Wie w gung, und err Beder

Rohrleg

iner Lo d von da uchten B habe bi mern fein

andt wo

folgende auf Nad

lag. Jed Feften auswärtige 2 M. A

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 242.

Achtung!

Das am 9. d. M. von der im Böhmischen Brauhause ungsme stattgehabten Volksversammlung gewählte 3entral- Wahl­ihnen Komitee für Kommunalwahlen fordert alle Wähler hiermit weilen auf, die in den nächsten Tagen, in den einzelnen Bezirken te 57 stattfindenden Wählerversammlungen eifrig zu besuchen; gleichzeitig fordern wir alle Genossen auf, für diese Ver­die fammlungen fleißig zu agitiren.

Dies Nachbe

usgefpro

Annahm

Listen zu freiwilligen Beiträgen sind bei allen Mits

riffion gliedern zu haben.

S

nd Neb

St die ha

ng denne

te ftehen 2. die

eler and

r, um wegen von ein lung be

6

d in

Otto Kräker, Kassirer, Otto Klein, Vorsitzender, Wasserthorfir. 20. Ritterstr. 15.

Franz Tuhaner, Johann Gnadt, Otto Heindorf, Köpenickerstr  . 24. Brunnenstr. 38. Langeftr. 70. Ang. Wattig, Franz Morbach, Solmsstr. 2. Laufiperplaz 3.

Kommunales.

-

Tagesordnung für die Sihung der Stadtverord­Die Lo neten- Versammlung am Donnerstag, den 17. Dt­bis näd to ber, Nachmittags 5 Uhr. Vorschläge des Ausschusses für en; 4. die Wahlen von unbefoldeten Gemeind beamten Drei Nas terftügung turalisationsgefuche Berichterstattung über die Vorlage, befr. betracht den Verlauf der am buferdamm belegenen, der Stadt ge­ieden igen sogenannten Dammenden Berichterstattung des Aus­n befchlofhuffes für Rechnungssachen.- Vorlagen, betr. die erfolgte taufen Baucbnahme der höheren Bürgerschule, Weißenburgerstr. 4a, fowie der neuen Gemeindeschulen in der Ruheplatstraße, in der Kommunikation am Neuen Thor und in der Albrechtstr. 16 Desgl., betr. die Theilung des Bezirks der 114. und 204. Armenfommission Vorlage, betr. Vorlage, betr. die Festsetzung der Dienftstunden bei den Rathswaagen Desgleichen, be­treffend im Rechnungsjahre 1. April 1888/89 bei der Stadthauptfaffe vorgekommenen Etatsüberschreitungen. Desgleichen, betreffend den Jahresabschluß über die Ver­waltung des Viehmarktes und des Echlachthofes, sowie der Fleischschau auf dem Schlachthofe und für das von außerhalb engefüh te frische Fleisch pro 1. April 1888/89. Desgl., betr. eine verstärkte Tilgung des beim Reichsinvalidenfonds aufgenommenen Darlehns. Desgl., betr. die Neuwahl der Hälfte der Mitglieder, bezw. Mitglieder- Stellvertreter des Be antsausschusses. Desgl., betr. die Vermiethung der von der IV. Abtheilung des fönigl. Polizeipräsidiums in dem Hause Molfenmarkt 4 bisher innegehabten Räume. Desgl., betr. de Wiedereinführung der bei der ersten höheren Bürgerschule zufügen befeitigten Wechselcöten. Desgleichen, betreffend den Entwurf zum Neubau der höheren Bürgerschule in der Stegl Berstraße 9 10. 19 Rechnungen. Berichterstat­tung über die Vorlage, betr. die Zahlung einer Entschädigung an den Fistus für Aufgabe von Eigenthumsansprüchen an Terrain des Grünen Grabens. Desgl., betr. die Neuwahl rines Bürger deputirten für die Steuer- und Ein quartierungs­Deputation. Eine Unterstüßungsfache.

وا

Brücke)

Kind

der aften Da empfiehlt

Treppe.

itung

-

Tokales.

