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Selbfimörder, bei dem keinerlei Papiere aufgefunden wurden, aus dem Gebüsche entfernte und die Leiche den Blicken der noch vielen Hunderten zählenden Neugierigen durch Bedecken mit einem Tuche entzog, bis dieselbe mittelst des fofort alarmirten Dbout ionswagens nach dem Leichenschauhause ge­bracht wurde.

Die epidemische Genichstarre ist dieser Tage unter ben Kindern des in der Frankfurter Chauffee 47 wohnhaften Schlächtermeisters Schnelle aufgetreten; es sind fofort Vorsichts­maßregeln gegen eine weitere Verbreitung der Krantheit ge­troffen. Auf Anordnung des Dr. Radt liegen die franken Rinder isolert, während die anderen hier bei Verwandten unter­gebracht find. Ueber die Art der Einschleppung der Krankheit ift bis jest roch nichts ermittelt.

In großer Lebensgefahr schwebten am Sonntag Nach mitta, zwei Schultnaben, oie auf dem Dorfpfuhl in Zehlendorf bas schwache Eis betreten hatten und eingebrochen waren. Während fich der Größere von Beiden selbst retten konnte, wäre der Jüngere unzweifelbaft ertrunten, wenn nicht auf sein entfegliches Hilfenefchrei Leute zur Rettung herbeigekommen wären. Einem Kutscher, der den Verunglücken aus dem Woffer holen wollte, gelang es nicht, vielmehr fiel auch er ins Waffer und Beide wurden erst von dem schnell herbeigeeilten Weinhändler Herrn Dito Rienaft gerettet. Schlimme Folgen fcheint der Unfall nicht gehabt zu haben.

Berliner Alyl - Verein für Obdachlose. Im ver floffenen Monat November nächtigten im Männer- fyl 8893 Berionen, davon babeten 2537 Personen, im Frauen- Asyl 1561 Personen, davon babeten 125 Personen.

über den Roppenplak und als er in der offenen zu einer Re ftauration führenden Hausflur einen Automaten bemerkte, wandelte ihn die Luft an, ein Stüd Chokolade mitzunehmen. Er that den üblichen Nickel in den Apparat, den erwünschten Werth dafür erhielt er aber nicht, denn der Apparat that nicht feine Schuldigkeit. Der Angeklagte versuchte, durch Rütteln an demselben die Betriebsfähigkeit wieder herzustellen und bei diesem Beginnen wurde er von dem Be­fizer ertappt, der an einen Fehler in dem Apparat nicht glauben wollte, sondern den Angeklagten des versuchten Diebstahls beschuldigte. Dieser Verdacht erhielt dadurch noch neue Nahrung, ale fich herausftellte, daß das vom Angeklagten hineingeworfene Behr pfennigftück falsch war und daß deshalb der Automat den Gehorsam verweigert hatte. Der Angeflagte betheuerte feine Unschuld und führte an, daß er viel leichter bie falsche Münze in seinem Geschäft hätte verwerthen können, wenn es ihm darum zu thun gewesen. Er habe von der Unechtheit der Münze aber keine Ahnung gehabt. Der Ge­richtshof glaubte ihm und sprach ihn frei, während der Staats­anwalt fünf Tage Gefängniß beantragt hatte.

Ein verbrecherisches Trifolium, welches namentlich einer ganzen Anzahl hitfiger Buchdruckereien gefährlich ge­worden ist, befand sich gestern in den Berfonen des Kaufmanns Georg Friedrich Steinfraus, des Tischlers Karl Friedrich Häusler und des Arbeiters" Friedrich Eduard Dstar Rath vor der 3. Straftammer hiesigen Landgerichts I. Bei vielen Buchdrudereien ist es Sitte, daß ein Theil der Papiervor räche in Ballenform auf den Höfen in offenen Schuppen lagert und zwar pflegen die Papierballen durch eiserne Reifens zusammengehalten zu werden, welche nur durch große Kraftan strengung von einander zu lösen find. Steintcaus hat Don diesen Verhältnissen Kenntniß gehabt und hat es meisterlich verstanden, mit der höchsten Frechheit umfangreiche Diebstähle an Papier auszuführen, ja, in einzelnen Fällen hat er ganze Ballen mittelst eines mit gebrachten Handwagens frei vor den Augen der Zuschauer von den Höfen der Druckereien fortgefahren. Bei dem Absah, welcher bei Butterhändlern, Schlächtern und dergleichen gesucht und gefunden wurde, find ihm die beiden anderen Angeklagten behilflich gewesen. Der Gerichtshof verurtheilte Stein­fraus zu 3 Jahren 3uchthaus, Rath zu 1 Jahr 6 Monaten, Häusler zu 4 Monaten Gefängniß und entsprechendem Ehrverlust.

