ben Sagen ist viel die Rede von den Wunderblumen, die gepflückt den Zauberberg öffnen und den Zugang zu unterirdischen Schäßen gestatten sollen, und manchmal spielt ein Vogel( ein Specht, aber auch ein Eisvogel) in den Zauber mit hinein. Meister Altschwert bricht die blaue Blume, da kommt ein Martinsvogel geflogen, bem folgt er und bes gegnet einem Zwerge, der ihn zu der Frau Venus Berg be­gleitet. Die Sage von dem Zusammenhang des Spechtes mit her wunderkräftigen Pflanze ist weit verbreitet und uralt. Bolle begegnete ihr auf den Canaren und auch bei den Juden des Mittelalters zeigt sie sich in etwas anderer Faffung. Buerft ist der Schamir" ein Stein, der Felsen fpallet, vielleicht der Korund, dann wird aus diesem Stein in der Weiterentwickelung des Mythus   ein Wurm, welchen ein Wiebehopf herbeibringt, und endlich eine Wurzel, die vom Specht  , der in der Sache vielfach wie mit der Elster und dem Eisvogel, so auch mit dem Wiedehopfe vermengt und ver mechselt wird, herzugeschleppt wird. Merkwürdig ist es, daß die Somali in Oftafifa ganz denselben Aberglauben von den Nas­hornvögeln haben, welche ihnen Zaubervögel sind und von benen sie behaupten, sie brächten, wenn man ihr Neft verkeilt hätte, einen Zweig im Schnabel herbei und das Hinderniß gerspränge nach Berührung mit demselben( Journal f. Ornithol. 1878, S. 214).

Der Specht aber mit seinem rothen Scheitel und baum­Spaltenden Schnabel ist ein Bild des Blizes, vor dem nichts Bestand hat. In der Taittwya Brahmana erscheint Gott In­bra als Specht und tödtet den wilden Eber, der in fieben Bergen eingeschloffen ist, nachdem er diese durch die Berüh­rung mit dem Stiele eines heiligen, goldenen glänzenden Krautes( dem Donnerteil) hat aufspringen lassen( de Guber­natis), und auch die alten Römer dachten sich den Specht als feuerbringenden, brandstiftenden Vogel im Zusammenhange mit bem Blize.

ben Reichstag in Aussicht genommenen Berathungsstoff waren von offenbar inspirirter Seite auch Mittheilungen gemacht über das neue Sozialistengesetz und dessen muthmaßliche Aenderungen gegen den bestehenden Text. Darin war die Vermuthung aus­gesprochen worden, daß die seit 1878 bestehende Reichs- Kom­misfion, welche über Beschwerden gegen Verfügungen der Landespolizeibehörden auf Grund des Sozialistengefeßes zu entscheiden hat, aufgehoben und das Verfahren in solchen Sachen den ordentlichen Gerichten übergeben werden würde. Allem Anscheine nach haben hierüber Erwägungen stattgefun­den; doch scheint es, daß eine solche Aenderung viele Schwierig­feiten macht; daher ist man jept in betheiligten Kreisen der Ansicht, daß die Reichs- Beschwerde- Kommission mit ihren bis­herigen Befugniffen bestehen bleibt. Ueberhaupt stellt es sich aus allen Erörterungen und Andeutungen heraus, daß das neue Sozialistengeleg gegen das in Geltung befindliche nur unwesents liche Abänderungen aufweisen wird."

Depeschen.

( Wolf's Telegraphen- Enxean.)

Berlin  , Freitag, 11. Oftober. In der am 10. d. Mts. unter dem Vorfiz des Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staatssekretärs des Innern Dr. von Bötticher, abgehaltenen Plenarsizung ertheilte der Bundesrath nachstehenden Etats­entwürfen für das Etatsjahr 1890/91 die Zustimmung: Für den Reichskanzler und die Reichskanzlei, das Auswärtige Amt, das Reichsamt des Innern, das Reichsschazamt, das Reichs­Eisenbahnamt, den Rechnungshof des Deutschen Reichs  , ferner den Etats der Einnahmen des Reichs an Zöllen, Verbrauchs steuern, an Aversen, sowie an Stempelabgaben. Der Entwurf eines Gefeßes, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltung des Reichsheeres, der Marine, der Reichseisenbahn und der Post und Telegraphen, und der Gesez­

Meueste Nachrichten. entwurf, betreffend die Fefiſtellung des Reichshaushaltsetats

Es bleibt allo Alles beim Alten! Wir lesen in der Kreuz- Big":" In einer allgemeinen Uebersicht über den für

für das Etatsjahr 1890/91, wurden dem Ausschuß für Rech­nungswesen überwiesen, Mit der bereits erfolgten Ueber­weisung des Antrags des Königreichs Sachsen, betreffend die

Deutsche Allgemeine

Ausstellung für Unfall- Verhütung.

Sonntag, den 13. d. M., Vormittags von 8 bis 12 Uhr, Eintrittspreis an ben Staffen 20 Pf. pro Person.

