mit be Igt berei
gte Lein
Dampfe Stund oote au alsban uan Sid Don ba
enomme ionen de
n haben
doch b n fönnen 5ta ihn Leerdam Don da wurde apfer ein erft did lachmitta
rankfurt 1881 clandfo
as früh
ar
Dor nod otterdam
itto 2724
bem
rfelbe ba Balentia merbau
artlepool
rächtlic
wurde
Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 3.
Die Farbe der Gewässer.
Das Waffer gilt für farblos, und in der That, eine kleine affermenge, wie wir fie etwa in einem Glase betrachten föanen, erscheint um so farblofer, je reiner fie ift. Größere Bafferanfammlungen aber zeigen mest eine deutlich ausge prochene Färbung, die zwischen schwarz, blau, grün und gelb hwanft, gelegentlich auch ins Röthliche oder Weiße gehen fann. Die fhmugiggelbe Farbe, welche bie Flüffe nach dem Regen zeigen, fennt Jedermann; fie geht ins Rothe über wenn der mitgeführte Schlamm diese Farbe hat, und fie fann, namentlich bei Bergströmen, schwärzlich werden, wenn das Waffer dunkle Steinbroden mitreißt. Glätscherbäche haben zuweilen ein miliars Ansehen, wenigstens so lange fie noch nicht weit von Threm Ursprung entfernt find; daffelbe mag theils von freibigem Schleman, theils von Luftbläschen herrühren, welche bei der rafchen Bewegung der Flüssigkeit mit fortgeriffen und umge urbelt werden. Größere Flüffe mit ruhigem Lauf find nach affagiertarem Wetter bläulich oder mün; die„ blaue Donau " und ber Sta wa ime Shein" find stehende Bezeichnungen. Zur Steuer der Bahrheit müffen wir freilich befennen, daß die Donau burg un bei und unterhalb Wiens beladen weit öfter gelb als blau auchicht, und daß fie auch in ihren befferen Seiten nicht oft über ein leibliches Grün hmausgeht. Aber die stehenden Bei worte biefer Art beweilen boch, daß der Anwohner die schönere Dunkele Färbung als den Normalauftand des Gewäffers anerTennt und daß ihm die gelben Töne als Störungen erscheinen. Reine Seen mit moderigem Grund find in der Regel schwärz lich; die Maare der Eifel bieten Beispiele hierzu; gößere find grün oder blau, und zwar kann man leicht die Bemerkung mahen, daß ihre Farbe fich um so mehr dem reinen Blou nabat, je reiner fie find. Die Havelfeen, deren langfam Atrömendes Waffer Zeit hat, fich sehr vollständig zu klären, find blau; von den größeren Alpenfeen find diejenigen, welche hoch oben im Flußbett liegen, rein grün, die tiefer gelegenen, melche mehr Zeit zur Klärung haben, mehr blau. Der Brienzer See z. B. fann, wenn die Sonne hinein scheint, so grün wie in unreifer Apfel aussehen, während der Genfer durch sein fchönes, nur leicht ins Grüne spielende Blau bekannt ist. Von ben beiben Seen, welche die Aar bildet, ist der obere, der Brienger, grün, ber untere, Thuner, blau. Als eins der burchhtigten Gewäffer der Erde ist der Lake Tahoe im Staate Nevada berühmt; wir lönnen nichts Bifferes thun, als die kurze Schilderung wiebergeben, die Mask Twain von seiner Schönheit entworfen hat. Twain ist nicht nur ein trefflicher Humorist, sonbern auch ein fehr guter Beobachter, und wenn er ernsthaft spricht, Berdienen seine Beschreibungen volles Bertrauen. Er schreibt: So wunderbar flar war das Waffer, daß, wo die Tiefe nur 20 obe: 30 Fuß betrug, der Boden so vollkommen deutlich erchien, als ob das Boot in der Luft schwebte. Ja, felbft da, o es 80 Fuk tief war. Jeder kleine Riesel war deutlich, jede Beflecte Forelle, jede Handbreit Sand. Oft wenn wir auf anteren Gefichtern lagen und uns treiben ließen, trat ein Gramitblod, so groß wie eine Dorfkirche, anscheinend aus dem Boden hervor und stieß mit reißender Schnelligkeit empor, bis zalezt ausiah, als wollte er uns ins Geficht fahren; wir founten bem Antrieb nicht widerstehen, ein Ruder zu ergreifen,
rie ange fuß hatte Der eine
fang vo ift. Di werde
drei bil en, ma iffer nid e gilt be rch Raw en Stind
find von tauft und
* ausge
504 von zwei fer.
tändigen
3. Ver
agesord
ing
nt Her
fer.
nez,
P
Butter ummt
ct. L
證
en der diese
Dnuag Ange
ren.
se,
art.