Auch die Lokalkommission in Rirdorf hat einen Eieg zu verzeichnen. Die Vereinsbrauerei hat ebenfalls fapitu­t; es liegt folgendes Schreiben derselben vor:

Der Lokalfommission von Rigdorf bescheinigen wir biermit, daß der in unserem Ausschanklokal befindliche Saal zu allen politischen Versammlungen zu ihrer Ver­Ebenso hat der Restaurateur Irrgang, früher Ziegler, Herrmannstraße, sein Lokal hergegeben. Mittheilungen über e Lokalverhältnisse in Rixdorf haben nur von den Herren M. Niemetiched, Faltstr. 45, und Adolf Schulz, Götheftr. 1, Rigdorf, au zugehen.

Auf Grund des Impfgefehes ergeht seitens des Polizeipräsidenten die folgende Bekanntmachung: Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder derjenigen impfpflichtigen Schul­finder, welche bis zum Schluffe des laufenden Jahres das Paletowölfte&.bensjahr erreichen oder erreicht haben und sich zu

sen.

Stoff­

e.

Winter

ts.

nmgar

e. 10

oppen. außerha

tter. ben im Laufe des Sommers stattgefundenen öffentlichen Impf­rren terminen nicht gestellt, auch sonst ihre anderweit erfolgte Wieberimpfung oder Befreiung von derselben durch Vorlage züge. Winter der bezüglichen Atteste nicht nachgewiesen haben, werden auf Grund des§ 12 des Impfgefeges vom 8. April 1874 auf­gefordert, die Wieder mpfung ihrer Kinder, wozu auch die­jenigen gehören, welche bereits in früheren Jahren impfpflichtig waren, aber bisher nur ein- oder zweimal ohne Erfolg geimpft der von der Wiederimpfung Krankheit halber befreit waren, ichleunigft vornehmen zu laffen und die Impfatteste dem zu händigen Schulvorstande so bald als möglich, spätestens aber bis zum Schluffe dieses Jahres, vorzulegen. Wird dieser Nachweis bis dahin nicht geführt, haben die säumigen Eltern oder Bormünder der impfpflichtigen Schulfinder auf Grund des § 14 bes angezogenen Impfgefeßes Strafen bis zu 50 Mark er Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen. Gleichzeitig wird barauf aufmertjem gemacht, daß auch die Eltern 2c. der jungen Rnder, welche ihre Erftimpfung noch nicht nachgewiesen haben, die Impf- oder Befreiungsscheine für dieselben bis zum Echluffe dieses Jahres demjenigen Polizeirevier vorzulegen haben, in deffen Impfliste das impfpflichtige Kind verzeichnet ft und von welchem fie noch besondere schriftliche Auf­forderungen erhalten werden. Wird diesen Aufforderungen bis zum 15. Januar f. 3. nicht pünktlich entsprochen, so haben die den Nachweis unterlassenden Eltern es sich selbst zuzu­schreiben, wenn die in der Aufforderung angedrohte Strafe gegen Sie zur Feftfeßung gelangt. Schließlich wird noch darauf hingewiesen, daß unentgeltliche Impfungen jeden Sonntag, ricotage itags von 12 bis 1 Uhr, im Impflokal, Wilhelmftr. 117,

dt,

Te Krauf Straße).

RLIN

son:

Kinder

uhe etc.

reise!

Mark reinigen

Repara

stattfinden.

Die Beleuchtungsvorschriften für den Stadtbahn­verkehr scheinen der Jahreszeit nicht mehr ganz zu entsprechen. Der am Sonnabend um 6 Uhr 10 Minuten Abends auf dem Schlesischen Bahnhof   einlaufende Stadtbahnzug trug außer an feiner Lokomotive teinerlei Beleuchtung; die Wagen waren im mern stodfinster und trugen nicht einmal die üblichen Signal­1chter. Dabei waren die Wagen, wie immer um diese Beit, Jämmtlich überfüllt, was auf den Haltestellen einen geradezu unheimlichen Eindrud machte, da die Einsteigenden nicht sehen

Mittwoch, den 16. Oktober 1889.

waren.

Bei dem gegenwärtig oftmals herrschenden trüben Wetter sollten eigentlich von 5 Uhr ab unbeleuchtete Wagen nicht mehr fahren.

