Einzelbild herunterladen
 

Nr. 14. 14. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 17. Januar 1897.

Kommunales.

Der Magiftrat hat die Stadtverordneten- Versammlung ersucht, fie möge sich in Abänderung ihres Beschlusses vom 23. April 1896 damit einverstanden erklären, daß ein ca. 111 Quadratmeter um fassender Landstreifen des auf der Ostseite belegenen alten Garnison  Kirchhofes an der Gormannstraße, zum Zwecke der Straßen: verbreiterung, gegen eine Gesammtentschädigung von 24 700 M. er­worben werde mit der Maßgabe, daß der Abbruch der alten und die Errichtung einer neuen Abschlußmauer, sowie die vorschrifts­mäßige Bürgersteig- Regulirung durch den Fiskus auf Rosten desselben

geschieht.

Tokales.

Sur Lokalliste. Die Restaurateure H. Kreisel, Staliger­straße 54; G. Schulz, Neue Königstr. 7, und Braun u. Geißler, Viktoria Garten, Köpnicker Landstr. 4, geben ihre Lokale zu Ver sammlungen u. s. w. her.

=

"

Achtung! Sozialdemokratischer Verein Vorwärts", Berlin  . Die Mitglieder, besonders Moabits, werden auf die am Dienstag, den 19. Januar, abends 81/2 Uhr, in der Kronenbrauerei, Alt- Moabit 47-49, stattfindende Versammlung, in welcher Genosse Ledebour über das Thema: Weshalb ist der Klassenkampf un­vermeidlich?" sprechen wird, auch an dieser Stelle aufmerksam ge­macht.( Siehe auch Inserat in dieser Nummer.)

Die Leschalle der Arbeiter- Bildungsschule. Brunnenstr. 25, ist wochentags von 5-8 Uhr, Sonntags von 3-8 Uhr nachmittags geöffnet.

Frrenanstalt zu Herzberge viel Staub aufgewirbelt und zu einer sich aber dann von ihr getrennt und ist mit einem anderen Korridor­umständlichen Erörterung in der Stadtverordneten- Versammlung schlüssel, den sie sich angeeignet hatte, in die Wohnung zurück­Deffentlichkeit beschäftigen. Der Oberpräsident v. Achenbach hat buch über 120 m., ferner 22,50 M. baar und verschiedene Anlaß gegeben hat, wird hoffentlich in dieser Weise nicht weiter die gefehrt. Dort hat sie sich aus einem Wäscheschrank ein Sparkassen­nämlich dem Magistrat aufgegeben, Frau Rothenburg   sofort und Schmuckgegenstände angeeignet, darauf die kleine Wilhelmine  , die spätestens binnen acht Tagen aus der Anstalt zu entlassen. ihr Pathenkind ist, in die Küche und die ältere Schwester, nachdem hat beim hiesigen Magistrat die Erlaubniß nachgesucht, auf öffent hatte, in das Wohnzimmer eingeschlossen, anscheinend in der Absicht, Ein in Köpenick   ansässiger Unternehmer sie das in der Wohnstube stehende Wäschespind in Brand gesetzt lichen Pläßen, insbesondere auf Kinderspielpläßen und auf Schul- daß das Kind ersticken solle und sie nicht verrathen könne. Sie ist höfen Automaten gegen Entschädigung aufstellen zu dürfen, die nach im wesentlichen geständig. für dieselbe würde sich kaum höher stellen als derjenige für einfaches feiner Erfindung präparirte sterilisirte Milch verkaufen. Der Preis Selterwasser.

Milchautomaten.

Herzschlage gestorben und am Donnerstag unter großer Betheiligung In Britz   ist der Amtsvorsteher Becker vor einigen Tagen am beerdigt worden. Becker galt als ein humaner Beamter.

"

"

Kunst und Wissenschaft.

