entloffen werden, dann giebt es eine halbtägige Redeschlacht im Hause und womöglich wird das Minifterium darüber geftürzt. Ueberhaupt hat sich hier zu Lande das vollkommenste Deputationsfyftem ausgebildet. Wegen jeder Kleinigkeit wird eine Deputation abgeordnet, die dann unter Führung bes betreffenden Abgeordneten den Minister auffucht, welcher lettere beim nächsten Mißtrauensvotum die Stimme dieses M. P. gegen fich hat, falls er nicht sein Möglid stes thut, um den Wünschen der Leute zu entsprechen. Die prinzipiell wichtigste Thatsache indeß ist die Beschäftigung der Unbeschäftigten auf Staatstoften. Wenn nämlich irgendwo einige Hundert Arbeiter teine Arbeit finden, dann werden in der Hauptstadt und dem Siz der Regierung große Umzüge veranstaltet, einige Neden gehalten und eine große Deputation zum Ministerpräsidenten abgeordnet, der sofort Abhilfe verspricht und aus Staatsmitteln Betchäftigung giebt. In Auftralien hat man für diesen Zweck felbft große Staatsanleihen aufgenommen. Aber diese Ausgaben, wie auch der Aufwand aus den ordentlichen öffentlichen Ein­nahmen werden im Budget vielfach verschleiert, so daß eine ge­nauere Berechnung vollfommen unmöglich ist. So viel darf man indeß als fehr geringe Schäßung annehmen, daß die auftra­lifchen Kolonien wieder mit Ausnahme Weftauftraliens bei einer Gesammtbevölkerung von etwas mehr als 3 Millionen jährlich etwa 1-2 Millionen Mart für Beschäftigung der Arbeitslosen verausgaben. Und dabei barf man feineswegs glauben, daß die Regierung etwa einen geringeren Lohn zahlen fönnte! Als einmal ein Minister den Versuch machte, nur 5,50 M. für eine achtstündige Tagesarbeit zu zahlen, streiften die Arbeiter und zogen demonftratio in der Stadt umher. Das Ministerium hatte natürlich nachzugeben und die üblichen 8 M. Tages lohn zu zahlen."- Das ist schrecklich! Wie müssen dem deut chen Philifter darob die Haare zu Berge stehen! Solche Zustände haben wir in unseren deutschen Kolonien und

Danksagung.

639

Allen Denen, die bei der Beerdigung meines lieben, guten, unvergeßlichen Mannes Ferdinand Winge Theil genommen haben, meren auf­richtigsten Dant. Die tiefbetrübte Wittwe.

Der Unterstützungs- Verein der Maurer des Westen Berlins  

bringt hiermit dem Gesangverein Lorbeerkranz für die Betheiligung bei der Beerdigung des Kollegen

Gauert,

fowie bei der Frau des Mugliedes Kurth den herzlichsten Dant.

[ 637

Der Vorstand. 3. A.: H. Macijewski.

Freie Vereinigung der Kaufleute.

Freitag hen 10 Juar, Abenos 9 Uhr, im Victoria- Restaurant, Münzftr. 11, 1 Tr.,

Mitglieder- Versammlung.

Tagesordnung:

1. Bortrag des Hrn. A. Gerisch über: Leffing, feine und unsere Ben". 2. Diskussion und Frage­beantwortung. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. 4. Verschiedenes. Gäfte w Ufommen.

Sterbekasse

von

636

Arbeitern d.Berl.Maschinenbau­Aftien- Gesellschaft.

Sonntag, den 19. Januar, Vo m 10 Uhr, im Lokale des Herrn Stümke, Ace str. 123:

General- Versammlung.

Tagesordnung:

1. Halbjähriger Raffenbericht.

2. Bericht über die 2. Bahlstelle und Antrag des Vorstandes.

3. Antrag des Herrn Tamm.

Der Vorstand.

3. A.: Aug. Acke, Borf., Müllerftr. 184, II.

Offenbacher Frauenkose.