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Elberfelder Sozialistenprozeß.

( Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Schumacher: Der Brief betrifft die Mohrhenn'sche Angelegenheit.

Der Präsident: Am 3. April 1885 murde aus Elber­ feld ein Backet mit Soz." an Haacke in Braunschweig ge­fchickt, daß als unbeftellbar zurüdtam. Der als Absender an gegebene Rörner eriftirt nicht. Eine Auskunft der Bielefelder Polizei bestätigt die Beschlagnahme einer Rifte. Später fam wieder ein Backet als unbestellbar hierher zurück, deffen Moreffat in München nicht zu ermitteln war. Man glaubte, daß ullen­baum jun. der Schreiber der Adresse war; beweisen läßt sich das nicht.

Potsdam . Seit der großen Boltsversammlung, welche am 21. Oftober hier im Konzerthause" stattfand, in welher Herr A. Stadthagen referirte, und in weicher ferner der Bes schluß gefaßt wurde, in dem hiesigen freisinnigen Blatte, den Potsdamer Nachrichten", nicht mehr zu inferiren ebensowenig auf dasselbe zu abonniren, find die Freifinnigen hier ganz topflos geworden. Dieselben denunziren sämmtliche freien Ar­beitervereinigungen als fozialdemokratisch. So schreiben sie in Nr. 265: Die Sozialdemokraten hoffen ganz bestimmt in Stich­mahl mit den Konservativen zu kommen. Wir haben oft ge fagt, die Fietsinnigen werden wohl in Stichwahl mit den Kon­fervativen fommen, dann weroen uns erstere wohl brauchen und uns anständiger behandeln lernen. So hoch find wir in unfern führ ften Träumen nicht gegangen, darauf zu rechnen, felber in Stichwahl au fommen. Die Freifinnigen verlangen von uns ganz trocken, daß wir bei Stichwahlen für fie stimmen, daß fie aber bei der lezten Reichstags­wohl den Kartellparteien zu einem einem Dugend Mandate verholfen haben, finden fie ganz natürlich. Wir, die schwächste Bastei hier am Drt, berufen öffentliche Versammlungen ein, fobalb wir em Lotal haben und geben Redefreiheit. E ner der reifennigen Führer, Herr Dr. Rosenbaum, verlangt ganz naiv ebenso viel Redezeit wie der Referent; wann thun das andere Parteien! Die Ronservativen berufen Versammlungen ein vom neuen Wahlverem, Gäste als Gesinnungsgenossen willkommen, Die Freifinnigen vom Bürgerverein wollen zum Boil binab fteigen; da ist hier der freifinnige Arbeiterverein, freifinniger Mumpigverein genannt; dort ist Redefreiheit gestattet, d. h. zu einer Anfrage, das ist alles. Mit welchem Richt die Herren bei uns unbeschränkte Redezeit verlangen, das fann nur Herr Rosenbaum und Genoffen verstehen. In Nr. 269 ihres Dr ganes berichten fie über eine öffentliche Metallarbeiterver fammlung, in welcher Herrr Klein aus Berlin über den Drang nach Selbstständigkeit" referirte. Die Herren fennen nicht ein­mal den Unterschied zwischen einer öffentlichen und einer Ver­ein so rsammlung, denn sie schreiben: In einer Versammlung des fonaldemokratischen Metallarbeitervereins nielt Herr Klein einen Bortrag. Als interimistischer Vorsitzender fungirte Herr Former Engel. Nach dem Herr Engel den Blatte eine Berichtigung zugeschickt, baß er von der Bersammlung zum Vo figenden gewählt worden und nicht Former, sondern Metalldreher sei, außerdem feinen fosialbemot atischen Metallarbeiterverein kennt, bringt das frei finnige Organ bie Berichtigung mit dem gebaffigen und Denunziatorischen Bemerken: Das Verfted pielen hat keinen Bwrd, es ist gewiß, daß der größte Theil des genannten Ver. eins aus Sosialdemokraten besteht. Es ift ein wahrer Segen, daß die Freifinnigen nicht unfere vorgefekte Behörden find, es würde sonst jeder Verein, welcher nicht mit dem Freifinn geht, aufgelöst. Wie fönnen sich auch die Arbeiter erlauben, anders u benten als die Unternehmer! Wir fragen die, welche unseren freien Arbeitervereinen beitreten wollen, nicht nach ihrer poli­tischen Gesinnung, wenn sie nur die Intereffen des Vereins fördern. Die Herren Gewerkvereinler haben allerdings f. 3. die neu eintretenden Mitglieder einen Revers unterschreiben laffen, daß fie teine Sozialdemokraten sind. Das ganze Ge­bahren der Potsd. Nachrichten" entspringt nur dem Aerger Geficht gekommen. über den pekuniären Verluft, welchen sie infolge des Beschlusses ber groß, daß die Arbeitervereine in dem genannten Blatte nicht mehr annonziren. Nun, bei den nächsten Reichstagswahlen werden wir den Herren die Quittung geben. In der letzten

