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möchten mit solchen Ihrer Sezer oder bessern Lehrlinge(!), die Sie für eine Woche entbehren könnten, Rüdsprache barüber zu nehmen, ob dieselben geneigt wären, in Zürich auszuhelfen.
Wir hoffen, daß Sie unsere Bestrebung, uns frei zu machen von dem Joche der Typographia, das auf uns allen laftet, unterftüßen werden.
Ich erfuche Sie, mir gütigft umgehend Antwort geben zu wollen, damit die nöthigen Vorbereitungen ge troffen werden fönnen. Wir sorgen für gute Unterfunft und werden die Aushilfe reichlich entschädigen.
Empfangen Sie zum Voraus besten Dank und seien Sie versichert, daß wir Ihnen in ähnlichen Situationen auch aus helfen werden.
Mit kollegialischem Gruße
Ihr achtungsvollft ergebener 3. Furrer von Drelli, Präsident des VI. Kreises( 3ürich). Diesem Briefe wurde auch von Basel aus Folge ge leiftet. In Bern wurde sogar von Seiten der Firma R. J. By Gewalt angewendet, indem man die Lehrlinge und Einlegerinnen in der Druckerei einsperrte. Bon anderen Städten sandte man Lehrlinge nach Zürich , ohne die Einwilligung der Eltern einzuholen. Diese Stellungnahme tiner großen Anzahl Prinzipale röthigte den Typographenbund zur Poflamirung der Arbeitseinstellung. Deshalb erfuchen wir das Tit. Publikum, morgen Abend in der Burgoogteihalle zahlreich zu erscheinen.
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Die Streitfommission der Typographia Bafel. Belgien .
Das Paradies der Rap tausten, wie Karl Marx es genannt hat, ist das arbeiterschuß ose Belgien . In feinen 268 Bergwerfsbetrieben wurden nach dem amtlichen Bes richt des Bergwerksingenieurs Sazé 103 477 Arbeiter befchäftigt. Unter den im Schacht, also unter Tage schaffenden 78 038 maren 3327 Frauen; ferner befi den sich unter diesen Gubenarbeitern 8562 Knaben und 1026 Mädchen unter 16 Jahren. An der Oberfläche verwendete man noch 1093 Rnaben und 1034 Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren, 873 Knaben und 836 Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren, 58 Raaben und 63 Mädchen zwischen 11 und 12 Jahren und 4 Knaben und 2 Mädchen unter 11 Jahren! Im Industriebezirk Mons in der Provinz Hennegau , der zwei Drittel der Gesammtförderung liefert, beträgt der durchschnittliche Jahreslohn 635 M., im sogenannten 3 entre und im Besten des Bedens Charleroi 732 M., im Beden Charleroi 672,80.. an der Nieder. Sambre 628 M. und im Becken Lüttich 758 M.
Diese
Durchschnittslöhne" find nach bekannter Manier, die übrigens nicht blos in Belgien gar munter gebeiht, die Arbeitslöhne der verschiedenartigften Arbeitergruppen fritif Los zusammengeworfen, ohne daß die nothwendige Scheidung wischen gefchidter und unqualifizirter Arbeit, zwischen Männern und Weibern, iugendlichen Arbeitern, Rindern vorgenommen worden ist; mit hineingepfuscht find auch die Einkommen der Bergwerksbeamten, ber Auffeber u. f. w. Und dennoch bas tlägliche Ergebniß! Die Leistungsfähigkeit, also die Ausbeutung der Arbeitstraft ift gestiegen. Im legten Betriebsjahre wurden von jedem Zechenmann 246 Tonnen gegen 244 Tonnen im Borjahre gefördert. Der Gewinn der Gruben per Tonne beträgt 45 Pfennig, also pro Zechenmann und Jahr 110 M. 70 Pf.! Unfälle tamen 221 vor, bei denen 196 Arbeiter farben und 72 smer verlegt wurden. Auf 1000 Bergleute tamen 2,84 Zodte infolge von Unfällen! Der Mangel an Schußmaßregeln tritt hier deutlich zu Tage. So liegen bie Zustände in den Kohlengruben. In den 3int- und Eisenbergwerten beträgt der Jahreslohn 579 M.
