Ichluß an den Zentralverein unter dem Hinweis auf die Fabrikanten, welche durch ihre Ringe und dergleichen ganz gewaltige Breissteigerungen zu Wege bringer. Kollege Hilde brandt beantragte, eine Pause von 15 Minuten eintreten zu laffen, um den Kollegen Gelegenheit zu geben, sich in den Berein aufnehmen zu laffen. Diefer Antrag fand einstimmige Annahme und die Pause wurde von Vielen zur Aufnahme benupt.
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Bon der Wahl einer Revisionskommission wurde AbStand genommen und zwar beschloß die Versammlung, erst die Statistischen Ermittelungen abzuwarten, welche jezt noch im Gange find; die ausgegebenen Fragebogen sollten zu dem 3wed innerhalb der nächsten 14 Tage an Kollege Fr. Goldmann ausgefüllt eingesandt werden, worauf die dazu gewählte Kommission das vorhandene Material fofort zusammenstellen und veröffentlichen wird. In Verschiedenem" wurde noch bas Böhmische Brauhaus einer scharfen Kritik unter sogen und einstimmig beschlossen, so lange daffelbe feine Säle nicht zu Arbeiter Versammlungen hergiebt, tein Bier dieser Brauerei zu trinken, überhaupt die Lofale, mo folches geschänkt wird, zu meiden. Die Arbeitsverhältnisse und der Lohn der auf den hiesigen Brauereien beschäftigten Böttcher wurden als sehr mangelhaft und vers besserungsbedürftig befunden und längere Zeit von verschiedenen Kollegen eingehend besprochen. Ein anwesender Feilenhauer appellirte an das Solidaritätsgefühl der Berliner Böttcher und bat um möglichste Betheiligung auf den überlassenen Sammel liften. Die beifällige Aufnahme diefer Ausführungen sicherte einen angemessenen Erfolg. Der Vorfizende empfahl zum Schluß das Abonnement auf das Berliner Volksblatt" als ber einzigen Zeitung, welche die Interessen der Arbeiter voll und ganz vertritt und schloß, für den zahlreichen Besuch danTend, die Verfommlung um 11 Uhr.
Die Freie Vereinigung der Vergolder und Fachgenoffen hatte sich am Freitag Abend in Scheffer's Salon, 3nfeiftr. 10, verfammmelt, um folgende Tagesordnung zu erlebigen: 1. Gewerkschaftliches. 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Verschiedenes. Kollege Berend theilt mit, daß infolge der Abtretung des Saales an einen anderen Verein diesmal die Versammlung, anstatt, wie immer, Montags, an einem Freitag Batifinde. Da aus der Mitte der Versammlung heraus der Wunsch laut geworden, einen fleinen Ueberblick über die diesjahrige Lohnbewegung zu hören, erklärt Herr Berend, daß bie Streiffommission einen solchen in eingehender Weise, abgerundet und abgefchloffen, wie fich dies gehöre, noch nicht zu geben vermöge. In ben meisten Fabriken feien die Forde rungen anstandslos bewilligt worden. In mehreren Werkstätten stehe indessen die Sache noch immer faul. Zumal werbe in sehr vielen Fällen die zu den Forderungen des Streits gehörende Aushängung des Tarifs unterlassen. In ter am nächsten Mittwoch abzuhaltenden öffentlichen Versammlung folle dieser Mißstand besprochen und Schritte zu seiner Abstellung berathen werden. Es sei beklagenswerth, daß in ben nun seit der diesbezüglichen Beschlußfaffung vergangenen zwei Wochen die Kollgen nicht energischer auf den Aushang bes Tarifs, den auch die Gewerbeordnung vorschreibe, gebrungen hätten. Herr Geride macht in der angedeuteten Richtung auf die Adolf Werkmeister'sche Fabrik aufmerksam. Er brückt seme Verwunderung darüber aus, daß gerade in dieser Fabrit, in der man aufgeklärte Kollegen vermuthet habe, der Tarif nicht aushänge. Er stellt den Antrag, wenn dies nicht binnen 3 Tagen oder bis fommenden Dienstag geschehen sei, in der genannten Fabrik den Streif zu proflamiren, zieht in dessen später auf Anrathen des Vorfizenden den Antrag zurück.