( Berwaltungsstelle Berlin Ill, Noco).

Sonntag, den 12. Januar cr., Rachm. 4 Uhr,

bei Gnadt, Brunnenstraße 38:

Haupt- Versammlung.

Tagesordnung:

1. Bierteljährlicher Raffenbericht.

2. Wahl des Gesammtoorstandes. Quitturasbuch le it mirt

Der Vorstand.

Steppdecken­

615

Fabrik Emil Lefèvre,

Berlin  , Oranienstraße 158.

Grökte Auswahl! Woll- Atlas- Stepp­decken imit. Handarbeit! 2 Mir. lang,

642

Bestellungen auf Loose zur Schlossfreiheit- Lotterie

nehmen schon jetzt entgegen.

unter dem Schuße des Reichs der Sozialreform" nicht zu be­fürchten.

Soziale Uebersicht.

" 1

Jammer über Jammer! Die Rölnische 3tg." meldet im Tone schmerzlicher Entfagung, daß die Aktiengesellschaft für Berzinterei und Eisenkonstruktion in Rheinbrohl   vermuth lich nur 6 pet. gegen vorjährige 7 pCt. Dividende" zahlen wird. Es sei dies, erklärt die alte D- ame von Köln  , darauf zurückzuführen, daß die Rohstoffpreise und die Löhne ge fliegen feien, während mangels emer Verständigung unter den Binfereien feine entsprechend höheren Preise für, die Fabrikate erzielt werden konnten." Jm allgemeinen find 6 p. eine recht artige Verzinsung; aber die schweißtreibende Arbeit des Kouponabschneidens erfordert freilich einen weit höheren Ent­gelt. Welch ein Unglück für die Bint- Altionäre, daß noch kein Rütlibund zur Erzielung hoher Preise und zur Scheerung des Lammes Publikum hat zustande gebracht werden können. Bei der Hezjagd der Post" und der Norddeutschen Allgemeinen" gegen Breiskartelle sind die Aussichten etwas getrübt. Aber biese offiziösen Helden fümmert ja nur der Monopolmift der Thomas chlade. Also brauchen die Rheinbrohler Rapitalisten die Ohren nicht hängen zu lassen.

Die Remscheider   Hansindustrie, welche eine Haupts quelle der Kleineifen produkte ist, zeichnet sich durch die Mermlichkeit der Heimarbeiter, ihre fchlechte Behaufung und ihre drückende Ausnußung, seitens des Remscheider   Verlegerthums gar sehr aus. Wochenlöhne von 7 bis 9 Mart bei einem fiebenzehnftündigen Arbeitstag, weiteste Verbreitung der Lungen­

leiden und hohe Kindersterblichkeit find zu Hause in de bergischen Mart. Die Handelsblätter wiffen der Sache freilid eine andere Seite abzugewinnen. Sie erklären bie, Geschäfts lage für durchaus befriedigend" und theilen mit, daß in da Herstellung von Feilen, Sägen, Hobeleisen, Stech beitel Bangen, Kluppen, Schrauben, Bohren, Schlössern bei anziehen ben Preisen eine raftlose Thätigkeit herricht." Wie niedrig die Löhne find, dafür ein Beispiel: Die Vorlegeschlöfer toften das Dußend 43 bezw. 333 Pfennig Arbeitslohn. Arbeiter fann von ersteren 5-6, von letteren 7-8 Dußend pro Tag machen, d. h. menn er ein sehr geschickter Arbeiter it. Das giebt einen Brutto verdienst von 14 M. möchentlich. Davon geben ab die Rosten für Schmiede pacht, Feilen verschleiß Betroleum. Dazu kommt, daß die Hausinduftriellen fich die Schloßtheile von der Fabrik felbft holen und bie fertigen Schlöffer selbst abliefern; gar Manche haben einen meheftündigen Weg zu machen, müssen zum Theil die Bahn benügen. Ein beliebter Berlegerkniff ist es, bei schlechtem Ge schäftsgange den Arbeitern nur einen Theil der Schloß fachen, z. B. Bleche, Bänder, Räder mitzugeben. Der Arbeiter macht die Schlöffer halbfertig, läuft dann jeden Tag, will die fehlenden Sachen holen und versäumt seine Zeit. Zulegt nimmt er eine andere Sorte vor, fodaß die Werkstatt mit halbfertigen Artikeln angefüllt ist, ohne daß er Geld bekommt. Höchstens ein Vorschuß wird in Gnaden gewährt. Braucht der Verlege Waaren, so erhält der Arbeiter die fehlenden Sachen und mus nun Hals über Kopf Tag und Nacht sich abrodern. So hat der Kapitalift auf wohlfeifte Manier den Vortheil eines Lagers und kann rasch liefern; feine einzigen Auslagen find die für Rohstoff und Preßlohn. Wie die Löhne gefunten find, zeigt nachfolgende Uebersicht.( Fortfegung in der Beilage.)

