Nährboden weiter fortzuzüchten, und schließlich mit Reinfulturen experimentell Starrframpf zu erzeugen, Versuche, welche nach den Regeln der Bakterienkunde mit Erfolg auszuführen find, ehe die Lehre von den Tetanusbazillen auch nur in ihren Grundzügen als gefichert gelten fann. Diese Versuche nun hat Dr. Ritafato neuerdings einwandfrei durchgeführt. Den Erfolg verdankt er dem Umstande, daß er das übliche Züchtungsver fahren abänderte. Eine ganz besondere Schwierigkeit bestand barin, daß die Tetanusbaz Den, wenn fie gedeihen sollen, ganz ftreng vor dem Zutritt der Luft zu bewahren sind. Dr. Kitalato giebt jezt auf Grund seiner Studien eine viel genauere Befchreibung der Tetanusbazillen und ihrer Lebensweise, als man fie bisher hatte. Insbesondere beschreibt er genau die Sporen bildung. Weiterhin ist sehr wichtig die Beobachtung Ritafato's, baß der T tanusbazillus in feiner vernichtenden Kraft durch Züchtung durchaus nicht beeinträchtigt wird.
erinnern. Die zur Vertheilung gelangten Programme hatte| nach dem Aufgeben der Wochenpflege einer am Rin bbetifieber ebenfalls ein Kranter, ein Buchbinder, gefertigt. Erkrankten Gebrauch machen. Die Frage, ob eine Erkrankung im Wochenbett Kindbetifieber ist, hat lediglich der behandelnde Arzt au entscheiden.
Die Ackerßraße, der Mittelpunkt des ehemaligen Ber liner Borgnandes, welche infolge der hier errichteten Markthalle, fowie durch Anlage einer Pferdebahn und durch Omnibusver bindung an Verkehr bedeutend gewonnen hat, wird nunmehr mit ihrer öftlichen Seite amifchen Anklamer- und Bernauerftraße die längt gewünschte Verbreiterung und damit zugleich eine wesentliche Verschönerung erhalten. Das hier auf einer langen Strede weit über die Häuserfluchtlinie hervortretende, burch einen alten Bretterzaun begrenzte Borderland des Elifabeth- Kirchhofes wird bis zur Häuser fluchtlinie abgeschnitten und der Magiftrat läßt den Friedhof mit einem eisernen Gitter neu einfaffen. Die Arbeiten sind vor einigen Tagen in Angriff genommen worden.
Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete fich geßern Nachmittag 3 Uhr in der Gubenerftraße. Es spielten bort mehrere Kinder, als ein Schlächterwagen im scharfen Trabe um die Ede gefahren fam. Er fuhr direkt auf die Kinder ein, Die meisten tamen mit leichten Hautabschürfungen davon, nur der 7jährige Knabe, Emil Kühne, Weiden- Weg Nr. 6, glitt aus und fam unter den Wagen, sodaß ihm die Räder über die Beine gingen. Schwer verlegt wurde der Knabe nach der Wohnung der Eltern gebracht, wo ein herbeigeholter Arzt die Ueberführung des Knaben nach einem Krankenhause anordnete. Baffanten, die den Borfall mit angesehen hatten, liefen dem Gefährt nach, fonnten es aber nicht einholen und mußten bie Jagb aufgeben.
Der in Haft genommene Barbier Lattemann aus der Wallstraße hat vor dem Untersuchungsrichter die ihm zur Laft gelegte That insoweit eingestanden, als er die Anwendung der Narkose bei der verstorbenen jungen Frau zugiebt. seiner Entschuldigung führt L. jedoch an, daß er dies mit Be willigung des Ehemannes der Versto benen gethan, welcher der Bahnoperation beigewohnt hat. 2. behauptet des Weiteren daß er das narkotische Mittel auf Grund einer daffelbe als völlig unschädlich anpreisenden Zeitungs Annonz: fich verschafft hat. Eine gebrudte Gebrauchsanweisung, welche der Ber padung beigelegen, habe vorgeschrieben, von der Substan 25 Gramm als zwedausreichend zu verwenden. Trogdem steht die Sache für L., felbft wenn es ihm gelingen sollte, diese Ein wendungen durch Beweise zu beträftigen, immerhin sehr be denkich. Denn die Gerichtsärzte, welche die Leiche der Fra obduzirten, haben ihr Gutachten dahin abgegeben, daß der Berbrauch von 15 Gramm jener narkotischen Substanz völlig ausreichend fei, einen fräftigen Mann zu tödten.