- Hr. Berend in feiner Eigenschaft als Mitglied der Streiffommiffion weist die an dieselbe gestellten allzu hohen Anforderungen zurück und vertritt lebhaft die Anficht, daß alle Kollegen ohne Ausnahme die lebendige Pflicht hätten, sich um ihre, um die in der Lohnbemegurg zu Tage getretenen Angelegenheiten felbft mit zu belümmern. Her Ramlow meint, daß es die Pflicht der Herren vom Streiffomitee sei, in diejenigen Fabriken, von denen fie die Nichteinhaltung der Bestimmungen des Tarifs müßten, fich zu begeben und persönlich und eindringlich Prinzipal und Arbeiter an die Einhaltung derfelben zu mahnen. Dieser Auffaffuna der Funktionen des Komitee's roiderspricht in deffen Herr Wilsty aufs lebhaftefte. Er meint, eine solche topfguderische Nachfrage werde sich kein Brinzipal gefallen laffen. Er werde unter Umständen nach bcm nächsten Polizeiburcau gehen und den Einbringling hinausbringen und eventuell notiren lassen. Wehl habe sich das Romitee darüber informirt, daß in den mertaus meisten Werkstätten der Tarif noch immer nicht aushänge. Das Streiffomitee habe in weitestem Maße und in aufopfernder Weise der Allgemein heit gegenüber seine SchuldigTeit geihan. An der sich des Längeren noch entspinnenden Debatte betbeiligten sich die Herren Siegmund, Meyer, Geride, Wilsky und Berenb. Unter Berschiedenes" theilt der Vo fißende mit, daß es fich nöthig gemacht habe, neue Statutenbücher mit den dazu nöthigen Marken anfertigen zu lassen und holt zu dieser Ausgabe von ungefähr insgesammt 65 M. noch nachträglich die Genehmigung der Versammlung ein. Ferner wird befchloffen, noch in diesem Jahre zum Besten der Bibliothek eine Matinee zu veranstalten und der Streitkaffe vom Verein 50 M. zugewendet.
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Die Mitgliederversammlung des Unterstühungsvereins der Maurer Berlins fand cm Vittwoch, den 25. b. Miis., Abends 8% Uhr, in der Inselstr. 10 statt. Auf der Tagesordnung ftand: 1. Vortrag des Herrn Glocke. Ueber bie wirthschaftlichen Krisen und die Sozialreform. 2. DisTulfion. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Als nach Eröffnung der Versammlung der Referent nicht gleich anwesend war, wurte zum 3. Punkt Verschiedenes" geschritten. Die Bersemmlung beschloß, das diesjährige Stiftungsfest zu feiern, welches mit Tanz verbunden sein soll, somit wurde auch ein Bergnügungsfomité gewählt aus 5 Personen, welches die Sache in die Hand nehmen soll. Ferner wurde beschlossen, daß die reftienden Mitglieder ihren Pflichten doch bis 1. Oftober nachkommen möchten beim Raffier Friz Karg, FriedrichsfelderStraße 11, damit vom 1. Oftober nach Statut verfahren merden fönne. Inzwischen war Herr Glode erschienen und erhielt das Wort zu feinem Vortrage. Beifall lohnte den Redner für feinen lehrreichen Vortrag.
Verboten wurde eine zum 28. Sept. einberufene öffentliche Malerversammlung in Braunschweig mit der Tagesord nung: 3wed und Ziele der Gewerkschaftsbewegung. Referent: W. Schweizer, Berlin .