Königl. Preuss. 181. Staats- Lotterie

Haupt- und Schluss- Ziehung vom 14. Jan. bis 1. Febr. cr.

Hauptgewinne:

Hierzu

600,000, vel mal 300,000

zwei

u. s. w.

Mark baar.

Original Loose, die wir dem Käufer aushändigen: 11 M. 240, ½, M. 120, 14 M. 60, 1/8 M. 30. empfehlen Antheile: 1/4 M. 52, 1/8 M. 26, 1/16 M. 13, 1/2 M. 6,50, 1/4 M. 3,25, 1/80 M. 8. Amtliche Gewinnlisten franco 60 Pf. Einschreiben 30 Pf. extra.

-

Portis 10 Pf.

-

Oscar Bräuer& Co., Bank- Geschäft, Berlin   W., Leipzigerstr  . 103.

Versammlungen

der Ortskrankenkasse der Tischler und Pianoforte- Arbeiter Berlins  .

Zages Drdnung:

W

1. Berichterstattung über die verfloffene Delegirten- Periode. Referent: Emil Röhn. 2. Distuffion. 3. Aufitellung von Kandidaten zu Delegirten.

am

638]

1. Sonntag den 12. Januar, Vormittags Punit 10 Uhr, in Süd- Ost, Waldemarstraße Nr. 75. Besick des Kaifirers Herrn Stäbs.

Fachschule für Tapezirer.

Der Unterricht findet jeden Freitag, Abends 8 Uhr, im

Restaurant Freigang,

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8340

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[ 640

bal

Schützenstrasse 18-19, statt. Für Mitglieder des Fachvereins unent Der Vorstand.

2. Sonntag, den 19. Januar, Vormittags Punkt 10 Uhr, in Sabei's Brauerei, Berg- geltlich. mannstraße 5/7. Bezirk des Raffirers Herrn Schüße. [ 293

Das Quittungsbuch legitimirt. Um zahlreichen Besuch ersucht

Die Kommission.

Verein gewerblicher Hilfsarbeiter. Außerordentl. General- Versammlung

Preuß. Lotterie- Loose

offer. zur Haupz. 4. Klaffe 181. Lotterie vom 14. Januar bis 1. Februar 1890.

Hauptgewinne 600000 m., 2 X 300000 M. u. f. w. Antheillesse/ 24 m., 1/16 12 M., 1/39 6 M., 181 3 M. S. Labandter, aiteftes Lotterie. Geschäft( gegr. 1860) Berlin  , Johannisstr. 5 part.

Freitag, den 10. d. M., Abends 8 Uhr, in Kenz' Salon, Naunynftr. 27. 527

1. Raffenbericht.

Tages Ordnung:

2. Statutenberathung und Eraänzungswahl der Arbeitsnachweis- Kommiffion.

3. Vortrag des Herrn G. Echulz. 4. Disfuffion. 5. Verschiedenes und Fragekasten. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist es Pflicht aller Mitglieder, zu erscheinen. Der Vorstand.

