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Weber den Phonographen des Herrn Edison wird ichieben: Der phänomenale Apparat, der noch nicht die Größe des Kaftens einer Nähmaschine besitzt, stand in der Mitte des Zimmers auf einem runden Tische. Die Vortellung begann mit einigen praktischen Versuchen. Bangemann, der übrigens aus Berlin stammende Vertreter Edison's, hielt durch das Sprachrohr eine kleine launige Rede, welche
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gleichen Tonitärle wiedergab. Die Vermittelung des
Sballes besorgten Gummischläuche, die mit dem Apparat in Serbindung stehen, sich unten theilen und mit ihren Aus. fern bequem ans Ohr gehalten werden. Während die Sorte eines Einzelnen durch ein Sprachrohr dem Phonographen mitgetheilt werden, dient zur Aufnahme mehrerer Stimmen,
Gefang und Mufititüden ein mächtiger, mages t auf einer Stüge liegender Trichter, welcher die Tonbellen zu dem sie aufzeichnenden Wachszylinder weiterträgt. Die anwesenden Militärmulifer vom Raifer Franz- Regiment ielten auf dem Klavier mit Geige und Klarinette den flotten Marich Schneidige Truppe" in den Phonographen hinein, ms dem das Stück alsbald so präzis mit allen Tonfärbungen miederklang, daß die Musiker selbst geradezu entzückt waren. Die einzelnen Instrumente fonnte man genau unterscheiden,
machte es uns den Eindruck, als ob die sanften Geigen
ne durch die starken Klänge des Flügels und des Klai les doch einigermaßen beeinträchtigt wurden. Ganz außer ordentlich schön aber gab der Phonograph Solos und namenth die Trompeten fignale wieder. Selbst für den Applaus zeigte
ber bewunderswerthe Apparat als getreurs Echo. Die Edhallwirkungen, welche der Wachszylinder aufnimmt und die is an demselben durch feine fortlaufende Linien martiren, innen von dem Phonographen etwa 10000-15 000 mal immer von neuem erzeugt und wiederholt werden. Herr Wange= ann hatte in einem Raften eine ganze Sammlung von Balarn, welche interessante Gespräche, Vorträge, Gefänge und uftitüde enthalten. Er stellte beispielsweise einen Zylinder n, durch welchen uns ein am 4. Auguft von dem berühmten
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burbe, Eine andere Walze verschaffte uns einen mit aller Serve und Schneidigkeit gesungenen Vortrag des Komikers Baulus, dem Boulanger bekanntlich einen großen Theil seiner üheren Popularität in Frankreich zu danken hat. Experimenten gab Herr Wangemann einige Erläuterun
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den Bau und die allmälige Verbesserung Phonographen . Der Motor der fleinen, überaus ere, reidhen Maschine wird durch einen Regulator in
tee. Kersten, caße 164;
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reng gleichmäßigem Betriebe gehalten. Eine Spize zeichnet the Tonwirtungen mit den allerfeinsten Vibrationen in die Oberfläche der Wachszylinder auf das denkbar Genauefte ein, oor, daß in einer Sekunde an zehntausend Schwingungen fgenommen wurden. Früher bekam man als äußere Zeichen Banfie auf den chemisch absolut reinen Zylinder; jest maren fich die Schwingungen als fortlaufende glatte Linien; manche derselben sind so fein, daß fie nur eine Tiefe von etwa en Zoll von rechts nach links; jeder Zylinder nimmt augenRoll beligen. Hundert Revolutionen treiben die Walze lich etwa achthundert Worte auf. Die Wiedertönung fann
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nur
durch die Schläuche
erfolgen, sondern auch
die Schalltrichter. Hier war dem Klange allerein störender nasaler Ton beigemischt;
bisher
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Dienstag, den 17. September 1889.
seit einigen Wochen ein Landsmann der Frau, der ca. 28 jährige| Schneider Friedrich Klaufin aus Bieberstein bei derselben auf. Derselbe wollte sich hier niederlassen und hatte auch bereits im Hause Frankfurter Allee 175 eine Wohnung gemiethet. Freitag Abend wollte er nach seiner Heimath fahren, um bie Überfedelung seiner Familie zu bewerkstelligen, doch wurde vorläufig noch nichts daraus.