Eine öffentliche Tischlerversammlung für Friedrichsberg tagte am Donnerstag Abend im Neustädter Volksgarten. Leider war der Besuch derselben nur ein sehr schwacher. Der Referent, Herr E. Schade, führte in Bezug hierauf im Verlaufe feines Vortrags Ueber die Bedeutung der gewerkfchafilichen Organisationen aus, daß fast alle derartigen Bersammlungen an diesem Uebel franfen, außer wenn nicht eben ein Thema über das Streifen auf der Tagesordnung teht. Gerade diese Versammlungen und in weiterer Folge die Drganisationen sollten die noch unaufgeklärten Kollegen über ibre eigene fraurige Lage belehren und gewissermaßen eine Borschule für ihre politische Heranbildung sein. ben fich an der Disfuffion berheiligenden Rednern wurde diese Ansicht voll anerkannt, und es gelangte schließlich cine Resolution zur Annahme, welche besagte, daß mit allen zu Gebote stehenden Mitteln in die Agitation für die hierorts bestehende Zahlstelle des deutschen Tischlerverbandes einzutreten fet. Zu Verschiedenem wurde noch angeregt, daß die Kollegen mehr die Arbeiterblätter, das Berl. Volfsbl." und die„ BoltsTribüne", ebenso die Fachzeitung der Tischler, die„ Neue Tischler- 8tg.", halten und lesen und daß die Wirthe, wo sie verkehren, diefe Blätter vor Allem auflegen sollten. Ferner
Von
ge
murde noch besonders den jüngeren Kollegen empfohlen, die fämmtlichen großen Friedrichsberger Vergnügungslokale zu meiden, die den A- beitern zu keiner Versammlung zur Verfügung stehen; im Gegentheil mehr Lokale, wie den Neustädter Volksgarten", zu frequentiren. Schließlich wurde noch folgender Fall vorgebracht: Der Einberufer der gegenwärtigen Verfammlung hatte dieselbe mittelst Plakate bekannt macht, welche am Dienstag Abend angeheftet wurden. Noch an demselben Abend wurden von der Freien Vereinigung der Maurer Versammlungsplakate hierorts angeheftet, und an besonders auffälligen Stellen so, daß die Plakate der Tischler ganz und gar überklebt wurden, trotzdem Plaz für alle vorhanden ist. Sei dies nun aus Unachtsamkeit oder aus sonst einem Grunde geschehen, jedenfalls hat es hier allseitige Mißbilligung hervorgerufen und ist in Zukunft gewiß zu ver
meiden.
Alle die Kollegen, welche in der am 23. Eept. ftattgehabten öffentlichen Versammlung der Lackirer in die Kommission gewählt wurden und troß Aufforderung ihre Wohnung nicht angegeben haben, werden ersucht, dies zu thun bei Ostar Schüßler, Friedenstr. 77.
Die Liebertafel der Maler und verwandten Berufsgenossen tagt von jegt ab wieder Kaiser Franz Grenadier Plaz Nr. 7, bei Berg, An meldungen stimmbegabter Kollegen werden an jedem Freitag Abend dafelbft entgegengenommen. Am 12. Oktober d. J. findet bei Deigmüller, Alte Jakobftraße 48a Etiftungsfest statt, wozu Kollegen und Freunde ganz ergebenit ein geladen find.
Petitionslisten zur Beseitigung des denaturirten Spiritus au gewerblichen Zwecken können in Empfang genommen werden bei folgenden Kommissionsmitgliedern: Gustav Reuter, Gr. Frankfurterstr. 128; Emil Schade, Gubenerftr. 61; Guftav Milbrodt, Adalbertstr 94; Robert Weber, Fliederftr. 8; Karl Kurth, Schönhauser Allee 21; Friz Zubell, Waldemarstr. 73, und Robert Berger, Gr. Frankfurterfir. 95. Bet Legterem werden auch freiwillige Beiträge entgegengenommen. Ferner ersucht die Kommission, sämmtliche ausstehenden Sammellisten bei Leßterem abzuliefern.