Conft.
475
di
55.
bie Gefahr abzuwenden. Aber das Boot trieb weiter und ber Blod wich wieder nach unten, und dann konnten wir sehen, haß er da, wo wir ihm am nächsten tamen, immer noch 20 Fuß nter der Oberfläche gewesen war. Dort in der Durchfichtigkeit biefer großen Tiefen war das Waffer nicht blos durchfichtig, fonden blendend, glänzend durchfichtig. Alle Gegenstände, bie an in bemfelben sab, besaßen eine helle, flairke Lebendigkeit nicht blos der Umriffe, sondern auch der kleinen Einzelheiten. So leer und luftig erschien uns der Raum unter uns und so Lebbaft war das Gefühl des Schw.bens im Nichts, baß wir biefe Bootfahrten Ballonreifen zu nennen pflegten. Wir ften oft, aber wir fingen im Durchschnitt kaum einen Fisch bar Woche. Wir sahen Tausende von Forellen, wie sie in der Bere unter uns umherschoffen oder wie sie in Heerden am Boben schliefen, aber fie biffen nicht an; vielleicht fahen fie bie Schnur zu beutlich. Wir haben uns oft die Forelle, die mir brauchten, ausgesucht und ihr in achtzig Fuß Tiefe den Röber artnädig auf die Nase hängen laffen, aber fie schüttelte ihn bos mit gelangweilter Miene ab und drehte sich in eine andere Sellung. Zuweilen ruderten wir hinaus in bas blaue Baffer, eine oder zwei Meilen weit vom Ufer. Dort war es To gefättigt blau wie Indigo wegen der großen Tiefe. Nach ber amtlichen Meffung ist der See in seiner Mitte 1525 Fuß
Theater.
Mit Ludwig Angengruber's letter dramatischer Arbeit:„ Der Fled auf der Ehr" eröffneten am Neujahrsabenb bie Münchener Schauspieler ihr diesjähriges Gaftspiel
Sonnabend, den 4. Januar 1890.
tief. Es tritt in dieser Schilderung deutlich die allgemein giltige Bemerkung heraus, baß die schönste Färbung bes Waffers durch Rombination von großer Tiefe und großer Durchfichtigkeit hervorgebracht wird. Daffelbe hat man am Blautopf bei Blaubeuren vor fich, wo das helle Wasser der oberen Donau über einem Abgrund plöglich eine auffallend starte Bläue annimmt. Eine Ausnahme von der Regel bildet bas bekannte„ blaue Seeli" der Schweiz , welches schon über einer Tiefe von faum einem Meter aussieht wie eine Lösung von Kupfervitriol. Die Umstände, welche diese besonders intensive Farbe des Wafferchens bedingen, find noch nicht völlig aufgeklärt. Das Meer ist über der Tiefe dunkelblau; weite Flächen deffelben, von einem hohen Standtpunkt angesehen, erinnern ganz an blaue Seide. In der Nähe des Strandes aber und über Untiefen zeigt es sich grün. Fährt man über eine mäßige Tiefe dahin, so kann man leicht wahrnehmen, daß diejenigen Stellen, die hellen Boden befigen, grün, diejenigen aber, die über dunklem Boden liegen, blau aussehen. Im Bosporus z. B. kann man bei glatter Oberfläche die Stellen, wo Targ auf dem Boden wächst, an der rein blauen Färbung von denjenigen unterscheiden, die fahlen, hellern Boden haben. Es versteht sich von selbst, daß die hier beschriebenen Farben bes Waffers nur dann deutlich hervortreten, wenn gute Beleuchtung vorhanden ist; bei Negenwetter fieht jedes Gewässer schwärzlich cus. Ferner fönnen an der Oberfläche allerlei, namentlich röthliche Reflere hervortreten, bie aber mit der eigentlichen Farbe des Waffers nichts zu thun haben und von denen wir absehen. Dann läßt fich das eben Gesagte im Wesentlichen babin zusammenfaffen, daß mäßig reines Waffer blau oder grün ist und daß die