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Sage, trok fehr günstiger Ernten in den Haupterport- Artikeln des Landes zeigt fich in faft allen Zweigen der wirthschaft­lichen Thätigkeit ein erheblicher Rudgang und somit eine empfindliche Mindereinnahme für den Staat."

Scherzer begründet nun in den Einzelberichten die Nichtig­leit dieser Behauptung, welche auch in dem Berichte seines Kollegen in Benedig Bestätigung findet; wir fürchten aber, daß er tauben Ohren predigt und die Herren in Wien nicht dazu belehren wird, auf dem einmal eingeschlagenen Wege des wirthschaftlichen Rückschreitens Halt zu machen. Wir meinen aber, daß das, was der Autor für seine Regierung ge­schrieben hat, auch von anderen Regierungen beachtet werden follte, die unzweifelhafte Steigerung der wirthschaftlichen Schwierigkeiten gegenüber den Schwierigkeiten von 1879 sollte boch zum Nachdenten auffordern, ob denn wirklich die Ent widelung der Industrie unter der Herrschaft der Schutzölle. tine gefunde ift.

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Großbritannien .

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Der Bäderftreit in London , welcher bekanntlich burchaus fiegreich verlaufen ist, hat den Beweis geliefert, daß auch in demjenigen Gewerbe, das von den Gegnern des Nor malarbeitstages als Beweis gegen deffen algemeine prat­che Durchführbarkeit angezogen zu werben pflegte, der Nor­malarbeitstag sehr gut durchzuführen ist will ober muß. Wo der gute Wille nicht vorhanden ist, und dem bösen Willen nicht ein fräftiges Muß! entgegengesett werden kann, da hapert es freilich. Und es soll nicht geleugnet werden, daß gerade das Bädergewerbe besondere Schwierig feiten bietet, an denen in London schon verschiedene, seit Ende der fünfziger Jahre gemachte Versuche zur Einführung farger Arbeitszeit gescheitert waren.

Diesmal gingen die Bäckergesellen aber, Dank der er probten Leitung von John Burns, so awed mäßig und nachdrücklich vor, daß nicht nur der prinzipielle Widerstand, fondern auch die praktischen Bedenken fiegreich überwunden wurden und die Bädereien Londons bei 10 stündigem Rormalarbeitstag einen vollkommen geregelten Betrieb baben und alle Bedürfnisse des Publikums( auch bezüglich des vielgenannten Frühstüdsgebäds" hot rolls, muffins 2c.) be­friedigt werden. Es machte sich blos eine andere Gin theilung der Arbeit nöthig, und zwar, wohlgemerkt, ohne Bermehrung der Arbeitsträfte. Das ist von pezieller Wichtigkeit für die deutschen Bäder, auf deren Forberungen nach abgekürzter Arbeitszeit in der Regel mit dem Ginwande geantwortet wird, ohne Vermehrung der Arbeits­häfte und entsprechender Verminderung der Ar­beitslöhne ließe ein furzer Arbeitstag fich im Bädergewerbe nicht einführen.

Durch das Beispiel der Londoner Bäckereien, die jest llgemein den 10 stündigen Normalarbeitstag haben, wird efer Einwand zu Boden geworfen.

Amerika.

Aus Chicago , den 30. November, wird gemeldet: Im ronin- Brozeffe erwirkte gestern Mr. Longenecker, der Staatsanwalt, vom Gerichtshof die Erlaubniß, neue Zeugen orzuführen. Demgemäß wurde Flynn, ein Geheimpolisift, bernommen, welcher bekundete, daß Coughlin ihm bei seiner Berbaftung zwei Meffer übergab. Mr. Conklin, deffen Roft­ganger Dr. Cronin war, fagte aus, daß diefe Meffer große ehnlichkeit mit denen hätten, welche Dr. Cronin gehörten. Mr. Longenecker begann sodann seine Ansprache an die Jury, welche am Schluß der Verhandlung noch nicht zu Ende war.

