ber

tag

ges

Gen

ten

nts

Den

em

ht

Ins

gen

ilt,

ter

us

enn

fte

Ar­

Tes

Ten

ing

Dent

ริน

te,

rits

zu

Dus

age

hig

Das

ers

ents

uch

ins

13

b,

en.

uf

27

Beilage zum Berliner   Voltsblatt.

Nr. 298

Die Durchschnittsprofitrate

Freitag den 20. Dezember 1889.

rothwendig vorgeschoffen werden mußte, um ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit als Mehrwerth anzunehmen.

Diese rom kapitalistischen Standpunkt aus zur Aneignung von

auf Grundlage des Mare'schen Werthgesehes. Mehrwerth gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit ftellt fich bar

Von Dr. C. Schmidt.

J. H. W. Diek, Stuttgart  , 1889.

Wir haben unsern Lesern bereits über den Handel des Dr. Schmidt mit der Leipziger   Fakultät mitgetheilt. Wenn­gleich Schmidt Sozialift ft, so geht uns als eine Arbeiter­partei doch ein solches Vorkommniß innerhalb der Kreise der bürgerlichen Intelligenz wenig an; es hat für uns nur Werth infofern, als es zeigt, wie groß auf der einen Seite die Angst ter Bourgeoisie vor uns ist, und wie auf der andern Seite bie Bourgeoisie so weit herunteraekommen ist, daß fie infolge diefer Angst sogar ihre legten Freiheiten preis giebt, die fie immer noch mit einem idealen Schimmer zu umkleiden pflegte, und die fie bis jekt immer hoch gehalten hatte. Die Lehrfreiheit auf den Universitäten ist stets ein Balladium des Bürgerthums ge woefen; an dem felbft die reaktionärsten Regierungen nur ungern zu rütteln wagten. Dbgleich nun die Zurückweisung, welche Schmidt wegen feiner marristischen Ansichten erfuhr, von unferen Blättern aufs Klarfte dargethan ift, hat doch Teine einzige Bourgeoiszeitung fich bemüßigt gefunden, davon Notiz zu nehmen. Man fand das einfach in der Ordnung, baß die akademische Leh freiheit beseitigt wurde. Noch vor zehn Jahren wäre ein Schrei der Entrüftung aus den Kehlen aller fresheulichen Spießbürger erschollen iegt ist alles still. Die Todten reiten schnell.

er

"

er,

-

Und wie unbegründet ist die Angst von den verführenden Rünften, welche Schmidt etwa auf die unschuldige Bourgeois­jugend hätte ausüben fönnen, die sich fludirenshalber auf Uni­Derfitäten aufhält. Glaubt man aber wirklich, daß Schmidt 3ahörer gefunden hätte? Der deutsche Student weiß ganz genau, was für ihn gut ist. Er weiß, daß er sich bescufen barf, daß er sich das Geficht zerhauen lassen darf; daß faullenzen darf: das derfelbe; weiß aber das wenn er weiß auch, daß Eramen berantommt, die Baukbücher" in die Hand nehmen muß, bie Repetitorien, wo auf wenigen Seiten die für das Examen nöthigen Kenntnisse bei einander stehen. Die lernt er aus­mendig und fteigt" wohlgemuth in das Examen, in dem frohen Bewußtsein, daß er seine Pflicht erfüllt hat. Und selbst wenn der Eine oder Andere Neigung hätte, fich ernsthafter mit Der Wissenschaft zu beschäftigen, zu Fachsimpeln", die Aus-. bauer und Energie des Dentens, meiche dazu gehört, um fich in die Gedanken von Marg hinein zu denken, wird sich wohl schwer bei Einem finden; dafür wird ja schon durch die Er ziehung auf dem Gymnafium gefor t; da geht man denn lieber au einem der feichten Herren Profefforen vom Schlage Roschers; bei dem werden ja die schwierigsten Probleme auf die ein fachte Weise gelöft, und bei dem geht Einem die ganze Nationalökonomie so leicht ein, wie ein Kinderbrei.