blaue Farbe um so reiner hervortritt, je reiner und je tiefer das Waffer ist. Sieht man sich die Stufenfolge der Farben an, welche der Stufenfolge der Reinheit entspricht, blau, grün, schlammgelb u. f. m., fo fommt man leicht zu dem Schluffe: Ganz reines Waffer ift blau, der gewöhnliche Schmut desselben ist gelb, mäßig reines Wasser zeiat daher ein Gemisch von Blau und Gelb, b. i. Grün. Indeffen, so ganz einfach ist die Sache doch nicht; mit dieser kurzen Begründung ist z. B. nicht einzusehen, warum bas Meer an einer Stelle von etwa 30 Fuß Tiefe blau er fcheint, wenn der Boden dunkel, und grün, wenn er hell ist. Das Licht legt in beiden Fällen denselben Weg durch dasselbe Waffer zurüd, follte alfo, wenn nichts anderes mitwirkte, auch in beiden Fällen dasselbe Aussehen haben. Um die Farbe bes ganz reinen Waffers zu prüfen, fann man deftillirtes Waffer in ein Rohr von 5 bis 15 Meter Länge füllen, deffen Enden durch Glasplatten verschloffen sind, und ein Licht hineinfcheinen laffen. Auch das beste bestillirte Wasser ist nicht frei von Staubtheilchen; läßt man ihm aber Zeit, fo leben diese fich allmälig ab, und wenn dieser Reinigungsprojek fo weit wie möglich gediehen ist, erscheint das Waffer allerdings blaugrün, wenn das Nohr mäßig lang, tiefblau, wenn es fehr lang ist. Daß diese Farbe dem Waffer als folchem wirklich angehört, bavon fann man sich überzeugen, wenn man das Nohr mit Weingeift füllt; biefer erscheint nach der Klärung farblos; die blaue Farbe rührt also nicht von den Umständen des Versuches, etwa von den allerlegten und feinsten Schmukreftchen, her, denn die hat auch der Weingeift, sondern fie ist dem Waffer eigenthümlich. Waffer Weingeift, sondern fie ift dem Waffer eigenthümlich. Waffer ist demnach wirklich blau, mit einem leichten Stich ins Grüne , ist demnach wirklich blau, mit einem leichten Stich ins Grüne, aber feine Färbung ist so schwach, daß fie erft beutlich wird, wenn das Licht durch eine Schicht von mehreren Metern Dide hindurchgeht. Um nun das optische Verhalten des Schlammes zu untersuchen, macht man fich am besten von der Eigenfärbung bes Waffers frei, indem man Schlammtheilchen nicht im Waffer, sondern mit Weingeist anrührt. Diefelben schweben dann in einem an fich farblofen Medium, zeigen also ihre Eigenschaften rein. Dichtere, gröbere Schlammarten zerfallen dabei wesent lich in zwei Klaffen: entweder die einzelnen Rörnchen, aus benen fie bestehen, find dunkel und glanzlos( Rohlenpulver, Moorgrund); dann sieht das Gemenge fchwärzlich aus. Ober fie find hell( angerührter Mergel, Lehm, Gesteinsstaub der meisten Arten); dann hat das Gemenge ein helles, meist gelb liches Ansehen. Start gefärbter Staub, wie Ziegelmehl, giebt natürlich dem Gemenge auch ein entsprechend gefärbtes Anfehen; darauf gehen wir aber nicht weiter ein, weil folche befondere fehen; barauf gehen wir aber nicht weiter ein, weil folche befondere Färbungen in der Natur gar leicht auf ihre Ursache zurückzuFärbungen in der Natur gar leicht auf ihre Ursache zurückzuführen find. Bis zu einer gewiffen Feinheit herab behalten die führen find. Bis zu einer gewiffen Feinheit herab behalten die im Weingeift aufgerührten Schmußtheilchen ihre Eigenschaften bei; ber schlammige Weingeift zeigt eine dunkle Farbe, wenn seine Beimengungen dunkel, eine helle, wenn sie hell find.
