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2. Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 246.

Gerichts- Beitung.

Börsenmanöver. Ein intereffanter Prozeß beschäftigte geftera die erste Straffammer des Landgerichts 1. Der auf Der Antlagebant befindliche Kaufmann Ernst Heise, Inhaber der Firma Heise u. Fischer, follte ein unreelles Böisenmonöver ausgeführt haben, um sich einen Vermögensvortheil von 4000 M. Au verfchaffen. Er war deshalb des verfuchten Betruges be­Schuldigt. Der Angeklagte hatte Mitte Auguft v. J. mit dem Raufmann Stargaro ein Geschäft dahin abgeschlossen, daß der jelbe ihm am 30. August einen Posten von 1000 Sad prima Ratoffelitärke für den Preis von 21 M. pro Sack zu liefern bare. In dem§ 11 des über dies Geschäft ausgestellten Schluß­feines war bestimmt worden, daß bei Lieferung unkontrakt­Liner Waare der Lieferant dem Auftraggeber die Differenz auszuzahlen habe, welche am Lieferungstage zwischen dem ver einbarten Preise von 21 M. und dem niedrigsten Börsenpreise beslände. Stargard hatte im Juli 1000 Sad Kartoffelstärke suücknehmen müffen, welche als unkontraktlich erklärt worden waren und die Anklage nimmt an, daß der Beschuldigte sich wohl denken konnte, es handele sich um dieselben 1000 Sad, bie Etargard ihm zum 30. August anbot. Die Liefe

rung wurde dem Angeklagten auch seitens des Liefe ranten Stargard gekündigt und der lettere hatte deshalb am 30. Auguft die erwähnte Differenz zu begleichen. Bei Feststellung des Börsenpreises für diesen Tag stellte sich die Thatsache beraus, daß nur zwei Geschäfte abgeschlossen worden waren sus bei diesen hatten die Makler im Auftrage des Angeklagten gekauft und zwar für einen Preis von 25 Mart pro Sack. Da der Marktpreis Tags zuvor nur 19 M. 75 Pf. betragen, so hielt der Börsenkommissar diese koloffale Steigerung für das

Sonntag, den 20. Oktober 1889.

6. Jahrg.

liegend und beantragte gegen Levy 100 M., gegen Schäferordnung erklärte der Vorsitzende der Fachkommiffion, Herr 50 M. Geldbuße. Der Gerichtshof erachtete aber diese Strafe nicht als ausreichend. Er erwog, daß es eine in der Geschäftswelt eine anscheinend immer mehr um fich greifende Unfitte sei, bei geschäftlichen Be ziehungen mit Behörden durch Geld auf die pflichtgemäße Un­parteilichkeit einwirken zu wollen und er verurtheilte deshalb den Angeklagten Levy zu 300 M. Geldbuße event. 30 Tage Gefängniß; den Angeklagten Schäfer zu 100 M. Geldbuße event. 10 Tage Gefängniß.