bas Berliner Resultat wollte 8 Tage lang nicht in die Spalten bes freifir nigen Draans hinein.

"

Wilfina: Nach einer Polizeivermittelung fam eineSendung mit Rothen Teufeln" 2c. an Julius Weber.

Rechtsanwalt Lenzmann: Es liegt die Vermuthung nahe, daß Weber im Auftrage der Polizei die Schriften be­stellt hat.

Wilfing: Ich habe Weber stets gewarnt, etwas zu thun, was gegen die Geseze verstößt. Den Soz." habe ich durch ihn bezogen.

"

Rechtsanwalt Lenzmann: Durch den klassischen Zeugen Wilfing ist also bestätigt, daß Weber Polizeifpion war.

Willing: Eine an Hermann Schumacher adreffirte Sendung wurde in Bfullendorf beschlagnahmt. Am 27. Juni 1885 echielt ich die Mittheilung, daß Küpper einen Brief er­halten, wonach er Ersatz für eine verunglückte Sendung be­fommen sollte. Später traf der Erfah in Elberfeld ein. Am 25. Oftober 1887 theilte mir ein Gewährsmann mit, daß eine neue Dedadresse in Elberfeld bestimmt sei und daß eine Rifte mit dem Soz." für Westdeutschland eintreffen werde.

gefunden.

Präsident: Bei Hugo Schumacher wurde ein Zettel Hugo Schumacher: Den Zettel kenne ich nicht. Der Präsident verliest die auf dem Zettel stehenden Namen. Hugo Schumacher: Die Lifte ist mir gar nicht zu Präs.: Die Lifte soll angeblich die Namen der Em­pfänger des" Sozialdemokrat" in Westdeutschland enthalten. Aus einem Badeumschlag geht hervor, daß an Tietje in Düsseldorf ein Packet abging. Durch den Verlag von Woer len sollen nach der Anllage ebenfalls Schriften in großen Maffen vertrieben worden sein.( Es wird ein hierauf bexüg­Maffen vertrieben worden sein.( Es wird ein hierauf besig licher Brief Hafer.clever's an Schumacher verlesen.) Die An

lage bezieht sich dann auf ein Rundschreiben, betreffend Ver­breitung von Broschüren. Die Anklage nimmt an, daß die Broschüren von der örtlichen Verwaltung vertrieben worden; als Beweis dafür soll ein gedrucktes Birkular aus Nürnberg dienen.

Polizeibericht. Am 3. b. Mts. Vormittags stürzte fich eine Rellnerin aus dem Fenster ihres im 4. Stock des Hauses Rochstr. 26 belegenen Zimmers auf den Bürgersteig hinab und verstarb auf der Stelle infolge der erlittenen schweren Ver legungen. Im Laufe des Tages fanden an vier verschiedenen Stellen fleinere Brände statt. In der Nacht zum 4. d. Mis. brannte auf dem Grundstück Rottbuserdamm 42 Holz in einem Schuppen und am 4. d. Mts. Morgens ein Theil des Dach- abgeschickt worden seien.