Aber selbst wenn Alles das nicht so wäre, wenn unsere beutschen Studenten wirklich wissenschaftliche Interessen und Fähigkeiten hätten, eins würde sie doch vor den sozialistischen  Berführungen eines Privatdozenten schüßen: der ihnen inne wohnende Klaff ninstinkt. Wenn auch unbewußt, so lebt boch in jedem bufer Jünglinge das Gefühl: Du bist Bourgeois, und die Wissenschaft, die du treibft, muß den Zweden dieser Klaffe dienen. Der einfache Selbsterhaltungstrieb wird die Etudenten schon von der Gefahr zurückschrecken.

Aber trotzdem hat die fächsische Stegierung dem Dr. Schmidt bie venia legendi verweigert. Non anderer beffunterrichteter Seite wurde tinzugefügt, daß eine Veröffentlichung seiner Schrift Die Durchschnitte profitrate auf Grundlage des Marx ichen Wertbgefeßes" ihn überhaupt auf allen deutschen Univer fitäten unmöglich machen würde.

Das Pobiem dieses fo staatsgefährlichen Buches ist ein rein wiffenschaftliches, das mit irgend welchen politischen Dingen par nichts zu thun hat; es handelt sich in der ganzen eine Kritik des Bes Untersuchung durchaus nicht um Heb nben; fondern, wie das auch bei Marr ist, nur um eine Untersuchung und Erklärung der bestehenden öfonomischen Berhältnisse.

Die 2 hre von Marr ist eine Weiterbildung des R'cardo­Then Systeme. Die Schule Ricardo's ging an zwei un ösbaren Brobleme zu Grunde: erftens, sie war unfähig, die Höhe des Arbeitslohns aus dem Werthgesetz abzuleiten; und zweitens, 3 erklären, warum auf Grund eben dieses Gefeßes gleiche Rapitalien in gleicher Zeit durchschnittlich gleiche Profite liefern, einerlei, wie viel lebendige Abeit fie anwenden.

Das erste Problem ist von Merg im ersten und zweiten Bande des Repital" gelöft. Der Arbeitslohn repräsentirt nicht den Werth der Arbeit, sondern den Werth der Arbeitskraft; und diefer Werth ift gleich der zu ihrer Produktion und Re probuftion aefellschaftlich nöthigen Arbeit. Das zweite Problem wird seine Lösung erst im dritten Bande finden, der immer noch nicht erschienen ist. Die Arbeit Schmidt's hat sich die Die Aufgabe gestellt, diese Lösung vorläufig zu versuchen. Ausführungen beffelben würden fich also, wenn Schmidt bas Stichtige getroffen hätte, fachlich mit den betreffenden Repiteln bes britten Bandes deden.

Das Wort der Arbeitskraft, das fich in der Wirklichkeit eigt als Arbeitslohn, wird beftimmt burch ihre Herstellungs foften, also durch die Bedürfniffe der Arbeiter. Diesen Werth bezahlt der Rapitalist im Arbeitslohne, da er aber den Arbeiter länger arbeiten läßt, als zur Reproduft on des Lohns nöthig so ist ber burch Ausnutung der Arbeitskraft geschaffene Berth größer als ihr beim Ankauf gezahlter Tausch werth. Die Differens beider Größen bilbet den Mehrwerth, welchen der Rapitalift in die Tasche stedt, und der, wenn verkauft ist, feinen Brofit ausmacht.

Daten wir uns nun, der Mehrwerth, den ein Arbeiter an einem Zege probuzit, sei gleich dem Werth, der in 6 Arbeits­unden geschaffen wird. Und nehmen wir nun einen Rapita­hiten, welcher bundert Arbeiter beschäftigt, so wird er an einem Loze einen Mehrwerth= 600 erzielen; nehmen wir vom antern& pitaliften, der has gleiche Kpital anwendet, aber, ba in feiner Branche bie Maschinenarbeit weiter fortaefchritten

nur zehn Arbeiter beschäftigt, so wird sein Mehrwerth für einen Lag 60 fem. Man sollte also meinen, baber zweite Repitalift sehnmal weniger am Profit verdienen muhte. Er verdient aber eben so viel.