Große Volkeversammlung für Friedrichsberg und Umgegend, Dienstag, den 1. Dtober, Abends 8 Uhr im Neustädter Boltsgarten, Pros. Tauerftr. 37-38. Tagesordnung: 1. Bortrag des Rechtsanwalts Herrn Stadt hagen über Koalitionsrecht der Arbeiter." 2. Gründung eines Wahlvereins. 3. Distuffion. 4. Verschiedenes. Es ist Pflicht eines jeden Arbeiters, zu er scheinen
Große öffentliche Versammlung der Stellmacher Berlins und Umgegend am Dienstag, den 1. Oktober, Abends 8% Uhr im Lokale des Serrn Scheffer, Inselstr. 10. Tagesordnung: 1. Bortrag des Herrn W. Werner über Das Recht auf Arbeit". 2. Diskussion. 3. Wahl von zwei Kommiffione. mitgliedern 4. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht die Lohn.
Tommission.
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Gauverein der Bildhauer. Annenstr. 16, Dienstag, den 1. Oktober, Abends 9 Uhr, Vortrag des Herrn Türk über moderne ẞo fie und Arbeiter bewegung.
Der Berliner Bentralverein Roller'scher Stenographen eröffnet am Mittwoch, den 2. Oktober cr., Abends 8% Uhr im neuen Bereinslokal Reftaurant, Alte Poft", Königftr. 62 für Herren und Damen einen öffentlichen Unterrichtstun sus in der leicht erlern- und praktisch brauchbaren Roller'schen Stenographie. Der Unterricht umfaßt 4 Lehrstunden und beträgt das Honorar inkl. fämmtlicher Lehrmittel 5 M.
Eine große Versammlung des Vereins der Nähmaschinenund Handarbeiterinnen Berlins und Umgegend findet am Freitag, den 4. Oktober, in Klein's Festfälen, Drantenstraße 180, statt, Tagesordnung: 1 Vortrag des Heren Bölfde über: Die Entstehung des Menschen. 2 Dis fuffion. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. 4. Verschiedenes. Ausgabe der Billets zum ersten Stiftungsfest.
Goldschmiede! Am Sonnabend, den 5. Oktober, Abends 9 Uhr, findet in Hendrich's Festfälen, Beuthstraße 22, vorn 1 Tr., ein großes Votal- und Inftrumental- Konzert, unter Mitwirkung geschäßter Solotiäfte, verbunden mit Ball und Fest Polonaise, veranstaltet vom Vorstand der Ortskrankenkasse der Goldschmied ſtatte Billets à Person 50 Pf. inti. Ball find bet sämmtlichen Vorstandsmitgliedern, sowie Holzmarktstr. 8 im Kaffer lokal zu haben.
Fachverein sämmtlicher an Holzbearbeitungs- Maschinen beSchäftigter Arbeiter. Generalversammlung am Montag, den 7. Oktober, Abends 8 Uhr. in Säger's Lokal, Grüner Weg 29. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht vom 2 Quartal 2 Erfah wahl. 3. Verschiedenes und Fragetaften. Gäfte find willkommen. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Um ein recht zahl reiches und pünktliches Erscheinen wird ersucht.
Kranken- und Sterbekaffe der Berliner Hausdiener( E. 5. 61) Bierte ordentliche Generalversammlung am Mittwoch, den 16. Oftober bs. Jo., Abends 9 Uhr, Kommandantenstr. 77-79. Tages Didnung: 1. Mittheilur gen. 2 Vierteljahresbericht. 3. Antrag des Vorstandes behufs Anschaffung eines Vervielfältigungsapparates. 4. Verschiedenes. Auflage und Fragetaften.