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Der Präfident läßt die Zeugenliste verlesen. Der Zeuge Biermann fehlt wegen Erfra fung.
R.-A. Schweiger beantragt die Ladung zweier Zeugen an Stelle des ertrantten Biermann.
Beugin Frau Biermann( vereidigt): In meiner Wirthhaft verkehrten oft Rommissar Rammhoff und Bledmann zu fammen. Sie faken oft allein in einem Zimmer, das Ramm boff für fich refervirt hatte. Wenn die Betoen famen, benutten he immer ein eigenes Zimmer. Im Winter 1887-88 waren fie häufig bei uns, im vergangenen Winter nicht. Ob sie im Sommer 1887 da waren, weiß ich nicht mehr genau, auch nicht bom vorhergehenden Winter.( Auf Befragen Bebels): Bled Ich weiß mann und Rammhoff waren sehr häufig bei uns. nicht, daß mein Mann gesagt hat, Bledmann und Rammhoff waren hundert Mal bei uns. Bebel:
Beschwerten Sie sich einmal bei Rommissar Kammhoff über Bleckmann und gab er ihnen zur Antwort: Ach was, Sie haben selbst von dem Wein ge=
trunken!"
Frau Biermann: Das weik ich nicht. Bebel: Verkehrte Rammhoff bei ihnen in separaten Bimmern mit Gewährsfrauen"?
"
Frau Biermann: Nein. Röllinghoff war bei uns mit Bleckmann zusammen.
Röllinghoff: Ich besuchte einen dort logirenden Be
fannten. Frau Biermann: Ich habe nicht gesehen, daß Rammhoff bem Bedmann Gelb gab.
Bebel: Bledmann hat erklärt, er könne höchftens ein Dugend Mal mit Rammhoff zufammen, gewesen sein.
Die Ladung der von der Vertheidigung vorgeschlagenen Beugen Klausmann und Bielefeld wird beschloffen.
Beugin Frau Kellermann( vereidigt): Frau Wind ging zu Kammhr ff und bat um Geld für ihre Kinder. Bmei ober drei Mark bekam fie, ob Armenunterstügung oder Bohn weiß ich nicht. So arm war Frau Wind nicht, sie hatte
trafturte.
Besprechung mit dem Bürgermeister nicht mehr versucht zu haben, den Sozialdemokrat" zu verbreiten.
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Zeuge Ferdinand Korbmacher, Weber zu Ohligs : Münnich wollte mir Probenummern vom Sozialdemokrat" besorgen. Ich lehnte aber entschieden ab. Die Sammelliste bekam ich von Weber mit dem Ersuchen, darüber zu urtheilen. Ich rieth Weber, die Lifte wieder zurüdzugeben. Eine Lotterie mit rothen Shlipsen hat Münnich veranstaltet, ich selbst habe ihm aus Mitleid ein Loos abgenommen. Münnich hat bei uns bis zum Hochsommer gearbeitet; ich glaube, die Vorfälle geschahen nach März.
Abgeordneter Schumacher: Ich habe diese Zeugen laben laffen, weil der Zeuge Münnich viel mehr aussagte, als bie intelligenten Polizeibeamten der großen Städte. Er hat rein Unmögliches ausgesagt. Ferner finden sich Widersprüche awischen seiner gestrigen und seiner Aussage im Düsseldorfer Prozeß.
Beuge Kleffmann( vereidigt): Robert Müller hat bei mir gearbeitet. Er that die Aeußerung, er habe Finke in feinem eigenen Laden über die Theke geworfen, aber von der Polizei Recht bekommen, weil Finte ein Sozialdemokrat sei. Auch hat er gefagt, er wolle Finte einen Streich spielen. Defter wurde ich vor Müller gewarnt und habe ihn entlassen, wobei er eine ihm nicht gehörende Hose mitnehmen wollte.