das Gefühl des Boltes in Bezug auf die heutige Rechtspflege zu schildern, wo nur nach dem tobten Buchstaben des Gesezes Recht gesprochen wird. Die Frage, wie den bestehenden Zuständen abzuhelfen sei, läßt Anzengruber wie den bestehenden Zuständen abzuhelfen fei, läßt Anzengruber allerbings offen; hier hilft er sich, indem er den lieben Gott" als Retter in die Handlung eingreifen läßt.
Belle Alliance Theater. Diese Künstlerschaar, die es fich angelegen sein läßt, wahre Volksstücke zur Aufführung zu bringen, b. h. solche, welche der freie und gesunde Hauch durchweht, der den Lebensgewohnheiten und Verhältnissen der unteren Zehntausend" eigen ist, konnten in der Wahl eines Studes feinen befferen Wurf machen. Der vielgeschmähte Anzengruber, ber wie alle wirklich großen Geifter, erst nach dem Tobe bie Anerkennung seines Genius finden sollte, die ihm zu Sebzeiten vorenthalten war, hat auch in seiner legten Arbeit all und ganz bargethan, daß er ein Talent im wahrhaften Sinne des Wortes war, leiber eines von benen, für welches mugenblicklis in bec deutschen Literatur kein Ersatz zu finden ift. Nicht daß Der Fled auf der Ehr" in dramatischer Hinhht mukecgiltig wäre, nein, sondern die geradezu geniale Egavakterificung der einzelnen Hauptfiguren macht das Stück zu einem unzweifelhaft sehr werthvollen Drama. Wie erblassen boch all' bie neueren Salondramen" gegenüber bem Anzenaraber'schen Werke; hier ein Motiv, das, weil den Verhältniffen bes Bolles entsprungen, auch das Volk schildert, tort mögliche und unmögliche Verhältnisse einzelner Gefellhaftstyp: n hier wahre, lebensfrische Gestalten, alles DriRinale ihrer Art, bort gemachte oder entlehnte" Charaktere. Ein eigenthümliches Ding ist es boch um bas Göthe'sche ben Bort: Greift nur hinein in's volle Menschenleben"; der Dichter, die es wirklich gethan haben, find wenige.
Der Grundgebante bes Bolfsstäds: Der Fled mber Christ ber, die Folgenfchwere bes Unschuldig ver artheilt barzuthun. Wahrheitsgetreu, häufig auch mit föfthem Humor unb treffender Satire weiß der Tichter
Die Fabel des Dramas ift furz folgende: Franzl Mofer, eine Bäuerin, die einstens als junges Mädchen bei einem Hofrath in der Stadt im Dienst gestanden, hat seiner Zeit eine Gefängnißftrafe von einigen Monaten erlitten, weil fie der gnädigen Hofräthin" ein Armband gestohlen haben sollte. Nach verbüßter Strafe war fie in ihr Heimathsdorf zurüdgefehrt und hat hier den Sohn des reichen Bauern Moser ge heirathet, ber, wie alle anderen Dorfinfaffen, keine Ahnung von bem einstigen Unglüd seines geliebten Weibes hat. Da wird plöglich ber kostbar geschilberte Spizbube Hubmeier, der Franal aus dem Gefängniß fennt, unabfichtlich der Ver räther. Der alte Mofer belauscht nämlich eine Unterhaltung Beider und erfährt dabei Franzl's Vergehen und Strafe, ohne jedoch gleichzeitig von der Unschuld seiner Schwiegerohne jedoch gleichzeitig von der Unschuld seiner Schwiegertooter unterrichtet zu werden. Durch vieles Zureden veranlaßt nun ber Sohn den Vater, beffen eigenthümliches Verhalten Franzl gegenüber jenem aufgefallen ist, ihm Mittheilung von dem Gehörten zu machen. Die Folge ist, daß das arme Weib verstoßen wird. In ihrer Verzweiflung fieht Franzl, da fie bas Shamgefühl davon abhält, die Geschichte aufzuklären, feine Errettung aus ihrer Lage und will barum Tod im See fuchen. Inzwischen empfängt aber bie alte Moferint, eine prächtige Bäuerin, ber wegen ihrer Schwazhaftigkeit niemand etwas bestimmtes über ben Borfall mittheilen will, burch obengenannten koftbaren Hubmeier Renntniß von bem wahren Sachverhalt. Unglüd abnenb, eilt fie mit diesem nach Franzl's Wohnung, wo fie nur bie Männer antrifft. Schnell werden diese von der
