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ber importirten Waare noch theurer gestaltet, als der Preis der einheimischen beträgt.
In Sachsen besteht durch Landesgesetz die obligatorische Trichinenschau, und wir sind die legten, dies unrecht zu finden. Sehr sonderbar aber ist es, daß die Trichinenschau, der kleinere von auswärts hergeschaffte Fleischquantitäten bisher nicht unterworfen waren, jezt auf einmal, wo die armen Grenzbewohner sich durch den Ankauf ihres Fleisches im Ausland den Wirkungen der Fleischvertheuerungspolitik theilweise zu entziehen fuchten, auf einmal die Trichinenschau so verschärft wird, daß die armen Leute sich nun entweder das theure Fleisch des nationalen" Schweines taufen, oder auf Fleisch ganz verzichten müssen? Und mit der Schweinesperre hat die Trichinenschau an sich gar nichts zu schaffen, weil dieselbe durch ganz andere Krankheiten als Trichinose veranlaßt ist.
Das Mindeste, was die Regierung thun könnte, wäre eine Herabfegung der Zare für Trichinen ich au.
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Stuttgart, 17. Dezember. Einen ebenso merkwürdigen als lehrreichen Aufschluß über die Art und Weise, wie in manchen Berufsgenossenschaften große Verwaltungsfosten" enttehen tönnen" bietet ein dem Beob." zur Verfügung getelltes Schreiben, welches der Vorstand einer Berufsgenossenschaft vor einiger Zeit an einer Vertrouensmann" erlassen bat. Daffelbe lautet : Berlin, 1889. Geehrter Herr Vertrauensmann! Bei der Feier Ihres Geburtstages ist es dem unterzeichneten Genossenschaftsvorstande eine besondere Freude, fich im Namen der Berufsgenossenschaft der Zahl der Glückwünschen den anschließen zu fönnen. Möge die Vorsehung Ihnen vor allen Dingen Gefundheit verleihen, als die Grundbedingung jedes glücklichen Zustandes; dann haben wir auch die zuversichtliche Hoffnung, daß es Ihnen beschieden sein wird, noch recht lange mit frohem Herzen den Anforderungen zu entsprechen, welche das, durch ehrendes Vertrauen Ihrer Kollegen, Ihnen auferlegte Ehrenamt eines Vertrauensmannes der .. berufsgenossenschaft von Ihnen fordert. Die berufsgenossenschaft bleibt Ihnen für Ihre Mühewaltung zu stetem Dank verpflichtet. Mit follegiali schem Gruß 22." Der Beob." meint launig dazu: Wir sollen der zarten Rücksicht, welche den Herrn Berufsgenossenchaftsvorstand antreibe, fich am Geburtstag eines schwäbischen Bertrauensmannes mit so rührenden Glückwünschen einzustellen, alle Anerkennung. Wenn es aber Sitte werden sollte oder ift fie es schon? daß die Vorstände solcher Genoffenschaften thren fämmtlichen Vertrauensmännern offiziell zum Geburtstag gratuliren, so fürchten wir, daß die Verwaltungskoften hließlich ins Unermeßliche anwachsen. Wenn so zarte und innige Bande unter den Genossenschaftlern" sich anspinnen, daß man fich zum Geburtstag gratulirt, dann darf doch eine Gratulation zum Jahreswechsel nicht ausbleiben, und wenn dann die Intimität wächst, so ist gewiß auch ein Christkindle" und ein Osterhas" das Mindeste, was ein Vertrauensmann" von seinem Vorftand" verlangen fann vorausgesetzt, daß er fich nicht für Glückwunsch und Osterhas bedankt, in richtiger Erkenn'niß, daß er die Kosten dafür als Genossenschaftler schließlich wieder selbst aufbringen muß."