Präsident: Die Staatsanwaltschaft sucht den Beweis zu führen, daß die hiesige Verbindung mit der allgemeinen Verbindung im Verkehr stand. Als Beweis wird eine Post­farte von Bebel an Schumacher aufgeführt.( Die Karte vom 12. Oftober 1884 wird verlesen und von Schumacher an­erkannt.)

Schumacher: Es handelte fich um die Streitfache zwischen Mohrhenn und mir.

Präsident: Es ist noch ein Brief Bebels vom 15. März 1883 an Schumacher vorhanden.( Derselbe wird verlesen. Er betrifft ebenfalls Streitfachen, die auf Schwäßereien zurückgeführt werden.)

Schumacher: Die Sache hat mit der Partei nichts zu thun; es betraf ebenfalls den Streit zwischen Mohrhenn

und mir.

Der Präsident verliest einen weiteren Brief Bebels, der von einem Schiedsgericht spricht.

Schumacher: Es handelt sich um die nämliche An­gelegenheit. Ich wollte die Sache nicht vor Gericht bringen. Von Dieggen, meinem früheren Rompagnon, habe ich eine Erklärung, wonach unsere Geschäfte richtig abgewickelt wurden.

Berth. Ein Brief Bebel's an Schumacher fehlt; er würde entlastend sein. Jedenfalls ist er bei der Briefsperre beschlagnahmt worden. Staatsanwalt: Von dem Brief ist mir nichts be­

fannt.

Zeuge Polizei- Kommissar Wilsing( auf Befragen): Am 13. Februar 1887 wurde mir von einem Gewährsmann mitgetheilt, daß an Frau Thella Eisele in Zürich ein Brief abgesandt worden.

Präsident: In Nr. 9 des Soz." von 1887 soll nach der Anklage eine diesbezügliche Notiz sein.

Der Staatsanwalt verliest einen Brief Bebels. Schumacher: Dies wird der vom Untersuchungsrichter mir gezeigte Brief sein.

( Er ist datirt Werdau , 9. April 1887.)

"

Der Präsident verlieft die Notiz im Soz.". Löwenstein: Ich bin niemals ein Vertrauensmann gewesen, sondern habe wegen Mann aus eigener Initiative nach Zürich geschrieben. Auch in anderen Fällen, wo ich eine Ungerechtigkeit sah, habe ich aus eigener Initiative Schritte da­gegen gethan. Weil ich eine Ungerechtigkeit fah, schrieb ich wegen Mann nach Zürich .

Wilsing( auf Befragen): Ueber die Gewährsmänner verweigere ich die Auskunft.

Der Präsident: Die Anklage bezieht sich auf das Rund­schreiben wegen des Kongresses.

Grimpe: Das Rundschreiben stand auch in der Freien Preſſe".

Präsident: Das wird ohne Weiteres geglaubt. Wilfing: Von der Sammlung für das Beder- Denkmal wurde mir von meinem Gewährsmann berichtet, auch von der Sammlung für Hasenclever.

Grimpe: Auch dieser Aufruf stand in der Fr. Pr." Wilfing: Von dem Aufruf für die Denkschrift glaube ich das Original gehabt zu haben; ich habe ein Abschrift. Grimpe: Auch dieser Aufruf stand in den Zeitungen. Ich bitte den Wortlaut zu verlesen.

Wilsing: Der Gewährsmann hat den mir vorgelegten Aufruf nicht geschrieben.

Der Präsident: Die Anflage nimmt Bezug auf einen bei Röffer beschlagnahmten Ausweis.

Es ist eine gebrudte Legitimationskarte für den ausgewiesenen Rösser, unterzeichnet Bebel, Grillenberger und Hasenclever.

Wilfing: Ich habe am 19. Januar 1888 die Mit­theilung erhalten, daß Harm nach Plauen zu Bebel reifte, um M. 12-1500 für die Fr. Pr." zu erheben.

Harm: Ich bin aus eigener Initiative hingereift und der Wechsel war nicht pro forma, sondern wurde nachher ein­gelöft. Der Gewährsmann muß Weber sein.