In Lebensgefahr schwebten am Mittwoch Abend hunderte von Paffanten der Leipzigerstraße. Am Potsdamer Bahnhof bielt um die angegebene Beit mit anderen Droschten erfter Klaffe auch der dem Fuhrherrn Kerkom gehörige Wagen Nr. 697, deffen Rutscher fich fahrläffiger Weise von seinem Gefährt entfernt hatte. Ein unerwartetes Geräusch machte plöglich ben vor den Wagen gespannten Blauschimmel, trok des vorgehängten Futtertastens, scheu, und in zunächst gelindem Trab trollte das führerlose Thier unbemerkt der Leipzigerstraße zu. Am Eingang in die Straße, wo man gerade mit dem Aufbau der Weihnachtsbuden beschäftigt war, erfolgte der erste Busammenstoß mit einer Pferdebahn. Hierdurch wurde das Thier vollständig wild und faufte in geftrediem Galopp in die Straße hinein. Schon nach wenigen Sekunden erfolgte ein zweiter Anprall, bie Laternen der Droschte verlöschten, und nunmehr war ant ein Halten des rafenden Thieres nicht mehr zu denken. Wie fortgesette Gewehrfalven flang das Anprallen des Wagens an die sahlreichen Fuhrwerke, die die Straße belebten, immer wilder wurde das muthige Thier und nur schleunige Flucht rettete die Baffanten des Fahrdammes. Plöglich, furz vor dem Richstagsgebäude bog der Flüchtling rechts ab, hatte im Nu den dicht bevö kerten Bürgersteig erreicht und stürmte auf diesem weiter. Ein lauter Aufschrei der Angst und des Schredens er folgte. In wildefter Flucht fuchte alles Rettung. Biele warfen fich direkt auf den Fahrdamm, um den Rädern zu entgehen; ein junger Mann wurde von einem Wagentheil an der Stirn erfaßt und zu Boden geriffen. Eine junge Dame vom Biftorialyceum wurde in demselben Augenblice, als sie ahnungslos aus dem Reichstagsgebäude trat, von dem vorbeifaufenden Wagen niedergeriffen, ein junger Arbeiter, Namens Janis, in Moabit wohnhaft, der sich in der Angst an ben Wagen feftgeklammert hatte, wurde sekundenlang mitgeriffen, bis er schwer verwundet liegen blieb. Ein Theil der Baffanten rettete sich in den Thorweg des KriegsMinifteriums, Andere blieben wie gelähmt stehen, und entfehliche Folgen wären noch zu erwarten gewesen, wenn der Wagen nicht vor dem Hause Nr. 6 gegen eine Laterne ge morfen und das Pferd dadurch zu Falle gekommen wäre. Die Aufregung war eine ganz gewaltige. Da viele bei der Flucht gefallen und man überall Leute liegen fah, hielt man zunächst bas Unglüd noch für größer, als es fich schließlich herausstellte. Die meisten waren mit beschmuzten Kleidern und fleinen Kontufionen weggekommen. Die drei ernster Gefährdeten, deren wir oben gedacht, trug man schleunigft in die Portierloge des Reichstages, wo ein Abgeordneter, der zugleich Arzt ist und ein von der Straße herbeigeeilter Arzt die ersten Untersuchungen vornahm. Janik, dem Blut aus dem Ohr floß, hatte, soweit festgestellt wurde, eine Schädelverlegung erlitten und wurde fchleunigft nach einem Krankenhaus überführt. 20 Minuten nach dem Unfall fam endlich der fahrlässische Rutscher des Wagens angelaufen. Erft allmälig legte fich die Aufregung der Menge.