Die Freie Vereinigung der Schneider Berlins feiert am Montag, ben 14. Ottober in den Bürgerfälen Dresdenerftr. 96 thr erftes Stiftungsfest, beftehend aus großem Vokal und Inftrumentaltonzert, ausgeführt von der verfta ften Hausto pelle unter Leitung des Musikotrettors Herrn Campi und des Gesangvereins Allegro unter persönlicher Weitwirkung feines Dirigenten Herrn W. Seeger. Die Feftrede hat Herr Rechtsanwalt A. Stadthagen übernommen. Nach dem Konzert findet Tanz statt. Billets a 30 Bf. find zu haben bei: A. Täterom, Mauerstr. 9, v. 3 Tr. Krausenftr. 11( Schneider herberge) R. Frank, Kronenstr. 39-40. Wendt, Mulacftr. 8. Pobl, Jurteiftr. 18. im Laden. Gründel, Diesdenerftr 116, I Guadt, Brunnenstr. 38, sowie in allen Berfammlungen und in den mit Blakaten belegten Handlungen.
Offenbacher Frauenkaffe, Berwaltung Berlin I . Die Zahlstellen befinden sich nunmehr bei Frau Günther, Wafferthorstr. 49, 3 Tr.: Frau Karge, Neue Jakobstr. 26. Querg. im Keller: Frau Papfe, Waldemarstr. 64, Hof rechts2 Tr.; Frau Mener, Stallberstraße 58, Querg 1 Tr.: Frau Brödel, Neichenbergerstraße 65, Hof 1 Tr.; sowie im Raffenlotal, Oranienste 197. An sämmt lichen Zahlstellen werden Anmeldungen zur Neuaufnahme entgegen genommen. Das Krankengeld wird nur des Sonntags Vormittags von 9-11 Uhr in Raffenlotal ausgezahlt. Der Ortsvorsißende H. Papke, Waldemarstr. 64,§. r. 2 Tr., und der Kassirer H. Brödel, Reichenbergerstraße 65,§. 1 Tr., find jeden Abend mit Ausnahme der Conntage, von 8 bis 9 Uhr in ihrer: Wohnungen zu sprechen. Sämmtliche im Umlauf sich befindenden Medizinsdeine müssen bis inkl. 30. ds, eingetauscht werden.
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Gefang-, Turn- und gesellige Vereine am Dienstag Gesangverein Gutenberg" Abends 8 Uhr im Restaurant Quandt , Stralauerstraße 43. Gesangverein Alpenglühen Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Prinzenftraße 97. Schäfer'scher, Gesangverein der Elfer" Abends 9 Uhr bei Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gesang.- Männergesangverein„ Gartenlaube Abends 9 Uhr im Restaurant Firt, Rottbuserstraße 22. Gesangverein Bouvardia"( Männerchor) Abends 8% Uhr im Restaurant Teutonia", Belforterstraße 15. Männergesangverein Steinnelle" Abends 9 Uhr im Restau rant Schulz, Stettinerstraße 56-67. Gefangverein Harmonie" Abends 8 Uhr in Neutam's Bierhaus, Große Frankfurterstraße 49. Männergefangverein Echo II" Abends 9 Uhr im Restaurant Drillhose, Rosenthalerstraße Mr. 11-12. Gesangverein„ Sängerhain" Abends 9 Uhr im Restaurant Kaiser Franz Grenadierplay 7. Gesangverein Bruderherz Nebungsstunde Abends von 9-11% Uhr. Aufnahme neuer Mitglieder. Gefangverein, Hoff nung Moabit Abends 8 Uhr Wilsnackerstraße 63 im Restaurant Jiges. Gesangverein Felicitas" Abends 9 Uhr im Restaurant Nebelin, Langestraße 108. Männergesangverein Olympia" Abends 9 Uhr im Restaurant Gerth, Prinzenftraße 106. Gefangverein Liederlust" Abends 9 Uhr im Restaurant Leh mann, Naunynstraße 44. Männergesangverein Accordia" Abends 9 Uhr bet Weid, Aleranderstraße 31. Gesangverein Ludwig'scher Männerchor Abends
