Au fortgeriffen und eine Unzahl von Häusern zerstört. Selbst Hirten wurden, auf der Wiese überrascht, von den gewaltigen Waffermaffen mit sammt ihren Heerden davongeführt. Befon­ders arg sollen die Fluthen in dem in der Nähe von Rischinem gelegenen Kreis Drgezem gewüthet haben. Die Kleinen Berg­flüsse wurden in unglaublich kurzer Zeit in reißende Ströme verwandelt, welche mit furchtbarer Gewalt die Böhen   hinabrasten, hundertjährige Eichen und zahllose Obstbäume und Mühlen mit sich fortreißend. Nicht minder groß war der Schaden im Gebiet der Donau   und des Bruth. Schon einen Tag vor der Katastrophe war die Hoch­fluth aus der Stadt Kolomea  , im Defterreichischen, telearaghisch fignalifirt worden. Die reichen Holzhändler in der Nähe von Nowofelici beeilten fich auch, ihre an den Ufern gelagerten Holzvorräthe thunlichst in Sicherheit zu bringen. Anders je­doch die Bauern, welche dem herannahenden Unglück hilf­und rathlos entgegensahen und dem Drängen der Tele­graphenbeamten eine dumpfe, echt russische Resignation_ent­gegenfeßten. Es war Mitternacht, stockfinster und kein Stern leuchtete am Himmel, als ein donnerähnliches Getöse das Her­annahen der Fluth_ankündigte. Gegen Morgen waren alle Bäche der Umgebung zu einer einzigen unübersehbaren Wafferfläche vereinigt, aus der die Wälder mit ihren Gipfeln wie fleine Inseln hervorragten. Der zwischen Desterreich und Rußland   von den Menschen fünstlich errichtete Grenzzaun wurde von den Elementen spielend niebergeriffen und davongeführt. Die armen Bauern mußten itre ganze armselige Habe in den Uferhütten im Stich laffen und nur das nackte Leben rettend, mit ihren Kindern nach Nowoselici flüchten. Aber das entfeffelte Element verfolgte fie auch dorthin. Das Waffer stieg immer höher, und um 12 Uhr stürzte eine 5 Meter hohe Wasserfluth, alles mit fich reißend, ins Städtchen und richtete in furzer Zeit daselbst eine furchtbare furchtbare Verheerung Bahlreiche Häuser wurden fortgeschwemmt, das Zoll baus unter Waffer gefeßt und ungeheure, für die an der Grenze ftationirte Kavallerie au gehäufte Borräthe vernichtet. Das Waffer fubr fort, bis 4 Uhr Nachmittags zu steiaen und erst gegen Abend begann es zu finfen. Um 12 Uhr, 24 Stunden nach Ein­bruch der Fluthen, konnte man eine Abnahme des Wassers um 70 cm fonstatiren. Die augenblickliche Noth war vorüber, jedoch erft, nachdem ihr einige hundert Menschenleben und piele Millionen Rubel zum Opfer gefallen find. Schwere Krankheiten und Epidemien werden folgen und furchtbare Nach­lefe halten.

an.

Das Budjsbaumholz, dieses so geschäßte Material zur Herstellung der Holzschnitte, wird in Folge des ungeheuren Verbrauchs von Tage zu Tage seltener. Der größte Theil tommt von den Ufern des Schwarzen Meeres  . Poti  , am Aus­fluffe des Nion im Raukasus, schickt bedeutende Mengen nach England; 5-6000 Tonnen Holz bester Qualität nehmen jähr lich ihren Weg aus dem südlichen Rußland   nach Ronstan tinopel; eben babin wandern 1500 Tonnen geringerer Qualität aus Sumsum. In der Türkei   sind die Waldungen fast voll­tändig vernichtet und man kann nicht mehr hoffen, aus ihnen noch irgendwie werthvolleres Material zu ernten. In Ruß­ land  , wo die forstlichen Verhältnisse sich besser gestalten, findet fich immerhin noch Buchsbaumholz, obwohl es weit aus dem Innern her transportirt werden muß; die Küstenprovinzen find vollständig erschöpft. Früher wurde in Griechenland   bedeu­tender Handel mit Buchsbaumholz betrieben, jezt ist der Han­bel nahezu vollständig in die Hände der Engländer überge gangen, die zu den obengenannten Mengen noch etwa 1500 Tonnen minderwerthigen Holzes aus der Provinz Trapezunt beziehen. Der Gesammtverbrauch an Buchsbaumholz zur Her­ftellung von Holzschnitten soll sich jährlich auf ungefähr 10 000 Tonnen belaufen.