Mitten hinein in den Weihnachtszauber, wie er den Berliner Weltbürger angesichts der Weihnachtsbazare, der Tannenbäume in den Straßen und zum lepten Male auch des Weihnachtsmarktes umwebt, klingt auch in diesem Jahre wieder bas hohe Lieb der Liebe von den Weihnachtspfefferkuchen, das alte Lied, wie es feit langem in immer neuen Variationen die Weihnachtspoeten stylvoll und gemüthooll, platonisch und ironisch zu fingen pflegen. It boch Weihnachten daß große Fft der Liebe und ohne Liebe geht es nun einmal nicht, welchen Gedanken schwungvoll ein Pfefferkuchen wie folgt zum Ausdruck bringt:
Der Mensch fann Reichthum, Ruhm und Ehren, Nur Lieb' und Freundschaft nicht entbehren.
Die Weihnachtspfeffer fuchen ersezen gewissermaßen mit ihren Bersen die Kinder Flora's, die Blumenfprache. und daß die Pfefferkusen eine deutliche und Jedermann verständliche Sprache reben. Wie glücklich darf sich z. B. derjenige schäßen, der mit gutem Gewiffen einen Pfefferkuchen mit folgender Strophe zu vergeben in der Lage ist:
Ich suchte nicht Reichthum, nicht Schäße, Nicht Pracht und nicht Schein;
Ich fuchte ein Herz voller Liebe,
Das fand ich bei Dir nur allein!
Ein artiges Frage- und Antwortspiel repräsentiren zwei Pfefferkuchen, auf denen sich die Dichter wie folgt ergoffen" haben:
Dieses Herz es frage Dich:
Liebst Du mich?
Als Antwort hierauf fönnen wohl folgende Verse gelten: Du bat'it darum per Telephon,
Na fichfte, Schat, da hast Du's schon!
Wie verschieben jedoch die Liebe beurtheilt wird, das befunden die Pfefferkuchen in nicht mißzuverstehender Weise. Biemlich realistisch ist z. B. das folgende Verslein:
oder aber:
Unmöglich fann ich Dich jest lieben,
Ich muß mich erst bei anderen üben.
Seitdem Gott Amor das Rüffen entdeckt, Weiß ich mein Buffel, wie füß Liebe schmeckt. Schlimme Erfahrungen in der Liebe scheinen folgende Berse wieberzufpiegeln:
Ich liebe Dich herzinniglich
Bon Achte bis halb Neune,-
Und wenn die Uhr schlägt,
Dann bist Du nicht mehr meine!
laben
burge
gelan
Dan
Gisid
unter bald
wußt au er Steu Berl
Ichaff
Dorge Dem
treffer
rebu Sand
Бефа
Im Potsdamer Gerichtsgefängniß befindet sich ein Schiffer, deffen Festnahme dem Gendarmen und Polizeidiener in Repin viel Mühe machte. Derselbe lag dort mit seinem Rahn und hatte verschiedenen Personen gedroht, fie umzu bringen. Andere Schiffer wagten nicht, auf ihren Fahrzeugen zu nächtigen, sondern thaten dies in der Stadt, so daß, wie bie Potsd. Nachrichten mittheilen, die Polizei fich veranlagt fah, einzuschreiten. Um nach seinem Kahn zu gelangen, mußten die Beamten in einem kleinen Kahn dorthin fahren. Die Thür der Kajüte weigerte er zu öffnen, diese mußte gewaltsama brochen und der Schiffer, welcher in wahre Zobsucht verfallen war, überwältigt werden. Noch schwieriger machte sich die Rückfahrt, da der Arrestant fortwährend den Kahn zum Rentern bringen wollte, was nur dadurch verhindert werden fonnte, daß fich der Gendarm mit gezogenem Degen vor ih hinfte Ute.