-

=

"

Schubert Feier. Am 31. Januar d. J. ist die 100. Wieder­

kehr des Geburtstages Franz Schubert's  , jenes echt volksthümlichen Romponisten, dessen frische, warmempfundene Lieder zu einem großen Theile Gemeingut des Boltes geworden sind. Die Arbeiter­Bildungsschule will diese Gelegenheit nicht vorübergehen

näher geführt zu haben. Sie veranstaltet deshalb am Sonn­

Das neue Ausstattungsstück des Zirkus Renz   soll Mitte der Woche zur Aufführung kommen. Es hat in soweit Aehnlichkeit mit der berühmtesten Theater- Novität der Saison, als es gleichfalls im Riefengebirge spielt. Unsere liebe Pferdebahn- Gesellschaft. Die Schwierigkeiten, Im Deutschen   Theater soll am 30. Januar Jbsen's neues in die sich die Große Berliner Pferde- Eisenbahn hineingeritten hat Drama John Gabriel Borkmann" aufgeführt werden. In in bezug auf ihren unterirdischen elektrischen Betrieb, scheinen sehr Helsingfors   wurde das Drama am vorigen Sonntag, in den beiden bedeutend zu sein. Während die bisherigen Störungen innerhalb Theatern der Stadt, dem schwedischen und dem finländischen weniger Stunden beseitigt werden konnten, hat sich jetzt ein Uebel- überhaupt zuerst dargestellt und erzielte auf beiden Bühnen einen stand ergeben, der eine Betriebsänderung zur Folge gehabt hat. Die großen Erfolg. Fuldas Märchenstück Der Sohn des Khalifen  " Wagen, die vom Dönhoffplatz abfahren, gehen nur noch bis an die ist im Deutschen   Theater infolge der Zugkraft der Bersunkenen Ritterstraße, von wo ab das Publikum andere Wagen benutzen muß. Glocke auf vier Wochen zurückgestellt worden. Es werden noch Der Grund liegt darin, daß die Wagen auf der unterirdischen Stücke von Max Halbe   und Georg Hirschfeld   erwartet. Im Alexanderplatz Theater findet Dienstag Abend die Erst­Leitung zu sehr abgenutzt werden und daher für diese Strecke Der nicht mehr ausreichend brauchbar sind. Die Gesellschaft hat daher aufführung des Schwankes in 4 Akten von A. von Gordon: mehrere andere Wagen in Betrieb gestellt, die nun die unter heater wird heute der Glöckner von Notre- Dame  " gegeben. indische Cactus" statt. Im Friedrich Wilhelmstädtischen irdische Leitung befahren, während die bisherigen nur noch bei dem oberirdischen Betrieb gebraucht werden. Für das Publikum ist die Die blecherne Herrlichkeit des Jubeljahres" hat vor Aenderung, abgesehen von der Unbequemlichkeit des Umsteigens an nunmehr Jahresfrist die Anzahl ihrer Gedenkfeiern mit dem Reichs- der Ecke der Ritter- und Lindenstraße, insofern noch sehr mißlich, gründungsfest, das auf den 18. Januar fiel, unter lauten Lärm als es bei starkem Andrang nach dem Verlassen des alten Wagens abgeschlossen. Reichsjubel und an der Sozialistenvernichtung, die sich um diese die Weiterfahrt bereits bezahlt ist. Es war nicht mehr so recht die reine Freude am den neuen oft nicht, wird benutzen kann, obgleich die Fahrkarte für lassen, ohne Schubert   in Wort und Musik der Berliner   Arbeiterschaft Zeit fundgab. Mancher, der am Sedantag noch fräftig das patrio­tische Jubiliren mitgemacht hatte, war denn doch stutzig geworden Eine Duellprügelei will dem Berliner Tageblatt" zufolge der abend, den 30. Januar im großen Saale des Böhmisch en über die Art, wie in der neuesten Majestätsbeleidigungs- Arzt Dr. Placzeck ins Werk setzen, der das vom Pastor Baltellina'schen Brauhauses eine Schubert Feier, bestehend aus einem ära so manches unbedächtige Wort mit schweren Gefängniß- Ehepaar mißhandelte Dienstmädchen untersuchte und dabei zu einem Fe stvortrag über Franz Schubert  , gehalten von dem als fein­strafen auch an Leuten gefühut wurde, die über allen Verdacht, Resultat tam, das in seiner Milde bedenklich mit dem vom zur rothen Rotte zu gehören, erhaben dastanden. Und just die Dr. Joseph ausgestellten Attest in Widerspruch stand. Die Ent- innigen Musikästhetiker bekannten Herrn Dr. C. Krebs, aus Vor­trägen der schönsten und volksthümlichsten Schubert'schen Lieder­Getreuesten der Reichstreuen, die Militärinvaliden von 1870/71, gegnung, welche Dr. Joseph darauf veröffentlichte, hat seinen Kol tompositionen, ausgeführt von der vom Goethe- Abend her machten um die Zeit des 18. Januar einen so lauten Lärm wegen legen anscheinend außer Faffung gebracht, denn Herr Dr. Placzek noch in bester Erinnerung stehenden Konzertsängerin Fräulein ungenügend befriedigter Ansprüche auf Brot, daß selbst die honorigſte wußte nichts befferes zu beginnen, als Herrn Dr. Joseph auf Pistolen Martha Dfirne, und aus Kammermusit Vorträgen, Festessensstimmung der Reichen solch' Geschrei nicht zu übertönen zu fordern. Ob dieser auf eine solche Rüpelei die richtige Antwort Trios für Klavier, Violine und Gello, sowie Solis für Klavier, gegeben hat, wird nicht berichtet. Dr. Placzek will sich auch an die ausgeführt von den Herren Anton Förster  , Paul Müller Aber auch eine Reihe anderer Umstände war im Spiel, um den Aerztekammer wenden. und Walter Schmidt. Es darf wohl angenommen werden, Prozentpatrioten die Freude zu verfalzen. Am Mittage des 18. Januar daß die Berliner   Arbeiterschaft auch diese neueste künstlerische Ver­v. J., als Roß und Reisige fich Unter den Linden patriotischen Exerzitien anstaltung der Arbeiter- Bildungsschule durch zahlreichen Besuch be hinzugeben hatten, und selbst der unscheinbarste Staatsanwaltssekretär lohnen wird. Um aber einer Ueberfüllung vorzubeugen, wird es in Hochgefühlen schwelgte, starb draußen in einem Vororte Berlins  dringend empfohlen, sich so früh als möglich mit Zutrittskarten zu der soeben zum Ritter des Rothen Adlerordens IV. Klasse avancirte versehen, damit den Veranstaltern zeitig genug ein Ueberblick über Brausewetter an der Tobsucht. Er hatte von der Sozial­den Besuch ermöglicht wird. demokratie gegessen und war an ihr elend zu Grunde gegangen, offenbar zur Warnung für andere große Helden, die sich heute noch an der lichtvollsten Erscheinung ihrer Zeit freventlich vergehen. So endete das Jubeljahr schon recht bänglich, und bald kam über das Land jene gräuliche Aschermittwoch- Stimmung, die heute noch anhält, und an der selbst eine so feste Natur wie der brave v. Tausch jämmerlich hinsiechte. Wer es in dieser Misère gut mit dem Vaterlande meint, sollte seinem Schöpfer danken, daß wenigstens die Sozialdemokraten hellen Kopfes und frohen Sinnes der Bukunft entgegenmarschiren.

