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pathie aller Parteien, da ja die hervorragendften Führer der felben die Forderung der internationalen Fabrifgefeßgebung fowohl in den eibgenöfifchen Räthen als in der Preffe lebhaft unterstützt haben. Und die Thatsache, daß unser Bundesrath trop bes anfänglichen Mißerfolges an dem Vorschlag einer inter­nationalen Ronferenz zum 3mede der Berathung der Frage einer internationalen Fabrikgeleggebung feftgehalten und Seine daherige Einladung erneuert hat, bürgt uns dafür, daß bie oberften Bebörden unseres Landes in diesem Punkte mit unferer Arbeiterschaft einig gehen.

Dabei verhehlen wir uns freilich nicht und fagen es daher auch hier, baß die internationale Fabritgefeßgebung so wenig wie die nationale die Löfung der sozialen Frage bedeutet. Bielmehr erwarten wir dieselbe nur von einer gründlichen Um geftaltung der gesammten Gefellichaftsordnung.

Wenn wir beffen ungeachtet mit aller Kraft für die inter­nationale Fabrikgesetzgebung einstehen, so geschieht dies einer feits darum, weil diefelbe geeignet ist, der fortschreitenden De­generation unferes Geschlechtes vorzubeugen, und anderseits, weil wir bereit und entschloffen find, so viel an uns, die Ent­widlung der Menschheit zu höheren Gesellschaftsformen auf ge­feglichem Wege zu ermöglichen.

Der achtstündige Arbeitstag" lautet der Name unseres Blattes, weil der Normalarbetstag unzweifelhaft den Rern und Mittelpunkt jeglicher Arbeiterschußgefeßgebung ausmacht, welche diesen Namen verdient.

Wollen wir aber die internationale Fabritgefeßgebung, so müssen wir auch den nationalen Gefeßgebungen über den Arbeiterschuß unfere Aufmerksamkeit widmen.

Der zweite 3 ved dieses Blattes ift daher, auf Grund der Berichte der Vertrauensmänner der Arbeiterparteien aller In­buftrieftaaten Europa's und Amerika's jedem Lefer einen klaren Ginblid in den Stand und Fortschritt der Arbeiterschutzgesez­gebung in den verschiedenen Ländern zu verschaffen.

Ganz naturgemäß wird hiermit auch der britte 3wed unseres Blattes erfüllt, welcher in der Darstellung der Arbeiterbewegung ber Gegenwart besteht.

Das find die Aufgaben, in deren Dienst sich unser Blatt ftellt.

Möje es auch von unseren Feinden fleißig gelesen werden! Daß unsere Freunde diesseits und jenseits des Dzeans baffelbe haikräftig unterfügen werben, dafür bürgt uns der unvergeßliche Kongreß vom 14. bis 21. Juli 1889 in Paris . Anderseits werden auch wir Schweizer Alles thun, was in unseren Kräften steht, um das hohe Vertrauen zu rechtfertigen, welches uns unsere Genoffen bewiesen haben, als fie die Leitung des Blattes in unsere Hände legten. Das Erefutiofomitee in Zürich .

Großbritannien .

Der Streit der Gasarbeiter der Londoner South- Metro­politan- Bas- Rompany wird, ba, wie bereits gemeldet, die Einigungsversuche gefcheitert find, heut seinen Anfang nehmen. Der Gemertverein der Kohlenträger wird den Ausstand urter­Rügen. Das Exekutivkomitee der vereinigten Rohlenlader und Träger hat vorgestern Abend bekannt gemacht, daß auf Grund einer mit den hauptsächlichsten Rohlenhändlern Londons abges baltenen Befprechung die Annahme eines wirksamen Vergleiches wahrscheinlich sei, beffen Ergebniß die Beschränkung des Streits der Roblenlader auf die Bontottirung der South Metropolitan Gas- Rompany fein werde. Es liegt hierüber folgende Melbung des offi ösen Telegraphenbüreaus vor:

-

London , 12. Dezember. Der Ausstand der Heizer der Süb. Metropolitan- Gas- Gesellschaft hat heute Nachmittag 2 Uhr mit der Arbeitseinstellung der Tagesarbeiter seinen Anfang ge­nommen; anderer wird