-
murd
Fich
beffen Stun der
dann,
vor d
droht
entrei
aus b
noch
fich fu
gefter Sofe mit d tobt a
ergabe
Die von ihrem Ehemann in rohester Weise mit handelte Schuhmacherfrau Hartwig in der Reiniden orfe ftraße ist vor, estern im Rranfenhause ihren entfeblichen Wunden erley en. Ebenfalls verstorben ist infolge des ein genommenen Giftes die unbekannte Frauensperson, welche fi vor einigen Tagen, von Leipzig kommend, in einem Hotel in der Rö iggrägerstraße einlogirt und dort in einem Anfall von Wahnsinn Phosphor zu fich genommen hatte. Dieselbe ist als eine gewiffe Meta R. ermittelt worden. Auch der bebauerns werthe Schornsteinfegergeselle Otto Trieble, welcher am 10. D zember von dem Dach des Hauses Besselstraße 17 abstürzte, it feinen schweren Verlegungen erlegen.
Parlamentarische Scherze mit dem Phonographen. Der Telegrapheningenieur im Reichspoftamt hat am Mittwoch Abend in einem Zimmer des Reichstags den Phonographen vorgezeigt. Der Phonograph gab als erftes Probeftüd die Ränge eines Pofthorns, sowie das Pistonsolo eines Dresdener Mufilers zum Besten. Als Präsident des Reichstages trat Herr von Levezow an den Phonographen heran und vertraute ihm die Eröffnungsworte der Sigung an: Die Sigung tft eröffnet. Das Protokoll der vorigen Situng liegt zur Einsicht auf dem Bureau aus. Ich habe Urlaub ertheilt den Herren Abgeordneten Dr. Windthorft, von Helldo ff, Dr. von Mar quardien, Richter und R dert."( Große Heiterkeit.) Schließlich fügte Herr von Levezom seinen Namen hinzu. Nach furzer Beit gab der Phonograph die empfangenen Worte zuerst leise, dann lauter und vernehmlicher in dem üblichen schnarrenden Zone wieder. Nach und nach traten die Herren Abgeordneten an den Apparat heran, um ihn zu befichtigen. Gegen Schluß der Sigung erinnerte fich Herr v. Webell, der jezige Hausminifter femes früheren bewährten Präsidentenamtes und überWorte zur Weiterverbreitung: Wir kommen zur Abstimmung. Ich laffe zuerft über den Antrag des Freiherrn von Huene ab stimmen, gleich viel, ob derselbe angenommen wird oder nicht, fodann über den Antrag der Rommiffion. Ich bitte um Nuhe, ich bitte mich nicht zu unterbrechen, ich rufe den Abg. Frhrn. von Haene zur Ddnung."
Entschieden den Bogel abgeschoffen aber hat folgendes aab, wie die Fr. 8tg." konstatirt, dem Phonographen folgende Sprüchlein:
Liebe führt durch did und dünn
Endlich doch zum Rüfter hin!
Auch aus den Geheimnissen des Eheftandes erzählen bie Pfefferkuchen in ihrer überzuderten Weise. Recht anheimelnd
für Viele dürfte folgendes Eheftands- Duett sein:
Sie: Oller, fchließ den Beutel nicht,
Mit dem Roftgeld reich' ich nicht.
Er: Dlle, ärgere Dich nicht,
Mehr Koftgeld giebt es nicht.
Ob es auch das folgende Verstein ift, laffen wir dahingestellt sein. Dasselbe lautet:
=
Die vorstehende Büthenlese dürfte hinreichend sein, ein Bild von der diesjährigen Weihnachts Pfefferkuchen LiebesLyrik und Satyaik zu gewinnen. Auf die übrigen bearbeiteten" Themata einzugehen, ist nicht lohnend genug. Bemerkt sei noch, daß diesmal auch der edle Klapphorn" in der Weihnachtspoefie Verwendung gefunden hat, wie nachfolgendes Bei fpiel zeigt:
Zwei Mohren gingen durch ein Thor; Der eine war ein Obermohr,
Dem andern schien die Sonne auf den Bauch, Der Obermohr meint: das tann fie auch!