General- Versammlung der Freien Vereinigung der Hausdiener Berlins  

am Donnerstag, den 9. Januar, Abends 9 Uhr, bei Jordan's, Neue Grünstraße 28. Tages Ordnung: 1. Mittheilungen. 2. Vierteljahresbericht und Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Unsere wirthschaftliche Lage. Referent: Herr W. Schweitzer. 4 Disfuffion. 5. Verschiedenes. Der Vorstand. J. A: H. Pinzer.

632]

Berliner   Kranken- u. Begräbniz kaffe für Frauen u. Mädchen( E.§. Nr.97).

Sonntag, den 26. Januar, Nachm. 3 Uhr, in Reyer's Lokal, Alte Jatobftr. 83:

General- Versammlung.

Tages Drdnung:

1. Rechnungslegung pro 1889. 2. Statutenabänderung. 3. Wahl des gesammten Vor­standes und Ausschuffes. 4. Raffenangelegenheiten. Sämmtliche Mitalieder werden um vünft iches Erscheinen ersucht. 641]

Friedr. Freudenreich, Borfinder. Otto Köppen, Raffirer.

Aufforderung

an die

biau, grün, borbeaux 7,50 92f. Ginzelne Bimmerlente Berlins   und Umgegend.

ichabhafte Deden 3 und 4 Mr

Illustrirte Preisliste gr. u. fr.

Möbel,

Den Genossen

halte ich meine

Masken- Garderobe

Laut Beschluß der Generalversammlung vom 19. Dezember 1889 find die Unterzeichneten als Revisoren der Streitabrechnung gewählt und fordern infolge dessen die Kameraden, welche Monitas gegen die von den dret Beauftragten herausgegebenen Abrechnungen haben auf, ihre Emwendungen spätestens bis zum 10. Januar 1890 an die Unterzeichneten, Abends von 7 bis 9 Uhr, gelangen zu laffen.

Joseph Schmidt, Laufigerstraße 3. Hugo Lehmann, Stettinerstraße 9, 1 Treppe. Ewald Petermann, Müllerstraße 173, Seitenfl. 3 Tr.

432

bet Bedarf befl, empfohlen. auf welche fie gezeichnet, auch auf der Abrechnung verzeichnet ſtehen. Gedruckte Abrechnungen NB. Wir fordern die Kameraten ganz besonders auf, darauf zu achten, ob die Liften,

Größte Auswabi! Bill Br. find bei den oben Verzeichneten zu haben.

Vereinen Preisermäßig.

Oranien­

Fr. Pantain, r. 178,

Adalbertstr. 93.

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Baffaur 1 Zz. 9 M. 10 Uhr A. Kaiser- Panorama. Zum ersten Male: Eine bequeme Wanderung durch Gms- Wiesbaden.

Zweiter Cyclus: Bariser Weltausstellung. Reise Sr. Maj. Schiff Hertha.

Fachverein der Puter.

Sonnabend, den 11. Januar. Abends 8 Uhr, im Böhmischen Brauhaus, Landsberger Allee 11| 13: Wiener Maskenball.

624

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münber str. 139; L. Stmanofsly, Aderftr. 73; Brochnow, Wal   ftr. 30;. Grät. Luzonftr. 101; Matzat, Schwerinftr. ße 12; A. Wüller, Dieffenbachnr. 38; 23. N- born, Martannenstraße 21; B. Fischer, Görlige ftr. 49;. Dähne, Schwedterstraße 229;. Gräschte, Görlerstraße 70; R. Schmidt, M melerftr. 60; R. Betrit, Lübbener str. 7; 3. Uirich,& antedptr. 12; W. Buch­bolz, Ackerstr. 57; 5. Wolf, Borfightr. 27, zu haben.

Der wahre Jacob

Nr. 90.

Der Vorstand.

Juftitut.

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Mamfells auf Knabenanzüge verlangt[ 582 Stein, Dranienftr. 183, 3 Tr. Siera sine Beilage.

Berantwortlicher Redakteur: Curt Baake   in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.