Mitglieder. Gif darbeiterinn erftag, den 81. Ch

Tagesordnung: teviforen, 8. 5. Berfchlebene

r. 256.

Freitag, den 1. November 1889.

6. Jahrg.

Berliner Volksblatt

den 2. Wahl roße Berfammlu Bordnung: 1. en 2. Wabltrell. men. Mitgliede engenommen. Vereins famm Der fammlung am Gäfte willfo Sonnabend, ben Friedenau, Step ewertschaftlichen Distuffion.. 8. beten. Line und Umg den 3. Novemb Bortrag über Wahl des Th

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Salon, Alte S

tr. 34 of 8 eller befindet jeden Abend von fowohl an Wi

Organ für die Interessen der Arbeiter.

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Das Berliner Volksblatt"

let Gefchlerscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei sgefertigt und n's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer rpedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Poftabonnement 4 Mart pro Duartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.) für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat.

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aße 126, Gefan

nt Brandenbu m Reſtaurant bei Rinner, ban Abends Abends 9 Uhr

Deutsche Lieder Norddeutsche S

Redaktion: Beuthstraße 2.

Abonnements- Einladung.

Für den Monat November eröffnen wir ein neues Abonne­

gefangverein Gent auf das ger), Gr. Fran

bei Lehmann 8- Abtheilung)

Berliner Volksblatt"

otischen Turnebst dem wöchentlich erscheinenden

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Sonntagsblatt".

Der Abonnementspreis beträgt fret ins Haus für b8'scher Stenas ganze Vierteljahr 4 Mark, monatlich 1 Mark 35 Pf., Budower Garte vöchentlich 35 Pf. Bei Selbstabholung aus der Expedition, Ographen Abend Bimmerstraße 44, Uebung.

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1 Mark pro Monat.

Bestellungen werden von sämmtlichen Zeitungsspediteuren Rettschlag forvie von der Expedition unseres Blattes, Zimmerstraße 44, 8 Uhr im entgegengenommen. ellungen an.

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Wunderlich aligerstraße Gartenstraße 9-11 thr inFarinella

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Für außerhalb nehmen sämmtliche Bostanstalten Be

Die Redaktion und Expedition des Berliner Volksblatt".

Bum Rapitel

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Bf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Aut VI. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerffrake 44.

jetzt in Szene setzte, würde der kleinbürgerliche Michel dem Kartell eine böse Ueberraschung bereiten.

Daß übrigens auch frühere Jahrhunderte recht energisch gegen die Besteuerung der Lebensmittel Front zu machen verstanden, dafür läßt sich aus der Geschichte Frankreichs ein drastisches Beispiel beibringen. Der allmächtige Minister Heinrich IV. , Sully, schwärmte für indirekte Steuern, und in der Notabelnversammlung des Jahres 1596 der Vor­schlag zur systematischen Einführung derselben gemacht. Thatsächlich wurde denn auch für eine Reihe der wichtigsten Thatsächlich wurde denn auch für eine Reihe der wichtigsten Lebensmittel ein Steuertarif, die bekannte pancarte, einges führt. Ein Anhänger derselben sprach sich darüber aus wie folgt: Man glaubt, daß von allen giftigen Schlan genbissen derjenige der Natter der angenehmste ist, weil er unmerklich tödtet, indem er die Verlegten fallen läßt; und unter den Steuern ist die indirekte die er­einschläfert und sie aus einem Schlummer in den anderen träglichste, weil man sie zahlt ohne sie zu zahlen, indem man blos die Waare ein wenig theurer kauft." Das ist die ganze Philosophie der indirekten Steuerpolitik in aller Kürze: die neuesten Verfechter derselben sind auch den nicht über herrlichen Trost hinausgekommen, hinausgekommen, daß man ja die Steuern nicht merke, weil man die Waare ,, blos ein wenig theurer" taufe. Die Franzosen jener Periode waren freilich widerhaarig genug, diese Trostgründe nicht als genügendes Aequivalent der Mehrbelastung zu be­trachten.