-
Es
Brennender Eisenbahnwagen. Auf dem Güle bahnhof der Station Rummelsburg entzündete fich in de Nacht zum Mittwoch ein mit Roates beladener Güterwagen Als man den Brand bemerkte, ftand bereits die ganze Wagen ladung in Flammen. Glück icherweise gelang es, die übrige Wagen von dem brennenden zu trennen und den Brand löschen. Wie es sich nachträglich herausstellte, war das Fa dadurch entstanden, daß der Roates auf der Gasanstalt heiß verladen worden war.
Rahru
Unglü in der
Berfu
Der e
ging Heben
die B in ein
Urani
Am
Bon
mird
Leben
Dr. K
woch Donne f. S
Beltal Dr.
flanz
24., bl
Frau
und er
nach b
Fich ein
bes H
binab
liche S
gebrach
in sein
Daffell
Börung
Mann
Wieder einmal. Ein schwerer Unglücksfall, verursacht burch vorzeitiges Abfpringen vom Pferdebahnwagen, wird un vom vorgeftrigen Abend gemeldet. Als der Technifer W. Refer Abend cegen 10 Uhr einen Wagen der Line Moabit- Nofe thaler Thor an der Chauffeestraße verlassen wollte, verfucle # es, von dem in ziemlich scharfer Fahrt befindlichen Tramway trop der durch die Witterung hervorgerufenen Glätte furs, der Haltestelle vom Hinterperron abzufpringen, tam hierbei Fall und stürzte so unglücklich mit dem Hinterkopf auf das Straßenpflaster, daß er mit einer flaffenden Kopfwunde b wußtlos liegen blieb. Augenzeugen dieses Borfalls brachte den stark Blutenden nach der nahe belegenen Sanitätswa woselbst der Schwerverlegte nach Anlegung eines Rothverbandes mittelst Droschle nach seiner in der Müllerstr. 179 belegenes Wohnung gebracht wurde.
Ein gefundenes Behnmarkstück gab am Mittwoch Abend gegen 6 Uhr Veranleffung zu einem hißigen Streit unter den Fahrgästen eines Pferdebahnwagens der Linie Stromftraße Spittelmarkt. Als der Schaffner jenes Wagens eben im Begriff war, von einer neu hinzugekommenen Dame bas Fahrgeld einzufaffiren, entdeckte derfelbe auf der Rokosmatte am Fußboden des Wagens ein blankes Zehnmartfüd. meldeten fich nun sofort zu dem Fundstück zwei Eigenthümerinnen, nämlich die zuleßt eingestiegene elegant getletbete Dame, sowie eine andere minder gutgekleidete Fahrgastin, welche ebenfalls, wie jene, ihr Portemonnaie in der Hand hielt, um das Fab geld zu entrichten. Dem Wortstreit der beiden angeblichen Verliererinnen machte der Schaffner schließlich da mit ein Ende, daß er, auf seine Inftruttion fich berufend, die Herausgebe des Behnn arkstücks sowohl der einen, wie der anderen Fabrgaftin verweigerte und statt deffen beiden anheimftellte, fi am folgenden Tage im Bureau der Verkehrskontrole der Pferde- Eisenbahn, Friedrichstraße 218, wohin die Schaffner jedes Fundfüd abliefern müffen, über ihr etwaiges Eigen thumeredt auszuweisen. Im Bureau der Verkehrston trole hat fich nun aber, wie wir in Erfahrung gebracht haben, bisher feine der beiden Verliererinnen gemeldet, und somit muß vorläufig die Frage: Wem gehört eigentlich das Behnmartfüd?" unerörtert bleiben, wenn man nicht annehmen will, daß irgend ein unbekannter Dritter der Berlierer ift.