Bekanntlich spielt unter den antiseptischen Mitteln heute die Borfäure eine bedeutende Rolle, sie ist Bestandtheil pieler Ronfervefalse", tommt auch unter mancherlei verhüllenden Namen, wie Bamenit, Aleptin, Galaftophyl( was mit berent­licher Verbunzung des Griechischen Milchschub bedeuten soll), Natrium chloroborosum, in den Handel. Man gebraucht sie, um das Gerinnen der Milch zu verhüten, um Fische und Fleisch vor Fäulniß zu schüßen, weiterhin als Buak zu Bier und wohl auch zu Wein. Indessen scheint ihr kein lanter Lebenslauf bevorzustehen, vielmehr dürfte es ihr ergeben, wie einftens der Salicylsäure, die auch anfangs in den Himmel gehoben wurde, nachher aber wegen ibrer gesundheitsschädlichen Folgen in die Acht kam. Es geht ja in der Regel so. Beim Aufkommen eines neuen fäulnißwidrigen Mittels wird der Gesundheitsstandpunkt weniger beachtet, falls das neue Mittel sich nicht offenkundig und fofort als Gift erweist. Allmälig gewinnt man dann erst durch den Fortgesetzten Gebrauch Erfahrungen, welche mit Nachdruck auf die gesundheitsschädliche Wirkung des Mittels hinweisen und bann das Verbot desselben herbeiführen. So steht es jetzt auch mit der Borsäure. Man hat ihre antiseptische Wirkung genauer geprüft und gleichzeitig auch ihre Einwirkung auf den Körper von Menschen und Thieren, und da stellt sich denn heraus, daß die Borfäure nur dann den angestrebten antiseptischen Zmed erreicht, wenn sie in Jolchen Mengen zugefügt wird, daß fie unmöglich noch als un­fchädlich bezeichnet werden kann. Bei der Milch zum Beispiel handelt es sich darum, dieselbe durch Zusatz von Borfäure während der Sommerhiße transportfähiger zu machen, so daß He nicht beim Rochen sofort gerir nt, wie das vielfach im Som mer der Fall ist. Nach den Versuchen von Herrn Jul. Mat­tern in München   wird die Gerinnung von Milch beim Kochen burch Bulag von 0,5 g auf ein Liter thatsächlich um 10 Stun ben hinaus geschoben, bei Busag von 1 g fogar um 33 Stun­ben; allein die Bakterien der Milch werden keineswegs getödtet, und dann vergleiche man damit die folgende That­jache: Bei einem kräftigen Hunde, dem man täglich 1 g Bor­fäure verabreichte, trat am 6. Tage starker Speichelfluß auf; als man nun die Gabe auf 2 g täglich erhöhte, gesellte sich heftige Diarrhoe hinzu, das Thier verfiel sichtlich mehr und mehr und zeigte nachher bei der Sektion bedeutende frampf­hafte Veränderungen der Magen- und Darmschleimhaut. Da soll man Kindern eine Milch geben, die auch 0,5 g Borfäure im Liter enthält? Mag man die Borläure unmittelbar in ben Magen führen oder ins Blut einsprißen, immer zeigt sich eine spezifische Wirkung auf die Magen- und Darmichleimhaut, als deren Folgen heftiger Magen- Darm­fetarb mit Geschwürsbildung auftritt. Forfter stellte an fich felbft durch Versuche fest, daß schon geringe Mengen von Bor­faure die Resorption einzelner Nahrungsbestandtheile beeinträch­figen, fowie Anlaß zu vermehrter Abftoßung von Darmepithe­lien( innerste Schicht der Darmhaut) und erhöhter Absonde­ung von Darmschleim geben. Die vorliegenden Thatsachen, benen sich noch manche Vergiftungsfälle aus der medizinischen Literatur anreihen ließen, führten auf der 7. Jahresversamm­lang bayerischer Chemiker und Aerzte zu dem einstimmigen Beschluß: Die Verwendung der Borsäure und borsäurehal­tigen Präparate zur Konservirung von Nahrungs- und Genuß­mitteln ist nach den gegenwärtigen Erfahrungen in sanitärer nficht nicht ohne Bedenken."