In heutiger Verhandlung suchte der Staatsanwalt aus den Aussagen der Belastungszeugen darzuthun, daß eine Ver schwörung zur Vernichtung Dr. Cronin's bestand. Er verwies insbesondere auf die von Beggs am 29. April abgegebene Grklärung bezüglich der Untersuchung und der Verlesung des Berichts im anderen Lager, daß die Sache gütlich beigelegt worden sei. Wie beigelegt?" fragte Mr. Longenecker. Bur Beit, als Beggs sprach, wurde die Villa gemiethet; die legten Vorkehrungen waren getroffen worden und das Urtheil war gefällt.( Aufsehen im Gerichtssaale.) Wann also wurde die Sache gütlich beigelegt? Was geschah im Lager? Welche Schritte wurden gethan, um die Sache zu untersuchen?" So dann verlas Mr. Longenecker das Verschwörungsgesez und in Schritt in der Verschwörung von den Verhandlungen im Lager Rr. 20 bis zum Miethen der Wohnung in Clarke- Street und der Billa und der Weglockung Dr. Cronin's, die mit seinem Lode endete. Er fragte, welche Beweggründe Beggs hatte, frat" vor. indem er die Villa miethete. Kunze habe in der Wohnung in Clarke- Street geschlafen. Hier rief Runge aus: Das ist eine Lüge!" The Mr. Longenecker feine Ansprache begann, wur den die oben erwähnten zwei Meffer als Beweisstüde zuge­

laffen.

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Elberfelder Sozialistenprozek.

12. Tag der Verhandlung. Elberfeld , 3. Dezember.

Der Präsident stellt fest, daß einige Angeklagten fehlen und läßt die Lifte der geladenen Zeugen verlesen. Eine Un­lahl berselben fehlt.

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Beuge Guiberlet( vereidigt): Eines Abends saß ich mit einem Herrn in meinem Lokale am Tisch, wo wir englisch prachen. Hüttenberger fam dazu und legte uns ein von Gilles in London redigirtes Blatt vor, aber öffentlich, nicht heimlich. Büttenberger bat, ihm das Blatt zu bewahren, aber Rammhoff bolte es ab. Ich hatte keine Ahnung, daß es ein verbotenes Blatt war. Wann es war, weiß ich nicht mehr. Billes ftand auf dem Blatt, oder Hüttenberger fagte es. Hüttenberger: Ich fann mich nicht mehr erinnern. Beuge Robert Müller, Konditorgehülfe: Ich war früher Gehilfe bei Gustav Finte vom 6. Oftober 1885 bis Februar 1886. Wie Finke den Soz." erhielt, weiß ich nicht.

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Redakteur

erzählte mir einmal, daß er einen ganzen Ballen Schriften erhalten habe. Der Ballen wurde im Schornstem versteckt. Er fagte mir weiter, daß noch ein Packet für einen Anderen fommen wurde. Die Backstube mußte ich Sonntags immer aufräumen. Harm und Hüttenberger, vermuthlich auch Friz kamen. Ich selbst war dabei nie zugegen, fah aber am anderen Tage Bierflaschen stehen. Finke erzählte mir, daß er Besuch gehabt. Bon Finte habe ich auch den Sozialdemokrat" zum Lesen bekommen mit der Bemerkung, es sei interessant. Von der

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nicht mehr genau erinnern, wo. Kalender hat Finke ver fauft. Er fagte mir, der Reinertrag wäre für einen franken

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faloffen.

der Zeugin Frau Geldmacher beschloffen.

Der Präsident: Die Angeflage bezieht sich auf die Decabreffen Eisele, Tauscher und Brandter in Zürich . Es wurden an diese Adressen in Barmen Brieffendungen aufge­geben. Diese Abreffen wurden in Menge aus den Postbüchern

ermittelt.

Wilfing: Von einem Vertrauensmann erfuhr ich, daß, als Röllinghoff Vertrauensmann war, das Stichwort Roth­färber" benugt wurde.

Präsident: Dies Stichwort tommt im Sozialdemo

Wilfing: Am 23. Mai 1887 erfuhr ich von einem Gewährsmann, daß nun das Stichwort Sperber" wäre."