Die Große Berliner Pferde- Eisenbahn- Aktien­Gesellschaft bringt am Dienstag, den 15. d. Mts., ihren dies jährigen Winter- Fahrplan zur Einführung. Derselbe weicht vom Sommerfahrplane nur in den, der Winterzeit angepaßten Anfangs- bezw. Schlußzeiten des Betriebes ab, während die einzelnen Linien selbst unverändert bleiben. Ein Fahrplanbuch, welches alle näheren Angaben enthält, ist wiederum erschienen welches alle näheren Angaben enthält, ist wiederum erschienen und bei fämmtlichen Schaffnern, sowie beim Pförtner der Ge­sellschaft, Friedrichsstr. 218, zum Preise von 10 Pf. für das Stück fäuflich zu haben.

In der Stadthauptkaffe wurde am Sonnabend ganz plöglich eine unerwartete, äußerst gründliche Kaffenrevision vor­genommen, die bis Nachmittags dauerte und ein zufrieden­ftellendes Ergebniß hatte.

Die Gastwirthe in Rixdorf find in mancher Hinsicht übler doran, als ihre Berliner   Kollegen. So ist dort die Polizeifiunde auf sehn festgefeßt, auch hält es sehr schwer, die volle Konzeffion( Branntwein- Ausschant) zu erhalten. Ein Speifewirth an der Prinz Handjern  - und Leffingstraßen- Ecke, dem auch die Schankkonzession verweigert worden war, hatte dennoch wiederholt Schnaps ausgeschänkt. Als die Polizei­behörde davon Kenntniß erhielt, ließ fie sämmtliche Utensilien ausräumen und nach der Pfandkammer schaffen, auch schloß fie die Speisewirthschaft.

An der Unterführung der Kanalisation unter den Geleisen der Stettiner Bahn bei Bahnhof Gesundbrunnen ar­beitet man auch Nachts, um das Werk bis zum Dezember zu vollenden. Man hat dabei unter acht Geleisen hinwegzugehen, welche während der Kanalisationsarbeiten auf Gerüsten von eifernen T. Trägern vetändig frei ruhen. Die Stadt hat die Verpflichtung übernehmen müssen, ein Juhr lang nach Vollen­bung der Arbeiten die Strede wegen etwaiger Nachfenkungen

zu fontroliren.

"

Nachdem im botanischen Garten die umfangreichen Vorarbeiten für Anlage einer ausgedehnten Pflanzung von Alpengewächsen" ernstlich in Angriff genommen worden, will die städtische Parkdeputation hinter jenen Bestrebungen nicht zurück bleiben und hat deshalb angeordnet, daß in weiterer Ausführung des ursprünglichen Gründungsplanes in dem ab­gefchloffenen Theile des Humboldthaines ein Alpengarten her­zurichten fei.

Die Bahl der Aerzte hat bekanntlich in Berlin   sich außerordentlich vermehrt, und mit jeder Woche wächst sie im mer mehr an. Freilich ist die Heilkunde noch nicht soweit ge­tommen wie die Jurisprudenz, deren Vertreter wir häufig Rompagniegeschäfte machen sehen; daß aber in einem und dem­selben Hause in Berlin   fich drei Aerzte niedergelaffen haben, diese Thatsache, welche das B. T." meldet, dürfte wohl einzig diese Thatsache, welche das B. T." meldet, dürfte wohl einzig dastehen. Dieses einzige" Haus ist das an der Ede Chauffee­dastehen. Dieses einzige" Haus ist das an der Ecke Chauffee­und Invalidenstraße.

Mit genauer Noth entkam dieser Tage einer großen Gefahr die Buchhalterin G. infolge Explosion einer Petroleum­lampe. Das junge Fräulein saß in ihrer Wohnung an der Invalidenstraße allein in ihrem Zimmer bei der Arbeit, als die Lampe explodirte. Auf ihr Geschrei eilte sofort der Onkel der Dame aus dem Nebenzimmer herbei, der die Flammen am Kleide schnell unterdrückte. Die chemische Untersuchung des Restes des Petroleum ergab, daß leßteres Alkohol enthielt und daß die Explosion der Lampe auf diesen Umstand zurückzu­führen ist. Wahrscheinlich ist das Petroleum in einer Flasche geholt worden, welche vorher Branntmein oder andere Spiri tuosen enthalten hat, oder, wie das schon vorgekommen ist, be­hufs Reinigung mit Spiritus ausgespült worden war.