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Paris, 17. Dezember. Ueber die heutige Sigung der Deputirtentammer läßt sich die R. 3tg." noch Folgendes melben: Bei der Berathung über die Wahl des Boulangisten Laur ( Neuilly) entſpinnt sich eine stürmische Erörterung, deren Kosten größtentheils Laur's durchgefallener Gegenkandidat, der frühere Reichstagsabgeordnete für Mez, Antoine, zu tragen hat. Die boulangistischen Redner greifen Antoine heftig an, die Radi talen Hubbard und Dreyfus vertheidigen ihn. Das Ergebniß ist die ungültigkeitserklärung der Wahl Laur's mit 304 gegen 192 Stimmen. Granger( Boulangist) beantragt die Dringlich teit für einen von ihm vorgelegten Amnestieentwurf, der auch Boulanger, Dillon und Rochefort Straflosigkeit sichern will. Der Justizminister Thevenet erklärt, die Regierung nehme eine Vorlage, welche vom Senatsgericht Verurtheilte umf sse) bie fich noch heute auflehnten und das Land beunruhigten, nicht an. Was die anderen Verurtheilten angehe, so sei die Regierung bereit, Milde zu üben, sofern teine Verbrechen gegen Personen und das Eigenthum in Betracht kämen. Die Dringlichkeit wird mit 338 gegen 61 Stimmen abgelehnt. Moreau( radikal) verlangt Straferlaß für die Auständischen und beantragt ebenfalls bringliche Berathung. Der Justizminister spricht gegen den Antrag auf Dringlichkeit, der Boulangist Leveille vertheidigt ihn. Als der lettere von Boulanger sprechen will, bemerkt Bräfident Floquet, der Abgeordnete lönne im Namen seiner Wähler reben, aber nicht im Namen eines Berurtheilten, welcher der Vorladung nicht Folge ge leiftet habe. Die Dringlichkeit des Antrages Moreau wird barauf mit 190 gegen 155 Stimmen abgelehnt.
Rouvier bezifferte im Finanzausschuß den Bedarf für die Einrichtung des Bindholzmonopols auf 5 342 000 Fris.
Boulanger taucht wieder einmal aus der Vergessenheit auf. Er benugt dazu die Entscheidung der Kammer über Joffrin's Wahl und erläßt an die Wähler des Bezirks ClignancourtMontmartre einen Aufruf, der folgendermaßen beginnt: Die Rammermehrheit hat mit Berachtung der Rechenkunft und Ge leglichkeit die Wahl eines Bewerbers für giltig erklärt, der blos eine Minderheit vertritt, aber allerdings ber amtliche Be werber und Vertreter des Parlamentarismus ist." Dann folgt das übliche Geschimpfe, das auf niemand mehr Einbrud
macht.
Washington, 16. Dezember. Der Finanzausschuß Commitee of Ways and Means) des Repräsentantenhauses traf heute Vorkehrungen, um rasch die vorläufigen Arbeiten zu be ginnen für die Ausarbeitung der neuen Tarifvorlage und zwar burch Bernehmung einer Anzahl Personen, deren Intereffen durch bie Veränderungen, welche die Vorlage verursachen wird, berührt werden dürften.
Die Seetonferenz verwarf in ihrer heutigen Sigung nbgiltig Mr. Flood's Bufazantrag zur Segelordnung, dem zu folge die von Dampfern entfalteten Seitenlichter nicht vor den Lichtern an der Mastspige angebracht werden sollten und die Seitenlichter von Segelschiffen so nahe als thunlich gegenüber bem Fockmaft angebracht werden sollten. An Stelle dieses Amendements genehmigte die Konferenz
Die Konferenz billigt und empfiehlt es der Aufmerksamkeit der Mächte, daß Seitenlichter auf Dampfern nicht vor dem Mastpigenlicht angebracht werden sollen. Der Bericht des Aushuffes über Lebensrettungssysteme und Dienstleistungen wurde
genehmigt.
Der Staatssekretär Blaine fandte auf Weifung des Präfidenten Harrison ein Telegramm an Mr. Stanley, worin er denfelben zu dem erfolgreichen Ergebnisse seiner Expedition be
glüdwünscht.