nur

die der elektrischen Laterne des Eiffelthurms, und man sah die Flamme aleichzeitig auf der Place de la Concorde   und in dem 10 Meilen von Paris   entfernten Lagny. Die Luft­schiffer fahen Lagny in Tageshelle unter sich liegen. Durch abwechselnd vor die Flamme geschobene bunte Gläser fann man mit einem Truppenkörper verabredete Zeichen wechseln und Nachrichten vermitteln. Von unten antwortet man durch Trommel- oder Trompetenfignale. Der Verkehr durch Licht­zeichen wird angewandt, wenn man von dem Truppen­theile entfernt ist; befindet man sich gerade über demselben, so fann man unmittelbar Depeschen herablassen. Die Mitthei= lungen werden hierbei in eine Messingkapsel eingeschlossen, an deren Ende sich ein Zündstoff befindet, den man anbrennt, um genau die Richtung anzugeben, wo die Botschaft herab­tommt.

Automatischer Schnellphotograph. Der seit einiger Zeit in der Hamburger Gewerbeausstellung probeweise aufge­stellte, von einem Hamburger erfundene Automat für Schnell­photographie hat sich so gut bewährt, daß eine Aktiengesell schaft die Maffen anfertigung desselben eiligst betreibt, um mit tommendem Frühjahre Badeorte, Berge, Gartenlofale, Bahn höfe, Dampfschiffe, ja felbft Tropfsteinhöhlen und Bergwerke ( ba auch bei elektrischem Licht photographirt werden fann) mit diesen Automaten zu überschwemmen. Ueber diese Er findung wird geschrieben: Ein solcher photographischer Automaten- Apparat befchofft Alles selbstthätig, ohne auch nur die geringste äußere Mitwirkung in Anspruch zu nehmen. Einer trichterartigen Deffnung gegenüber nimmt der zu Photographirende den durch Anlehnen an eine Balustrade leicht zu findenden geeigneten Standpunkt ein. Sobald dann der Einwurf eines 50- Pfennigftüds erfolgt ist, öffnet sich auf einen Moment der Schieber im Innern des schwarzen Trichters, in den man hineinblickt, und dann braucht man nur noch einige Minuten zu warten, um das aus einer Klappe unter dem Trichter fertig hervortretende photographische Konterfei entgegen zu neh­men. Ein fich drehender Zeiger markirt den Ablauf dieser Wartezeit. Im Innern des Automaten läßt der Einwurf des Geldstückes aus einem Messingfaften, welcher 25 Trockenplatten enthält, eine derselben vor die Deffnung treten. Nach der Auf­nahme faßt ein Bängelchen die Platte und taucht fie der Reihen­folge nach in die 3 Bäder", welche auf einer vom Mechanismus des Automaten entsprechend in drehende Bewegung gefeßten Eisenplatte in Kleeblattform stehen, in das Entwicklungs- und Firirbad und schließlich in das Bad zum Färben; nach jedem einzelnen Bade führt die Zange die Platte in einen tiefer unten liegenden Wasserbehälter, Imo durch eine Kleine Brause­die nöthige Waschung erfolgt. Nach dem letzten Waschen läßt die Zange das Bild in einen Schieber fallen, der die nunmehr fertige Photographie aus der dunklen Kammer an das Licht der Außenwelt befördert. Es foll übrigens an der Außenseite des Pavillons noch eine Scheibe von entsprechend ge­färbtem Glafe angebracht werden, welche es dem Publikum möglich macht, sich mit eigenen Augen davon zu über­zeugen, daß der Apparat völlig selbstständig und selbstthätig arbeitet.

Für den Abonnentenfang gebraucht der Frankfurter  Lokalanz." den verlockenden Röder der nachstehenden Ankün­digung: 50 M. baares Geld erhält jedermann, der auf den Lofalanzeiger" abonnirt ist, resp. deffen Eiben, nach seinem Ableben. Der Abonnent darf bei seiner Aufnahme das vier­ziaste Lebensjahr nicht überschritten haben, nicht unter achtzehn Jahr alt und muß gesund sein. Wir zahlen den Betrag von 50 M. sofort nach Vorlage des standesamtlichen Todtenscheines aus. Sollte in einer Familie das Oberhaupt die Altersgrenze von 40 Jahren überschritten haben, so kann das Abonnement auf ein für geres Mitglied gestellt werden. Wird die Zahlung der 50 M. nicht innerhalb 14 Tagen nach eingetretenem Todesfall von den Erben verlangt, so erlischt jeder Anspruch. Die Aus­zahlung der 50 M. erfolgt bei nati lichem oder durch unglide­fall eingetretenem Tod, aber nicht bei Selbstmord. Der Preis des Blattes beträgt ausnahmslos 50 Pf., cinerlei, ob die Aus­ahlung des Sterbegelbes verlangt oder abgelehnt wird. Die Verpflichtung beider Theile geht nur von Monat zu Monat und fann nach Ablauf eines solchen gelöst werden." Vermuth­lich würden die Abonnenten es doch vorziehen, schon bei Leb­zeiten etwas zu bekommen, etwa nach dem ersten Jahre einen Regenschirm, nach dem zweiten eine filberne Uhr oder der­gleichen. Wie ist es denn nun aber, wenn wir wollen es ja nicht hoffen, aber unmöglich ist es doch nicht das Blatt selbst noch vor dem Abonnenten sterben sollte?