Nette Zustände. Zollhoch lagert wieder einmal feit einigen Tagen Schlamm im südöstlichen Theile der Hafenhaide infolge des höchst mangelhaften Abflußneßes in dortiger Ge­gend. An einzelnen Stellen ist es unmöglich, von der Nix­dorfer nach der städtischen Seite zu gelangen. Die Pferdebahn­paffagiere verfinken bis an die Knöchel im Schlamm, wenn sie gezwungen find, die Wagen zu verlassen. Dazu kommt noch bie egyptische Finsterniß, die des Abends in der Hafenhaide herrscht, denn sowohl die Rixdorfer als auch die Tempelhofer  Gemeinden unterhalten teine Laternen.

Ein feltener Fall, der selbst einen Ben Atiba zum Widerruf seines geflügelten Wortes, daß Alles schon dagewesen fet, zu veranlassen geeignet sein dürfte, wird sich am 29. d. M. ereignen; es werden nämlich an einem und demselben Tage Vater und Sohn vor den Standesbeamten treten, um die Ehe zu schließen. Der Vater, der zukünftige junge Ehemann Nr. 1", ein rüftiger Mann in den besten Jahren, bestand darauf, daß er mit seinem ältesten Sprößling an einem Tage in Hymens Fesseln geschmiedet würde. Das Interessanteste aber bei der ganzen Geschichte ist, daß die beiden Bräute Tante und Nichte find, von denen die erstere, die Tante, den Sohn, die Nichte den Vater heirathet. Aus den sich hieraus ergebenden vers wandtschaftlichen Wirrnissen sei nur erwähnt, daß der Sohn der Ontel seines Vaters wird und unter Umständen der Groß­onfel seines eigenen Bruders.

Wegen Bedrohung mit dem Verrath gewisser Geschäftsgeheimnisse" gerieth am Sonnabend Nachmittag ein im Südosten der Stadt wohnender Kohlenhändler mit seinem Arbeiter in erhebliche Differenzen. Dieser erklärte näm­lich seinem Prinzipal bei der Empfangnahme des Wochenlohnes, daß er eine Zulage von 3 M. pro Woche verlange, weil er fonft in dem Kohlengeschäft nicht weiter arbeiten fönne. Der Händler erwiderte, daß er nicht in der Lage sei, einen höheren Lohn zu zahlen und der Arbeiter, wenn er für den bisherigen Lohn nicht arbeiten wolle, nicht wiederzukommen brauche. Der Arbeiter meinte darauf, daß er allerdings nicht wiederkommen würde; er werde zunächst einmal die Kunden des Händlers be­suchen, die in der letzten Woche von dieſem mit Brennmaterial versehen worden seien und werde die Leute veranlassen, ihre Vor­räthe einmal etwas genauer anzusehen. Ueber diese Anspielung gerieth der Händler in die größte Wuth; er ergriff ein Holz­scheit und versuchte damit auf den Arbeiter einzuschlagen. Dieser aber führte noch am Sonnabend feine Drohung aus. Er be­suchte die Kunden seines bisherigen Prinzipals, und diese ent­bedten beim Nachzählen gelieferter Preßtohlen ganz erhebliche Fehlbeträge; so stellte ein Schneidermeister feft, daß von 3000 Preßtohlen, die der Händler angeblich geliefert haben wollte, 300 Stud fehlten. Diese Differenz erklärte der Händler damit, daß er sich beim Zählen der Käften, in denen die Kohlen ge­fragen werden, geirrt haben müsse; jeder dieser Räften faffe 150 Stück und er sei vermuthlich mit seinem Arbeiter ein Mal zu wenig mit diesem Kasten gegangen. Er hat übrigens die fehlenden Kohlen in diesem Falle nachgeliefert. Ob er sich in anderen Fällen ebenso geschickt wird berauereden tönnen, bleibt abzuwarten.

er gefagt fonnten, ob die Wagen im Innern noch leer oder schon besett| Freunde 3.* und K.**

Ser( Fachm Mariannen

ne Beila

Schöne' rans". Sie hatten zufammen bie Hälfte eines Viertels in der preußischen Lotterie gespielt, die beiden alten Freunde 3.* und K.** Vor der legten Ziehung jedoch hatte ** Vor