10 then; en ane Theil morgen früh 6 Uhr die Arbeit nieber legen. Der Streit ist damit in vollem Zuge. Die Direktoren der Gesellschaft erklären, daß fie genügend Arbeiter haben, um bie Streifenden zu ersehen, und daß fie alle Vorkehrungen ge­troffen hätten, um zu verhindern, daß die feiernden Arbeiter bie arbeitenden beläftigen. Eine Konferenz zwischen Rohlen­bändlern und Vertretern der Rohlenlader, welche heute Nach mittag im Manfion House abgehalten wurde, hatte ein freund­Ichaftliches Uebereinkommen zum Ergebnik, nach welchem der allgemeine Ausstand der Kohlenlader auf alle Fälle ausge loffen ist. Immerhin werden die Kohlenlader nicht für die Süd- Metropolitan- Gas- Gesellschaft arbeiten, bevor dieselbe die Forderungen der Hetzer bewilligt hat.

Was hieran wahr und falsch ist, wird ja die nächste Bu tunft lehren.

Bon fachverständiger Seite wird zur Illustration ber offiziöfen Darstellung geschrieben:

Bur richtigen Beurtheilung des brohenden Streits der Basarbeiter in Südlondon ist von nicht geringer Be­deutung der Umstand, daß die Direktoren der anderen Gas­antalten nicht für die Süblondoner Gesellschaft Partei er­greifen. So richtet z. B. Herr Jones, der Sekretär der Com mercial Gas- Company einen Brief an die Presse, worin er bie richtige Behauptung aufstellt, daß die Interessen der Direktoren und Gasarbeiter identisch find, und die Hoffnung

ber

Schwelle des Café," sagte Hennebeau zu Deneulin ,,, o, ich hab's gewußt, daß er dabei sein werde".

Don

ausspricht, daß ein Schiedsgericht mit Leichtigkeit die Differenzen zwischen beiden Parteien ausgleichen und das Mißverständniß in Betreff des Gewinnantheilsystems aufklären fönne. Die Direktoren der Südlondoner Gesellschaft haben große An­strengungen gemacht, um die geübten Arbeiter, denen manche 20 bis 30 Jahre in ihrem Dienste standen, zurüd zu halten. Heute früh erließen fie ein Ultimatum, worin fie ihren Arbeitern dieselben vortheilhaften Bedingungen anboten, wie den frisch angeworbenen, sofern fie fich dazu verstünden, eine dreimonatliche Kündigung,( ftatt einer wöchentlichen) in Zukunft anzunehmen. Der Termin lief heute wöchentlichen) in Zukunft anzunehmen. Der Termin lief heute Mittag ab, aber nur wenige Arbeiter nahmen die Bedingungen an. Ein sehr entschloffener Geist macht sich unter den Leuten bemerkbar. 3weimal wurde gestern in den vier oder fünf Gas­anstalten die Arbeit unterbrochen, weil die Direktoren versuchten, neue Arbeiter einzuführen. Die Melbung wurde telegraphisch von einer Anstalt zur anderen ge'a tdt und die Arbeit nicht eher aufgenommen, als bis in einem Fall fünfzig, in einem anderen drei Schwarzbeine" wieder entlaffen waren. Schon während der letzten Abende machte fich in dem südlichen Rayon eine bedeutende Berfchlechterung des Leuchtgases bemerklich und obwohl die Gasdirektoren behaupten, daß die Anfragen neuer Arbeiter weit über den Bedarf hinausgehen, so ist man doch allgemein auf eine fri­fifche Beit gefaßt, da die in Manchester und Salford mit un­geübten Arbeitern gemachten Erfahrungen feineswegs ermuthi­gend find. Etwas befremdend ist die feindlelige Haltung, welche die Gasarbeiter gegen die Leiter früherer Streits, John Burns und Tom Mann, an den Tag gelegt haben. Burns bot schon am Sonnabend den Gasarbeitern in Südlondon feine Dienfte an; aber sie wurden gestern abgelehnt. Der Grund der Ablehnung ist nicht recht verständlich, da doch Burns zur Gründung der Union der Gasarbeiter, welche jetzt an die 100 000 Mann zählt, sehr viel beigetragen hat. ihlt, fehr viel beige

Elberfelder Sozialistenprozeß.