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Nächtlicher Spaziergang eines Großen. Ein Ele­phant aus einer Koblenzer   Menagerie, dem es auf seinem Standort am Rhein   in einer der letzten Nächte wahrscheinlich etwas falt und daher ungemüthlich wurde, machte sich los und unternahm einen kleinen Spaziergang in die Stadt. Zunächst

Licht- Telegraphie vom Luftballon aus. Bei seiner Auffahrt mit dem Ballon Herla hat sich der General Jung in Baris einer besonderen neuen Vorrichtung bedient, welche es ermöglicht, vom Ballon aus Zeichen nach der Erde zu geben. Der Apparat befteht, wie der Aug. 31g." gefchrieben wird, aus einer Hängelampe mit Lichtschirm, die an einer Leine befestigt ist. An ber Stelle des Brenners befindet sich ein Gefäß mit einer leicht entzündlichen Masse von bedeutender Leuchtkraft, die eine Biertelstunde lang brennt. Um nach der Erde   Zeichen zu geben, entzündet man die Lampe   und läßt sie vom Schiffchen aus 100 Meter weit herab. Die Lichtstärke des Apparats übersteigt Berantwortlicher Rebafteur: B.

befud te er das Lager eines Grossisten; hier hatte man wie ge­wöhnlich das eiserne Thor gefchloffen. Seinem Drange folgend, drückte der nächtliche Besucher die schönen Verzierungen des cifernen Thores bei Seite. Hierbei muß nicht Alles glatt ab­gegangen sein, denn der Elephant machte Kehrt und ging in ein anderes Haus. Da fand er, was er fuchte. Ein Sack Kartoffeln war feine Beute, dessen Inhalt in sehr praktischer Weise mittelst der beiden Vorderbeine zu Brei zerftampft wurde. Hierbei ging der Sack entzwei und der Elephant genoß in ge müthlicher Weise die Kartoffelpuree. Unterdessen wurde die Abwesenheit des Dickhäuters in der Menagerie bemerkt und man begab sich auf die Suche. Bei dem Frühstück" fand man den Ausreißer und brachte ihn zur Menagerie zurück.

Ueber die jüngste Katastrophe in der Provinz Kii ( im Südwesten von Javan) liegen jezt ausführlichere Nach­richten vor. Ueber 15000 Menschen sind umgekommen, mehrere Städte gänzlich vom Erdboden veriilgt, andere fast gänzlich zerstört. Die Katastrophe wurde verursacht durch Dammbrüche, wodurch fie, wie jüngst in Johnstown  , riesige Waffermaffen plöglich über alle Dörfer in der Runde von zehn Meilen er­gossen, Häuser, Tempel, Brücken mit sich fortreißend. Tausende von Menschen ertranten. Sodann wurden durch einen Berg­einfturz sechs große Dörfer gänzlich verschüttet. Der Gesammt­schaden beträgt sechs Millionen Dollars.

Ein verirrter Eisenbahnzug. Ein in der Eisenbahn­Geschichte wahrscheinlich beispiello er Fall hat sich vorgestern zugetragen. Der Verfonenzug von Rochefort nach Paris   vers irrte sich bei der Abfahrt von Rochefort und fuhr statt nach Baris nach Marennes  . Erst nach geraumer Zeit bemerkte der Bugführer, daß er nicht auf dem richtigen Wege sei und kehrte schleunigst um, stieß aber furz vor Rochefort mit dem mittler­weile abgegangenen eigentlichen Marenner Zug zusammen; mehrere Reisende wurden verwundet, die Lokomotiven von den Gelerfen geworfen.