vermochte.

"

Die fittlichen Zustände unter den höheren" Schülern betreffend, sollen die jugendlichen Theilnehmer an Böllerei verbindungen unter Umständen mit Entfernung aus der Schule bestraft werden, wogegen Gastwirthen, welche ihre Lokale für die grünen Jungen hergeben, amtlich mit Konzessionsentziehung bedroht wird.

"

Hugo Nagelschmidt, langjähriges Mitglied der Redaktion der National- Zeitung", ist im Alter von 46 Jahren am Freitag ge­storben. In den siebziger Jahren trat er in die Redaktion der das maligen Tribüne", 1881 in die der National- Zeitung" ein und wurde der Leiter ihres parlamentarischen Bureaus.

"

ftellung geringerer Geldforten. So ist neuerdings ein falsches Die Falschmünzer beschäftigen sich jetzt auch mit der Her Fünfzigpfennigstück angehalten worden. Die Ausführung des Falsi­fitates ist jedoch außerordentlich mangelhaft.

Kl. Journ." die von hiesigen Blättern gebrachte Mittheilung über Direktor E. v. Kriegsheim   erklärt in einer Zuschrift an das ein Berschwinden aus Berlin   für unrichtig. sein Verschwinden aus Berlin   für unrichtig.

Das Komitee zur Bekämpfung der Polizeiverordnung über die äußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage übersendet uns ein längeres Schreiben, in welchem es zu der von uns( siehe Donnerstage Nummer) veröffentlichten Erklärung des Vereins Berliner   Ein unheilbares Nervenleiden hat den 45 Jahre alten Gastwirthsgehilfen" Stellung nimmt. In dem Schriftstück wird be- Former Theodor Wolff   aus der Schulstr. 39 in den Tod getrieben. hauptet, daß bei der konstituirenden Sitzung des Romitee's am 3u einer Zeit, wo er allein war, hatte er sich vorgestern, Freitag, 14. Dezember der Genosse Adolf Roth, Borsteher des Arbeits- Vormittag in seiner Wohnung erhängt. nachweises obengenannten Vereins, theilgenommen habe. In dieser Sigung seien die seitdem bereits zur Ausführung gelangten Beschlüsse, namentlich auch der, daß unter dem Aufruf alle durch Anwesende vertretenen Organisationen unterzeichnet werden sollten, gefaßt. Weder gegen diesen noch gegen die sonstigen Beschlüsse habe sich Roth ausgesprochen.

Demg genüber erklärt die Organisation der Berliner   Gastwirths­gehilfen, daß sie das in der Donnerstags- Nummer unseres Blattes Veröffentlichte voll und ganz aufrecht erhalte. Noth habe nicht nur teine Direttive vom Verein erhalten, wie er sich zu den eventuell zu fassenden Beschlüssen zu stellen habe, sondern er habe auch gar keinen Auftrag erhalten, der betreffenden Sigung überhaupt beizuwohnen.

Der in der Brock'schen Raubmordsache verhaftete Haus: diener Wolff hatte bekanntlich angegeben, daß er einen Theil des geraubten Geldes im Friedrichshain   in einer Schachtel vergraben habe. 3ur näheren Bezeichnung der Stelle wurde er, wie gemeldet, durch Kriminalbeamte nach dem Friedrichshain   geführt und vermochte zwar das Bosquet zu bezeichnen, nicht aber den einzelnen Strauch, an dessen Wurzeln das Geld vergraben war. Dagegen wurde auf dem Kloset der Herberge in der Auguststraße ein Hundertmarkschein vorgefunden, den Wolff in der Holzverkleidung des Wasserleitungs­rohrs versteckt hatte.

"

"

Eine ,, Urania" in Budapest  . Während vor einigen Tagen in einem längeren Artikel der N. Fr. Pr." die Begründung einer Urania" in Wien   lebhaft angeregt wurde, hat in der Hauptstadt Ungarns  , in Budapest  , am 12. d. M. eine Versammlung an= gesehener Männer die Gründung eines Universums" nach dem schloffen. Muster der Berliner   Urania  " und im engen Anschluß an diese be­