Versammlungen.
Jember fand eine große öffentliche Versammlung der Dachdecker Oeffentliche Dachdecker- Versammlung. Am 17. DeBerlins im Saale des Herrn Bobert, Weinstraße 11, statt. Diese Versammlung war von den Dachdeckern sehr stark besucht ber wichtigen Tagesordnung wegen, melche lautete: 1. Protefterhebung gegen die Lohnstatistit, welche Obermeister Reller an die Gewerbe- Deputation des Magistrats zu Berlin gesendet bat. 2. Ungiltigkeitserklärung der Wahl des Gesellenausschusses.
3. Verschiedenes. Vorfigender war Herr Delachey. Herr Rockviz, der das Referat übernommen hatte, führte aus, daß in dem Innungsorgan der deutschen Dachdecker eine Lohnstatistik fich befindet, welche von Unwahrheiten und Denunziationen ftrost. Sie lautet: Der wohllöblichen Gewerbebeputation des Magiftrat hierselbst, theile hiermit auf das Gesuch vom April mit, daß fich die Lohnbewegungen bis in den Spätsommer bei unseren Leuten erstreckt haben. Die Biele derselben sind augenfcheinlich nur politischer, d. h. sozialdemokratischer Natur, da thatsächlich eine Nothlage unferer Leute nicht vorliegt. Wenn unsere Leute auch nur drei Viertel des Jahres arbeiten können, so haben doch alle hier Anfäffigen fich so eingerichtet, daß sie zum Winter theils in Gasanstalten arbeiten oder auch Kohlen handel 2c. betreiben. Die Löhne schwanken bei guten Gesellen Es zwischen 48 bis 64 Pf., im Afford 60 bis 90 Pf. geht in diesem Schriftftüd noch ähnlich weiter und dann steht der Name A. E. H. Keller, Obermeister der Berliner Dach, Schiefer- und Ziegeldecker- Innung, darunter. Redner führte nun aus, daß diese Lohnstatistik wohl am Biertisch ausgearbeitet worden ist. Denn sie stimmt gar nicht überein mit dem Verhalten der Innung während der Lohnbewegung. Es wurde da eine sogenannte schwarze Lifte" erlassen, in wel cher die Rädelsführer( wie die Herren sich ausbrüden), bekannt gemacht wurden, und da hatte sich die Innung mit den außer der Jnnung stehenden Meistern verpflichtet, nur einen Stundenlohn von höchstens 50 Pfg. zu bezahlen. Zuwiderhandelnde Meister mußten Strafen zahlen zahlen bis zu 150 Mart. Redner schloß mit den Worten: M. H., erklären Sie in einer Resolution die Lohnstatistik, wie sie Ihnen hier vorgelesen worden ist, für erlogen.( Bravo.) Herr Feuerstein erklärte, daß er schon 30 Jahre als Dachdeckergeselle in Berlin arbeite, aber noch feine 50 Pf. pro Stunde erhalten habe. Es sprachen sich aus mehreren Werkstätten die Gesellen aus, daß der Lohn 50 Pf. und in einzelnen Fällen 55 Pf. pro Stunde erreicht. Die Gesellen, die in dem großen Geschäft von Chriftoph ( Janungsmeister) arbeiten, erklärten, daß der Lohn nur 50 Pf. pro Stunde beträgt.