Thate, daß von den Firmen Bartels u. Co., Boden und Marzahn, Stelzner, Groß, Rosenbaum, Louis Sudicatis und Scherler z. 3. noch keine Lohnzettel abgegeben worden seien. Bei den übrigen Firmen werde der Minimal- Lohntarif inne gehalten. Des Weiteren fordert Redner die Vertrauensmänner auf, die Lohnzettel in der Mitte eines jeden Monats abzu liefern. Zum 4. Punkt frägt Herr Güßom wegen die 50 pet. bei der Fuma Lieben u. Buse an. Hierzu theilt Herr Staber­nad mit, daß Herr Jakobs hierüber Rücksprache genommen hat. Seit Donnerstag seien die 50 pCt. bewilligt worden. Am Freitag und Sonnabend sei jedoch noch ohne Preisaufschlag gearbeitet worden. Während der Zeit, mo noch nicht bewilligt war, hätten die Kollegen Hanke und Gerlach sowie 15 Hilfs­arbeiter gearbeitet. Die Herren Thate und Rothe stellen die Anträge, die Herren Hanke und Gerlach vom Verein auszu ftoßen. Ebenso auch den Kollegen P. Müller; derselbe habe während der Sperre bei der Firma Heinacher gearbeitet. Beide Anträge werden angenommen, nachdem sich die Herren Sauer­baum und Güßom dagegen ausgesprochen haben. Des Weiteren machte Herr Thate bekannt, daß Kollege Fengler von der Firma Borfit u. Weiler seine Entlassung genommen hat, da er nicht dem Lohntarif entsprechend verdient hat, und sich nun an die Fachkommiffion wegen Unterstüßung gewandt hat. Nach langer Debatte wurde diese Angelegenheit bis zur nächsten Ver­fammlung vertagt. Bei der Firma Bartels ist es zur Arbeits­einstellung gekommen und hält Herr Thate auch die Regelung der dortigen Verhältnisse für nothwendig. Kollege Prinzed stellt fest, daß der Tarif dort nicht inngehalten wird. Auch laffe das Betragen des Kollegen Höned zu wünschen übrig, derselbe habe sich am Freitag mit solidarisch erklärt, jedoch am Sonnabend schon wieder weiter gearbeitet. Ein Antrag, die streifenden Feilenhauer mit 25 M. zu unterstüßen, wurde ein­ftimmig angenommen; ebenfalls ein Antrag, die streifenden Arbeiter der Firma Schuckert in Nürnberg mit 35 M. zu unter­stüßer. Ferner wird der Vorstand und die Fachkommiffion beauftragt, bei der Firma Stelzner wegen Lohnverhältnisse Rücksprache zu nehmen. Der Rendant, H. Rothwaldt theilt mit, daß am 26. Oftober ein Mitglieder- Familienfränzchen stattfindet und kostet das Billet pro Familie 25 Pfennige. Herr Stabernack theilt mit, daß der Meister Kahle

Ein Angeklagter, der das Mitleid der Zuhörer in hohem Grade in Ansprach rahm, war der Tischler Menzel, welcher gestern wegen Sachbefchädigung vor der 91. Abthlg. des Schöffengerichts stand. Der bleich und verfümmert aus­fehende Mann gab die ihm zur Laft gelegte Strafthat unum­wunden zu. Er erzählte, daß er am 2. Juli aus der kleinen Kellerwohnung, die er inne gehabt, ermittirt worden sei, weil er den Miethzins nicht pünktlich zahlen fonnte. Die wenigen Hausgeräthe, die er besaß, behielt der Wirth, als er nebst Frau u d einem kranken Kinde auf die Straße gefekt wurde, da nannten fie nichts ihr eigen, als was fie auf dem Leibe hatten. Frau und Kind fanden im städtischen Asyl ein Unter­fommen, der Angeklagte trieb sich während der folgenden Nacht im Freien umher. Am nächsten Tage hatte sich der Zustand seines franken Kindes, das inzwischen auch verstorben ist, ver schlimmert, in der Aufregung hatte er selbst vergessen, die Me bizin mit zu nehmen, die der Arzt verschrieben, dieselbe stand in der Wohnung, aus der man ihn vertrieben. Seine Ehefrau begab sich zum Wirth, um denselben um Herausgabe der Arznei zu bitten, fie traf ihn nicht zu Hause. Das franke Kind wimmerte vor Schmerzen und nun be­ging der bisher völlig Unbescholtene die That, die ihn auf die Anklagebank führte. Er nahm eine Nad barinn als Zeugin mit, und indem er sich gegen die Thür seiner bis­herigen Wohnung stemmte, gelang es ihm ohne großen Rcaft­aufwand, das Schloß zu fprengen. Dem Wirth ist dadurch ein Schaden von mehreren Mark erwachsen, da ein neues Schloß hat eingesetzt werden müssen. Der Angeklagte hat in seiner Wohnung weiter nichts angerührt, als die Arzeneiflasche für sein Kind, mit der er sich entfernte. Der Staatsanwalt bean= tragte felbft die Freisprechung des Angeflaaten, denn derselbe sei durch die Noth und nicht vom bösen Willen getrieben wor ben, das Schloß zu sprengen. Der Gerichtshof schloß sich diesen Ausführungen an und erkannte auf Freisprechung.