19. Tag der Verhandlung.

Elberfeld , 12. Dezember.

Der Präsident läßt die Zeugenlifte verlefen. Zeugin Frau Wind( hat der Düsseldorfer Polizei er­Klärt, jezt aussagen zu wollen): Ich will aussagen. Am 13. März 1887 habe ich Wind geheirathet. Bis 1888 wohnten wir in Düsseldorf . Ich hörte von meinem Manne, daß er Blätter verbreitete; die geheime Tinte hat ihm Held gebracht. 32 Nummern des Sozialdemokrat" tamen an Deckadressen. Dem Schuhmacher Fiedler habe ich den Sozialdemokrat" felbst gebracht, auch feiner Frau, ebenso Kraufe und Töcker; Affler bach betam ihn durch Schiffers. Der Schloffer Reinsdorff und der Schreiner Hahn, Schneider Fischer und Held bekamen den Sozialdemokrat" durch meinen Mann. Würfel war Deckadresse. Roßmüller und Tietje bekamen ebenfalls den Sozialdemokrat". Persönlich brachte ich den Sozialdemokrat" auch Belles und Fiedler; Krause belam ihn durch Fiedler. Es wurden 32 Num mern gehalten, die theils ich, theils mein Mann besorgte. Das Geld wurde vierteljährlich bezahlt. Mein Mann sammelte es und fandte es zuerst an Dr. Brandter, später an eine Wittwe in Zürich . Ich habe eine Einzahlung gemacht und den Wittwe in Zürich . Ich habe eine Einzahlung gemacht und den Schein an meinen Mann gegeben, bei dem er gefunden wurde. Am Weihnachtsabend brachte ihm held die geheime Tinte. Mein Mann schrieb damit. Bon Branbter erhelt er Schreiben mit geheimer Tinte, die er sichtbar machte. Zuweilen tamen

"

meines Mannes Stelle trat, tann ich nicht fagen; ich glaube

der Schloffer Reinsdorff, mit dem zusammen mein Mann eine Lifte schrieb. Nach der Haussuchung war Barthel ous Elber­ feld und Schiffers aus Düsseldorf bei meinem Mann; sie fprachen leise. Das Gedentblatt" wurde auch von meinem Mann vertheilt; er erzählte mir, Tietje, Reinsdorff und Schiffers hätten es auch verbreitet. Dr. Brandter schrieb meinem Mann um ein Gedenkblatt"; den Brief habe ich nicht selbst

gelesen, ich hörte, wie mein Mann darüber mit Schiffers prach. An meinen Mann tam auch ein Baden Liederbücher" für Schiffers. Der Ertrag von Tellersammlungen wurde nach Zürich geschickt, das saate mein Mann. Als er in Untersuchung fam faqte mir mein Mann, ich tollte mich an Jemand wenden. Die Bige Aussage habe ich gemacht, weil mein Mann fich fchlecht über mich geäußert. Vor dem Untersuchungsrichter habe ich in der Aufregung meine Aussage gemacht.( Nach ernst­licher Ermahnung des Präsidenten:) Ich habe die Wahrheit gesagt.

Auf Veranlaffung Lenzmanns wird konstatirt, daß die Staatsanwaltschaft die Beugin geladen.

Frau Wind( auf Befragen Lenzmanns): Der Düffel­dorfer Polizei, nicht Rammhoff, habe ich erklärt, aussagen zu wollen. Dem Kommiffar Kolmann gegenüber, der mich vor­laben ließ. habe ich mich zuerst geäußert.

Staatsanwalt: Die Vorladung geschah auf meine Veranlassung, nach dem Kommhoff mir berichtet, daß Frau Wind fich jetzt zur Aussage bereit erklärt.

R. A. Lenzmann: Die Frau Wind hat verneint, mit Rammboff aefprochen zu haben.

Frau Wind: Ich habe am Tage meiner ersten Verneh­mung mit Rammhoff gesprochen; er tam zu mir und fagte, mein Mann habe gesagt, ich habe ein Verhältniß mit Rammhoff.