Schmidt lößt das Problem, indem er den Laufchwerth nicht durch die Arbeitszeit der Arbeiter bestimmt sein läßt. Als alleinige Berläufer des Mehrme: ths treten die Rapitalisten af. Bon irem Standpunkt aus ist der Mehrwerth völlig vom Simmel gefallen: fie baben fein Acquivalent dafür gezahlt, denn er ist ja eben das Probuft unbezahlter Arbeit. Für fie präsentist also ber Mehiweith nicht die Arbeitszeit, die zu einer Produktion als Werth tatsächlich röthig war, sondern arbie Arbeitszeit, die zu einer Produktion als Mehrwerth eforbeat wurde, b. b. bie Arbeitszeit, welche vom R. pitalisten

als das in der Produktion vorgefchoffere Rapital. Je mehr Repital die Fabrikanten also vorgeschoffen haben, um so größer ist die von ihnen zum Zweck der Mehrwertherzeugung ange wandte Arbeitszeit. Doch gilt dieser Sag, wie sich Schmidt aus dem Werthges ge nachzuweisen bemüht, nur dann, wenn die Vorschußdauer der betreffenden Ropitalien, d. h. die Zeit, in melcher fie zur Mehrwertherzeugung angewandt werden, gleich ift.

bat Schmidt mit seiner Debuftion Recht, dann muß auf Grund des Werthgefeges felbft auch der Preis desjenigen Produkt­theils, welcher den Mehrwerth repräsentirt, für alle Kapitalisten gleich fein, die gleich große Kapitalien gleich lange zum Zweck der Mehrwertherzeugung vorschießen. Sie alle müssen beim Berkaufe ihres Mehrwerths im Durchschnitt den gleichen Preis be ziehen, obschon die Größe ihres Mehrwerths, wie vorher er­wähnt wurde, bifferit, je nachdem sie ihr Kapital mehr in Maschinen oder mehr im Kauf lebendiger Arbeitstraft angelegt haben. Der Preis des Mehrwerths ist aber nichts anderes als der Profit, Nivellirung dieses Preises heißt nichts anderes als Nivellitung der Profite. Die Gleichheit der Profite wäre also nach der Beweisführung von Schmidt, die hier natürlich nur angedeutet werden konnte, eine Folge des Werthgesezes, kein Widerspruch gegen daffelbe.

Da die Ausführungen des Verfaffers mit ökonomischen Begriffen operiren, zu deren Verständniß schon eine gewiffe Uebung in der Mart'schen Methode nöthig ist, so wäre es ver gebliche Mühe, Demjenigen, welchen diese Begriffe nicht ge­läufig find, den sehr verwickelten Gang der weiteren Bedeutung flar zu legen. Es genüge, hervor zu heben, daß Schmidt des Weiteren den Einfluß der geschichtlichen Entwickelung auf den Profit unterfucht und zuletzt zu dem Schluß kommt, daß die Profitrente finkt, daß also die kapitalistische Pro­duktionsweise ihrer eigenen Vernichtung zu­arbeitet. Bekanntlich hat schon Marr im Moment der Selbstvernichtung des Rapitalismus im Zi falationsprozeß ge­funden, in der fontuirlichen Zunahme der Ueberproduktion und Risen; dieses wäre ein zweites Moment, das aus der Pro­duktion dazu kam.

Die Schrift von Schmidt ist eine werthvolle Bereicherung feiner wiffenfchaftlichen Literatur; aber werthvoller als das Buch scheint mir der Beweis zu sein, den er wieder bringt: daß unsere Gedanken so richtig sind, daß ehrliche Leute, auch wenn sie aus der bürgerlichen Klaffe hervorgegangen find, ihnen zustimmen müssen; und das in wohl das Höchfte, was man erwarten faur. So etwas fönnte uns fogar über das Sozialistengesetz röften wenn wir wirklich Troft bedürftig wären.

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung.