wricht der Lebensmittelzölle. Die pankarte war fehr umopulär, und in vers

schiedenen Unruhen die Folge, in Der sozialdemokratische Antrag auf Beseitigung der Limoges , so in Rochelle, so in Poitiers . Im Jahre 1602 Dr. Ha debensmittelzölle hat die Agrarier und ihre Gönner nicht mußte Sully, so sehr es ihn auch schmerzte, dies Lieblings­find feiner Finanzkunst begraben, die pankarte wurde

Dr. aobne Grund entrüftet. Fürchten doch diese Herren jebe par Neuen beseitigt. Millamentarische Auseinandersetzung, weil ihr Rücken sehr breit Richard urg, Drust, und sie, da ihre Sache eine verlorene ist, nur mit dem

it. Bureau.)

gramm aus

Rüden pariren können. Wenn wir ihre Sache für eine vers lorene erklären, so sind wir nicht so kindlich zu glauben, daß dieser Reichstag den unwiderleglichen Beweisen für bie Schädlichkeit und Volksfeindlichkeit der Lebensmittelzölle Gehör schenken und den unter den heutigen Verhältnissen so schon schwer bedrückten breiten Massen diese Last wenigstens

Doch tehren wir vom absolutistischen Frankreich des sechszehnten in das konstitutionell- erleuchtete Deutschland des neunzehnten Jahrhunderts zurück! Es ist nicht ohne In­tereffe zu erfahren, wie hoch der Ertrag der Ein= gangszölle einiger wichtigster Lebens­mittel seit 1879 gewesen ist. Die amtlichen Publikationen, das jüngste

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Ris. zufolge von den Schultern nehmen werden. Wo die Profits Deutsche Reich" und die Statistik des Deut= lanische Barage den Ausschlag giebt, ist das Junkerthum von einer r und die Bähigkeit, um welche Shylok sie beneiden würde.

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Das in Deutschland grassirende System der indirekten iböftlichen Besteuerung ist eine nationale Ralamität. Seit Ferdinand ung von Lassalle die wuchtige Kritik unter das Volk geschleudert, ist m Orte di die Arbeiterklasse, soweit sie politisch zu denken vermag, über

ber

rbe in die Bedeutung der indirekten Steuern vollständig aufgeklärt. lizei- Infpend unsere Gesetzgebung hat seit 1879 vortrefflich Angeklagter afür gesorgt, daß selbst dem blöden Hödur des Philifter hriger ags verurthe 2 bis 6 Mien ist. Macfadden

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hums, der doch sonst so lammfromm ist, der Geduldsfaden

Was zu viel, ist zu viel, und wenn man mit der

Sirische Parole: Lebensmittelzölle oder nicht, die Reichstagswahlen

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Feuilleton.

von Neuemachbruck verboten.]

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Germinal.

Sozialer Roman von Emile Zola . Einzig autorifirte Uebersetzung von Ernst 3iegler. Viertes Kapitel

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mungen un laffen, nach Hause kam, waren Ratharina, 3acharias und

das jüngste Statistische Jahrbuch für das schen Reich 8", Neue Folge Band 40, bieten uns die erforderlichen Daten.

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Nehmen wir zuerst die Bahlen für Getreide, Hülsenfrüchte und Malz! Der Boll ergab

1880 1881

1882

14 455 000 Mart 16 575 000 19 029 000

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1883

18 825 000

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1884

23 816 000

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1885

1886

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1887 1888

30 137 000 30 194 000 46 479 000 57 167 000

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er nahm nichts davon, denn er wußte, es war für den Vater. Alle tranken nach der Suppe ein Glas frisches Wasser: ihr gewöhnlicher Trunk gegen Ende der Bahl­woche.

Ich habe kein Bier," sagte die Frau, ich wollte etwas Geld übrig behalten; aber wenn Du wünschest, kann die Kleine Dir ein Glas holen."

Er blickte sie freudestrahlend an: Wie, sie hatte sogar Geld?

Nein, nein," antwortete er, ich habe einen Schoppen getrunken, das ist genug."