Als der Schlächter Werner am Sonnabend Abend um 7 Uhr von der Arbeit nach Haufe tam, fand er die Thüre zur Wohnung verfchloffen. In der Meinung, daß die Frauen zur Besorgung häuslicher Geschäfte ausgegangen wären, ging er wieder hinab und traf unten im Hofe den kleinen Friz, welcher dort spielte und auf Befragen erklärte: Mutter wird wohl den Onkel zur Bahn gebracht haben!" Werner nahm daher das Kind mit sich zum Barbier und dann in ein Lokal, wo er fich nach der Abfahrtszeit des betreffenden Zuges erkundigte. Da ihm diese auf 10 Uhr angegeben wurde, hielt er sich mit dem Kinde bis gegen 11 Uhr außer dem Hause auf. Als er zurückkehrte, war die Wohnung noch immer verschlossen. Da ihm nun aber die Sache schon mit Rücksicht auf das müde Kind zu lange dauerte, ließ er die Thür durch einen Schloffer öffnen. Und nun bot fich ihnen ein entfeßlicher Anblick dar.
In der Küche, durch welche man von dem Korridor aus nach der Wohnstube gelangt, lag Frau Vaneß lang ausgestreckt in einer riesigen Blutlache auf der Erde, mit dem Gesicht nach unten, die Arme weit nach vorn ausgestreckt. Der ganze Hinterkopf war zerfchmettert, das Gehin lag bloß. Die den Kopf umgebende Blutlache war mindestens einen Meter lang und Meter breit.
Damit war aber des Schreckens noch nicht genug: Als Werner nach der alten Mutter suchte, die in einem kleinen Edzimmer, welches nur von der Wohnstube aus zu erreichen ift, zu schlafen pflegte, fand er dieselbe mit Kopf und Oberförper auf ihrem Bette liegend, gleichfalls todt. Ihr war der Hals fast vollständig durchgeschnitten.
Beide Frauen find ohne Zweifel in der Küche gemordet worden. Die alte Frau Killmann wurde wahrscheinlich durch den Mörder erst nach der Blutthat auf das Bett geschleppt. Dafür spricht nicht allein die große Blutlache in der Küche, sondern auch der Umstand, daß sich im Bett verhältnißmäßig wenig Blut vorfand und das Lager sich in nur mäßiger Unordnung befand.
Das
Die Kunde von dem Morde verbreitete sich trotz der vorgerückten Abendftunde mit großer Schnelligkeit und rief überall eine hochgradige Aufregung hervor. Die ersten Sicherheitsbeamten, die am Thatorte erschienen, waren der Gendarm Ecke und der Polizeidiener Meißner aus Friedrichsberg. In Gegenwart des Hauswirthes stellten die Beamten zunächst fest, daß Frau Vaneß mit einem Schlächterbeil, die Mutter aber mit einem Schlächtermesser getödtet worden ist. Beide Werkzeuge gehörten der Frau Vaneß, die gelegentlich unter der Hand einen Kleinhandel mit Fleisch zu betreiben pflegte. über und über mit Blut befleckte Beil war im Altoven vor dem Bett der Mutter und das nicht minder blutige Schlächter meffer lag auf der Lehne des Sophas, welches neben dem Bett der Mutter stand. Durch Werner wurde übrigens sofort daß die gemeinschaftlichen Erfvarniffe feftgestellt, 400 bis 450 Mart fehlten, so daß also ein Raubmord vorliegt. Zahlreiche Momente sprechen dafür, daß kein Anderer der Mörder sein kann, als der vorerwähnte Schneider Klausin. Noch am Donnerstag flagte Frau Vaneß ihrer Nachbarin Frau Schubert, daß Klaufin etwa 8 Wochen bei ihr gewohnt und gegessen habe, und daß er nun, wo er abreifen wolle, nicht allein nichts bezahlen, sondern auch noch das Reisegeld von ihr haben wolle.