Sizung vom Donnerstag, den 19. Dezember. Der Vorsteher- Stellvertreter, Stadtv. Dr. Langerhans, et öffnet die Sigung nach 5 Uhr mit der Mittheilung von bem Ableben des Stadto. Jacobs. Derfelbe gehörte der Ver­fammlura feit 1875 an. Die Versammlung ehrt das Andenken an den Verstorbenen durch Eheben von den Pläßen. Ein Ausschuß ist von den Abtheilungen gewählt worden.

-

Nach Eintritt in die Tagesordnung werden einige Pen for irungs-, Naturalisations- und Anstellungsgesuche geschäfts­ordnungemäßig erledigt.

Der Ausschuß für Rechnungsfachen ersucht um Dechargirung einer Anzahl Rechnunger. Die Versammlung fpricht diefelbe aus. Bei einer Anzahl anderer Rechnungen werden einige Monitas erhoben.

Die Vorlage, betreffend die Herstellung und ben Betrieb öffentlicher Uhren wird mit den vom Aus­schuß vorgenommenen Aenderungen genehmigt.

Die speziellen Entwürfe zum Bau eines Verwal. tungsgebäudes und zweier Anstaltshäuser auf dem Ginni stück der Anstalt für Epileptische bei Biesdorf  werden angenommer.

6. Jahrg.

genoffenfchaften anheim, dieser Anregung sowohl im eigenen Interesse wie in dem der Versicherten Folge zu leisten.

Die Influenza hat in der lehten Woche einen Umsak in den Apotheken herbeigeführt, wie es seit undenklichen Zeiten nicht vorgekommen ist. Wie die Pharm. 3tg." berichtet, sind es hauptsächlich die Antipyretica und Chinin, welche in An­wendung fommen. Eigenthümlicher Weise sollen unier dem Apotheker- Personal, obwohl es mit den Patienten vielfach in Berührung kommt, nur Wenige erkrankt fein; es scheint, daß die Apothekenluft an fich desinfizirend wirkt.

Am Mühlendamm beginnt man jeßt, die Schüttungen und Ablagerungen oberhalb und unterhalb des Dammes in Rähne abzutarren. Quer über den Damm farrt man von unterhalb einen fetten weißen Latten ab, mit welchem man durch vollständige Backungen einst den Fluß zum Mühlenbe triebe eingedämmt hatte. Trotzdem der Latten hier Jahrhun derte liegt, bleibt der Fuß noch heut in demselben tieben. Das Alter dieser Packungen ist wohl nicht viel jünger als das von Berlin   selbst. Denn wir wissen, daß der Rath die Damm­mühlen schon im 14. Jahrhundert von dem Landes herrn laufte, und daß Kurfürst Friedrich II.   fte 1440 der Stadt als Sieges beute abnahm. Oberhalb hebt man zunächst nur Ansamm lungen von Abfällen aller Art heraus, welche sich hier abge­lagert haben: Eine schwarze, schmierige Masse Modder nennt fie der Berliner   bezeichnend durchsetzt mit Scherben aller Art. Die Abfuhr im alten Berlin   war sehr einfach. Man warf allen Schutt und Müll in die Spree, trok unzähliger Verbote des Rathes. Wenn man tiefer fommt, werden wohl die Funde von geschichtlichem Intereffe beginnen. Das Publikum bringt übrigens der Buddelei ein großes Intereffe entgegen. Dasselbe umsteht in großen Schaaren den ganzen Tag über die Bauftelle..