Zeuge Robert Müller( bereits vereidigt; auf Ermahnung des Präsidenten zur Wahrheit): Ich will die Wahrheit sagen.( Der Zeuge erzählt nun mit murmelnder Stimme eine Reihe von angeblichen Aeußerungen Finke's, die sich als einen richtigen Kriegsplan darstellen.) Ich habe die Aeußerungen für Ernst gehalten.
Finte: Mein ganzes Personal ist vernommen worden und Niemand außer Müller wußte etwas von diesen Aeußerungen.
Müller: Kleffmann gegenüber habe ich nicht geäußert, ich wolle ihm einen Streich spielen.
Kleffmann wiederholt seine Angabe.
Müller giebt nach und nach seine Aeußerungen zu. Er wollte sich an Finke rächen.( Er muß zugeben, erst längere Zeit nach der angeblichen Neußerung Finte's fie angezeigt zu haben.)
Zeuge Münnich, der inzwischen erschienen( auf seinen Eid): In Ohligs war ich sechs bis sieben Monate; ich ging im April meg. Von Lehmann und Schiffers wurde ich aufgefordert, Gruppen zu bilden, aber nicht in Ohligs . Den, Soz." habe ich nicht verbreitet.
Rorbmacher: Mir hat er den„ Soz." angeboten. Münnich( auf Befragen Schumachers): Die schlechte Behandlung meines Freundes Schwennhagen hat dazu beigetragen, daß ich mich von der Partei trennte.
Bebel: Warum hat denn der Zeuge nachher noch den Verfuch gemacht, Gruppen zu bilden?
Münnich: Ich habe mich in Düsseldorf legitimirt und erhielt den Auftrag, Gruppen zu bilden. Von wem ich die Liste hatte, die ich Rorbmacher vorlegte, weiß ich nicht: ich sagte nicht, sie sei von Belles.
Belles.
Rorbmacher: Er hat bestimmt gesagt, fie sei von
Münnich: Ich habe nur wenige Groschen unterschlagen. Lehmann zeigte ich meine Parteikarte aus Zürich vor.
Bebel: Troßdem der Zeuge fittlich entrüftet über das Treiben der Sozialdemokratie war, hat er doch wieder Schriften genommen.
Münnich: Ich bin in Düsseldorf wieder bearbeitet worden und es wurden mir gute Aussichten eröffnet, deshalb nahm ich wieder Schriften.( Der Zeuge verwickelt sich in Wider fprüche, die er zu erklären sucht.) In Düsseldorf bearbeiten fie Jeden so lange, bis er Sozialdemokrat ift.( Auf Befragen Schumacher's): Ich habe den Bürgermeister nicht gebeten, eine Hausfuchung bei mir vorzunehmen, um mich vor dem Verdacht der Spigelei zu schüßen.
Schumacher: Das hat aber der Bürgermeister im Düffeldorfer Prozeß ausgesagt.
Münnich( auf Befragen Grimpe's): Ich erhielt von Belles, Lehmann und Schiffers verbotene Schriften.( Auf Be fragen Wind's): Ich verkehrte bei Held.
Wind: Da wurde er mir als Spigel bezeichnet. Die Zeugen Weber und Korbmacher werden vereidigt. Rorbmacher theilt noch mit, daß Münnich einmal zu ihm gesagt: Ich muß nach Hause, es wird bei mir Haus fuchung gehalten.
Staatsanwalt:
Die Anklage gegen Ullenbaum wegen Verbreitung des Gedenkblattes" halte ich nicht mehr aufrecht.
"
Infolge deffen wird auf einen Zeugen verzichtet.
Zeuge Klausmann, Kellner: Ich war Hausbiener bei Biermann, 1887/88. Rommiffar Kammhoff verkehrte bort viel mit Bledmann. Mit einem gewissen Ernst verkehrte er ebenfalls. Bledmann verkehrte oft den ganzen Tag bei uns. Er war sehr häufig bei uns, manchmal dreimal des Tages. Mit Rammhoff schloß er sich in ein Zimmer ein; auch das Nebenzimmer durfte nicht betreten werden.
Der Zeuge wird vereidigt.
Zeuge Polizeikommissar Ramm hoff( auf seinen Eid): Ich habe nachgefehen und gefunden, daß Grillenberger nicht in meinen Notizen genannt ist.