Es wurde nun ifolgende Resolution angenommen: Die Versammlung der Dachdecker Berlins und Umgegend erklärt sich mit dem Referenten einverstanden und beauftragt die Ber fonen, welche heute die Leitung der Versammlung haben, an die Gewerbedeputation des hiesigen Magistrats einen Bericht ergehen zu lassen, um die wahren Zustände zu schildern und richtige Angaben zu machen, wie hoch oder vielmehr wie niedrig der Lohn der Berliner Dachdecker ift. In der heutigen Versammlung ist es flar gelegt, daß der Herr Obermeister die Gefellen auf jede Art und Weise zu schädigen sucht. In der ganzen Bresse soll bekannt gemacht werden, wie die Löhne der Dachdecker stehen." Ein Zufazantrag wurde noch angenom men: Die heutige Versammlung stellt fest, daß bei feinem Innungsmeister 60 Pfennig Stundenlohn ge zahlt wird der Firma Wernicke und
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baß der Bericht des Obermeifters Keller, wie derselbe in Nr. 23 des Deutschen Dachdecker" steht, unwahr ist. 3um zweiten Punkt der Tagesordnung nahm Herr Rackwik das Wort und erklärte, daß die Innung in ihrer Sigung auch einen Gesellenausschuß gewählt habe. Es waren aber gar keine Gesellen zugegen; auch wurden Gesellen in den Ausschuß für das Herbergswesen gewählt. Rebner verlieft die Namen ber Gewählten. Hierauf erklärte Herr Feuerstein, dessen Name fich unter den Gewählten befindet, er miffe gar nichts von seiner Doppelwahl in den Gesellenausschuß und in den für das Her bergswesen. Die Wahl sei ungiltig, denn er dente gar nicht baran, sich als Strohpuppe von den Innungsmeistern gebrauchen zu laffen. Daffelbe erklärte noch ein Ge wählter. Die Ungiltigkeitserklärung der Wahl des Ausschusses wurde in einer Resolution, die an die Gewerbedeputation gesandt werden foll, einstimmig angenommen. Zu Verschiedenem ging ein Antrag ein, den ersten Mai als. Feiertag anzuerkennen, da andere Gewerkschaften denselben schon als Feiertag anerkannt haben. Der Antrag wurde einftimmmig angenommen. Dann schloß der Vorfizende mit einem Hoch auf die Einigkeit der Dechdecker die Versammlung um 12 Uhr.
Eine öffentliche Versammlung der Stuckateure Berlins und Umgegend fand am Mittwoch Abend in Zemter's Lotal, Münzftr. 11, statt. Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag des Herrn Otto Klein über die Bestrebungen der Innungen. Der Referent ging in seinem Vortrage auf das Entstehen der Jnnungen zurüd, schilderte die Entwickelung und den Verfall derselben und kritisirte dann in längeren Ausführungen Werth und Wesen der heutigen Innungsbestrebungen. Unfere modernen Innungen wollen angeblich eine geregeltere Produktion schaffen und der Ueberproduktion vorbeugen. Unter der Herrschaft des Großkapitals fei aber an eine Regelung der Produktion nur in dem Sinne zu denken, daß das Kleinhandmerterthum, ob in Innungen oder nicht, von der Kapitalmacht aufgesogen werde. Von einer wirklichen Ueberproduktion fönne fo lange noch feine Rede sein, als es noch hungrige und schlecht befleidete Menschen gebe. Nur aus der geschwächten Kauffraft refultire die scheinbar vorhandene Ueberproduktion. Der Arbeiter leide am Nöthigsten Manael, und wenn er im Stande sei, zu kaufen, würden sich die Vorräthe schnell verringern. Unfere wirthschaftlichen Verhältnisse sind nur dazu angethan, Millionäre und Proletarier zu züchten; die Kleinlichen Innungsbe strebungen können hieran nichts ändern. Die modernen Innungsbrüder haben