Statistik der Vergrößerung der Vororte Berlins  . Um 35 000 Seelen hat sich Berlin   in einem Zeitraum von 5 Monaten vermehrt und hat die Bevö kerungszahl die 1 Millionen bereits um 30 000 Einwohnern überschritten. Mit Berlin   erfahren auch natürlich die Voro.te und zwar durch tie Refidenz eine geradezu rapide Vergrößerung, wodurch eine Ein­verleibung derselben in Berlin   immer mehr nur noch zu einer Frage der Zeit wird. Schon wiederholt ist auf die enorme Entwickelung hingewiesen, welche Charlottenburg   erfährt; es ift mit Berlin   W. vollständig verschmolzen und mit aller Macht wird jezt baran gearbeitet, die noch brach liegen den Felder zwischen Moabit   und Charlottenburg   mit Wohnhäusern zu versehen. Ein weiterer Beweis für die Entwickelung Charlottenburgs   ist der Umstand, daß die Erbauung einer zweiten Gasanstalt dringend nothwendig ge­worden und diefer Bau bald fertig gestellt sein wird. Die Chauffee nach Steglik bildet vom Potsdamer Plaz aus eine völlig bebaute Straße, an welcher nur noch wenige Baustellen offen gelaffen find. Während sich die Einwohnerzahlen von Paris   und London   in einem halben Jahrhundert um das Dreifache gehoben hat sich diejenige Berlins   um das Achtfache vermehrt. In demselben Zeitraum hat sich Charlottenburg   von 5000 auf 62 000 Einwohner erhoben. Ebenso ist in dieser Zeit die Bevölkerunasziffer von Tempelhof   von 400 auf nahezu 4000, von Schöneberg   von 600 auf 18 000 geftiegen, also hat fich der I ktere Vorort verdreißigfact. Rigborf, welches von 900 auf 30 000, Lichtenberg   ron 450 auf 15 000 Seelen ge stiegen, haben fogar um 33 Mal ihre damalige Bevö ferungs­zahl vergrößert. Allen voran aber in der Entwickelung steht We Benfee, welche Ortschaft vor 55 Jahren nur 145 Einwohner zählte und bei 15 500 Einwohnern zur Zeit diefer Berechnung fich um das Hundertfache gehoben hat. Im Monat Oftober hat sich die Bevölkerung Rummelsburgs um 777 Röpfe ver mehrt. Steglit ist von 350 Einwohnern im Jahre 1849 auf 11 190 der Biten Zählung gefiliegen und Friedrichsfelde   hat in 22 Jahren fich von 1975 auf 4778 Bewohner vergrößert. Die Ortschaften Pankow   und Reinidendorf, welche unsere Groß väter in ihrer Jugend kaum dem Namen nach fannien, zählen heute 5000 re'p. 8000 Einwohner.

Die Inanspruchnahme Des Krankenhauses Moabit   war im Verwaltungsjahre 1888/89 eine sehr be deutende, die Zahl der aufgenommenen Ranten   5028( gegen 4065 im Vorjahre), die der Behandelten 5617( gegen 4584 im Vorjahre). Besonders groß war der Verkehr während der Wintermonate. Schon im Dezember stieg die Tagesziffer der in Behandlung befindlichen Kranken von 471 auf 551, in den darauf folgenden Monaten bis zum April fchmantte fie zwischen 602 unb 771. Für eine so hohe Biffer, wie die leptere, ist der Belegroum des Krankenhauses nicht berechnet; derselbe geffattet die Unterbringung von nur 734 Kranken. Es nöthig,

Der Ausschuß für Petitionen empfiehlt über die Peti­tion um Ertheilung der Erlaubniß zur Her itellung eines Wegweifers unter Benugung der Laternen­ftänder zur Tagesordnung überzugehen. Die Versammlung beschließt bemgemäß.

rekt bememäegenstände der Tagesordnung entbehren war aber nobis, ben Stormalbestand ber Betten

des öffentlichen Interesses.

36. Außerdem mußte, um einem weiter eintretenden Bedürf

Eine Anzahl Rechnungen gehen an den Ausschuß für niß vorsorglich Rechnung zu tragen, ein provisorisches Rechnungsfachen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft.

Schluß 74 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.

Lokales.