Als Mahcu, nachdem er Stephan bei Raffeneur ge­Und Maheu bedächtig die dicke Suppe von Brot, Jeanlin eben mit ihrer Suppe fertig geworden; denn wenn Kartoffeln, Borri und Sauerampfer aus dem Napf, welcher die Kohlenarbeiter aus der Grube heimkehrten, hatten sie ihm als Teller diente; während Alzire und seine Frau, die einen so großen Hunger, daß sie sich ungewaschen, in ihren das Kind immer noch auf dem Arme hielt, dafür sorgten, en. feuchten Kleidungsstücken zum Eſſen fetten, ohne auf ein- daß es ihm an nichts fehle, ihm die Butter und das Fleisch g beizufügen ander zu warten. So blieb der Tisch vom Morgen bis zum hinschoben und seinen Kaffee auf's Feuer stellten, damit er recht heiß werde.

Bir erfuchen 5abfaffen timmt ift ihn nur

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Abend bereit, und wenn Einer aufstand nahm ein Anderer Blat.

Schon beim Eintritt erblickte Maheu die Lebensmittel. Er sagte nichts, aber sein bekümmertes Gesicht klärte sich. Während des ganzen Morgens hatte ihn der Gedanke an gedacht, wo es keinen Kaffee, keine Butter, kein Brot mehr

um 12 ben leeren Speiseschrank verfolgt; hatte er an sein Heim

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bereits einma

Speziell von dem Brotkorn der breiten Massen, dem Roggen, wurden 1888 eingeführt 6 528 110 Doppel­zentner im Werthe von 58 753 000 m. Nach den Berech nungen Dr. E. Hirschberg's, die auf sorgfältig ge= fichtetem 3ahlenmaterial beruhen, verbraucht eine Ber­ liner Arbeiterfamilie von 4 Köpfen jährlich 400 Kilogramm Roggenbrot, was nach dem Preise von 1888 eine Ausgabe von 84 M. 88 Pf. ergiebt. Da man nach sachverständiger Schäßung annehmen kann, daß 100 Kilo gramm Roggen 80 Kilogramm Brot geben, so entfällt auf bie Familie ein Roggenkonsum von 500 Kilogramm. Der 3oll auf Roggen beträgt für den Bentner fünf Mark, so daß auf einen Berliner Proletarierhaushalt im Jahre 1888 blos für Roggenbrot ein 3 o Il betrag von fünf undzwanzig Mark, d. h. 33%, pCt. des Brotpreises. Die nothleidenden Junker östlich der Elbe lassen sich in ihrem Elend von den deutschen Arbeitern helfen, von den selben deutschen Arbeitern, denen sie das Sozialistens gefeß aufgehalft haben. Wir zweifeln natürlich nicht an der fläglichen Lage des Großgrundbesizes. Es ist schwer, mit dreißigtausend Mark Rente jährlich auszukommen, wenn die standesgemäßen Bedürfnisse vierzigtausend Mark verschlingen. Mühlenfabrikate aus Getreide und Hülsenfrüchten ( Graupen, Gries, Grüße aus Getreide u. s. w.) wurden ins Deutsche Reich im Jahre 1888 eingeführt 132 186 Doppel­zentner im Werthe von 3 270 000 m. An Viehzöllen gingen ein:

4 407 000 m. 4 440 000"

4 746 000

4.506 000

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1880. 1881. 1882 1883

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1884

3 524 000

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1885.

4 550 000

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1886

6 413 000

"

5 174 000

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1887 1888

4 747 000"

Der Fleischverbrauch Deutschlands wird zum großen Theil vom Ausland gedeckt; die Vieheinfuhrverbote haben in der legten Beit recht augenfällig offenbart, wie erfprießlich die

Absperrung der Grenzen für unsere heimischen 3supans ist, deren Ideal Borstenvieh und Schweinespec" ist. Die dem arbeitenden Volke so nöthige Fleischkost wird durch die Vieh­zölle sehr eingeschränkt; fommen gar noch Grenzsperren hinzu, so bereichern sich die deutschen Viehzüchter, und der fleine Mann mag sich den Schmachtriemen noch enger an­ziehen. Damit er nicht aus der Uebung komme.

Fleisch von Vieh, ausgeschlachtet, frisch und einfach zubereitet( eingesalzen, geräuchert u. s. w.) wurden in 1888 40 503 Doppelzentner im Werthe von 3 443 000 Mark importirt, Butter( frisch, gesalzen, eingeschmolzen, auch Margarine) 51 726 Doppelzentner im Werthe von 6 311 000 Mark.