Ergebniß eines unreellen Manövers und weigerte sich diesen Preis als maßgebend zu notiren. Der Angeklagte verlangte aber auf Grund des von den Matlern Belles von Stargard die Differenz gezahlten von 4000 Mark, 4 M. pro Sad, und er beschritt den Klageweg, als feine For berung nicht anerkannt wurde. Nach der Anflage sollen die Anläufe des Beschuldigten am 30. August nur finairt sein zu den Zwede, um durch die Nachfrage nach dem Artikel den Breis zu steigern. Der Beschuldigte wies jede unreelle Absicht mit Gaischiedenheit zurück. Allerdings habe er am 30. August bie töfenmäßig geringste Partie von 200 Sed taufen laffen, aber er habe dies gerade zu dem Zwecke gethan, um den Börsenpreis dadurch feststellen laffen zu können und um eine Grundlage bei der von ihm eventuell anzu­firengenden Zivilflage zu haben. Die Beweisaufnahme fiel für ben Angeklagten so günstig aus, daß der Staatsanwalt schon Both Vernehmung zweier Zeugen feme Freisprechung beantragte. Dec vereibete Matler, der im Auftrage des Angeklagten die 200 Sad gekauft, bekundete, daß er nur einen Abgeber für den Breis von 25 M. habe finden können, nachdem die Produkten­bant fogar 28 M. für den Sad verlangt habe. Der Gerichts­hof erkannte auf Freisprechung, da dem Angeklagten irgend eine betrügerische Abficht noch eine unreelle Handlung nachzu­wesen sei.

Cine unerlaubte Geschäftspravis führte gestern den Beimfabrikanten Selmar Levy und dessen Reisenden Karl Safer unter der Anklage der versuchten Beste chung Dor die erfie Straffammer biefigen Landgerichts I. Gegen die Raupenplage in der städtischen Forst Heydetrug bei Guben atte der Magistrat von Guben bei dem Angeklagten Levy eine Lieferung von 400 Zentnern Raupenleim bestellt, welcher in der bekannten Ringform auf die Stämme der Bäume über­tragen wird. Die Lieferung hatte der Oberfö: fter Tieze ab­junehmen und zu prüfen und derselbe entdeckte, daß einige üffer einen Leim von nicht genügender Konsistenz enthielten. 3ufolge der erhobenen Beschwei de schickte Levy feinen mitange­the gten Reisenden zu dem Oberförster und auf Grund des von banselben erstatteten Berichts unterschrieb Levy einen von Shafer verfaßten Brief an den Oberförster Tieße, welcher als

Versammlungen.

Der Fachverein der Metallschrauben-, Facondreher und Berufsgenossen Berlins hielt am Sonntag, den 13., feine ordentliche Generalversammlung in Deigmüller's Salon, Alte Jakobftr. 48a, ab. Der stellvertretende Vorfizende, H. Stabernack, eröffnete die Versammlung um 11 Uhr. Derselbe theilte mit, daß der 1. Vorsitzende, Herr Jakobs, behindert sei, zu erscheinen, und deshalb mit der Leitung der Geschäfte zurückgestellten Anträge. 2. Vierteljahres- Raffenbericht. 3. Be beauftragt sei. Die Tagesordnung lautete: 1. Erledigung der richt der Fachkommission. 4. Vereinsangelegenheiten. Das Brotokoll der vorhergehenden Versammlung wurde vom ersten Schriftführer verlesen und einstimmig angenommen. Zum 1. Punkt der Tagesordnung bemerkt der Vorsitzende, daß der An­trag auf Remuneration des Herrn Voigt in voriger Versammlung habe zurückgestellt werden müssen; derfelbe sei jedoch erweitert worden, und zwar seien Herrn Voigt 50 M., Herrn Hirsch und Herrn Rothwaldt je 30 M. zugedacht. Herr Frühfarth hält dies für zu hoch gegriffen und stellt den Unterantrag, Herrn V. mit 30 M. und die Herren H. und N. mit je 20 M. zu unterstüßen. Herr Güßow ift gegen jegliche Unterstügung und wünscht, daß die Herren auf diese Gelder verzichten und diese der neuzuerscheinenden Zeitung Das Achtstundenblatt" zuge wendet werden. Nach kurzer Debatte, in welcher sich die Herren Klose, Fieler und Wüst für und gegen diese Anträge aus­sprechen, wird der Antrag Frühfarth gegen 7 Stimmen ange­nommen. Zum 2. Puntt erstattet der Rendant des Vereins, Herr Rothwoldt, Bericht. Danach beträgt der Kaffen­bestand am 30. Juni: 533,15 Mort, am 31. Juli: 225,15 Mart und am 31. August: 250,85 Mart. Herr Fieker Angaben mit den Büchern. Darauf wird dem Herrn Ren­bestätigt in seiner Eigenschaft als Revisor die Richtigkeit dieser danten die übliche Decharge ertheilt. Zum 3. Punkt der Tages

