorholte und darin blätterte, daß er gegen Zahlung von 18 M. den Tauf­schein zu beschaffen bereit sei. Das schien der P. denn doch zu viel zu sein, sie erklärte daher zunächst, ihre Dienstherrschaft um Rath fragen zu wollen. Als sie mit der Weisung, die ver­langte Summe nicht zu zahlen, nach dem Flur zurückkehrte, war der Schwindler verschwunden. Nach der gegebenen Be­schreibung ist derfelbe etwa 40 Jahre alt, schlank, hat braune Gesichtsfarbe und trägt schwarze Bartkoteletts.

Vergnügungs- Chronik.

ganz auf den Boden der allgemeinen modernen Arbeiter bewegung stelle und endlich eine Organisation schaffe, welche ungleich den bereits bestehenden faufmännischen Vereinigungen sich nicht mit dem Abschwächen ungünstiger Wirkungen, fonden mit der Beseitigung der diesen

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den Ursachen beschäftige. Nach Verlesung der in Resolution folgenden Inhaltes: Die heute in Deigmüller's Salon, Alte Jafobstr. 48a, tagende öffentliche Versammlung von faufmännischen Angestellten ( männlichen und weiblichen) schließt sich den Ausführungen des Referenten voll und ganz an, und erblickt eine Aussicht auf Besserung der in ihrem Beruf herrschenden Mißstände nur in dem offenen und bedingungslosen Anschluß an die allgemeine Arbeiterbewegung. Zu diesem Zwecke empfiehlt sie die fofortige Gründung eines Fachvereins der faufmännischen Angestellten und verspricht, demselben ausnahmslos beizutreten." sich eine ziemlich animirte Diskussion, aus welcher die gegnet fchen Ausführungen der Herren Herz, Wilberg und Rettig, die Au Theil Heiterkeit, zum Theil gerechte Entrüftung bei den Bes sammelten hervorriefen, ganz besonders hervorleuchteten. Hert Herz glaubt so recht an feinen eigentlichen Nothstand bei den Handlungsgehilfen und ist empört, daß sich diese ohne Autoi fation ihrer Chefs daran machen wollen, ihre Lage zu vers bessern. Er stellt die Nache der Prinzipale in Aussicht und warnt die Handlungsgehilfen, namentlich die weiblichen, fich burch den Besuch derartiger Versammlungen der Gefahr aus zufeßen, am anderen Tage aus dem Geschäft geworfen zu wers den. Nun, Herr Herz hat sich aus dem Verhalten der Ver fammlung gegenüber seinen Ausführungen überzeugen fönnen welchen Eindrud seine angstmeierlichen Tiraden hervorriefen Herr Wilberg, ehemaliger Journalist und jetzt Kaufmann, des halb also wohl ganz besonders vertraut mit der Lage der Hand lungsgehilfen, frififirte den Referenten vom Standpunkt des Stöckerianer und Antisemiten. Es war nicht viel, was dabei heraus tam, doch mußte sich Herr Rudolf Herzog   gefallen lassen, von Herrn Wilberg als echt deutschnationaler Kaufmann gepriesen zu werden, der troß aller Konkurrenz nicht nur Sonntags, sondern auch an dem großen Nationalfeiertage", dem 2. Seps tember, sein Geschäft schließe. Recht fatal mußte es jedo

Projektirtes Repertoire der königlichen Schau­Spiele vom 15. bis 23. September 1889. Im Opernhaufe. Sonntag, den 15.: Lohengrin  ; Montag, den 16.: Carmen. Dienstag, den 17.: Rigoletto( Frl. Springborg als Gast); Mittwoch, den 18.: Der fliegende Holländer  ; Donnerstag, ben 19. Margarethe; Freitag, den 20.: Flick und Flock: Sonnabend, den 21.: Mignon( Frl. Springborg als Gaft); Sonntag, den 22.: Die Meistersinger von Nürnberg  ; Montag, den 23. unbestimmt. Im Schauspielhause: Sonn­tag, den 15. Der Bibliothekar; Montag, den 16.: Die Quizom's: Dienstag, den 17.: Die Geschwister. Im Reiche der Mütter, Die Prüfung, Eine alte Schachtel; Mittwoch, den 18.: Noemo und Julia; Donnerstag, den 19., zum ersten Male: Natalie; Freitag, den 20.: Natalie; Sonnabend, den 21.: Die Weisheit Salomos  ; Sonntag, den 22.: Romeo und Julia; Montag, den 23.: Natalie.

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Das Kaiser- Panorama- Baffage ftellt zum ersten Male die zweite Reise durch den Harz in dieser Woche aus, während die dritte Wanderung durch die Pariser Welt- Ausstellung in Anbetracht des sich steigernden Besuchs noch einige Tage verbleibt. Im Ausstellungspark ift eine Reise durch Tirol zur Ansicht gebracht. Auch hier ist der Besuch alltäglich ein sehr großer.

Gerichts- Beitung.