int der

1

Theater Wodendronik. Opernhaus. Sonntag, den 17.: Rienzi  " Anfang 7 Uhr. Montag, 18.: Don Juan  ". Dienstag, 19.: Fidelio". Mitt­woch, 20. Hänsel und Gretel"." Die Puppenfee". Donnerstag, 21.: Die abend, 23." Mignon". Sonntag, 24. Sugenotten"." Anfang 7 Uhr. Freitag, 22. Das Heimchen am Herd". Sonn­ Der Prophet". Anfang 7 Uhr. Montag, 25. La Traviata  ". Violetta: Signorina Prevosti als Gast. Phantasien im Bremer   Nathsteller. Schauspielhaus. Sonntag, 17.: Die Hermanns schlacht". Montag, 18.: 1812". Dienstag, 19.: Genoveva". Mittwoch, 20.: " Der Verschwender". Donnerstag, 21.: 25jährigen Todestag Grillparzers: Sappho  ". Freitag, 22. Reffings Geburtstag: tathan der Weife". Sonnabend," 23. Die Komödie der Frrungen". Der eingebildete Kranke". Sonntag, 24.: Genoveva". Montag, 25.: König Richard II." Neues tönigl. Opern Theater( roll). Sonntag, 17.: Dottor Klaus". Sonntag, 24.:" Die Journalisten". Der Spielplan des Deutschen Theaters   für diese Woche bringt heute. Sonntag Abend, Die versunkene als mare Anton; Dienstag Die versunkene Glocke  "; Mittwoch Glocke", nachmittags: Die Weber". Montag: Julius Cäsar  " mit Herrn Kainz Morituri" Donnerstag Die versuntene Glocke"; Freitag Bumpacivagabundus"" mit Herrn Stainz   ale zwirn: Sonnabend Romeo und Julia  "; nachitfolgenden Sonntag and Montag Abend" Die versunkene Glocke"; nächsten Sonntag Nachmittag Der Kaufmann von Benedig". Nach dem Wochenspielplan des Berliner  Theaters geht Kaiser Heinrich" heute, Sonntag, Donnerstag und Sonnabend, Renaissance" Montag, Mittwoch und nächsten Sonntag( zum 50. Mate) in Szene. wiederholt. Die 19. Abonnementsvorstellung am Freitag bringt die erste Auf­" Die Jungfrau von Orleans" mit Frau Geßner wird Dienstag zum ersten Mal führung von Die Weisheit der Aspasia  " und" Spizbubenstreiche". Als Nach­Ein großes Fener brach gestern früh nach 7 Uhr auf dem mittwoch" Aschenbrödel", nächsten Sonntag König Heinrich". mittags Vorstellungen sind angefeßt: heute, Sonntag," Die offizielle Frau", Sardou's Grundstück des Fabrikanten Leppin, Engelufer 17, aus und fonnte Stomödie Marcelle" gelangt am Montag im Neuen Theater 25. Aufführung. Jm Schiller Theater fommt heute Wilhelm Nachmittags Vorstellung Tell" Der Genosse Roth giebt zu, als Privatperson zu der erst nach mehrständiger Thätigkeit der Feuerwehr gelöscht werden. sur zur Aufführung, geht Otto Erich Hartleben's   Schauspiel In Altona   verhaftet wurde ein Berliner   namens August abends Ein Ehrenwort" in Sigung eingeladen und an derselben theilgenommen zu haben, be= Szene. Montag findet eine Wiederholung von Der Millionenbauer", Dienstag hauptet aber, er habe den Herren am Schluffe die Erklärung ab- Lüthge, der sich des Diebstahls von Hypothekeninstrumenten schuldig von Der Schierling" und Die Komödie der Irrungen" statt. Mittwoch ist die gegeben, daß er erst mit seiner Organisation Rücksprache nehmen gemacht hat. Lüthge machte sich durch große Geldausgaben ver- erste Aufführung von Mit Vergnügen", Lustspiel in vier Atten von Moser und müsse. Eine zustimmende Antwort habe er dem Komitee nicht dächtig. Auf der Straße ergriff er vor einem ihn beobachtenden Girndt. Donnerstag wird die