fuchte Bestechung aufgefaßt wird. In demselben wurde dem Oberförster gedankt für seine wohlwollende Gesinnung, ver Heyet, baß er immer zufriedengeftellt werden und bei jeder

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Empfehlung, durch welche er der Firma einen weiteren Absatz oumi tele, der Dant nicht ausbleiben würde. Es war dann noch die Hoffnung ausgesprochen, daß der Adressat die schwe­bende Differenz in angenehmer" Weise erledigen würde und dem Bife lag gleichzeitig ein Fünfzig- Markschein bei. Obgleich bie Angeklagten verfichern, daß dieser Schein dieser Schein nur die reifennung für etwaige weitere Empfehlungen und Be­prechungen in der forstwirthschaftlichen Breffe darstellen sollte, hielt ber Staatsanwalt doch eine versuchte Bestechung für vor­

Etwas vom Kodirutsch".

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Der wahre Name dieses in manchen Ländern so üppig nebeihenden Thieres ist eigentlich Cockroach; aber jeder Deutsche, mit Ausnahme der Berliner und Sächser, welche hartnädig an der Benennung Schwaben" festhalten, nennt bas Ding Kockrutsch und so wollen auch wir, zum besseren Verständniß, diesen Namen beibehalten. Der Kockrutsch ist ein Insekt, dessen Größe und Wachsthum noch nicht genau ermittelt ist; es giebt deren von allen Nummern; er erreicht zwar nie die Größe eines ausgewachsenen Backsteins, dafür aber fann er sich weit schneller bewegen als dieser, weil er mehr Füße hat und zwar alle an der untern Seite des Körpers. Von Farbe ist er hellbraun, der Kopf etwas dunkler, aber die Ohren nicht gestußt.

Der Kockrutsch hat zwei Paar gute Flügel; er benutt biefelben aber nicht, um nach dem äußersten Ende der Welt, fondern nur, um Abends zum offenen Fenster hereinzu­fliegen. Auch im Klettern ist er Meister, und die affenartige Beschwindigkeit, mit der er an den Wänden der Bierwirth­fchaften auf- und abläuft, erregt die Bewunderung jedes Naturfreundes.

In seiner Lebensweise ist der Kockrutsch einfach und genügsam; er ist stets bei gutem Appetit, ohne Malakoff Bitter oder Hamburger Magentropfen zu gebrauchen, und frißt geradezu Alles, was ihm vorkommt, mit Ausnahme von frisch gebrauchten Bügeleisen; er verschmäht keines der menfchlichen Nahrungsmittel, beklagt sich nie über ranzige Butter, nimmt aber auch im Nothfalle mit frischer Wäsche, ledernen Bücherdeckeln und andern leicht verdaulichen Speisen

porlieb.