Das hiesige Schöffengericht befand sich gestern in der eigenartigen Lage, einen hiesigen Rechtsanwalt wegen einer in einem Schriftfage enthaltenen Beleidigung verurtheilen zu müssen. Der Rechtsanwalt vertrat eine Partei in einem Sivil­prozesse und in einem aus dem Bureau desselben stammenden und von dem Rechtsanwalte unterschriebenen Schriftsage waren Aeußerungen über den Gegner enthalten, die diesen veran laßten, nicht nur gegen den Prozeßgegner, sondern auch gegen den Anwalt desselben die Privatflage anzuftrengen. Das Schöffengericht verurtheilte denn auch den Rechtsanwalt zu 50 M. Geldbuße.

Großfeuer Brand der Kettenbach'schen Dampf­wattenfabrik. Ein furchtbarer, außerordentlich gefahrdrohen­der Brand, bei welchem auch leider zwei Personen durch Brandwunden verlegt und ein Kind durch die anrückende Feuerwehr überfahren und getödtet wor den ist, wüthete heute Nachmittag in der zweiten Stunde auf dem Grundstück Neue Rönigstr. 13. Dortselbst befindet sich auf dem Hofe ein langgedehntes, mächtiges Fabrikgebäude von 8 Fenstern Front, vierfiöckig, in dessen zweiter, dritter und vierter Etage sich die Dampfwattenfabrik von M. Kettenbach befindet, während im Erdgeschoß eine Fabrif ätherischer Dele gelegen ist. In noch nicht recht aufgeklärter Weise entstand in bem in der dritten Etage belegenen Trockenraum der K.'schen Fabrit, als eben die zahlreichen Arbeiterinnen die Mittags­vause beendet, Feuer. Eine große zum Trocknen aufgehängte Tafel Watte hatte sich entzündet, welcher Vorgang von dem Geschäfts Inhaber R. bemerkt wurde. Derselbe suchte das Feuer sofort mit den bloßen Händen zu ersticken, wobei sich eine brennende Fiocke Watte Ioslöfte und dadurch eine höher hängende Wattenlage entzündete. Nun entwickelte sich unter den dort beschäftigten Arbeiterinnen eine förmliche Panik, dieselben eilten hilfeschreiend hinaus. Die 11jährige Tochter des Herrn K., Frida, welche mit einem Eimer Wasser hinzufam, um ihrem Vater bei dem Löschversuch zu un­terftüßen, fiel ausgleitend in einen Stapel brennender Watte hinein und erlitt glücklicherweise nicht gefährliche Brandwunden am Arm und im Gesichte. Auch Herr K. trug bei den Lösch­versuchen Verlegungen durch das Feuer am rechten Unterarm davon. Nunmehr ging die ganze dritte Etage, in welcher fich Trockenstuben der Fabrik befanden, mit ihren Vorräthen in Feuer auf, so daß die von der Reibelstraße alarmirten Feuer­wehrzüge die Meldung Großfeuer" nachfolgen ließen. trafen von allen Seiten Feuerwehrabtheilungen ein und mit­telft einer Dampf- und zweier Handdrucksprizen wurden enorme Waffermaffen gegen die brennenden Wattenballen geschleudert. Der Kampf wurde um so beschwerlicher als das furchtbar wüthende Element fich bereits nach der vierten Etage durchgefressen hatte. Nach 1stündiger Thätigkeit war es unseren wadern Feuer­wehrleuten endlich gelungen, jede Gefahr der Weiterverbreitung zu unterdrücken und konnte nunmehr mit den Aufräumungs­arbeiten vorgegangen werden, welche noch weitere zwei Stunden in Anspruch nahmen. Die dritte und vierte Etage sind gänz lich ausgebrannt, der Schaden, welcher hiesige Versicherungs­gesellschaften trifft, ist ein sehr bedeutender. Als ein Feuer­wehrzug beim Anrücken nach der Brandstätte die Friedenstraße unweit der Koppenstraße passirte, lief gerade ein vierjähriges Kind über den Fahrdamm, ohne daß es dem Kutscher des ersten Mannschaftswagens gelang, die feurigen Thiere zum Stehen zu bringen. Die Räder des schweren Wagens rollten über den Kopf des Kindes hinweg und sterbend wurde dasselbe nach dem Flur eines Hauses getragen. Den Namen der Eltern des Kindes vermochten wir leider noch nicht zu er mitteln.

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für Herrn Wilberg sein, daß Herr Wiemann behauptete, aud der Schein trüge, so fei 3. B. manchmal das Herzog'sche Ge schäft vorne geschlossen und innen werde, zumal bei der J ventur, ganz tüchtig gearbeitet. Verblüffend wirkte die Rede des Herrn Rettig durch ihre Einfachheit. Was wolle der ferent eigentlich? Marimal- Arbeitstag, Minimallohn und lauter so dummes Zeug, es fehle nur noch das Verlangen nach Theilung des Kapitals. Und damit ging er ab. In glänzender Weije widerlegte diese Angriffe Herr Türk und da nunmehr Schuls  der Diskussion beantragt und angenommen wurde, so konne in wenigen Schlußworten der Referent den Anwesenden nod mals dringend ans Herz legen, der neu zu gründenden Or ganiſation recht zahlreich beizutreten. Ein von der Versamm lung begeistert aufgenommenes Hoch auf die allgemeine moderne Arbeiterbewegung beendete diesen Appell an das Solidaritäte gefühl der jungen Kaufleute. Gegen 13 Stimmen fand vorgebrachte Resolution Annahme und mit ca. 80 Unterschriften bebeckten sich die zur Mitgliedereinze chrung für den zu kon ftituirenden Fachverein ausliegenden Listen.