Berth.: Schon im April stand das Stichwort im Sozialdemokcat". Erhielt der Gewährsmann den Sozial­demokrat?

Wilfing: Darüber verweigere ich die Auskunft. Staatsanwalt: Es ist ein Druckfehler in der An­flage; am 1. Juni steht das Stichwort im Soz."

Der Präsident führt nach der Anklage Quittungen im Soz." an über eingegangene Gelder. Das Stichwort ist Rotbfärber".

Wilfing: Am 28. Juni 1886 erhielt ich die Mit­theilung, daß von Röllinghoff eine Geldsendung nach Hirs­landen abgegangen fei.

Präsident: Das wird durch das Poftbuch bestätigt. Wilfing: Am 3. Oftober ging eine weitere Geldsendung nach Hirslanden ab.

Bräf.: Das wird durch die Poftanweisung bestätigt. In Nr. 42 des Sozialdemokrat" von 1886 ist eine Quittung unter dem Stichwort Père Duchêne,

Löwenstein wünscht, den Sozialdemokrat" einzusehen, was genehmigt wird.

Wilfing: Es wurde mir mitgetheilt, daß Emil Müller ber Absender des Geldes gewesen sein soll. Der Präsident verliest weitere Quittungen. Willing: Das Geld follen Röllingboff und Salz­berg abgesandt haben; das habe ich am 12. Januar 1887 erfahren. Salzberg hat, wie mir mitgetheilt worden, bas Abonnementsgeld für den Sozialdemokrat" abgesandt. Im Februar 1887 erfuhr ich, daß 300 M. an Singer abge­fandt wurden, für die Wahlagitation.

Präsident: Das soll durch eine Quittung im Sozial­demokrat" bestätigt werden.

Wilfing: Am 12. April 1887 wurde mir mitgetheilt, daß Küpper Abonnementsgeld an den Sozialdemokrat" ge schickt habe und Harm 200 M. an die Fraktion mitnehmen follte.

Harm: Der Gewährsmann hat gelogen.( Auf die Frage des Staatsanwalts): Abonnementsgelder für den Soz." habe ich nicht mitgenommen: das giebt's nicht!

Der Präsident verliest weitere Notizen aus dem Sozialdemokrat.".

Wilfing: Am 2. Mai fand eine geheime Versammlung bei Schmis ftatt, in welcher ein neues Stichwort beschlossen wurde. Am 25. Juni wurde mir mitgetheilt, daß Küpper die Abonnementsgelber für den Soz." abjandte.

Während der Vernehmung des Zeugen über angebliche ajehätsbeleidigungen Finte's wird die Deffentlichkeit ausge Nach Wiederherstellung der Deffentlichkeit wird die Labung Beuge Werner, Bigarrenmacher aus Bremen : An mich tamen Badete, ich weiß aber nicht, woher. Es war der i fie abgeliefert, darüber verweigere ich die Aussage. Agent Adreffe in Zürich gelöscht worden sei. Die Beweisführung Züricher Sozialdemokrat" in fleinen Packeten darin. Wem hauptet, daß das Stichwort später geändert und Küppers des Sozialdemokrat" war ich nicht und bekam auch nichts be­zahlt. Ob es mehrere Nummern oder mehrere gleiche Erem erledigt und es handelt sich jezt um den Beweis wegen der

wurde

plare waren, weiß ich nicht. Als das Packet da war, es abgeholt. Db das Packet direkt aus Zürich fam, weiß ich night; es wäre aber möglich. Was ich gefagt, fann ich be

ichmoren.

Der Zeuge wird unvereidigt entlassen.

Der Präsident: Es befinden sich im Sozialdemokrat Quittungen unter dem Stichwort Sperber". Die Anklage be­

N

wegen der Verbindung mit dem Sozialdemokrat" ist damit

Verbreitung von Flugblättern.

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Wilfing: Ich erhielt die Mittheilung( Juni 1887), daß ein Flugblatt An die Wähler Deutschlands hier ver breitet werde. Am 8. Juli wurde mir mitgetheilt, daß ein charfes Flugblatt, von Jeup verfaßt, verbreitet werden folle.