Grillenberger: Ich habe es in verschiedenen Blättern gelesen. Auch Grimpe fonnte nicht in der betreffenden Versammlung sein, da er zu der Zeit in Nürnberg war.
Grimpe: Dafür kann ich Zeugen bringen, wenn auf die eidliche Aussage Rammhoffs Gewicht gelegt wird.
Kammhoff: Meine Gewährsmänner fönnen sich geirrt haben. Ich habe in meinen Aften Originalbriefe von Schadow, Bebel, Grillenberger und Frohme gefunden. Dieselben find sehr gravirend und beweisen die Verbindung der Fraktion mit den örtlichen Organisationen.
Der Brief Schackow an Bebel wird verlesen; es wird für den Ausgewiesenen Schadow um Unterfügung gebeten. Ein Brief an Grillenberger, unterzeichnet J. B." wird verlesen. Derselbe fpricht von einer Geldsendung und ist nach der Erklärung Bebels von seiner Frau. Ein weiterer Brief, unterzeichnet C. G.", ist von Grillenberger und betrifft die Unterstüßung einer ausgewiesenen Familie. Frohme spricht in seinem verlesenen Brief ebenfalls von der Unterstügung einer ausgewiesenen Familie.
Bebel: Wenn man nicht weiß, wer der Mann ist, der um Unterstügung nachsucht, so zieht man Erkundigungen ein. Das geschieht immer.
In einem weiteren Brief wird von lokalen Mitteln für
immer Geld. Sie erzählte mir, fie sei mit Kammhoff in einer Unterstüßung in Elberfeld und von der Einsendung einer Birthschaft gewesen, wo er fie mit einem Portiönchen" Abrechnung gesprochen. Es kommt darin das Wort„ Staats
anzeiger" vor.
Grillenberger: Den Brief habe ich geschrieben. Ich habe bereits erklärt, daß der Ueberschuß von einzelnen Drud chriften für Unterstügungszwecke bestimmt ist. Ich schrieb nach Elberfeld , als fein Geld für Drucksachen tam, wenn fie den Ueberschuß für lokale Unterstüßung verwendet hätten, Gesammtabrechnung. Der Ausdruck Werthzeichen ist im Süden gar nicht gebräuchlich, vielleicht aber im Norden. Dertel bestätigt dies.
Beugin Frau Wind: 3vei Mark von Rammhoff habe erhalten, um mir etwas Warmes zu kaufen. Behn Mart habe ich darauf von meinem Arbeitgeber erhalten, zahlte aber bie zwet Mart an Rammboff nicht surüd. Seuge Fafob Weber zu Ohligs : Münnich_hat_in Ohligs gearbeiter; er gab mir eine Lifte und wollte Beiträge möchten fie die Abrechnung senden, behufs Anrechnung in der fammeln, ich weiß nicht, ob er sagte, für Hasenclever oder die Inbaftirten. Münnich sagte, die Liste rüh.e von Rechtsanwalt Belles her. Gegeben habe ich nichts, fondern Münnich die Lifte zurückerstattet. Es war im März 1888. Er wollte mir den Rlubs gründen, was wir aber auch ablehnten. Es war dies in
Bebel: Ich bin Raffirer gewefen und noch. Es kommt
-Soz." aufdrängen, ich lehnte aber ab. Er wollte auch geheime noch heute vor, daß neben mir auch Grillenberger und die an der Bett von Januar bis Mai 1888. Als wir nichts davon halber hat Grillenberger die Anweisung gegeben, die nach toiffen wollten, fam er nicht mehr. konstatirt, daß Münnich nicht zu
gegen ist.
Es wird Bebel: Münnich hat gestern unter Eid erklärt, nach der
fuchende Familie aus dem Ertrag des Schriftenvertriebs am Bage zu unterstügen. Es kann auch eine Aufforderung sein, am Orte nun einmal etwas zu thun.
Brillenberger erklärt nochmals den Zusammenhang.