bisher auch noch nicht den leiseften Versuch gemacht, fich gegen die Schäden unferer Produktion zu wenben, wohl aber hat sich ihre ganze Thätigkeit darauf konzen trit, alle freiheitlichen Bestrebungen der Arbeiter unterdrücken zu helfen. Arbeitsbücher für alle Arbeiter, Zunftgerichte und ähnlichen Trödel möchten uns diese beschränkten Menschen aufhalfen. Sie möchten sich eben gar zu gerne richtige Duck mäufer" erziehen. Das wird ihnen freilich niemals gelingen, weil die aufgeklärten deutschen Arbeiter fich nicht zu einer solchen Rolle herabwürdigen lassen. Die heutigen Innungsbestrebungen find durchaus reaktionär und wir müssen diefelben deshalb nach jeder Richtung hin hin bekämpfen. Den Arbeitern fann nur geholfen werden, wenn fie fich der zielbewußten Arbeiterbewegung anschließen. Diese zielbewußte Bewegung, deren Charakter international sei, werde den ersten Mai zu einer feierlichen Demonstration zu Gunsten der Einführung des Achtstunden- Tages benußen, Pflicht aller aufgeklärten Arbeiter sei es mithin, diesen Tag als einen Feier tag zu betrachten. Ebenso empfehle es fich, auch den Wahltag zum Feiertag zu erklären, da an diesem Tage das arbeitende Volt berufen sei, durch die Abstimmung Zeugniß von feiner Macht und Energie abzulegen.( 2.bhafter Beifall.) Herr Heindorf wies in der folgenden Diskuffion darauf hin, daß die Errungenschaften nur durch die Unreife der betheiligten Kreise wieder illusorisch gemacht würden. Für einen momentanen Vortheil sei immer die Maffe zu haben, weniger dann, wenn es gelte, das Erreichte durch Opfer festzuhalten. Aufklärung thue also noth, und diese werde durch die Arbeiterpresse verbreitet. Das Solidaritätsgefühl muß gehoben werden, ein Kollege darf den andern nicht mehr zu unterdrücken suchen. Der 1. Mai foll der Welt die Einigkeit der Arbeiter verfünden, forgen wir dafür, daß dieser Feiertag gebeiligt werde. Herr Schulz fonstatirte, daß ein
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Innungsbruder fich angeboten habe, bie Arbeiten auf einem Bau noch 1500 Mart unter dem schon veranschlagten Preis zu liefern. In welcher Weise solche Leute die Hebung des Handwerks bewerkstelligen wollen, sei schwer zu ergründen. Herr Schwidusky meinte, der Verein würde fich durch Korporationsrechte gegen die Willtür der Unternehmer schüßen können. Der Stuckateur- Verein verfolge fortdauernd einen gemeinnüßigen Zweck und solchen Vereinen könnte nach dem Allgemeinen Landrecht das Korporationsrecht
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| verliehen werden. verliehen werden. Dieser Anschauung traten die Herren Marker, Braum und Heindorf entgegen, weil der Verein sich dann gleich dem föniglich preußischen Buchdrucker- Verein unter Kontrole ftellen müsse. Lieber werde man den Verein zu Grabe tragen. In seinem Schlußwort hob Herr Klein noch besonders hervor, wie mangelhaft die Ausbildung vieler Innungsbrüder sei. Manche lönnten nicht' mal dem Lehrling etwas zeigen, geschweige dem Gesellen. Hauptaufgabe in gewerkschaftlicher Hinsicht bleibe den Fachverein
Au träftigen, denn die Zukunft gehöre den freien Vereinen. Hierauf wurde einstimmig eine Resolution angenommen, nach welcher die Versammlung fich mit dem Referent n in allen Punkten völlig einverstanden erklärt. Es folgte nun die Rechnungslegung der Vertrauensleute zur Ueberwachung der örtlichen Verhältnisse, nach deren Erledigung die Versammlung gefchloffen wurde.