7. Jahrg.
Nimmt man aber immer feinere und feinere Schlammzufäße oder man läßt einen anfänglich gegebenen Schlamm fich mehr und mehr abseßen, so daß nur noch die feinsten Theilchen fuspendirt bleiben, so ändert sich dies. Unterhalb einer ge wiffen Feinheitsgrenze fieht jedes Schlammzemenge gelblich aus, wenn man hindurchschaut, zugleich aber bläulich, wenn man von der Lichtquelle her daraufschaut. Es ist das ein allgemeines Gesez, welches sich aus der Natur des Lichtes begrün den läßt: Sind in einem durchfichtigen Körper sehr feine Körperchen anderer Art vertheilt, so färben fie bas durchgelaffene Licht gelblich oder röthlich, das zurüdgeworfene aber bläulich. Milchglas z. B. ist ein durchfichtiges Glas, welches durch seine weiße Rörnchen von Knochenasche getrübt wird; von oben angesehen hat es einen Stich ins Bläuliche, schaut man aber hindurch nach einer Lampenflamme, so erfcheint diese röthlich gelb. Auch das Morgen- und Abenbroth entsteht dadurch, daß die zahllofen feinen Staub und Wafferkörnchen der Atmosphäre bas durchgehende Licht roth und gelb färben. Rebel und Tabatdampf find bläulich, wenn man darauf schaut, aber bräunlich, wenn man hindurchblidt. So verhalten sich auch die feinsten Schmußtheilchen im Waffer, und wenn man das berücksichtigt, tann man nunmehr alle oben aufgeführten Erscheinungen der natürlichen Gewäffer et ären. Gewäffer, welche größere Schlammiheilchen enthalten, zeigen annähernd die Farben derselben; fie sind schwärzlich, wenn der Schlamm moorig, bell, wenn er hell ist, und können ihm auch rothe oder grüne Färbungen verdanken. Ift der Schlamm schon ziemlich fein, so dringt das Licht, welches von oben ins Waffer fällt, bis zu einer gewissen Tiefe ein. Der Schlamm ift dabei nie ganz gleid förnig, sondern er enthält immer Theilchen von verschiebener Größe; bei mäßiger Fein heit enthält er alfo größere Rörner, welche das Licht mit ihrer natürlichen Farbe reflettiren, neben kleineren, welche bläulich refl ttiren und gelblich durchlaffen. Die Schlammtheilchen werfen also Licht aus verschiedener Tiefe zurud. Dasjenige, welches nahe der Oberfläche zurüdgeworfen wird, entspricht noch der Farbe des Schlammes, und da die meisten helleren Gesteine gelblich- weiß find, wird es weißlich mit einem Stich ins Belbe sein. Dasjenige Licht aber, welches aus der Tiefe des Waffers zurückkommt, hat eine längere Wasserstrecke durchlaufen und ist dadurch blaugrün gefärbt, zugleich aber geht es auf seinem Wege noch an zahlreichen kleinen Körperchen vorbei, welche ihm nach dem Obigen einen Stich ins Gelbe ertheilen; im Ganzen fett fich also seine Farbe aus Blaugün und Gelblich zufammen, b. h. es fieht grün aus. Die grüne Farbe wird um so schöner hervortreten, je glänzender die Schlammtheilchen find, aus denen der Schlamm besteht. Sind aber alle Schlammiheilchen äußerst fein, so hört die Zurüd werfung des Lichts in der natürlichen Farbe des Gefteins ganz auf; die suspendirten Stäubchen werfen nur noch bläu liches Licht zurüd, einerlei aus welchem Stoff fie bestehen. Dann find zwei Fälle zu unterscheiden: 1) Das Waffer ift nicht sehr tief und der Boden ist hell. Dann bringt das Licht bis auf den Boden und wird von diesem zurückgeworfen. Es tommt dann dreierlei Farbenwirkung zusammen: erstens