Vorstellung zum ersten Male wiederholt. Freitag Ein Wintermärchen", Sonnabend ,, Mit Bergnügen". gegeben, weil er dazu nicht ermächtigt wurde und so habe er die Polizeibeamten die Flucht. Der Fliehende wurde von dem Beamten heater gehen heute als Nachmittags- Borstellungen unter Regie von Herrn Türk Angelegenheit als erledigt betrachtet. Damit dürfte auch für uns, durch mehrere Straßen verfolgt und schließlich auch eingeholt. Die Gläubiger" von Strindberg und Die Unehrlichen" von Rovetta zum ersten die Redaktion des Vorwärts", die Sache erledigt sein. Seiner Verhaftung setzte er jedoch energischen Widerstand entgegen, Male in Szene. Abends wird die Posse Adam und Eva" aufgeführt. Von der Fraktion Schulze. Wie uns aus beſtinformirten so daß er erst mit Hilfe mehrerer Zivilpersonen nach dem Polizei- often- beater geht heute Nachmittag" Der deutsche Michel  " zum bureau gebracht werden konnte. Ein Berliner   Kriminalbeamter Aufführung. Kreifen mitgetheilt wird, ist die Nachricht falsch, wonach der wird den Verhafteten abholen. Lüthge ist der Urheber des in einem Spielplan feitgefeßt: Reichstagsvorstand beschlossen haben soll, dem Restaurateur des Kaffeelotal in der Stralauerstraße vor kurzem verübten Diebstahls François de Curel   wird in Verbindung mit Niobe  " beute, am Dienstag, Hauses für jeden Reliner 1 M. pro Tag aus Reichstagsmitteln zu an Werthpapieren im Betrage von 6000 m. vergüten, da die Angelegenheit noch nicht erledigt ist. Thatsache ist, daß der Restaurateur gebeten hat, ihn von seinem Vertrag zu ent binden, da ihm die Führung der Restauration nicht nur feinen Nußen, sondern sogar erheblichen Verlust bringe. Gegen Den Parteigenoffen von Britz   zur Nachricht, daß die Liste einen entsprechenden Zuschuß erklärte fich Herr sich Herr Schulze der Stimmberechtigten zur Gemeindewahl vom 15. bis 30. Januar bereit, die Restauration weiter git führen. Hierüber im Gemeindehause, Chausseestr. 48, ausliegt. Es ist Pflicht eines schweben innerhalb des Reichstagsvorstandes noch Erwägungen. jeden Parteigenossen, sich zu überzeugen, ob sein Name in die Hand in Hand mit dieser Frage gehen seit längerer Beit Stammliste eingetragen ist. Etwaige Reklamationen sind sofort Bemühungen, dem unwürdigen Zustand, wonach die Kellner im beim Gemeindevorstand anzubringen. Der Vertrauensmann. Reichstags Restaurant ohne jeden Lohn arbeiten müssen, ein Ende zu machen. Bekanntlich hat der Abg. Singer bereits früher bei In Charlottenburg   ist der Chart. 3tg." zufolge der Gemeinde­Berathung des Reichstags Etats diese Angelegenheit zur Sprache schullehrer Höpner endgiltig seines Amtes entsetzt worden. Der gebracht und Abhilfe verlangt. Zu unserer Genugthumg fönnen Name Höpner war aus den Wucherprozessen gegen Dr. Vogel wir heute mittheilen, daß der Reichstags- Vorstand entschloffen ist aus Charlottenburg   nicht gerade vortheilhaft bekannt geworden. -gleichgiltig ob Herr Schulze bleibt oder einen Nachfolger erhält Drei Jahre lang schwebte gegen Höpner die Disziplinar- Unter­eventuell aus Reichstagsmitteln dafür zu sorgen, daß fortan jeder fuchung. im Reichstags Restaurant arbeitende Kellner pro Tag 2 M. Lohn sowie ausreichende Verpflegung erhält.