Fünfzehn Jahre Buchthaus, welche die Straffammer am Freitag gegen zwei Berliner   Einbrecher erkannte, sind, wie sich am Schlusse der betr. Verhandlung zeigte, selbst für so hartgesottene Verbrecher, wie es Lehmann und Fritsche sind, eine etwas zu harte Nuß. Während das Urtheil im Gerichts­immer selbst von den zahlreich dort anwesenden Damen" mit lautem Webflagen aufgenommen wurde, fam es auf dem Korridor selbst noch zu einer sehr erregten Scene. Lehmann hatte vom Vorfißenden die Erlaubniß erhalten, seine Ver­wandten zu sprechen und bei dieser Gelegenheit hatte er nicht übel Lust, sich auf die Kriminalkommissare Braun und Damm zu stürzen. Er konnte nur mit Gewalt daran verhindert wer­den, war dann aber nicht zu bewegen, den Gang nach dem Untersuchungsarrest anzutreten, warf sich vielmehr platt auf die Erde und war durch alle Drohungen nicht zu bewegen, sich zu erheben. Fünfzehn Jahre! Jezt bin ich 37 und wenn ich herauskomme, bin ich 52 Jahre alt!", so jammerte der Vers brecher immer wieder und es gelang schließlich nur noch durch gütliches Zureden, ihn durch die zum Gefängniß führende Thür zu bringen, welche ihn auf 15 Jahre von der Außenwelt abschließen wird

Im zoologischen Garten haben die Besucher jetzt Ge­legenheit, in dem sogenannten fleinen Vogelhaus bezw. in den geräumigen Außenvolièren desselben unter der großen Mannig­

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Eine zahlreich besuchte Versammlung des Fachver eins der Tischler für den Norden Berlins   tagte Montag, den 9. September, in Huth's Salon, Babitr. 22 Auf der Tagesordnung stand: Die Lage der Tischlergesellen

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Referent: Kollege Wiedemann. 2. Punft: Die Werkstellenverhältniffe des Norden Berlins  ." Referent Kollege Wiedemann eröitert zunächst die Frage, wie weit hat sich die Lage der Tischlergesellen verbessert oder verschlechtert Das alte Verhältniß zwischen Meister und Gesellen hat fid toloffal verändert, von dem Meister, welcher für selbstständige Rechnung direkt an die Kunden lieferte, sei nichts mehr vorhan den, die Arbeiter haben es jetzt fast ausschließlich mit Unternehmern zu thun. Auf dem Weltmarkt findet ein absonderlicher Kampf statt; des einen Konkurrenten Sinnen und Trachten blos, wie es möglich ist, den anderen Konkurrenten aus dent Felde zu schlagen. Hier werden alle Mittel angewendet, b zug der Löhne, Vermehrung der Maschinen und verlängerte Arbeitszeit. Der Arbeiter als einzelner ist diesem Spiel machts los preisgegeben. Dies beweise die legte Statistit des Fac vereins der Berliner   Tischler, wo nachgewiesen ist, daß noch Durchschnittslöhne in Werkstellen von 12 bis 14 Mart, 70 Stunden Arbeitszeit pro Woche, gezahlt werden. Hierzufkemu nun die ständige Bertheuerung der Wohnung und die abnorme Steigerung der Lebensmittel, der Kohlen und anderer Gegenstände, der Arbeiter ist gezwungen, hierzu Stellung zu nehmen, große Vereinigung und einheitlichen Geist zu schaffen, und die Stellung der Gegner genau zu beobachten. Eine günftige schäftskonjunktur läßt sich ausnuten, der Arbeiter fann etwas erreichen, die Masse muß aber ständig organifirt sein, sonst find die Errungenschaften in 6 Wochen wieder verloren. Das b weise der leple Streif; die Preise sind jetzt vielfach niedrige wie damals; wir müssen eine große Organisation der Tischler Berlins   und der Tischler ganz Deutschlands   haben, die kleinen Branchenvereine, wie sie in Berlin   massenhaft vorhanden find

Der sozialdemokratische Wahlverein des 6. Ber­ liner   Reichstagswahlkreises hielt am Dienstag, den 10. d. Mts. eme cut besuchte Versammlung ab. Auf der Tagesordnung ftand: 1. Wahl eines 2. Vorfißenden. 2. Vortrag des Herrn Max Schippel   über: Die politischen Parteien in Deutschland  . Diskussion und Verschiedenes. Als 2. Borfißender wunde Herr Schriftgießer Löhr gewählt. Im 2. Punkt der Tagesordnung

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