wird von dem Lichte, welches zum Boden hinabgeht, ein Theil durch die Staubtheilchen rifleftirt, und zwar mit bläulicher Färbung, zweitens wird das Licht, welches vom Boden zurückkehrt, durch die Farbe des Waffers schwach blaugrün ge macht, und drittens geht diefes reflettirte Licht bei seiner Nüdfehr durch die Staubtheilchen hindurch und bekommt dadurch wieder einen Anflug, der es mehr ins Gelbe zieht. In Summa tombinirt fich also Blau mit Blaugrün und Gelb, wodurch eine blaugrüne Färbung entsteht. 2) Das Waffer hat einen bun feln Boden, ber sehr wenig Licht zurückwirft. Dann kommt aus dem Waffer nur das an fich bläuliche Licht zurück, welches von den feinen Theilchen reflektirt wird, und dies geht obenbrein noch burch blaues Waffer, streift freilich auch wieder an den feinen Theilchen vorbei und wird dadurch wieder ein wenig ins Gelbe gezogen; aber während im vorigen Falle der helle Boden dem Gemenge einen großen Antheil gelben Lichtes gumischte, fommt jest nur wenig Licht aus der Tiefe, so daß die Beimengung von Gelb unbedeutend ist; das Wasser sieht blau aus. Am vollkommensten ist das der Fall, wenn das Waffer äußerst klar und zugleich die Tiefe so groß ist, daß das Licht den Boden gar nicht erreicht. Daher bas tiefe Blau des Tahoefees und des offenen Meeres. Hat die See Schaumwellen, so wird der Schaum zum Theil in die Tiefe gequiclt, und da die Luftbläschen im Waffer weiß find, reflektirt er eine Menge von Licht. Dies vom Schaum zurüd geworfene Licht
Unschuld bes verstoßenen Weibes aufgeklärt, und dann begeben sich der alte Moser nebst seinem Weib und seinem Sohn in Begleitung des Submeier auf die Suche nach der Verschwundenen, die unterdeß am See angekommen ist. Hier tritt nun der„ liebe Gott" als ihr Retter auf, und zwar in Gestalt eines Priesters, ber Franzl von dem Teftament der geftorbenen Hofcäthin in Renntniß feßt, in welchem diese die Unschuld ihres früheren Dienstmädchens erklärt, da sich das Armband gefunden. Der Konflikt des Dramas wird nun durch die in diesem Augenblid auf der Bildfläche erscheinenden Verwandten Franz's gelöst.
-
Was die Darstellung selbst anbetrifft, so muß die Kritik ben Darstellern der einzelnen Hauptfiguren des Stüdes un eingeschränktes Lob spenben. Die Schauspieler standen mit dem Schöpfer ihrer Rollen, dem Dichter, auf gleicher Höhe. Der alte Mofer Hans Neuert's, fomie ber in Wort und That geniale Spizbube Hubmeier Hofpauer's maren Künstlerisch vollendete Leistungen. Ihnen vollständig ebenbürtig waren Amalie Schönchen in der meisterhaft gespielten alten Moferin, fowie Ella Jente als Franzl Mofer. Die Seele nangst des unschuldigen, reinen Weibes, das durch des Lebens Verhängniß in's Unglüd gestürzt wird, wußte lektere Künstlerin ganz brillant zu schildern. Die Leistungen der übrigen Künstler waren bedeutend schwächer, namentlich der Pfarrer August Charle's. Wenn die Pfaffen in Wirklichkeit so wären, wie ber dieses Künstlers, bann wären fie jut".-
Das überfüllte Haus spendete den Künstlern, wie dem Stüd den wohlverdienten Beifall. Soffen wir, daß das Jahr 1890 uns recht viel Aufführungen folcher Erzeugnisse unferer Literatur bringen möge, die den Namen„ Volksstüd" in dem Maße verdienen, wie Anzengruber's legtes Werk: Der Fled auf der Ehr"! Jul. 8.