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9 Uhr Lindenstraße 106 bei Boppe, lebungsstunde. Gäste sind willkommen. Deutsche Liedertafel" Abends 9 Uhr Oranienstraße 190.- 3itherklub Amphion" Abends 9 Uhr in Triebel's Restaurant, Hoher Steinweg 15. Turnverein Froh und Fret"( Männerabtheilung) Abends 8% Uhr, Bergftraße 57. Berliner Turngenoffenschaft( Fünfte Männerabtheilung) Abends 8% Uhr in der städtischen Turnhalle, Wasserthorstr. 31. Turnverein Hasen halde ( Männer- Abtheilung) Abends 8 Uhr, Dieffenbachstr. 60-61.- Verein ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Sestaurant Rinner, Röpniderftr. 68. Arends'scher Stenographenverein Apollobund" Abends 8 Uhr Brunnenstraße 129a. Arendt'scher Stenographenverein Abends 8% Uhr im Restaurant Sum eisernen Kreuz, Lindenstr. 71. Deutscher Verein Arends. scher Stenographen Abends 8% Uhr in Randel's Restaurant Brunnenstr. 129a. Verein„ Roe Abends 8% Uhr im Restaurant Elbe , Alexandrinenftr. 99. Unterhaltungsverein Sarmonie Abends 8 Uhr Eisenbahnstr. 36b, im Restau rant von Liebe.- Bergnügungsverein Mollig Abends 9 Uhr im Restaurant Meinice, Gipsstraße 3, jeden Dienstag nach dem 1. und 15 Zitherklub Amphion Abends 9 Uhr im Münchener Sof" Spandauerftr. 11-12. Stauchtlub Zum Wrangel" Abends 8 Uhr bei verschleb, Adalbertstr. 4. Rauchklub Deutsche Flagge Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Wrangel. ftraße 11. Rauchklub Friedrichshain" Abends 9 Uhr im Restaurant Ripping, Landsbergerstr. 116a. Rauchklub„ Lustige Brüder" Abends 8% Uhr bet Grothe, Fürstenbergerstr. 2- Vergnügungsverein Fröhlichkeit" Grüner Weg 29. Große Gesellschaftsstunde, verbunden mit Vorträgen. Gäste will. tommen. Entree fret. Tambourverein Sedan Sigung Abends 8% Uhr, Grüner Weg 9-10. Tambourverein„ Einigkeit macht start", gegründet 1886, stellvertretender Dirigent E. Billhardt. Uebungsstunde Abends 9 Uhr im Ne ftaurant Hahn, Elfafferstr. 57. Männergesangverein Liederfreiheit" Restaurant Bolzmann, Andreasfir. 26. Dienstag Abends 9 Uhr. Stimmbegabte Herren werden aufgenommen.
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Vermischtes.
Aus den Erlebnissen eines korikanischen Abgeordneten. Aus Paris wird geschrieben: Der legte Bandit", so war eine vor mehreren Jahren erschienene, äußerst packende Novelle betitelt, in der Emanuel Arene die modernen, immer weniger forfisch" werdenden Sitten seiner heimathlichen Insel schilderte und deren Tendenz sich schon aus dem Titel errathen läßt. Und als später, unter der Regierungszeit feiner politischen Freunde, die Sicherheit in den Pariser Vorstädten etwas zu wünschen ließ, fündigte Arene in der Kammer eine Interpellation über die Banditen der Faubourgs" an und meinte, auf Rosita herrsche unvergleichlich mehr Sicherheit, als in der Hauptstadt. Seitdem scheint sich indessen das Berhältniß etwas geändert zu haben, wenigstens ist es noch nicht lange her, daß ber Journalist Leandri, welchen jett Boulanger als seinen