Bräfident: Dasselbe wurde in Lüdenscheid ver Es ist gerichtet: An das arbeitende Volk von

P

breitet. Lüdenscheid ". Berth. Es scheint sich um zwei verschiedene Flugblätter zu handeln. Das Flugblatt An die Wähler tam an Weber. Wilfing: Es wurde mir mitgetheilt, daß das Blatt in der Freien Preffe" gedruckt wurde. Zwei Parteiführer aus Köln waren deswegen hier.

Präsident: Das soll durch eine Postkarte bestätigt

werden.

Harm: Mir ging eine solche Postkarte nie zu. Gaffen tenne ich nicht.

hier?

Grimpe: Ich erkläre das Gleiche. Welche Führer waren

Wilfing: Ich kenne fie nicht.

Der Präsident verliest die Karte; fie handelte von einem Druckauftrag; als Adresse war darauf Schmit an­gegeben.

Berth.: Jm Düsseldorfer Prozeß figurirte ein Polizei­spion Schmiz. Derselbe wollte in einer Volksversammlung in Dortmund die Parteigenoffen zu einer Verbindung verleiten. Meist: Der Adreffat Gustav Schmit ist ein anderer Schmitz als der Polizeispion.

Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein.

Berichtigung: In dem Bericht vom 8. Verhandlungs­tag ist durch eine Auslaffung ein Fehler entstanden, Meist hat in Betreff der sogenannten Bohlhaufener Versammlung aus­gesagt, er wäre in geschäftlichen Angelegenheiten gelommen und im Wirthshaus habe sich das Gespräch um die Organisation der Feilenhauer gedreht.

Zeugin Frau Gelbmader tritt an den Zeugenstand; der Zeuge Robert Müller, der mit ihr fonfrontirt wer­den soll, fehlt.

Zeugin Frau Blumenthal( vereidigt): Ich war nicht dabei, als Rammhoff bei Bollmus haussuchte. Ich sah, wie Frau Bollmus mit dem Polizeisergeanten Jarchom sprach und ihm ein Blatt gab.( Auf Befragen Bollmus':) Von Miz handlungen der Frau Bollmus durch ihren Mann habe ich nie etwas gehört, obgleich ich in gleichem Hause wohnte. Zeuge Robert Müller und Frau Geldmacher werden vorgerufen. Frau Geldmacher: Müller ist mir unangenehm ent­gegengekommen. Unfittlich angefaßt hat er mich nicht, aber er wollte es. Müller: Ich hatte nie der Zeugin zugemuthet, Ehebruch mit mir zu treiben. Frau Geldmacher: Er führte unpassende Redens­arten. Müller: Ich habe ihr keine Zumuthungen gemacht. Frau Geldmacher: Erst nachdem Müller fich gegen ein Kind vergangen haben soll, wurde er so schlecht.

Finte: Frau Geldmacher hat mir gesagt, fie wäre nicht gern mit Müller zusammen.

Frau Geidmacher( über ihr Verhör beim Polizeikom miffar befragt): Ich weiß nicht mehr, was ich zu dem Polizei­fommiffar gesagt habe.

Müller erklärt sich bereit, seine Aussage zu beschwören. Der Zeuge wird vereidigt.

Zeuge Jarchow, Polizeisergeant hier: Das Blatt, wel ches mir Frau Bollmus vor dem Hause gab, war der Wahre Jakob.

Bollmus: Der von mir als Zeuge genannte Heckel hat gefagt, Rammhoff hätte meiner Frau Geld geboten.

Hüttenberger: Frau Bollmus hat mir ebenfalls unter Beugen gesagt, fie tönne beschwören, daß ihr vom Kommissar Rammhoff Geld geboten worden sei, wenn fie gegen ihren Mann aussage.

In der Beweisaufnahme wird fortgefahren. Es handelt fich um das Gebenkblatt".