Der Bollertrag für den Karpfen des armen Mannes, für Häringe, betrug:

lassen, würde er sich doch niemals in Jeanlin's Wasser baden, das immer schwarz wie Tinte sei. Endlich stiegen sie beide zusammen in das Faß, ebenfalls das Gesicht der Wand zugekehrt, und wuschen sich gleichzeitig, Einer dem Andern bienstfertig den Rücken einseifend. Als sie fertig waren, rannten sie, wie ihre Schwester, nackt in's Schlafzimmer hinauf.

Machen die ein Geplätscher!" rief die Mutter, indem fie die feuchten Kleider zusammenraffte und zum Trocknen aufhängte. Alzire, Du kannst mit dem Schwamm ein wenig den Fußboden aufwischen!"

Ein Lärm, der durch die Wand drang, schnitt ihr das Wort ab. Es war lautes Fluchen und Schelten, dann das Geheul einer Frauenstimme und dazwischen dumpfe Schläge, wie wenn man auf einen leeren Kürbis klopft.

,, Die Levaque bekommt ihren Tanz," sagte Maheu ge Lassen, indem er seinen Napf austraßte. Merkwürdig, und Bouteloup meinte, die Suppe fei fertig."

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Sa, fertig!" rief seine Frau, das Gemüse war noch nicht einmal geputzt." Das Schreien ward immer lärmender; die Mauer er zitterte von Büffen und Stößen; endlich wurde es ruhig. Der Hausherr führte feinen letzten Löffel zum Munde, dann

ochen haben gab; hatte ihn, während er in seinem dumpfen Loch dabei; nur drehte sie sich der Wand zu und ließ ihren sprach er, unbeweglich und trocken wie einen Urtheilsspruch,

bort unten die Kohlen klopfte, die Sorge gequält: wie wird die Frau es anfangen, wie wird sie Hilfe schaffen? Und

Sie habet war von Allem da! Ein frohes Lächeln überflog seine selbst Heinrich und Leonoren war es etwas Altes und sie

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Büge;" doch er fragte nicht. Sie wird ihm schon Alles er­zählen.

aum einer Hehend ihren Kaffee, während Bacharias, der nicht satt ge

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Räthe und Jeanlin hatten sich erhoben und schlürften worben war, sich große Stücke Brot abschnitt und mit Butter bestrich. Er fab wohl das Schweinefleisch, welches Alzire ausgepact und auf eine Serviette gelegt hatte, aber

Inzwischen begann neben dem Buffet das Waschen. Katharine, welche sich zuerst wusch, hatte ein Faß, daß ihnen als Wanne diente, halb mit warmem Wasser gefüllt, dann nahm sie die Haube ab und zog ihren Kittel, ihre Hosen und ihr Hemd aus. Sie that es ungenirt, denn sie war seit ihrem achten Jahre daran gewöhnt und fand nichts übles Rücken vom Feuer bescheinen, während sie sich den ganzen Rörper mit schwarzer Seife einrieb. Niemand achtete ihrer, blickten nicht mehr hin. Nachdem Käthe sich gereinigt, ließ fie Hemb Hemd und Kleider am Fußboden liegen und hinauf. lief, nackt wie sie war, die Treppe Jetzt Jeber ftritten Jeanlin und Bacharias um die Wanne. wollte der erfle sein; der jüngere Bruder hatte sich rasch entkleidet, 3acharias aber schob ihm beiseite und erklärte, wenn er auch so höflich sei, Katharinen den Vorrang zu

die Worte:

,, Wenn die Suppe nicht fertig ist, versteh' ich das." Er trank ein Glas Wasser; darauf machte er sich an das Fleisch. Er schnitt viereckige Stücke davon ab und sie mit der Spitze des Messers, ohne Gabel, zu seinem Brot. Wenn der Vater, wurde nicht gesprochen; er selbst schwieg ebenfalls, und obwohl er zu erkennen glaubte, daß das Schweinefleisch nicht von Maigrat fomme, richtete er fein Wort darüber an seine Frau; nur einmal fragte er, ob ter Alte noch schlafe?