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Kandidaten aufgestellt hat, in die Sümpfe ging" und eine Räuberbande bildete, um sich einer Reihe verwirkter Breßstrafen zu entziehen. Spaßhaft ist aber, wie Arene dieser Tage selbst die Erfahrung machen mußte, daß sein„ lekter Bandit", wie die unwiderruflich letzte Vorstellung", noch eine ganze Reihe Nachfolger hat. Auf seiner Wahlreise befindet sich der Abgeordnete in Sartene und lieft im Hotel die für ihn angekommenen Briefe. Da meldet man ihm geheimnißvoll: Der Bandit Gia comini, aus dem Dorfe Petreto, wünscht sich der Justiz zu ergeben, will fich aber nur Ihnen ausliefern." Wo ist er?" Ganz in der Nähe." Gut, führen Sie ihn her." Arene schildert seinen Landsmann als einen stämmigen Burschen mit energischen Zügen und offenem Gesichtsausdruck. Der arme Giacomini hat das Räuberleben fatt, das Gefängniß dünkt ihm eine Erlösung, aber er kann die Gendarmen nicht leiden, noch liebt er Handschellen; endlich erwartet er, daß man ihm seine freiwillige Rückfehr als Milderungsgrund anrechne und während seiner Strafzeit für seine Familie forge. Rann ein Bandit billigere Bedingungen stellen? Und wen fonft fönnte er mit feiner diplomatischen Mission betrauen, als„ feinen" Abgeordneten? Auch kann der letztere fich am allerwenigften zehn Tage vor den Neuwahlen einem so zarten Auftrage ent ziehen. Er führt also Freund Giacomini zum Staatsanwalt und stellt ihm in dessen Salon den Mann und die Sache vor.. Ob der Staatsanwalt seinem Klienten" eine Zigarre angeboten hat, berichtet Arene nicht; er beschränkt sich auf die Mitthei lung, daß seine Bedingungen ohne weiteres afzeptirt wurden und Giacomini, von einem Diener höflich geleitet und von seinen gerührten Freunden und Vettern aus der Ferne gefolgt es mochten wohl einige unter ihnen das Räuberleben noch nicht fatt haben stolz in die Hallen der heiligen Hermandad einspazirte.
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Neueste Nachrichten.
Die sozialdemokratischen Wahlvereine, die sich in der Provinz gebildet hatten, verfallen, wie es scheint, nach einander dem Schicksal, sozialistengefeßlich verboten zu werden. Go meldet der gestrige Reichsanz." das Verbot des Vereins zur Erzielung volksthümlicher Wahlen" in Breslau durch den dortigen Regierungspräsidenten.
Depeschen.
( Wolff's Telegraphen- Bureau.)
Prag , 30. September. Vor dem Schwurgerichte begann heute die Verhandlung gegen weitere 30 Personen aus Kladno und Umgebung wegen Theilnahme an den blutigen Ausfchreitungen am Frohnleichnamsfest.
Rotterdam , 30. September. Heute früh wollte eine Anzahl der streifenden Arbeiter die Arbeit wieder aufnehmen, wurde indessen durch andere Arbeiter daran gehindert. Die Lage ist daher unverändert. Auf der Maas befinden sich zwei Kriegsschiffe, drei Kanonenboote und zwei armirte Schaluppen, um, falls es zu ernsten Ruheftörungen fommen sollte, zur Her stellung der Ordnung mitzuwirken.
Sansibar, 29. September. Aus Mpwapwa eingetroffene Briefe bestätigen, daß Buschiri vor zwei Monaten einen deutschen Missionär getödtet hat, und melden, daß derselbe sodann einen englischen Missionär gefangen zu nehmen verfuchte. Diefer entdeckte jedoch den Anschlag und entfam nach Ugoge. Die Beendigung der Blokade ist noch nicht angekündigt. Der deutsche Aviso Pfeil" tritt am Dienstag die Rückreise nach Europa an, auch das italienische Schiff Staffetta " wird bald von hier weggehen.
Briefkalten.
Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.
Sch. W. Sie können den Antheil des früheren Mit gliedes anderweit vergeben, da er die erste Klasse der neuen Biehung nicht bezahlt hat.