Der Maß- Kongres, welcher soeben in Paris   tagte, be­fchoß in einer Sigung der Lßten Woche die Empfehlung des Meters als internationales Maß. Schon 1873 fand ein von 16 Staaten befchickter Kongreß statt, deffen Beschlüssen sich fpäter noch 4 Staaten anfchloffen. Nach eingehenden Be­rathungen wurde damals der Maßstab vom vierten Messidor des Jahres VII als Einheit angenommen und Frankreich   wurde beauftrag, für die übrigen am Kongreffe betheiligten Staaten unveränderliche Normalmaßstäbe anzufertigen. Man wählte prismatische Stäbe mit X förmigem Schnitt, um sie möglichst scharf zu erhalten; als Metall Metall murde eine Legierung von Platina   und Iridium   bestimmt. Die Länge der

und Platina   verbinden sich sehr schwer und zwar nur bei einer Temperatur von 2000 Gr. Später führte das Conservatoire des Arts et Métiers   einen Theil der Arbeiten aus und das Maßbureau prüfte nur die Richtigkeit der Maße. Am Dienstag voriger Woche wurden die 30 Normalmeter dem Rongreffe vor gelegt und erregten durch die Genauigkeit der Ausführung die allgemeinste Bewunderung. Statt, wie 1873 beschlossen war, 5, beträgt der mögliche Irrthum nur 2 Tausendstel Millimeter und aufs Kilo 0.005 Milligramm.

Wieder ein lenkbares Luftschiff. Seit der Erfindung des Luftballons durch die Gebrüder Montgolfiere vor zirka 100 Jahren sind die Fortschritte auf dem Gebiete der Luft­schifffahrt trop aller Opfer an Zeit und Geld ziemlich negativer Natur. Die bedeutendsten Ingenieure aller Nationen be schäftigen sich seit Jahrzehnten mit der Lösung des Problems des lenkbaren Luftschiffes, ohne daß bis jezt nennenswerthe Erfolge zu verzeichnen wären. Wie schon so oft, taucht auch jegt wieder in Amerika   die Erfindung des angeblich lenkbaren Luftschiffes auf. Dasselbe besteht wirklich aus einem Ballon in Zigarren form, an dessen unterer Fläche der Apparat zur Fortbewegung und Steuerung der sogenannten sich befindet. Unter Gondel liegt, drehbar angeordnet, ein horizontales Rad, dessen Flügel nach Art der Archimedischen Schraube schräg gestellt sind, bei deffen Rotation der Ballon gehoben wird. An der Spike des Appa rates befinden sich parallel mit der Längenachse zwei Schrauben, welche zur Fortbewegung( Seitenbewegung) des Luftschiffes dienen. Am hinteren Ende befindet sich das Steuer, deffen Wirkungsweise durch zwei rechtwinklig zur Längenachfe an geordnete Schrauben unterstützt wird. Zwei Flügel, beren Stellung im Moment geändert werden fann, erhalten den Ballon beim Auf- oder Abstieg in gewünschter Lage. Die Bedienung der einzelnen Theile dieser Maschine geschieht durch vier Kurbeln, deren Rotation durch Seiltrieb auf die betreffenden Theile übertragen wird. Sämmtliche Kurbeln find so angeordnet, daß sie von einer Stelle bequem bethätigt werden fönnen.

Eine Weltausstellung wird, wie wir legthin berichteten, in New- Yorf geplant. Der Bericht des Komitees schäßt die Kosten für die aufzuführenden Gebäude folgendermaßen: Hauptgebäude, 25 Acres, 8 Millionen Mark, Maschinenhalle, welche erhalten bleibt, 10 Acres, 3 Millionen Mark; Land­wirthschaftliche Halle, 10 Acres, 3 Millionen Mark; Garten­bauhalle, 5 Acres, 1800 000 M.; Gebäude für Kunst, 5 Acres, 2 400 000 M. Der Eiffelthurm soll in den Schatten gestellt werden und man beabsichtigt daher einen 1320 Fuß hohen Observationsthurm zu erbauen, mit Aufzügen, Restaurants 2. Es sollen Preise ausgeschrieben werben für das beste Beförbe­rungssystem für Besucher innerhalb des Hauptausstellungs­gebäudes. Die drei besten Projekte sollen 6000, 4000 und 3000 M. et halten.

Meueste Nachrichten.

Der Reichsanzeiger" veröffentlicht die Verlängerung des fleinen Belagerungszustandes für den Kreis Offenbach   auf die Dauer eines Jahres.