[ 231

Die Ausstellung der Konkurrenzentwürfe zum Kaiser Wilhelm- Denkmal ist wieder eröffnet.

Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler. 9. Stiftungsfest

am Sonnabend, den 19. Okt., in den Bürgersälen, Dresdenerstr. 96. Billets hierzu, à 30 und 50 Pf., sind bei folgenden Herren zu haben: Lerche, Frucht Straße 53 Hof 3 Tr.; Fölmer, Solmsstraße 30 vorn 2 Tr.; Ladur, Naunynstraße 20 of 2 Tr.; Bielife, Admiralstraße 38 Hof 3 Tr. [ 206

Große öffentliche

Versammlung der Former

Montag, den 14. Oftober. Abends 8 Uhr,

im Saale der Norddeutschen Brauerei, Chanffeestraße. Tagesordnung: 1. Wie stellen sich die Former Berlins   zur Arbeitseinstellung? 2. Dis­fufion. 3. Verschiedenes. Das Erscheinen sämmtlicher Former ist nothwendia. Der Einberufer. 224]

Grosse öffentliche Versammlung

Sämmtlicher

Goldschmiede und Berufsgenossen Berlins  

am Dienstag, den 15. Oktober, Abends 8 Uhr, in Feuerstein's Restaurant ( oberer Eaal), Alte Jakobflraße 75. Tagesordnung: 1. Ist die gewerkschaftliche Organisation der Goldschmiede eine Nothwendigkeit? Referent: Herr Gottfried Schulz. 2. Disfuffion. 3. Verschiedenes. 4. Zur Deckung der Unkosten findet eine Tellersammlung statt. Um recht zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht

[ 201]

Der Einberufer.

Oeffentliche Korbmacher- Versammlung

am Montag, den 14. Oktober, Abends 8 Uhr,

bei Herrn Roll, Adalbertstraße 21.

Zanesordnung: 1. Die Nothwendigkeit unserer Organisation. 2. Diskussion. 3. Berschiedenes.

1748]

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Kebereinkunft.

Ergänzung des Etats für das föniglich fächsische Mili Kontingent für 1890.91, an den Ausschuß für Rechnun den Ausschuß für das Landheer und Festungen, erklärte fich die Versammlung einverstanden. die erledigte Stelle eines Mitgliedes der auf Grund Gesezes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen Sozialdemokratie vom 21. Oftober 1878 gebildeten Reid kommission wurde die erforderliche Erfakwahl vorgenommen

Schweidnik, Freitag, 11. Oftober. In der heutig Sigung des Schwurgerichts wurde die Anklage gegen die Th nehmer an den am 16. Mai d. J. bei der Kulmiz'schen M chiorgrube begangenen Ausschreitungen, wobei es zu einem fammenstoß zwischen den Bergarbeitern und dem Militär f und der Bergmann Grügner erschossen wurde, verhandelt. den Angeklagten wurde wegen Auflaufs, Aufruhrs und schwe Landfriedensbruches der Schlepper Herzig zu 2 Jahren Zu haus und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte, der Rädelsfüh Schlepper Flasfig, unter Zubilligung mildernder Umstände, 2 Jahren Gefängniß, die Schlepper Henkel und Teuber 14 Jahren und der Schlepper Meißner zu 13 Jahren G fängniß verurtheilt. Die übrigen Angeklagten wurden fr gesprochen.

Briefkasten.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefl Antwort wird nicht ertheilt.

Die Adresse des Vorfizenden des Berliner   Sanitätsverei war gestern unrichtig angegeben. Sie lautet: P. Hun Adalbertstr. 4, Hof rechts, 4 Tr. links.

*. p. 310. In her fatholischen Kirche wird das Aben mahl nur unter einerlei Gestalt gegeben. Also auch bei d ersten Kommunion".

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Der Streit bei der Firma Sachs und Schwarz, Wallstraße 11, ist zu Gunsten unserer Kollegen beendet, sämmtliche haben am Freitag die Arbeit mieder aufgenommen.[ 207 Die Fachkommission der Posamentirer und Berufsg.

General- Versammlung

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am Montag, 14. Oft., Abds. 8 Uhr,

im Restaurant Nebelin, Langestr. 108. Tagesordnung:

1. Bericht über die bisherige Thätigkeit des Vereins. Referent: Herr Siegfried.

2. Rassenabschluß und Bericht der Revi­foren.

3. Wahl eines Revisors, Verschiedenes und Fragekaften.

208

Der Vorstand.

Lese- u. Diskutirklub ,, Herwegh  "

tagt jeden Freitag, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Otto Linke, Forsterstraße 45. Gäste

und Damen, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Neue Mitglieber werden aufgenommen.

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Achtung!

Der Vorstand.

Das Stiftungsfest des Berliner   Wirkerges.llen­

Verbandes

findet nicht im Elysium am 12. Oktober, sondern findet nicht im Elysium am 12. Oktober, sondern im Schweizergarten am 2. November statt. Um rege Betheiligung wird gebeten. 3. A. Der Vorstand.

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