Hubls Bande ftr. 44.

Gerichts- Beitung.

gericht ein noch nicht 16 Jahre alter Sp bube zu einem Vor einiger Zeit wurde von dem hiesigen Land­

Wilfing: Am 28. April 1885 bekam ich eine Mit­theilung über Sammellisten für die Opfer des Freiberger Prozesses. Am 13. April 1886 theilte man mir mit, daß für Liebknechts Geburtstag 30 M. gesammelt und an Hüttenberger

Präsident: Schumacher- Solingen hat für den kranken Huer M. 30 gesammelt.

Löwenstein: Ich habe 10 M. für die hiesige Wahl gegeben; früher habe ich allerdings gesagt, ich hötte es für einen franken Mann gegeben, weil ich mich nicht mehr genau erinnerte.

Der Präsident verliest einen Brief von Auer an Es ist Schumacher, worin für die 30 M. gebantt wird. ferner von Bebels Frau" in kritischer Form die Rede. Schumacher: Aus dem Briefe geht eben hervor, daß

Hauptve handlungstermin in der Person eines Referendars nicht immer Einer so denkt, wie der Andere.

diefelbe mit

darüber in einem Briefe.

einen Anspruch hat, gewährt worden, welcher jedoch die harte Liebknecht gesandt, die dieser an Bebel gegeben. Bebel quittirt Berurtheilung nicht abzuwenden vermochte. Die ganz nieder gefchmetterten Eltern wünschten auf alle Fälle die Ein legung der Revision und Rechtsanwalt Caffel begründete Ihränkung der Wertheidung. Derselbe führte in der Revifions

der

Behauptung einer stattgefundenen Be

Schumacher: Das Geld war für Wahlzwecke. Derpräsident: Jm, Soz." find 30 M. unter Schwerin , Dombaufonds" quittirt.

Rechtfertigung unter Anderem aus, daß durch die Bestellung geschickt; ob das unter Dombaufonds" quittirt ist, weiß ich

eines Bertheidigers erst im Hauptve: handlungs- Termin ber Werth deffelben ungebührlich herabgemildert und seine Birkjamfeit zum großen Theil illusorisch gemacht werde. Der Hauptwerth der Bertheidigung bestehe in der forgfamen Bor bereitung des Entlastungsmaterials, in der Möglichkeit, Beugen zu laden und in der Durcharbeitung der ganzen Materie und genüge es nicht, daß der Vertheidiger erst in der Sizung

bazu

-

Das

nicht.

Schumacher: Ich habe nur einmal an Auer Geld

Wilfing( auf Befragen): Es wurde mir mitgetheilt, daß Dito Bril Sammellisten verbrannt babe. Am 25. Sept. 1887 wurde mir gesagt, daß bei Wirth Berger für den Hafen­cleve fonds gesammelt worden sei. Harm solle in der F. Pr." quittiren.

Harm: Ich wir nie in einer Versammlung bei Berger: die Quittung ftand in der Fr. Br." Präsident: Im Sozialb." findet sich eine Anzahl

Reichsgericht hat sich den vom Vertheidiger geltend gemachten Quitiungen über Gelder, die in der hiesigen Umgegend ge­Gründen im Wesentlichen angefchloffen und wegen des gerügten fammelt worden. prozessualen Mangels die Sache zur nochmaligen Verhandlung

in die erfte Inftans zurüdgewiesen.

Auf sonderbare Weile ist der bisher unbescholtene Ranfmann Ernst W. in den Verdacht des versuchten Dieb­Habis und deshalb gestern auf die Anklagebant der 93 Ab­

R- A. Lenzmann: Waren die Sammlungen, wie für den Hafen cleverfonds 2c., verboten?

Wilsing: Das meiß ich nicht. Nach mir gewordenen Mittheilungen wurden bei Festlichkeiten Ueberschüffe erzielt. Am 8. Februar 1886 wurde mir mitgetheilt, daß über Teller­

fo daß die Unkosten zu hoch beziffert wurden. Die vier Quittungen über zwei Bersammlungen legte mir mein Gewährs

mann vor.