Don
6. Jahrg.
fommiffion ein, bestehend aus dem Untersuchungsrichter Albrecht vom Landgericht II und dem Gerichtsaktuar Gansauge, welche den Thatbestand zu Protokoll nahm.
Außer den bereits erwähnten Nachbarsleuten Schubert und Thamm wohnten noch die Zepernick'schen Eheleute in derselben Etage nach hinten heraus. In dem kleinen Eckzimmer lag die Leiche der Mutter, in der Küche die der Frau Vaneß. Betritt man die Vaneß'sche Wohnung, welche man nur durch die Küche erreichen kann, so steht gleich vom Eingange links die Kocha maschine, rechts einiges Küchengeräth und gerade in der Mitte der rechten Wand ein Küchenspind; vis- à- vis von diesem befindet sich die Thür der Wohnftube. Leztere würde eigentlich drei Fenster Straßenfront haben, wenn nicht das fleine Zimmer davon abgeschlagen wäre. An der rechten Wand desselben, die an die Küche grenzt, steht in der Nähe des Fensters und im hinterften Winkel ein Bett, in welchem die Mutter schlief. In der Küche zwischen Kochmaschine und Küchenspind sah man zwei von einander getrennte Blutlachen. Die Leiche der Frau Vanes lag auf dem Gesicht mit den Füßen nach dem Fenster zu, der Kopf lag gerade zwischen der Stubenthür und dem Küchenspinde. Der Kopf zeigte drei Verlegungen. Auf dem Hinterkopfe war der Schädel eingeschlagen, augenscheinlich mit einem stumpfen Instrument, und zwar mit der Stirnseite des Schlächterbeiles. Ein scharfer Hieb saß auf der rechten Seite des vorderen Schädels und ein weiterer über der linken Kopfseite, der das linke Ohr und die linke Wange bis auf den Backenknochen gespalten hatte. Die lezten beiden Wunden sind mit der Schärfe des Schlächterbeiles beigebracht worden. Ein fleineres Rüchenbeil von dem gewöhnlichen Format ist ersichtlich ebenfalls zu einem Schlage benutzt worden, aber beim Ausholen mit demselben ist das Beil von dem locker fibenden Stiele abgeflogen. Einer der Beilhiebe muß die kleine Tischplatte am Rüchenspind getroffen haben, denn diefelbe war zertrümmert und zeigte den Einschnitt eines scharfen Beilhiebes. Die Frau war nur mit Hemd, Unterrock, Jacke und Strümpfen bekleidet, der schwarze Bopf hing lang vom Rücken herab. Die rechte Hand der Leiche war an der Innenseite vollständig mit Blut getränkt, dasselbe zog sich bis zum Ellenbogen hinauf, was auf einen Rampf zwischen Mörder und Opfer schließen läßt. Daß ein solcher stattgefunden hat, dafür spricht auch die Thatsache, daß auf dem Kleiderschrank in der Wohnstube Blumenvasen, Gläser und Nippsachen wild durcheinander geworfen sind. Viel leicht hat Klaufin seine Sachen fortnehmen wollen und Frau Baneß hat dieselben ohne Bezahlung für Koft und Wohnung nicht herausgeben wollen.
Bei dem Kampfe muß die alte Mutter dazugekommen sein, denn dieselbe war nur mit einem Hemd bekleidet. Die Leiche lag quer über dem Bett, der Kopf hing über dem Bette rand an der Wand hinaus, die Beine vorn zur Erde herab. Eine einzige tiefe Schnittwunde am Halse, die bis an den Halswirbel ging, hatte augenscheinlich den sofortigen Tod herbeigeführt. Jedenfalls muß der Tod schon eingetreten sein, bevor der Mörder die Mutter von der Küche aus ins Bett geschleppt hat. Das zu dem Schnitt gebrauchte Schlächtermesser, das 1 Fuß lang und 2 Fuß breit ist, lag auf der Sophalehne neben dem Bett der alten Frau im Alkoven, das Beil dagegen vor dem Sopha auf dem Fußboden.
Die blutigen Werkzeuge wurden nebst einer von Klaufin zurückgelaffenen Müße amtlich mit Beschlag belegt.