In einem großen Berliner Aerzteverein wurde, dem B. T." zufolge, legtbin auf das Tieiben eines hiesigen Kurpfufchers N. aufmerksam gemacht. Bemerkenswerth ist bei biesem Falle, daß der Pfuscher gleichzeitig Diener an einer Diener an einer Häbtifchen Schule ist. Der Aerzteverein beschloß unter diesen Umständen, bei dem Magiftrat in der Sache vorstellig zu wer ben. Kürzlich war von einem Arzte die Rede, der seine Ranten einer bestimmten Apotheke zuwies. Wie man erfährt, find es zwei Aerzte, welche em derartiges Verfahren geübt hatten. Das Polizeipräfidium hat in beiden Fällen darauf
-
Die Bewohner des Hauses 45 in der Stalizerfra wurden am Duttag des vorgeftrigen Tages durch mehrere hintereinander folgende Schüsse in nicht geringe Aufregun verfeßt. Die Schüffe waren, wie es fich bald herausstellte,
erlitt
felben
der T
in den
Schwe
fanden
welche
ufind
beffen
Dung
hatte i
zu vor
Abgän feft
der Wohnung des Fabrikbefizers Pahl gedrungen, in welder fich foeben ein fchreckliches Familienbrama vollzogen hatte. De Sohn des Hauses hatte eine Liebschaft mit einem Mädchen angeknüpft, welches den Eltern nicht reich genug war und der ehelichen Verbindung mit dem Sohne sie daher nicht wiffen wollten. Es war schon zu vielen stürmischen Auftritten wegen dieser Liebesaffaire zwischen Eltern und Sohn gekommen, aber dieser hielt an dem Mädchen fest und vorgeftern forbete er fategorisch die Einwilligung des Vaters zu seiner Bermählung Als der Vater dabei blieb, daß er die verlangte Emmilligung niemals geben werde, zog der junge P. mit den Worten: Dann bleibt mir nur noch die Kugel übrig!" einen Revolve hervor und drückte denselben vor den Augen deffelben auf fid ab. Der erste Schuß ging fehl, worauf Herr P. fich auf den Sohn werfen wollte, um ihm die Waffe zu entreißen. Ehe j Von einem des Meißner'schen Mordes verdäch- doch P. sein Vorhaben ausführen konnte, trachte bereits wirber ein Schuß und mitten in die Brust getroffen, brach der Sohn tödtlich verlegt zufammen. Schon bei der ersten Detonation war auch die Mutter in das Zimmer gestürzt und kam jest gerade er durch herbeigerufene Aerzte in der Wohnung den erften Verband erhalten, ward der Schwerverlegte nach einem Kranken Ein entleglicher Selbstmordversuch trug fich geffers Manftein und Bietenstraße belegenen Wohngebäude ftürzte f vom dritten Stod herab ein Mann auf die Straße. Silfs bereite eilten fofort hmzu und brachten ben fürchterlich Ba legien in einen Hausflur. Da man noch Lebenszeichen
tigen Manne, Namens Pfafer", der im Asyl für Obdachlose unter verdächtigen Umtänden Aufnahme gesucht und auch gefunden haben soll, wurde gestern verschiedentlich berichtet. An
hingewiesen, daß daffe be gegen das preußische Medizinaledikt zuständiger amtlicher Stelle ist von einem solchen Vorgang, noch rechtzeitig genug, um den Sohn fallen zu sehen. Nachdem
vom 27. September 1725 verhößt.
In Dalldorf fand Montag Abend vor den Kranken ber zweiten Abtheilung( Direktor Dr. Möli) eine Theatervorstellung tatt. In bent behaglichen Theaterfcal( die Anstalt hat jeßt ein eigenes Theater) batten etwa 120 Strante, Männer und Frauen, mit den Anstalisärzten und deren Frauen, und außer den Wärtern und Wärterinnen auch noch die fonftigen Angeftellten des Hauses Paz genommen. Mit dem Krönungsmarsch aus bem Prophet begann die Vorstellung, dann erhob sich der Vorhang, und Zu Befehl, Herr Lieutenant", jener amüsante Schwant nach Faz Reuter's Jbee, fam an die Reihe. Hier zeichnete fich die Darstellerin der Wirthschafterin, Mamfell Weftphalen, befonders aus, ebenso die Darsteller des Lieutenants von Karfunkelstein und des Buischen Päsel. Noch einer tieinen Baute kam eine Besse mit Gesang, Eine neue Ueberraschung" an die Reihe. Auch hier war es wieder die Darstellerin der
bezw. von einer neuen Verdächtigung nichts bekannt. Die Zahl der aus dem Publikum gegen verschiedene Personen erstatteten Anzeigen ist allerdings eine ganz enorme und wollte die Kriminalpolizei auf alle diese zum Theil auf angeblich that.