Der Rodrutsch liebt besonders die Gesellschaft von 3ei tungsleuten; jebe 3eitungsredaktion wimmelt von ihnen; nicht als ob fie die neuesten Nachrichten erfahren oder die

Crutechselblätter durchstöbern wollten, sondern nur wegen des

Kleifters, auf den sie ganz versessen sind. Es giebt keinen

komischeren Anblick, als wenn so ein Dußend oder mehr ausgewachsene Burschen am Kleistertopfe bankettirer; sie gleichen einer Gesellschaft von Zeitungsreportern bei einem 3wedessen der Schüffel ist. Seine Liebhaberei für die Literatur be -es hört Reiner auf, so lange noch etwas in Seine Liebhaberei für die Literatur be­stätigt er auch außerhalb, besonders in den Wirthschaften und Restaurants, wo eine Beitung an der Wand hängt, da stecken sicherlich ein Paar Kockrutsches dahinter.

von der Firma Reichelt in Finsterwalde feine Entlaffung er halten habe. Als Leßtes wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: 1. Die heutige Versammlung der Metall­schrauben- und Façondreher beschließt, das Bier der Brauerei Friedrichshain nicht mehr zu trinken, sowie diejenigen Lokale zu vermeiden, wo solches ver abfolgt wird;( die Angelegenheit ift inzwischen geregelt. Red.) 2. Die Milchprodukte des Herrn Bolle nicht zu verbrauchen. Hierauf schloß der Vorsitzende die Versammlung mit einem fräftig aufgenommenen Hoch auf die internationale Arbeiterbewegung um 24 Uhr.

Der Verein der Nähmaschinen- und Handarbeite­rinnen Berlins und Umgegend versammelte sich am 17. d. M. im Schneider'schen Lokal, Belforterftr. 15. Die Versammlung hörte zunächst einen Vortrag des Herrn Pirch über das Thema: Licht und Schattenseiten des Großbetriebes." In feffeln der Weise gab der Vor­tragende ein anschauliches Bild des Entwickelungsganges aus dem ursprünglichen Naturzustande der Menschheit bis zum heutigen Großbetriebe und die bekannten Schattenseiten des felben infolge der herrschenden kapitalistischen Produktionsweise. Redner war der Ueberzeugung, daß, in andere Bahnen gelenkt und noch mehr vervollkommnet, die Großproduktion eine Wohla thäterin der Menschheit werden könne, derartig, daß die Er­trägniffe der Produktion nicht, wie heute, einzelnen, sondern der Allgemeinheit zu gute kommen. Dies zu erreichen, dafür müssen in gefchloffenen Reihen die Arbeiter und Arbeiterinnen eintreten und zu diesem Zwecke sich orgonifiren. Die Versammlung sollte dem dem Referenten Here Hildebrandt näher auf den gehörten Vortrag ein mohlverdienten Beifall. In der folgenden Diskussion ging und verbreitete fich in längeren Ausführungen über die Frauen­frage und Frauenarbeit und bezeichnete es als eine Hauptauf gabe der Arbeiterinnen- Vereine unter den heutigen produt­fionellen Verhältnissen, dahin zu wirken, eine Gleichstellung beider Geschlechter in erster Linie in wirthschaftlicher Beziehung und in weiterer Folge in jeder anderen Hinsicht herbeizuführen. Pflicht aller Arbeiterinnen fei es daher, diese Bestrebungen und mit ihnen die Arbeiterinnen Vereine zu unterstüßen und fich den letteren anzuschließen, im besonderen dem Verein der Nähmaschinen- und Handarbeiterinnen. Die weitere Diskussion bewegte fich in dem Gedankengange der Vorredner und waren namentlich die zur Diskussion sprechenden Ar­Arbeiterinnen zu erwecken und zu beleben und sie zu ermuntern, beiter eifrig bemüht, den Organisationsgedanken in den den alten Adam auszuziehen und einen neuen Menschen anzu­ziehen, d. h. fich reif zu machen für die zu erstrebenden neuen gesellschaftlichen Verhältnisse. Diesem Bemühen schloß sich die Borsigende, Frau Gubela, mit Wärme an und bekämpfte namentlich die Unwiffenheit der Männer als einen großen Hemmschuh der Arbeiterinnenbewegung. Herr Müller, Mit­glied des Wirkerverbandes, beleuchtete seinerseits die Verhält Firma Rönigsberger in der Leipzigerstraße, welche An­niffe der Trikottaillenbranche und speziell den Streit bei der gelegenheit an demselben Abend in einer öffentlichen Versamma lung im Böhmischen Brauhause behandelt werden sollte, die aber polizeilich verboten wurde. Er hielt es für unbedingt nothwendig, auch Arbeiterinnen- Organisationen der Weber­und Wirkerbranche ins Leben zu rufen. Dem gegen über wurde darauf hingewiesen, daß es vortheilhafter zahl kleine Vereine zu gründen, dem Verein der Näh­sei, wenn sich diese Arbeiterinnen, anstatt eine Ana maschinen- und Handarbeiterinnen anschließen und diesen groß machen würden. In seinem Schlußworte ermahnte der Referent nochmals, fich von dem Alten frei zu machen und fich dem Entwidelungsgange der Menschheit zu einem befferen Dasein nicht hindernd in den Weg zu stellen, vielmehr thatkräftig mit­zuwirken an der Erfüllung und Verwirklichung des alten Grundsages: Gleiches Recht für Alles, was Menschen antlig trägt! Hierauf trat eine Pause zur Aufnahme neuer Mitglieder ein, nach deren Ablauf die Ver fammlung einen Antrag genehmigte, dahingehend, von Alingel Bolle" teine Produkte mehr zu entnehmen infolge feiner Handlungsweise gegen einen in feinem Dienste veruns glückten Rutscher, ebenso schloß fich die Versammlung dem von ber Arbeiterschaft gefaßten Beschluffe, die Brauerei Friedrichs hain betreffend, voll und ganz an. Am 31. d. Mts. findet bei Scheffer, Inselstr. 10, die Generalversammlung statt und am 13. n. Mis. eine Wanderversammlung für den Norden im Weddingpark.