In welcher Weise sich die schreckliche Blutthat zugetragen hat, schildert ein anderer Berichterstatter, welcher den Thatort ebenfalls selbst besichtigt hat, wie folgt:"
Höchst wahrscheinlich ist zwischen Klausin und seiner Wirthin Vaneß ein kurzer Wortwechsel wegen der schuldigen Miethe entstanden. Der Mörder ergriff ein zur Hand ge= haltenes Schlächterbeil und brachte der Frau Baneß, welche aller Wahrscheinlichkeit noch an der Kochmaschine mit dem Braten von Fleisch beschäftigt war, zunächst mit der Schneide des Mordinstrumentes einen wuchtigen Hieb am Kopfe bei und zer
both foll es Herrn Edison bereits gelungen sein, denselben burch eine neue Konstruktion der Trichter zu beseitigen. abnt fei noch, daß bei der Wiedergabe durch den PhonoPachen die Geschwindigkeit mittelst eines Regulators fich nach Belieben ermäßigen und steigern läßt. Die Bedeutung des Apparats fann im Augenblid nach ihrem ganzen Umfange um weniger übersehen werden, als Herr Edison die VervollTommmung feines Wunder" Phonographen gewiß noch nicht werden Sie erst noch was da oben erleben!" Das wichtigste schmetterte ihr darauf, als die zur Erde Gestürzte noch Lebens
Am Freitag Abend hat Klaufin in einem Bierkeller eine fleine Schuld bezahlt, dabei von seiner bevorstehenden Abreise und sein, dann
Moment aber, welches für die Thäterschaft des Klausin spricht, ist folgendes:
Am Sonnabend Nachmittag erhielt Klaufin einen Brief, auf den er augenscheinlich gelauert hatte, denn er lauerte dem Briefträger auf, nahm ihm den Brief ab, las denselben schleunigft und steckte ihn dann in die Tasche. Kurz nach 7 Uhr hörte die Nachbarsfrau Schubert, die mit Frau Vaneß Wand an Wand,
beite der genialen Erfindung nahe. Abgesehen von der Wichbreichloffen hat. Aber schon jekt liegt die ungeheure Trag gleit im geschäftlichen Verkehr wird sich das Inftrument ommentlich auf dem Kunstgebiete reich verwerthen lassen. Mag uch der Schmelz und die innere Beseelung einer Stimme burch den Phonographen nicht ganz zu erreichen sein, so ist es bod bereits möglich, fie in Bezug auf ihre charakterische Sigenart genau zu figiren und wiederzugeben. Es könnte jedoch nicht auf demselben Rorridor wohnte, aus der Nachbar allo in gewissem Sinne die Stimme einer Eängerin abbie Bortragsart eines Schauspielers über ihr Leben
naus feftgehalten werden.
Der Gebrauch im praktischen
Seben dürfte fich um so ergiebiger geftalten, als der Mechanis mus felbst von einem Kinde in Betrieb gelegt werden kann. Sie wir erfahren, find in Amerifa schon 3000 Phonographen ellung ber einzelnen Theile sind besondere Maschinen tonAnwendung und an 2000 mird gearbeitet. Für die Her Aruirt. Die Roften eines Apparates dürften sich hier auf ca. 125 Dollars belaufen. Gleich den Anwesenden zeigte sich auch Prof. Du Bois- Reymond , der eine frühere Auflage des Phographen schon befißt, von den überaus präzisen Leistungen verbefferten Instrumentes aufs Höchste überrascht. Die Satinee" felbft gipfelte in dem von Klavier begleiteten Chor