=

#

-

--

Zwanzigtausend Mark verlangt der Magistrat von der Stadt­verordneten- Versammlung für eine in 100 000 Exemplaren unter den Schülern zu verbreitende Broschüre, in der die Leistungen des Kaisers Wilhelm I.   verherrlicht werden sollen.

Aus den Nachbarorten.

legten

1

-

Im Belle Alliance=

Im

in Szene. Abends gelangen Die Schwerenöther" Aur Das Lessing- Theater hat für diese Woche folgenden Die dreiattige Novität Die Wiederkehr" Don Donnerstag, Sonnabend und am uächsten Sonntag wiederholt. Am Montag findet eine Wiederaufführung von Hermann Sudermann's Schauspiel Heimath", am Mittwoch eine Aufführung von Madame Sans Gêne" und am Freitag eine Wiederholung des Schauspiels Das Glück im Winkel" statt. Als Nachmittags­Vorstellung zu ermäßigten Preisen gelangt heute Die goldene Eva", am nächsten Sonntag Die Haubenlerche" zur Aufführung. Im Theater des Westen s gestaltet sich das Repertoir für die nächste Woche folgendermaßen: Heute, am Montag und Sonnabend: Der Dornenweg"; Dienstag: Die wilde Jagd"; Freitag:" Wilhelm Tell  "; Donnerstag und Sonntag Nachmittag: Der Willitär­haltung" eine Wiederholung des Boltsstücks Schiedsmann Hempel" von Keller und Herrmann statt.

-

fiaat". Am Sonntag, den 24. Januar, findet für den Verein für Voltsunter­

Gerichts- Beitung.