Aber nicht Rasseneur, sondern Stephan hieb in diesem Augenblicke mit seiner Art in die Fensterläden von Maigrat's Magazin. Er hatte andere Kameraden herangerufen: Gehörten bie hier aufgeftapelten Waaren nicht den Kohlenleuten, hatten sie nicht ein Recht, ihr Eigenthum diesem Diebe fort nicht gemacht. zunehmen, der sie immer ausgebeutet und ihnen jetzt Alles vorenthielt, um der Kompagnie einen Gefallen zu thun? Der Haufe ließ die Villa im Stich und stürzte mit dem Schrei: Brot! Brot!" auf das danebenliegende Haus

R... Lenzmann: eine derartige Aeußerung hat Wind Wind: Ich habe gesagt, meine Frau habe mehrmals Umgang mit Rammhoff gehabt.

R- A. Lenzmann: Haben Sie Geld von Rammhoff bekommen?

Magirat's. Ein wahnsinnig quälender Heißhunger hatte sich fagt, ich brauche mein Zeugniß nicht zu beschwören.( Auf

berwunden.

Frau Wind: Nein, nur Zeugengeld. Niemand hat mir ge­

weiteres Befragen Lenzmanns): Ich habe zuerst, vor allen

der Menge bemächtigt, ein Hunger, den sie meinten sofort befriedigen zu müssen, wenn sie nicht todt auf's Pflaster Vernehmungen, die Anzeige an Rammhoff gemacht, vor der fürzen sollten. Alles stürmte mit solch' wilder Haft an das Haus, daß Stephan bei jedem Arthieb fürchtete Jemand zu

Maigrat hatte sich aus dem Flur der Villa in die Rüche geflüchtet; aber er sah dort nicht, was vorging, und allerhand schreckliche Vorstellungen von einem Angriff auf

Barten hinter die Pumpe.

Verhaftung meines Mannes.

Rechtsanwalt& enzmann: Dem Untersuchungsrichter sagte die Frau von zifa" 32 Exemplaren des Soz." und jet fagt fie bestimmt 32.

"

Frau Wind: Es fönnen auch mehr sein. Die Empfänger des Soz." kenne ich persönlich. Rechtsanwalt Lenzmann: Ich beantrage die Ladung

fein Eigenthum, von Plünderung, Brand und allen Mög- der Düsseldorfer Beugen, um sie mit der Frau zu kon lichen jagten ihn wieder aus dem Hause. Er schlich in den

Dort hörte er deutlich das

Rrachen seiner Hausthüre und Läden, und aus dem tausend­fimmigen Tosen und Schreien glaubte er wieder seinen Namen

frontiren.

Rechtsanwalt Schweizer : Wer hat Ihnen die Mittel zum Umzug gegeben?

Frau Wind: Ich habe die Sachen verkauft. Den

zu verstehen. Er sah nichts. War es ein böser Traum, Unterhalt habe ich durch ein Morgengeschäft und Armenunter

stügung.

der ihn affte? Es brauste in seinen Ohren; jeder Arthieb traf ihn bis in die Seele; jezt fuhr ein schriller Ton durch fie zu mir fam. die Luft; eine Angel seiner Thür mochte gesprungen sein. Roch zwei Minuten vielleicht mag die Thür Stand halten, Ostern?

Neumann: Ich habe Frau Wind zurückgewiesen, als Wind: Wovon lebte meine Frau vom 29. März bis Frau Wind: Ich habe die Sachen verkauft.

mend, brechend, stürzend in seinen Laden, sprengt alle Raften, Wind: So viel Sachen hatte ich überhaupt nicht. Das

Zerschneidet die Säde, reißt die Schubladen heraus, zerstreut, verschlingt, trinkt, vernichtet alles, alles, das ganze Haus; es bleibt nichts übrig, nicht einmal ein Stod, mit dem er

betteln gehen fann? geben! Nein, und sollte es ihm das Leben kosten, er muß hinüber, sein Hab und Gut retten.

Nein, er will nicht so zu Grunde

( Fortseßung folgt.)

Geld, das ich noch Zürich geschickt, habe ich von einem reichen Mann. Meine Frau hat mich im Gefängniß besucht und ge­fagt, die Anklagefchrift fei gefälscht. Meine Frau ist eine Lügnerin.

Reinsdorff: Wer hat die Frau zu Belles geschickt, um Unterstügung zu holen.

Frau Wind: Meine Mutter.