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„ Du! Du! Du!" und in demselben Moment mehrere dumpfe Schläge, als hacke Jemand Fleisch auf einem Hautloze: gleich darauf war ein Schnarchen oder Röcheln zu vernehmen, worauf alles still war. Frau Schubert lief sogleich zu einer anderen Nachbarin, der Frau des Maurer Thamm und theilte dieser ihre Wahrnehmungen mit. Die Thamm! sche Wohnung liegt auf demselben Korridor wie die der Vaneß, aber hinten heraus. Die Thür zur Küche, in welcher der Mord geschehen ist, liegt dem Eingange der Thamm'schen Wohnung schräg gegenüber. Die Thamm'schen Eheleute, die mit Werner verwandt find, hatten übrigens diefelbe Wahrnehmung gemacht, wie Frau Schubert. Thamm wollte deshalb zum Hauswirth gehen, traf diesen aber nicht zu Hause. Allein wollte er nicht in die fremde
zeichen von sich gab, mit einem zweiten nicht minder gewaltigen Hieb die Schädeldecke. Auf den Lärm, welchen dieser Vorgang verursachte, ist vermutlich die alte Mutter aus ihrem kleinen Bimmerchen, wo fie fich schon zur Ruhe begeben, in die Küche gekommen, um dort Zeugin der Blutthat zu werden. Der Mörder, der eben der Frau Vaneß den Reft gegeben, wandte sich nun gegen diese unbequeme Zeugin, ergriff ein langes haar scharfes Schlächtermesser, warf die Alte zu Boden und schnitt ihr den Hals durch. Nachdem er diese zweite Blutthat voll bracht, schleppte er die alte Mutter durch die Stube in ihr Bimmer, warf sie über das Bett und verhüllte ihren Oberförper mit Decken. Der Umstand, daß sich breite Blutspuren durch das Zimmer bis zum Stübchen der Wittwe Killmann hinziehen, läßt auf diese Annahme schließen. In der Küche sieht es hin gegen aus wie in einer Schlachtbank. Der Boden ist buch stäblich mit Blut getränkt, Haare und Kopftheile fleben an ver schiedenen Stellen. Ein Hieb des Mörders ist fehlgegangen, wodurch ein an der Wand angebrachtes Brett herabgeschlagen worden ist. Nachdem der Mord vollbracht, hat sich der Mörder gewaschen, neue Wäsche angelegt und das Geld, 400 M., aus dem Schubfache der Kommode an sich genommen, worauf er sich aus der Wohnung entfernte, indem ser die Thüre hinter sich von Einfäufen für das Abendbrot zurückkehrte, begegnete ihr auf dem ersten Flur der Schneider Klaufin mit einer Reisetasche. Die Frau bemerkte auch wie derselbe den kurz zuvor dem Postboten abgenommenen Brief unterm Flurfenster erbrach und las. Klaufin ging nun in den anstoßenden Bierkeller von Ropschack, woselbst er sich ein Seidel Bier einschänken ließ, welches er in aller Haft leerte. Auf die Frage der Frau Kopschack, warum er es denn so eilig habe, der Zug gehe ja erft um halb zehn Uhr, entgegnete Klausin nichts und entfernte sich eiligst. Bei dieser Gelegenheit fiel es der Frau Kopschack auf, daß fich im Portemonnaie des Klausin, von dem sie wußte, daß er immer fehr knapp an Geld gewesen, sehr viel Geld bes Uebrigens hat der Mord noch einen stummen Beugen gehabt, nämlich den Hund der Vaneß, ein wachsames fleines Thier, welches, sobald sich ein Fremder im Zimmer befand, laut und anhaltend bellte. Noch in der Nacht zwischen 1 und 2 Uhr kam der VorAn diesem Abend war er jedoch Gendarm und Amtsdiener Wache hielten. 10 Uhr eindrangen, fand man das Thier winselnd unter dem Bette liegend. Da die Wohnung zu deren Ausgangsthür der Mör der ben Schlüffel mitgenommen haben muß, vorher einem Schloffer geöffnet und wieder verfchloffen worden war, in der späten Nachtſtunde aber ein Schloffer nicht mehr zu beschaffen war, fo fonnte der Lieutenant während Gestern früh ber Nacht nicht mehr in dieselbe gelangen.