එක

Auf Körperverletzung mit tödtlichem Ausgange lautete die Anklage, welche gestern vor dem Schwurgericht des Landgerichts I  gegen den Viktualienhändler Franz Herrmann verhandelt wurde. Der Angeklagte hat sein Geschäft in demselben Hause in der Lindowerstraße, in welchem sich die Hasse'sche Fabrik befindet, Ein abscheuliches Verbrechen liegt dem Vorfall zu grunde, deren Arbeiter seine Hauptkundschaft bilden. Der Arbeiter Wilhelm über den wir gestern aus Rigdorf berichteten. Am 14. d. M., Iimpel war ihm 60 Pf. schuldig geblieben und zog die Tilgung nachmittags gegen 1 Uhr sahen die Bewohner des Hauses Falt dieser Schuld sehr in die Länge. Am 12. September vorigen Jahres, straße 7 in Rigdorf aus der 4 Treppen hohen Wohnung der Bahn- einem Sonnabend, begab Herrmann sich nach Feierabend nach dem arbeiter Hoppe'schen Eheleute Rauch dringen. Ein Schloffer öffnete Hofe des Fabrikgebäudes, um den Schuldner abzufangen. die verschlossene Korridor- und die Wohnstubenthür. Die Küchen- gelang ihm dies auch. Zwischen beiden Männern kam es zu thür konnte erst später geöffnet werden. In der Wohnstube wurde einem Wortwechsel. Behufs technischer Mitwirkung bei der Bearbeitung der die 4jährige Tochter Wilhelmine der Hoppe'schen Eheleute bewußt Blech- Kaffeekanne auf den Kopf geschlagen und ihm dann einen Stoß Der Angeklagte soll dem Glimpel mit einer Versicherungs Angelegenheiten am töniglichen Polizeipräsidium in Berlin   sollen technische Versicherungsbeamte als Versicherungs- los, die 1/ 2jährige Frieda unter dem Küchentische in der Küche gegen die Brust versetzt haben, daß Glimpel hintenüber zu Boden stürzte. revisoren" angestellt werden; demgemäß sind zum 1." Februar d. I. erstickt aufgefunden. Hoppe ist vor einiger Zeit auf der Görlizer Herrmann ging dann davon. Als andere Arbeiter ihn darauf auf­Bahn überfahren worden und liegt noch im Krankenhause merksam machten, daß Glimpel nicht wieder aufgestanden sei, era zwei derartige Beamte, und zwar de Niem und Dr. phil  . Bröcker, Bethanien frank darnieder. Seine einen Streichholzhandel be- widerte Herrmann:" Ach was, ich habe ihn ja nur mit der flachen an das Polizeipräsidium hier einberufen worden. treibende Frau hatte sich Mittags gegen 12 Uhr aus der Hand geschlagen, er verstellt sich blos." Glimpel war aber unglück­Die an den Wasserläufen Berlins   befindlichen Rettungs- Wohnung entfernt, die Korridorthür verschlossen, Wohnstuben- licher Weise mit dem Hinterkopfe auf die Ränder zweier Trottoirsteine apparate sind im Jahre 1896 in 20 Fällen zur Anwendung ge- und Küchenthür dagegen weit geöffnet gelaffen. Offenbar lag geschlagen und mit starken Verlegungen blutend liegen geblieben. kommen, davon 15 mal mit und 5 mal ohne Erfolg. Die Rettungs- vorsätzliche Brandstiftung vor. Als Thäterin ist die 21jährige Er erhielt in der Sanitätswache einen Nothverband, wurde dann tähne wurden in 6 Fällen zur Bergung von Leichen benutzt. Metallarbeiterin Rosalie Rosowska, Rottbuserstr. 3a, verhaftet ins Krankenhaus geschafft und ist hier gestorben, ohne das Bewußts

B

Zn der Angelegenheit der Frau Rothenburg   berichtet das worden. Sie hat sich in den letzten 8 Tagen bei Frau Hoppe auf- fein wieder erlangt zu haben. Die medizinischen Sachverständigen Berl. Zgbl." Die Frau Rothenburg  , deren Detinirung in der gehalten, mit ihr am Donnerstag Mittag die Wohnung verlaffen, begutachteten, daß Schädelbruch die Todesursache sei. Der Be