Erste Hilfe bei Unfällen. Das Reichsversicherungs­amt bat an die Vorstände fämmtlicher ausschließlich von ihm reffortirenden Berufsgenossenschaften ein Rundschreiben erlaffen, in welchem es denselben mittheilt, daß eine von ihm angestellte eingehende Statistik über die entschädigten Unfälle für 1887 ertennen läßt, wie die Folgen zahlreicher Unfälle wesentlich hätten abgeschwächt werden können, wenn die zur ersten Hilfeleistung vor Ankunft des Arztes erforderlichen Verbandmittel 2c. zur Hand gewefen und angeordnet worden wären. Eine auffallend große Zahl hätten danach namentlich solche Unfälle erreicht, bei benen ar fänglich geringfügige Verlegungen( leichte Fingerbes schädigungen durch Splitter, unbedeutende Verbrennungen und Aegungen der Haut u. A.), deren Nachtheile bei schnellem Eingreifen fich wahrscheinlich hätten abwenden laffen, im weiteren Verlauf einen schweren, oft fogar töötlichen Ausgang genommen haben. Das Reichsversicherungs­amt glaubt nun ein Mittel, welches einigermaßen dazu bei tragen fann, jenen Uebelständen zu begegnen, darin erblicken zu sollen, daß in die von den Berufsgenossenschaften erlaffenen bezw. noch zu erlaffenden Unfallverhütungsvorschriften unter Berücksichtigung und Ausdehnung der Gefährlichkeit der Be triebe Bestimmungen über die erfte Hilfeleistung bei Unfällen aufgenommen werden. Etwaige Bebenten, daß solche Beitim­mungen nicht als Unfallverhütunge vorschriften im Sinne des Unfallversicherungsgefeges vom 6. Juli 1884 anzusehen wären, feien unzutreffend. Einige Berufsgenoffentchaften, so diejenige der Feinmechanit, haben auch bereits soiche Vorschriften. Das Reichsversicherungsamt fellt taher den Vorständen der Berufs­

Lazareth für 100 Krante in dem städtischen Obdach errichtet werden. Dasselbe wurde am 21. Januar 1889 eröffnet und mar zeitweise voll belegt. Die Anzahl der dort behandelten Kranten betrug 353. Werden diese Kranken der Krantenbewe gung des Krankenhauses hinzugerechnet, so ergeben sich insge­fammt 5970 behandelte und als höchfte Bahl der an einem Tage verpflegten Ranten   871. 8u diesen behandelten Ber­sonen treten noch 62 Säuglinge. Für diese letteren werben, ba fie zusammen mit der Mutter aufgenommen sind, besondere Roften nicht berechnet. Vier Kinder sind in der Anstalt ge boren. An Bestand verblieben am 31. März 1889 in der An­ftalt insgesammt 646 Personen und fünf Säuglinge. Die Zahl ber verpflegten Krankenkassenmitglieder betrug zusammen 1185 Männer und 124 Frauen, im Vorjahre 745 Männer und 124 Frauen, im Vorjahre 745 Männer und 81 Frauen, fie ift fo­mt im Berichtsjahre gegen das Vorjahr um 58 pCt. ge­stiegen.

Eine tragische Sene spielte fich vorgestern in dem Wartesaal 3. Riaffe des Sörliger Bahnhofes ab. Aus Dort­ mund   war mit Frau und 3 Kindern ein schwächlich und tränk lich aussehender Mann angekommen, der sogleich seine Reise nach Görlig, seinem Heimathsorte, fortzusehen gedachte, da er, wie feine Familie später erzählte, fein Ende nahen fühlte und in seiner Heimath sterben wollte. Das erste Zeichen zum Eins fteigen war gegeben und die Familie hatte sich soeben erhoben, um dem Bahnsteig zuzuschreiten, als der Mann sich noch eins mal auf einen Stuhl niederließ, den Kopf auf den Tisch legte und im nächsten Augenblick verschied. Ein furchtbarer Auftritt folgte jekt. folgte jeßt. Die unglücklichen Angehörigen warfen sich über ben so plöglich Entschlafenen und erfüllten mit ihren herz­zerreißenden Klagen das ganze Bahnhofsgebäude. Schließlich Tam bie Bahnpolizei, die mit Gewalt die Jammernben von der Leiche trennte und dieselbe aus dem Wartezimmer hinaus in die Wachtstube trug. Dieser erschütternde Vorgang soll noche in eigenthümliches Nachspiel haben. Unter den anwesenden Baffa gieren und Zeugen dieser geschilderten Szene, befand sich auch ein Dienstmädchen, das nach schwerer Krankheit soeben aus Bethanien entlasser, nach Lübben   in die Heimath fahren wollte.