-

6. Jahrg.

-

da lief

3. seinem Freunde erklärt, daß er nur das Loos allein weiter spielen möge, er scheine mit ihm doch kein Glück zu haben. Wie aber ärgerte sich nun Herr 3., als er bei der legten Ziehung gewahrte, daß seine nun von R. allein gespielte Nummer mit 3000 M. herausgekommen war, und als ob das eine schwere persönliche Beleidigung wäre, fündigte er seinem einstigen Mitspieler die Freundschaft. Am Sonntag trafen fich die beiden Herren wieder in einem Restaurant. Mit wach sendem Ingrimm sah 3., wie sein Genosse ein Glas Echtes" nach dem anderen trant, während er noch soeben überlegt hatte, ob er nach dem zweiten Glas Hiefiges" sich noch ein brittes bestellen dürfe, aber als K. gar zu dem Kellner fagte: Haben Sie heute Hirschbraten?" 3. hatte bei einem Blick, den er zufällig in die Speisekarte hineingethan, bemerkt, daß Hirschbraten die Portion 1,25 M. tofte ihm der Mund über, wovon ihm das Herz bereits beim An­blick des dritten Glafes Echten" voll war. Er rief ganz laut, so daß er an allen Tischen gehört werden konnte: Ja! Da fann man schon was loslassen, wenn man den Anderen um seinen Lotteriegewinn betrügt." Raum aber war das Wort seinen Lippen entflohen, als Herr K. zornfunkelnden Auges vor ihm stand und ihm mit der Faust einen Schlag in das Geficht gab, daß 3. zur Erde taumelte. Schnell aber raffte er sich wieder empor, ergriff sein Bierglas und ließ dasselbe auf den Kopf des R. so wuchtig niederfaufen, daß dieser, aus einer flaffenden Stirnwunde blutend, zusammenbrach. Beide mußten sie zur nächsten Sanitätswache geschafft werden, wo­selbst sich Jeder seine Wunden attestiren ließ, und da außer dem ihre Namen wegen des von ihnen erregten Tumults polizeilich festgestellt sind, so werden ohne Frage bald beide Herren schöne' raus" sein.

Einen Selbstmordversuch machte Sonntag Abend zwischen 6 und 7 Uhr am Kottbuser Ufer, dicht an der Brücke, ein noch in jungen Jahren stehendes Mädchen, indem es ins Waffer iprang Schnell waren rettende Hände thätig und bald war die Selbstmordin ans Ufer befördert, woselbst bie Polizei für schnelle Beförderung erfelben nach ber Charitee Sorge trug. Auch hier soll wieder unglüche Liebe die That veranlaßt haben.

Bei Ausübung einer braven That wurde vorgeftern Nachmittag der in einer Fleischerei der Schönhauserstraße ange stellte Schlächtergeselle R. nicht unerheblich verlegt. Derfelbe befand sich zur genannten Zeit mit mehreren Kollegen auf dem Bentral- Viehhof, als er ein vor einen Fleischerwagen gespanntes Pferd führerlos und scheu geworden, gewahrte, das direkt auf eine Gruppe Männer losstürmte, welche das herannahende Thier nicht beobachtet hatten. Schnell entschlossen warf sich N. dem Pferde entgegen, um es aufzuhalten, wurde jedoch durch den Anprall des rasenden Thieres zu Boden geworfen und im nächsten Augenblick rollte das schwere, mit geschlachtetem Vieh beladene Fuhrwerk über beide Beine des N. fort, welcher mit gebrochenen und zerquetschten Füßen liegen blieb. Nachdem Der Verwundete an Ort und Stelle Nothverband erhalten, wurde er mittelst Droschke nach der Wohnung seines Meisters geschafft.

Ein schwerer Unglücksfall ereignete fich vorgestern Nachmittag in einer Pianofortefabrik der Neuen Königstraße. Dortselbst war der 42jährige Arbeiter N. dabei beschäftigt, ein Pianino bei Seite zu stellen, als daffelbe plößlich umfiel und dem N. auf den rechten Fuß stürzte. Als die auf die Hilferufe des Verunglückten herbeieilenden Kollegen denselben von seiner schweren Last befreiten, war dieser vor Schmerz bereits ohn mächtig geworden. In der Sanitätswache in der Linienstraße wurde eine Bersplitterung des rechten Fußknochens des N. fonstatirt und der Verlegte mittelst Krankenwagens nach dem Krankenhause Friedrichshain   geschafft.