Rammhoff: Dem Zeugen Dsenberg habe ich nie Geld geboten; als Zeugen schlage ich den Sergeanten Zimmermann vor. Ich habe Zimmermann gesagt, er folle Dfenberg für seine Zeitversäumniß entschädigen, mit 2-3 m. Ob Ewald Zweigard mein Vertrauensmann war, darüber verweigere ich die Auskunft.
Abgeordneter Schumacher: Ich soll nach Aussage Rammhoffs an einer geheimen Bersammlung bei Stehr Theil genommen haben. Wann war das?
Rammhoff: Schumacher war wiederholt hier, aber an welchem Tage weiß ich nicht mehr.
Schumacher: Ich war nur einmal im legten Karneval bei Stehr, 10 Minuten.
Röllinghoff: Schumacher hat nie an Berathungen wegen der Freien Breffe" Theil genommen.
Rammhoff( auf Befragen Grimpe's): Ich wollte mir die Broschüre Unschuldig zum Tode verurtheilt" verschaffen, aber mein Gewährsmann fonnte nicht, weil er sich sonst zu sehr blosgestellt hätte. Das bei Grimpe befchlagnahmte Bild fann aus dem„ Cri du peuple" fein.( Auf Befragen Finke's): Mir wurde von meinen Vertrauensleuten gesagt, daß Finte unter falfcher Bezeichnung Riften mit verbotenen Druckschriften erhielt. Finke habe ich verhaftet, nachdem Hahn geftanden, er hätte die Riste von Finte abgeholt. Gefunden habe ich bei Finke nichts.
Der Staatsanwalt erklärt auf eine Aeußerung des Abgeordneten Schumacher hin, daß nicht dieser, sondern Leonhard Schumacher Mitglied der Breßtommiffion gewesen sein soll. Winkler erklärt noch, daß er nie einer geheimen Verfammlung angewohnt.
Der Staatsanwalt erklärt, er beabsichtige, noch einige Artikel aus dem Soz." zur Verlefung zu bringen.
R.-A. Krüsemann: Einen generellen Verzicht auf weitere Beugenvernehmungen leiften wir noch nicht.
Staatsanwalt: Auch ich behalte mir vor, auf jedes
Beweismittel zurückzugreifen.
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Der Angeklagte hielmann wird vernommen über die bei ihm gefundene Abrechnung. Er erklärt, nicht Raffirer ge wefen zu sein. Das Geld sei an ihn abgeliefert worden, weil ihn die Leute kannten. Er habe dann das Geld an Harm abgeliefert. Wie viel er zum Hafencleverfonds abgeliefert, wiffe er nicht mehr.
Bebel klärt die Art der Beitragssendung auf. Thielmann: Weitere Aufklärungen kann ich nicht
geben.
Staatsanwalt: Der Angeklagte Röllinghoff will fich entfernen; ich bitte zu veranlaffen, daß er hier bleibt.
Harm giebt Anfklärungen über die Sammlungen. An Thielmann hätten die Leute sich jedenfalls gewandt, weil er zur Wahlzeit Kassirer war.
Staatsanwalt: Bleibt Röllinghoff dabei, daß der Ausflug nach Blankenstein lediglich ein Ausflug war?
Röllinghoff: Auf einem Parteitag in Blankenstein war ich nicht. Die Kongreßdelegirten reiften auf Roften der Partei; es wurde gesammelt, wenn die Kaffe nicht reichte. Sammellisten für Kongreßdelegirte wurden in Zirkulation gefeßt.
Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein. ( Fortsetzung in der Beilage.)
Soziale Uebersicht.
Achtung! Arbeiter und Arbeiterfreunde! Der Streit der Lederfärber der Firma Emanuel Haier, Berlin , Brinzen Allee 54, dauert fort. Die Lohnkommiffion hat sich alle erdenkliche Mühe gegeben, um im Guten eine Einigung zu erzielen. Die Bemühungen find jedoch gescheitert. Der Unternehmer wollte sich zwar herbeilaffen, 1 Pf. per Stunde nachzuzahlen, alfo von 30 auf 32 f., jedoch mit der Be bingung, fich die betreffenden Arbeitskräfte aussuchen zu dürfen, was von unserer Seite ganz entschieden zurückgewiesen wurde. Um uns nun zu zeigen, was der Kapitalismus noch für Macht befigt, äußerte fich derselbe sogar, daß er zwei Kollegen nicht wieder beschäftigen würde und wenn er noch hundert Jahre fabrizirte. Darum, Kameraden, appelliren wir nochmals an Euer Solidaritätsgefühl; unterstüßt uns in unserer gerechten Sache, denn wir haben auch verschiedene Familienväter in unferer Mitte, welche trüben Feiertagen entgegen sehen. Briefe nimmt entgegen die Lohnkommission: H. Ramm, Vorfizender. Lokal Zumbanfer, Berlin , Prinzen. Allee 22.