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Der Verein zur Wahrung der Interessen der Schuhmacher und verwandten Berufsgenossen Berlins tagte am Montag, den 2. Dezember cr., bei Scheffer, Inselstraße 10. Auf der Tagesordnung stand: 1. Vortrag des Kollegen Rich. Baginski über: Die Wissenschaft und die Arbeiter". 2. Dis tuffton. 3. Verschiedenes. 4. Fragetaften. Der Referent führte etwa folgendes aus: Die Arbeiter müßten nicht nur arbeiten, sondern auch nachdenken lernen, um Erfolge zu erzielen. Die Gegner der Arbeiter haben erkannt, daß die Arbeiter zum Nachdenten kommen. Mit der heutigen Schulbildung sei es trübfelig bestellt; es wird nach alter Schablone fortgelehrt. Der geschichtliche Unterricht sei schlecht. Die neuen Ergebnisse der Naturwissenschaft sind ganz ausgeschloffen. Der Arbeiter müßte entschieden Front machen gegen die gegen das Bestreben, Religion als Lösemittel der sozialen Frage zu betrachten. Auf eine Diskussion wurde verzichtet, um die Wirkung des sehr anregenden Vortrags nicht abzuschwächen. Zum Punkt Verschiedenes" zieht Kollege Rördel seinen Antrag: Den Kellnern tein Trinkgeld zu geben", nach lebhafter Debatte aurüd. Kollege Burchardt erstattet Bericht über den ihm zur Probe überwiesenen Arbeitsständer; er meint, daß man bei Benukung dieses Ständers bei einiger Uebung die Durchschnittsarbeit leichter herstellen könne, da der Brustkaften sowie die Muskeln des Körpers nicht so angestrengt würden, wie bei der jezt üblichen Arbeitsart. Eine Anfrage des Kollegen Klinger an den Vorstand des Vereins, ob man sich mit der Innung refpeftive den Hirsch- Dunker'schen Gewerkvereinen zu unserem nächsten Lohnkampf ins Einvernehmen sezen will, wurde dahin beantwortet, daß wir das nicht nöthig hätten, die Sympathie der Arbeiter fei auf unserer Seite; der Streiffonds sei gut im Stande, die Kollegen müßten aber ihre Shuldigkeit thun. Das Weihnachtsfest findet am 25. Dezember, Beuthstr. 22 bei Heydrich statt. Billets a 30 Pfennige sind bei den Vorstands mitgliedern zu haben.
Eine öffentliche Versammlung der Bauarbeiter Berlins und Ümgegend fand am Mittwoch, den 11. Dezember, Abends 8 Uhr, in Scheffers Salon, Inselstr. 10, statt. Tagesordnung: 1. Abrechnung vom Streit. 2. Bericht der Ver trauensmänner. 3. Die Fabrikinspektoren und deren Werth für die Arbeiter. Referent W. Werner. 4. Diskussion. 5. Ver schiedenes. Ins Bureau wurden gewählt die Herren Noad, als 1. Borfigender, Weber als 2. Vorsitzender, R. Klinge als Schriftführer. Der zum ersten Punkt, Streifabrechnung, erstattete Bericht ergab eine Ausgabe von 3046 M. 90 Bf., eine Einnahme von 3992 M. 35 Pf. Bleibt Bestand 945 M. 45 Pf. Diese Abrechnung wurde von den Reviforen für richtig befunben und von der Versammlung dechargiet. Alsdann wurde der Antrag gestellt: Von dem Streitgelder Rest, 30 Mart, bem Romitee für Herausgabe des Achtstunden- Blattes" zu überweisen. Dieser Antrag wurde angenommen, nachdem derfelbe durch Hern Wernau in furzen Zügen motivirt worden war. Ein weiterer Antrag von Wernau: Den verbleibenden Rest der Streifgelder der Agitationskommiffion zu übermeifen, wurde ebenfalls angenommen, jedoch mit der Beschränkung, zunächst noch den Hutarbeitern zu Luckenwalde 100 Mart zukommen zu lassen. Bum zweiten Punkt berichtete Herr Gebhard, daß die bis jetzt verkauften Marken zum Generalfond 426,05 M. gebracht haben. Von den Revisoren war die spezielle Abrechnung für richtig befunden und es wurde den Vertrauensmännern Decharge er theilt. Ein Antrag von Herrn W. Kühne, für West noch einen Vertrauensmann zu wählen, für Ost noch zwei, für