Ein renitenter Schuldner. Eine widerwärtige Szene spielte sich am Montag Mittag in dem Schmidt'schen Restau­rant, Dranienstraße 46, ab. Der Inhaber desselben sollte einer Pfändung unterworfen werden; er widersetzte sich aber thätlich dem seines Amtes waltenden Gerichtsvollzieher B. und beför berte den gleichfalls anwesenden Gläubiger an die frische Luft. Jezt mit herbeigeholter polizeilicher Hilfe gelang es, bei dem renitenten Gastwirth, ehemaligen rühmlichst bekannten Zei­tungsunternehmer Louis Schmidt, die Exekution zu vollstrecken. Einer der anwesenden Gäste erbat sich zur event. Zeugen­aussage: derselbe wird nun gebeten, seine Adresse an den Schriftfezer Alvin Böge, Magdeburgerstraße Nr. 21, einzu­senden.

Der Neffe aus der Provinz. Ein in Rixdorf wohnen­der Wildhändler empfing vor einigen Tagen den Besuch eines in der Provinz erzogenen 15jährigen Neffen. Legterem gefiel die Residenz Berlin   so wohl, daß er beschloß, ganz und gar nach derselben überzufiedeln und da es ihm wohl an der klin­genden Münze fehlte, so tnöpfte er am Sonnabend Mittag bem geliebten Ontel, der sich auf ein Stündchen auf dem Sopha zum Schlaf niedergelegt hatte, die goldene Rette nebst Uhr ab und verschwand damit. Der Onkel war ob dieser Es­famotage wie aus den Wolfen gefallen, denn das entwendete Objekt repräsentirt einen Werth von über 300 Mark- aber der Neffe blieb weg, und so mußte er denn heute Anzeige bei der Polizeibehörde von dem Diebstahl machen.

Die Wittwe eines Superintendenten   wohnte nach dem Tode ihres Mannes bei ihrem Bruder in 3., einem höheren Regierungsbeamten Namens H. Seit Sonntag, den 6. d. M., war dieselbe plöglich verschwunden. Am Dienstag Morgen wurden nun am linken Ufer der Unterspree, unweit der Span­ dauer   Bergbrauerei, ein seidener Ueberwurf, ein Schirm, ein Hut und ein Paar Handschuhe gefunden, Gegenstände, welche einer weiblichen Person gehört haben mußten. Dieselben wur­den nach dem Bureau des zuständigen Amtsvorstehers von Spandau  - Land gebracht und hier ein paar Tage später von zwei älteren Damen als das Eigenthum ihrer unglücklichen Schwester refognoszirt. Lettere hat sich anscheinend durch Er tränken das Leben genommen. Sie soll seit dem Ableben ihres Gatten Spuren von Geistesstörung   gezeigt haben. Die Leiche ist bisher noch nicht zu Tage gefördert.

Von 33 überfahrenen Personen im Monat Sep­tember find fünf auf der Stelle getödtet werden und sechs derselben so schwer verleßt, baß sie schwerlich mit dem Leben davon kommen dürften. I derartig Verunglückter ist durch die Schuld des Kutschers, 6 durch eigene Unvorsichtigkeit überfahren worden, während sich bei dem Rest nicht nachweisen läßt, wen die Veranlassung an den Unfällen traf. Unter den 33 Weber­fahrenen befinden sich 16 Männer, 5 Frauen und 12 Kinder; die Hälfte der Unglücksfälle ereignete sich an Straßenfreuzungen und auf öffentlichen Pläzen. Durch Droschten wurden 7 Personen, durch Arbeitswagen 5, burch Omnibusfe 4, durch Schlächterwagen und Equipagen je 2 Personen überfahren. Durch Feuerwehrwagen und Pferde­bahnwagen verunglückte je eine Person.

Mit Hinterlassung fehr namhafter Schulden ist, wie das Kl. Journ." mittheilt, seit einigen Tagen der Sohn cines hohen Reichsbeamten aus Berlin   verschwunden. Derselbe, at­