Rechtsanwalt enzmann: Uns liegt daran, Kamm­hoffs Glaubwürdigkeit festzustellen. Ich beantrage, den Rechts­anwalt Sello aus Berlin zu laden, der bezeugen soll, daß Rammhoff bereits unter Eid im Prozeß Benrath mit den Aus­fagen eines andern Zeugen in Widerspruch stehende An­gaben machte.

Es entsteht eine scharfe Controverse zwischen Lenzmann und dem Staatsanwalt.

Rechtsanwalt Lenzmann: Rammhoff wurde damals von autoritativer Seite bedeutet, er solle fich freuen, daß gegen ihn nicht wegen Meineids vorgegangen wird. Ferner beantrage ich die Ladung des Maurermeisters Schmidt, ber bezeugen soll, daß Röllinghoff seit Jahren bezahlter Polizeifpigel war.

R.-A. Schweizer: Ich beantrage die Labung einiger Zeugen, die über die Reise Röllinghoff's nach Belgien Auf­flärung geben werden.

Röllinghoff: Ich habe nur die Broschüre Unschuldig in Chicago zum Tode verurtheilt" mitgebracht und dann zwei Fluablätter. Bräs.: Sie antworten immer so zurückhaltend. Röllinghoff: Die Flugblätter habe ich an Jemand

gegeben.

R.-A. Krüsemann: Ich beantrage die Labung dreier Beugen, welche die Zuverlässigkeit der Polizeiberichte Wilfings flarlegen werden.

Röllinghoff( auf Befragen Lenzmanns): Ich habe nicht vor Jahren eine Unterredung gehabt, worin ich fagte, ich werde meine Parteigenoffen verderben und der Eid sei mir nicht mehr, als ein Tropfen Bier.

Grimpe legt die in Chemnik gedruckte Broschüre un­fchuldig zum Tode verurtheilt" vor. Die Glaubwürdigkeit der Gewährsmänner Kammhoffs werde durch Verschiedenes sehr in Frage gestellt.

Zeugin Anna Eider( vereidigt): Ich war bei Dr. Schmidt in Dienst. Er bekam den Soz." in geschlossenen Couverts.( Auf Bef aaen Dr. Schmidt's): Der Soz." kam noch im Winter 1886/87.

Beugin Frau Schnatenberg,( früher verwittwete Mengel( vereidigt): Als Mengel starb, hinterließ er Salzberg Bücher; ein Notizkalender war wohl dabei. Einige Tage vor seinem Tode gab er Salzberg die Bücher.

Grillenberger: Kalender erscheinen schon im Sommer vor ihrem Jahre.

Zeuge Karl Frech: Ich war dabei als Bleckmann die Denunziation gegen Harm schrieb, Röllingboff war dabei. Es wurde nicht viel gesprochen. Ob Röllinghoff die Denunziation gelesen, tann ich nicht mehr genau sagen.( Der Zeuge wird vereidigt.)

Der Präsident theilt mit, daß ein ärztliches Attest über Bleckmann eingegangen fei, wonach derselbe das Zimmer nicht verlassen könne. Das Gericht werde über die kommiffa. rische Vernehmung beschließen.

Das Berhör der Angeklagten wird fortgefegt.

Nielsen, Schloffer zu Riel: Daß ich zwei Padete aus Rendsburg erhalten, ist mir nicht bekannt. Einen Zettel ins Gefängniß schrieb meine Frau. Mir ist von der Empfang­nahme eines Badets Druckschriften nichts bekannt. Die Broschüren mit Reichstagsreden wurden mir von einem Un­bekannten zur Aufbewahrung übergeben. Ich habe nie mit politischen Sachen zu thun gehabt. Meine Eriftenz ist mir durch die Anklage genommen. In 16 Wochen Haft hatte ich nur zwei Verhöre.

Salzberg flärt eine Notiz in dem beschlagnahmten Buch als auf Unfallversicherungsgeseze bezüglich auf. Bubenzer bestätigt dies.

August v. Schemm, Schieferdecker Elberfeld: Ich

habe nie einen solchen Bertrauenspoſten befleibet, wie ber Se

währsmann der Polizei berichtet. Das bei mir gefundene Geld find meine Ersparnisse. Ich brauche stets baares Geld.