Nord ebenfalls noch zwei und für Süd noch einen, wurde bis zur Januar- Versammlung vertagt. Zum dritten Punkt: Die Fabrifinspektoren und deren Werth für bie Arbeiter", sprach Herr Werner unter großem Beifall. An der Diskussion betheiligten sich die Herren Wernau und No ad im Sinne des Referenten. In gleichem Sinne war eine von der Versammlung einftimmig angenommene Resolution gehalten. Herr Noat sprach sich dahin aus, daß es bei den Bauarbeitern hauptsächlich nothwendig wäre, die Arbeitszeit zu verkürzen, um bie Reservearmee zu verringern, und kritisirte mit scharfen Worten das eigenmächtige Vorgehen der Kolonnenführer, das fogenannte Kolonnenfyftem. Herr Wallenthin schloß sich dem an und sprach sein Bedauern aus, daß die Arbeitszeit der Bauarbeiter eine so ausgedehnte wäre, wie in feiner andern Branche, und forderte sämmtliche Kollegen auf, fich der Vereinigung anzuschließen und recht fleißig für Abonnements auf den Bauarbeiter", des Berliner Volksblatt" und Boltstribüne" zu sorgen. Herr Geffmann geißelte ebenfalls das Rolonnenfystem. Es sei traurig, daß die Herren Kolonnenführer sich so sehr um den Kolonenführerposten bemühen, um ihre Kameraden zu übervortheilen. Nach dem noch ein Ver trauensmann zur Besorgung der Korrefpendenzen und für die Agitation aemählt war, wurde die Versammlung gefchloffen.
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Der Fachuerein der Gas-, Waffer-, HeizungsRohrleger und Berufsgenossen Berlins hielt am Sonntag, den 15. Dezember, in Feuerstein's Salon, Alte Jakobstraße 75, feine regelmäßige Mitglieder- Versammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Innere Vereinsangelegenheiten. 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Fragetaften. Zum 1. Punkt: Innere Vereinsangelegenheiten", wurde Bericht erstattet über den Ar beitsnachweis; sämmtliche gemeldete Stellen, mit Ausnahme der Firma Anthauer, find durch denselben befegt worden. Ferner wurden vom Raffirer Krebs sämmtliche im Laufe dieses Jahres gestrichene Personen verlesen, das ergab ein trauriges Bild von dem Indifferentismus der Berliner Rohrlegerschaft; es zeigte recht deutuch wieder, daß sie ihre Lage noch nicht erkannt haben. Die Mitglieder wurden ersucht, deswegen auch fernerhin immer wieder auf's Neue zu arbeiten und zu agitiren für die Fachorganisation. Betreffs des früheren Mitgliedes Henkel, welcher dem Verein vom Stiftungsfeft noch Billetgelb schuldet, wurde mitgetheilt, daß diese Angelegenheit ber Staatsanwaltschaft übergeben sei. Eine längere Debatte oder Beibehaltung
fand über Abschaffung
der Metallarbeiterztg." statt; die meisten Redner waren indes der Ansicht, daß wir dieselbe auf keinen Fall entbehren können, schon mit Rücksicht auf unsere Lohnbewegung in der Branche; es blieb demzufolge wie bisher. Die Firma E. L. Becker hier wurde von einem Kollegen ans Licht der Oeffentlichkeit gezogen. Dortselbst sei es fehr häufig vorgekommen, daß wenn der Rohrleger aufhören muß, demselben Lohnabzüge wegen schlechter Arbeit" gemacht werden. Hierbei wurde auch des Herrn Inspettors gedacht, auch würden Bemerkungen auf den Entlassungsschein gemacht, welche dem Arbeiter hinderlich seien, die Kollegen wurden ersucht, einen jeden derartigen Fall der Kommiffion zu überweifen, welche die geeigneten Schritte in diefen Sachen thun würde. Nach Erledigung des 2. und 3. Punktes der Tagesordnung wurden die Mitglieder des Vereins ersucht, am Sonntag, den 29. Dezember, Vormittags 10 Uhr, Dresdenerftraße 116 im Restaurant Gründel, zum Frühschoppen zu er scheinen. Nachdem der Vorsitzende noch auf die am 12. Januar