fange Die Wacht am Rhein ", welchen der sonst völlig Wohnung gehen, weil er mit seinen Verwandten nicht auf gutem abschloß. Als die Frau des Maurers Thamm gegen 7 Uhr
internationale" Phonograph mit der gleichen Begeisterung bieberholte. Der Elektrizitätszähler", welchen Werner Siemens Herrn Edison vorstellte, ist dazu bestimmt, den Ver auch der einzelnen Konsumenten genau zu meffen. Doppelranbmord in der Frankfurter Aller. Die Rontonsblätter berid ten über ein scheußliches Verbrechen, das bereits am Spätnachmittage des Sonnabends zwischen und 6 Uhr in dem Hause Frankfurter Allee 168 zuge fragen hat und dem zwei Frauen zum Opfer gefallen find. Folgende Einzelheiten werden von den verschiedenen Bericht Herrenbefuch!" Mit ba oben" fonnte er nur Frau Vanes
flattern
gemeldet:
Fuße standund Streitigteiten zwischen Werner und Frau Baneß(!) zuweilen vorgekommen sind. Etwa eine Bierteiftunde später hörten aber die Nachbarn die Vaneß'sche Wohnung zuschließen und eine männliche Person mit fnarren ben Stiefeln fortgehen. Und das ist das Bemerkenswerthefte, daß Klaufin schon stets im ganzen Hause durch seine knarrenden Stiefel aufgefallen war. Zu derfelben Zeit ist Klaufin in den bereits oben erwähnten Bierkeller gekommen und hat zu der Gattin des Inhabers, Frau Kopschet, gesagt:" Da oben ist meinen. Da er nach seiner Heimath reifen wollte, sollte er für Kopschet, der ebenfalls ein Landsmann von ihm ift, Geld mit
er tönne nicht warten, er müsse zum Bahnhof. Der Bug ging aber erst um 10 Uhr und dies war um 7 Uhr. Seitdem ist er mit seinem Roffer verschwunden.
bt, und die Höhe der Proskauerstraße erreicht hat, so befindet nehmen. Kopfchef war noch nicht daheim, Klausin meinte aber, funden hat. tom Fich auf der Grenze zwischen Berlin und Friedrichsberg. Tie linte Häuferreihe gehört zu Berlin und zwar bis zur Berbindungsbahn binaus, die rechte Häuſerreihe dagegen zu edrichsberg. Auf der rechten Seite-
also zu leptaenannter
-
Dichaft gehörig, liegt unmittelbar an der Ecke der Friedrich- fteher des 66. Polizeireviers, Lieutenant Wolffsheim zum That völlig ruhig gewesen und als Werner und die Andern gegen
Ceil von fleinen Leuten, Handwerkern, fleinen Gewerbelitraße das Haus Frankfurter Allee 168, das zum größeren
bobat bie eheverlaffene, 35 Jahre alte Frau Henriette Vanch, benben und Arbeitern bewohnt ist. In der zweiten Etage b ihrem 9 jährigen Sohne Friz. Die Frau, eine große ftattStillmann, mit ihrer 75 jährigen faft gänzlich tauben Mutter ise Erscheinung mit hübschem Geficht und ebenso liebensrbigem wie bescheidenen Wesen ernährte fich mit Dameneiberei. Sie und die alte Mutter find die Opfer der blu
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8 Uhr erschien er aber schon wieder in Begleitung des Amisvoritebers Röder. Bald folgten auch mehrere Berliner Kriminal kommissare und eine Anzahl Kriminalschußleute. Vormittags
Klaufin und die Frau Vaneß tannten sich schon seit vielen Jahren, da ersterer in der Heimath der Ermordeten, in Norden burg gelernt hat, und zwar in demselben Hause, in welcher die Vaneß wohnte. Der muthmaßliche Mörder, der Schneider Friedrich Klaufin, wird uns als ein großer fräftiger Mensch geschildert. Er trägt furzes, ganz blondes Haar und ein schwaches blondes Schnurr bärtchen.
Frau Banek lebte in wilder Ehe mit dem etwa 45 jähri- erschien der Staatsanwalt Schulze I, der die ersten Recherchen schleppender Gang. Klausin hat schon längere Zeit nicht mehr Schlächter Jacob Werner, der
und jegt auf der Abdeckerei arbeitet. Außerdem hielt sich Mörders anordnete. Um 3 Uhr Nachmittags traf eine Gerichts- dienste verrichtet.