Luckenwalde, 17. Dezember. Der hiesige Fabrikantenverein hat in den Lokalblättern einen Beschluß bekannt gemacht, wonach vom 2. Januar 1890 der elfftündige Arbeitstag in allen hiesigen Tuch- und Hutfabriken eingeführt werden soll. Die hiesigen Tucharbeiter und Arbeiterinnen haben aber durch ihre Lohnfommission die weitere Forderung gestellt, mit der Verkürzung der Arbeitszeit eine Lohnerhöhung von 10 pбt. eintreten zu laffen. Sollte die Forderung nicht Gehör bei dem Fabrikantenverein finden, so find die Tucharbeiter und Arbeiterinnen gewillt, in einen Streit einzutreten.
Versammlungen.
Der Fachverein lämmtlicher an HolzbearbeitungsMaschinen beschäftigter Arbeiter hieu seme Mitglieder Versammlung am Montag, den 16. b. M., in Sägers Lokal, Grüner Weg 29, mit folgender Tagesordnung ab: 1. Vortrag des Herrn Stadtverordneten F. Tuzauer über GewerbeSchiedsgerichte. 2. Verschiedenes und Fragekaften. Der Vorfigende theilte mit, daß der Referent durch Krankheit am Erscheinen verhindert sei, und es ihm in legter Stunde trob der größten Mühe nicht möglich gewesen sei, einen anderen Referenten zu beschaffen. Es mußte infolge dessen mit„ Berschiedenem" angefangen werden. Hier war ein Antrag eingegangen, 50 M. für die streitenden Luckenwalder aus der Vereinskaffe zu bewilligen. Dieser Antrag wurde angenommen. Ferner wurde ein Antrag angenommen, den streifenden Vergoldern der Methlow'schen Fabrit 20 M. zur Unterstüßung zu bewilligen. Hierauf theilte der Vorfißende mit, daß am dritten Weihnachtsfeiertag ein gemüthliches Beisammensein stattfindet, zu dem nur Mitglieder Zutritt haben und das Mitgliedsbuch legitimirt. Ferner machte ber Borfißende bekannt, daß am 1. Februar unfer Maskenball stattfindet und zwar in der Bockbrauerei am Tempelhofer Berg, und ersuchte die Versammlung, für zahlreichen Besuch zu agitiren. Nachdem noch der Frage fasten erledigt und der Vorfizende die nächste Versammlung, welche am 13. Januar nächsten Jahres im selben Lotal stattfindet und eine General Versammlung ist, bekannt gegeben, wurde die Versammlung gefdloffen.
Der Fachverein der Kernmacher und verw. Berufsgenoffen Berlins und Umgegend hielt am Sonnabend, den 14. b. M., bei Gnadt, Brunnenstraße 38, seine MitgliederVersammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Vortrag des Herrn Buch über: Das Recht auf Arbeit. 2. Disfuffion. 3. Wahl eines Kaffirers. 4. Verschiedenes. Der Referent löfte feine Aufgabe zu allgemeiner Zufriedenheit. An der Diskussion betheiligte fich Rollege Tauschel. Als Kaifirer wurde Rollege Pieper gewählt. Unter Verschiedenem wurden für die Kollegen Binschte und Krüger die Kollegen Rebhuhn und Ber jamin ins Arbeitsnachweisbureau gewählt. Frner wurde der Antrag Müller, zur Vervollständigung der Bibliothek 50 Mark aus der Vereinskaffe zu nehmen, angenommen.