Leipzig  . Auf Grund des Sozialistengefeßes ist der Tischler Geiger aus Plagwig aus der Stadt und der Amts hauptmannschaft Leipzig   ausgewiesen worden.

Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) Hirschberg i. Sdhl., 3. Oftober. Nachdem der Baden in der vergangenen Nacht weit über die Ufer getreten war, ist das Waffer seit 10 Uhr Morgens im Fallen begriffen.

Breslau  , 3. Oftober. Wie die Schleftfche 3tg." meldet, hat der Reichefanzler gestattet, fortan ungarische Schweine aus Steinbruch über Dziediß nach Myslowig zur fofortigen Ab schlachtung im städtischen Schlachthause an einem Tage in der Woche, einzuführen.

Riel, 3. Oftober. Wie die Kieler Zeitung  " aus zuver Täffiger Quelle meldet, bleibt die Viehausfuhr nach England vorläufig verboten.

Stuttgart  , 3. Oftober. Nach weiteren amtlichen Er mittelungen sind noch folgende Personen bei dem Eisenbahn unglück getödtet worden; Katharina Streib, Vorsteherin der Haushaltungsschule zu Herrenberg   und Heinrich Pongras Pharmazeut in Wolfach  . Der Minister von Mittnacht besuchte heute die Verwundeten im Katharinenspital, sowie im Privat spital des Dr. Zellers und fuhr darauf nach dem Friedhof um die Leichen der Verunglückten im Leichenhause zu be sichtigen.

Belgrad  , 3. Oftober. Dem Vernehmen nach ist die Regentschaft entschlossen, falls die Königin Natalie bei ihrer ablehnenden Haltung verharren sollte, der Stupschtina ein Ge sez vorzulegen, welches der Königin Natalie den Aufenthalt in Serbien   verbietet.

London  , 3. Oftober. Nach einer telegraphischen Melbung der 2. Ausgabe der Times" aus Sanfibar vom heutigen Tage hat der Sultan gegen die Aufrechterhaltung des Verbots des Waffenverkaufs Einspruch erhoben.

London  , Donnerstag, 3. Oftober. Nach hier eingegange nen Meldungen haben gegen 10 000 Grubenarbeiter in den Kohlengruben im Distrikt Bolton die Arbeit niedergelegt unb verlangen eine Erhöhung ihres Lohnes.

Briefkasten.

Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung belzufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.

0. M. Skaliberstr. Der Ruf ist in jener Versammlung gefallen und von Ihnen wahrscheinlich überhört worden. Selbstverständlich gehört fo etwas in einen unpartheiischen Bericht. Was nennen Sie denn unpartheiisch? Vielleicht todtschweigen?

Fran G- a. Wir find immer gern bereit gewesen, Ihre Einladungen zu Versammlungen aufzunehmen. Heute nun bringen Sie brei und eine halbe enggeschriebene Bogenseiten, als beren Quintessenz sich die am 4. d. M. in Klein's Fest fälen stattfindende Versammlung, darstellt. Sie wollen ge fälligst bedenken, was daraus werden würde, wenn jeder Ver ein brei lange Bogenfeiten brauchte, um eine Versammlung an zufündigen. Wenn irgendwo, so gilt bei der Vertheilung des Raumes in unserer Zeitung der Grundsatz: Gleiches Recht für Alle!"

P. A. Tegelerlandstr. Der Wirth fann einem ge fchloffenen Personenfreis die Ausspielung auf der Regelbahn gestatten, ohne hierzu polizeilicher Genehmigung zu bedürfen Dagegen darf er diese Ausspielung nicht selbst veranstalten und Jedem die Theilnahme gestatten. Eine diesbezügliche spezielle der offiziellen Sammlung ist eine solche jedenfalls nicht abge

druckt.

Stäbe sollte 1,02 Meter betragen, da die Längen­angabe genauer durch zwei Striche als durch die Ränder der Stäbe bezeichnet wird. Die Ausführung der Maßstäbe übernahmen St. Clair- Devilly und Debray im internationalen Meß und Gewich bureau im Park von St. Cloud. Die Ver fuche begannen im Beisein des Präsidenten der Republik am 6. Mai 1873 und es wurde 15 Jahre eifrig gearbeitet. Iridium  Grounet in Berlin   Druf und Berlag son Mar Sabing in Berlin   SW., Beutiffraße 2.

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