sächlichen Mittheilungen fukende Anzeigen pofitives Gewicht legen, so würde der ganze neue Moltenmarkt" die Zahl der wegen Mordverdachtes behafteten Personen nicht zu faffen ver mögen. Die Thatumstände der neuesten Greuel. Szene in der Eberswalderstraße find allerdings derartig schwierige, daß es vor der Hand, da jeglicher pofitive Anhalt fehlt, von Tag zu
Ichen Berchungen nach zu urtheilen, wohl bereits ausgelitten
Tag schwieriger wird, das Dunkel zu lüften, in das die Mörder nech dem Ei sabethkrankenhause geschafft, wo er, seinen fahred
the Thun arhüllt boben.
Der Polizei- Präsident macht Folgendes bekannt: Es ist in den letzten Monaten wiederholt vorgekommen, daß Hebammen, welche bei an Rindbetsfieber ertranften Wöchnerinnen
haben türfe.
hin ur
Sout
bedel
übler
perfpi Bolize
der G
Dericht
Nr. 11
Don
bie&
richish
Fret
Drbn
fchrift
müffe.
fi- I ter 5jatre Knabe des Restaurateurs Schulz, wohnhaft Unglücksfall. Borgestern Abend in der sechsten Stunde Ecke der Bernauer- und Swinemünderstraße, in einen Todes spielte, und erlitt so schwere Brandwunden, daß er trop fo
Frauenrolle, die sowohl im Spiel, als auch durch den Vortrag frankung und demgemäßer Aufgabe der Wochenpflege haben den Refsel, während er mit einem anderen Rinde in der Ruhe
schen Behörden in entgegen! ommendster Weise unentgeltlich
fie die Küche verloffen und während dieser Zeit war das
ersten Etüd und die im zweiten Stüd beschäftigten Darsteller gewährte warme Bad genommen haben. Unter Bezugnahme Mutter des Knaben hatte in dem Reffel Buder gekocht und
eines Liebes fich auszeichnete; die beiden Meier, Christoph und Gustav, fefundirten ausgezeichnet, und zweimal wurden die im
gerufen. Nach der Theatervorstellung ging es zum Tanze. Bei Diefer Gelegenheit zeigte fich fo recht das gute Einvernehmen zwischen Wärtern und Kranken, denn sie walzten und paloppirten mit einander, daß es eine Freude war. Die Tanzmufit führten ebenfalls Rrante aus. Ein ehemaliger Stabstrompeter S. fpielte fogar eine eigene Rompofition auf der Geige. Jedenfalls wer ben fich die Kranken noch lange mit Vergnügen dieses Abends
auf meine jeder einzelnen hiesigen H bamme eingehändigte Amtsblattbefanntmachung vom 27. Dezember 1888, betreffend bie Verhütung des Rubbeitfiebers, wette ich hier burd barauf hin, daß die für jene Ranthe.tsfälle im Intereffe des Gemeinwohles dort gegebenen Reinigungsvorschriften, insbesondere die Reinigungsbäser nur dann den beabsichtigten Erfolg haben fönnen, wenn die betreffenden Hebammen davon unmittelbar
glüd aefchehen.
Schiffs- Unfall.
Ein Unglüdsfall, bei welchem
Menschenieben arg gefäh det, ereignete fich vorgestern auf de Remirelsburger See. Der Echleppdampfer Rathenow fam mit zwei mit Material für die Stralauer Jutespinnerei be
Teil
babe
tönne
Döllig
Sir.
Dom
Rad
Befu
biefige
mor
mache
em
Loren
bie F
getren
tomm
gaft
Herz
ermid
brang
gerid
einem
tinem
jelbe