Dr. Heinrich Schmidt, praktischer Arzt zu Barmen: Den Soz." habe ich bis 1886 gehalten.

Friedrich August Schmit, Fabritarbeiter Barmen: Ich hatte nie mit Thielmann Verbindung.

zu

Thielmann: Die Notizen kann ich nicht aufklären; es ist zu lange her. Schmit giebt es viele in Barmen. Röllinghoff: Der Unterschlagung habe ich mich nicht schuldig gemacht. Einem Manne habe ich allerdings statt des Geldes Spezereiwaaren gegeben.

Küpper: Ich weiß gar nichts. Einestheils wird in der Anklagefchrift behauptet, bei mir sei die Parteifaffe mit einigen Hundert Mark gefunden, und andererseits heißt es, es sei fein Geld vorhanden gewesen.

Rudolf Schürmann, Former zu Elberfeld : Als ich die Flugblätter ausgab, wußte ich nicht, daß fie verboten waren. Ich war von Abonnenten beauftragt, die Broschüren Unschuldig zum Tode verurtheilt zu be stellen.

Bebel: Die Chicagoer Broschüre ist betitelt: Acht Opfer des Klaffenhaffes."

Hugo Schumacher, Schreiner zu Barmen, weiß nichts Wesentliches mehr zu befunden. Den Soz." habe ich erst beim Untersuchungsrichter gesehen; von der Abonnentenliste wiffe er

nichts.

Rechtsanwalt Lenzmann: Es ist nicht denkbar, daß eine so große Anzahl von Soz." für eine Stadt fommt. Schumacher: Die Abrechnung betrifft die Bolts­bibliothet."

"

Grimpe: Die Expedition der Fr. Pr." hat den Vertrieb der Voltsbibliothet" von Schumacher übernommen.

Bebel: Die Bestellung der Volksbibliothek geschieht thatsächlich sehr verworren. Es werden Exemplare der ver schiedensten Nummern bestellt.

Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein. ( Fortsetzung in der Beilage.)

Soziale Uebersicht.

Der allgemeine Metallarbeiterverein in Berlin hat Fragebogen ausgegeben, um die heute in den verschiedenen Branchen des Metallarbeitergewerbes herrschenden Mißstände für Jedermann erkennbar darzustellen. Der Verein erläßt einen warmen Aufruf an alle Gewerkskollegen, von diesen Frage bogen einen möglichst umfassenden Gebrauch zu machen. Wir haben nicht nöthig, die aufgeklärten Arbeiter auf die Wichtigkeit dieses Unternehmens erst noch besonders aufmerksam zu machen, wir wollen nur mitheilen, daß die Fragebogen in folgenden Lokalen ausliegen: Senfe, SW., Gitschinerstr. 71, Ecke Prinzen ftraße; Hafel , SW., Barutherstr. 5; Ohm, Nixdorf, Jäger traße 24; Ott, S., Dieffenbachstr. 39; 3tehmer, SO., Cuvry­ftraße 16; Föllner, SO.. Rottbufer Blas; Wolf, N., Gerichts Straße 44; Werner, N., Pantstr. 21; Bariel, W., Flottwellstr. 5; Böhl, O., Rüdersdorferstr. 9; Schmidt, O., Krautstr. 48; Haugt, NO Weinstr. 22; Jungnid, N., Bernauerstr . 103; Bied, NW. Bi fenftr. 24; Grande, SO., Heinrichsplay. Die Patzenhofer Bierbrauerei bat für dies Jahr 45 pet. Divtoende( gegen 55 pet. im Vorjahre) vertheilt. Darüber Gezeter in allen Finanzblättern! Es ist auch ein beklagenswerthes Ereigniß, daß die hart arbeitenden Aktionäre nur 45 vom Hundert bekommen. Noch schlechter geht es der ersten Kulmbacher Aftien Exportbrauerei in Dresden , welche an Tantièmen 61 554 M. und als Dividende 348 500 M., b. h. 28% pet.( gegen 25 pet. im Geschäfts­jabe 1887/88) vertheit hat. Mit solchen Lumpereien lohnt es

SO

Acht Düffeldorfer Zeugen und Frau Wind sollen morgen fich kaum noch Kapitalist zu sein. erscheinen.