Wilsing: Es wurde mir vorher mitgetheilt, daß in einer geheimen Versammlung der Drud eines folchen Flug­blattes beschloffen worden. In einer weiteren Versammlung wollte Salzberg, daß das Flugblatt nicht in der Fr. Preffe gedruckt werde, während Grimpe erklärte, die Fr. Br." werde Darunter nicht leiden. Später wurde eine Redaktionskommiffion gewählt.

Grimpe: Wo lagerten dann die Flugblätter? Die An­flage behauptet, sie hätten in der Druckerei der Fr. Pr." ge­Lagert!

Wilsing: Ich lese nur vor, was in meinen Mitthei lungen steht. Möglicher Weise lagerten die Fluglätter in der Druckerei, bei Barthel oder andersmo.

Das Gebentblatt wird verlesen, weil in demselben ein Ver­Stoß gegen§ 131 enthalten und einige der Angeklagten wegen deffen Inhalts angeschuldigt find.

Der Präsident fragt Harm, ob er denn nichts ba von wiffe.

Harm: Ich kann nicht wissen, wer das Blatt verfaßt hat. In der Fr. Pr." wurde es nicht gedruckt. Auch Wahlflug­blätter wurden ohne mein Wiffen herausgegeben.

Piepenbrink: Die Flugblätter wurden in Masse ver­

breitet.

Harm: Es steht noch nicht feft, ob das Flugblatt über­haupt von Elberfeld ausging.

Präsident: Das Flugblatt enthält unrichtigkeiten. Harm: Gerade die angeführten Zahlen find der Beweis, daß ich mit der Abfaffung des Flugblattes nichts zu thun hatte, weil mir die amtlichen Berichte zur Verfügung stehen.

Grimpe: In der Freien Preffe" stand zu Anfang vorigen Jahres ein Artikel, der autentische Zahlen enthielt, die benen im Flugblatt angeführten stritte entgegenstehen. Daraus geht hervor, daß der Verfasser mit den Verhältniffen nicht betraut war. Auf Befragen des Staatsanwalts nach dem Verfaffer des Artifels verweigert Grimpe die Aussage, daß sei Redaktionsgeheimniß. In der Anklage steht, daß in der Freien Preffe" das Flugblatt gebrudt worden. Auf der einen Seite steht, es sei bewiesen und auf der andern, es fehlen die Beweise.

Der Präfident macht auf die Aussage des fleinen Pfeiffer vor der Polizei aufmerksam.

Pfeiffer fonstatirt, daß er nie in der Druckerei der Fr. Pr." war.

Grimpe: Ich habe Herrn[ Pfeiffer erft hier im Ge­richtssaale fennen gelernt. Falls das Flugblatt An das Volt" in der Fr. Br." gedrudt worden sein soll, so konstatire ich, daß ich zu der Zeit in Untersuchungshaft war.

Harm: Während der Zeit wurde nur ein Flugblatt für Lüdenscheid gebrudt mit der Drudfirma.

Von der Vertheidigung wird die Ladung der Seßer der Fr. Preffe" als Zeugen beantragt, um zu beweisen, daß das Flugblatt Gedenkblatt" in der Fr. Presse" nicht gedruckt

wurde.

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Präsident: Die Anklage behauptet, daß verbotene Schriften durch die Mitwirkung von Redaktion und Erpedition des Sozialdemokrat" und der örtlichen Verwaltung hier ein­geführt worden seien. Als Beweise dafür find Stellen des Sozialdemokrat" angezogen. Dann findet sich eine Rechnung über bas Abonnement des Sozialdemokrat" für Rüßmann aus Frauenfeld ( Schweiz ).

Wilfing: Am 30. Oftober 1883 erhielt ich eine Mit­theilung, daß in Ronsdorf die Soz." für Westdeutschland verpackt wurden.

Rechtsanwalt Lenzmann weist auf den Schlußsas in einem Aufruf der Redaktion und Expedition des Soz hin, nachdem Redakteur und Expeditionspersonal aus der Schweiz ausgewiesen waren, um die Gelder einzutreiben.

Der Präsident verliest einen Brief an Schumacher. ( Fortseßung in der Beilage.)