Von den Vortheilen, die der Rockrutsch der übrigen Welt gewährt, ist noch sehr wenig bekannt; es heißt zwar, er vertreibe alle Wanzen aus den Häusern, in denen er sich eingenistet; aber Beweise hierfür sind nicht bei­gebracht.

Die eigentliche Heimath des Kockrutsch ist Texas; dort gedeiht er am besten und soll eine fabelhafte, Größe erreichen; es heißt, seine Gefräßigkeit sei so groß, daß er sogar Baumwolle verzehrt, es sei wiederholt vorgekommen, daß Baumwollballen auf dem Wege von der Eisenbahn bis zu Baumwollballen auf dem Wege von der Eisenbahn bis zu den Pressen um 20-30 Pfund leichter geworden seien. mosphärischen Einflüssen" als der Gefräßigkeit der Rockrutschen Dies ist jedoch offenbar übertrieben und scheint mehr, ath­mosphärischen Einflüssen" als der Gefräßigkeit der Kockrutschen zuzuschreiben zu sein.

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Rodrutsch obenan. Dort gedeiht er ganz vorzüglich und An Größe und Massenhaftigkeit steht aber der Texas­baß sich je einer ärztlich behandeln ließ. Sein Ende ist ge­leidet nie an Krankheiten: es ist wenigstens nicht bekannt, wöhnlich ein plögliches, er stirbt fast immer am Schlag eines Pantoffels oder Lineals. Kurz nach seinem Tode er­scheinen die Logenbrüder und besorgen ein anständiges Be­gräbniß, b. h. ber verstorbene Bruder wird von dem Ko­mitee einfach aufgefressen. Wir erlegten Abends siebzehn Stück, zwei Stunden später waren sämmtliche Leichen ver­schwunden: nur zwei Romiteemitglieder saßen noch auf der Trauerstätte und streckten die Fühlhörner in die Höhe, als ob sie sagen wollten: Wo bleib ich?" Und sie blieben nicht lange!

Der Verein Berliner Hausdiener hielt am Montag, neralversammlung bei Jordan, Neue Grünftr. 28 ab. Nach­den 14. d. Mts., seine erste ordentliche, zahlreich besuchte Ge dem ein Unterstüßungsgesuch erledigt war, machte der Vor­