Tract: Die Quittungen find noch vorhanden. 35 war als Mitglied des Wahlkomitees thätig und daher habe ich fie noch. Es ist nicht möglich, in einer Voltsversammlung 150 M. einzunehmen, die Angabe des Gewährsmannes ist falsch.

"

Harm: Die Untoften einer Boltsversammlung betragen. mindestens 40-60 m., aber nicht 13 ober 19, wie aus den Quittungen hervorgehen soll.

Rechtsanwalt& enzmann: Auch andere Parteien ver anstalten solche Sammlungen, so bei dem Vortrag des Hof­predigers Stöder.

Wilfing: In einer geheimen Versammlung wurde über das Verhältniß Sarm's zu Kaltenbach gesprochen, später über Grimpe, der die Druckerei übernahm. Da wurde mitgetheilt, daß Grimpe nach Wien gereift sei.

Es kommt ein Brief Lechleitner's an Grimpe zur Sprache. Grimpe: Ich konstatire, daß mir ein diesbezüglicher Brief nicht zuging, sondern von der Poft dem Staatsanwalt angehändigt wurde. Die 2000 M. Inhalt wurden mir auf energische Reklamation während der Untersuchungshaft ausge händigt.

Auf die Verlesung des Schreibens von Lechleitner an Grimpe wird allseitig verzichtet.

Rechtsanwalt& enzmann: Ift vom Oberbürgermeister bezüglich der Anweisung an die Polizeifommiffare, ihre Gr währsmänner zu nennen, Antwort eingetroffen?

Präsident: Eine Antwort vom Oberbürgermeister Jäger ist eingegangen; es ist aber nicht bestimmt genug und es wurde deshalb eine genauere Erklärung verlangt, die im Laufe des heutigen Tages eintreffen wird. Morgen wird in die Verhandlung gegen die einzelnen Angeklagten eingetreten und voraussichtlich je 20 auf einen Tag vernommen werden. Hierauf wird die Sigung um 2 Uhr geschlossen.

Wie uns ein Privat- Telegramm aus Elberfeld meldet, wurde auch A. Wimmers als Spigel aus Ueberzeugung entlarot.

Versammlungen.

Eine Kommunalwähler- Verlammlung im 35. Kom­munal- Wahlbezirk fand im Lokale des Herrn Lehmann, Schwedterttr. 23, tatt mit der Tagesordnung: 1. Die bevor= ftehende Stichwahl. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Die Versammlung war sehr gut besucht. An Stelle des Rechts anwalts Arthur Stadthagen , der nicht erschienen war, erhielt Herr Stadtv. Gründel das Wort zum 1. Punkt der Tages ordnung. Herr Gründel führte folgendes an. Daß die letzten Wochen einen Sieg unserer Partei darstellen, tönne Niemand bezweifeln. Nicht blos die Berliner Genoffen hätten fich für diese Wahlen intereffirt, sondern auch aus anderen Städten haben uns die Genoffen beglückwünscht. Redner fritifirte dann das heutige Schulwefen, insbesondere die Zu stände der städtischen Schule in der Wasserthorstraße. Ec erörterte dann das Armen- und Unterstüßungswesen, fowie das Alters- und Invalidengesek, fowie auch das Submiffione wesen, und zog dann eine Parallele zwischen dem zivilifirten" Deutschland " und bem wilden" Frankreich , insbesondere zwischen Berlin und Paris . Er fritifirte scharf die Haltuna feines Gegenfandidaten Dinzel. Mit einer Aufforderurg an die Wähler bes 35. Rommunal- Wahlbezirks, ihre Schuldig feit bei der Stichwahl zu thun, schloß der Vortrag, der beifällig aufgenommen wurde.

In der Diskuffion sprachen die Herren Herzfeld, Adler und Weise im Sinne des Referenten. Es wurde eine Resolution angenommen, wonach mit aller Kraft dahin gewirkt werden soll, daß der Arbeiterkandidat als Sieger her vorgeht. Zu Verschiedenes" wurde noch ein Schreiben verlesen:

Die heutige Kommunal- Wählerversammlung des 35. Be zirks verurtheilt das Gebahren eines Herrn Dr. Bachler, ber es in einem Flugblatt unternahm, die Ehre eines ehren werthen Sozialdemokraten anzutaften, in dem behauptet wurde, Singer beute feine Arbeiter aus. Möge Herr Bachler dafür Sorge tragen, daß seine antisemitischen Barteifreunde ihre Alimente be zahlen. Eine Visitenkarte mit dem Titel Stadtverordneter feino nicht fursfähig. Mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie und auf den Arbeiterkandidaten schloß der Vorfißende die Ber Sammlung.