C. Sp. 20. Der Steuereinnehmer ist gleichzeitig Exekutions beamter und fann im Falle der Nichtzahlung der Steuer pfänden. 20 Pf. Mahngebühr und 40 Pf. für versuchte Pfän dung sind tarifmäßige Säße. Sie haben also feinen Grund zur Beschwerde.
5. Da Ihre Eltern außer ihrem Schnittwaarengeschäft noch Kleinhandel mit Spirituosen treiben, müssen Sie dies der Steuerbehörde anmelden und dafür besondere Gewerbesteuer ( 24 M. jährlich) zahlen.
E.. Wenn ein Gaft ein Glas Bier bestellt, so meint er damit ein bis zum Aichstrich gefülltes, fann also ein weniger Bier enthaltendes zurückweisen. Eine besondere gefeßliche Bea stimmung oder eine Strafandrohung gegen den Wirth existirt eben nicht.
3. u. B. 52. In Ihrem Miethskontrakt ist wahrschein lich das Halten von Hausthieren verboten und mit Ermission bedroht. Bis zum 1. Ofiober fönnen Sie ruhig wohnen bleiber. So schnell geht die Ermissionsflage nicht.
A. 5. 31. Sie können gegen den Wirth Strafantrag wegen Sachbeschädigung stellen und ihn außerdem auf Erfah der Reparaturkosten verklagen. Beides können Sie in der Anmeldeftube, Neue Friedrich fir. 13, zu Protokoll geben.
Zwei Streitende. 1. Nur solche Gastwirthe, welche Reisenden bei sich Unterkommen gewähren, haften unbedingt für die von denselben eingebrachten Sachen. Für bloße Re ftaurateure gilt dies nicht. 2. Der Roman ist überseht und voraussichtlich durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Näheres ist uns hierüber nicht bekannt.
M. w. 100. Schreiben Sie zunächst an die Sparkaffe, dieselbe möge Ihr Guthaben an feinen Anderen als Sie selbst zahlen. Dann flagen Sie gegen Ihren Bruder auf Rückgabe des Buches. Auch mögen Sie auf der Spartaffe anfragen, ob nicht etwa 3hr ganzes Guthaben abgehoben ist.
A. G. 246. 1. Der Entschädigungsanspruch der Mutter für Tauf-, Entbindungs- und Sechswochenkosten verjährt in 2 Jahren. Die Alimente für das Kind müffen Sie mit 6,75 zahlen. 2. Das Darlehen müssen Sie nach vierwöchentlicher Kündigung zurückzahlen.
737. 1. Eine Frau, die Ihrem Schwiegersohne und beffen Kindern die Wirthschaft geführt und dafür freie Station gehabt hat, kann außerdem nichts mehr beanspruchen. 2. Der Wittwer muß sich vor seiner Wiederverheirathung mit seinen Kindern erster Ehe gerichtlich auseinandersezen.
Nr. 26. 1. Ein Testament muß bei Gericht niedergelegt. werden. Entweder diktirt man es dort zu Protokoll oder über giebt es verschlossen. giebt es verschloffen. Im letteren Falle können Sie sich zur Absetzung desselben der Hilfe eines Anwalts bedienen. 2. Die Höhe der Koften richtet sich nach dem Werthe des vorausfict lichen Nachlaffes. 3. Das Gericht ist für diesen Zweck täglich von 10-1 Uhr geöffnet.
J. J. Die Kirche verlangt, daß ein Knabe, der getauft. f. 8. eingefegnet wird. Doch giebt es keinen direkten Zwang hierfür.
E. H. 1. Wenden Sie sich mit dem Gesuche an die Armendireftion. 2. Der Vater der unehelichen Mutter ist der gefeßliche Vormund des Kindes derselben. Ist der Vater tobt ,. so bestellt das Gericht einen Vormund. Verständige Wünsche der Mutter werden dabei in der Regel berücksichtigt.