Die Buchdrucker hielten am Montag Abend im Böhmischen Brauhause, unter Leitung des Kollegen Ph. Shmitt, eine allgemeine Versammlung ab, um Beschluß über die Vor legung des neuen Tarifs zu faffen. Nach fürzerer Debatte wurde Sonnabend( 7. Desember) dazu bestimmt und bie Kollegen follen dies in den Vormittagsstunden bewerkitelligen; das Resultat ist sofort der Kommission im Restaurant Preußer, Sendelftr. 30, bekannt zu geben. Ueber den zweiten Punkt der Tagesordnung: Die Schmußkonkurrens in unferem Gewerbe und was ist dagegen zu thun?" hielt Kollege Beſted ein ein gehendes Referat. Nach drei Seiten hin, so führte Redner aus, haben wir mit der Schmußkonkurrenz zu fämpfen, einmal mit einem Theil unserer Rollegen, der zu jebem Preis arbeitet, dann mit dem großen Publikum, welches leider nur nach dec Billigkeit geht, ohne zu bedenken, daß man leben und leben laffen muß, und brittens mit der von einer ganzen Reihe von Brinzipalen getriebenen, über alles Maß gehenden Preisdrüderet. Einem Zirkular der Prinzipale, an das Publikum gerichtet, um die Erhöhung der Druckpreise mit der Lohnaufbesserung der Gehilfen( welche erst tommen foll) zu motiviren, fann Rebner ja zustimmen, wenn aber von den 92 Firmen, die das Zirkular unterzeichnet haben, 58 den von den Brinzipalen mit den Gebüfen vereinbarten Tarif überhaupt nicht bezahlen, ja ein aroßer Bruchtheit nur oder fast nur mit Lehrlingen arbeitet, so finbet er es doch für start, eine Druckpreiserhöhung mit der Erhöhung des Lohn tarifs zu begründen. Nach längerer Debatte, in welcher nament lich darauf aufmerksam gemacht wird, daß leiber auch ein Theil der organisirten Arbeiter, jedenfalls aus Unkenntniß, noch immer solche Druckereien benüßt, die durchaus dem Tarif nicht ent fprechen, wird befchloffen, ein Flugblatt zur Aufklärung über biese Angelegenheit zu erlaffen. Unter Verschiebenes" gelangt ein Antrag zur Annahme, 500 M. aus der Tariffaffe vor­schußweise zu entnehmen und sie den im Ausstand befindlichen Hutarbeitern in Luckenwalde und den Vergoldern der Firma Methlom u. Ro. zu überweisen. Die Deckung des Vorfchuff foll durch zweimalige freiwillige Sammlung erfolgen, ein etwaiger Ueberschuß den Streifenden zu Gute tommen.

Der Allgemeine Metallarbeiterverein Berlins und Umgegend hielt am Mittwoch, den 27. November, im Böhmi schen Brauhause eine Mitglieder- Versammlung ab. Die Tages ordnung war: 1. Vortrag des Herrn Bölsche über: Die Bu funft der Erde nach den Forschungen der Astronomie. 2. Distuffion. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. 4. Verschiedenes. Nachbem Kollege Litfin die Versammlung eröffnet batte, nahm Herr Bölsche das Wort zu seinem lehrreichen Bortrage Reicher Beifall bewies das Interesse der Anwesenden. Da fich Aur Diskuffton niemand meldete, forderte der Borfißende die Kollegen, welche dem Verein beitreten wollten, auf, fich bei dem anwesenden Raffirer zu melden. Zu Beitragsammlern melden sich freiwillig die Kollegen Hartwiger und Günther, als britter wird Kollege Schwutge gewählt. Zu Verschiedenem macht der Borfißende auf die Arbeitseinstellung in der Ma

toeiung des Schöffengerichts gekommen. W. ging eines Nachts I fammlungen zwei verschiedene Quittungen ausgestellt worden, schinenfabrik Erselius in Luckenwalde aufmerksam und fordert